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Die Erfindung betrifft eine Fliehkraftpendeleinrichtung zur Anordnung im Antriebsstrang eines Kraftfahrzeugs, mit wenigstens einer Pendelmasse, die zwischen zwei Flanschhälften eines als Doppelflansch ausgeführten Pendelflansches angeordnet sind und entlang einer vorgegebenen Pendelbahn eine Relativbewegung zu dem Pendelflansch ausführen können, wobei die Pendelmasse mindestens zwei Pendelmassenbleche umfasst.
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Zur Reduktion von Torsionsschwingungen werden auf einem rotierenden Teil des Torsionsschwingungssystems zusätzliche bewegliche Massen als so genannte Pendelmassen angebracht. Diese Massen führen im Feld der Zentrifugalbeschleunigung Schwingungen auf vorgegebenen Bahnen aus, wenn sie durch Drehzahlungleichförmigkeiten angeregt werden. Durch diese Schwingungen wird der Erregerschwingung zu passenden Zeiten Energie entzogen und wieder zugeführt, sodass es zu einer Dämpfung der Erregerschwingung kommt, die Pendelmasse also als Schwingungstilger wirkt. Da sowohl die Eigenfrequenz der Fliehkraftpendelschwingung als auch die Erregerfrequenz proportional zur Drehzahl sind, kann eine Tilgerwirkung eines Fliehkraftpendels über den ganzen Frequenzbereich der durch Drehzahlungleichheiten angeregten Schwingungen erzielt werden. Eine Fliehkraftpendeleinrichtung der betreffenden Art dient insbesondere der Reduzierung von Schwingungen und Geräuschen im Antriebsstrang eines Kraftfahrzeugs.
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Die
DE 10 2012 212 970 A 1 offenbart eine Fliehkraftpendeleinrichtung im sogenannten Doppelflanschdesign, der zwei Flanschhälften umfasst, zwischen denen die Pendelmassen angeordnet sind. Die Pendelmassen umfassen einen Stapel von Blechen, die miteinander vernietet sind oder lose verbaut sind.
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Bei Fliehkraftpendeln im Doppelflanschdesign besteht das Problem, dass die einzelnen Bleche der Pendelmassen nicht gleichmäßig an der Rolle anliegen, sofern diese starr miteinander vernietet sind und die Bahnen vor dem Vernieten eingebracht wurden. Das führt dazu, dass an einzelnen Stellen die Flächenpressung zwischen Rolle und Pendelmasse überschritten werden kann, wodurch die Bauteile überlastet und ggf. beschädigt werden können.
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Um sicherzustellen dass sich unter Fliehkraft alle Pendelmassenbleche gleichmäßig an der Rolle anlegen, können die Pendelmassen einfach lose auf die Rolle aufgefädelt werden. Das „lose“ montieren der Pendelmasse kann aber wiederum die Nachteile mit sich bringen, dass es beim Motorstart/-stopp zu Anschlaggeräuschen der frei umherfliegenden Pendelmassen kommt, oder dass die Rollen eingeklemmt werden, sofern sich die Pendelmassen über Gebühr gegensinnig bewegen.
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Eine Aufgabe der Erfindung ist es daher, eine Lösung zu finden, wie sich die einzelne Pendelmassenbleche gleichmäßig an den Rollen anlegen können, ohne dass es zu den genannten Nachteilen kommt.
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Dieses Problem wird durch eine Fliehkraftpendeleinrichtung nach Anspruch 1 gelöst. Bevorzugte Ausführungsformen, Ausgestaltungen oder Weiterbildungen der Erfindung sind in den abhängigen Ansprüchen angegeben.
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Das oben genannte Problem wird insbesondere gelöst durch eine Fliehkraftpendeleinrichtung zur Anordnung im Antriebsstrang eines Kraftfahrzeugs, mit wenigstens einer Pendelmasse, die zwischen zwei Flanschhälften eines als Doppelflansch ausgeführten Pendelflansches angeordnet sind und entlang einer vorgegebenen Pendelbahn eine Relativbewegung zu dem Pendelflansch ausführen können, wobei die Pendelmasse mindestens zwei Pendelmassenbleche umfasst, wobei die Pendelmassenbleche radial spielbehaftet miteinander verbunden sind.
