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Die Erfindung betrifft eine Fliehkraftpendeleinrichtung zur Anordnung im Antriebsstrang eines Kraftfahrzeugs, mit wenigstens einer Pendelmasse, die an einer Trägerscheibe angeordnet ist und entlang einer vorgegebenen Pendelbahn eine Relativbewegung zu der Trägerscheibe ausführen kann, um hierbei einen variablen Abstand zur Rotationsachse der Trägerscheibe einzunehmen, wobei die Pendelmasse zwei Pendelteilmassen umfasst, die beiderseits der Trägerscheibe angeordnet sind, und die sich an Rollen abstützen, welche in Langlöchern der Pendelteilmassen und Langlöchern der Trägerscheibe gelagert sind. Eine gattungsgemäße Fliehkraftpendeleinrichtung dient der Reduzierung von Schwingungen und Geräuschen im Antriebsstrang eines Kraftfahrzeugs. Zur Reduktion von Torsionsschwingungen werden auf einem rotierenden Teil des Torsionsschwingungssystems zusätzliche bewegliche Massen als so genannte Pendelmassen angebracht. Diese Massen führen im Feld der Zentrifugalbeschleunigung Schwingungen auf vorgegebenen Bahnen aus, wenn sie durch Drehzahlungleichförmigkeiten angeregt werden. Durch diese Schwingungen wird der Erregerschwingung zu passenden Zeiten Energie entzogen und wieder zugeführt, sodass es zu einer Dämpfung der Erregerschwingung kommt, die Pendelmassen also als Schwingungstilger wirken. Da sowohl die Eigenfrequenz der Fliehkraftpendelschwingung als auch die Erregerfrequenz proportional zur Drehzahl sind, kann eine Tilgerwirkung eines Fliehkraftpendels über den ganzen Frequenzbereich der durch Drehzahlungleichheiten angeregten Schwingungen erzielt werden. Eine solche Fliehkraftpendeleinrichtung umfasst wenigstens eine Pendelmasse, die beispielsweise mittels Rollen oder dergleichen an einer rotierenden Trägerscheibe aufgehängt ist und entlang vorgegebener Pendelbahnen eine Relativbewegung zu der Trägerscheibe ausführen kann, um hierbei einen variablen Abstand zur Rotationsachse der Trägerscheibe einzunehmen. In der Regel umfasst die Fliehkraftpendeleinrichtung mehrere Pendelmassen. Der Aufbau und die Funktion einer solchen Fliehkraftpendeleinrichtung ist beispielsweise in der
DE 10 2006 028 552 A1 beschrieben.
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Die Pendelmassen sind mittels Rollen an der Trägerscheibe gelagert. Die Rollen laufen in Langlöchern der Trägerscheibe sowie Langlöchern der Pendelteilmassen. Die Kontaktfläche zwischen Pendelmasse und Rolle bzw. Trägerscheibe und Rolle wird durch den relativ kleinen Durchmesser der Rolle und den relativ großen Durchmesser des an die Oberfläche des Langloches im jeweiligen Kontaktpunkt angelegten Krümmungskreises bestimmt. Die Kontaktfläche ist mathematisch idealisiert eine axial verlaufende Linie und kann physikalisch als ein Rechteck mit einer Kantenlänge gleich der axialen Auflagefläche der Rolle an der Trägerscheibe und einer in Umfangsrichtung sehr kleinen Kantenlänge betrachtet werden. Die Performance der Fliehkraftpendeleinrichtung ist gewöhnlich durch die zulässige Hertz´sche Pressung der Rolle auf dem Flansch begrenzt, die von dem Motordrehzahl abhängig ist.
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Bei hoch drehenden Motoren werden die Pendelmassen oft kleiner als schwingungstechnisch optimal ausgelegt, damit die zulässige Hertz´sche Pressung eingehalten wird, obwohl die Pendelmassen sich bei hohen Drehzahlen nicht mehr bewegen und gewissermaßen funktionslos sind. Die Tilgerleistung der Fliehkraftpendeleinrichtung ist dadurch reduziert.
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Eine Aufgabe der Erfindung ist es daher, eine Fliehkraftpendeleinrichtung anzugeben, die eine Erhöhung der Maximaldrehzahl und/oder eine Erhöhung der Masse der Pendelmassen erlaubt.
