-
Gebiet der Technik
-
Die vorliegende Erfindung betrifft allgemein das Gebiet der Aufzugstechnik. Insbesondere betrifft die Erfindung eine Technik zur Überwachung einer Benutzung einer Aufzugseinrichtung.
-
Stand der Technik
-
Aufzugseinrichtungen, insbesondere solche, die zur Beförderung von Personen bestimmt sind, müssen regelmäßig überprüft werden, um die notwendige Sicherheit zu gewährleisten. In Deutschland legt der Gesetzgeber für betriebliche Bereiche eine Frist fest, innerhalb welcher Aufzugseinrichtungen zu überprüfen sind. Abhängig von der Stärke der Benutzung kann eine Aufzugseinrichtung jedoch unterschiedlich schnell voranschreitendem Verschleiß unterliegen.
-
Um die Sicherheit auch im Falle überdurchschnittlich starker Benutzung aufrecht erhalten zu können, ergibt sich daher eine Notwendigkeit, Daten, die Rückschlüsse auf Intensität und Häufigkeit einer Benutzung der Aufzugseinrichtung zulassen, z.B. für den Betreiber der Aufzugseinrichtung zugänglich zu machen. So kann im Falle besonders starker und/oder häufiger Benutzung von Aufzugseinrichtungen vorzeitig reagiert werden. Unter Umständen können die vorgeschriebenen Überprüfungsintervalle verkürzt bzw. festgesetzte Prüftermine individuell vorverlegt werden. Gleichzeitig besteht für einen Betreiber, der seine Aufzugseinrichtung ausschließlich im privaten Bereich verwendet und keiner gesetzlichen Überwachungspflicht unterliegt, die Möglichkeit der selbstständigen Kontrolle über die Benutzung seiner Aufzugseinrichtung sowie der optimierten Bestimmung von Wartungsterminen.
-
Kurzer Abriss
-
Durch die vorliegende Erfindung soll eine Möglichkeit geschaffen werden, Wartungsintervalle für Aufzugseinrichtungen individuell zu optimieren. Dadurch soll die Sicherheit im Einsatz von Aufzugseinrichtungen erhöht werden.
-
Zur Lösung dieser Aufgabe werden ein Verfahren und ein System zum Abschätzen eines Verschleißes einer Aufzugseinrichtung gemäß den unabhängigen Patentansprüchen bereitgestellt.
-
Weitere vorteilhafte Ausgestaltungen des Verfahrens und des Systems finden sich in den entsprechenden Unteransprüchen und den im Folgenden beschriebenen Varianten.
-
Figurenliste
-
Einzelheiten, Aspekte und Vorteile der hier beschriebenen Erfindung ergeben sich aus den nachfolgenden Zeichnungen. Es zeigen:
- 1 ein Verfahren zum Überwachen einer Benutzung einer Aufzugseinrichtung;
- 2 eine Variante des Verfahrens gemäß 1;
- 3 eine weitere Variante des Verfahrens gemäß 1; und
- 4 ein System zum Abschätzen eines Verschleißes einer Aufzugseinrichtung.
-
Detaillierte Beschreibung
-
Eine Aufzugseinrichtung im Sinne der vorliegenden Erfindung umfasst wenigstens Personen- und Lastenaufzüge, Personenumlaufaufzüge (Paternoster), Treppenlifte (oder andere Arten von Aufzugseinrichtungen für Menschen mit körperlicher Behinderung), Baustellenaufzüge, Befahranlagen, Plattformlifte sowie Fahrtreppen (Rolltreppen) und Fahrsteige.
-
1 zeigt in Form eines Flussdiagramms ein erfindungsgemäßes Verfahren 100 zum Überwachen einer Benutzung einer Aufzugseinrichtung 1000 auf der Grundlage von Daten, die auf eine Benutzung der Aufzugseinrichtung 1000 hinweisen. Ein erfindungsgemäßes System 200 zur Implementierung des Verfahrens 100 ist in 4 gezeigt.
-
In der vorliegenden Offenbarung ist mit einer Benutzung der Aufzugseinrichtung 1000 eine Benutzung gemeint, bei der die Aufzugseinrichtung 1000 auch tatsächlich in Bewegung ist, wie beispielsweise eine Fahrt der Aufzugseinrichtung 1000 zwischen zwei Ruhestellungen. Stillstände und Abschaltungen der Aufzugseinrichtung 1000 werden nicht als Benutzung angesehen.
