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Gebiet der Erfindung
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Die Erfindung betrifft eine Stromschienenanordnung für ein Flugzeug mit mindestens zwei Stromschienen zur elektrischen Stromführung.
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Hintergrund der Erfindung
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Derartige Stromschienenanordnungen bzw. derartige Stromschienen können im Bereich der Systeminstallation eingesetzt werden, insbesondere im Bereich der elektrischen Systeminstallation in der Luftfahrt, beispielsweise im Bereich der elektrischen Kabinensysteme.
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Bei Luftfahrtanwendungen ist aufgrund der dort typischen Einbaulängen solcher Stromschienenanordnungen von mehreren Duzend Metern ein Einbau bzw. die Verwendung in voller Länge nicht oder nur sehr eingeschränkt möglich (beispielsweise im Falle von großen Flugzeugrumpflängen). Daher sind die Stromschienen üblicherweise an einer oder mehreren Stellen unterbrochen und beim Einbau der Stromschienen werden diese dann in der Regel an diesen Stellen gespleißt, d.h. elektrisch leitend und mechanisch miteinander verbunden. Bei bekannten Lösungen werden die Stromschienen, die im Bereich der Lücken gabelartig aufgeweitete Stromschienenenden aufweisen, durch dort einzeln einsetzbare Spleißelemente miteinander verbunden. Die gabelartige Aufweitung der Stromschienenanordnung resultiert aus dem Umstand, dass typischerweise mehrere Stromschienen nebeneinander angeordnet sind, die beim Spleißen mittels einzelner Spleißelemente einen individuellen Zugang erfordern (beispielsweise um dort jeweils Befestigungsstifte anzubringen). Der damit einhergehende Installations- bzw. Arbeitsaufwand (zum Beispiel das aufeinanderfolgende mehrfache manuelle Einsetzen der Spleißelemente) kann in vergleichsweise hohen Produktionskosten resultieren. Ferner nimmt die gabelförmige Aufweitung herkömmlicher Stromschienenanordnungen auch mehr Bauraum ein, da diese gegenüber der sonstigen Breite der Stromschienenanordnung wesentlich verbreitert sind. Ein solcher zusätzlicher Bauraum steht jedoch nicht in allen Einbausituationen zur Verfügung.
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Es ist daher die Aufgabe der vorliegenden Erfindung, eine Stromschienenanordnung bereitzustellen, die die Nachteile herkömmlicher Stromschienenanordnungen beseitigt oder zumindest verringert. Insbesondere ist es die Aufgabe der vorliegenden Erfindung, eine kompaktere Stromschienenanordnung bereitzustellen, die vergleichsweise einfach und schnell im Bereich von Luftfahrtanwendungen eingebaut werden kann.
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Beschreibung der Erfindung
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Die Aufgabe der Erfindung wird gelöst durch eine Stromschienenanordnung für ein Flugzeug mit mindestens zwei Stromschienen zur elektrischen Stromführung, die durch eine Schienenlücke jeweils in erste und zweite Stromschienenabschnitte voneinander getrennt sind, und einer in die Lücke einbringbare Verbindungsvorrichtung, die mindestens zwei den Stromschienen jeweils zugeordnete elektrisch leitende Verbinder umfasst, wobei die Stromschienenanordnung an stromschienenabschnittseitigen Verbinderenden und an verbindungsvorrichtungsseitigen Stromschienenabschnittsenden Kontaktelemente aufweist, die derart ausgebildet und zueinander angeordnet sind, dass die Verbindungsvorrichtung von einer die Stromführung durch sämtliche Stromschienen unterbrechenden ersten Position in einer Schienenquerrichtung in eine die Stromschienen elektrisch und mechanisch verbindende zweite Position in die Lücke verschiebbar ist.