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Die spielbehaftete Verbindung umfasst in einer Ausführungsform der Erfindung mindestens eine Bohrung an einem Pendelmassenblech, in die eine Warze eines benachbarten Pendelmassenbleches eingreift.
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Die Pendelmasse umfasst in einer Ausführungsform der Erfindung zwei Pendelmassenbleche, wobei die Pendelmassenbleche jeweils eine Bohrung und eine Warze umfassen. Die Bohrung und die Warze der Pendelmassenbleche sind in einer Ausführungsform der Erfindung symmetrisch zu einer Symmetrieachse der Pendelmasse angeordnet. Die Bohrung und die Warze sind also in gleicher Höhe und im gleichen Abstand, zur Symmetrieachse angebracht.
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Ein Aspekt der Erfindung ist, dass die an sich lose montierten Pendelmassen grob, sprich mit einem gewissen Spiel zueinander, zentriert oder positioniert werden. Dies wird dadurch erreicht, dass an den einzelnen Pendelmassenbleche je ein Loch und eine so genannte Warze angebracht wird. Wird das Loch und die Warze auf gleicher Höhe und im gleichen Abstand zur Symmetrieachse angebracht, können je zwei Pendelmassenbleche spiegelverkehrt miteinander gepaart montiert werden. Da die Warze im Durchmesser etwas kleiner ausgeführt wird als das Loch können sich die Bleche nun unter Drehzahl gleichmäßig optimal an der Ralle anlegen. Des Weiteren wird das Verklemmen der Rollen verhindert, da sich die Pendelmassen nur noch geringfügig (entsprechend der Luft zwischen Warze und Loch) gegeneinander bewegen können.
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Die Anzahl der Warzen bzw. Löcher pro Pendelmassenblech ist beliebig. Es können auch mehr als zwei Bleche pro Pendelmasse verbaut werden.
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Ein Ausführungsbeispiel der Erfindung wird nachfolgend anhand der beiliegenden Zeichnungen näher erläutert. Dabei zeigen:
- 1 ein Ausführungsbeispiel einer erfindungsgemäßen Pendelmasse einer Fliehkraftpendeleinrichtung mit Doppelflansch im Schnitt,
- 2 eine Draufsicht auf eine erfindungsgemäße Pendelmasse,
- 3 einen Schnitt A-A in 2.
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1 zeigt ein Ausführungsbeispiel einer erfindungsgemäßen Pendelmasse 3 einer Fliehkraftpendeleinrichtung 1 mit Doppelflansch in einem Schnitt entlang einer Rotationsachse R. 2 zeigt eine Draufsicht auf eine erfindungsgemäße Pendelmasse 3 für eine Fliehkraftpendeleinrichtung 1. Die Darstellung der Pendelmasse 3 in 1 entspricht einem Schnitt A-A in 2. 3 zeigt einen Schnitt A-A und 1 einen Schnitt B-B in 2.
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Die Fliehkraftpendeleinrichtung 1 ist im Wesentlichen rotationssymmetrisch zu der Rotationsachse R, die in Einbaulage der Fliehkraftpendeleinrichtung 1 zugleich Rotationsachse der Antriebswelle wie einer Kurbelwelle eines Verbrennungsmotors ist. Die Umfangsrichtung ist im Folgenden eine Drehung um die Rotationsachse R. Unter der axialen Richtung wird die Richtung parallel zur Rotationsachse R verstanden, entsprechend wird unter der radialen Richtung eine Richtung senkrecht zur Rotationsachse R verstanden.
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Die Fliehkraftpendeleinrichtung 1 umfasst einen Pendelflansch 2 mit einer ersten Flanschhälfte 21 und einer zweiten Flanschhälfte 22, welche zusammen einen sogenannten Doppelflansch bilden. Die Flanschhälften 21, 22 weisen jeweils einen inneren Bereich 23 auf, die flächig aufeinanderliegen, und jeweils einen äußeren Bereich 24, zwischen denen ein Freiraum 6 zur Aufnahme von Pendelmassen 3 verbleibt.
