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Die Erfindung betrifft einen Gehäuseverschluss für ein Gehäuse eines elektronischen Geräts, insbesondere für ein Computergehäuse, umfassend eine Betätigungsvorrichtung zum Öffnen und/oder Schließen des Gehäuses. Die Erfindung betrifft des Weiteren die Verwendung eines derartigen Gehäuseverschlusses in einem Gehäuse eines elektronischen Geräts mit einem verriegelbaren Gehäusedeckel.
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Aus dem Stand der Technik sind verschiedene Gehäuseverschlüsse für Gehäuse von elektronischen Geräten bekannt. Neben einfachen Schraubverschlüssen, die zum Öffnen bzw. Schließen ein entsprechendes Werkzeug erfordern sind auch werkzeugfrei bedienbare Gehäuseverschlüsse mit dreh- oder schwenkbaren Betätigungsvorrichtungen bekannt. Bei der Montage von derartigen Betätigungsvorrichtungen an einer Aufnahmevorrichtung wird in der Regel ein stiftartiges Verbindungselement zur mechanischen Kopplung eingesetzt, das eine Dreh- beziehungsweise Schwenkachse der Betätigungsvorrichtung bildet. Je nach Ausgestaltung der Betätigungsvorrichtung bedeckt diese ein solches Verbindungselement teilweise oder vollständig, sodass eine Sicherung des Verbindungselementes unter der Betätigungsvorrichtung mittels Sicherungsscheiben oder Sicherungssplinten nur mit Aufwand möglich ist. Dies ist insbesondere bei der Massenproduktion von elektronischen Geräten, wie beispielsweise Computern, von Nachteil.
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Der Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, einen Gehäuseverschluss für ein Gehäuse eines elektronischen Geräts zu beschreiben, welches das oben genannte Problem löst oder mindert. Insbesondere soll ein Gehäuseverschluss beschrieben werden, der einfach zu montieren ist.
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Die oben genannte Aufgabe wird durch einen Gehäuseverschluss für ein Gehäuse eines elektronischen Geräts, insbesondere für ein Computergehäuse, gelöst, das eine Betätigungsvorrichtung zum Öffnen und/oder Schließen des Gehäuses, eine Aufnahmevorrichtung zur dreh- oder schwenkbaren Befestigung der Betätigungsvorrichtung an einem Teil des Gehäuses und ein stiftartiges Verbindungselement zu mechanischen Kopplung der Betätigungsvorrichtung an der Aufnahmevorrichtung aufweist. Dabei weist das stiftartige Verbindungselement wenigstens ein sich in radialer Richtung erstreckendes Rastelement auf. Die Betätigungsvorrichtung und/oder die Aufnahmevorrichtung weist wenigstens ein elastisches Sicherungselement auf, das derart ausgestaltet und angeordnet ist, dass das Rastelement des stiftartigen Verbindungselements mit dem elastischen Sicherungselement verrastet, wenn das stiftartige Verbindungselement zur Kopplung der Betätigungsvorrichtung vollständig in die Aufnahmevorrichtung eingeführt wird.
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Durch die Vorsehung eines hervorstehenden oder vertieften Rastelements an dem stiftartigen Verbindungselement sowie eines elastischen Sicherungselements an der Betätigungsvorrichtung und/oder der Aufnahmevorrichtung kann auf die Vorsehung zusätzlicher Teile zur Sicherung des Verbindungselements, wie insbesondere Sicherungsscheiben oder Sicherungssplinte, verzichtet werden. Neben dem Einführen des stiftartigen Verbindungselementes sind keine weiteren Schritte zur Montage des Gehäuseverschlusses erforderlich.
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Somit wird die Montage der Betätigungsvorrichtung an der Aufnahmevorrichtung deutlich vereinfacht.
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In wenigstens einer Ausgestaltung sind das stiftartige Verbindungselement und/oder die Aufnahmevorrichtung aus einem Metallwerkstoff oder einem Kunststoffwerkstoff geformt und sorgt für eine hohe mechanische Stabilität. In wenigstens einer Ausgestaltung ist die Betätigungsvorrichtung aus einem Kunststoffwerkstoff geformt und ermöglicht eine ansprechende Gestaltung.
