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Die
Erfindung betrifft ein Reinigungssystem für einen Kettenförderer.
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Derartige
Kettenförderer
bilden Förderstrecken
zum Transport von Teilen unterschiedlicher Art. Der Kettenförderer weist
generell eine Kette bestehend aus Kettengliedern auf, wobei die
Kettenglieder im Allgemeinen aus Kunststoff oder Stahl bestehen. Die
Kette bildet eine geschlossene Schlaufe und wird mittels eines Antriebs
angetrieben. Dadurch wird die Kette mit einer vorgegebenen Geschwindigkeit
bewegt. Die Bahnkurve der Kette ist generell so ausgebildet, dass
ein Segment der Kette mit freiliegenden Oberseiten die Förderstrecke
ausbildet, auf welchen die Teile aufliegen und so transportiert
werden.
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Ein
Problem bei industriellen Einsätzen
derartiger Kettenförderer
besteht darin, dass die Kettenglieder der Kette im Laufe der Zeit
verschmutzen. Um Fehlfunktionen des Kettenförderers aufgrund derartiger
Verschmutzungen zu vermeiden, ist es erforderlich, die Kette zu
reinigen.
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Prinzipiell
könnte
die Kette während
der Stillstandszeiten des Kettenförderers abmontiert und dann
gereinigt werden. Dies ist jedoch äußerst umständlich und zeitaufwändig.
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Daher
ist es wünschenswert,
die Kette möglichst
während
des Betriebs des Kettenförderers
zu reinigen. Hierzu ist es bekannt, außerhalb der umlaufenden Kette
Bürsten
anzuordnen, an welchen die Kette vorbeiläuft und dadurch gereinigt wird.
Nachteilig hierbei ist jedoch, dass dabei nur die Außenseiten der
Kettenglieder gereinigt werden, nicht deren Innenseiten. Dies aber
bedeutet, dass auftretende Verschmutzungen der Kette nicht vollständig beseitigt werden
können,
wodurch die Gefahr von Fehlfunktionen des Kettenförderers
besteht.
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Der
Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, ein Reinigungssystem bereitzustellen,
mittels dessen während
des Betriebs eines Kettenförderers
dessen Kette vollständig
gereinigt werden kann.
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Zur
Lösung
dieser Aufgabe sind die Merkmale des Anspruchs 1 vorgesehen. Vorteilhafte
Ausführungsformen
und zweckmäßige Weiterbildungen
der Erfindung sind in den Unteransprüchen beschrieben.
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Das
erfindungsgemäße Reinigungssystem für einen
Kettenförderer
weist eine mittels eines Antriebs getriebene Kette, bestehend aus
einer Anordnung von Kettengliedern, auf. Weiterhin sind mittels des
Antriebs angetriebene Bürstenräder vorgesehen. Die
Kettenglieder der Kette werden an ihren Innen- und Außenseiten
gereinigt.
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Ein
wesentlicher Vorteil des erfindungsgemäßen Reinigungssystems besteht
darin, dass mit diesem fortlaufend während des Betriebs des Kettenförderers
dessen Kette vollständig,
nämlich
sowohl an ihren Innenseiten als auch an ihren Außenseiten, gereinigt werden
kann. Damit werden Verschmutzungen der Kette von vornherein vermieden,
so dass diesbezügliche
Fehlfunktionen ausgeschlossen sind.
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Ein
weiterer Vorteil des erfindungsgemäßen Reinigungssystems besteht
darin, dass dieses ein modulares System bildet, das auch nachträglich an bereits
bestehenden Kettenförderern
nachgerüstet werden
kann.
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Vorteilhaft
ist ein erstes Bürstenrad
zur Reinigung der Innenseiten der Kettenglieder vorgesehen. Die
Kette bildet eine geschlossene Schlaufe. Das erste Bürstenrad
ist innerhalb der Schlaufe liegend angeordnet. Ein zweites Bürstenrad
ist zur Reinigung der Außenseiten
der Kettenglieder vorgesehen, welches außerhalb der Schlaufe der Kette
angeordnet ist.