-
Im Folgenden wird das erfindungsgemäße Verfahren 100 anhand des Flussdiagramms in Fig. 1 näher erläutert.
-
In einem ersten Schritt 110 des erfindungsgemäßen Verfahrens 100 werden zunächst Daten erfasst, die auf eine Benutzung (Bewegung) der Aufzugseinrichtung 1000 hinweisen. Die Erfassung erfolgt mit an der Aufzugseinrichtung angebrachten Sensoren 230-232 (siehe 4). Diese können die Dauer der Benutzung, die zurückgelegte Wegstrecke während der Benutzung, das Ladegewicht während der Benutzung und/oder den Verbrauch der elektrischen Leistung während der Benutzung messen.
-
Aus den erfassten Sensordaten wird in einem darauffolgenden zweiten Schritt 120 ein Benutzungsparameter P für die Aufzugseinrichtung 1000 berechnet. Der Benutzungsparameter P ist ein Indikator für die Stärke der Benutzung der Aufzugseinrichtung 1000. Mit Stärke der Benutzung der Aufzugseinrichtung 1000 ist wenigstens die Häufigkeit der Benutzung (also wie oft oder wie lange die Aufzugseinrichtung bewegt wurde) gemeint. Zusätzlich zur Häufigkeit der Aufzugsbenutzung kann noch die Belastung der Aufzugseinrichtung 1000 während der Benutzung berücksichtigt werden.
-
Die Häufigkeit der Benutzung kann durch die Anzahl N der Benutzungen, die Benutzungsdauer t und/oder durch die zurückgelegte Wegstrecke s der Aufzugseinrichtung 1000 beschrieben werden. Die Belastung der Aufzugseinrichtung 1000 während der Benutzung kann beispielsweise durch das Ladegewicht g beschrieben werden. Zusätzlich oder alternativ hierzu kann auch die konsumierte elektrische Energie E zur Beschreibung der Stärke der Benutzung der Aufzugseinrichtung 1000 herangezogen werden.
-
Gemäß einer Implementierung weist der berechnete Benutzungsparameter P lediglich auf die Häufigkeit der Benutzung hin, d.h., wie oft die Aufzugseinrichtung 1000 bewegt wird. In diesem Fall kann der Benutzungsparameter P dadurch berechnet werden, dass die erfassten Benutzungsdauern t oder zurückgelegten Wegstrecken s aufeinanderfolgender Benutzungen inkrementell aufsummiert werden. Mit fortschreitender Zeit nimmt folglich der Wert des Benutzungsparameters P zu. Alternativ können auch nur die Anzahl der Benutzungen N mit fortschreitender Zeit gezählt werden.
-
Mit anderen Worten kann der Benutzungsparameter P bzw. sein Wert gemäß den Gleichungen
oder
oder
berechnet werden, wobei i=1, 2, 3, ... ein Laufindex ist, der der sich mit jeder erneuten Benutzung um einen Schritt erhöht. Je nachdem, welche der oben genannten Messgrößen zur Berechnung herangezogen wird, gibt der Benutzungsparameter P die Gesamtbenutzungszeit T, die zurückgelegte Gesamtwegstrecke S oder einfach nur die Gesamtzahl N der Benutzungen bezogen auf einen vorgegebenen Startpunkt an. Entsprechend weist der berechnete Benutzungsparameter P die Dimension einer Zeit oder eines Weges auf oder ist im Falle der Zählung der Benutzungen dimensionslos.
-
Es versteht sich, dass ti und si für jede Benutzung i verschiedene Werte annehmen können, je nachdem wie lange die Benutzungsdauer war oder welche Wegstrecke die Aufzugseinrichtung 1000 bei der Benutzung i effektiv zurückgelegt hat. Es versteht sich auch, dass die Benutzungszahl ni lediglich das Ereignis der i-ten Benutzung zählt und somit für jede Benutzung per definitionem 1 ist.
-
Der vorgegebene Startpunkt für die Berechnung kann der Zeitpunkt des Erstbetriebes nach einer Neuinstallation der Aufzugseinrichtung 1000 sein oder eben auch eine Wiederinbetriebnahme der Aufzugseinrichtung 1000 nach einer regulären Wartung. Die Berechnung des Benutzungsparameters P startet in diesem Fall neu.
