DE102017109342A1 - Vorrichtung zur Herstellung von Ölen aus Saatgut - Google Patents
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Abstract
Die Erfindung betrifft eine Vorrichtung zur Herstellung von Ölen aus Saatgut, mit einer in einem Gehäuse (1) um eine im Wesentlichen horizontale Drehachse (2) drehbar angeordneten und durch einen Motor (3) antreibbaren Pressspindel (4) sowie einer um eine hierzu orthogonale Achse antreibbaren Zuführungsspindel für das Saatgut. Bekannte derartige Vorrichtungen sind wartungsintensiv.Die Aufgabe, eine Pressvorrichtung so weiterzubilden, dass sie über eine lange Zeit wartungsfrei und störungsfrei gefahren werden kann, wird dadurch gelöst, dass die Zuführungsspindel als Stopfschnecke (5) ausgebildet ist, welche das Saatgut in einen Einlaufbereich (6) der Pressspindel (4) drückt und die Drehachse (7) dieser Stopfschnecke (5) ebenfalls im Wesentlichen horizontal verläuft.
Description
- Die Erfindung betrifft eine Vorrichtung zur Herstellung von Ölen aus Saatgut nach dem Oberbegriff des Anspruchs 1. Eine mit einer antreibbaren Pressspindel ausgerüstete Vorrichtung ist Gegenstand der
DE 20 2004 013 188 . - Die deutsche Patentanmeldung
DE 1 154 217 B offenbart eine Pressenvorrichtung zur Gewinnung von Öl bestehend aus einer horizontalen Förderschnecke, einer vertikalen Förderschnecke sowie einer horizontalen Pressschnecke. In der horizontalen Förderschnecke wird das Ausgangsmaterial, z. B. ölhaltige Kerne, eingefüllt und bis zu der vertikalen Förderschnecke waagerecht befördert, wo dann das Ausgangsmaterial senkrecht nach unten weitergefördert wird. Die vertikale Schnecke befördert das Ausgangsmaterial dann in die Pressschnecke, in der es dann ausgepresst wird. - Das russische Patent
RU 2 149 175 C1 - Die deutsche Patentanmeldung
DE 467 801 A offenbart ebenfalls eine Ölpresse, in der das Sediment der Ölpresse wiederholt zugeführt wird. - Die deutsche Patentanmeldung
DE 101 64 181 A1 zeigt eine Presse zur Herstellung von Öl sowie eine Zuführeinrichtung, welche Ölsaaten der Presse zuführt. Die Presse als auch die Zuführeinrichtung werden über Motoren angetrieben. Der Motor der Presse ist mit dem Motor der Zuführeinrichtung über eine elektronische Einrichtung verbunden, wobei die Leistung des Motors der Zuführeinrichtung in Abhängigkeit von der Leistungsaufnahme des Motors der Presse geregelt ist. - Bei allen bekannten Pressen werden das Saatgut bzw. die ölhaltigen Kerne der Pressschnecke von oben her zugeführt, sei es über einen Trichter oder sei es über eine anderweitige Zuführvorrichtung. Dies hat den Nachteil, dass der aus der Pressschnecke austretende und aufsteigende Wasserdampf bzw. Wasserspritzer den Zuführkanal verengen und schließlich sogar verschließen können. Ferner werden die in diesem Bereich angeordneten Sensoren zur Überprüfung der Betriebsparameter der Ölpresse durch den Wasserdampf bzw. durch Wasserspritzer oder abgesetztes Material zugedeckt und funktionslos.
- Es besteht die Aufgabe, eine Pressvorrichtung so weiterzubilden, dass sie über eine lange Zeit möglichst wartungsfrei und störungsfrei gefahren werden kann.
- Gelöst wird diese Aufgabe mit den kennzeichnenden Merkmalen des Anspruchs 1. Vorteilhafte Ausgestaltungen sind den Unteransprüchen entnehmbar.