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Das
so ausgebildete Reinigungssystem mit nur zwei Bürstenrädern weist einen einfachen,
kostengünstigen
Aufbau auf. Da das Reinigungssystem nur wenige Komponenten umfasst,
kann es schnell und einfach installiert und insbesondere an bestehenden
Kettenförderern
nachgerüstet
werden.
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Das
Grundprinzip des Reinigungssystems besteht darin, ein erstes Bürstenrad
innerhalb der Schlaufe der Kette anzuordnen, um nur die Innenseiten
der Kettenglieder zu reinigen, und anderseits ein zweites Bürstenrad
außerhalb
der Schlaufe der Kette anzuordnen, um nur die Außenseiten der Kettenglieder
zu reinigen. Damit werden die Kettenglieder gleichförmig an
ihren Innen- und Außenseiten
gereinigt.
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Ein
wesentlicher Vorteil des erfindungsgemäßen Reinigungssystems besteht
darin, dass für die
Bürstenräder kein
separater Antrieb benötigt wird.
Vielmehr kann der Antrieb des Kettenförderers genutzt werden, um
die Bürstenräder in Drehbewegungen
derart zu versetzen, dass deren Bürsten mit geeigneten Relativ-Geschwindigkeiten
zur Kette mit Reibung an den Oberflächen der Kettenglieder vorbeibewegt
werden, wodurch diese gründlich
gereinigt werden.
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Eine
besonders einfache und kostengünstige
Realisierung der Ankopplung der Bürstenräder an den Antrieb des Kettenförderers
besteht darin, dass an einer Umlenkung der Kette ein in Eingriff
mit dieser stehendes Ritzel vorgesehen ist, welches die mittels
des Antriebs angetriebene Kette in eine Drehbewegung versetzt ist,
und dass diese Drehbewegung des Ritzels durch Zahnräder auf
die Bürstenräder übertragen ist.
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Die
Drehgeschwindigkeiten der Bürstenräder können dabei
einfach applikationsspezifisch durch eine geeignete Wahl der Zahnräder vorgegeben
werden, wobei besonders vorteilhaft die Drehgeschwindigkeiten der
Bürstenräder auch
unterschiedlich gewählt
werden können.
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Die
Bürsten
der Bürstenräder können ebenfalls
hinsichtlich ihrer Geometrien und Materialbeschaffenheiten applikationsspezifisch
gewählt
werden. Dabei können
die Bürsten
insbesondere aus Kunststoff oder einem metallischen Werkstoff wie Messing
oder Edelstahl bestehen.
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Gemäß einer
besonders vorteilhaften Ausgestaltung der Erfindung ist den Bürstenrädern eine kombinierte
Blas- und Saugvorrichtung nachgeordnet.
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Dabei
weist die kombinierte Blas- und Saugvorrichtung eine Drucklufteinheit
auf. Die Drucklufteinheit trocknet mit den Bürstenrädern die gereinigte Kette.
Die kombinierte Blas- und Saugvorrichtung weist eine Absaugeinheit
auf, die die durch die Drucklufteinheit aufgewirbelte Luft absaugt.
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Bei
der Reinigung der Hälfte
mittels der Bürstenräder wird
Wasser oder allgemein eine Reinigungsflüssigkeit benötigt. Dieses
Wasser haftet noch teilweise an der Kette an, nach dem sie mit den
Bürstenrädern gereinigt
wurde. Um die Kette schnell vom Wasser zu befreien, ist die Blas-
und Saugvorrichtung vorzugsweise dem letzten Bürstenrad unmittelbar nachgeordnet.
Mit der Drucklufteinheit wird an der Kette haftendes Wasser gelöst und aufgewirbelt. Damit
sich das Wasser danach nicht wieder auf der Kette absetzt, wird
die mit der Drucklufteinheit aufgewirbelte Luft sofort mit der Absaugeinheit
abgesaugt. Die Drucklufteinheit und die Absaugeinheit sind hierzu
dicht nebeneinanderliegend zu einer Baueinheit zusammengefasst.
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Die
Erfindung wird im Folgenden anhand der Zeichnungen erläutert. Es
zeigen:
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1:
Frontansicht eines Kettenförderers mit
integriertem Reinigungssystem in einer Frontansicht.
