DE102017113016A1

DE102017113016A1 - Verfahren und baugruppe zur antriebsstrang- und reibungsbremsung eines fahrzeugs

Info

Publication number: DE102017113016A1
Application number: DE102017113016.0A
Authority: DE
Inventors: Dale Scott Crombez
Original assignee: Ford Global Technologies LLC
Current assignee: Ford Global Technologies LLC
Priority date: 2016-06-15
Filing date: 2017-06-13
Publication date: 2017-12-21
Also published as: US20170361827A1; US10150461B2; CN107521476B; CN107521476A

Abstract

Ein beispielhaftes Verfahren umfasst die Anwendung von sowohl Antriebsstrangbremsung als auch Reibungsbremsung, wenn ein Fahrzeug zum Stillstand verlangsamt wird, wobei die Anwendung in Reaktion darauf stattfindet, dass ein Fahrer den Fuß von einem Gaspedal nimmt. Eine beispielhafte Baugruppe umfasst eine Antriebsstrangbremse, eine Reibungsbremse und eine Bremssteuervorrichtung, und die Bremssteuervorrichtung ist dazu ausgestaltet, die Antriebsstrangbremse anzuweisen, Antriebsstrangbremsung anzuwenden, und die Reibungsbremse anzuweisen, Reibungsbremsung anzuwenden, um ein Fahrzeug in Reaktion darauf, dass ein Fahrer den Fuß vom Gaspedal nimmt, zum Halten zu bringen.

Description

TECHNISCHES GEBIET
Diese Offenbarung betrifft allgemein die Bremsung eines Fahrzeugs und insbesondere die Nutzung einer Kombination aus Antriebsstrangbremsung und Reibungsbremsung, ohne dass ein Fahrer ein Bremspedal betätigt.
STAND DER TECHNIK
Bremsen kann ein fahrendes Fahrzeug bis zum Stillstand verlangsamen. Reibungsbremsung verlangsamt das Fahrzeug dadurch, dass mithilfe von Reibungsbremsen Bewegung widerstanden wird. Antriebsstrangbremsung verlangsamt das Fahrzeug dadurch, dass mithilfe eines Motors, einer elektrischen Maschine oder beidem Bewegung widerstanden wird.
Manche Fahrzeuge benutzen Antriebsstrangbremsen zum Verlangsamen eines fahrenden Fahrzeugs, wenn ein Fahrer den Fuß von einem Gaspedal nimmt. Obwohl es durch die Antriebsstrangbremsung verlangsamt wird, kann sich das Fahrzeug weiterhin bewegen, obwohl der Fahrer den Fuß vom Gaspedal genommen hat. Die Bewegung bzw. das Kriechen setzt sich fort, bis der Fahrer ein Bremspedal betätigt, welches das Fahrzeug dazu veranlasst, Reibungsbremsen anzuwenden, um das Fahrzeug zum Halten zu bringen.
Manche elektrifizierten Fahrzeuge umfassen Funktionen, die ein fahrendes Fahrzeug zum Halten bringen, wenn ein Fahrer den Fuß von einem Gaspedal nimmt. Diese elektrifizierten Fahrzeuge verlangsamen das fahrende Fahrzeug durch Antriebsstrangbremsung mithilfe einer elektrischen Maschine. Wenn eine Batterie dieser elektrifizierten Fahrzeuge von der elektrischen Maschine Energie, die bei der Antriebsstrangbremsung erzeugt wird, nicht speichern kann, setzt das elektrifizierte Fahrzeug diese Funktion aus.
KURZDARSTELLUNG
Ein Verfahren nach einem beispielhaften Aspekt der vorliegenden Offenbarung umfasst unter anderem die Anwendung von sowohl Antriebsstrangbremsung als auch Reibungsbremsung, wenn ein Fahrzeug zum Stillstand verlangsamt wird. Die Anwendung findet in Reaktion darauf statt, dass ein Fahrer den Fuß von einem Gaspedal nimmt.
Eine weitere nicht einschränkende Ausführungsform des vorangehenden Verfahrens umfasst das Anwenden von Reibungsbremsung ohne Betätigen des Bremspedals.
