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ALLGEMEINER STAND DER TECHNIK
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Gebiet der Erfindung
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Die vorliegende Erfindung betrifft eine Bearbeitungszeitschätzvorrichtung, genauer gesagt eine Bearbeitungszeitschätzvorrichtung zur Verkürzung der Zeit, die zur Schätzung der Bearbeitungszeit erforderlich ist.
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Beschreibung des Standes der Technik
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Bei der Bearbeitung eines Werkstücks mithilfe einer Werkzeugmaschine kann die Produktivität durch Verkürzen der für die Serie von Bearbeitungsschritten erforderlichen Bearbeitungszeit verbessert werden. Um die Soll-Bearbeitungszeit zu erhalten, führt der Bediener im Allgemeinen das Justieren der Bearbeitungseinstellungen und das Ermitteln der Ausführungszeit eines NC-Programms mehrmals durch. Die typischen Verfahren zum Ermitteln der für die Ausführung des NC-Programms erforderlichen Zeit sind:
- (1) Ausführen des NC-Programms in der realen Werkzeugmaschine;
- (2) Verwenden von Software zum Schätzen der Bearbeitungszeit des NC-Programms.
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Bei Verfahren (1) wird die Zeit zum Ausführen des gesamten NC-Programms zum Ermitteln der Bearbeitungszeit benötigt. Weiterhin muss die Werkzeugmaschine besetzt sein, da die reale Bedienung der Werkzeugmaschine zum Ermitteln der Bearbeitungszeit erforderlich ist.
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Um ein solches Problem zu lösen, wird das Verfahren (2) vorgeschlagen. Ein Verfahren zum Schätzen der Bearbeitungszeit des NC-Programms ist beispielhaft in der
Japanischen Offenlegungsschrift Nr. 2012-093975 beschrieben. Gemäß der dort offenbarten Technik kann das Schätzen der Bearbeitungszeit durch das Verfahren (1) beschleunigt werden, wobei ein Besetzen der Werkzeugmaschine nicht erforderlich ist.
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Gemäß der in der
Japanischen Offenlegungsschrift Nr. 2012-093975 offenbarten Technik wird das Schätzen der Bearbeitungszeit während des gesamten Ablaufs vom Anfang bis zum Ende des NC-Programms durchgeführt, was das Problem aufwirft, das mit der Länge des NC-Programms sich auch der Zeitraum verlängert, der zum Schätzen der Bearbeitungszeit erforderlich ist. Auch wenn nur einige wenige Blöcke vom Justieren der Bearbeitungseinstellungen betroffen sind, ist die Dauer des Schätzverfahrens im Wesentlichen immer gleich. Dies ist unabhängig von der Anzahl der durch die Justierung der Bearbeitungseinstellungen betroffenen Blöcke. Wenn das Justieren der Bearbeitungseinstellungen und das Schätzen der Bearbeitungszeit zum Erreichen der Soll-Bearbeitungszeit mehrmals wiederholt werden muss, verlängert sich der dafür erforderliche Zeitraum massiv.
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KURZDARSTELLUNG DER ERFINDUNG
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Eine Aufgabe der vorliegenden Erfindung ist das Lösen der vorstehend genannten Probleme. Eine weitere Aufgabe der vorliegenden Erfindung ist das Bereitstellen einer Bearbeitungszeitschätzvorrichtung zum Verkürzen der Zeit, die zum Schätzen der Bearbeitungszeit erforderlich ist.
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Die Bearbeitungszeitschätzvorrichtung gemäß einer Ausführungsform der vorliegenden Erfindung umfasst einen Speicher zum Speichern eines Bearbeitungsprogramms und Bearbeitungseinstellungen und eine Bearbeitungsinformationserfassungseinheit zum Erfassen von Bearbeitungsinformationen für einen Betriebszustand einer Werkzeugmaschine, die dazu beschaffen ist, auf der Grundlage des Bearbeitungsprogramms und der Bearbeitungseinstellungen gesteuert zu werden. Die Vorrichtung umfasst ferner eine Änderungselementextraktionseinheit zum Extrahieren eines Elements, das in einer Mehrzahl der Bearbeitungseinstellungen variiert wird, eine Extraktionseinheit für betroffene Blöcke zum Extrahieren eines betroffenen Blocks, dessen Bearbeitungszeit aufgrund eines Änderungselements geändert wurde, eine Berechnungseinheit für die geschätzte Zeitverkürzung zum Berechnen des durch das Änderungselement verursachten Unterschieds für jeden betroffenen Block und zum Berechnen des geschätzten Zeitunterschieds für das gesamte Bearbeitungsprogramm sowie eine Bearbeitungszeitanzeigeeinheit zum Ausgeben des geschätzten Zeitunterschieds.