- Ein Ausführungsbeispiel der Erfindung wird im Folgenden unter Bezugnahme auf die begleitenden Zeichnungen näher beschrieben. Diese zeigen:
-
1 : Eine perspektivische Ansicht einer erfindungsgemäßen Vorrichtung; und -
2 : Eine teilweise im Schnitt dargestellte Ansicht der in1 dargestellten Vorrichtung Ausrichtung A mit Schnittführung im Bereich des Kratzförderers11 . - Die in
1 dargestellte Vorrichtung zur Herstellung von Ölen aus Saatgut weist ein Gehäuse1 auf, innerhalb dessen sich eine um eine im Wesentlichen horizontale Drehachse2 drehbar angeordnete und mittels eines Motors3 antreibbare Pressspindel4 befindet, wie sie aus dem eingangs genannten Stand der Technik an sich bekannt ist. Im Einlaufbereich6 der Pressspindel4 endet eine Stopfschnecke5 , welche der Vorrichtung frisches Saatgut sowie rückgeführtes Öl und Trübstoffe zuführt, und welche von einem eigenen Motor14 angetrieben wird. Die Stopfschnecke5 weist eine im Wesentlichen horizontal verlaufende Drehachse7 auf, welche wiederum im Wesentlichen orthogonal zu der auch horizontal verlaufenden Drehachse2 der Pressspindel4 ist. Die Stopfschnecke5 mündet als horizontal, und nicht wie bei den im Stand der Technik bekannten Vorrichtungen von oben, in den Einlaufbereich6 der Pressspindel4 . - Unterhalb der Pressspindel
4 weist das Gehäuse1 eine Ölwanne10 auf, in welcher sich das von der Pressspindel4 ausgepresste Öl sammelt. In diese Ölwanne10 ragt ein Kratzförderer11 , der unter einem Winkel von etwa 45° schräg nach oben führt, und in welchem eine Förderkette mit Mitnehmern läuft, wobei die Mitnehmer der Förderkette Sediment, Trübstoffe, Feststoffe und Partikel nach Art eines Kratzförderers11 aus der Ölwanne10 herauskratzen und schräg nach oben befördern, bis zu einer Übergabestation15 , von der aus das Sediment, die Trübstoffe, die Partikel und Sedimente unter Wirkung der Schwerkraft dem Beginn der Stopfschnecke5 zugeführt werden und somit erneut in den Kreislauf gelangen können. - Die Vorrichtung verfügt schließlich über eine Vorwärmschnecke
8 , deren Drehachse9 im Wesentlichen parallel zur Drehachse2 der Pressspindel4 verläuft, also orthogonal zur Drehachse7 der Stopfschnecke5 . Die Vorwärmschnecke8 wärmt aufgegebenes Gut vor und führt es dem Eingangsbereich der Stopfschnecke5 zu. - Der Bereich der Ölwanne
10 und des Kratzförderers11 ist in2 deutlicher dargestellt. Hier sieht man das Gehäuse1 mit der Pressspindel4 , welche um die Drehachse2 , welche senkrecht zur Zeichenebene verläuft, rotiert und den Einlaufbereich6 , wobei hier besonders deutlich zu sehen ist, dass der Einlaufbereich6 seitlich (und nicht nach oben) zu der Pressspindel4 angeordnet ist. Über die Stopfschnecke5 mit der Drehachse7 kann das Material, nämlich das Saatgut, dem Einlaufbereich6 zugeführt werden, wobei die Stopfschnecke5 über einen ihr zugeordneten Motor14 antreibbar ist. - Ebenfalls in
2 dargestellt ist ein Querschnitt durch die Ölwanne10 sowie durch den Kratzförderer11 , welcher eine Förderkette mit Mitnehmern aufweist, die von der Ölwanne10 über ein seitlich nach oben abragendes Rohr bis hin zur Übergabestation15 führt. Die Mitnehmer sind an der Förderkette so angeordnet, dass sie die Ölwanne10 an ihrem Boden freikratzen und sich kratzend an der Innenwandung nach oben bewegen. - Die Vorrichtung funktioniert wie folgt:
- Das zu pressende Saatgut, aus welchem das Öl hergestellt werden soll, wird an der Übergabestation