Eine weitere nicht einschränkende Ausführungsform eines der vorangehenden Verfahren umfasst, während des Anwendens, das Reduzieren der Antriebsstrangbremsung und das Ausgleichen des Reduzierens durch Erhöhen der Reibungsbremsung.
In einer weiteren nicht einschränkenden Ausführungsform eines der vorangehenden Verfahren ist die Reduktionsrate der Antriebsstrangbremsung dieselbe wie die Erhöhungsrate der Reibungsbremsung.
Eine weitere nicht einschränkende Ausführungsform eines der vorangehenden Verfahren umfasst, während des Anwendens, das Zurücknehmen der Verlangsamung durch die Antriebsstrangbremsung mit einer ersten Rate und das Einbringen der Verlangsamung durch die Reibungsbremsung mit einer zweiten Rate, die proportional zur ersten Rate ist.
In einer weiteren nicht einschränkenden Ausführungsform eines der vorangehenden Verfahren handelt es sich bei der Reibungsbremsung um autonome Reibungsbremsung.
In einer weiteren nicht einschränkenden Ausführungsform eines der vorangehenden Verfahren kommt das Fahrzeug beim Halten vollständig zum Stillstand.
In einer weiteren nicht einschränkenden Ausführungsform eines der vorangehenden Verfahren kommt das Fahrzeug auf einer Straße zum Halten, deren Gefälle bei höchstens 33 % liegt.
In einer weiteren nicht einschränkenden Ausführungsform eines der vorangehenden Verfahren ist das Fahrzeug ein elektrifiziertes Fahrzeug.
Eine Baugruppe gemäß einem anderen beispielhaften Aspekt der vorliegenden Offenbarung umfasst unter anderem eine Antriebsstrangbremse, eine Reibungsbremse und eine Bremssteuervorrichtung. Die Bremssteuervorrichtung ist dazu ausgestaltet, die Antriebsstrangbremse anzuweisen, Antriebsstrangbremsung anzuwenden, und die Reibungsbremse anzuweisen, Reibungsbremsung anzuwenden, um ein Fahrzeug in Reaktion darauf, dass ein Fahrer den Fuß vom Gaspedal nimmt, zum Halten zu bringen.
In einer weiteren nicht einschränkenden Ausführungsform der vorangehenden Baugruppe ist die Antriebsstrangbremse ein Verbrennungsmotor.
In einer weiteren nicht einschränkenden Ausführungsform der vorangehenden Baugruppe ist die Antriebsstrangbremse eine elektrische Maschine.
In einer weiteren nicht einschränkenden Ausführungsform einer der vorangehenden Baugruppen ist das Fahrzeug ein elektrifiziertes Fahrzeug.
In einer weiteren nicht einschränkenden Ausführungsform einer der vorangehenden Baugruppen bringen die Antriebsstrangbremsung und die Reibungsbremsung das Fahrzeug vollständig zum Stillstand.
In einer weiteren nicht einschränkenden Ausführungsform einer der vorangehenden Baugruppen bringen die Antriebsstrangbremsung und die Reibungsbremsung das Fahrzeug auf einer Straße, deren Gefälle bei höchstens 33 % liegt, vollständig zum Stillstand.
Eine weitere nicht einschränkende Ausführungsform einer der vorangehenden Baugruppen umfasst ein Bremspedal. Die Steuervorrichtung ist dazu ausgestaltet, die Reibungsbremse anzuweisen, Reibungsbremsung anzuwenden, ohne dass ein Fahrer ein Bremspedal betätigt, wenn der Fahrer den Fuß vom Gaspedal nimmt
In einer weiteren nicht einschränkende Ausführungsform einer der vorangehenden Baugruppen ist die Steuervorrichtung dazu ausgestaltet, in Reaktion darauf, dass der Fahrer den Fuß vom Gaspedal nimmt, die Antriebsstrangbremsung zum Reduzieren anzuweisen und die Reibungsbremsung zum Erhöhen anzuweisen, um die Reduktion in der Antriebsstrangbremsung auszugleichen.
In einer weiteren nicht einschränkende Ausführungsform einer der vorangehenden Baugruppen ist die Steuervorrichtung dazu ausgestaltet, die Antriebsstrangbremsung mit einer ersten Rate zum Reduzieren anzuweisen und die Reibungsbremsung mit einer zweiten Rate, die dieselbe ist wie die erste Rate, zum Erhöhen anzuweisen.