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Dieses Problem wird durch eine Fliehkraftpendeleinrichtung nach Anspruch 1 gelöst. Bevorzugte Ausgestaltungen bzw. Weiterbildungen der Erfindung sind in den abhängigen Ansprüchen angegeben.
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Das oben genannte Problem wird insbesondere gelöst durch eine Fliehkraftpendeleinrichtung zur Anordnung im Antriebsstrang eines Kraftfahrzeugs, mit wenigstens einer Pendelmasse, die an einer Trägerscheibe angeordnet ist und entlang einer vorgegebenen Pendelbahn eine Relativbewegung zu der Trägerscheibe ausführen kann, um hierbei einen variablen Abstand zur Rotationsachse der Trägerscheibe einzunehmen, wobei die Pendelmasse zwei Pendelteilmassen umfasst, die beiderseits der Trägerscheibe angeordnet sind, und die sich an Rollen abstützen, welche in Langlöchern der Pendelteilmassen und Langlöchern der Trägerscheibe gelagert sind, wobei zumindest eine der Rollen ein erstes Eingriffsmittel aufweist, das in einer bestimmten Position der Rolle mit einem korrespondierenden zweiten Eingriffsmittel in einem der Langlöcher in Eingriff ist. Die Eingriffsmittel weisen eine Kontur auf, die eine Vergrößerung der Kontaktfläche gegenüber Bereichen der Rollen bzw. Langlöcher ohne die Eingriffsmittel bewirken. Die Eingriffsmittel können beispielsweise glatte oder mit Kanten bzw. Ecken versehene Ausbuchtungen oder Einbuchtungen der Oberfläche sein. Die Kontur einer Ausbuchtung folgt dabei der Kontur einer Einbuchtung, sodass beide mit einer Anlagefläche aneinander anliegen. Die Fliehkraftpendeleinrichtung umfasst vorzugsweise mehrere über den Umfang verteilte Pendelmassen.
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Die bestimmte Position ist in einer Ausführungsform der Erfindung eine Neutralstellung der Pendelmasse relativ zur Trägerscheibe. Die Neutralstellung wird eingenommen bei konstanter Drehzahl der Fliehkraftpendeleinrichtung. Die Pendelmassen sind dabei in der Neutralstellung oder auch Ruhelage, bei der ihr Schwerpunkt in seiner weitesten Entfernung von der Rotationsachse der Fliehkraftpendeleinrichtung ist. Dabei liegt der jeweilige Schwerpunkt der Pendelmasse auf einer Linie durch den Drehpunkt der Pendelmasse und die Rotationsachse der Fliehkraftpendeleinrichtung.
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Die Eingriffsmittel vergrößern in einer Ausführungsform der Erfindung die Kontaktfläche zwischen Rolle und Langloch der Trägerscheibe in einer Neutralstellung. Die in Eingriff befindlichen Eingriffsmittel von Rolle und Trägerscheibe vergrößern die Kontaktfläche zwischen Beiden, sodass die Flächenpressung bei sonst gleichen Parametern, dies ist insbesondere die Drehzahl der Fliehkraftpendeleinrichtung, geringer ist als bei nicht in Eingriff befindlichen Eingriffsmitteln. Diese Maßnahme erlaubt eine Erhöhung der Drehzahl der Fliehkraftpendeleinrichtung ohne die zwischen Rollen und Trägerscheibe zulässige Flächenpressung zu überschreiten.
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Die Kontaktfläche zwischen Rollen und Langloch der Trägerscheibe ist in einer Ausführungsform der Erfindung in der Neutralstellung so groß, dass eine zulässige Hertz’sche Pressung bei einer Maximaldrehzahl der Fliehkraftpendeleinrichtung unterschritten wird. Durch entsprechende Ausgestaltung der Eingriffsmittel kann die Größe der Kontaktfläche auf eine Drehzahlvorgabe angepasst werden ohne Anzahl oder Durchmesser der Rollen erhöhen zu müssen.
