-
Die Erfindung betrifft ein Katalysatorsystem zur Herstellung von zyklischen Carbonaten, ein Verfahren zur Herstellung zyklischer Carbonate durch Umsetzung von Epoxiden und Kohlenstoffdioxid (CO2), verfahrensgemäß hergestellte zyklische Carbonate, sowie deren Verwendung.
-
Für die Synthese zyklischer Carbonate aus Epoxiden sind Katalysatoren und Katalysatorsysteme bekannt. So wird beispielsweise in der US 2,773,070 die Verwendung von Tetraalkylammoniumhalogeniden als Katalysatoren offenbart. Diese kommen unter harschen Reaktionsbedingungen, d. h. erhöhtem Druck von mehr als 20 Bar und erhöhter Temperatur von mehr als 100°C zum Einsatz, was energetisch ungünstig ist und die Umsetzung empfindlicher Substrate limitiert.
-
US 2,667,497 beschreibt die Nutzung von MgCl2, MgBr2, Mgl2, CaCl2, CaBr2 und Cal2 als Katalysatoren für die Umsetzung von Epoxiden mit CO2. Dabei wurden die Epoxide bei 200°C, mit 1 bis 2 Äquivalenten CO2 und einer Katalysatorbeladung von 1-2 wt% in 0,5-2 h umgesetzt.
-
Die Aufgabe der vorliegenden Erfindung besteht darin, für die Umsetzung von Epoxiden mit CO2 zu zyklischen Carbonaten Katalysatoren bzw. Katalysatorsysteme bereitzustellen, die die Nachteile des Standes der Technik zumindest teilweise vermeiden.
-
Diese Aufgabe wird durch ein Katalysatorsystem nach Anspruch 1 und das Verfahren nach Anspruch 12 gelöst.
-
Das erfindungsgemäße Katalysatorsystem besteht aus mindestens einem Erdalkalihalogenid und mindestens einem geschlossenen und/oder offenen Polyether.
-
Die Erfindung betrifft auch ein Verfahren zur Herstellung von zyklischen Carbonaten aus einem Epoxid und Kohlenstoffdioxid unter Verwendung des entsprechenden Katalysatorsystems.
-
Das Katalysatorsystem und das Verfahren werden nachstehend gemeinsam eingehend beschrieben.
-
Durch die Realisierung besonders milder Reaktionsbedingungen können unter Verwendung des erfindungsgemäßen Verfahrens Epoxid-Substrate umgesetzt werden, die unter harscheren Reaktionsbedingungen instabil sind. Auf diese Weise können vorteilhafterweise nunmehr zyklische Carbonate generiert werden, die so auf konventionellem Wege (d.h. mit den im Stand der Technik bekannten Katalysatoren und Katalysatorsystemen) nicht oder bestenfalls nur in geringen Ausbeuten zugänglich waren.
-
Die Erfindung betrifft daher ferner auch zyklische Carbonate, die mit dem erfindungsgemäßen Verfahren erhältlich sind, sowie deren Verwendung als Ausgangsmaterialien für die Synthese von isocyanatfreien Polyurethanen, Weichmachern, Schmierstoffen, Lösungsmitteln, Elektrolyten, Feinchemikalien oder Polymeren.
-
Vorteilhafte Ausgestaltungen der Erfindung sind In den Unteransprüchen niedergelegt und in den Ausführungsbeispielen beschrieben. Sie betreffen die Auswahl des Erdalkalimetalls, des Halogenids und des verwendeten Polyethers (Co-Katalysators).
-
Für das erfindungsgemäße Katalysatorsystem können erfindungsgemäß auch Mischungen verschiedener Erdalkalihalogenide und/oder Mischungen verschiedener Polyether eingesetzt werden, um den verschiedensten verfahrenstechnischen oder auch ökonomischen Anforderungen gerecht zu werden, wie nachstehend ausgeführt.
-
Bevorzugt sind die Halogenide der Erdalkalimetalle ausgewählt aus der Gruppe Magnesiumhalogenid, Calciumhalogenid, Strontiumhalogenid, Bariumhalogenid, wobei Calciumhalogenid besonders bevorzugt wird.
-
Vorzugsweise ist das Erdalkalimetallhalogenid ein Erdalkaliiodid, Erdalkalibromid oder Erdalkalichlorid, bevorzugt ein Erdalkaliiodid oder ein Erdalkalibromid und am bevorzugtesten ein Erdalkaliiodid, da mit den lodiden auch bei milden Reaktionstemperaturen von unter 50°C eine hohe Aktivität beobachtet werden kann.
-
In einer bevorzugten Ausführungsform der Erfindung ist das Erdalkalihalogenid Calciumiodid oder Calciumbromid und besonders bevorzugt Calciumiodid.
-
Alle lodid-basierten erfindungsgemäßen Katalysatoren weisen unter relativ milden Bedingungen eine relativ hohe Aktivität auf. Insbesondere Cal2 weist eine deutlich höhere Aktivität als alle anderen erfindungsgemäßen Katalysatoren auf. Des Weiteren weist auch CaBr2 als einziges bromidbasiertes Katalysatorsystem eine hohe Aktivität auf.
-
Aus ökonomischen Gründen können jedoch auch Katalysatorsystemvarianten mit offenen Polyethern, welche geringere Aktivität aufweisen, bevorzugt werden, da die offenen Polyether kostengünstiger sind. Aus diesem Aspekt können auch Mischungen aus geschlossenen und offenen Polyethern bevorzugt werden.
-
Die beiden Komponenten des Katalysatorsystems (Erdalkalihalogenid und Polyether) können hierbei getrennt oder im Falle des geschlossenen Polyethers als Komplex vorliegen.
-
Vorteilhaft sind die gegenüber dem Stand der Technik deutlich milderen Reaktionsbedingungen (Reaktionstemperatur, CO2-Druck), welche durch dieses Katalysatorsystem insbesondere in Form eines Komplexes ermöglicht werden.
-
Bevorzugte Reaktionsparameter für die Umsetzung von terminalen und internen Epoxiden mit Katalysatorvarianten die offene und/oder geschlossene Polyether Co-Katalysatoren beinhalten sind wie folgt.