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2:
Rückansicht
eines Ausschnitts des Kettenförderers
gemäß 1.
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Die 1 und 2 zeigen
schematisch den Aufbau eines Kettenförderers 1. Der Kettenförderer 1 umfasst
eine Kette 2, bestehend aus einzelnen, gelenkig verbundenen
Kettengliedern 3. Die Kettenglieder 3 bestehen
im vorliegenden Fall aus Kunststoff. Prinzipiell können die
Kettenglieder 3 auch aus Stahl bestehen. Die Kette 2 bildet
eine geschlossene Schlaufe und wird mittels eines Antriebs 4,
der auf eine Anordnung von Kettenrädern 5 wirkt, angetrieben.
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Wie
insbesondere aus 1 ersichtlich, verläuft die
Kette 2 entlang einer horizontalen Führung 6, wobei ein
Segment der Kette 2 an der Oberseite der Führung 6 läuft und
ein weiteres Segment an der Unterseite der Führung 6 läuft. Die
Führung 6 weist Gleitschienen
auf, entlang derer die Kettenglieder 3 der Kette 2 gleiten.
Das an der Oberseite der Führung 6 laufende
Segment der Kette 2 bildet eine Förderstrecke, auf welcher nicht
dargestellte Teile transportiert werden.
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An
der dem Antrieb 4 gegenüberliegenden Seite
der Förderstrecke
befindet sich eine Endumlenkung der Kette 2, wobei zur
Ausbildung der Endumlenkung ein an die Führung 6 anschließendes Endstück 7 vorgesehen
ist.
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Im
Bereich der Endumlenkung 7 ist ein Reinigungssystem 8 installiert,
mittels dessen während des
Betriebs des Kettenförderers 1 die
Kette 2 fortlaufend gereinigt wird.
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Das
Reinigungssystem 8 umfasst zwei Bürstenräder 9a, 9b,
die insbesondere aus 2 ersichtlich sind. Dabei zeigt 2 einen
Ausschnitt des Kettenförderers 1 in
einer Rückansicht.
Das zweite Bürstenrad 9b ist
außerhalb
der Schlaufe der Kette 2 angeordnet. Jedes Bürstenrad 9a, 9b ist
kreisscheibenförmig
ausgebildet, wobei an dessen umfangsseitigen Rand eine Anordnung
von Bürsten 10 vorgesehen
ist. Die Bürsten 10 verlaufen über den
gesamten Umfang des jeweiligen Bürstenrads 9a, 9b und
bilden eine lückenlose
Bürstenanordnung.
Je nach Applikation können
die Bürsten 10 aus
unterschiedlichen Materialien bestehen. Beispielsweise können die Bürsten aus
Kunststoff, Messing oder Edelstahl bestehen.
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Wie
aus 2 ersichtlich, sind die Bürsten 10 des ersten
Bürstenrads 9a in
Eingriff mit den Innenseiten der Kettenglieder 3 der Kette 2.
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Demgegenüber sind
die Bürsten 10 des zweiten
Bürstenrads 9b in
Eingriff mit den Außenseiten
der Kettenglieder 3. Somit wird mit den Bürstenrädern 9a, 9b des
Reinigungssystems 8 eine vollständige Reinigung der Kette 2 an
ihrer Innen- und Außenseite
erzielt.
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Um
einen guten Reinigungseffekt zu erzielen, müssen sich die Bürsten 10 der
Bürstenräder 9a, 9b mit
definierten Relativgeschwindigkeiten zu den zu reinigenden Kettengliedern 3 bewegen,
damit mit den Bürsten 10 ein
effizienter Bürstvorgang
durchgeführt
wird. Hierzu ist es erforderlich, dass sich die Bürstenräder 9a, 9b mit
definierten Drehgeschwindigkeiten drehen.
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Zur
Erzeugung der Drehbewegungen weist das Reinigungssystem 8 kein
eigenes Antriebssystem auf. Vielmehr wird hierzu der Antrieb 4 des
Kettenförderers 1 mitgenutzt.