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Bei der erfindungsgemäßen Stromschienenanordnung kann vorteilhafterweise die Installation bzw. der Einbau schneller und einfacher als bei bekannten Stromschienenanordnungen erfolgen, da die erfindungsgemäße Verbindungsvorrichtung beim Einschieben in die Schienenlücke in die zweite Position gewissermaßen automatisch alle Stromschienenverbindungen auf einmal bzw. augenblicklich herstellt. Das individuelle und aufeinander folgende Einsetzen und Verbinden mehrerer einzelner Spleißelemente entfällt. Mit anderen Worten: Anstelle separater Spleißelemente sind erfindungsgemäß alle Verbinder als eine integrierte Verbindungsvorrichtung realisiert, sodass diese gewissermaßen als Block mit einer einzigen Bewegung in die Schienenlücke eingeschoben werden kann. Ein weiterer wesentlicher Vorteil der erfindungsgemäßen Stromschienenanordnung ist, dass diese im Vergleich zu bekannten Anordnungen eine reduzierte Breite aufweist. Die reduzierte Breite betrifft insbesondere den Bereich der Anordnung, in dem sich sonst die Schienenlücke befindet. Die erfindungsgemäße Stromschienenanordnung ist in diesem Bereich nur unwesentlich breiter als sie es im Bereich der ersten und zweiten Stromschienenabschnitte bereits ist. Auf diese Weise wird die Installation vereinfacht, da weniger Bauraum erforderlich wird. Ferner kann die erfindungsgemäße Stromschienenanordnung dadurch auch leichter ausgebildet sein. Die erfindungsgemäße Stromschienenanordnung ermöglicht die Ausgestaltung weniger komplexer elektrischer Installationssysteme und fördert die Verringerung elektrischer Verluste.
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Die Stromschienen können typischerweise gegeneinander isoliert sein oder alternativ so weit voneinander beabstandet sein, dass ein Strom- oder Spannungsausgleich zwischen benachbarten Stromschienen ausgeschlossen ist. Die Stromschienen sind typischerweise gerade ausgebildet (d.h. in ihrer Längsrichtung nicht gekrümmt) und weisen eine Schienenlängsrichtung und mehrere Schienenquerrichtungen auf. Es versteht sich, dass die erfindungsgemäße Verbindungsvorrichtung eine der Anzahl der Stromschienen entsprechende Anzahl an Verbindern aufweist, sodass durch das Einschieben der Verbindungsvorrichtung in die zweite Position sämtliche Stromschienen miteinander elektrisch leitend verbunden werden. Es versteht sich ferner, dass die einzelnen Verbinder der Verbindungsvorrichtung ebenfalls gegeneinander isoliert sind oder so weit voneinander beabstandet sind, dass ein Kurzschluss zwischen benachbarten Verbindern ausgeschlossen ist. Eine Möglichkeit der gegenseitigen Isolierung der leitenden Verbinder ist das Vorsehen eines isolierenden Blocks, in dem die Verbinder aufgenommen sind. Ein derartiger Block kann beispielsweise in ALM-Technik hergestellt sein (ALM = Additive Layer Manufacturing). Bevorzugt ist dieser auch hitzebeständig ausgebildet.
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Die Stromschienen können beispielsweise als massive Kupferschienen bzw. Kupferprofile ausgebildet sein, um eine Stromführung auch bei Hochspannungen (z.B. bei 270 Volt bis 540 Volt) zu ermöglichen. Vorteilhaft werden dann Verluste gering gehalten.
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Um die Verbindungsstelle der Schienenanordnung im verbundenen Zustand (Verbindungsvorrichtung in der zweiten Position) gegenüber äußeren Einflüssen zu isolieren, kann ein isolierendes Gehäuse vorgesehen sein, dass die Verbindungsstelle vollumfänglich oder zumindest abschnittsweise umgibt.