-
Gemäß einer alternativen Implementierung weist der berechnete Benutzungsparameter P auf die Häufigkeit der Benutzung sowie auf die Belastung während jeder Benutzung hin. In diesem Fall kann der Benutzungsparameter P dadurch berechnet werden, dass die für jede Benutzung i erfasste Benutzungsdauer t
i, die zurückgelegte Wegstrecke s
i oder die erfasste Benutzungszahl n
i (diese ist für jede Benutzung per definitionem 1 wie oben dargelegt) mit einem aus dem erfassten Ladegewicht g berechneten dimensionslosen Gewichtungsfaktor F gewichtet wird. In diesem Fall kann der Benutzungsparameter P bzw. sein Wert gemäß den Gleichungen
oder
oder
berechnet werden, wobei i=1, 2, 3, ... wiederum ein Laufindex ist, der sich mit jeder erneuten Benutzung um einen Schritt erhöht. Der Gewichtungsfaktor F
i für die i-te Benutzung berechnet sich aus dem Quotienten des erfassten Ladegewichts g
i für die i-te Benutzung und dem vom Hersteller zugelassenen Maximalgewicht. Das Maximalgewicht umfasst das Leergewicht der Aufzugseinrichtung
1000 und das vom Hersteller zugelassene maximale Ladegewicht. In anderen Worten ist F
i = g
i/G und daher dimensionslos.
-
Durch die hier beschriebene Gewichtung kann eine Verschleiß verursachende Benutzung besser erfasst werden.
-
Mit jeder neuen Benutzung wird der Benutzungsparameter P neu berechnet. Hierbei werden die aus den erfassten Sensordaten ermittelten (gewichteten) Benutzungswerte (also si, ti, ni, Fi*si, Fi*ni oder Fi*ti) zu den vorhergehenden Benutzungswerten hinzuaddiert, wie oben ausgeführt. Der Wert des Benutzungsparameters P wächst somit mit jeder neuen Benutzung inkrementell an.
-
Im darauffolgenden dritten Schritt 130 des erfindungsgemäßen Verfahrens 100 wird der in Schritt S120 berechnete Wert des Benutzungsparameter P mit einem vorgegebenen Benutzungsschwellenwert SP verglichen.
-
Der Benutzungsschwellenwert SP weist auf die Notwendigkeit einer Wartung der Aufzugseinrichtung 1000 hin. Der Benutzungsschwellenwert SP ist somit ein Maß für eine maximal tolerierbare Benutzung bis zu einer Wartung. Er wird von einem Hersteller, Betreiber oder einem Wartungsarbeiter der Aufzugseinrichtung 1000 so voreingestellt, dass bei ordnungsgemäßen Betrieb kein betriebsgefährdender Verschleiß an der Aufzugseinrichtung 1000 zu erwarten ist, wenn der Benutzungsparameterwert P den Benutzungsschwellenwert SP erreicht. Gemäß einer Variante kann der Benutzungsschwellenwert SP nach jeder Wartung neu eingestellt werden. Insbesondere kann der Benutzungsschwellenwert SP an das Alter der Aufzugseinrichtung 1000 angepasst werden. Er kann bei älteren Aufzugseinrichtung 1000 herabgesetzt werden.
-
Der Benutzungsschwellenwert SP hat dieselbe physikalische Dimension wie der berechnete Benutzungsparameter P. Abhängig von dem verwendeten Benutzungsparameter P gibt der Benutzungsschwellenwert SP entweder eine obere Grenze für die zurückgelegte (gewichtete) Gesamtwegstrecke S, die Gesamtbenutzungsdauer T oder eine obere Grenze für die (gewichtete) Gesamtanzahl N von Benutzungen an.
-
Der Vergleichsschritt 130 wird ebenso für jeden neu berechneten Benutzungsparameterwert P wiederholt und dient dazu, den berechneten Benutzungsparameter P, der auf die Stärke der Benutzung der Aufzugseinrichtung 1000 seit einer Neuinstallation oder einer letzten Aufzugswartung hinweist, in Relation zu dem vorgegebenen Benutzungsschwellenwert SP zu setzen. Das heißt, es wird nach jeder Benutzung verglichen, wie stark sich der Benutzungsparameter P an den Benutzungsschwellenwert SP annähert. Dies kann erreicht werden, indem beispielsweise ein Vergleichsparameter in der Form eines Quotienten Q aus Benutzungsparameter P und Benutzungsschwellenwert SP (also Q = P/SP) und/oder einer Differenz aus Benutzungsschwellenwert SP und Benutzungsparameter P (also Δ= SP-P) berechnet wird.