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In einer anderen Ausführungsform der Bearbeitungszeitschätzvorrichtung ist die Berechnungseinheit für die geschätzte Zeitverkürzung zum Berechnen einer geschätzten Bearbeitungszeit nach dem Justieren der Bearbeitungseinstellungen auf der Grundlage der Bearbeitungszeit vor dem Justieren der Bearbeitungseinstellungen und des geschätzten Zeitunterschieds beschaffen.
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In einer weiteren Ausführungsform der Bearbeitungszeitschätzvorrichtung ist die Bearbeitungsinformationserfassungseinheit zum Messen der Bearbeitungszeit jedes Blocks vor dem Justieren der Bearbeitungseinstellungen beschaffen und die erhaltenen Informationen werden im Speicher als Bearbeitungsinformationen gespeichert.
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In einer weiteren Ausführungsform der Bearbeitungszeitschätzvorrichtung ist die Bearbeitungsinformationserfassungseinheit zum Erfassen der Bearbeitungsinformationen von der Werkzeugmaschine beschaffen, die gemäß dem Bearbeitungsprogramm und den Bearbeitungseinstellungen arbeitet.
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In einer weiteren Ausführungsform der Bearbeitungszeitschätzvorrichtung ist die Bearbeitungsinformationserfassungseinheit zum Erfassen der Bearbeitungsinformationen beschaffen, die das Ergebnis einer Simulation der Bearbeitungszeit mit dem Bearbeitungsprogramm und den Bearbeitungseinstellungen sind.
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In einer weiteren Ausführungsform der Bearbeitungszeitschätzvorrichtung enthalten die Bearbeitungseinstellungen eine Einstellung zum Überlappen und die Berechnungseinheit für die geschätzte Zeitverkürzung ist zum Berechnen des geschätzten Zeitunterschieds nach Anwenden des Überlappens beschaffen.
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In einer weiteren Ausführungsform der Bearbeitungszeitschätzvorrichtung enthalten die Bearbeitungseinstellungen eine Einstellung zur Breite in Position und die Berechnungseinheit für die geschätzte Zeitverkürzung ist zum Berechnen des geschätzten Zeitunterschieds aufgrund der Änderung der Breite in Position beschaffen.
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Gemäß der vorliegenden Erfindung wird eine Bearbeitungszeitschätzvorrichtung zum Verkürzen der Zeit bereitgestellt, die zum Schätzen der Bearbeitungszeit erforderlich ist.
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KURZE BESCHREIBUNG DER ZEICHNUNGEN
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Die vorstehenden und anderen Aufgaben und Merkmale der vorliegenden Erfindung werden durch die folgende Beschreibung von Ausführungsformen unter Bezugnahme auf die beiliegenden Zeichnungen deutlich. Es zeigen:
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1 ein schematisches Blockdiagramm mit einer Anordnung der Bearbeitungszeitschätzvorrichtung;
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2 ein Ablaufdiagramm mit einem beispielhaften Ablauf eines Betriebs der Bearbeitungszeitschätzvorrichtung;
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3 eine grafische Darstellung zur Erklärung des Verfahrens zum Schätzen der Bearbeitungszeit nach Anwenden des Überlappens des Blocks für schnelle Querbewegung;
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4 eine grafische Darstellung zur Erklärung des Verfahrens zum Schätzen der Bearbeitungszeit nach Anwenden des Überlappens des Blocks für schnelle Querbewegung;
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5 eine grafische Darstellung zur Erklärung des Verfahrens zum Schätzen der Bearbeitungszeit nach Justieren der Breite in Position; und
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6 eine grafische Darstellung zur Erklärung des Verfahrens zum Schätzen der Bearbeitungszeit nach Justieren der Breite in Position.
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GENAUE BESCHREIBUNG DER BEVORZUGTEN AUSFÜHRUNGSFORMEN
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Einige Ausführungsformen der vorliegenden Erfindung sind nachstehend ausführlich unter Bezugnahme auf die beiliegenden Zeichnungen beschrieben. Zuerst wird die Anordnung der erfindungsgemäßen Bearbeitungszeitschätzvorrichtung 100 unter Bezugnahme auf das Blockdiagramm in 1 beschrieben.
