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Die Erfindung bezieht sich auf ein System aus einem Flurförderzeug und einer Funkfernbedieneinheit.
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Die Verwendung von Funkfernbedieneinheiten bei Flurförderzeugen ist bekannt, z. B. aus
DE 10 2008 025 632 A1 oder
DE 198 55 605 A1 . Funkfernbedieneinheiten werden beispielsweise beim Kommissionierbetrieb mit Flurförderzeugen eingesetzt, um das Fahrzeug zu einem Aufnahmepunkt zu verfahren oder eine Höheneinstellung zu ändern, während der Bediener sich außerhalb des Fahrzeugs befindet. Auch andere Einsatzbereiche für Funkfernbedieneinheiten an Flurförderzeugen sind bekannt.
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Die Funkfernbedieneinheiten haben üblicherweise ein Sende-Funkmodul und einen elektrischen Energiespeicher zur elektrischen Versorgung des Funkmoduls. Der Energiespeicher, beispielsweise in Form eines Akkumulators wird von einer Ladeeinrichtung von Zeit zu Zeit aufgeladen. Es ist bekannt, hierfür eine externe Ladeschale vorzusehen. Während des Ladevorgangs kann die Funkfernbedieneinheit nicht produktiv durch einen Fahrzeugführer genutzt werden. Deshalb ist bei einem Mehrschichteinsatz der Flurförderzeuge eine Funkfernbedieneinheit pro Flurförderzeug nicht ausreichend.
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Aus
WO 2008/039649 ist eine tragbare kabellose Funkfernbedieneinheit für ein Materialhandhabungsgerät bekannt geworden. Die Funkfernbedieneinheit wird von einem Bediener wie ein Handschuh oder ein anderes Kleidungsstück angezogen und, ohne besonders gehalten oder ergriffen werden zu müssen, von dem Benutzer mitgeführt. Die Funkfernbedieneinheit besteht aus einem Sender und einer mit dem Sender über ein Kabel gekoppelten Bedieneinrichtung, an der der Benutzer Fahrbefehle absetzen kann.
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Der Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, ein System aus Flurförderzeug und einer Funkfernbedieneinheit zu schaffen, bei dem durch den Ladevorgang keine Zeiten entstehen, in denen die Funkfernbedieneinheit nicht produktiv an dem Flurförderzeug genutzt werden kann.
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Diese Aufgabe wird durch die Merkmale des Patentanspruchs 1 gelöst.
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Bei der Erfindung wird von Flurförderzeugen ausgegangen, die über eine fahrzeugfeste Griffeinheit verfügen, diese kann eine manuell betätigbare Bedieneinheit oder ein Handgriff sein. Als fahrzeugfeste Griffeinheit kann jeglicher Griff an dem Flurförderzeug vorgesehen sein, der von einem Bediener im Betrieb des Fahrzeugs regelmäßig ergriffen und für eine Zeitdauer dann gehalten wird. Eine derartige Bedieneinheit ist z. B. eine Deichsel bzw. ein Deichselarm mit einem Deichselkopf. Das Lenken erfolgt durch Verschwenken der Deichsel, und am Deichselkopf sind Bedienelemente für die Funktionen des Fahrzeugs angeordnet, etwa zur Steuerung des Fahrantriebs. Es versteht sich, dass Bedienelemente für die Betätigung einer Hubvorrichtung, einer Hupe, eines Notstopps und dergleichen vorgesehen sein können. Bekannt ist auch, eine Bedieneinheit in Form eines Joysticks auszubilden, der von der Hand des Bedieners erfasst und betätigt wird. Der Joystick, der seinerseits schwenkbar gelagert ist, enthält Bedienelemente für die einzelnen Funktionen des Flurförderzeugs. Auch kann ein Lenkrad als die Bedieneinheit vorgesehen sein, das durch eine Drehung um seine Lenkachse die Lenkung an dem Flurförderzeug betätigt und mit weiteren Bedienelementen ausgestattet sein kann.
