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Die Erfindung betrifft ein Modulgehäuse für ein Gassackmodul einer Fahrzeuginsassen-Rückhaltevorrichtung, insbesondere für ein in einer Rückenlehne eines Fahrzeugsitzes eingebautes, vormontiertes Kopf-Seitengassackmodul, das einen Gassack aufweist, der sich zwischen zwei quer zur Fahrzeuglängsrichtung benachbarten Plätzen entfaltet und ein seitliches Pendeln eines Fahrzeuginsassen in Richtung zu einem benachbarten Fahrzeuginsassen reduziert. Weiterhin betrifft die Erfindung eine Fahrzeuginsassen-Rückhaltevorrichtung mit einem in einer Rückenlehne eines Fahrzeugsitzes eingebauten, vormontierten Kopf-Seitengassackmodul, das einen Gassack, der sich zwischen zwei quer zur Fahrzeuglängsrichtung benachbarten Plätzen entfaltet und ein seitliches Pendeln eines Fahrzeuginsassen in Richtung zu einem benachbarten Fahrzeuginsassen reduziert, sowie ein den Gassack im Einbauzustand zumindest teilweise umgebendes Modulgehäuse aufweist.
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Gassäcke zählen heutzutage zu den Standardschutzeinrichtungen im Fahrzeug. Der durch Gassäcke erzielbare Schutz wird immer effektiver, und zahlreiche, auch sehr komplexe Aufprallsituationen lassen sich durch entsprechende Gassäcke entschärfen.
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Eine Situation im Fahrzeug, die in jüngerer Zeit besonders erforscht wird, ist ein Seitenaufprall, bei dem der Fahrzeuginsasse aufgrund einer seitlichen Pendelbewegung bei einem Seitenaufprall auf der insassenabgewandten Seite oder aber beim Zurückpendeln von der stoßzugewandten Seite auf die stoßabgewandte Seite mit Strukturelementen im Fahrzeug oder mit dem benachbarten Insassen in Berührung kommen kann. Für diese Situation sind sogenannte Mittelgassäcke angedacht, die zwischen zwei seitlich nebeneinander positionierten Insassen wirken und insbesondere zwischen den Frontinsassen, teilweise auch zwischen den Heckinsassen eingesetzt werden.
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Meist ist für derartige Gassäcke ein Einbauraum innerhalb der Rückenlehne des Fahrzeugsitzes vorgesehen, der sich im Fall einer Frontinsassen-Rückhaltevorrichtung auf der der Mittelkonsole zugewandten Seite des Fahrer- oder Beifahrersitzes befindet. Im gefalteten Zustand des Gassacks ist das Gassackmodul in eine Sitzseitenwange der Rückenlehne integriert und wird vom Polster der Sitzseitenwange verdeckt. Aus Festigkeits- sowie Steifigkeitsgründen werden die Sitzseitenwangen bzw. die in der Rückenlehne befindlichen Sitzrahmen, die auch der Fixierung des Gassackmoduls dienen, oftmals mit tiefgezogenen Bereichen ausgeführt. Um den erforderlichen Bauraum insbesondere in Fahrzeugquerrichtung nicht übermäßig zu erhöhen, muss daher auch das Modulgehäuse mit einer entsprechenden Kontur ausgeführt werden. Daraus resultiert jedoch eine sehr beengte Montageöffnung, die zum Einführen des Gasgenerators sowie des gefalteten Gassacks in das Modulgehäuse verbleibt.
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Es ist daher Aufgabe der Erfindung, ein Modulgehäuse bzw. eine Fahrzeuginsassen-Rückhaltevorrichtung bereitzustellen, das bzw. die sich durch eine hohe Stabilität bei gleichzeitig vereinfachter Montage des Gasgenerators und des Gassacks im Modulgehäuse auszeichnet.