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Bei einer bevorzugten Ausführungsform sind die Kontaktelemente in der Richtung, in der die Verbindungsvorrichtung verschiebbar ist, hinterschnittfrei ausgebildet. Durch diese hinterschnittfreie Ausbildung der Kontaktelemente (anders ausgedrückt: durch die hinterschnittfreie Ausformung der Kontaktelemente in der Verschieberichtung) ist ein kollisionsloses Einschieben der Verbindungsvorrichtung in die zweite Position möglich. Die Kontaktelemente liegen somit allesamt in der Verschieberichtung in einer Flucht. Die elektrischen Verbindungen werden durch gegenseitiges Berühren der verbindungsvorrichtungsseitigen und stromschienenabschnittseitigen Kontaktelemente in der zweiten Position der Verbindungsvorrichtung hergestellt.
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Bei einer weiteren bevorzugten Ausführungsform sind die Kontaktelemente in einer Ebene angeordnet. Dies ermöglicht ebenfalls ein einfaches und kollisionsfreies Einschieben der Verbindungsvorrichtung. Die Ebene, in der alle Kontaktelemente angeordnet sind (unabhängig davon, ob es sich um verbindungsvorrichtungsseitige oder stromschienenabschnittseitige Kontaktelemente handelt), verläuft parallel zu der Richtung, in der die Verbindungsvorrichtung verschiebbar ist (der Verschieberichtung), oder enthält diese Richtung.
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Bevorzugt ist auch eine Ausführungsform, bei der die Kontaktelemente an den Verbinderenden und die Kontaktelemente an den Stromschienenabschnittsenden jeweils zueinander komplementär ausgebildet sind. Beispielsweise können zum einen die Kontaktelemente an den stromschienenabschnittseitigen Verbinderenden jeweils als u-förmige Kontaktelemente (gewissermaßen als „weibliche“ Kontaktelemente) geformt sein und zum anderen können die verbindungsvorrichtungsseitigen Stromschienenabschnittsenden jeweils als in die u-förmigen Kontaktelemente formschlüssig passende Kontaktelemente (gewissermaßen als „männliche“ Kontaktelemente) geformt sein. Prinzipiell können die männlichen und weiblichen Kontaktelemente auch umgekehrt angeordnet sein, also männliche Kontaktelemente an den Verbinderenden und weibliche Kontaktelemente an den Stromschienenabschnittsenden. Unter komplementär zueinander ausgebildeten Kontaktelementen werden gegensätzliche aber sich (formschlüssig) ergänzende Kontaktelemente verstanden.
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Ferner ist eine Ausführungsform bevorzugt, bei der die Kontaktelemente in der zweiten Position derart formschlüssig ineinandergreifen, dass eine Bewegung der Verbindungsvorrichtung entlang der Schienenlängsrichtung und/oder quer zu der Verschieberichtung der Verbindungsvorrichtung gehemmt ist. Die Kontaktelemente können hierzu an den Stromschienenabschnittsenden bzw. an den Verbinderenden Stirnabschnitte aufweisen, die in der zweiten Position der Verbindungsvorrichtung aneinander anliegen bzw. sich berühren und somit eine Bewegung der Verbindungsvorrichtung in der Schienenlängsrichtung unterbinden. Wenn die stromschienenabschnittseitigen und verbinderseitigen Kontaktelemente ferner komplementär im vorbeschriebenen Sinne ausgebildet sind (z.B. über männliche und weibliche Kontaktelemente) dann wird in der zweiten Position auch eine Bewegung der Verbindungsvorrichtung quer zur Verschieberichtung unterbunden. Auf diese Weise ist die Sicherheit gegen ein unbeabsichtigtes Verlieren der Verbindungsvorrichtung wesentlich erhöht.