In einer weiteren nicht einschränkende Ausführungsform einer der vorangehenden Baugruppen ist die Steuervorrichtung dazu ausgestaltet, in Reaktion darauf, dass der Fahrer den Fuß vom Gaspedal nimmt, die Antriebsstrangbremsung anzuweisen, Verlangsamung durch Antriebsstrangbremsung mit einer ersten Rate zurückzunehmen, und die Reibungsbremsung anzuweisen, Verlangsamung durch Reibungsbremsung mit einer zweiten Rate, die proportional zur ersten Rate ist, einzubringen.
BESCHREIBUNG DER FIGUREN
Die verschiedenen Merkmale und Vorteile der offenbarten Beispiele werden sich Fachleuten durch die detaillierte Beschreibung erschließen. Die Figuren, welche die detaillierte Beschreibung begleiten, lassen sich kurz wie folgt beschreiben:
1 zeigt eine teilweise schematische Darstellung eines Beispielfahrzeugs.
2 zeigt eine voll schematische Darstellung des Beispielfahrzeugs aus 1.
3 zeigt ein Diagramm von Antriebsstrangbremsung und Reibungsbremsung beim Verlangsamen eines Fahrzeugs bis zum Stillstand.
4 zeigt ein Beispielverfahren zum Anhalten des Fahrzeugs aus 1 in Reaktion auf einen Fahrer, der den Fuß vom Gaspedal nimmt.
DETAILLIERTE BESCHREIBUNG
Reibungsbremsung, Antriebsstrangbremsung oder beides können ein Fahrzeug verlangsamen. Diese Offenbarung betrifft das Verwenden sowohl von Reibungsbremsung als auch Antriebsstrangbremsung, um ein Fahrzeug vollständig zum Stillstand zu bringen, ohne dass ein Fahrer ein Bremspedal betätigen muss.
Unter Bezugnahme auf 1 und 2 umfasst ein Beispielfahrzeug 10 einen Antriebsstrang 14, eine Vielzahl Räder 18, eine Vielzahl Reibungsbremsen 22, mindestens eine Bremssteuervorrichtung 26, ein Gaspedal 30 und ein Bremspedal 34. Mindestens eine der Reibungsbremsen 22 ist jedem der Räder 18 zugehörig.
Der beispielhafte Antriebsstrang 14 umfasst, ohne darauf beschränkt zu sein, einen Verbrennungsmotor 36, eine elektrische Maschine 38 und eine Traktionsbatterie 40.
Das Beispielfahrzeug 10 ist ein elektrifiziertes Fahrzeug, das selektiv mithilfe von Drehkraft angetrieben wird, die von der elektrischen Maschine 38 bereitgestellt wird. Die Traktionsbatterie 40 stellt Energie bereit, um die elektrische Maschine 38 anzutreiben. Die elektrische Maschine 38 kann als Generator benutzt werden, um die Traktionsbatterie 40 unter bestimmten Betriebsbedingungen neu aufzuladen, wie zum Beispiel während Nutzbremsung. Die elektrische Maschine 38 kann das Fahrzeug 10 anstelle von oder zusätzlich zu dem Motor 36 antreiben.
Beispiele elektrifizierter Fahrzeuge können Hybrid-Elektrofahrzeuge (HEV), Plug-in-Hybridfahrzeuge (PHEV), Brennstoffzellenfahrzeuge (FCV) und batterieelektrische Fahrzeuge (BEV) umfassen.
Obwohl die Lehren dieser Offenbarung in Verbindung mit dem elektrifizierten Fahrzeug 10 beschrieben werden, können sie auch auf andere Fahrzeuge angewendet werden, einschließlich konventioneller Fahrzeuge ohne elektrische Maschine und Traktionsbatterie. Konventionelle Fahrzeuge werden im Gegensatz zu elektrifizierten Fahrzeugen ausschließlich durch ein von einem Verbrennungsmotor bereitgestelltes Drehmoment angetrieben.
Im Beispielfahrzeug 10 kann der Antriebsstrang Antriebsstrangbremsung anwenden, um das Fahrzeug 10 zu verlangsamen. Antriebsstrangbremsung widersteht Bewegungen der Räder 18, was die Räder und damit das Fahrzeug 10 verlangsamt. Die elektrische Maschine 38 und der Motor 36 sind Antriebsstrangbremsungstypen.