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Erfindungsgemäß wird dies bei einem Modulgehäuse der eingangs genannten Art dadurch erreicht, dass das Modulgehäuse ein erstes Gehäuseteil sowie ein separat davon ausgebildetes zweites Gehäuseteil aufweist, die an einem Verbindungsrand jeweils wenigstens ein U-Profil aufweisen, wobei die U-Profile zumindest abschnittsweise unter Bildung eines Scharniers ineinandergreifen. Diese zweiteilige Ausführung erleichtert die Montage des Gasgenerators sowie des gefalteten Gassacks im Modulgehäuse, da die Verbindung beider Gehäuseteile vorteilhaft erst nach Einbringung und Festlegung des Gasgenerators und des Gassacks erfolgen kann. Alternativ können beide Gehäuseteile zunächst verbunden, jedoch am Scharnier auseinandergeklappt und erst nach Einbringung und Festlegung des Gasgenerators und des Gassacks in ihre endgültige Position zugeklappt werden. Die Verwendung ineinandergreifender U-Profile gewährleistet zudem eine hohe Festigkeit der Verbindung.
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Um eine unerwünschte Geräuschentwicklung im Fahrbetrieb zu verhindern, sind vorzugsweise die beiden Gehäuseteile im Einbauzustand mit Vorspannung verbunden.
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Gemäß einer bevorzugten Ausgestaltung ist das erste Gehäuseteil am Verbindungsrand innerhalb des zweiten Gehäuseteils angeordnet, insbesondere wobei das U-Profil des ersten Gehäuseteils nach außen weist und das U-Profil des zweiten Gehäuseteils nach innen weist. Die Bezeichnungen „außen“ und „innen“ sind in diesem Zusammenhang mit Bezug auf das Innere des Modulgehäuses zu verstehen. Das U-Profil ist bei beiden Gehäuseteilen an einer den Innenraum des Modulgehäuses begrenzenden Wand angeordnet, wobei es sich beim ersten Gehäuseteil (bezogen auf das Gehäuseinnere) von dieser Wand weg nach außen erstreckt, während das U-Profil beim zweiten Gehäuseteil von der begrenzenden Wand nach innen weist. So lässt sich in herstellungstechnisch einfacher Weise eine feste Verbindung beider Gehäuseteile erzielen.
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Bevorzugt nähert sich dabei der außenliegende Schenkel des nach außen weisenden U-Profils des ersten Gehäuseteils zum offenen Ende des U hin dem innenliegenden Schenkel an. Das U-Profil am ersten Gehäuseteil hat also im Bereich des Innenstegs eine größere Abmessung als am Ende des freiliegenden, außenliegenden Schenkels.
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Die Schenkel des nach innen weisenden U-Profils des zweiten Gehäuseteils verlaufen dabei vorzugsweise im Wesentlichen parallel zueinander. Mit dieser Kombination kann auf einfache Weise eine Vorspannung beim verbundenen Scharnier erreicht werden.
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Eine besonders hohe Stabilität des Modulgehäuses, die insbesondere dann von Vorteil ist, wenn mithilfe des Gehäuses eine Kraft auf den sich entfaltenden Gassack ausgeübt werden soll, wird dadurch erreicht, dass die beiden Gehäuseteile gemäß einer bevorzugten Ausgestaltung aus Metall sind.
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In einem Ausführungsbeispiel werden die Gehäuseteile in einen Stanzbiegeverfahren und/oder einem Biegeverfahren hergestellt. Als Werkstoff können beispielsweise Stähle zum Kaltumformen bzw. mit einer hohen Streckgrenze, wie beispielsweise mikrolegierte Stähle, zum Einsatz kommen. Weitere dem Fachmann bekannte Herstellungsverfahren und Werkstoffe, die zur Herstellung eines erfindungsgemäßen Modulgehäuses geeignet sind, sind durch die vorliegende Erfindung ebenfalls mitumfasst.
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Vorteilhaft sind die U-Profile einstückig am jeweiligen Gehäuseteilrand geformt, insbesondere durch Umbiegen eines Randbereichs. Dadurch ergibt sich eine einfache und kostengünstige Ausgestaltung, die sich gleichzeitig durch eine hohe Festigkeit auszeichnet.
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Eine fertigungstechnisch einfache Ausführung lässt sich erzielen, wenn die beiden Gehäuseteile durch Ineinanderschieben der U-Profile in Längsrichtung des Verbindungsrands miteinander verbunden werden.