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Die Bearbeitungszeitschätzvorrichtung 100 umfasst eine Änderungselementextraktionseinheit 10, eine Extraktionseinheit für betroffene Blöcke 11, eine Berechnungseinheit für die geschätzte Zeitverkürzung 12, eine Bearbeitungszeitanzeigeeinheit 13, einen Speicher 23 und eine Bearbeitungsinformationserfassungseinheit 30.
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Die Bearbeitungszeitschätzvorrichtung 100 ist typischerweise eine Datenverarbeitungsvorrichtung, wie ein PC oder eine Vorrichtung für die numerische Steuerung. Im Allgemeinen kann die Bearbeitungszeitschätzvorrichtung 100 einen Prozessor, einen Speicher und eine I/O-Vorrichtung umfassen. Der Prozessor liest das im Speicher gespeicherte Programm aus, führt dieses aus und steuert die I/O-Vorrichtung zur logischen Umsetzung der vorstehend genannten Vielfalt an Verarbeitungseinheiten.
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Das Bearbeitungsprogramm 22 und die Bearbeitungseinstellungen 20 sind vorübergehend im Speicher 23 gespeichert. Das Bearbeitungsprogramm 22 dient zum Betrieb der Werkzeugmaschine, um eine vorbestimmte Bearbeitung von Werkstücken auszuführen. Die Bearbeitungseinstellungen 20 enthalten Parameter zur Anpassung des Ablaufs des Bearbeitungsprogramms 22. Beispielsweise wird in den Bearbeitungseinstellungen 20 festgelegt, ob ein Überlappen der schnellen Querbewegung angewendet oder ein Wert für die Breite in Position eingestellt wird. Weiterhin ist der Speicher 23 in den hier offenbarten Ausführungsformen nicht zwangsläufig als ein Speicher oder ein Speicherbereich ausgebildet. Mit anderen Worten kann er auch als eine Mehrzahl von Speichern oder Speicherbereichen zum verteilten Speichern von Daten ausgebildet sein.
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Beim Ausführen des Bearbeitungsprogramms 22 in der Werkzeugmaschine oder beim Nutzen der Bearbeitungszeitschätzsoftware für das Bearbeitungsprogramm 22 kann die Bearbeitungsinformationserfassungseinheit 30 die Bearbeitungsinformationen, die den Betriebszustand der Werkzeugmaschine usw. zeigen, erfassen. Die Bearbeitungsinformationen enthalten den Betriebszustand jeder Achse der Werkzeugmaschine usw. Die Bearbeitungsinformationserfassungseinheit 30 sammelt so erhaltene Bearbeitungsinformationen im Speicher 23.
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Nach Ändern des Inhalts der Bearbeitungseinstellungen 20 ist die Änderungselementextraktionseinheit 10 zum Extrahieren eines Elements beschaffen, das während der Änderung der Einstellungen geändert wurde.
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Die Extraktionseinheit für betroffene Blöcke 11 ist zum Angeben eines betroffenen Blocks beschaffen, in dem die Bearbeitungszeit durch das von der Änderungselementextraktionseinheit 10 extrahierte Änderungselement beeinflusst wird.
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Die Berechnungseinheit für die geschätzte Zeitverkürzung 12 ist zum Berechnen des Unterschieds zwischen der Bearbeitungszeit vor Änderung der Bearbeitungseinstellungen 20 in jedem betroffenen Block, der von der Extraktionseinheit für betroffene Blöcke 11 angegeben ist, und der Bearbeitungszeit nach Änderung der Bearbeitungseinstellungen 20 auf der Grundlage der im Speicher 23 gespeicherten Bearbeitungsinformationen beschaffen. So wird der geschätzte Zeitunterschied erhalten. Dann kann der Gesamtzeitunterschied im Bearbeitungsprogramm 22 durch Addieren der Unterschiede für jeden betroffenen Block erhalten werden. Die Berechnungseinheit für die geschätzte Zeitverkürzung 12 kann die Bearbeitungszeit nach Änderung der Bearbeitungseinstellungen 20 durch Subtraktion des geschätzten Zeitunterschieds von der Bearbeitungszeit vor Änderung der Bearbeitungseinstellungen 20 schätzen.
