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Die Erfindung betrifft eine Bürstenvorrichtung zur Reinigung eines Kantenbereiches eines Werkstücks mit zumindest einer Flächenseite und zumindest einer Stirnseite, wobei die Stirnseite vermittels eines Klebers mit einem Kantenstreifen beschichtet ist, umfassend eine Borstenhalterung, welche von einem Antrieb um eine Drehachse herum in Drehung versetzt wird.
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Diese gattungsgemäße Bürstenvorrichtung hat die Aufgabe, Reste des Klebers, welche beispielsweise beim Verkleben des Kantenstreifens aus einer Klebefuge austreten, zu entfernen. Diese Kleberreste würden insbesondere bei hochwertigen Möbeln, wie beispielsweise Küchen, nach dem Austrocknen für einen unschönen Anblick sorgen.
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Deshalb sind diese Kleberreste unverzüglich nach dem Verkleben des Kantenstreifens zu entfernen.
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Die
DE 10 2015 115 623 A1 beschreibt eine solche Bürstenanordnung, welche allerdings parallel zum Kantenverlauf des Werkstücks bürstet. Mit anderen Worten bürstet diese Bürstenanordnung also den entfernten Abrieb entweder in Laufrichtung des Werkstücks zurück wieder hinter die Bürste oder umgekehrt in Laufrichtung des Werkstücks vor die Bürste. In beiden Fällen jedenfalls ist der Abrieb nicht nachhaltig vom Werkstück entfernt und kann dort wieder festkleben oder sogar bei erneutem Durchlauf durch die Bürste angedrückt werden. Diese verfestigten Kleberreste sind bei der Produktion von Möbelfronten unbedingt zu vermeiden.
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Aufgabe der vorliegenden Erfindung ist es deshalb, eine neue Bürstenvorrichtung vorzuschlagen, die die oben genannten Nachteile vermeidet.
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Diese Aufgabe wird durch die vorliegende Erfindung nach der Lehre des Hauptanspruchs gelöst.
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Vorteilhafte Ausführungsformen der Erfindung sind Gegenstand der abhängigen Ansprüche.
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Die erfindungsgemäße Bürstenvorrichtung zur Reinigung eines Kantenbereiches eines Werkstücks mit zumindest einer Flächenseite und zumindest einer Stirnseite, wobei die Stirnseite vermittels eines Klebers mit einem Kantenstreifen beschichtet ist, umfasst eine Borstenhalterung, welche von einem Antrieb um eine Drehachse herum in Drehung versetzt wird. Die Ebene der Flächenseite schließt mit der Drehachse einen Winkel von 70 bis 90 Grad ein. An der Borstenhalterung sind Borsten angeordnet, wobei die Borsten mit der Drehachse einen Winkel kleiner als 90 Grad einschließen. Die Borsten kommen auf der Flächenseite im Kantenbereich am Übergang zur Stirnseite zur Anlage.
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Das zu reinigende Werkstück weist zumindest eine Flächenseite und zumindest eine Stirnseite auf. Wenn es sich bei dem Werkstück um eine plattenartige Möbelfront handelt, so wird dieses Werkstück zwei Flächenseiten, nämlich eine Vorderseite und eine Rückseite, haben, und umlaufend vier Stirnseiten haben.
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Diese Stirnseiten werden in einer Durchlaufmaschine mit einem Kantenstreifen beschichtet. Bei dem Kantenstreifen handelt es sich beispielsweise um einen furnierartigen Umleimer, welcher unschöne Stirnseiten beispielsweise bei spanplattenartigen Werkstücken verblendet.
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Dieser Kantenstreifen wird häufig von einer Endlosrolle zugeführt und das Werkstück wird in einer Durchlaufrichtung durch die Durchlaufvorrichtung bewegt und der Kantenstreifen fortlaufend an der Stirnseite des Werkstücks befestigt.
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Die Befestigung des Kantenstreifens an der Stirnseite erfolgt vermittels eines Klebers. Nach dem Andrücken des Kantenstreifens an die Stirnseite kann überschüssiger Kleber durch die Klebefuge zwischen Kantenstreifen und Stirnseite hervorquellen. Dieser überschüssige Kleber ist wie oben beschrieben unverzüglich zu entfernen, um unschöne ausgetrocknete Kleberreste auf der Flächenseite, somit auf einer Möbelfront, zu vermeiden.