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Die Montage, insbesondere das Ineinanderschieben, lässt sich dadurch erleichtern, dass die Gehäuseteile vorzugsweise beim Ineinanderschieben gegenüber dem fertig montierten Zustand gegeneinander verkippt sind, so dass die außenliegenden Schenkel der U-Profile beider Gehäuseteile parallel zueinander verlaufen.
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In einer bevorzugten Ausgestaltung können die Gehäuseteile nach dem vollständigen Ineinanderschieben aufeinander zu geklappt werden, bis eine Gehäusewand des zweiten Gehäuseteils im Wesentlichen auf dem Innensteig des U-förmigen Profils des ersten Gehäuseteils aufliegt. Beim Klappen wird der außenliegende Schenkel des ersten Gehäuseteils aufgebogen, wodurch in Kombination mit den Materialeigenschaften des ersten Gehäuseteils die gewünschte Vorspannung der Verbindung erreicht wird.
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In einer Ausführungsvariante weisen die Gehäuseteile jeweils ein U-Profil auf, das sich längs des gesamten Verbindungsrands erstreckt. Hierdurch wird eine besonders hohe Festigkeit der Verbindung erreicht.
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In einer alternativen Ausgestaltung weist jedes Gehäuseteil mehrere entlang des Verbindungsrands angeordnete U-Profil-Abschnitte auf, wobei zwischen je zwei U-Profil-Abschnitten eine Aussparung vorgesehen ist. Diese Ausgestaltung erleichtert die Montage, da der Schiebevorgang hier nicht über die gesamte Länge des Modulgehäuses erfolgen muss.
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Dabei sind bevorzugt die Aussparungen bei jedem Gehäuseteil in Längsrichtung des Verbindungsrands mindestens so lang wie die U-Profil-Abschnitte des jeweils anderen Gehäuseteils. Dies ermöglicht ein versetztes Ineinanderstecken der beiden Gehäuseteile, was einen kürzeren Verschiebeweg und somit eine einfachere Montage nach sich zieht. Dabei können die U-Profil-Abschnitte beider Gehäuseteile gleich lang oder unterschiedlich lang sein, wobei im letzteren Fall beim Erreichen der Endposition natürlich keine vollständige Überdeckung der U-Profil-Abschnitte vorliegt.
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In einem Ausführungsbeispiel umfassen die Gehäuseteile in einem oberen und unteren Randbereich (in einer Fahrzeughochrichtung gesehen) zueinander korrespondierende Laschen. Diese Laschen können miteinander verbunden werden. Diese Verbindung erfolgt vorzugsweise nachdem der Gasgenerator und der Gassack in das erste Gehäuseteil eingesetzt wurden und die Gehäuseteile über die U-Profile verbunden wurden. Dadurch kann beispielsweise ein einfacher Transport und eine einfache Montage des Modulgehäuses in einem Fahrzeugsitz erreicht werden. Die Laschen können dabei derart ausgelegt sein, dass sie bei einem Entfalten des Gassacks eine vorbestimmte Öffnung des Gehäuses, insbesondere eines Leitabschnitts des Gehäuses, zulassen. In einem Ausführungsbeispiel können zudem Befestigungslaschen des Luftsacks vorgesehen werden, sodass der Gassack bei einer Montage des Modulgehäuses im Fahrzeugsitz, beispielsweise durch Schrauben/Bolzen, mit dem Fahrzeugsitz verbunden werden kann. Weiterhin sind neben dem zuvor beschriebenen Ausführungsbeispiel auch andere für den Fachmann naheliegende Verbindungen der Gehäuseteile zueinander oder der Gehäuseteile bzw. des Modulgehäuses mit dem Fahrzeugsitz durch die vorliegende Erfindung mitumfasst.