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Das erste Eingriffsmittel erstreckt sich in einer Ausführungsform der Erfindung über einen mittleren Rollenkörper, das zweite Eingriffsmittel ist dabei in einem Langloch der Trägerscheibe angeordnet. Bei einer Fliehkraftpendeleinrichtung mit zentraler Pendelmasse, die zwischen zwei voneinander beabstandeten Pendelflanschen gelagert ist, sind dementsprechend die beiden Enden der Rolle und die beiden Langlöcher der Pendelflansche mit den Eingriffsmitteln versehen.
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Jede der Pendelmassen ist in einer Ausführungsform der Erfindung mit zwei Rollen an der Trägerscheibe gelagert, wobei beide Rollen ein erstes Eingriffsmittel sowie beide Langlöcher ein zweites Eingriffsmittel umfassen. Dadurch wird bei beiden Rollen bzw. Langlöchern die zum Erreichen einer zulässigen Flächenpressung erlaubte Zentripetalkraft erhöht.
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Das erste Eingriffsmittel umfasst in einer Ausführungsform der Erfindung mindestens eine konvexe Erhöhung und das zweite Eingriffsmittel mindestens eine konkave Vertiefung. Alternativ kann dies geometrisch umgekehrt sein, indem das erste Eingriffsmittel in einer Ausführungsform der Erfindung mindestens eine konkave Vertiefung und das zweite Eingriffsmittel mindestens eine konvexe Erhöhung umfasst. Es können darüber hinaus auch mehrere Erhöhungen und mehrere Vertiefungen nach Art einer Verzahnung aneinander gereiht sein.
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Die konvexe Erhöhung weist in einer Ausführungsform der Erfindung einen trapezförmigen Querschnitt auf, entsprechend weist die konkave Vertiefung in einer Ausführungsform der Erfindung einen trapezförmigen Querschnitt auf. Ein solcher Querschnitt kann leicht passgenau hergestellt werden und bewirkt eine optimale Vergrößerung der Kontaktfläche bei gleichzeitig leichtem und störungsfreiem Eingriff der Eingriffsmittel. Die Rolle und die Bahnen werden an ihren „0°-Kontaktpunkten“ abgeflacht, also mit einer abgeflachten Fläche oder einem Plateau als Teil der im Querschnitt trapezförmigen Erhöhung oder Vertiefung versehen. Die abgeflachte Fläche oder das Plateau ist so ausgelegt, dass die Abrollbedingung immer gewährleistet ist. Wenn die Pendelmassen stehen und nicht mehr nennenswert pendeln, gewöhnlich ist dies oberhalb von 3000U/min Kurbelwellendrehzahl der Fall, wird die Fliehkraft durch eine Kontaktfläche anstelle einer Kontaktlinie übertragen, wobei die Kontaktfläche eine höhere Pressung ertragen kann. Die zulässige Fliehkraft kann daher im Betrieb (unter 3000U/min) vergrößert werden. Die Pendelmassen können dadurch schwerer und auf einem größerem Radius ausgelegt werden. Die Fliehkraftpendeleinrichtung wird dadurch effizienter und auch robuster, denn diese ist weniger empfindlich gegenüber hohen oder zu hohen Motordrehzahl.
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Ausführungsbeispiele der Erfindung werden nachfolgend anhand der beiliegenden Zeichnungen näher erläutert. Dabei zeigen:
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1 eine erste Fliehkraftpendeleinrichtung als Vergleichsbeispiel in räumlicher Darstellung;
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2 die Fliehkraftpendeleinrichtung der 1 im Teilschnitt;
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3 eine Skizze zur Kinematik der Pendelbewegung;
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4 einen Schnitt durch eine Fliehkraftpendeleinrichtung nach 1 im Bereich einer Rolle;
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5 einen Ausschnitt aus einer erfindungsgemäßen Trägerplatte in einer räumlichen Darstellung;
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6 die Kontur eines Langlochs in der Trägerscheibe;
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7 ein Ausführungsbeispiel einer erfindungsgemäßen Rolle;
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8 ein alternatives Ausführungsbeispiel einer erfindungsgemäßen Rolle.
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Zunächst wird auf die
1 und
2 Bezug genommen. Diese zeigen eine Fliehkraftpendeleinrichtung als Vergleichsbeispiel. Anhand dieser Fliehkraftpendeleinrichtungen wird der grundsätzliche Aufbau und die Wirkungsweise der Fliehkraftpendeleinrichtung, die auch für das Verständnis der Erfindung von Bedeutung sind, erläutert.