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In Langlöchern 4 in den Flanschhälften 21, 22 sowie Langlöchern in den Pendelmassen 3 sind jeweils Pendelrollen 5 gelagert. Die Langlöcher 4, bilden zusammen mit den Pendelrollen 5 eine Kulissenführung für die Pendelmassen 3 gegenüber dem Pendelflansch 2, welche eine Pendelbewegung der Pendelmassen 3 gegenüber dem Pendelflansch 2 ermöglicht. Die beiden Flanschhälften 21, 22 sind fest miteinander verbunden, beispielsweise miteinander vernietet oder verschweißt.
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Die erste Flanschhälfte 21 und die zweite Flanschhälfte 22 sind symmetrisch zueinander angeordnet. Dadurch liegen sich die Langlöcher 4 in den Flanschhälften 21, 22 jeweils spiegelbildlich gegenüber, sodass die Pendelrollen 5 auf beiden Seiten gleich geführt werden. Die Pendelrollen 5 weisen innen einen größere Durchmesser auf als an beiden Seiten, wobei der mit der Pendelmasse 3 in Kontakt stehende axial in der Mitte gelegene größere Durchmesser größer ist als die lichte Weite der Langlöcher 4 in den Flanschhälften 21, 22, wodurch die Pendelrollen 5 in axialer Richtung gegenüber der Pendelflansch 2 bzw. den Flanschhälften 21, 22 geführt sind.
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In dem inneren Bereich 23 des Pendelflansches 2 sind Bohrungen zur Befestigung der Fliehkraftpendeleinrichtung an einem Schwungrad, beispielsweise mittels weiterer Nieten oder Schrauben, angeordnet. Das Schwungrad kann ein Einmassenschwungrad oder Zweimassenschwungrad (ZMS) im Antriebsstrang eines Kraftfahrzeuges zwischen einer Kurbelwelle des das Kraftfahrzeug antreibenden Verbrennungsmotors und einem Kupplungsgehäuse einer Fahrzeugkupplung, der im Antriebsstrang ein Schaltgetriebe und weitere Drehmomentübertragungsmittel zur Übertragung des durch den Verbrennungsmotor erzeugten Antriebsmomentes auf angetriebene Räder des Kraftfahrzeuges, sein.
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Die Pendelmassen umfassen zwei Pendelmassenbleche 31 und 32. Diese sind fliegend zueinander gelagert, sind also nicht fest miteinander verbunden. Die Pendelmassenbleche 31 und 32 weisen jeweils eine Bohrung 33 auf, in die eine Warze 34 des jeweils anderen Pendelmassenbleches 31, 32 mit Spiel in der radialen Ebene, also in Umfangsrichtung und radialer Richtung, zueinander angeordnet. Das Spiel ist in den 1 und 3 mit s bezeichnet. Die Warze 34 ist beispielsweise aus dem Material mit einem Stempel und ggf. einer entsprechenden becherförmigen Gegenform herausgedrückt, sodass auf der Gegenseite der Warze 34 eine Anprägung 35 ist.
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Indem die Warzen 34 jeweils spielbehaftet in die Bohrungen 33 eingreifen können die Pendelmassenbleche 31, 32 um das Spiel s in radialer Richtung gegeneinander verschoben werden.
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Bezugszeichenliste
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- 1
- Fliehkraftpendeleinrichtung
- 2
- Pendelflansch
- 3
- Pendelmasse
- 4
- Langloch
- 5
- Pendelrollen
- 6
- Freiraum
- 21
- erste Flanschhälfte
- 22
- zweite Flanschhälfte
- 23
- innerer Bereich der Flanschhälften
- 24
- äußerer Bereich der Flanschhälften
- 31
- Pendelmassenblech
- 32
- Pendelmassenblech
- 33
- Bohrung
- 34
- Warze
- 35
- Anprägung
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ZITATE ENTHALTEN IN DER BESCHREIBUNG
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Zitierte Patentliteratur
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