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Die eingangs gestellte Aufgabe wird alternativ auch gelöst durch eine Fahrzeuginsassen-Rückhaltevorrichtung der eingangs genannten Art, mit einem Modulgehäuse, wie es bisher beschrieben wurde, wobei das Modulgehäuse einen sich seitlich des Gassacks erstreckenden Leitabschnitt aufweist, der eine Kraft auf den sich entfaltenden Gassack ausübt, so dass dieser bei Entfaltung in Richtung des zurückzuhaltenden Fahrzeuginsassen gedrückt wird. Durch die Scharnierverbindung der U-Profile an beiden Gehäuseteilen wird eine hohe Festigkeit des Gehäuses erreicht, die wichtig ist, damit der Leitabschnitt eine entsprechende Kraft auf den sich entfaltenden Gassack ausüben kann. Dadurch ist eine zuverlässige Positionierung des sich entfaltenden Gassacks nahe am zurückzuhaltenden Fahrzeuginsassen gewährleistet, wobei die Position des Gassacks auch im entfalteten Zustand beibehalten wird. Gleichzeitig wird durch die Fixierung des Gassacks über den Leitabschnitt des Modulgehäuses ein Pendeln und Rotieren des Gassacks um die auch als y-Achse bezeichnete Fahrzeugquerrichtung reduziert bzw. gänzlich vermieden.
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Je nach geometrischer Ausführung des Leitabschnitts sowie der U-Profile ist es dabei möglich, die Größe der Andrückkraft einzustellen und so den Andrückgrad des Gassacks an den Fahrzeuginsassen zu steuern. Durch die Ausgestaltung des U-Profils kann dabei insbesondere ein maximaler Öffnungswinkel und dadurch eine Kraft, die der Leitabschnitt des Modulgehäuses auf den Gassack ausübt, beeinflusst werden.
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Die erfindungsgemäße Ausgestaltung ermöglicht es daher, auf eine Abstützung des Gassacks an einem im Fahrzeuginnenraum befindlichen Bauteil, etwa einer Mittelkonsole oder einem Nachbarsitz, zu verzichten.
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Zusätzlich ist aufgrund des zweiteiligen Modulgehäuses die Montage des Gasgenerators und des gefalteten Gassacks gegenüber einem einteilig ausgeführten Gehäuse deutlich erleichtert.
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An dieser Stelle sei angemerkt, dass in allen Fällen, in denen in dieser Anmeldung von einem Fahrzeuginsassen die Rede ist, dessen Größe im Wesentlichen auf einen genormten 95-Prozent-Dummy bezogen ist.
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Dabei ist vorzugsweise der Leitabschnitt durch das zweite Gehäuseteil gebildet, das aufgrund der Vorspannung der Verbindung eine ausreichend große Kraft auf den sich entfaltenden Gassack ausüben kann.
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In einer bevorzugten Ausgestaltung weist das Modulgehäuse in Fahrzeughochrichtung gesehen einen im Wesentlichen U-förmigen Querschnitt auf, wobei das zweite Gehäuseteil einen außenliegenden Schenkel des U bildet, das erste Gehäuseteil einen innenliegenden Schenkel des U sowie den Innensteg bildet und eine zwischen den Schenkeln des U liegende Öffnung in Entfaltungsrichtung des Gassacks weist. So lässt sich in einfacher Weise eine ausreichend hohe Andrückkraft auf den sich entfaltenden bzw. den bereits entfalteten Gassack ausüben. Mithilfe der Öffnung lässt sich zudem die Entfaltungsrichtung des Gassacks beeinflussen bzw. vorgeben, und sie gewährleistet eine rasche Entfaltung.
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Um im Bereich des Kopfes einen ausreichenden Schutz zu bieten, ist das Kopf-Seitengassackmodul vorzugsweise in einer oberen Hälfte, insbesondere in einem oberen Drittel, der Rückenlehne angeordnet. Bezeichnungen wie obere bzw. untere Hälfte oder dergleichen sind dabei stets auf eine Betrachtung entlang der Fahrzeughochrichtung bezogen.