-
Basierend auf den während des Vergleichsschritts 130 berechneten Vergleichsparametern Q und/oder Δ wird in einem darauffolgenden Schritt 140 ein Ausgabesignal erzeugt, das zur akustischen und/oder optischen Darstellung des Vergleichsergebnisses vorgesehen ist. Das erzeugte Ausgabesignal wird einem Ausgabegerät (z.B. Smartphone, PC) zur akustischen und/oder graphischen Darstellung bereitgestellt. Die Erzeugung und Bereitstellung des Ausgabesignals kann wiederum nach jeder Benutzung erfolgen (sozusagen in Echtzeit), so dass ein Betreiber, Inhaber und/oder Benutzer jederzeit über die fortschreitende Benutzung informiert ist.
-
Zu 2. Gemäß der in 2 dargestellten Ausführungsvariante kann der Vergleichsschritt 130 nach jeder Benutzung ferner eine Abfrage 132 umfassen, ob der Benutzungsparameter eine vorgegeben Warngrenze von 80 % des Benutzungsschwellenwertes SP erreicht oder überschreitet. Unterschreitet der Benutzungsparameter P die 80 % Warngrenze (Nein-Zweig), so kehrt das Verfahren 100 zum Schritt 110 zurück, um Daten einer nachfolgenden Benutzung der Aufzugseinrichtung 1000 zu erfassen.
-
Erreicht oder überschreitet jedoch bei der Abfrage 132 der Benutzungsparameter P nach einer Benutzung der Aufzugseinrichtung 1000 die vorgegebene Warngrenze von 80% (Ja-Zweig in 2), so wird ein zum Ausgabesignal zusätzliches Warnsignal erzeugt und ausgegeben (Schritt 142). Das Warnsignal kann wiederum ein optisches und/oder akustisches Warnsignal zur Ausgabe auf einem Ausgabegerät (z.B. Smartphone, PC) sein. Warnsignal und Ausgabesignal können gleichzeitig ausgegeben werden.
-
Erreicht oder übersteigt der Benutzungsparameter P die 80 % Grenze des Benutzungsschwellenwertes SP (Abfrage 132), ist ferner eine weitere Abfrage 134 vorgesehen. Bei dieser Abfrage wird geprüft, ob der Benutzungsparameter P größer oder gleich dem Benutzungsschwellenwert SP ist. Ist dies nicht der Fall (Nein-Entscheidung), so kehrt das Verfahren zu Schritt 110 zurück. Erreicht oder übersteigt der Benutzungsparameter P den Benutzungsschwellenwert SP (Ja-Entscheidung), so wird das Abschalten oder Stilllegen der Aufzugseinrichtung 1000 veranlasst. Das Abschalten 180 der Aufzugseinrichtung 1000 kann durch die Ausgabe eines weiteren Warnsignals ergänzt oder ersetzt werden.
-
Das Abschalten der Aufzugseinrichtung 1000 kann das automatische Manövrieren der Aufzugseinrichtung 1000 in eine vorgegebene Position umfassen. Gemäß einem erfindungsgemäßen Ausführungsbeispiel sei die Aufzugseinrichtung 1000 ein Personenaufzug in einem mehrstöckigen Gebäude. Überschreitet der Benutzungsparameter P in diesem Fall den Benutzungsschwellenwert SP, so kann der Personenaufzug beispielsweise in das Erdgeschoss fahren und die Türen öffnen. Sind alle Fahrgäste ausgestiegen, kann der Personenaufzug automatisch die Türen schließen und sich abschalten bis eine Wartung erfolgt ist. Die Implementierung der Abschaltfunktion 180 eröffnet zusätzliche Möglichkeiten in Bezug auf die Erhöhung von Sicherheitsstandards bei der Benutzung von Aufzugseinrichtungen.
-
Zu
3. Gemäß einer Ausführung kann der Schritt
120 des Berechnens des Benutzungsparameters P neben der oben in Zusammenhang mit
1 beschriebenen Berechnung eines Absolutwertes des Benutzungsparameters P zusätzlich noch eine Berechnung einer Benutzungsrate R umfassen (Schritt
122), welche die Stärke der Benutzung innerhalb einem vorgegebenen Zeitintervall beschreibt. Die Benutzungsrate R berechnet sich gemäß der Gleichung
wobei Δt = t2-t1 ein Zeitintervall in der Vergangenheit zwischen den beiden Zeitpunkten t1, t2 ist. ΔP wird aus der Differenz des berechneten Benutzungsparameters P zum Zeitpunkt t2 und des berechneten Benutzungsparameters P zum Zeitpunkt t1 gemäß der Gleichung ΔP = P(t2)-P(t1) berechnet und ist somit ein Maß für die Stärke der Benutzung innerhalb des vorgegebenen Zeitintervalls Δt.