-
Vorzugsweise wird das Katalysatorsystem gegenüber dem Epoxid in einem Verhältnis von 0,00001 mol% bis 50 mol%, bevorzugt 0,01 mol% bis 10 mol% eingesetzt.
-
Vorzugsweise liegt der Partialdruck des Kohlendioxids p(CO2) im Bereich von 0,0001 bar bis 100 bar, bevorzugt Im Bereich 1 bar bis 50 bar.
-
Vorzugsweise liegt die Reaktionstemperatur im Bereich von 0°C bis 150°C, bevorzugt zwischen 0°C bis 100°C, besonders bevorzugt zwischen 0°C bis 50°C.
-
Erfindungsgemäß besonders bevorzugte (milde) Reaktionsbedingungen sind in Bezug auf die Umsetzung von terminalen Epoxiden Temperaturen zwischen 0°C bis 50°C und CO2-Drücke im Bereich 1 bar bis 10 bar.
-
Erfindungsgemäß besonders bevorzugte (milde) Reaktionsbedingungen sind in Bezug auf die Umsetzung von internen Epoxiden Temperaturen zwischen 0°C bis 100°C und CO2-Drücke im Bereich 1 bar bis 25 bar.
-
Besonders bevorzugte Reaktionsbedingungen sind noch nachstehend in der Beschreibung angegeben, die innerhalb der hier gegebenen Grenzen liegen.
-
In einer Variante des Verfahrens erfolgt die Umsetzung des Epoxids in Gegenwart eines Lösungsmittels, wobei das verwendete Lösungsmittel besonders bevorzugt Dichlormethan, Chloroform, Acetonitril, CF3(CF2)3OMe oder 2-Butanon ist.
-
Darüber hinaus zeichnet sich das Katalysatorsystem durch eine breite Anwendbarkeit auf verschiedenste Substratklassen (einfach-, zweifach- und dreifach substituierte Epoxide) und eine hohe Toleranz gegenüber einer Vielzahl funktioneller Gruppen in der oder den Seitenketten der umgesetzten Epoxide aus, wie nachstehend anhand der Beispiele ersichtlich.
-
Als Polyether, welcher als Co-Katalysator fungiert, können gleichermaßen offene und geschlossene (zyklische) Polyether oder Mischungen aus geschlossenen und/oder offenen Polyethern verwendet werden.
-
Dabei weisen unter identischen Reaktionsbedingungen Katalysatorsystemvarianten mit geschlossenen Polyethern eine höhere Aktivität auf als Varianten mit offenen Polyethern.
-
In einer Ausführungsform des Verfahrens ist der Co-Katalysator ein offener Polyether, der gegenüber den geschlossenen Polyethern kostengünstiger ist.
-
Vorzugsweise weist der offene Polyether die allgemeine Struktur I auf.
wobei
R
1, R
2, R
3, R
4 sind unabhängig voneinander
-H, verzweigtes oder unverzweigtes -Alkyl, verzweigtes oder unverzweigtes -Alkenyl, verzweigtes oder unverzweigtes -Alkynyl, -Cycloalkyl, -Aryl, verzweigtes oder unverzweigtes -Arylalkyl, -Heteroaryl, und verzweigtes oder unverzweigtes -Heteroarylalkyl.
-
Benachbarte Reste R1 bis R4 können zudem unabhängig von anderen benachbarten Resten R1 bis R4 durch einen aromatischen oder nicht-aromatischen Ring miteinander verbrückt sein.
-
Y1 und Y2 sind unabhängig voneinander O, S, N-R, wobei R ausgewählt ist aus: verzweigtes oder unverzweigtes -Alkyl, verzweigtes oder unverzweigtes -Alkenyl, verzweigtes oder unverzweigtes -Alkynyl, -Cycloalkyl, -Aryl, verzweigtes oder unverzweigtes -Arylalkyl, -Heteroaryl, und substituiertes oder nicht-substituiertes -Heteroarylalkyl.
-
Nachstehende bevorzugte Varianten betreffen R, R1 bis R4, Y1 und Y2 gleichermaßen.
-
Alkyl steht bevorzugt für einen unverzweigten aliphatischen Rest mit 1 bis 8 C-Atomen, besonders bevorzugt 1 C-Atom.
-
Alkenyl steht bevorzugt für einen unverzweigten Alkenyl-Rest mit 1 bis 8 C-Atomen.
-
Alkynyl steht bevorzugt für einen unverzweigten Alkynyl-Rest mit 1 bis 8 C-Atomen.
-
Cycloalkyl steht bevorzugt für einen zyklischen aliphatischen Rest mit 3 bis 8 C-Atomen, besonders bevorzugt 6 C-Atome.
-
Aryl steht bevorzugt für einen aromatischen Rest, mit 4 bis 10 C-Atomen, besonders bevorzugt 6 C-Atome.
-
Arylalkyl steht bevorzugt für einen unverzweigt alkyl-substituierten aromatischen Rest, mit 6 bis 11 C-Atomen.
-
Heteroaryl steht bevorzugt für einen heteroaromatischen Rest, mit 4 bis 10 C-Atomen.
-
Heteroarylalkyl steht bevorzugt für einen unverzweigt alkyl-substituierten heteroaromatischen Rest, mit 5 bis 10 C-Atomen.
-
Besonders bevorzugt stehen R1 und R4 für eine Methylgruppe und R2 und R3 für -H.
-
Y1, Y2 stehen bevorzugt für O.
-
n ist ausgewählt aus: 1 bis 200, bevorzugt 10 bis 40.
-
Nach einer besonders bevorzugten Ausführungsform des Katalysatorsystems ist der offene Polyether ein (Poly-)Ethylenglykol, ein (Poly-)ethylenglykoldialkylether, ein (Poly-)ethylenglykoldiarylether, ein (Poly-)Propylenglykol, ein (Poly-)propylenglykoldialkylether oder ein (Poly-)Propylenglykoldiarylether, am bevorzugtesten (Poly-)ethylenglykoldimethylether.