Die Antriebsstrangbremsung kann Nutzbremsung eingliedern, was Energie erzeugen kann, wenn die elektrische Maschine 38 Bewegung des Fahrzeugs 10 widersteht. Die von der elektrischen Maschine 38 erzeugte Energie kann dazu benutzt werden, die Traktionsbatterie 40 zu laden. Die Antriebsstrangbremsung kann stattdessen oder zusätzlich Motorbremsung mithilfe von Widerständen im Motor 36 zur Verlangsamung des Fahrzeugs eingliedern.
Das Beispielfahrzeug 10 kann das Fahrzeug 10 auch mit den Reibungsbremsen 22 verlangsamen. Bei der Reibungsbremsung weist mindestens eine Bremssteuervorrichtung 26 die Reibungsbremsen 22 an, sich in Gang zu setzen und die Fahrzeugräder 18 zu verlangsamen. Die Reibungsbremsen 22 können beispielsweise einen Bremsbelag oder einen Bremsklotz aufweisen, der Verschleißflächen umfasst, die bei Anwendung Bewegung der Räder 18 widerstehen. Kinetische Energie des fahrenden Fahrzeugs 10 wird in Wärmeenergie umgewandelt, wenn die Reibungsbremsen 22 angewendet werden.
Die mindestens eine Bremssteuervorrichtung 26 könnte Teil einer Gesamtfahrzeugsteuerung (VSC) oder ein separates Steuersystem sein, das mit der VSC kommuniziert. Die mindestens eine Bremssteuervorrichtung kann ein oder mehrere separate Steuermodule umfassen, die mit ausführbaren Anweisungen ausgestattet sind, um mit verschiedenen Komponenten des Fahrzeugs 10 zusammenzuwirken und deren Betreiben anzuweisen.
Wenn das Fahrzeug 10 mithilfe des Bremspedals 34 angehalten wird, beginnt ein Fahrer typischerweise das Fahrzeug 10 zu verlangsamen, indem er den Fuß vom Gaspedal 30 nimmt. Der Fahrer betätigt dann das Bremspedal 34, um das Fahrzeug 10 vollständig zu Stillstand zu bringen.
In vielen Fahrzeugen nach dem Stand der Technik ist es notwendig, das Bremspedal zu betätigen, um das Fahrzeug vollständig zum Stillstand zu bringen und es dann in der angehaltenen Position zu bewahren. Diese Fahrzeuge nach dem Stand der Technik gliedern etwas inhärentes Kriechmoment mit ein, was das Fahrzeug dazu veranlassen kann, sich zu bewegen, wenn der Fahrer das Bremspedal nicht betätigt. Im Gegensatz zu diesen Fahrzeugen nach dem Stand der Technik kann das Beispielfahrzeug 10 das Fahrzeug 10 verlangsamen, um das Fahrzeug 10 zum Halten zu bringen, ohne dass der Fahrer das Bremspedal 34 betätigen muss.
Unter Bezugnahme auf 3 mit fortgesetzter Bezugnahme auf 1 und 2 zeigt ein Diagramm 48 die bereitgestellte Antriebsstrangbremsung und die Reibungsbremsung, wenn das Fahrzeug 10 bis zum Stillstand verlangsamt wird. Die Antriebsstrangbremsung und Reibungsbremsung werden in Reaktion darauf bereitgestellt, wenn der Fahrer den Fuß vom Gaspedal 30 nimmt und ohne dass der Fahrer das Bremspedal 34 betätigt. In Reaktion darauf, dass der Fahrer den Fuß vom Gaspedal 30 nimmt, weist die mindestens eine Bremssteuervorrichtung 26 den Antriebsstrang 14 an, Antriebsstrangbremsung bereitzustellen, um das Fahrzeug 10 zu verlangsamen. Nachdem das Fahrzeug 10 sich in Reaktion auf die Antriebsstrangbremsung verlangsamt hat, weist die mindestens eine Bremssteuervorrichtung 26 zu einem Zeitpunkt T1 an, dass Reibungsbremsung zur Verlangsamung des Fahrzeugs 10 bereitgestellt wird.