1 zeigt eine Fliehkraftpendeleinrichtung
1 mit Abstandsbolzen in einer räumlichen Darstellung. Die Fliehkraftpendeleinrichtung
1 ist im Wesentlichen rotationssymmetrisch zu einer Rotationsachse R. Die Umfangsrichtung ist im Folgenden eine Drehung um die Rotationsachse R. Unter der axialen Richtung wird die Richtung parallel zur Rotationsachse R verstanden, entsprechend wird unter der radialen Richtung eine Richtung senkrecht zur Rotationsachse R verstanden. Die Fliehkraftpendeleinrichtung
1 wird in Einbaulage zwischen einer Antriebseinheit, insbesondere einer Brennkraftmaschine mit einer Kurbelwelle als Antriebswelle, und einer Fahrzeugkupplung, die durch eine Ausrückeinrichtung betätigbar und mit einem Getriebe gekoppelt ist, angeordnet. Die Fliehkraftpendeleinrichtung
1 umfasst eine Trägerscheibe
2 mit einer Öffnung
3. Die Trägerscheibe
2 ist in Einbaulage mittels Bohrungen
12 mit einem nicht dargestellten Sekundärflansch oder Primärflansch eines Zweimassenschwungrades, einem Kupplungsgehäuse oder einer Kupplungsgegendruckplatte oder dergleichen verschraubt oder vernietet. Derartige Anordnungen eines Fliehkraftpendels im Antriebsstrang eines Kraftfahrzeuges sind beispielsweise in der
DE 10 2006 028 556 A1 beschrieben.
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Am Außenumfang der Trägerscheibe 2 sind jeweils zwei Pendelmassen 4 angeordnet. Die Pendelmassen 4 umfassen jeweils zwei Pendelteilmassen 5a und 5b, die beiderseits der Trägerscheibe 2 angeordnet sind. Die Pendelteilmassen 5a und 5b der Pendelmasse 4 sind jeweils fest miteinander verbunden und verschiebbar bzw. beweglich gegenüber der Trägerscheibe 2 gelagert.
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Die zwei Pendelteilmassen 5a und 5b einer jeden Pendelmasse 4 sind mit mehreren Verbindungsbolzen 6, die über den Umfang jeder Pendelmasse 4 verteilt angeordnet sind, miteinander verbunden. Da die Pendelmassen 4 relativ zu der Trägerscheibe 2 sowohl in Umfangsrichtung als auch in radialer Richtung entlang einer Kulissenführung verschiebbar angeordnet sind, sind in der Trägerscheibe 2 jeweils Ausschnitte 7 eingebracht, in denen die Verbindungsbolzen 6 spielbehaftet gegenüber der Trägerscheibe 2 angeordnet sind, siehe dazu 2. Einige der Verbindungsbolzen 6 sind mit Manschetten 11, die beispielsweise aus Gummi oder dergleichen gefertigt sind, versehen, um ein Anschlagen der Verbindungsbolzen 6 in den Ausschnitten 7 im An- bzw. Auslauf oder bei geringen Drehzahlen zu dämpfen. In Langlöchern 8 in den Pendelteilmassen 5a, 5b sowie in Langlöchern 9 in der Trägerscheibe 2 sind Rollen 10 angeordnet. Die Rollen 10 sind rotationssymmetrische Körper mit einer Mittelachse M. Die Rollen 10 bilden in Verbindung mit den Langlöchern 8 in den Pendelteilmassen 5a, 5b und den Langlöchern 9 in der Trägerscheibe 2 eine Kulissenführung für die jeweilige Pendelmasse 4, die eine Bewegung der Pendelmasse 4 entlang vorgegebener Bahnen relativ zur Trägerscheibe 2 ermöglichen. Die Laufbahnen der Rollen 10 gegenüber der Trägerscheibe 2 bzw. den Pendelmassen 4 sind so ausgelegt, vergleiche dazu 3, dass sich der Schwerpunkt Sp der Pendelmasse 4 auf einer Kreisbahn mit einem Radius l als Pendelachse um einen Mittelpunkt P bewegt, wobei der Radius l der Kreisbahn einen Abstand e zur Rotationsachse R aufweist. Die Pendelachse ist eine Gerade durch den Schwerpunkt Sp der Pendelmasse und den Mittelpunkt P. Bei der Pendelbewegung pendelt die Pendelmasse um einen Winkel α um eine Neutralstellung bzw. Mittelstellung. In der Neutralstellung bzw. Mittelstellung ist der Winkel α = 0 und der Schwerpunkt Sp der Pendelmasse liegt auf einer Geraden durch den Mittelpunkt P und die Rotationsachse R. Die Pendelbewegung erzeugt einen variablen Abstand des Schwerpunkts Sp zur Rotationsachse R. Die Quadratwurzel aus dem Verhältnis Abstand e zu Radius l ist ein Maß für die Eigenkreisfrequenz des Fliehkraftpendels relativ zur Kreisfrequenz der Rotation um die Rotationsachse R. Die Eigenkreisfrequenz bzw. Tilgerfrequenz des Fliehkraftpendels ist daher proportional zur Drehzahl der Fliehkraftpendeleinrichtung. Bei Abstimmung nahe oder direkt auf die Haupterregeranordnung des Antriebsstrangs erfolgt eine Reduzierung der Schwingungsamplitude über dem gesamten Drehzahlbereich.