-
Terminale Epoxide können mit Hilfe von Katalysatorsystemvarianten mit offenen Polyether Co-Katalysatoren in Temperaturbereichen unterhalb von 100°C, bevorzugt unterhalb von 50°C und besonders bevorzugt bei 25°C umgesetzt werden. Dabei können die terminalen Epoxide bei CO2-Drücken unterhalb von 25 bar, bevorzugt unterhalb von 10 bar umgesetzt werden.
-
Interne Epoxide können mit Hilfe von Katalysatorsystemvarianten mit offenen Polyether Co-Katalysatoren in Temperaturbereichen unterhalb von 150°C, bevorzugt unterhalb von 100°C umgesetzt werden. Dabei können die internen Epoxide bei CO2-Drücken unterhalb von 50 bar, bevorzugt unterhalb von 25 bar umgesetzt werden.
-
Nach einer weiteren bevorzugten Ausführungsform des Katalysatorsystems ist der Polyether ein geschlossener Polyether, der besonders milde Reaktionsbedingungen ermöglicht bevorzugt die allgemeine Struktur II, III, IV, V, oder VI aufweist.
wobei
R
1, R
2, R
3, R
4 bis R
16 sind unabhängig voneinander
-H, verzweigtes oder unverzweigtes -Alkyl, verzweigtes oder unverzweigtes -Alkenyl, verzweigtes oder unverzweigtes -Alkynyl, -Cycloalkyl, -Aryl, verzweigtes oder unverzweigtes -Arylalkyl, -Heteroaryl, und verzweigtes oder unverzweigtes -Heteroarylalkyl.
-
Benachbarte Reste R1 bis R16 können zudem unabhängig von anderen benachbarten Resten R1 bis R16 durch einen aromatischen oder nicht-aromatischen Ring miteinander verbrückt sein.
-
Y1 bis Y8 sind unabhängig voneinander O, S, N-R, wobei R ausgewählt ist aus: verzweigtes oder unverzweigtes -Alkyl, verzweigtes oder unverzweigtes -Alkenyl, verzweigtes oder unverzweigtes -Alkynyl, -Cycloalkyl, -Aryl, verzweigtes oder unverzweigtes -Arylalkyl,
-Heteroaryl, und substituiertes oder nicht-substituiertes -Heteroarylalkyl.
-
Nachstehende bevorzugte Varianten betreffen R, R1 bis R16, Y1 bis Y8 gleichermaßen.
-
Alkyl steht bevorzugt für einen unverzweigten aliphatischen Rest mit 1 bis 8 C-Atomen, besonders bevorzugt 1 C-Atom.
-
Alkenyl steht bevorzugt für einen unverzweigten Alkenyl-Rest mit 1 bis 8 C-Atomen.
-
Alkynyl steht bevorzugt für einen unverzweigten Alkynyl-Rest mit 1 bis 8 C-Atomen.
-
Cycloalkyl steht bevorzugt für einen zyklischen aliphatischen Rest mit 3 bis 8 C-Atomen, besonders bevorzugt 6 C-Atome.
-
Aryl steht bevorzugt für einen aromatischen Rest, mit 4 bis 10 C-Atomen, besonders bevorzugt 6 C-Atome.
-
Arylalkyl steht bevorzugt für einen unverzweigt alkyl-substituierten aromatischen Rest, mit 6 bis 11 C-Atomen.
-
Heteroaryl steht bevorzugt für einen heteroaromatischen Rest, mit 4 bis 10 C-Atomen.
-
Heteroarylalkyl steht bevorzugt für einen unverzweigt-alkyl substituierten heteroaromatischen Rest, mit 5 bis 10 C-Atomen.
-
Y1 bis Y8 stehen bevorzugt für O.
-
Terminale Epoxide können mit Hilfe von Katalysatorsystemvarianten mit geschlossenen Polyether Co-Katalysatoren in Temperaturbereichen unterhalb von 100°C, bevorzugt unterhalb von 50°C und besonders bevorzugt bei 23°C umgesetzt werden. Dabei können die terminalen Epoxide bei CO2-Drücken unterhalb von 25 bar, bevorzugt unterhalb von 10 bar und besonders bevorzugt bei 1 bar umgesetzt werden.
-
Interne Epoxide können mit Hilfe von Katalysatorsystemvarianten mit geschlossenen Polyether Co-Katalysatoren in Temperaturbereichen unterhalb von 150°C, bevorzugt unterhalb von 100°C und besonders bevorzugt unterhalb von 50°C umgesetzt werden. Dabei können die internen Epoxide bei CO2-Drücken unterhalb von 50 bar, bevorzugt unterhalb von 25 bar und besonders bevorzugt unterhalb von 10 bar umgesetzt werden.
-
Nach einer besonders bevorzugten Ausführungsform des Katalysatorsystems ist der geschlossene Polyether ein Kronenether, der die allgemeine Struktur IVa oder IVb aufweist.
R
1, R
2, R
3, R
4 bis R
16 sind unabhängig voneinander
-H, verzweigtes oder unverzweigtes -Alkyl, verzweigtes oder unverzweigtes -Alkenyl, verzweigtes oder unverzweigtes -Alkynyl, -Cycloalkyl, -Aryl, verzweigtes oder unverzweigtes
-Arylalkyl, -Heteroaryl, und verzweigtes oder unverzweigtes -Heteroarylalkyl.
-
Benachbarte Reste R1 bis R16 können zudem unabhängig von anderen benachbarten Resten R1 bis R16 durch einen aromatischen oder nicht-aromatischen Ring miteinander verbrückt sein.
-
Nachstehende bevorzugte Varianten betreffen R, R1 bis R16 gleichermaßen.
-
Alkyl steht bevorzugt für einen unverzweigten aliphatischen Rest mit 1 bis 8 C-Atomen, besonders bevorzugt 1 C-Atom.
-
Alkenyl steht bevorzugt für einen unverzweigten Alkenyl-Rest mit 1 bis 8 C-Atomen.
-
Alkynyl steht bevorzugt für einen unverzweigten Alkynyl-Rest mit 1 bis 8 C-Atomen.