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Bei einer ebenfalls bevorzugten Ausführungsform ist die mechanische Verbindung der Kontaktelemente in der zweiten Position kraftschlüssig. Auf diese Weise wird der mechanische und somit elektrisch leitende Kontakt in der zweiten Position der Verbindungsvorrichtung verbessert. Insbesondere kann somit ein vollflächiger Kontakt bzw. ein vollflächiges gegenseitiges Berühren der jeweils einander zugeordneten Verbinderenden bzw. Stromschienenabschnittsenden sichergestellt werden. Somit wird beispielsweise vorteilhaft verhindert, dass es aufgrund von nur punktueller Berührung der Kontaktelemente zu einem Lichtbogenüberschlag oder einem Funkendurchschlag kommt.
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Des Weiteren ist auch eine Ausführungsform bevorzugt, bei der in Schienenquerrichtung benachbarte Verbinder durch Rastelemente zusammenfügbar sind. Dadurch kann die Verbindungsvorrichtung modulartig zusammengebaut und wieder auseinander gebaut werden. Dadurch kann die erfindungsgemäße Stromschienenanordnung prinzipiell an unterschiedliche Bedarfe variabel angepasst werden. Die Anzahl an Stromschienen und mithin die Anzahl an erforderlichen Verbindern zum Schließen der Schienenlücke kann dann variabel ausgelegt sein.
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Bei einer weiteren bevorzugten Ausführungsform weisen die Verbinder jeweils zwei in der Schienenlängsrichtung gegeneinander verschiebbar gelagerte Verbinderteile auf. Auf diese Weise ist die Möglichkeit einer Längenanpassung der erfindungsgemäßen Schienenanordnung gegeben. Dies kann vorteilhaft sein, wenn die Schienenlücke bedingt durch den jeweils vorliegenden Einbaufall in ihren Ausmaßen in der Schienenlängsrichtung variiert. Zur Längenanpassung kann eines der beiden Verbinderteile beispielsweise ein Langloch aufweisen, wobei mit diesem Langloch ein oder mehrere Passstifte des anderen Verbindungsteils in Eingriff stehen. Prinzipiell sind auch andere gegenseitige Führungselemente der Verbinderteile denkbar.
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Ferner ist eine Ausführungsform bevorzugt, bei der die verbinderseitigen Kontaktelemente und die stromschienenabschnittseitigen Kontaktelemente mindestens einer Stromschiene und ihres zugeordneten Verbinders einrastbare Sicherungseinrichtungen aufweisen, wobei die Sicherungseinrichtungen im eingerasteten Zustand ein Verschieben der Verbindungsvorrichtung aus der zweiten Position heraus verhindern. Wenn die Sicherungseinrichtungen in der zweiten Position eingerastet sind, ist die Verbindungsvorrichtung vorteilhaft gegen ein unbeabsichtigtes Lösen gesichert.
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Schließlich umfassen bei einer bevorzugten Weiterbildung der vorhergehenden Ausführungsform die Sicherungseinrichtungen jeweils stromschienenabschnittseitig ausgebildete Öffnungen und verbinderseitig ausgebildete und in die Öffnungen einführbare Stifte. Die Stifte können zum Beispiel senkrecht zu den Öffnungen verschiebbar angeordnet sein, oder alternativ schwenkbar an dem Verbinder gelagert sein. Es kann in diesem Fall auch an dem Verbinder zumindest teilweise eine Öffnung ausgebildet sein, sodass die Schwenkbewegung des Stifts ermöglicht wird.
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Die oben beschriebenen Aspekte und weitere Aspekte, Merkmale und Vorteile der Erfindung können ebenfalls aus den Beispielen der Ausführungsformen entnommen werden, welche im Folgenden unter Bezugnahme auf die anhängenden Zeichnungen beschrieben werden.