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Die Bearbeitungszeitanzeigeeinheit 13 ist zum Ausgeben des Werts beschaffen, der in der Berechnungseinheit für die geschätzte Zeitverkürzung 12 berechnet wurde. Die Bearbeitungszeitanzeigeeinheit 13 kann beispielsweise zum Ausgeben der Bearbeitungszeit nach Änderung der Bearbeitungseinstellungen 20 oder des geschätzten Zeitunterschieds beschaffen sein. Die Zeitanzeigeeinheit 13 kann vorzugsweise zum gleichzeitigen Anzeigen der Bearbeitungszeit vor Änderung der Bearbeitungseinstellungen 20 beschaffen sein.
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Das Verfahren des Anzeigens der in der Bearbeitungszeitschätzvorrichtung 100 geschätzten Bearbeitungszeit ist nachstehend unter Bezugnahme auf das Ablaufdiagramm in 2 beschrieben.
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[Schritt SA01]
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Der Bediener gibt den Befehl aus, dass das Bearbeitungsprogramm 22 in der realen Werkzeugmaschine ausgeführt wird. Alternativ kann die Bearbeitungszeitschätzsoftware im Bearbeitungsprogramm 22 verwendet werden. Die Bearbeitungszeitschätzsoftware führt das Verfahren zum Schätzen der Bearbeitungszeit durch, die durch Ausführen des Bearbeitungsprogramms 22 in einer virtuellen Werkzeugmaschine erhalten wird.
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[Schritt SA02]
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Die Bearbeitungsinformationserfassungseinheit 30 ist zum Erfassen der Bearbeitungsinformationen, wie Betriebsbedingungen jeder Achse der realen oder virtuellen Werkzeugmaschine, nach Ausführen des Bearbeitungsprogramms 22 auf der realen Werkzeugmaschine oder nach Schätzen der Bearbeitungszeit mithilfe der Bearbeitungszeitschätzsoftware beschaffen. Die derart erhaltenen Bearbeitungsinformationen sind zum Speichern im Speicher 23 beschaffen. Die Bearbeitungsinformationserfassungseinheit 30 ist vorzugsweise zum Speichern der Bearbeitungsinformationen mit verknüpften Bearbeitungseinstellungen 20 beschaffen.
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[Schritt SA03]
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Der Bediener justiert die Bearbeitungseinstellungen 20 der realen Werkzeugmaschine oder der Bearbeitungszeitschätzsoftware.
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[Schritt SA04]
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Die Änderungselementextraktionseinheit 10 kann dann zum Extrahieren des Elements beschaffen sein, das in der in Schritt SA03 durchgeführten Justierung der Bearbeitungseinstellungen 20 geändert wurde. Mit anderen Worten ist die Einheit 10 zum Angeben beschaffen, welcher Teil der Bearbeitungseinstellungen 20 geändert wurde.
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[Schritt SA05]
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Die Extraktionseinheit für betroffene Blöcke 11 kann dann zum sequenziellen Auslesen der Blöcke beschaffen sein, die im Bearbeitungsprogramm 22 enthalten sind und nach den Schritten SA06–SA08 an jedem Block sequenziell ausgeführt werden.
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[Schritt SA06]
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Die Extraktionseinheit für betroffene Blöcke 11 ist zum Bestimmen beschaffen, ob die Bearbeitungszeit des in Schritt SA05 ausgelesenen Blocks durch das Änderungselement beeinflusst wurde. Mit anderen Worten bestimmt die Einheit 11, ob die Bearbeitungszeit des Blocks durch das Justieren der Bearbeitungseinstellungen 20 in Schritt SA03 geändert wurde.
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Die typische Extraktionseinheit für betroffene Blöcke 11 ist zum Speichern der Art des Änderungselements verknüpft mit der Information über den Block, der durch die Änderung des Elements betroffen ist, beschaffen, sodass die Extraktionseinheit für betroffene Blöcke 11 den betroffenen Block auf der Grundlage des in Schritt SA04 extrahierten Änderungselements angeben kann.
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Hat sich die Bearbeitungszeit geändert, setzt das Verfahren mit Schritt SA07 fort, wenn keine Änderungen der Bearbeitungszeit festgestellt wurden, setzt das Verfahren mit Schritt SA09 fort.