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Erfindungsgemäß ist nun vorgesehen, dass eine elektrische Ladeeinrichtung in die Bedieneinheit integriert ist. Ladeeinrichtung und Fernbedieneinheit sind zur kontaktlosen, induktiven oder kapazitiven Energieübertragung ausgelegt. Erfindungsgemäß erfolgt die räumliche Anordnung von Ladeeinrichtung und Griffeinheit derart, dass die kontaktlose Energieübertragung erfolgen kann, wenn der Bediener mit der getragenen Funkfernbedieneinheit das Griffelement ergreift. Mit dem Ergreifen des Griffelements wird die zu ladende Funkbedieneinheit in die räumliche Nähe zu der Ladeeinrichtung gebracht und kann dort kontaktlos geladen werden.
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Die Erfindung geht von der Tatsache aus, dass bei den erwähnten Flurförderzeugen eine Bedienung des Flurförderzeugs wahlweise von der fahrzeugfesten Bedieneinheit und von der Funkfernbedieneinheit aus erfolgt. Dies ist z. B. im Kommissionierbetrieb der Fall, bei dem der Benutzer immer wieder das Flurförderzeug verlässt und mit Hilfe der Funkfernbedieneinheit das Fahrzeug nachholen oder zu einem bestimmten Ort verfahren kann. In das Fahrzeug können für den letzteren Fall Assistenzsysteme eingebaut sein, die z. B. einen Parallellauf entlang einer Regalanordnung sicherstellen.
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Die Erfindung gewährleistet, dass die Funkfernbedieneinheit auch während der Nutzung durch den Bediener mit ausreichender Energie für einen reibungslosen Betrieb versorgt wird. Diese Energieversorgung erfolgt, ohne dass der Bediener die Funkfernbedieneinheit in eine dafür vorgesehene externe Ladeschale legen muss und findet am Flurförderzeug statt, ohne dass der Bediener hierfür besondere Vorkehrungen treffen muss. Die Aufladung des elektrischen Speichers der Funkfernbedieneinheit kann jedes Mal erfolgen, wenn der Bediener die Griffeinheit des Flurförderzeugs ergreift und mit der Funkfernbedieneinheit sich in unmittelbarer Nähe zur Griffeinheit befindet. Dies ist im Betrieb des Flurförderzeugs, beispielsweise beim Kommissionieren, regelmäßig der Fall.
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Durch die erfindungsgemäße Energieversorgung der Funkfernbedieneinheit kann der Energiespeicher klein dimensioniert werden, da im Arbeitsablauf der Bediener das Fahrzeug regelmäßig wiederkehrend manuell bedient und dabei für eine automatische Aufladung des elektrischen Speichers, beispielsweise eines Akkumulators und insbesondere einer Lithium-Ionen Batterie sorgt. Durch die kleinere Dimensionierung des elektrischen Speichers ergibt sich eine kleine Bauform, welche eine optimale Ergonomie und einen guten Tragekomfort der erfindungsgemäßen Funkfernbedieneinheit gewährleistet.
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Durch die Art der Aufladung der Funkfernbedieneinheit braucht pro Flurförderzeug jeweils nur ein Gerät vorhanden sein, auch wenn ein Mehrschichtbetrieb vorgesehen ist.
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Bei einem Flurförderzeug, das als Bedieneinheit eine Deichsel mit einem Deichselkopf aufweist, ist in einer Ausgestaltung der Erfindung vorgesehen, dass die Ladeeinrichtung in den Deichselkopf integriert ist. In einer weiteren Ausgestaltung der Erfindung hierzu ist vorgesehen, dass der Deichselkopf beidseits eines in Verlängerung des Deichselstiels sich erstreckenden Hornes Griffe aufweist und eine Ladeeinrichtung in die Griffe integriert ist. Vorzugsweise weist jeder Griff eine Ladeeinrichtung auf, so dass es gleich ist, mit welcher Hand welcher Griff bei der Bedienung der Bedieneinheit erfasst wird. Auch kann alternativ oder zusätzlich eine Ladeeinrichtung in einem zentralen Bereich zwischen den Griffen vorgesehen sein. Eine sehr ähnliche Situation für die Anordnung der Ladeeinheit kann bei einem Lenkrad vorliegen, bei dem die Lenkung durch eine Drehung des Lenkrades um eine Lenkachse erfolgt. Auch das Lenkrad ist an einem aus dem Fahrzeug vorstehenden Lenkarm angeordnet und besitzt in Verlängerung des Lenkarms zwei seitlich angeordnete Griffe. Eine Ladeeinrichtung kann in einen oder beide Griffe integriert sein, auch ist es möglich die Ladeeinrichtung in einem Bereich zwischen den Griffen anzuordnen.