-
Cycloalkyl steht bevorzugt für einen zyklischen aliphatischen Rest mit 3 bis 8 C-Atomen, besonders bevorzugt 6 C-Atome.
-
Aryl steht bevorzugt für einen aromatischen Rest, mit 4 bis 10 C-Atomen, besonders bevorzugt 6 C-Atome.
-
Arylalkyl steht bevorzugt für einen unverzweigt alkyl-substituierten aromatischen Rest, mit 6 bis 11 C-Atomen.
-
Heteroaryl steht bevorzugt für einen heteroaromatischen Rest, mit 4 bis 10 C-Atomen.
-
Heteroarylalkyl steht bevorzugt für einen unverzweigt alkyl-substituierten heteroaromatischen Rest, mit 5 bis 10 C-Atomen.
-
Nach einer besonders bevorzugten Ausführungsform des Katalysatorsystems ist der geschlossene Polyether ein Kronenether, bevorzugt ein dicyclohexyl-18-Kronenether-6 (Cyhex)
2-18-C-6 (allgemeine Struktur IVa) und ein 18-Kronenether-6 (allgemeine Struktur IVb), besonders bevorzugt ein 18-Kronenether-6 (18-C-6) (allgemeine Struktur IVb).
-
Nach einer bevorzugten Ausführungsform bilden Erdalkalihalogenid und geschlossener Polyether einen Komplex aus.
-
In einer Variante des Katalysatorsystems weist der Erdalkalihalogenid/Polyether-Komplex die allgemeine Struktur VII, VIII, IX, X oder XI auf.
-
M ist ausgewählt aus der Gruppe der Erdalkalimetalle, vorzugsweise Mg, Ca, Sr, Ba und besonders bevorzugt Ca.
-
X ist ausgewählt aus der Gruppe: I, Br, Cl, vorzugsweise I, und Br und besonders bevorzugt I.
-
R1, R2, R3, R4 bis R16 sind unabhängig voneinander
-H, verzweigtes oder unverzweigtes -Alkyl, verzweigtes oder unverzweigtes -Alkenyl, verzweigtes oder unverzweigtes -Alkynyl, -Cycloalkyl, -Aryl, verzweigtes oder unverzweigtes
-Arylalkyl, -Heteroaryl, und verzweigtes oder unverzweigtes -Heteroarylalkyl.
-
Benachbarte Reste R1 bis R16 können zudem unabhängig von anderen benachbarten Resten R1 bis R16 durch einen aromatischen oder nicht-aromatischen Ring miteinander verbrückt sein.
-
Y1 bis Y8 sind unabhängig voneinander O, S, N-R, wobei R ausgewählt ist aus: verzweigtes oder unverzweigtes -Alkyl, verzweigtes oder unverzweigtes -Alkenyl, verzweigtes oder unverzweigtes -Alkynyl, -Cycloalkyl, -Aryl, verzweigtes oder unverzweigtes -Arylalkyl,
-Heteroaryl, und substituiertes oder nicht-substituiertes -Heteroarylalkyl.
-
Nachstehende bevorzugte Varianten betreffen R, R1 bis R16, Y1 bis Y8 gleichermaßen.
-
Alkyl steht bevorzugt für einen unverzweigten aliphatischen Rest mit 1 bis 8 C-Atomen, besonders bevorzugt 1 C-Atom.
-
Alkenyl steht bevorzugt für einen unverzweigten Alkenyl-Rest mit 1 bis 8 C-Atomen.
-
Alkynyl steht bevorzugt für einen unverzweigten Alkynyl-Rest mit 1 bis 8 C-Atomen.
-
Cycloalkyl steht bevorzugt für einen zyklischen aliphatischen Rest mit 3 bis 8 C-Atomen, besonders bevorzugt 6 C-Atome.
-
Aryl steht bevorzugt für einen aromatischen Rest, mit 4 bis 10 C-Atomen, besonders bevorzugt 6 C-Atome.
-
Arylalkyl steht bevorzugt für einen unverzweigt alkyl-substituierten aromatischen Rest, mit 6 bis 11 C-Atomen.
-
Heteroaryl steht bevorzugt für einen heteroaromatischen Rest, mit 4 bis 10 C-Atomen.
-
Heteroarylalkyl steht bevorzugt für einen unverzweigt-alkyl substituierten heteroaromatischen Rest, mit 5 bis 10 C-Atomen.
-
Y1 bis Y8 stehen bevorzugt für O.
-
Zusammenfassend ist festzustellen, dass die gewählten Reaktionsbedingungen für das Verfahren von der Wahl der Katalysatorvariante und der Wahl des Substrates abhängen. Wie in Reaktionsschema 2 dargestellt ist, weisen unter milden Reaktionsbedingungen insbesondere Katalysatorvarianten mit lodsalzen hohe Aktivitäten auf. Für die meisten Bromid- und Chloridvarianten werden Temperaturen über 45°C benötigt. Des Weiteren wurde in den Anwendungsbeispielen gezeigt, dass verschiedenste offene Polyether, (Cyhex)2-18-C-6 und 18-C-6 als Co-Katalysatoren unter milden Bedingungen anwendbar sind. Generell werden sowohl für die Varianten mit offenen und geschlossenen Polyether Co-Katalysatoren für interne Epoxide harschere Reaktionsbedingungen benötigt als für terminale Epoxide. Jedoch sind diese harscheren Bedingungen für die Umsetzung interner Epoxide deutlich milder als die benötigten Reaktionsbedingungen zur Umsetzung interner Epoxide im Stand der Technik.
-
Durch das erfindungsgemäße Katalysatorsystem und das erfindungsgemäße Verfahren können vorteilhafterweise zyklische Carbonaten bereitgestellt werden, deren Herstellung auf konventionellem Wege, aufgrund der Labilität der Epoxid-Substrate nicht möglich ist.
-
Die unter Einsatz des erfindungsgemäßen Verfahrens hergestellten zyklischen Carbonate eignen sich zum Beispiel als Ausgangsmaterialien für die Synthese von isocyanatfreien Polyurethanen, Weichmachern, Schmierstoffen, Lösungsmitteln, Elektrolyten, Feinchemikalien oder Polymeren. Beispielsweise können perfluorierte, zyklische Carbonate hergestellt werden, die als Elektrolyte in Batterien eingesetzt werden können.