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4 zeigt eine Prinzipskizze eines Schnittes X-X in 2. Dargestellt ist ein Teil des Schnittes durch Langlöcher 8 in zwei Pendelteilmassen 5a, 5b und das zugehörige Langloch 9 in der Trägerscheibe 2. Die Rolle 10 ist selbst nicht geschnitten und daher in einer Draufsicht dargestellt. Die geometrische Ausdehnung der Pendelteilmassen 5a, 5b sowie der Trägerscheibe 2 in radialer Richtung ist nicht maßstabsgerecht zur Darstellung der 1 und 2, sowohl die Pendelteilmassen 5a, 5b als auch die Trägerscheibe 2 sind in radialer Richtung abgeschnitten, dies ist durch eine entsprechende Positionierung der Ansichtspfeil zur Schnittlinie X-X in 2 verdeutlicht.
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In 4 ist ein geschnittener Teil der Trägerscheibe 2 mit einem Langloch 9 dargestellt. Beiderseits der Trägerscheibe 2 ist jeweils eine Pendelteilmasse 5a sowie eine Pendelteilmasse 5b angeordnet. Der in 4 gezeigte Schnitt geht durch die Langlöcher 8 der Pendelteilmassen 5a und 5b. Die Rolle 10 umfasst einen mittleren Rollenkörper 13, an den sich beiderseits äußere Rollenkörper 14a und 14b anschließen. Der Außendurchmesser d1 des mittleren Rollenkörpers 13 ist größer als die Durchmesser d2 der äußeren Rollenkörper 14a und 14b. Im Übergang des mittleren Rollenkörpers 13 auf den äußeren Rollenkörper 14a ist ein Rollenzentrierbord 15a angeordnet, entsprechend ist im Übergang des mittleren Rollenkörpers 13 auf den äußeren Rollenkörper 14b ein Rollenzentrierbord 15b angeordnet. Die Rollenzentrierborde 15a, 15b sind im Wesentlichen Teller mit einem Außendurchmesser, der größer als der Außendurchmesser d1 des mittleren Rollenkörpers 13 ist. Die Rollenzentrierborde 15a, 15b stellen zum einen einen Anschlag für die Pendelteilmassen 5a, 5b dar, der das Aufschieben der Pendelteilmassen 5a, 5b auf die Rollen 10 begrenzt, zum anderen sind die Rollenzentrierborde 15a, 15b beiderseits der Trägerscheibe 2 angeordnet, so dass diese die Lage der Rollen 10 gegenüber der Trägerscheibe 2 definieren.