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In wenigstens einer Ausgestaltung ist das elastische Sicherungselement als an die Betätigungsvorrichtung oder die Aufnahmevorrichtung angeformte Sicherungsrippe ausgestaltet und das sich in radialer Richtung erstreckende Rastelement weist wenigstens eine Erhebung oder Vertiefung auf. Auf diese Weise kann das Sicherungselement einfach und einstückig zusammen mit der Betätigungsvorrichtung hergestellt werden, beispielsweise als Spritzgussteil, das hinter einer Erhebung des Verbindungselements verrastet oder in eine Vertiefung des Sicherungselements eingreift. Zum Beispiel kann das Rastelement als umlaufende Erhebung mit einer in Einsteckrichtung vorn liegenden Abschrägung ausgestaltet werden.
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In wenigstens einer Ausgestaltung weist das stiftartige Verbindungselement wenigstens einen in einer Einsteckrichtung vorn liegenden, ersten Abschnitt mit einem ersten Außendurchmesser und wenigstens einen in der Einsteckrichtung dahinterliegenden, zweiten Abschnitt mit einem zweiten Außendurchmesser auf, wobei der zweite Außendurchmesser größer als der erste Außendurchmesser ist und wobei das hervorstehende Rastelement in dem ersten Abschnitt angeordnet ist. Eine derartige Ausgestaltung ermöglicht es insbesondere, dass ein im ersten Abschnitt hervorstehendes Rastelement einfach durch entsprechende Öffnungen mit einem Durchmesser entsprechend dem zweiten Abschnitt geführt werden kann.
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In wenigstens einer Ausgestaltung weist das stiftartige Verbindungselement wenigstens einen in der Einsteckrichtung hinter dem zweiten Abschnitt liegenden, dritten Abschnitt mit einem dritten Außendurchmesser auf, wobei der dritte Außendurchmesser größer als der zweite Außendurchmesser ist. Ein derartiger dritter Abschnitt dient insbesondere zur Definition eines Anschlags in einer vollständig eingeführten Position des stiftartigen Verbindungselements.
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In wenigstens einer Ausgestaltung weist die Aufnahmevorrichtung wenigstens zwei Öffnungen zur Lagerung des stiftartigen Verbindungselements auf, wobei ein Innendurchmesser der ersten Öffnung im Wesentlichen dem Außendurchmesser des ersten Abschnitts entspricht und ein Innendurchmesser der zweiten Öffnung im Wesentlichen dem Außendurchmesser des zweiten Abschnitts entspricht. Beispielsweise kann die Aufnahmevorrichtung im Wesentlichen U-förmig ausgestaltet sein und die erste Öffnung in einem ersten U-Schenkel und die zweite Öffnung in einem dem ersten U-Schenkel gegenüberliegenden zweiten U-Schenkel angeordnet sein. Eine derartige Ausgestaltung der Aufnahmevorrichtung ermöglicht eine einfache und stabile Aufnahme der Betätigungsvorrichtung.
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In wenigstens einer Ausgestaltung ist das elastische Sicherungselement im Bereich der ersten oder zweiten Öffnung angeordnet und/oder in einem Bereich zwischen der ersten und zweiten Öffnung angeordnet. Auf diese Weise wird das elastische Sicherungselement durch die Betätigungsvorrichtung und/oder die Aufnahmevorrichtung bedeckt, sodass eine Beschädigung oder ein unbeabsichtigtes Lösen des elastischen Sicherungselements vermieden wird.
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Der offenbarte Gehäuseverschluss eignet sich zur Verwendung in einem Gehäuse eines elektronischen Geräts mit einem verriegelbaren Gehäusedeckel, wobei die Aufnahmevorrichtung an dem Gehäusedeckel festgelegt ist und die Betätigungsvorrichtung bei einer Betätigung eine Verriegelung des Gehäusedeckels freigibt. Insbesondere eignet sich der Gehäuseverschluss zum Verschluss eines Computergehäuses mit einer verriegelbaren Seitenwandung.
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Weitere vorteilhafte Ausgestaltungen der Erfindung sind in den abhängigen Patentansprüchen sowie in der nachfolgenden ausführlichen Beschreibung offenbart.
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Die Erfindung wird nachfolgend anhand eines Ausführungsbeispiels unter Bezugnahme auf die angehängten Figuren im Detail beschrieben. Darin zeigen:
- 1 einen Gehäusedeckel eines elektronischen Geräts mit einem daran angeordneten Gehäuseverschluss,
- 2 einen Gehäuseverschluss gemäß einer Ausgestaltung der Erfindung in einer ersten Montagestufe,
- 3 den Gehäuseverschluss gemäß 2 in einer zweiten Montagestufe und
- 4 den Gehäuseverschluss gemäß 2 in einer dritten Montagestufe.