-
Die Verwendung von Calciumkatalysatoren ermöglicht es, auf teure Übergangsmetalle oder auch Aluminiumverbindungen zu verzichten. Dies ist von Vorteil, da aufgrund toxikologischer Wirkungen für viele Metalle strenge Grenzwerte in Produkten gelten und es daher abhängig vom gewählten Metall zu erheblichen Mehrkosten bei der Abtrennung des Katalysators kommen kann.
-
Vorteilhafterweise kann durch das erfindungsgemäße Katalysatorsystem die Ausbeute der angestrebten Carbonate gegenüber dem Stand der Technik erhöht werden Des Weiteren können vorteilhafterweise die Umsetzungen ohne den Zusatz von Lösungsmitteln und bei geringen Reaktionstemperaturen <100°C durchgeführt werden.
-
Im Folgenden wird die Erfindung anhand von Ausführungsbeispielen und einer Abbildung 1 näher erläutert:
-
Wie das Reaktionsschema 1 zeigt, kann es bei der Umsetzung von Epoxiden mit CO2 auch zur Bildung von Nebenprodukten kommen. Die Bildung der Nebenprodukte 3-6 ist hierbei stark abhängig von dem verwendeten Epoxid.
-
Reaktionsschema 1
-
-
Die Nebenprodukte (3) und (4) können durch eine Isomerisierungsreaktion des Epoxids entstehen. Die Nebenprodukte (5) und (6) können aus den entsprechenden Alkoholaten entstehen, welche als Intermediate im Verlaufe des Reaktionsmechanismus auftreten können.
-
Erfindungsgemäß kann die Ausbeute der gewünschten zyklischen Carbonate (2) über die geeignete Wahl des Metallkatalysators in Kombination mit einem geeigneten Co-Katalysator zu steigern.
-
Im Folgenden wurde die Umsetzung von 1,2-Butylenoxid als Modelsubstrat, mit der erfindungsgemäßen Kombination aus Erdalkalimetallsalzen und PEG 400 (Mn= 400; (zahlenmittlere molare Masse) getestet.
-
Reaktionsschema 2:
-
- M= Li, Na, K, Rb, Cs, Mg, Ca, Sr, Ba
- X= Cl, Br, I
- n= 1,2
-
Die Ergebnisse sind in dargestellt. Wie der entnommen werden kann, weisen alle lodid-basierten erfindungsgemäßen Katalysatoren unter relativ milden Bedingungen eine relativ hohe Aktivität auf. Insbesondere Cal2 weist eine deutlich höhere Aktivität als alle anderen Katalysatoren auf. Des Weiteren weist auch CaBr2 als einziges bromidbasiertes Katalysatorsystem eine hohe Aktivität auf.
-
In weiteren Versuchsreihen wurde der Einfluss des Co-Katalysators, in Kombination mit dem Cal2, auf die Aktivität des Katalysatorsystems untersucht. Die Ergebnisse sind in den Reaktionsschemata 3 bis 8 dargestellt.
-
In Reaktionsschema 3 sind die Ergebnisse für die Untersuchung von PEGs als Co-Katalysatoren dargestellt.
-
Reaktionsschema 3:
-
|
Co-Katalysator |
Ausbeute / % |
Beispiel 1 |
- |
23 |
Beispiel 2 |
PEG 200 |
24 |
Beispiel 3 |
PEG 300 |
46 |
Beispiel 4 |
PEG 400 |
42 |
Beispiel 5 |
PEG 600 |
35 |
Beispiel 6 |
PEG 1000 |
77 |
Beispiel 7 |
GlyPEG 1000 |
52 |
Beispiel 8 |
PEryPEG 797 |
40 |
-
Wie dem Reaktionsschema 3 entnommen werden kann, konnte mit den meisten PEGs die Ausbeute der Reaktion von 1,2-Epoxybutan mit CO2 (Beispiel 1) gesteigert werden.
-
Des Weiteren führt der Einsatz von Glycerol- (GlyPEG) und Pentaerythritol (PEryPEG) basierten Zwei- und Dreiarm-PEGs zu weniger aktiven Katalysatorsystemen, im Vergleich zu einfach linearen PEGs mit identischen Mn (zahlenmittlere molare Masse).
-
In Reaktionsschema 4 sind die Ergebnisse für die Untersuchung von definierten Ethylenglykololigomeren als Co-Katalysatoren dargestellt.
-
Reaktionsschema 4:
-
|
|
Ausbeute / % |
Beispiel 9 |
n = 2 |
22 |
Beispiel 10 |
n = 3 |
28 |
Beispiel 11 |
n = 4 |
30 |
Beispiel 12 |
n = 6 |
67 |
Beispiel 13 |
n = 8 |
19 |
Beispiel 14 |
n = 12 |
14 |
-
Wie dem Reaktionsschema 4 entnommen werden kann, konnte mit den Oligomeren aus den Beispielen 10, 11 und 12 die Ausbeute der Reaktion von 1,2-Epoxybutan mit CO2 gesteigert werden.
-
In Reaktionsschema 5 sind die Ergebnisse für die Untersuchung von Polypropylenglykolen als Co-Katalysatoren dargestellt.
-
Reaktionsschema 5:
-
|
Co-Katalysator |
Ausbeute / % |
Beispiel 15 |
PPG 400 |
61 |
Beispiel 16 |
PPG 725 |
60 |
Beispiel 17 |
PPG 1000 |
64 |
Beispiel 18 |
PPG 2000 |
61 |
Beispiel 19 |
Gly PPG 1500 |
58 |
Beispiel 20 |
PEry PPG 426 |
18 |
Beispiel 21 |
PEry PPG 629 |
27 |
-
Auf Propylenglykol basierende Co-Katalysatoren führen zu einer höheren Katalysatoraktivität, weshalb diese Co-Katalysatoren unter noch milderen Bedingungen und mit einer geringeren Katalysatorbeladung untersucht wurden. Die Reaktionsbedingungen können Reaktionsschema 5 entnommen werden.