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Dazu umfasst die Bürstenvorrichtung eine Borstenhalterung, welche von einem Antrieb um eine Drehachse herum in Drehung versetzt wird. Die Ebene der Flächenseite schließt mit der Drehachse einen Winkel von 70 bis 90° ein.
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Mit anderen Worten steht die Drehachse also in etwa senkrecht auf der Ebene der Flächenseite. Die Bürste dreht in etwa parallel zur Ebene der Flächenseite.
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An der Borstenhalterung sind Borsten angeordnet, wobei die Borsten mit der Drehachse einen Winkel kleiner als 90° einschließen, und die Borsten auf der Flächenseite im Kantenbereich am Übergang zur Stirnseite zur Anlage kommen.
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Die Borsten sind also an der in etwa parallel zur Ebene der Flächenseite drehenden Borstenhalterung angeordnet und haben in ihrer Ausrichtung einen zur Drehachse senkrechten Anteil. Durch diese Art der Ausrichtung berühren die Borsten die zu reinigende Flächenseite trotzdem, obwohl die Borstenhalterung parallel zur zu reinigenden Flächenseite dreht.
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Mit anderen Worten werden also die Borsten in einer Art Kreisbewegung über die zu reinigende Flächenseite geführt.
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Die Drehrichtung der Borstenhalterung ist vorzugsweise so gewählt, dass in Vorschubrichtung des Werkstücks in der Durchlaufanlage die Borsten zunächst von der Flächenseite kommend über den Kantenbereich des Werkstücks hinweg ins Leere geführt werden und dann der Drehbewegung folgend in Vorschubrichtung des Werkstücks weiter vorne über den Kantenbereich des Werkstücks wieder auf die Flächenseite geführt werden und die Bewegung von vorne beginnt.
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Diese Borstenanordnung bietet insbesondere den Vorteil, dass Kleberreste beim ersten Borstenkontakt sofort von der Flächenseite herunter geschoben werden und nicht wie im Stand der Technik wieder in irgendeine Richtung auf die Flächenseite befördert werden.
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Darüber hinaus ist die Bürsteffektivität bei dieser Borstenanordnung erheblich größer als die Bürsteffektivität im Stand der Technik. Im oben beschriebenen Stand der Technik berühren die Borsten nämlich die zu reinigende Flächenseite nur an einer Stelle tangential, entfernen sich dann sofort wieder von der Flächenseite, folgen der Drehung des Drehtellers in der Luft und gelangen dann wieder kurzzeitig an die Flächenseite.
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Bei der erfindungsgemäßen Bürstenvorrichtung hingegen bleiben die Borsten in langandauerndem Kontakt zur zu reinigenden Flächenseite. Die Reinigungswirkung ist viel intensiver.
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Gemäß einer vorteilhaften Ausführungsform schließt die Ebene der Flächenseite mit der Drehachse einen Winkel von 75 bis 90 Grad, oder 80 bis 90°, oder von 85 bis 90°, oder von 88 bis 90°, oder im Wesentlichen 90° ein.
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Je senkrechter die Drehachse auf der Ebene der Flächenseite steht, desto wirkungsvoller kann die Bürstenvorrichtung arbeiten, weil sich die Borsten dann weniger von der Flächenseite abheben und eine längere Kontaktzeit mit der Flächenseite haben, so dass die Borsten länger auf die Flächenseite bürstend einwirken können.
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Es gibt jedoch auch Anwendungsfälle, bei denen eine leichte Schrägstellung der Drehachse relativ zur Senkrechtstellung auf der Flächenseite hilfreich ist. Denkbar sind hier Anwendungsfälle, bei denen die Andruckkraft der Borsten auf der einen Seite der Borstenhalterung höher sein soll als die Andruckkraft der Borsten auf der anderen Seite der Borstenhalterung.
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So kann beispielsweise im Bereich der Klebefuge nahe der Stirnseite eine größere Andruckkraft der Borsten erzeugt werden als weiter im Inneren der Flächenseite.