Die bereitgestellte Reibungsbremsung wird in die insgesamt bereitgestellte Bremsung mit eingebracht, um das Fahrzeug 10 zu einem Zeitpunkt T2 zum vollständigen Stillstand zu bringen. Wenn die Reibungsbremsung in die insgesamt bereitgestellte Bremsung eingebracht wird, wird die bereitgestellte Antriebsstrangbremsung zurückgenommen. Das bedeutet, dass, wenn sich das Fahrzeug 10 der Nullgeschwindigkeit nähert, die von der Reibungsbremsung bereitgestellte Verlangsamung erhöht und die von der Antriebsstrangbremsung bereitgestellte Verlangsamung reduziert wird.
In diesem Beispiel wird die bereitgestellte Antriebsstrangbremsung mit einer ersten Rate zurückgenommen und die bereitgestellte Reibungsbremsung wird mit einer zweiten Rate, die proportional zur ersten Rate ist, eingebracht. Ein absoluter Wert der ersten Rate ist derselbe wie ein absoluter Wert der zweiten Rate. Die Reduktion der bereitgestellten Antriebsstrangbremsung wird damit durch die Erhöhung der bereitgestellten Reibungsbremsung ausgeglichen. Die erste Rate und die zweite Rate sind in diesem Beispiel konstante Raten.
In einem anderen Beispiel sind die erste und zweite Rate nichtkonstante Raten. In einem solchen Beispiel würde die Verlangsamung durch die Antriebsstrangbremsung nichtlinear zu einem Zeitpunkt T1 abnehmen, und die Verlangsamung durch die Reibungsbremsung würde nichtlinear zum Zeitpunkt T2 zunehmen.
Die Reibungsbremsen 22 werden angewendet, obwohl der Fahrer nicht das Bremspedal 34 betätigt hat. Die Reibungsbremsung durch die Reibungsbremsen 22 können deshalb als autonome Reibungsbremsung betrachtet werden.
Die Reibungsbremsen 22 könnten Teil eines Brake-by-wire-Systems sein, das die Reibungsbremsen 22 in Reaktion auf Signale von der mindestens einen Bremssteuervorrichtung 26 betätigt, statt direkt in Reaktion darauf, dass der Fahrer auf das Bremspedal 34 tritt. Das Brake-by-wire-System ist ein autonomer Bremssystemtyp, der eine unabhängige autonome und Reibungsbremsung mit minimaler Störung des Fahrers ermöglicht. Konventionelle, nicht-autonome Bremssysteme könnten stattdessen benutzt werden, um die Bremsfunktion bereitzustellen. Solche konventionellen Systeme könnten jedoch Variationen in Bezug auf Pedalgefühl, Vibrationen und Geräuschen unterliegen.
In einem bestimmten Beispiel dauert das Verlangsamen des Fahrzeugs 10 bis zum vollständigen Stillstand mithilfe von Antriebsstrangbremsung und Motorbremsung circa zehn Sekunden. Der Zeitpunkt T1 liegt bei circa acht Sekunden und der Zeitpunkt T2 bei circa zehn Sekunden. Demnach wird die Reibungsbremsung, innerhalb der zehn Sekunden andauernden Bremsanforderung, circa zwei Sekunden lang angewendet, bzw. zweiundzwanzig Prozent der Zeit, die notwendig ist, um das Fahrzeug 10 vollständig zum Stillstand zu bringen.
Zum Zeitpunkt T2 befindet sich das Fahrzeug 10 vollständig im Stillstand und wird durch die Reibungsbremsen 22 in dieser Position gehalten, obwohl der Fahrer nicht das Bremspedal 34 betätigt hat. Die Reibungsbremsen 22 können angewiesen werden, das Fahrzeug 10 weiterhin in Nullgeschwindigkeit zu halten, um ein Zurückrollen (also Bewegung) des Fahrzeugs 10 zu verhindern. Es wird darauf hingewiesen, dass das Vorzeichen der Antriebsstrangbremsung-Verlangsamung für diese Illustration als negativ betrachtet wird, und die Reibungsbremsung-Verlangsamung zwischen T1 und T2 gilt ebenfalls als negativ. Wenn das Fahrzeug zum Stillstand kommt, kann die Reibungsverlangsamung, die dazu notwendig ist, das Fahrzeug in einem Stillstand zu halten, als positiv oder negativ betrachtet werden, um den Kräften auf einem Straßengefälle entgegenzuwirken, das positiv oder negativ sein kann. 3 zeigt ein Beispiel, bei dem das Straßengefälle erfordert, dass die Reibungsverlangsamung bei Nullgeschwindigkeit das Vorzeichen ändert, um das Fahrzeug vom Rollen abzuhalten. Selbst wenn sich das Vorzeichen der gesteuerten Verlangsamung ändert, findet physisch keine Veränderung an der bereitgestellten Reibungsbremsung statt. Die Wirkung des Straßengefälles ist Fachleuten bekannt.