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Bevorzugt ist das Kopf-Seitengassackmodul an einem in der Rückenlehne angeordneten Sitzrahmen fixiert und in einem gefalteten Zustand des Gassacks in eine Sitzseitenwange der Rückenlehne integriert, wobei der Verbindungsrand des ersten Gehäuseteils und des zweiten Gehäuseteils des Modulgehäuses in Fahrzeughochrichtung und entlang einer seitlichen Außenwand der Sitzseitenwange verläuft. Auf diese Weise wird eine sichere Fixierung des Kopf-Seitengassackmoduls am Fahrzeugsitz erreicht. Durch die Integration in die Sitzseitenwange ist das Gassackmodul zudem im Einbauzustand vollständig verborgen. Dabei liegt das zweite Gehäuseteil, das den Leitabschnitt bildet, insbesondere unmittelbar unter der Außenwand der Sitzseitenwange und hat deshalb bevorzugt dieselbe Form wie die Sitzseitenwange bzw. schließt bündig mit dem das Modulgehäuse umgebenden Polster der Sitzseitenwange ab.
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Der Sitzrahmen weist in einer bevorzugten Ausführungsform ein Metallprofil mit im Bereich der Befestigungsfläche des Modulgehäuses vorgesehenen Erhebungen und Vertiefungen auf, wobei das angrenzende Modulgehäuse eine im Wesentlichen komplementäre Kontur besitzt. Insbesondere liegt dabei das erste Gehäuseteil, das mit Bezug auf den Fahrzeugsitz weiter innen angeordnet ist, am Sitzrahmen an und weist dieselbe oder annähernd dieselbe Kontur wie dieser auf, was die sichere Befestigung des Gassackmoduls am Sitzrahmen begünstigt. Die Befestigung erfolgt vorzugsweise mit dem Fachmann aus dem Stand der Technik bekannten gängigen Befestigungselementen und -methoden.
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In einer bevorzugten Ausgestaltung weist das erste Gehäuseteil in Fahrzeughochrichtung gesehen einen im Wesentlichen L-förmigen Querschnitt mit angeformter Lasche auf, die im eingebauten Zustand einen Sitzrahmen des dem Fahrzeuginsassen zugeordneten Fahrzeugsitzes umgreift. Dadurch ergibt sich eine besonders sichere Festlegung des Modulgehäuses bzw. des Gassackmoduls am Sitzrahmen.
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Weitere Merkmale und Vorteile ergeben sich aus der nachfolgenden Beschreibung einer bevorzugten Ausführungsform anhand der beigefügten Zeichnungen. In diesen zeigt:
- - 1 eine schematische Seitenansicht eines Fahrzeugsitzes mit einer erfindungsgemäßen Fahrzeuginsassen-Rückhaltevorrichtung im Einbauzustand;
- - 2 eine schematische Draufsicht auf zwei nebeneinander angeordnete Fahrzeugsitze mit der Fahrzeuginsassen-Rückhaltevorrichtung aus 1;
- - 3 eine Schnittansicht des Fahrzeugsitzes aus 1;
- - 4 eine perspektivische Teilansicht der beiden Gehäuseteile eines erfindungsgemäßen Modulgehäuses, wie es bei der Fahrzeuginsassen-Rückhaltevorrichtung der 1 bis 3 eingesetzt wird;
- - 5 Teilschnittansichten der Gehäuseteile aus 4; und
- - 6 eine Teilschnittansicht, die die Montage der Gehäuseteile aus 4 veranschaulicht.
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Die Figuren zeigen eine erfindungsgemäße Fahrzeuginsassen-Rückhaltevorrichtung 10, die ein Kopf-Seitengassackmodul 12 aufweist, das in eine Rückenlehne 14 eines Fahrzeugsitzes 16 eingebaut ist, hier eines Fahrersitzes. Das Kopf-Seitengassackmodul 12 ist dabei in eine Sitzseitenwange 18 integriert, und zwar auf der einer Mittelkonsole 20 bzw. einem Beifahrersitz 22 zugewandten Seite.