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Weist das Flurförderzeug als Bedieneinheit einen sogenannten Joystick auf, über den die verschiedensten Funktionen des Flurförderzeugs gesteuert werden, einschließlich des Fahrantriebs, sieht eine Ausgestaltung der Erfindung vor, dass die Ladeeinrichtung in den Joystick integriert ist.
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In einer weiteren Ausgestaltung ist es auch möglich, die Ladeeinrichtung in einen Handgriff an dem Flurförderzeug zu integrieren. Ein solcher fahrzeugfester Handgriff kann beispielsweise an einem Fahrerstandplatz ausgebildet und dazu vorgesehen sein, dass der Bediener des Fahrzeugs sich bei einer Fahrt mit einer Hand an dem Handgriff festhält. Die Ladeeinrichtung kann hierbei direkt in dem Handgriff oder derart in einer räumlichen Nähe angeordnet sein, dass der elektrische Speicher der Funkfernbedieneinheit kontaktlos aufgeladen werden kann.
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Die Funkfernbedieneinheit kann in einer Ausgestaltung der Erfindung als von der Hand tragbar ausgebildet sein, beispielsweise an dem Handrücken oder -gelenk. Alternativ kann die Funkfernbedieneinheit ringförmig ausgebildet sein zur Aufnahme am Unterarm eines Bedieners. Auch eine an einem oder mehreren Fingern tragbare Ausgestaltung als Ring oder Fingermanschette kann hier vorgesehen sein.
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Die Erfindung wird nachfolgend anhand von Zeichnungen näher erläutert.
- 1 zeigt eine Draufsicht auf ein Niederhubfahrzeug sowie schematisch eine Funkfernbedieneinheit.
- 2 zeigt eine Draufsicht auf eine Vorderansicht des Lenkrades des Flurförderzeugs nach 1 in Richtung vom Lenkarm fort.
- 3 zeigt perspektivisch das Lenkrad nach 2 in Richtung Lenkarm.
- 4 zeigt in einer Ansicht von der Seite ein Flurförderzeug mit einem Fahrerstandplatz.
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In 1 ist ein Niederhubfahrzeug 10 in Draufsicht dargestellt, das ein Lastteil 12 und ein Antriebsteil 14 besitzt. Das Lastteil 12 hat zwei Lastarme 14a. Das Antriebsteil 14 weist eine Bedieneinheit in Form einer Lenkung 2 auf. Die Lenkung 2 weist einen Lenkarm 16 auf sowie ein Lenkrad 18 auf. Durch Drehung des Lenkrades 18 um eine von dem Lenkarm 16 vorgegebene Achse wird das Niederhubfahrzeug 10 gelenkt. Das Lenkrad 18 weist eine Reihe von Bedienelementen für die einzelnen Funktionen des Fahrzeugs auf.
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An dem Antriebsteil 14 ist außerdem eine Empfangseinheit 20 vorgesehen, welche Funksteuersignale in Form von Funksignalen empfängt, über die die Funktionen des Fahrzeugs 10 steuerbar sind, insbesondere sein Fahrantrieb, der hier nicht gezeigt ist. Die Fernbedienung erfolgt mit einer Funkfernbedieneinheit 22, die in 1 lediglich äußerst schematisch angegeben ist und in geeigneter Weise ausgebildet ist, damit der sich vom Fahrzeug entfernende Bediener diese leicht in der Hand halten kann, ohne in seinen anderen Tätigkeiten zu weit eingeschränkt zu sein. Derartige Funkfernbedieneinheiten sind bekannt.