Die mindestens eine Bremssteuervorrichtung 26 ist mit Komponenten des Fahrzeugs 10 betriebsverbunden. In diesem Beispiel ist die mindestens eine Bremssteuervorrichtung 26 mit dem Antriebsstrang 14, den Rädern 18, den Reibungsbremsen 22, dem Gaspedal 30 und dem Bremspedal 34 betriebsverbunden. Die mindestens eine Bremssteuervorrichtung 26 kann in anderen Beispielen mit mehr oder weniger Komponenten betriebsverbunden sein.
Die beispielhafte Bremssteuervorrichtung 26 umfasst einen Prozessor 42, der mit einem Speicherteil 44 betriebsverbunden ist. Der Beispielprozessor 42 ist dazu programmiert, ein Programm auszuführen, das im Speicherteil 44 gespeichert ist. Das Programm kann in dem Speicherteil 44 als Softwarecode gespeichert sein.
Das im Speicherteil 44 gespeicherte Programm kann ein oder mehr zusätzliche oder separate Programme umfassen, von denen jedes eine geordnete Liste ausführbarer Anweisungen zur Implementierung logischer, der Bremsung des Fahrzeugs 10 zugehöriger Funktionen umfasst. Die Anweisungen ermöglichen es der mindestens einen Bremssteuervorrichtung 26, die Bereitstellung von Antriebsstrangbremsung und Reibungsbremsung zur Verlangsamung des Fahrzeugs in Reaktion darauf einzustellen, dass der Betreiber den Fuß vom Gaspedal 30 nimmt.
Unter Bezugnahme auf 4 mit fortgesetzter Bezugnahme auf 1 und 2 umfasst ein Beispielverfahren 50 zum Anhalten des Fahrzeugs 10 in Reaktion darauf, dass ein Fahrer den Fuß vom Gaspedal nimmt, einen Schritt 54, bei dem eine Anforderung zum Anhalten des Fahrzeugs wahrgenommen wird. In diesem Beispiel interpretiert die mindestens eine Bremssteuervorrichtung 26 die Tatsache, dass der Fahrer seinen Fuß vollkommen vom Gaspedal 30 nimmt, als Anforderung, das Fahrzeug 10 anzuhalten. In einem anderen Beispiel interpretiert die mindestens eine Bremssteuervorrichtung 26 die Tatsache, dass der Fahrer seinen Fuß teilweise, aber nicht vollkommen vom Gaspedal 30 nimmt, als Anforderung, das Fahrzeug 10 anzuhalten.
Das Verfahren 50 geht dann zu Schritt 58 über, bei dem die mindestens eine Bremssteuervorrichtung 26 ein angefordertes Gesamtbremsmoment ermittelt, um das Fahrzeug 10 zum Stillstand zu bringen. Die Anforderung kann unter anderem auf einer Geschwindigkeit des Fahrzeugs 10, einer Gaspedalposition, einer Verlangsamungskapazität des Antriebsstrangs 14 und einem im Voraus festgelegten Zuordnung der Verlangsamung in Bezug auf diese Eingaben beruhen. Ein Fachmann wird nachvollziehen können, wie eine Steuervorrichtung zu konfigurieren ist, um ein Gesamtbremsmoment anzufordern.
Bei Schritt 62 weist die mindestens eine Bremssteuervorrichtung 26 den Antriebsstrang 14 an, das Fahrzeug 10 mithilfe von Antriebsstrangbremsung zu verlangsamen. Bei Schritt 64 weist die mindestens eine Bremssteuervorrichtung 26 die Reibungsbremsen 22 an, das Fahrzeug 10 mithilfe von Reibungsbremsung zu verlangsamen.