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Gemäß einer weiteren vorteilhaften Ausführungsform schließen die Borsten mit der Drehachse einen Winkel 0 bis 89°, oder von 0 bis 80°, oder von 0 bis 75°, oder von 0 bis 45°, oder von 0 bis 30°, oder von 0 bis 15°, oder von 0 bis 10°, oder von 0 bis 5°, oder im Wesentlichen 0° ein.
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Wie oben beschrieben, dreht die Borstenhalterung in paralleler Ebene zur reinigenden Flächenseite. Die Borsten können in einem Winkel nahezu senkrecht dazu, oder in einem flachen Winkel nahezu parallel dazu, so dass sie soeben die zu reinigende Flächenseite berühren, oder in einem Winkel dazwischen angeordnet sein.
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Eine relativ senkrechte steile Stellung der Borsten, beispielsweise von 0 bis 30°, bildet eine topfbürstenartige Bürstenvorrichtung aus, welche den zu entfernenden Abrieb von der zu reinigenden Flächenseite herab fördern kann, ohne den Abrieb wieder auf die Flächenseite herauf zu befördern. Eine Topfbürste hat nämlich bei dieser Anordnung eine Reinigungsrichtungskomponente, die senkrecht zur Kantenverlaufsrichtung ist.
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Darüber hinaus hat die Topfbürste eine größere Auflagefläche als nur Tangentialberührung und kann so einen größeren Flächenbereich gleichzeitig reinigen.
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So lässt sich beispielsweise mit der Topfbürste sowohl der verklebte Kantenstreifenbereich als auch der angrenzende Flächenseitenbereich gleichzeitig reinigen.
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Je paralleler die Borsten zur Ebene der Flächenseite angeordnet sind, mit anderen Worten also, je näher der zwischen Borsten und Drehachse eingeschlossene Winkel an 90° herankommt, desto flacher bürsten die Borsten über die Flächenseite. Dies wiederum bietet den Vorteil einer besseren Erreichbarkeit von inneren Randlagen der zu reinigenden Flächenseite, welche beispielsweise durch Gehäuseteile von anderen Maschinenteilen schwer zugänglich sind.
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Gemäß einer weiteren vorteilhaften Ausführungsform ist eine Antriebsachse des Antriebs parallel oder abgewinkelt zur Drehachse der Borstenhalterung angeordnet.
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Wenn der Bauraum es erlaubt, ist eine parallele Anordnung der Antriebsachse des Antriebs und der Drehachse der Borstenhalterung die verschleißärmste Variante beispielsweise als Direktantrieb zwischen Antriebsachse und Drehachse.
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Wenn der Bauraum es allerdings erfordert, kann eine abgewinkelte Anordnung der Antriebsachse des Antriebs zur Drehachse der Borstenhalterung vorteilhaft sein. Dann kann nämlich der Antrieb weiter entfernt von anderen Maschinenteilen oder Gehäuseteilen gehalten werden und gegebenenfalls auch größer ausgelegt sein.
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Die Verbindung zwischen Drehachse und abgewinkelter Antriebsachse kann beispielsweise über eine Gelenkanordnung wie eine Kardanwelle erfolgen.
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Die Kraftübertragung zwischen beabstandet angeordneter Antriebsachse und Drehachse kann aber auch über einen Zahnriemen oder Keilriemen erfolgen.
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Gemäß einer weiteren vorteilhaften Ausführungsform weist die Borstenhalterung zumindest einen Durchlasskanal auf, dessen Eingang an der Borsten-abgewandten Seite der Borstenhalterung angeordnet ist, und dessen Ausgang an der Borsten-zugewandten Seite der Borstenhalterung angeordnet ist, wobei der Ausgang mit den Borsten in Fluidverbindung steht.
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Diese Anordnung erlaubt es, gleichzeitig beim Reinigungsvorgang ein Reinigungsfluid zuzuführen. Dieses Reinigungsfluid braucht nicht andernorts auf das zu reinigende Werkstück aufgesprüht zu werden, sondern wird exakt dort aufgebracht, wo die Reinigung erfolgt, nämlich an den Borsten der Bürste.
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Das Reinigungsfluid kann am Eingang des Durchlasskanals in den Durchlasskanal eingeleitet werden und gelangt dann zum Ausgang des Durchlasskanals.