-
Wie in Reaktionsschema 5 gezeigt, weisen alle Katalysatorsysteme unter den sehr milden Reaktionsbedingungen Aktivität auf, wobei auch hier eine höhere Aktivität der linearen PPGs im Vergleich zu den Zwei- und Dreiarm-PPGs (GlyPPG und PEryPPG) festgestellt werden konnte.
-
In Reaktionsschema 6 sind die Ergebnisse für die Untersuchung von Polyethylenglykol dimethylethern (PEG DMEs) als Co-Katalysatoren dargestellt.
-
Reaktionsschema 6:
-
|
Co-Katalysator |
Ausbeute / % |
|
|
|
Beispiel 22 |
Monoglyme |
3 |
Beispiel 23 |
Diglyme |
3 |
Beispiel 24 |
Triglyme |
7 |
Beispiel 25 |
PEG DME 250 |
13 |
Beispiel 26 |
PEG DME 500 |
32 |
Beispiel 27 |
PEG DME 1000 |
33 |
Beispiel 28 |
PEG DME 2000 |
7 |
Beispiel 29 |
PEG MME 500 |
11 |
-
Auf Grund der sehr hohen Aktivität, der Katalysatorsysteme, auch unter sehr milden Bedingungen, wurde die Reaktionszeit auf 3 h gekürzt, damit die Co-Katalysatoren besser verglichen werden können. Die Reaktionsbedingungen können Reaktionsschema 6 entnommen werden.
-
Die Co-Katalysatoren aus den Beispielen 26 und 27 weisen hier eine nahezu identische, im Vergleich mit den anderen Co-Katalysatoren deutlich höhere Aktivität auf.
-
In Reaktionsschema 7 sind die Ergebnisse für die Untersuchung von 18-C-6 als Co-Katalysator im Vergleich mit PEG DME 500 dargestellt.
-
Reaktionsschema 7:
-
|
Kat. |
Co-Katalysator |
Ausbeute / % |
Beispiel 30 |
CaBr2 |
PEG DME 500 |
11 |
Beispiel 31 |
CaBr2 |
18-C-6 |
16 |
Beispiel 32 |
Cal2 |
PEG DME 500 |
46 |
Beispiel 33 |
Cal2 |
18-C-6 |
64 |
-
Die Aktivität der Co-Katalysatoren wurde an Hand der Umsetzung von tert-Butylglycidylether mit CO2 unter der Verwendung von CaBr2 und Cal2 als Katalysatoren verglichen. Die Reaktionsbedingungen können Reaktionsschema 7 entnommen werden.
-
Die Cal2-basierten Katalysatorsysteme (Beispiele 32 und 33) weisen unter diesen Reaktionsbedingungen eine höhere Aktivität auf als die entsprechenden CaBr2-basierte Katalysatorsysteme (Beispiele 30 und 31). Des Weiteren sind die Katalysatorsysteme mit 18-C-6 aktiver als die entsprechenden PEG DME 500 Katalysatorsysteme.
-
In Reaktionsschema 8 sind die Ergebnisse für die Untersuchung des Verhältnisses des PEG DME 500 Co-Katalysators zum Erdalkalimetallkatalysator dargestellt.
-
Reaktionsschema 8:
-
|
A / B |
Ausbeute / % |
Beispiel 34 |
1/0,5 |
17 |
Beispiel 35 |
1/1 |
32 |
Beispiel 36 |
1/1,5 |
18 |
Beispiel 37 |
1/2 |
16 |
Beispiel 38 |
1/5 |
12 |
Beispiel 39 |
2/2 |
64 |
Beispiel 40 |
2/4 |
60 |
-
Die Reaktionsbedingungen können Reaktionsschema 8 entnommen werden.
-
Wie dem Reaktionsschema 8 entnommen werden kann, konnte bei einem Verhältnis 1/1 von Erdalkalimetallkatalysator zum Co-Katalysator, sowohl bei einer Katalysatorbeladung von 1 mol% als auch bei 2 mol%, die höchste Aktivität erreicht werden.
-
In einer weiteren Versuchsreihe wurde der Einfluss des CO2-Drucks auf die Ausbeute untersucht. Die Ergebnisse und die Reaktionsbedingungen sind In Reaktionsschema 9 dargestellt.
-
Reaktionsschema 9:
-
|
p(CO2) / bar |
Ausbeute / % |
Beispiel 41 |
1 |
11 |
Beispiel 42 |
5 |
86 |
Beispiel 43 |
10 |
99 |
-
Wie dem Reaktionsschema 9 entnommen werden kann, konnte mit einem CO2-Druck von 10 bar, eine sehr gute Ausbeute von 99% erreicht werden. Die Reduktion des CO2-Drucks auf 5 bar führt zu einer guten Ausbeute von 86%, wohin gegen die Reduktion des CO2-Drucks auf 1 bar zu einer moderaten Ausbeute von 11% führt.
-
In einer weiteren Versuchsreihe wurde an Hand des Cal2 / PEG DME 500 Katalysatorsystems, der Einfluss von Katalysatorbeladung, Temperatur und CO2-Druck auf die Umsetzung von Cyclohexenoxid (CHO), als Vertreter der Substanzklasse der internen Epoxide, untersucht. Die Reaktionsbedingungen und Ergebnisse sind in Reaktionsschema 10 dargestellt.
-
Reaktionsschema 10:
-
|
x / mol% |
T / °C |
p(CO2) / bar |
Ausbeute / % |
Beispiel 44 |
5 |
25 |
10 |
10 |
Beispiel 45 |
5 |
45 |
10 |
30 |
Beispiel 46 |
5 |
90 |
10 |
74 |
Beispiel 47 |
5 |
90 |
20 |
90 |
Beispiel 48 |
5 |
80 |
20 |
91 |
Beispiel 49 |
5 |
70 |
20 |
93 |
Beispiel 50 |
5 |
65 |
20 |
71 |
Beispiel 51 |
5 |
60 |
20 |
70 |
Beispiel 52 |
5 |
55 |
20 |
35 |
-
Wie dem Reaktionsschema 10 entnommen werden kann, konnte unter den, für die Synthese von zyklischen Carbonaten aus internen Epoxiden, relativ milden Bedingungen aus den Beispielen 47, 48 und 49 sehr gute Ausbeuten von 90-93% erzielt werden. Im Allgemeinen führt ein höherer CO2-Druck von 20 bar zu besseren Ergebnissen, als vergleichbare Reaktionen mit einem niedrigeren CO2-Druck von 10 bar.