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Obwohl die Fahrzeuginsassen-Rückhaltevorrichtung 10 in 2 nur für den Fahrersitz gezeigt ist, kann natürlich auch der Beifahrersitz 22 ein entsprechendes Kopf-Seitengassackmodul 12 aufweisen, das dann auf der dem Fahrersitz zugewandten Seite angeordnet ist. Ebenso ist es denkbar, die erfindungsgemäße Fahrzeuginsassen-Rückhaltevorrichtung 10 für die Heckinsassen vorzusehen, wobei durch den Begriff Heckinsasse lediglich beschrieben wird, dass es sich um Fahrzeugsitze/eine Sitzreihe handelt, die in Fahrtrichtung hinter einer anderen Sitzreihe angeordnet ist. Grundsätzlich ist die Fahrzeuginsassen-Rückhaltevorrichtung 10 zwischen zwei quer zur Fahrzeuglängsrichtung x benachbarten Plätzen wirksam und reduziert ein seitliches Pendeln eines Fahrzeuginsassen in Richtung zu einem benachbarten Fahrzeuginsassen.
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Das Kopf-Seitengassackmodul 12 ist in einer oberen Hälfte, insbesondere einem oberen Drittel der Rückenlehne 14 angeordnet (siehe 1) und wird im Einbauzustand von einem Polster 24 der Sitzseitenwange 18 verdeckt, wie insbesondere aus 3 hervorgeht.
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Das Kopf-Seitengassackmodul 12 weist einen in 3 nicht gezeigten Gassack auf, der sich zwischen dem Fahrzeugsitz 16 (also dem Fahrersitz) und dem Beifahrersitz 22 entfalten kann.
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Weiterhin ist ein Gasgenerator 26 vorgesehen, der wie auch der Gassack im Einbauzustand zumindest teilweise von einem Modulgehäuse 28 umgeben ist, das in Fahrzeughochrichtung z gesehen einen im Wesentlichen U-förmigen Querschnitt aufweist.
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Das Modulgehäuse 28 ist aus einem ersten Gehäuseteil 30 sowie einem separat davon ausgebildeten zweiten Gehäuseteil 32 gebildet, die beide vorzugsweise aus Metall ausgeführt sind und an einem Verbindungsrand 34 bzw. 35 miteinander verbunden sind. Der jeweilige Verbindungsrand 34 bzw. 35 liegt dabei im hinteren Bereich an einer Außenwand 36 der Sitzseitenwange 18 an. Auf die Verbindung zwischen den beiden Gehäuseteilen 30, 32 wird im Folgenden noch näher eingegangen.
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Bei der gezeigten Ausgestaltung bildet das zweite Gehäuseteil 32 den außenliegenden Schenkel des U-förmigen Modulgehäuses 28, das erste Gehäuseteil 30 bildet den innenliegenden Schenkel des U sowie den Innensteg. Das zweite Gehäuseteil 32 dient dabei zugleich als Leitabschnitt 38, der sich seitlich des Gassacks erstreckt und eine Kraft auf den sich entfaltenden Gassack ausübt, so dass dieser bei Entfaltung in Richtung des zurückzuhaltenden Fahrzeuginsassen gedrückt wird.
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Das erste Gehäuseteil 30 hat in Fahrzeughochrichtung z gesehen einen im Wesentlichen L-förmigen Querschnitt, wobei die lange Seite des L Erhebungen und Vertiefungen aufweist, die komplementär zur Kontur eines durch ein Metallprofil mit entsprechenden Sicken bzw. Tiefzügen gebildeten Sitzrahmens 40 ausgestaltet sind, der in der Rückenlehne 14 angeordnet ist.
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Das erste Gehäuseteil 30 geht dabei einstückig in eine Lasche 42 über, die im eingebauten Zustand den Sitzrahmen 40 umgreift, an dem das Modulgehäuse 28 beispielsweise mittels nicht gezeigter Bolzen fixiert ist. Zwischen den Schenkeln des U-förmigen Modulgehäuses 28, die wie bereits erwähnt durch das erste Gehäuseteil 30 und das zweite Gehäuseteil 32 gebildet werden, liegt eine Öffnung 44, die in Entfaltungsrichtung des Gassacks weist.