Hierzu ist im Endstück 7 ein
Ritzel 11 drehbar gelagert, wie aus 2 ersichtlich
ist. Ein Segment der Kette 2 läuft entlang des Umfangs des
Ritzels 11 auf. Das Ritzel 11 weist eine Zahnung
auf, die von am Rand des Ritzels 11 ausmündenden
Aussparungen 11a gebildet ist. Diese Aussparungen 11a greifen
in Ausformungen der Kettenglieder 3 des umschlingenden
Kettensegments. Durch die mit dem Antrieb 4 erzeugte Vorschubbewegung
der Kette 2 wird das Ritzel 11 in eine Drehbewegung
versetzt. Die Drehbewegung des Ritzels 11 wird über eine
Anordnung von Zahnrädern 12, 13, 14, 15 auf
die Bürstenräder 9a, 9b übertragen,
so dass auch diese in Drehbewegungen versetzt werden.
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Ein
erstes Zahnrad 12 sitzt auf dem Endstück 7 auf. Die Drehachse
dieses Zahnrads 12 fällt mit
der Drehachse des Ritzels 11 zusammen. Das Zahnrad 12 ist
drehfest mit dem Ritzel 11 verbunden. Damit wird durch
die Drehbewegung des Ritzels 11 das Zahnrad 12 in
eine Drehbewegung versetzt.
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Auf
der Drehachse des ersten Bürstenrads 9a ist
ein weiteres Zahnrad 13 gelagert und drehfest mit diesem
verbunden. Dieses Zahnrad 13 steht mit seiner Zahnung direkt
in Eingriff mit der Zahnung des Zahnrads 12 am Ritzel 11.
Dadurch wird die Drehbewegung des Ritzels 11 über das
Zahnrad 12 auf das Zahnrad 13 übertragen und so das erste
Bürstenrad 9a in
eine Drehbewegung versetzt. Die Größen und Zahnungen der Zahnräder 12, 13 bestimmen
das Übersetzungsverhältnis und
damit die Drehgeschwindigkeit des ersten Bürstenrads 9a. Im vorliegenden
Fall ist der Durchmesser des Zahnrads 13 größer als
der Durchmesser des Bürstenrads 9a. Weiter
ist auch der Durchmesser des Zahnrads 13 größer als
der Durchmesser des Zahnrads 12 am Ritzel 11.
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Auf
der Drehachse des zweiten Bürstenrads 9b ist
ein weiteres Zahnrad 14 gelagert, wobei dessen Durchmesser
erheblich kleiner ist als der Durchmesser des Bürstenrads 9b. Das
Zahnrad 14 sitzt auf der Drehachse des zweiten Bürstenrads 9b auf
und ist drehfest mit diesem verbunden.
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Die
Drehbewegung des Ritzels 11 wird über das Zahnrad 12 nicht
direkt auf das Zahnrad 14 am zweiten Bürstenrad 9b übertragen.
Vielmehr ist zwischen dem Zahnrad 12 und dem Zahnrad 14 ein
weiteres Zahnrad 15 angeordnet, das im Eingriff mit den vorgenannten
Zahnrädern 12, 14 steht.
So wird die Drehbewegung des Ritzels 11 auch auf das zweite Bürstenrad 9b übertragen.
Die Drehgeschwindigkeit des Bürstenrads 9b ist
durch die Größen und
Zahnungen der Zahnräder 12, 14, 15 bestimmt.
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Im
vorliegenden Fall sind die Zahnräder 12, 13, 14, 15 so
dimensioniert und angeordnet, dass sich die Bürstenräder 9a, 9b gegenläufig drehen. Weiterhin
sind auch die Drehgeschwindigkeiten der Bürstenräder 9a, 9b unterschiedlich.
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- 1
- Kettenförderer
- 2
- Kette
- 3
- Kettenglied
- 4
- Antrieb
- 5
- Kettenrad
- 6
- Führung
- 7
- Endstück
- 8
- Reinigungssystem
- 9a
- erstes
Bürstenrad
- 9b
- zweites
Bürstenrad
- 10
- Bürste
- 11
- Ritzel
- 11a
- Aussparung
- 12
- Zahnrad
- 13
- Zahnrad
- 14
- Zahnrad
- 15
- Zahnrad