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Der Ausgang des Durchlasskanals steht in Fluidverbindung mit den Borsten. Mit anderen Worten kann also das Reinigungsfluid aus dem Durchlasskanal am Ausgang heraustreten und aufgrund der Fluidverbindung mit den Borsten von den Borsten weitergeleitet werden, bis hin zum Berührungspunkt zwischen Borsten und zu reinigender Flächenseite.
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Gemäß einer weiteren vorteilhaften Ausführungsform ist der Durchlasskanal innerhalb der Drehachse der Borstenhalterung angeordnet. Dabei kann die Drehachse als Hohlwelle ausgebildet sein und mit ihrem Zentrum als Durchlasskanal fungieren.
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Der Eingang wäre an der Seite, an der die Drehachse angetrieben wird. Hier eignet sich besonders vorteilhaft ein Zahnriemenantrieb weil der Eingang der Drehachse damit für die Zuführung eines Reinigungsfluids einfach erreichbar ist. Der Ausgang der Drehachse ist vorteilhafterweise aus der Borstenhalterung zu den Borsten hin herausgeführt, um dem austretenden Reinigungsfluid das Erreichen der Borsten zu ermöglichen.
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Gemäß einer weiteren vorteilhaften Ausführungsform ist der Durchlasskanal relativ zur Drehachse der Borstenhalterung geneigt angeordnet. Durch die geneigte Anordnung des Durchlasskanals relativ zur Drehachse entsteht eine Fliehkraftkomponente, die auf das im Durchlasskanal befindliche Reinigungsfluid wirkt. Diese Fliehkraftkomponente wird das Reinigungsfluid durch den Durchlasskanal treiben und fördert somit den ungehinderten Durchfluss des Reinigungsfluids durch den Durchlasskanal.
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Je steiler die Neigung zwischen Durchlasskanal und Drehachse ist, desto größer wird die Fliehkraft auf das Reinigungsfluid und desto größer wird die Durchtrittsgeschwindigkeit des Reinigungsfluids durch den Durchlasskanal.
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Gemäß einer weiteren vorteilhaften Ausführungsform ist außenseitig an der Borstenhalterung konzentrisch zur Drehachse ein Befüllungskanal angeordnet, welcher mit dem Eingang des Durchlasskanals in Fluidverbindung steht.
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Bei einer solchen konzentrischen Anordnung eines Befüllungskanals an der Eingangsseite der Borstenhalterung kann eine einfache Einleitungsmöglichkeit des Reinigungsfluids in den Durchlasskanal geschaffen werden.
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Und zwar kann eine Düse für das Reinigungsfluid ortsfest über den Befüllungskanal angeordnet sein und spritzt aufgrund der konzentrischen Anordnung des Befüllungskanals immer über eine freie Fließstrecke in den Befüllungskanal hinein. Der Befüllungskanal wiederum leitet das Reinigungsfluid weiter zum Eingang des Durchgangskanals.
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Eine Ausführungsform der Erfindung ist in den Zeichnungen dargestellt und wird nachfolgend beispielhaft erläutert.
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Es zeigen:
- 1 eine Bürstenvorrichtung gemäß der Erfindung im Querschnitt,
- 2 die Bürstenvorrichtung aus 1 in Ansicht von oben,
- 3 die Bürste der Bürstenvorrichtung aus 1 mit Reinigungsfluidzuführung im Querschnitt,
- 4 die Bürstenvorrichtung aus 3 in Ansicht von oben und
- 5 die Bürstenvorrichtung aus 1 mit einem möglichen Antrieb.
- 6 zeigt eine vorteilhafte Bürstenanordnung im Querschnitt.
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1 zeigt eine Bürstenvorrichtung 1 zur Reinigung eines Kantenbereiches 2 eines Werkstücks 3, welches hier durch eine Möbelfront gebildet wird. Das Werkstück 3 weist zwei Flächenseiten 4 auf und eine Stirnseite 5. An der Stirnseite 5 ist vermittels eines Klebers ein Kantenstreifen 6 befestigt. Entlang der Klebefuge zwischen Stirnseite 5 und Kantenstreifen 6 kann nach oben und unten Kleber austreten, welcher an der Möbelfront für ein unschönes Erscheinungsbild sorgt.