In manchen Beispielen beginnt die Antriebsstrangbremsung bei Schritt 62, das Fahrzeug 10 in Reaktion auf eine Bremsanforderung zu verlangsamen. Die Antriebsstrangbremsung wird dann zurückgenommen, wenn die Reibungsbremsung eingebracht wird, um das Fahrzeug 10 vollständig zum Stillstand zu bringen.
Bei Schritt 70 wird das Fahrzeug 10 in Reaktion auf die Antriebsstrangbremsung und die Reibungsbremsung angehalten, obwohl der Fahrer das Bremspedal 34 nicht betätigt hat. Um das Fahrzeug 10 in einer angehaltenen Position zu halten, kann die mindestens eine Bremssteuervorrichtung 26 weiterhin die Reibungsbremsen 22 anweisen, Reibungsbremsung anzuwenden, obwohl das Fahrzeug 10 stillsteht. Es ist möglich, dass es notwendig ist, die Reibungsbremsung beizubehalten, um das Fahrzeug 10 vom Rollen abzuhalten, besonders, wenn sich das Fahrzeug 10 auf einem Gefälle befindet.
Das Verfahren 50 kann dazu benutzt werden, das Fahrzeug 10 auf ebenerdigen Flächen zu verlangsamen und anzuhalten, sowie zusätzlich auf einer Fläche mit positivem oder negativem Gefälle. In manchen Beispielen ist das Verfahren 50 besonders geeignet für Gefälle, die 33 % nicht übersteigen. Falls das Gefälle 33 % übersteigt, ist es möglicherweise notwendig, dass der Fahrer des Fahrzeugs 10 zum Anhalten des Fahrzeugs 10 das Bremspedal 34 betätigt.
Merkmale der offenbarten beispielhaften Ausführungsformen können das Vermeiden niedrigerer Leistungskräfte einer elektrischen Maschine umfassen, wenn ein elektrifiziertes Fahrzeug bei oder nahe Nullgeschwindigkeit liegt, weil das gesteuerte Motordrehmoment auf Null heruntergefahren wurde.
Zudem findet im Wesentlichen kein Verlust von Energieeffizienz in Verbindung mit dem Halten eines Fahrzeugs auf einem Gefälle statt, weil Reibungsbremsen statt Antriebsstrangbremsung benutzt werden, um das Fahrzeug im Stillstand zu halten. Ein Fahrzeug auf einem Gefälle mithilfe von Antriebsstrangbremsung in einer angehaltenen Position zu halten, kann ein unerwünschtes Maß an Wärmeenergie produzieren, und die Antriebsstrangbremsung könnte nicht unbegrenzt gehalten werden.
In manchen elektrifizierten Fahrzeugen ist die Steuerbarkeit des Drehmoments von der elektrischen Maschine kein Problem, weil das gesteuerte Drehmoment der elektrischen Maschine, da die Antriebsstrangbremsung zurückgenommen wird, null ist, wenn das elektrifizierte Fahrzeug angehalten ist. Deshalb besteht kein Bedarf für eine Steuervorrichtung, auf geschlossene Regelkreismethoden zurückzugreifen. Außerdem kann, wenn eine Traktionsbatterie des elektrifizierten Fahrzeugs am oder in der Nähe des Limits ist, Antriebsstrangbremsung mit der elektrischen Maschine schwierig oder weniger verfügbar sein. Unter diesen Umständen kann die Reibungsbremsung einen Ausgleich bieten, um dem elektrifizierten Fahrzeug eine gewünschte Verlangsamung bereitzustellen. Die Verlangsamung wird unabhängig von der Verfügbarkeit der Antriebsstrangbremsung bereitgestellt.
Die vorangehende Beschreibung ist ihrem Wesen nach eher beispielhaft als einschränkend. Für Fachleute können Variationen und Modifikationen der offenbarten Beispiele ersichtlich sein, die nicht notwendigerweise vom Geist der Offenbarung abweichen. Deshalb kann der Umfang des gesetzlichen Schutzes dieser Offenbarung nur durch Überprüfung der folgenden Ansprüche ermittelt werden.