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1 zeigt einen Teil eines Gehäuses eines elektronischen Geräts. Insbesondere zeigt 1 einen Gehäusedeckel 1 eines Computergehäuses, der mittels eines Gehäuseverschlusses 2 an einem anderen Teil des Computergehäuses (nicht dargestellt) verriegelt werden kann.
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2 zeigt eine detaillierte Darstellung des Gehäuseverschlusses 2. Der Gehäuseverschluss 2 umfasst insbesondere eine Aufnahmevorrichtung 3 in Form eines Metallwinkels, der an dem Gehäusedeckel 1 befestigt ist. Beispielsweise kann die Aufnahmevorrichtung 3 an den Gehäusedeckel 1 genietet oder mit diesem verschraubt sein. Die Aufnahmevorrichtung 3 weist hierzu eine Grundfläche 4 und zwei dazu senkrecht angeordnete Schenkel 5a und 5b auf. Die Schenkel 5a und 5b sind parallel zueinander angeordnet und bilden somit zusammen mit der Grundfläche 4 im Wesentlichen einen U-förmigen Metallwinkel. In jedem der Schenkel 5a und 5b ist jeweils eine Öffnung 6a (in der 2 verdeckt) beziehungsweise 6b angeordnet.
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Die Öffnungen 6a und 6b dienen zur Aufnahme einer als stiftartiges Verbindungselement 7 ausgestalteten Drehachse. Im Ausführungsbeispiel ist das Verbindungselement rotationssymmetrisch zu seiner Längsachse ausgestaltet. Wie in der 2 dargestellt, wird das stiftartige Verbindungselement 7 durch die Öffnungen 6b und 6a der Aufnahmevorrichtung 3 sowie korrespondierende Öffnungen 9b und 9a einer Betätigungsvorrichtung 8 in Form eines Kunststoffhebels geführt. Dabei entspricht der Innendurchmesser der Öffnungen 9a und 9b der Betätigungsvorrichtung 8 im Wesentlichen dem Innendurchmesser der entsprechenden Öffnung 6a und 6b der Aufnahmevorrichtung 3. Wie später erläutert, unterscheiden die Innendurchmesser der ersten Öffnungen 6a und 9a sich von den Innendurchmessern der zweiten Öffnungen 6b und 9b.
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Wie in der 2 weiter zu erkennen ist, kann die Betätigungsvorrichtung 8 um die Längsachse des Verbindungselements 7 geschwenkt werden. Im geschlossenen Zustand des Gehäuses des elektronischen Geräts taucht dabei ein Verriegelungselement 10 der Betätigungsvorrichtung 8 durch eine entsprechende Öffnung des Gehäusedeckels 1 hindurch und sorgt für dessen Verriegelung. Wird die Betätigungsvorrichtung 8 dagegen in der Betätigungsrichtung R (in der 2 nach hinten) weggekippt wird die entsprechende Verriegelung gelöst.
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Wie in den 2 bis 4 dargestellt, weist das stiftartige Verbindungselement 7 ein in radialer Richtung hervorstehendes Rastelement 11 auf. Das hervorstehende Rastelement 11 sichert das Verbindungselement 7 gegen ein Herausrutschen aus den Öffnungen 6a und 6b sowie 9a und 9b der Aufnahmevorrichtung 3 beziehungsweise der Betätigungsvorrichtung 8.
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Das Verbindungselements 7 ist im Ausführungsbeispiel abgestuft ausgeführt. Das Rastelement 11 ist dabei an einem in Einsteckrichtung E vorn liegenden, ersten Abschnitt 12 des Verbindungselements 7 angeordnet. Dabei entspricht der größte Außendurchmesser des Rastelements 11 in etwa dem Außendurchmesser eines dahinterliegenden zweiten Abschnitts 13 des Verbindungselements 7. Das Verbindungselement 7 endet in einem kopfförmigen dritten Abschnitt 14, der ein vollständiges Hindurchtreten des stiftartigen Verbindungselements 7 durch die zweite Öffnung 6b der Aufnahmevorrichtung 3 verhindert. Im dargestellten Ausführungsbeispiel ist der Innendurchmesser der ersten Öffnung 6a der Aufnahmevorrichtung 3 sowie der entsprechenden ersten Öffnung 9a der Betätigungsvorrichtung 8 kleiner als der Innendurchmesser der zweiten Öffnung 6b und der zugehörigen zweiten Öffnung 9b und entspricht im Wesentlichen dem Außendurchmesser des ersten Abschnitts 12 beziehungsweise des zweiten Abschnitts 13. Beispielsweise beträgt der Durchmesser der ersten Öffnungen 6a und 9a in etwa 2,5 mm und der Durchmesser der zweiten Öffnungen 6a und 9b in etwa 3,5 mm. Mit anderen Worten sind die Aufnahmevorrichtung 3 und die Betätigungsvorrichtung 8 asymmetrisch ausgestaltet, so dass das Verbindungselement 7 nur in einer vorbestimmten Richtung vollständig in den Gehäuseverschluss 2 eingeführt werden kann.