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Figurenliste
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In den Figuren werden gleiche Bezugszeichen für gleiche oder zumindest ähnliche Elemente, Komponenten oder Aspekte verwendet. Es wird angemerkt, dass im Folgenden Ausführungsformen im Detail beschrieben werden, die lediglich illustrativ und nicht beschränkend sind. In den Ansprüchen schließt das Wort „aufweisend“ nicht andere Elemente aus und der unbestimmte Artikel „ein“ schließt eine Mehrzahl nicht aus. Alleinig der Umstand, dass bestimmte Merkmale in verschiedenen abhängigen Ansprüchen genannt sind, beschränkt nicht den Gegenstand der Erfindung. Auch Kombinationen dieser Merkmale können vorteilhaft eingesetzt werden. Die Bezugszeichen in den Ansprüchen sollen nicht den Umfang der Ansprüche beschränken. Die Figuren sind nicht maßstäblich zu verstehen sondern haben nur schematischen und illustrativen Charakter. Es zeigen
- 1 eine herkömmliche Stromschienenanordnung in einer perspektivischen Ansicht,
- 2 eine erfindungsgemäße Stromschienenanordnung mit einer Verbindungsvorrichtung in einer ersten Position in einer perspektivischen Ansicht,
- 3 die Stromschienenanordnung der 2, wobei die Verbindungsvorrichtung in einer zweiten Position angeordnet ist,
- 4 eine Verbindungsvorrichtung gemäß einer Ausführungsform mit modulartig zusammenbaubaren Verbindern, und
- 5 ein Verbinder gemäß einer weiteren Ausführungsform, bei dem eine Längenanpassung möglich ist.
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Die 1 zeigt eine bekannte Stromschienenanordnung 1 gemäß dem Stand der Technik. An einer Verbindungsstelle 2 der Stromschienenanordnung 1 wird diese zur Herstellung einer elektrisch leitenden Verbindung zwischen vier Stromschienen 3a bis 3d gespleißt. Hierzu werden im Bereich der Verbindungsstelle 2 einzeln elektrisch leitende Spleißelemente 4 zwischen die Stromschienenabschnitte 5a, 5b der Stromschienen 3a bis 3d eingesetzt. Die Spleißelemente 4 überbrücken somit gewissermaßen die Verbindungsstelle 2. Die Stromschienen 3a bis 3d sind dabei im Bereich der Verbindungsstelle 2 gabelartig aufgeweitet. Dies resultiert aus dem Umstand, dass mehrere Stromschienen 3a bis 3d nebeneinander angeordnet sind und dass beim Spleißen ein individueller Zugang ermöglicht werden soll, um dort zum Beispiel Stifte 6 einzusetzen. Wenn die Stromschienenanordnung 1 durch das separate und aufeinander folgende Einsetzen der vier Spleißelemente 4 fertig gestellt ist, kann die Verbindungsstelle 2 mittels eines Gehäuses 7 abgedeckt werden, dessen Breite der Breite der Stromschienenanordnung 1 im Bereich der Verbindungsstelle 2 angepasst ist.
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In der 2 ist eine Stromschienenanordnung 10 für ein Flugzeug dargestellt. Die Stromschienenanordnung 10 umfasst vier Stromschienen 12 zur elektrischen Stromführung, die durch eine Schienenlücke 14 jeweils in erste und zweite Stromschienenabschnitte 16a, 16b getrennt sind. Die Stromschienenanordnung 10 umfasst ferner eine in die Schienenlücke 14 einbringbare Verbindungsvorrichtung 18, die mindestens zwei den Stromschienen 12 jeweils zugeordnete elektrisch leitende Verbinder 20 umfasst. In der 2 ist die Verbindungsvorrichtung 18 in einer die Stromführung durch sämtliche Stromschienen 12 unterbrechenden ersten Position angeordnet.
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Die Stromschienenanordnung 10 weist an stromschienenabschnittseitigen Verbinderenden 22 und an verbindungsvorrichtungsseitigen Stromschienenabschnittsenden 24 Kontaktelemente 26a, 26b auf, die derart ausgebildet und zueinander angeordnet sind, dass die Verbindungsvorrichtung 18 von der ersten Position in einer Schienenquerrichtung 28 in eine zweite Position in die Lücke 14 verschiebbar ist, in der die Stromschienen 12 elektrisch und mechanisch verbunden sind (vgl. 3). Die Kontaktelemente 26a, 26b sind dabei in einer Richtung, in der die Verbindungsvorrichtung 18 verschiebbar ist (also in der Verschieberichtung), hinterschnittfrei ausgebildet und in einer Ebene angeordnet.