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Wird bei einem Seitenaufprall die Fahrzeuginsassen-Rückhaltevorrichtung 10 ausgelöst, so entfaltet sich der Gassack durch die Öffnung 44, wobei er das Polster 24 der Sitzseitenwange 18 teilweise zur Seite drückt und die Gassackwand zumindest abschnittsweise am Fahrzeugsitz 16 bzw. am Polster 24 anliegt. Dabei übt der Leitabschnitt 38 eine Kraft auf den sich entfaltenden Gassack aus, wodurch der Gassack in Richtung des zurückzuhaltenden Fahrzeuginsassen bzw. in Richtung des Fahrzeugsitzes 16 gedrückt wird.
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Durch die Klemmung und Fixierung des Gassacks mithilfe des Leitabschnitts 38 sowie die durch die Anlage der Gassackwand am Fahrzeugsitz 16 auftretende Reibung wird ein Pendeln und Rotieren des Gassacks um die Fahrzeugquerachse y, zu dem Gassäcke, die in Fahrzeughochrichtung z eine wesentlich größere Ausdehnung aufweisen als in Fahrzeuglängs- bzw. -querrichtung, sehr stark neigen, wesentlich reduziert bzw. vollständig vermieden.
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Im Folgenden wird anhand der 4 bis 6 das erfindungsgemäße Modulgehäuse 28 näher beschrieben. Dieses ist, wie bereits erwähnt, aus dem ersten Gehäuseteil 30 und dem zweiten Gehäuseteil 32 zusammengesetzt, wobei beide Gehäuseteile 30, 32 an ihrem Verbindungsrand 34 bzw. 35 ein U-Profil 46 bzw. 48 aufweisen, die zumindest abschnittsweise unter Bildung eines Scharniers ineinandergreifen (siehe hierzu insbesondere 6).
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Die U-Profile 46, 48 sind jeweils einstückig am jeweiligen Gehäuseteilrand geformt, insbesondere durch Umbiegen eines Randbereichs.
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Dabei ist das U-Profil 46 des ersten Gehäuseteils 30 mit Bezug auf das Innere des Modulgehäuses 28 außerhalb einer Begrenzungswand 50 des ersten Gehäuseteils 30 angeordnet bzw. weist mit Bezug auf das Innere des Modulgehäuses 28 nach außen, wobei die Begrenzungswand 50 einen innenliegenden Schenkel des U-Profils 46 bildet (siehe insbesondere 5). Dagegen weist das U-Profil 48 des zweiten Gehäuseteils 32 mit Bezug auf das Innere des Modulgehäuses 28 nach innen.
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Wie ebenfalls aus den 4 bis 6 ersichtlich ist, nähert sich der außenliegende Schenkel 54 des nach außen weisenden U-Profils 46 des ersten Gehäuseteils 30 zum offenen Ende des U hin dem innenliegenden Schenkel, also der Begrenzungswand 50, an. Das gebildete U hat also im Bereich des Innenstegs 56 eine größere Abmessung als am Ende des außenliegenden Schenkels 54.
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Dagegen verlaufen die beiden Schenkel 52, 53 des nach innen weisenden U-Profils 48 des zweiten Gehäuseteils 32 im Wesentlichen parallel zueinander, wie 5 zu entnehmen ist.
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Um nun die beiden Gehäuseteile 30, 32 bei der Montage des Modulgehäuses 28 miteinander zu verbinden, werden die beiden U-Profile 46, 48 in Längsrichtung L des Verbindungsrands 34 bzw. 35 ineinandergeschoben.
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Bei der gezeigten Ausgestaltung weist jedes Gehäuseteil 30, 32 mehrere entlang des Verbindungsrands 34 bzw. 35 angeordnete U-Profil-Abschnitte 46 bzw. 48 auf, wobei zwischen je zwei U-Profil-Abschnitten eine Aussparung 58 bzw. 60 vorgesehen ist (4). Dabei sind die Aussparungen 58 bzw. 60 bei jedem Gehäuseteil 30, 32 in Längsrichtung L des Verbindungsrands 34 mindestens so lang wie die U-Profil-Abschnitte 48, 46 des jeweils anderen Gehäuseteils 32, 30. Dies erleichtert die Montage, da es ein versetztes Ineinanderstecken der beiden Gehäuseteile 30, 32 ermöglicht, die dann durch Ineinanderschieben der U-Profil-Abschnitte 46, 48 miteinander verbunden werden.