15 eingefüllt und der Stopfschnecke5 übergeben, welche durch ihren Motor14 zur Rotation um ihre Drehachse7 angetrieben wird und das Material unter Druck seitlich dem Einlaufbereich6 der Pressspindel4 zuführt. Dort wird das Material innerhalb der Pressspindel4 weiter komprimiert und ausgepresst, wie es aus dem Stand der Technik an sich bekannt ist, wobei das ausgepresste Öl, jedoch auch Trübstoffe und Partikel nach unten in die Ölwanne10 abgeleitet werden. Dort kann das Öl über einen Ablauf entnommen werden. Im Betrieb der Vorrichtung wird ein Teil des gepressten Öls zusammen mit Sediment, Partikeln und Trübstoffen über den Kratzförderer11 mithilfe der Mitnehmer auf der Förderkette schräg nach oben bewegt, und zwar wieder zu der Übergabestation15 , wo das Material wiederum dem frischen Saatgut zugeführt wird und mit diesem über die Zuführungsspindel wiederum in den Kreislauf gelangt. - Zusätzlich kann frisches Material nicht nur über die Übergabestation
15 aufgegeben werden, sondern im Einlassbereich der Vorwärmschnecke vorgewärmt und im vorgewärmten Zustand dem Einlassbereich der Stopfschnecke5 zugeführt werden. - Die Vorrichtung weist gegenüber den aus dem Stand der Technik bekannten Vorrichtungen den Vorteil auf, dass der Einlauf seitlich neben der Pressspindel
4 angeordnet ist, sodass kein Zusetzen durch aufsteigende Feuchtigkeit stattfinden kann. Ferner weist die Anordnung den Vorteil eines mehrfachen Pressens und eines guten Ausfilterns des Öls von Partikeln und Trübstoffen auf, weil diese über den Kratzförderer einer erneuten Pressung zugeführt werden. Schließlich bietet die Vorrichtung den Vorteil einer Aufwärmung des Saatgutes vor der ersten Pressung über die Vorwärmspindel. - Schließlich ermöglicht die Vorrichtung eine bessere, gleichmäßigere und kontinuierlichere Beschickung der Pressspindel durch die Stopfschnecke und somit mehr Ertrag und Durchsatz pro Zeiteinheit.
- Bezugszeichenliste
-
- 1
- Gehäuse
- 2
- Drehachse
- 3
- Motor
- 4
- Pressspindel
- 5
- Stopfschnecke
- 6
- Einlaufbereich
- 7
- Drehachse
- 8
- Vorwärmschnecke
- 9
- Drehachse
- 10
- Ölwanne
- 11
- Kratzförderer
- 13
- Förderband
- 14
- Motor
- 15
- Übergabestation
- ZITATE ENTHALTEN IN DER BESCHREIBUNG
- Diese Liste der vom Anmelder aufgeführten Dokumente wurde automatisiert erzeugt und ist ausschließlich zur besseren Information des Lesers aufgenommen. Die Liste ist nicht Bestandteil der deutschen Patent- bzw. Gebrauchsmusteranmeldung. Das DPMA übernimmt keinerlei Haftung für etwaige Fehler oder Auslassungen.
- Zitierte Patentliteratur
-
- DE 202004013188 [0001]
- DE 1154217 B [0002]
- RU 2149175 C1 [0003]
- DE 467801 A [0004]
- DE 10164181 A1 [0005]
Claims (5)
- Vorrichtung zur Herstellung von Ölen aus Saatgut, mit einer in einem Gehäuse (1) um eine im Wesentlichen horizontale Drehachse (2) drehbar angeordneten und durch einen Motor (3) antreibbaren Pressspindel (4) sowie einer um eine hierzu orthogonale Achse antreibbaren Zuführungsspindel für das Saatgut, dadurch gekennzeichnet, dass die Zuführungsspindel als Stopfschnecke (5) ausgebildet ist, welche das Saatgut in einen Einlaufbereich (6) der Pressspindel (4) drückt und die Drehachse (7) dieser Stopfschnecke (5) ebenfalls im Wesentlichen horizontal verläuft.
- Vorrichtung nach
Anspruch 1 , dadurch gekennzeichnet, dass sie eine Vorwärmschnecke (8) umfasst, welche das Saatgut der Stopfschnecke (5) zuführt und welche um eine im Wesentlichen horizontale Drehachse (9) drehbar antreibbar ist. - Vorrichtung nach einem der voranstehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass sie eine unterhalb der Pressspindel (4) angeordnete Ölwanne (10) und einen darin angeordneten Kratzförderer (11) zur Entnahme von Sediment aus der Ölwanne (10) und zur Zuführung des Sediments zum Eingangsbereich der Stopfschnecke aufweist.
- Vorrichtung nach
Anspruch 3 , dadurch gekennzeichnet, dass der Kratzförderer (11) ein Förderband (13) mit daran angeordneten Mitnehmern für das Sediment, insbesondere Partikel und Trübstoffe, aufweist. - Vorrichtung nach einem der voranstehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass sie eine Regelelektronik aufweist, mit welcher die Antriebsleistung eines Motors (14) der Stopfschnecke (5) in Abhängigkeit von der momentanen Leistungsaufnahme des Motors (3) der Pressspindel (4) regelbar ist.
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