-
In einer weiteren Versuchsreihe, wurde die breite Anwendbarkeit des Cal2/ PEG DME 500 Katalysatorsystems auf verschiedenste terminale Epoxide getestet Die Reaktionsbedingungen und Ergebnisse sind in Reaktionsschema 11 gezeigt.
-
Reaktionsschema 11:
-
|
Produkt |
Ausbeute / % |
Beispiel 53 |
|
98[a] |
Beispiel 54 |
|
94, 94[b] |
Beispiel 55 |
|
95 |
Beispiel 56 |
|
99 |
Beispiel 57 |
|
75 |
Beispiel 58 |
|
99 |
Beispiel 59 |
|
98 |
Beispiel 60 |
|
99 |
Beispiel 61 |
|
99 |
Beispiel 62 |
|
93 |
Beispiel 63 |
|
92 |
Beispiel 64 |
|
96 |
[a] die Reaktion wurde mit einer Katalysator- und Co-Katalysatorbeladung von 1 mol% durchgeführt; [b] in der Reaktion wurde enantiomerenreines (R)-Propylenoxid (PO) eingesetzt, und das (R)-Propylencarbonat mit einem Enantiomerenüberschuss (ee) von >99% erhalten. |
-
Wie dem Reaktionsschema 11 entnommen werden kann, konnten beispielhaft 11 Carbonate in sehr guten Ausbeuten von >90% unter sehr milden Reaktionsbedingungen hergestellt werden. Glycerolcarbonat (Beispiel 57) konnte mit einer guten Ausbeute von 75% isoliert werden.
-
Bei den Versuchen konnte gezeigt werden, dass verschiedenste funktionelle Gruppen in den Seitengruppen der Epoxid-Substrate toleriert werden.
-
In einer weiteren Versuchsreihe, wurde die breite Anwendbarkeit des Cal2 / PEG DME 500 Katalysatorsystems auf verschiedenste interne Epoxide getestet. Es hat sich gezeigt, dass für bestimmte, schwieriger umsetzbare Epoxide etwas drastischere Reaktionsbedingungen gewählt werden müssen. Die beiden verschiedenen Reaktionsbedingungen und die Ergebnisse sind in Reaktionsschema 12 gezeigt.
-
Reaktionsschema 12:
-
|
Produkt |
T= 70 °C, p(CO2)= 20 bar, |
T= 90 °C, p(CO2)= 50 bar, |
24 h, Ausbeute / % |
48 h, Ausbeute / % |
Beispiel 65 |
|
87 |
- |
Beispiel 66 |
|
70 |
88 |
Beispiel 67 |
|
90 |
- |
Beispiel 68 |
|
- |
78 |
Beispiel 69 |
|
51 |
84 |
Beispiel 70 |
|
77 |
93[a] |
Beispiel 71 |
|
52 |
93 |
Beispiel 72 |
|
70[b, c] |
98[b] |
Beispiel 73 |
|
33] |
67 |
Beispiel 74 |
|
84[c] |
- |
Beispiel 75 |
|
24 |
91 |
[a] Reaktionszeit 24 h; [b] 10 mol% Katalysator und Co-Katalysator wurden verwendet; [c] Reaktionszeit 48 h. |
-
Wie dem Reaktionsschema 12 entnommen werden kann, konnten beispielhaft 11 verschiedene interne Carbonate unter relativ milden Reaktionsbedingungen in guten bis sehr guten Ausbeuten zwischen 67% und 98% synthetisiert werden. Dabei wurden verschiedene funktionelle Gruppen toleriert.
-
In einer weiteren Versuchsreihe wurde der Einfluss von Katalysatorbeladung, Temperatur und CO2-Druck auf die Umsetzung von tert-Butylglycidylether als Vertreter der Substanzklasse der terminalen Epoxide mit Hilfe des Cal2 / 18-C-6 Katalysatorsystems untersucht. Die Reaktionsbedingungen und Ergebnisse sind in Reaktionsschema 13 dargestellt.
-
Reaktionsschema 13:
-
|
X / mol% |
T / °C |
p(CO2) / bar |
t / h |
Ausbeute / % |
Beispiel 76 |
2.5 |
25 |
10 |
4 |
64 |
Beispiel 77 |
2.5 |
25 |
10 |
24 |
99 |
Beispiel 78 |
2.5 |
25 |
5 |
24 |
99 |
Beispiel 79 |
2.5 |
25 |
1 |
24 |
99 |
Beispiel 80 |
2.5 |
23 |
1 atm |
24 |
64 |
Beispiel 81 [a] |
2.5 |
23 |
1 atm |
24 |
88 |
Beispiel 82 |
5 |
23 |
1 atm |
24 |
99 |
[a] Der Cal2-Kronenetherkomplex wurde vor der Reaktion hergestellt und als |
Komplexkatalysator direkt eingesetzt. |
-
Wie dem Reaktionsschema 13 entnommen werden kann, ist das Katalysatorsystem in der Lage die Reaktion bei sehr niedrigen CO2-Drücken zwischen 1 atm und 10 bar zu vermitteln.
-
Sowohl das Katalysatorsystem bei dem der Katalysator und das Co-Katalysator getrennt zugegeben werden, als auch der vorher hergestellte Cal2-Kronenetherkomplex katalysieren die Reaktion mit hoher Aktivität.
-
Des Weiteren arbeitet das Katalysatorsystem effizient bei Raumtemperatur.
-
In einer weiteren Versuchsreihe, wurde an Hand des Cal2 / 18-C-6 Katalysatorsystems, der Einfluss von Katalysatorbeladung, Temperatur und CO2-Druck auf die Umsetzung von CHO, als Vertreter der Substanzklasse der Internen Epoxide, untersucht. Die Reaktionsbedingungen und Ergebnisse sind in Reaktionsschema 14 dargestellt.