Claims

Verfahren, Folgendes umfassend: Anwenden von sowohl Antriebsstrangbremsung als auch Reibungsbremsung, wenn ein Fahrzeug zum Stillstand verlangsamt wird, wobei die Anwendung in Reaktion darauf stattfindet, dass ein Fahrer den Fuß von einem Gaspedal nimmt.
Verfahren nach Anspruch 1, umfassend Anwenden der Reibungsbremsung, ohne dass ein Bremspedal betätigt wird.
Verfahren nach Anspruch 1, umfassend Reduzieren der Antriebsstrangbremsung und Ausgleichen der Reduzierung während des Anwendens, indem die Reibungsbremsung erhöht wird, und, wahlweise, wobei eine Reduktionsrate der Antriebsstrangbremsung der Erhöhungsrate der Reibungsbremsung entspricht.
Verfahren nach Anspruch 1, umfassend, während des Anwendens, Zurücknehmen der Verlangsamung durch die Antriebsstrangbremsung mit einer ersten Rate und Einbringen der Verlangsamung durch die Reibungsbremsung mit einer zweiten Rate, die proportional zur ersten Rate ist.
Verfahren nach Anspruch 1, wobei es sich bei der Reibungsbremsung um autonome Reibungsbremsung handelt.
Verfahren nach Anspruch 1, wobei das Fahrzeug beim Halten vollständig zum Stillstand kommt, und, wahlweise, wobei es auf einer Straße zum Halten kommt, deren Gefälle bei höchstens 33 % liegt.
Verfahren nach Anspruch 1, wobei das Fahrzeug ein elektrifiziertes Fahrzeug ist.
Baugruppe, Folgendes umfassend: eine Antriebsstrangbremse; eine Reibungsbremse; und eine Bremssteuervorrichtung, die dazu ausgestaltet ist, die Antriebsstrangbremse anzuweisen, Antriebsstrangbremsung anzuwenden, und die Reibungsbremse anzuweisen, Reibungsbremsung anzuwenden, um ein Fahrzeug in Reaktion darauf, dass ein Fahrer den Fuß vom Gaspedal nimmt, zum Halten zu bringen.
Baugruppe nach Anspruch 8, wobei die Antriebsstrangbremse ein Verbrennungsmotor oder eine elektrische Maschine ist.
Baugruppe nach Anspruch 8, wobei das Fahrzeug ein elektrifiziertes Fahrzeug ist.
Baugruppe nach Anspruch 8, wobei die Antriebsstrangbremsung und die Reibungsbremsung das Fahrzeug vollständig zum Stillstand bringen.
Baugruppe nach Anspruch 8, wobei die Antriebsstrangbremsung und die Reibungsbremsung das Fahrzeug auf einer Straße mit einem Gefälle von höchstens 33 % vollständig zum Stillstand bringen.
Baugruppe nach Anspruch 8, ein Bremspedal, wobei die Steuervorrichtung dazu ausgestaltet ist, die Reibungsbremse anzuweisen, Reibungsbremsung anzuwenden, ohne dass ein Fahrer ein Bremspedal betätigt, wenn der Fahrer den Fuß vom Gaspedal nimmt.
Baugruppe nach Anspruch 8, wobei die Steuervorrichtung dazu ausgestaltet ist, in Reaktion darauf, dass der Fahrer den Fuß vom Gaspedal nimmt, die Antriebsstrangbremsung zum Reduzieren anzuweisen und die Reibungsbremsung zum Erhöhen anzuweisen, um die Reduktion in der Antriebsstrangbremsung auszugleichen, und, wahlweise, die Steuervorrichtung dazu ausgestaltet ist, die Antriebsstrangbremsung mit einer ersten Rate zum Reduzieren anzuweisen und die Reibungsbremsung mit einer zweiten Rate, die dieselbe ist wie die erste Rate, zum Erhöhen anzuweisen.
Baugruppe nach Anspruch 8, wobei die Steuervorrichtung dazu ausgestaltet ist, in Reaktion darauf, dass der Fahrer den Fuß vom Gaspedal nimmt, die Antriebsstrangbremsung anzuweisen, Verlangsamung durch Antriebsstrangbremsung mit einer ersten Rate zurückzunehmen, und die Reibungsbremsung anzuweisen, Verlangsamung durch Reibungsbremsung mit einer zweiten Rate, die proportional zur ersten Rate ist, einzubringen.