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Das Lenkrad
18 ist in seinem Aufbau ebenfalls bereits bekannt, beispielsweise aus
EP 1 155 939 A1 . Er weist ein annähernd dreieckförmiges Horn
24 auf, das mit dem Lenkarm
16 verbunden ist. Das Horn verjüngt sich nach oben und hält im oberen Abschnitt einen Kippschalter
26 für ein Heben und Senken des Lastteils
12. Außerdem ist eine Stopptaste
28a im breiteren Teil vorgesehen. Links und rechts von der Stopptaste befinden sich Taster für die Hupe. Zu beiden Seiten des Horns
24 schließen sich gebogene Griffabschnitte
28,
29 an. Diese enden an Drehschaltern
30,
32 für die Steuerung der Fahrgeschwindigkeit. An die Drehschalter
30,
32 schließt sich ein Verbindungsabschnitt
34 an, so dass die einzelnen Abschnitte einen stabilen, annähernd dreieckförmigen Rahmen bilden.
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In den 2 und 3 sind die Griffe 28, 29 sowie der Verbindungsabschnitt 34 gestrichelt umrahmt, wie bei 36, 38, 40 angegeben. Dadurch soll angedeutet sein, dass diese Abschnitte des Lenkrades 18 in ihrem Inneren eine Ladeeinrichtung aufweisen. Diese Ladeeinrichtungen sind nicht dargestellt und bestehen aus an sich bekannten elektrischen bzw. elektronischen Bauteilen. Sie sind in der Lage, durch Induktion Energie zu übertragen. Dabei ist es möglich, nur eine Ladeeinrichtung in einem der Abschnitte 28, 29 oder 34 unterzubringen oder auch in allen. Vorzugsweise enthalten auf jeden Fall beide Griffe 28, 29 eine derartige Ladeeinrichtung. Die Ladeeinrichtungen sind strommäßig an das Stromnetz des Flurförderzeugs 1 angeschlossen. Wird die Funkfernbedieneinheit 22 in die Nähe des Deichselkopfes 18 gebracht, beispielsweise dadurch, dass der Bediener einen Griff 28, 29 oder beide Griffe erfasst, erfolgt automatisch eine Aufladung des Speichers der Funkfernbedieneinheit 22, weil die Funkfernbedieneinheit permanent vom Bediener mitgeführt wird, beispielsweise an dessen Hand. Alternativ zu dem automatischen Ladevorgang kann auch vorgesehen sein, dass der Ladevorgang nur nach einer Bestätigung durch den Fahrer und/oder bei Unterschreiten eines bestimmten Mindestladezustands eingeleitet wird.
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Für den Einbau der Ladeeinrichtung in den Verbindungsabschnitt 34 ist dieser mit einem abnehmbaren Deckel 42 versehen, unterhalb dessen die Ladeeinrichtung angeordnet ist. Es ist denkbar, die Griffe 28, 29 ebenfalls mit entfernbaren Deckelabschnitten zu versehen, zwecks Montage oder Reparatur der darunter angeordneten Ladeeinrichtung.
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Es versteht sich, dass z. B. eine Ladeeinrichtung auch im Hornabschnitt 24 vorgesehen werden kann.
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4 zeigt ein Flurförderzeug 44 in einer Ansicht von der Seite mit einer schematisch dargestellten Bedienperson 46. Das Flurförderzeug 44 besitzt ein Antriebsteil 48 und einen Lastteil 50 mit zwei Lastarmen 52. An dem Antriebsteil 48 ist eine Fahrerstandplattform 54 vorgesehen, die durch eine Rückwand 56 gegenüber dem Lastteil 50 und den Lastarmen abgetrennt ist. Die Rückwand besitzt einen Aufbau 58, der für die Bedienperson eine Armablage und einen Handgriff bereitstellt. Bei der dargestellten Position der Bedienperson 46 stützt sich diese mit ihrem linken Arm 60 an dem Aufbau 58 ab und ergreift den bereitgestellten Handgriff. Durch ein entsprechend in dem Aufbau integriertes Ladegerät (nicht dargestellt) kann eine Funkfernbedieneinheit berührungslos, elektrisch geladen werden. Gleichzeit kann die Bedienperson mit der rechten Hand 62 das Fahrzeug über das Lenkrad 64 steuern. Das Lenkrad 64 ist an dem Lenkarm 66 angeordnet.
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ZITATE ENTHALTEN IN DER BESCHREIBUNG
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Zitierte Patentliteratur
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- DE 102008025632 A1 [0002]
- DE 19855605 A1 [0002]
- WO 2008/039649 [0004]
- EP 1155939 A1 [0020]