-
Reaktionsschema 14:
-
|
X |
T/°C |
p(CO2) / bar |
t/h |
Ausbeute / % |
Beispiel 83 |
5 |
23 |
1 atm. |
24 |
5 |
Beispiel 84 |
5 |
23 |
10 |
24 |
22 |
Beispiel 85 |
10 |
23 |
10 |
24 |
24 |
Beispiel 86 |
5 |
23 |
10 |
48 |
33 |
Beispiel 87 |
10 |
23 |
10 |
48 |
46 |
Beispiel 88 |
5 |
45 |
10 |
48 |
90 |
Beispiel 89 |
10 |
45 |
10 |
48 |
91 |
-
Dem Reaktionsschema 14 kann entnommen werden, dass das Katalysatorsystem dazu in der Lage ist, CHO unter sehr milden Bedingungen mit CO2 zum entsprechenden Carbonat umzusetzen.
-
Im Folgenden wurde der Einfluss von Lösungsmitteln an Hand der Umsetzung von trans-Stilbenoxid mit Hilfe des Cal2 / 18-C-6 Katalysatorsystems getestet. Die Reaktionsbedingungen und Ergebnisse sind in Reaktionsschema 15 dargestellt.
-
Reaktionsschema 15:
-
|
Lösungsmittel |
Ausbeute / % |
Beispiel 90 |
Dichlormethan |
96 |
Beispiel 91 |
Chloroform |
91 |
Beispiel 92 |
Essigsäureethylester |
3 |
Beispiel 93 |
THF |
5 |
Beispiel 94 |
Methyl-tert.-butylether |
2 |
Beispiel 95 |
1,4-Dioxan |
<1 |
Beispiel 96 |
Acetonitril |
97 |
Beispiel 97 |
Toluol |
<1 |
Beispiel 98 |
CF3(CF2)3OMe |
93 |
Beispiel 99 |
2-Butanon |
62 |
-
Wie dem Reaktionsschema 15 entnommen werden kann, sind Dichlormethan, Chloroform, Acetonitril, CF3(CF2)3OMe und 2-Butanon als Lösungsmittel unter diesen Bedingungen geeignet.
-
In einer weiteren Versuchsreihe, wurde die breite Anwendbarkeit des Cal2 / 18-C-6 Katalysatorsystems auf verschiedenste terminale Epoxide getestet Die Reaktionsbedingungen und Ergebnisse sind in Reaktionsschema 16 gezeigt.
-
Reaktionsschema 16:
-
|
Produkt |
Ausbeute / % |
Beispiel 100 |
|
83 / 96[a] |
Beispiel 101 |
|
85 / 89[a] |
Beispiel 102 |
|
99 |
Beispiel 103 |
|
93 |
Beispiel 104 |
|
97 |
Beispiel 105 |
|
96 |
Beispiel 106 |
|
92 |
Beispiel 107 |
|
93 |
Beispiel 108 |
|
82 |
Beispiel 109 |
|
84 |
Beispiel 110 |
|
96 |
[a] Die Reaktion wurde in einem Autoklaven mit einem konstanten CO2-Druck von 1 bar durchgeführt. |
-
Wie dem Reaktionsschema 16 entnommen werden kann, konnten beispielhaft 11 zyklische Carbonate unter sehr milden Reaktionsbedingungen in guten bis sehr guten Ausbeuten zwischen 82% und 99% isoliert werden. Dabei wurden wie beim PEG DME 500 Katalysatorsystem verschiedenste funktionelle Gruppen toleriert.
-
In einer weiteren Versuchsreihe, wurde die breite Anwendbarkeit des Cal2 / 18-C-6 Katalysatorsystems auf verschiedene interne Epoxide getestet. Die Reaktionsbedingungen und die Ergebnisse sind in Reaktionsschema 17 gezeigt.
-
Reaktionsschema 17:
-
|
Produkt |
Ausbeute / % |
Beispiel 111 |
|
97 |
Beispiel 112 |
|
98 |
Beispiel 113 |
|
85 |
Beispiel 114 |
|
98 |
Beispiel 115 |
|
97 |
Beispiel 116 |
|
86 |
Beispiel 117 |
|
87 |
Beispiel 118 |
|
90 |
Beispiel 119 |
|
82 |
Beispiel 120 |
|
71 |
Beispiel 121 |
|
98 |
-
Im Reaktionsschema 18 ist ein Anwendungsbeispiel mit (Cyhex)2-18-C-6 als Co-Katalysator gezeigt.
-
Reaktionsschema 18:
-
|
X / mol% |
T/°C |
p(CO2) / bar |
t/h |
Ausbeute / % |
Beispiel 122 |
2.5 |
25 |
1 |
24 |
98 |
-
Das Reaktionsschema 19 zeigt neuartige zyklische organische Carbonate, welche mit dem erfindungsgemäßen Verfahren hergestellt werden konnten.
-
Reaktionsschema 19:
-
|
Produkt |
T= 23 °C, p(CO2)= 1 bar, |
T= 45 °C, p(CO2)= 10 bar, |
24 h, Ausbeute / % |
24 h, Ausbeute / % |
Beispiel 123 |
|
92 |
- |
Beispiel 124 |
|
|
58 |
Beispiel 125 |
|
70 |
- |
Beispiel 126 |
|
84 |
- |
Beispiel 127 |
|
97 |
- |
Beispiel 128 |
|
99 |
- |
Beispiel 129 |
|
- |
95 |
Beispiel 130 |
|
97 |
- |
Beispiel 128 |
|
99 |
- |
Beispiel 129 |
|
- |
95 |
Beispiel 130 |
|
97 |
- |
Beispiel 131 |
|
48 |
- |
Beispiel 132 |
|
29 |
- |
-
In den voranstehenden Beispielen finden sich auch Umsetzungen mit schlechten Ausbeuten. Diese schlechten Ausbeuten gelten lediglich bei den jeweiligen Reaktionsbedingungen. Bei Anpassung der Reaktionsbedingungen lassen sich die Ausbeuten optimieren.