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Dadurch, dass die Verbindungsvorrichtung 18 beim Einschieben in die Schienenlücke 14 in die zweite Position alle Stromschienenabschnitte 16a, 16b mit den jeweils zugeordneten Verbindern 22 gleichzeitig herstellt, kann die Installation der Stromschienenanordnung 10 schnell und vergleichsweise einfach erfolgen. Im Vergleich zur bekannten Stromschienenanordnung 1 aus der 1 ist die Stromschienenanordnung 10 im Bereich der Lücke 14 schmaler ausgebildet. Die Verbindungsvorrichtung 18 ist gewissermaßen als ein integriertes bzw. einteiliges Bauteil ausgebildet, das mit einer einzigen Bewegung in die Schienenlücke 14 eingeschoben werden kann. Die Verbindungsvorrichtung 18 ist aus einem elektrisch isolierenden Material gebildet und kann zum Beispiel in einem 3D-Druckverfahren hergestellt sein.
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Die Kontaktelemente 26b an den Verbinderenden 22 und die Kontaktelemente 26a an den Stromschienenabschnittsenden 24 sind jeweils zueinander komplementär ausgebildet, d.h. sie sind gegensätzlich aber sich formschlüssig ergänzend ausgebildet. Einerseits sind die Kontaktelemente 26b an den Verbinderenden 22 als U-förmige Gabelköpfe ausgebildet und andererseits sind die Kontaktelemente 26a an den Stromschienenabschnittsenden 24 als hierzu jeweils komplementär geformte und hervorstehende Flachstücke ausgebildet.
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Damit die Verbindungsvorrichtung 18, wenn sie sich in der zweiten Position befindet, nicht unabsichtlich in einer der Einschieberichtung 28 entgegengesetzten Richtung heraus bewegt wird, weisen die verbinderseitigen Kontaktelemente 26b und die stromschienenabschnittseitigen Kontaktelemente 26a einrastbare Sicherungseinrichtungen 34 auf. Die Sicherungseinrichtungen 34 umfassen ferner jeweils stromschienenabschnittseitig ausgebildete Öffnungen 36 und verbinderseitig ausgebildete und in die Öffnungen 36 einführbare Stifte 38. Die Öffnungen 36 sind an den Flachstücken der Kontaktelemente 26a angeordnet, sodass in der zweiten Position die Stifte 38 durch die Öffnungen 36 geführt werden können, um ein formschlüssiges Einrasten zu gewährleisten.
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In der 2 sind die Stifte 38 jeweils um eine Achse 40 schwenkbar an dem Verbinder 20 gelagert. Um die Schwenkbewegungen der Stifte 38 von der in 2 (bzw. 4) dargestellten offenen Stellung in eine verrastete Stellung zu ermöglichen (vgl. 3), sind auch an dem Verbinder 20 bzw. an den als U-förmige Gabelköpfe ausgebildeten Kontaktelementen 26b weitere Öffnungen 42 ausgebildet. Die Sicherungseinrichtungen 34 verhindert im eingerasteten Zustand ein Verschieben der Verbindungsvorrichtung 18 aus der zweiten Position heraus. Um die Verbindungsvorrichtung 18 in die Lücke 14 hinein- oder herauszuschieben, können die Stifte 38 nach oben verschwenkt werden.