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Diese Kleberreste sind mit der Bürstenvorrichtung zu entfernen. Dazu weist die Bürstenvorrichtung 1 eine Borstenhalterung 7 auf, welche von einem in dieser Figur nicht gezeigten Antrieb um die Drehachse 8 herum in Drehung versetzt wird.
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Die Ebene der Flächenseite 4 schließt hier mit der Drehachse 8 einen Winkel von ca. 90° ein. Mit anderen Worten steht also die Drehachse 8 der Borstenhalterung 7 nahezu senkrecht auf der Flächenseite 4.
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An der Borstenhalterung 7 sind Borsten 9 angeordnet, wobei die Borsten 9 mit der Drehachse 8 einen Winkel von ca. 30° im Randbereich und von ca. 0° im mittleren Bereich einschließen. Es handelt sich also hier um eine Art Topfbürste.
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Die Borsten 9 kommen auf der Flächenseite 4 im Kantenbereich 2 am Übergang zur Stirnseite 5 zur Anlage. Daher wird sowohl der unmittelbare Bereich an der Klebefuge am Übergang von Stirnseite 5 zu Kantenstreifen 6 gereinigt sowie zusätzlich auch der angrenzende Bereich der Flächenseite 4. Damit kann sichergestellt werden, dass auf keinen Fall Kleberrückstände auf das Innere der Flächenseite 4 gelangen.
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2 zeigt die Bürstenvorrichtung aus 1 in Ansicht von oben. Das Werkstück 3 wird hier in Richtung des Pfeils B durch die Beschichtungsanlage hindurch bewegt, also in der Zeichnung von links nach rechts. Der Kantenstreifen 6 wurde bereits an die Stirnseite 5 angeklebt.
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Die Borstenhalterung 7 dreht sich hier gegen den Uhrzeigersinn, damit der frisch verklebte Kantenbereich 2 in Bewegungsrichtung B betrachtet zunächst mit der sich von der Flächenseite 4 senkrecht nach unten herunter bewegenden Borsten in Kontakt kommt. Dadurch werden die Kleberrückstände von der Flächenseite 4 herunter befördert.
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Dies wird unterstützt dadurch, dass die Borstenhalterung 7 nur teilweise in Überdeckung mit dem Werkstück 3 gelangt und ein Teil der Borstenhalterung 7 frei über den luftleeren Raum dreht.
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In diesem Beispiel ist ein Halbkreis der runden Bürste bzw. Borstenhalterung 7 über der Flächenseite 4 angeordnet und der andere Halbkreis über dem Kantenstreifen 6 und dem luftleeren Raum. Die Grenze zwischen den zwei Halbkreisen liegt also im Wesentlichen am Übergang zwischen Flächenseite 4 und Kantenstreifen 6.
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Dadurch können die Kleberrückstände nicht von der Bürste erfasst und festgehalten werden und sich auf der anderen Seite wieder auf das Werkstück herauf bewegen.
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Die Kleberrückstände werden vielmehr am frei drehenden Bürstenteil durch die Fliehkräfte beschleunigt und abgeschieden.
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3 zeigt eine Borstenhalterung 7 mit Reinigungsfluidzuführung. Dazu weist die Borstenhalterung 7 zwei Durchlasskanäle 10 auf, welche jeweils einen Eingang 11 an der Borsten-abgewandten Seite haben und jeweils einen Ausgang an der Borstenzugewandten Seite haben.
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Die Ausgänge 12 stehen mit den Borsten 9 in Fluidverbindung.
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Darüber hinaus ist außenseitig an der Borstenhalterung 7 konzentrisch zur Drehachse 8 ein Befüllungskanal 13 angeordnet, welcher mit den Eingängen 11 in Fluidverbindung steht.
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Ein Reinigungsfluid kann hier bei rotierender Borstenhalterung 7 in den Befüllungskanal 13 eingebracht, beispielsweise durch Einspritzen, werden und dann aufgrund der Fluidverbindung über den Eingang 11 in den Durchlasskanal 10 gelangen.
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Die Durchlasskanäle 10 sind hier relativ zur Drehachse 8 geneigt angeordnet, und zwar derart geneigt, dass sich eine auf das in den Durchlasskanälen 10 befindliche Reinigungsfluid wirkende Fliehkraft ausbildet, die das Reinigungsfluid innerhalb der Durchlasskanäle 10 in der Zeichnung nach unten in Richtung Ausgang 12 treibt.