-
Aus dem aktuell ermittelten Benutzungsparameter P und der oben berechneten Benutungsrate R kann dann in einem darauffolgenden Schritt 124 durch Vergleich mit dem Benutzungsschwellenwert SP ein zukünftiger Zeitpunkt abgeschätzt werden, an dem der Benutzungsparameter P den Benutzungsschwellenwert SP voraussichtlich erreicht oder überschreitet.
-
Der berechnete zukünftige Zeitpunkt kann dann wiederum in visueller und/oder akustischer Form auf einem Ausgabegerät (z.B. Smartphone, PC) ausgegeben werden.
-
4 zeigt ein erfindungsgemäßes System 200 zur Überwachung einer Benutzung einer Aufzugseinrichtung 1000 in Form eines Blockdiagramms. Das System 200 umfasst wenigstens einen Sensor 230-232 sowie eine Rechnereinrichtung 240. Die Rechnereinrichtung 240 umfasst eine Prozessor, einen Datenspeicher 220, wenigstens eine Kommunikationsschnittstelle 242, eine Ausgabeeinrichtung 270 und eine Eingabeeinrichtung 210.
-
Ferner umfasst die Rechnereinrichtung 240 ein Berechnungsmodul 244, ein Erzeugungsmodul 246 und ein Vergleichsmodul 148. Die drei Module 244, 246, 248 sind jeweils Software- und/oder Hardwaremodule die, zur Implementierung des in Zusammenhang mit den 1 bis 3 beschriebenen Verfahren 100 vorgesehen sind. Die drei Module 244, 246, 248 stehen hierfür in wechselseitiger Kommunikation mit dem Prozessor. Es ist auch denkbar, dass die drei Module 244, 246, 248 als Submodule des Prozessors ausgebildet sind.
-
Das Berechnungsmodul 244 ist zur Implementierung des Schritts 120 des Verfahrens 100 vorgesehen. Es ist insbesondere zur Berechnung des Benutzungsparameters P vorgesehen. Es kann ferner auch zur Berechnung der Benutzungsrate R vorgesehen sein.
-
Das Vergleichsmodul 248 ist zur Implementierung des Schritts 130 des Verfahrens 100 vorgesehen. Es ist insbesondere zur Durchführung des Vergleiches des Benutzungsparameters P mit dem Benutzungsschwellenwert SP und aller daraus abgeleiten Parameter oder Werte (wie z.B. dem Vergleichsparameter Q) vorgesehen.
-
Das Erzeugungsmodul 246 ist zur Erzeugung eines Signals zur Darstellung der Vergleichsergebnisse vorgesehen. Das Signal wird auf der Grundlage des Vergleichsparameters erzeugt.
-
Der Datenspeicher 220 der Recheneinrichtung 240 steht in Kommunikation mit dem Prozessor. Er ist dazu ausgelegt, erfasste Sensordaten zwischenzuspeichern. Weiterhin ist der Datenspeicher 220 auch dazu ausgelegt, die vom Prozessor oder den Modulen 244, 246, 248 berechneten Benutzungswerte zu speichern bzw. zwischenzuspeichern.
-
Die Ausgabeeinrichtung 270 ist dazu ausgelegt, die durch das Erzeugungsmodul 246 erzeugten optischen und/oder akustischen Signale auszugeben bzw. darzustellen. Über die Ausgabeeinrichtung 270 wird somit der Benutzungsstand der Aufzugseinrichtung 1000 kontinuierlich einem Benutzer ausgegeben.
-
Die Eingabeeinrichtung 210 ist dazu ausgelegt, Befehle oder Eingaben durch Nutzer entgegenzunehmen und an den Prozessor, den Modulen 244, 248 oder dem Datenspeicher 220 zu übermitteln. Insbesondere kann über die Eingabeeinrichtung 210 ein Benutzungsschwellenwert SP an die Recheneinrichtung 240 übergeben werden. Die Eingabeeinrichtung kann einen Touchbildschirm, Tastatur und/oder Maus umfassen.