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Beim Einführen des Verbindungselements 7 in die Aufnahmevorrichtung 3 und die darin angeordnete Betätigungsvorrichtung 8 verrastet das Rastelement 11 wie ein Widerhaken hinter einem an der Betätigungsvorrichtung 8 angeordneten, elastischen Sicherungselement 15 in Form einer angespritzten Sicherungsrippe. Dieser Vorgang ist insbesondere in den Ausschnittvergrößerungen der 3 und 4 dargestellt. In der Ausschnittsvergrößerung A der 3 erkennt man insbesondere, dass das Rastelement 11 eine in Einsteckrichtung E nach vorn weisende Abschrägung 16 aufweist. Beim Einschieben des Verbindungselements 7 verbiegt diese Abschrägung 16 das Sicherungselement 15 elastisch. Ist das Rastelement 11 an dem Sicherungselement 15 vorbeigeglitten, springt das elastisches Sicherungselement 15 zurück in seine entspannte Position und verriegelt somit das Verbindungselement 7 im vollständig eingeschobenen Zustand wie in der 4 und dessen Ausschnittsvergrößerung B dargestellt. Auf die Vorsehung weiterer Sicherungsmaßnahmen, wie insbesondere der Vorsehung eines Sicherungssplints oder einer Sicherungsscheibe an der Spitze des ersten Abschnitts 12 des Verbindungselements 7 kann dementsprechend verzichtet werden.
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Im in den 2 bis 4 dargestellten Ausführungsbeispiel befindet sich das Sicherungselement 15 im Bereich des in Einsteckrichtung E vorn liegenden ersten Abschnitts 12 des Verbindungselementes 7, das heißt im Bereich der ersten Öffnung 6a der Aufnahmevorrichtung 3 beziehungsweise der ersten Öffnung 9a der Betätigungsvorrichtung 8. Selbstverständlich kann das Sicherungselement 15 auch vollständig in eine der Öffnungen 6a, 6b, 9a oder 9b der Betätigungsvorrichtung 8 integriert werden oder an einem beliebigen anderen Punkt zwischen den zwei Öffnungen 9a und 9b angeordnet werden. Ebenso ist es möglich, das elastische Sicherungselement 15 nicht an der Betätigungsvorrichtung 8, sondern an der Aufnahmevorrichtung 3 oder sogar an einem Teil des Gehäusedeckels 1 zu befestigen oder aus diesem herauszuformen. Des Weiteren ist es möglich, neben der umlaufenden Erhebung eine entsprechende Vertiefung als Rastelement in dem Verbindungselement vorzusehen.
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Der Zusammenbau des Gehäuseverschlusses 2 erfordert keine manuellen Eingriffe in einen Bereich, der durch die Betätigungsvorrichtung 8 oder die Aufnahmevorrichtung 3 ganz oder teilweise abgedeckt ist. Somit ist der beschriebene Gehäuseverschluss 2 besonders einfach und ohne Verwendung von Zusatzteilen oder Werkzeugen zu montieren, was die Montagezeit und den damit verbundenen finanziellen Aufwand reduziert.
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Bezugszeichenliste
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- 1
- Gehäusedeckel
- 2
- Gehäuseverschluss
- 3
- Aufnahmevorrichtung
- 4
- Grundfläche
- 5a, 5b
- Schenkel
- 6a, 6b
- Öffnung (der Aufnahmevorrichtung)
- 7
- stiftartiges Verbindungselement
- 8
- Betätigungsvorrichtung
- 9a, 9b
- Öffnung (der Betätigungsvorrichtung)
- 10
- Verriegelungselement
- 11
- Rastelement
- 12
- erster Abschnitt
- 13
- zweiter Abschnitt
- 14
- dritter Abschnitt
- 15
- Sicherungselement
- 16
- Abschrägung
- A, B
- Ausschnittsvergrößerung
- E
- Einsteckrichtung (des Verbindungselements)
- R
- Betätigungsrichtung (der Betätigungsvorrichtung)