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Am Ausgang 12 gelangt das Reinigungsfluid aufgrund der Fluidverbindung an die Borsten 9 und wird über die Borsten 9 weiter zur zu reinigenden Flächenseite geleitet.
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Das Reinigungsfluid braucht also nicht separat appliziert zu werden, sondern wird direkt am Ort der Bürstenreinigung durch die Bürste selbst appliziert.
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4 zeigt die Bürstenvorrichtung aus 3 in Ansicht von oben. Die Borstenhalterung 7 weist einen konzentrisch zur Drehachse 8 angeordneten Befüllungskanal 13 auf. Dadurch, dass der Befüllungskanal 13 konzentrisch zur Drehachse 8 angeordnet ist, kann durch eine ortsfeste Düse einfach das Reinigungsfluid in den Befüllungskanal 13 eingespritzt werden.
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5 zeigt eine Bürstenvorrichtung 1 zur Reinigung des Werkstücks 3.
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Das Werkstück 3 wird durch eine Durchlaufbeschichtungsanlage 14 hindurch befördert. Die Durchlaufbeschichtungsanlage umfasst auch Gehäuseteile 15. Ein Randbereich des Werkstücks 3 ragt aus den Gehäuseteilen 15 hervor. An diesem Randbereich wird die Reinigung durch die Bürstenvorrichtung 1 vorgenommen.
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Die Bürstenvorrichtung 1 wird durch einen Antrieb 16 angetrieben. Hier handelt es sich beispielsweise um einen Elektromotor.
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Bauraumbedingt ist die Antriebsachse des Antriebs 16 relativ zur Drehachse der Borstenhalterung 7 abgewinkelt angeordnet. Die Kraftübertragung erfolgt hier über ein Gelenkelement 17 in der Art eines Direktantriebs mit Winkelgetriebe.
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Hervorzuheben ist, dass mit dieser Bürstenanordnung bis in den angrenzenden Eckbereich zwischen Gehäuseteil 15 und Werkstück 3 hin die Flächenseite 4 gereinigt werden kann.
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Darüber hinaus weist diese Bürstenvorrichtung eine Reinigungsfluiddüse 18 auf, welche ein Reinigungsfluid in den Befüllungskanal spritzt.
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6 zeigt eine vorteilhafte Bürstenanordnung im Querschnitt. Hier ist die Drehachse 8 gegenüber der Flächenseite 4 um ca. 10 Grad gegen die Bewegungsrichtung B geneigt, sodass die Ebene der Flächenseite 4 mit der Drehachse 8 einen Winkel von ca. 80 Grad einschließt.
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Das Werkstück 3 wird in Bewegungsrichtung B an der Bürstenvorrichtung 1 vorbei bewegt. Die Borstenhalterung 7 mit ihren Borsten 9 ist soweit geneigt, dass nur die Borsten 9 auf der in der Figur linken Seite, welche zuerst mit der Flächenseite 4 in Kontakt kommt, die Flächenseite 4 berühren können. Somit ist bei oben bzgl. 2 beschriebener Drehrichtung der Borstenhalterung 7 gewährleistet, dass die auf der anderen Seite zurück auf die Flächenseite 4 drehenden Borsten 9 evtl. in den Borsten 9 verbliebene Kleberückstände zurück auf die Flächenseite 4 befördern können.
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Bezugszeichenliste
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- 1
- Bürstenvorrichtung
- 2
- Kantenbereich
- 3
- Werkstück
- 4
- Flächenseite
- 5
- Stirnseite
- 6
- Kantenstreifen
- 7
- Borstenhalterung
- 8
- Drehachse
- 9
- Borsten
- 10
- Durchlasskanal
- 11
- Eingang
- 12
- Ausgang
- 13
- Befüllungskanal
- 14
- Durchlaufbeschichtungsanlage
- 15
- Gehäuseteil
- 16
- Antrieb
- 17
- Gelenkelement
- 18
- Reinigungsfluiddüse
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ZITATE ENTHALTEN IN DER BESCHREIBUNG
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Zitierte Patentliteratur
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- DE 102015115623 A1 [0004]