-
Die wenigstens eine Kommunikationsschnittstelle 242 (in 4 als Schnittstelle bezeichnet) ist dazu ausgelegt, Daten zwischen der Recheneinrichtung 240, den Sensoren 230-232 und/oder externen elektronischen Geräten (wie beispielsweise einem Benutzerendgerät) auszutauschen. Derartige elektronische Geräte können elektronische Endgeräte, wie beispielsweise Smartphones, Tablets oder PCs sein. Die Datenübertragung zwischen der Recheneinrichtung 240 und den externen Benutzerendgeräten kann drahtlos oder drahtgebunden erfolgen. Für die drahtlose Übertragung (oder Funkübertragung) ist die wenigstens eine Schnittstelle 242 als Drahtlos-Schnittstelle (zur Implementierung von WiFi) ausgebildet. Genauso kann die Übertragung zwischen den in der Aufzugseinrichtung installierten Sensoren 230, 231, 232 und der Recheneinrichtung 240 drahtlos oder drahtgebunden erfolgen. Für die drahtlose oder drahtgebundene Kommunikation zwischen den Sensoren der Aufzugseinrichtung und der Recheneinrichtung 240 sind entsprechende drahtgebundene oder drahtlose Schnittstellen vorgesehen.
-
Eine Variante der Erfindung sieht es vor, dass die Datenübertragung zwischen der Recheneinrichtung 240 und den externen Benutzerendgeräten direkt über das Internet erfolgt. Gemäß dieser Variante ist die Recheneinrichtung 240 ein Internetserver der Daten via drahtlose oder drahtgebundene Schnittstellen von den in der Aufzugseinrichtung installierten Sensoren 230, 231, 232 empfängt. Zusätzlich ist die Datenübertragung zwischen dem Internetserver und internetfähigen externen Benutzerendgeräten über entsprechende drahtgebundene oder drahtlose Schnittstellen vorgesehen. Die Datenübertragung kann die unprozessierten Sensordaten und/oder die in der Recheneinrichtung 240 prozessierten (und in dem Datenspeicher zwischengespeicherten) Benutzungsdaten (wie beispielsweise der berechnete Vergleichsparameter, abgeschätzte Zeitpunkt für Erreichen des Benutzungsschwellenwertes) umfassen. Die Datenübertragung kann kontinuierlich, in vorgegebenen Zeitintervallen oder auf Anfrage des Benutzerendgeräts erfolgen.
-
Der wenigstens eine Sensor 230-232 ist an der Aufzugseinrichtung 1000 verbaut und dient dem Erfassen von Messdaten, die auf eine Benutzung der Aufzugseinrichtung 1000 hinweisen. Die Messdaten können Daten über das Ladegewicht, die zurückgelegte Wegstrecke, die verbrauchte elektrische Energie während einer Benutzung der Aufzugseinrichtung 1000 umfassen. Die Messdaten können auch Auskunft über die Anzahl der Benutzungen geben.
-
Die oben beschriebene Recheneinrichtung 240 kann ebenso an der Aufzugseinrichtung 1000 verbaut sein oder von der Aufzugseinrichtung 1000 entfernt angeordnet sein. Die Recheneinrichtung 240 kann ein PC, ein Server-Computer oder aber auch ein Smartphone sein, welches die oben beschriebenen Komponenten bzw. Module implementiert.
-
Eine Variante der Erfindung sieht eine Echtzeit-Darstellung der Benutzung der Aufzugseinrichtung 1000 auf einem oder mehreren Smartphones, Tablets oder anderweitigen tragbaren elektronischen Benutzerendgeräten dar. Zu diesem Zweck wird das in der Recheneinrichtung 240 auf der Grundlage des berechneten Vergleichsparameters Q erzeugte Ausgabesignal direkt an die entsprechenden Benutzendgeräte übertragen. Ein Benutzer kann somit den Benutzungsstatus einer Aufzugseinrichtung jederzeit überprüfen.
-
Insbesondere ermöglicht die hier beschriebene Technik zur Benutzungsüberwachung einer Aufzugseinrichtung Rückschlüsse auf einen Verschleiß der Aufzugseinrichtung. Je nach Häufigkeit und Intensität der Benutzung der Aufzugseinrichtung und dem dadurch langsamer oder schneller voranschreitenden Verschleiß der Aufzugseinrichtung, können dadurch Wartungstermine für die Aufzugseinrichtung optimal bestimmt und/oder angepasst werden. Dadurch wird die Sicherheit von Aufzugseinrichtungen weiter erhöht.