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In der 3 ist die Stromschienenanordnung 10 in einer geschlossenen bzw. verbundenen Situation dargestellt. Es ist eine Stromführung durch sämtliche Stromschienen 12 von den jeweils ersten Stromschienenabschnitten 16a, über die jeweiligen Verbinder 20 der Verbindungsvorrichtung 18 zu den jeweiligen zweiten Stromschienenabschnitten 16b möglich. Die Verbindungsvorrichtung 18 befindet sich in der zweiten Position und die Sicherungseinrichtungen 34 sind vollständig eingerastet. Ferner greifen die Kontaktelemente 26a, 26b in der zweiten Position derart formschlüssig ineinander, dass eine Bewegung der Verbindungsvorrichtung 18 entlang der Schienenlängsrichtung 30 und/oder quer zu der Verschieberichtung 28 der Verbindungsvorrichtung 18 gehemmt ist. Die mechanische Verbindung der Kontaktelemente 26a, 26b in der zweiten Position ist darüber hinaus kraftschlüssig: Beim Einschieben der Verbindungsvorrichtung 18 in die zweite Position kann ein bestimmter Einschubwiderstand überwunden werden, sodass im verbundenen Zustand die als Flachstücke ausgebildeten Kontaktelemente 26a und die als U-förmige Gabelköpfe ausgebildeten Kontaktelemente 26b unter einer geringfügigen (jedoch manuell überwindbaren) Spannung bzw. Pressung stehen. Somit und durch den Formschluss wird eine vollflächige gegenseitige Berührung Kontaktelemente 26a, 26b in der zweiten Position gesichert.
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Sowohl die Einbauhöhe 44 als auch die Einbaubreite 46 der Stromschienenanordnung 10 ist im Bereich der Stromlücke 14 nicht wesentlich höher bzw. nicht wesentlich breiter als im Bereich der beiden Stromschienenabschnitte 16a, 16b. Insgesamt ist die Stromschienenanordnung 10 somit vorteilhaft gleichmäßig schlank. Entsprechend kann ein die Stromschienenanordnung 10 abdeckendes Gehäuse 48 ebenfalls platzsparend schlank ausgebildet sein.
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Die 4 zeigt eine alternative Verbindungsvorrichtung, bei der in Schienenquerrichtung 28 benachbarte Verbinder 20 durch Rastelemente 32a, 32b zusammenfügbar sind. Somit ist es möglich, die Verbindungsvorrichtung 18 modulartig mit einer beliebigen Anzahl an Verbindern 20 anwendungsabhängig zusammenzubauen und wieder auseinanderzubauen. Die einzelnen Verbinder 20 umfassen dabei bevorzugt einen Block 50, der aus einem hitzebeständigen Material gefertigt ist, und einen darin gelagerten elektrischen Leiter aus beispielsweise Kupfer. Aus der 4 sind die einrastbaren Sicherungseinrichtungen 34 ersichtlich, die im eingerasteten Zustand das Verschieben der Verbindungsvorrichtung 18 aus der zweiten Position heraus verhindern. Ebenfalls ersichtlich sind die verbinderseitig ausgebildeten Stifte 38 sowie die weiteren Öffnungen 42.
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In 5 ist schließlich ein Verbinder 20 gemäß einer weiteren Ausführungsform dargestellt, bei dem eine Längenanpassung möglich ist. Als gestrichelte Linien 52 sind dabei die Umrisse eines der 4 entsprechenden Blocks 50 des Verbinders 20 angedeutet. Der Verbinder 20 weist jeweils zwei in der Schienenlängsrichtung 30 gegeneinander verschiebbar gelagerte Verbinderteile 21a, 21b auf. Auf diese Weise ist die Möglichkeit der Längenanpassung der Schienenanordnung 10 gegeben. Hierzu weist das eine Verbinderteil 21b ein Langloch 54 auf, in das ein Passstift 56 des anderen Verbindungsteils 21a zur gegenseitigen Lagerung in Eingriff steht. Die beiden Verbinderteile 21a, 21b können gewissermaßen teleskopartig zur Längenänderung gegeneinander verschoben werden. Längenänderungen in der Einbausituation der Stromschienenanordnung 10 können somit kompensiert bzw. ausgeglichen werden.