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Die Langlöcher 8 weisen einen Innendurchmesser D2 (als Innendurchmesser eines Langlochs wird hier die kleinste lichte Weite bezeichnet; dies entspricht einem möglichst großen Kreis, der zwei gegenüberliegende Ränder des Langlochs berührt) auf, der größer ist als der Außendurchmesser d2 der äußeren Rollenkörper 14a, 14b, so dass Letztere spielbehaftet in den Langlöchern 8 der Pendelteilmassen angeordnet sind. Das Langloch 9 in der Trägerscheibe 2 weist einen Querschnitt D1 auf, der größer ist als der Durchmesser d1 des mittleren Rollenkörpers 13, so dass die Rolle 10 spielbehaftet in dem Langloch 9 angeordnet ist. Im Betrieb, das heißt, bei einer Rotation der Fliehkraftpendeleinrichtung 1, werden die Pendelmassen 4 und damit die Pendelteilmassen 5a, 5b und die Rolle 10 radial nach außen, das ist in der Darstellung der 4 in Richtung des Pfeils 16, gedrückt. Die Zentrierborde 14a und 14b bewirken dabei eine Zentrierung der Pendelmasse 4 gegenüber der Trägerscheibe 2.
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5 zeigt einen Ausschnitt aus einer erfindungsgemäßen Trägerplatte 2 in einer räumlichen Darstellung. Zu erkennen ist die Trägerscheibe 2 mit den Ausschnitten 7 sowie einem Langloch 9. Das Langloch 9 ist im Wesentlichen nierenförmig gestaltet. Ein in radialer Richtung außen gelegener äußerer Rand 16 weit eine aus Sicht der Öffnung konkave Krümmung auf, der jeweilige lokale Krümmungsmittelpunkt liegt also jeweils radial weiter innen als die Fläche, zu der der Krümmungsmittelpunkt gehört. Ein radial innerer Rand 17 des Langlochs 9 in der Trägerscheibe 2 weist eine Einbuchtung 18 auf, welche im Wesentlichen für die nierenförmige Gestalt des Langlochs 9 verantwortlich ist. Im Betrieb der Fliehkraftpendeleinrichtung 1 wälzen die Rollen 10 auf dem äußeren Rand 16 des Langlochs 9 in der Trägerscheibe 2 ab. In dem äußeren Rand 16 ist eine plateauförmige Vertiefung 19 mit einem trapezförmigen Querschnitt eingebracht.
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6 zeigt die Kontur eines Langlochs 9 gemäß dem Ausführungsbeispiel der 5 in einer räumlichen Darstellung. Die Vertiefung 19 umfasst einen Boden 20, der eine im Wesentlichen ebene Fläche aufweist und in radialer Richtung nach außen gegenüber der umliegenden Innenkontur 22 des äußeren Randes 16 des Langlochs 9 versetzt angeordnet ist. Der Boden 20 bildet so ein Plateau, welches mit Schrägen 21a und 21b, die selbst wiederum eine im Wesentlichen ebene Fläche bilden, auf die Innenkontur 22 übergeht. Die Innenkontur 22 des Langlochs 9 ist im Bereich der Vertiefung 20 also nicht glatt, sondern weist die Vertiefung 20 auf, die für eine korrespondierende Außenkontur, wie diese nachfolgend beschrieben wird, einen Eingriff nach Art eines Zahnrades ermöglicht.
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7 zeigt ein Ausführungsbeispiel einer erfindungsgemäßen Rolle 10 in räumlicher Ansicht in einer Einzeldarstellung. Zwischen den Rollenzentrierborden 15a, 15b ist eine konvexe Erhöhung 23 mit einem trapezförmigen Querschnitt angeordnet. Die konvexe Erhöhung 23 weist eine im Wesentlichen ebene und tangential verlaufende Vorderfläche 24 auf. Die Vorderfläche 24 geht über im Wesentlichen ebene Seitenflächen 25a, 25b in die im Wesentlichen im Querschnitt kreisförmige Kontur des mittleren Rollenkörpers 13 über.
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Die Vertiefung 19 und die Erhöhung sind so angeordnet, dass beide miteinander in Eingriff sind, wenn sich das Pendel in einer neutralen Mittelstellung befindet, wenn also die Pendelachse radial nach außen zeigt. Wird die Pendelachse aus dieser Neutralstellung oder neutralen Mittelstellung in eine der beiden Richtungen bewegt, so rollt (wälzt) der mittlere Rollenkörper 13 der Rolle 10 auf dem äußeren Rand 16 des Langlochs 9 ab. Dabei wälzt die Erhöhung 23 aus dem Eingriff mit der Vertiefung 19 heraus, so dass nur noch die tonnenförmige, im Querschnitt runde, Oberfläche des mittleren Rollenkörpers 13 auf dem äußeren Rand 16 des Langlochs 9 abrollt. Wird die Pendelmasse 4 nun wieder zurückbewegt in die neutrale Mittelstellung, so kommt die Erhöhung 23 wieder in Eingriff mit der Vertiefung 19. Der Eingriff der Erhöhung 23 in die Vertiefung 19 ist also vergleichbar mit einem Zahnrad oder dergleichen.