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Alternativ ist es denkbar, dass jedes Gehäuseteil 30, 32 jeweils ein einziges U-Profil aufweist, das sich längs des gesamten Verbindungsrands 34 bzw. 35 erstreckt. Bei dieser alternativen Ausgestaltung lässt sich die Festigkeit der Verbindung noch erhöhen.
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Beim Ineinanderschieben der beiden Gehäuseteile 30, 32 sind die beiden Gehäuseteile 30, 32 gegenüber dem fertig montierten Endzustand gegeneinander verkippt, wie aus 6 hervorgeht, und zwar um den Winkel a, der in dem dargestellten Ausführungsbeispiel etwa 17° beträgt.
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Dabei verlaufen die jeweils außenliegenden Schenkel 54, 52 der U-Profile 46, 48 der beiden Gehäuseteile 30, 32 parallel zueinander, es liegt also der außenliegende Schenkel 52 des zweiten Gehäuseteils 32 parallel am außenliegenden Schenkel 54 des ersten Gehäuseteils 30 an.
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Beim Ineinanderschieben (6) wie auch im fertig montierten Zustand ist das erste Gehäuseteil 30 im Bereich der Verbindungsränder 34, 35 innerhalb des zweiten Gehäuseteils 32 angeordnet. Das U-Profil 48 des zweiten Gehäuseteils 32 umgreift also von außen das U-Profil 46 des ersten Gehäuseteils 30.
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Nach dem vollständigen Ineinanderschieben werden die beiden Gehäuseteile 30, 32 um den Winkel α aufeinander zu geklappt, bis die den Leitabschnitt 38 bildende Gehäusewand des zweiten Gehäuseteils 32 im Wesentlichen auf dem Innensteg 56 des U-förmigen Profils 46 des ersten Gehäuseteils 30 aufliegt. Dabei kommt es in dem in 6 gestrichelt hervorgehobenen Kontaktbereich zu einer Klemmverbindung, wodurch eine feste Verbindung der beiden Gehäuseteile 30, 32 erzielt wird.
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Beim Zuklappen wird der zuvor schräg verlaufende außenliegende Schenkel 54 des ersten Gehäuseteils 30 aufgebogen und so in Kombination mit geeigneten Materialeigenschaften des ersten Gehäuseteils 30 eine Vorspannung der Verbindung erreicht, durch die im Fahrbetrieb eine unerwünschte Geräuschentwicklung vermieden wird. Außerdem wird sichergestellt, dass der durch die Gehäusewand des zweiten Gehäuseteils 32 gebildete Leitabschnitt 38 eine genügend große Kraft auf den sich entfaltenden Gassack ausüben kann.
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Die Ausgestaltung mit zwei Gehäuseteilen 30, 32 erleichtert die Montage des Gassackmoduls 12 erheblich, da auf diese Weise der gefaltete Gassack sowie der Gasgenerator 26 bereits mit dem ersten Gehäuseteil 30 verbunden bzw. mit diesem gemeinsam am Sitzrahmen 40 festgelegt werden können, bevor das zweite Gehäuseteil 32 mit dem ersten Gehäuseteil 30 verbunden wird. Dadurch ist es nicht nötig, den Gassack und den Gasgenerator 26 über die vergleichsweise schmale Öffnung 44 in das Modulgehäuse 28 einzuführen, wie es bei einem einstückig ausgeführten Modulgehäuse aus dem Stand der Technik der Fall wäre.
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Alternativ ist es denkbar, die beiden Gehäuseteile 30, 32 bereits ineinander zu schieben und anschließend Gassack und Gasgenerator 26 zu montieren, bevor die beiden Gehäuseteile 30, 32 aufeinander zu geklappt werden. Auch im aufgeklappten Zustand des Modulgehäuses 28 gemäß 6 ist die Öffnung 44 deutlich vergrößert.