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Durch den Eingriff der Erhöhung 23 in die Vertiefung 19 liegt die Vorderfläche 24 auf dem Boden 20 auf. Zusätzlich liegen die Seitenflächen 25a, 25b auf den korrespondierenden Schrägen 21a, 21b auf. Dadurch wird die Fläche, mit der der mittlere Rollenkörper 13 an der Trägerscheibe anliegt, erheblich vergrößert. Ohne die erfindungsgemäße Anordnung einer Erhöhung 23 und einer korrespondierenden Vertiefung 19 liegt nur ein kleiner, im Wesentlichen linienförmiger, Teil des mittleren Rollenkörpers 13 an der Trägerscheibe 2 an. Durch die erfindungsgemäße Anordnung einer Erhöhung 23 und einer zugehörigen Vertiefung 19 liegen zwei im Wesentlichen ebene Flächen aneinander an, indem die Vorderfläche 24 flächig auf dem Boden 20 aufliegt. Die unter Fliehkrafteinwirkung bei Rotation der Fliehkraftpendeleinrichtung 1 um deren Rotationsachse R auftretende Flächenpressung zwischen Rolle 10 und Trägerscheibe 2 wird durch diese Maßnahme wesentlich verringert, wenn die Teilmassen 5a, 5b in ihrer neutralen Mittelposition stehen, also deren Pendelachse (l in 3) radial nach außen zeigt.
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8 zeigt ein alternatives Ausführungsbeispiel einer erfindungsgemäßen Rolle 10. Bei dieser handelt es sich gewissermaßen um eine geometrische Umkehr des vorherigen Ausführungsbeispiels, indem statt einer Erhöhung 23 nunmehr eine Vertiefung 26 in dem mittleren Rollenkörper 13 angeordnet ist. Im Prinzip ist also statt einer konvexen Erhebung als Erhöhung 23 eine entsprechende trapezförmige Kontur als konkave Vertiefung 26 in dem Rollenkörper eingebracht. Entsprechend ist in dem Langloch 9 der Trägerscheibe 2 statt einer Vertiefung 19 eine entsprechende Erhöhung angeordnet. Die Eingriffskonturen von mittlerem Rollenkörper 13 und Langloch 9 sind also bei dem Ausführungsbeispiel, zu dem die in 8 dargestellte Rolle 10 gehört, gegenüber dem zuvor dargestellten Ausführungsbeispiel vertauscht, so dass es sich also im Wesentlichen um die genannte geometrische Umkehr handelt.
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Bezugszeichenliste
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- 1
- Fliehkraftpendeleinrichtung
- 2
- Trägerscheibe
- 3
- Bohrung
- 4
- Pendelmasse
- 5a, 5b
- Pendelteilmassen
- 6
- Verbindungsbolzen
- 7
- Ausschnitte
- 8
- Langloch in der Pendelteilmasse
- 9
- Langloch in der Trägerscheibe
- 10
- Rolle
- 11
- Manschette
- 12
- Befestigungsbohrung
- 13
- mittlerer Rollenkörper
- 14a, 14b
- äußere Rollenkörper
- 15a, 15b
- Rollenzentrierborde
- 16
- äußerer Rand
- 17
- innerer Rand
- 18
- Einbuchtung
- 19
- Vertiefung
- 20
- Boden
- 21a
- Schräge
- 21b
- Schräge
- 22
- Innenkontur
- 23
- Erhöhung
- 24
- Vorderfläche
- 25a
- Seitenfläche
- 25b
- Seitenfläche
- 26
- Vertiefung in mittlerem Rollenkörper
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ZITATE ENTHALTEN IN DER BESCHREIBUNG
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Zitierte Patentliteratur
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- DE 102006028552 A1 [0001]
- DE 102006028556 A1 [0023]