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[Schritt SA07]
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Die Berechnungseinheit für die geschätzte Zeitverkürzung 12 ist zum Nutzen der Bearbeitungsinformationen, die in Schritt SA02 im Speicher 23 gespeichert wurden, und zum Berechnen der geschätzten Verkürzung der Bearbeitungszeit des Blocks aufgrund des Änderungselements beschaffen. So kann die Höhe der Verkürzung der Bearbeitungszeit für jeden Block geschätzt werden.
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In der typischen Berechnungseinheit für die geschätzte Zeitverkürzung 12 werden die Art des Änderungselements und das Verfahren zum Berechnen des geschätzten Zeitunterschieds in Abhängigkeit vom Änderungselement miteinander verknüpft gespeichert. Das Berechnungsverfahren kann typischerweise eine mathematische Logik des geschätzten Zeitunterschieds mit den vorstehend genannten Bearbeitungsinformationen als Parameter an sein. So kann der geschätzte Zeitunterschied in der Einheit 12 berechnet werden.
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[Schritt SA08]
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Die Berechnungseinheit für die geschätzte Zeitverkürzung 12 ist zum Addieren des in Schritt SA07 erhaltenen geschätzten Zeitunterschieds zu einem Gesamtzeitunterschied des Bearbeitungsprogramms 22 beschaffen. Mit anderen Worten kann der geschätzte Gesamtzeitunterschied für das Bearbeitungsprogramm 22 durch sequenzielles Addieren des geschätzten Zeitunterschieds für jeden Block erhalten werden, wenn der geschätzte Zeitunterschied jedes Blocks berechnet wird, dessen Bearbeitungszeit durch das Änderungselement verändert wird.
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[Schritt SA09]
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Falls der in Schritt SA05 ausgelesene Block der letzte Block des Bearbeitungsprogrammes ist, setzt das Verfahren mit Schritt SA10 fort, andernfalls kehrt es zu SA05 zurück.
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[Schritt SA10]
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Die Berechnungseinheit für die geschätzte Zeitverkürzung 12 ist zum Berechnen der geschätzten Bearbeitungszeit nach Justieren der Bearbeitungseinstellungen 20 durch Subtrahieren des in Schritt SA08 erhaltenen geschätzten Zeitunterschieds, d. h. des geschätzten Gesamtzeitunterschieds für das Bearbeitungsprogramm 22, von der Bearbeitungszeit vor Justieren der Bearbeitungseinstellungen 20 in Schritt SA03 (der Bearbeitungszeit des Bearbeitungsprogramms 22, die nach dessen Ausführung auf der realen Werkzeugmaschine erhalten wird oder die durch Schätzen der Bearbeitungszeit mithilfe der Bearbeitungszeitschätzsoftware erhalten wird) beschaffen.
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[Schritt SA11]
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Die Bearbeitungszeitanzeigeeinheit 13 ist zum Ausgeben der Bearbeitungszeit vor Justieren der Bearbeitungseinstellungen 20 oder der geschätzten Bearbeitungszeit und des geschätzten Zeitunterschieds nach Justieren der Bearbeitungseinstellungen 20 oder der geschätzten Bearbeitungszeit beschaffen. Typischerweise ist die Anzeigeeinheit 13 zum Anzeigen der Informationssätze auf einer Anzeigevorrichtung beschaffen.
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Nachstehend sind die konkreten Beispiele der Berechnung des geschätzten Zeitunterschieds nach Justieren der Bearbeitungseinstellungen 20 mithilfe der Bearbeitungszeitschätzvorrichtung 100 beschrieben. Die erste Ausführungsform ist ein Beispiel zum Berechnen des geschätzten Zeitunterschieds, wenn die Bearbeitungseinstellungen derart justiert sind, dass ein Überlappen des Blocks für schnelle Querbewegung angewendet wird. Die zweite Ausführungsform ist ein Beispiel zum Berechnen des geschätzten Zeitunterschieds, wenn die Bearbeitungseinstellungen 20 zum Ändern der Breite in Position justiert sind.
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[Erste Ausführungsform: Anwenden des Überlappens des Blocks für schnelle Querbewegung]
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Die Werkzeugmaschine oder die Bearbeitungszeitschätzsoftware führt das Bearbeitungsprogramm 22 ohne Anwenden des Überlappens des Blocks für schnelle Querbewegung aus. In diesem Fall ist die Bearbeitungsinformationserfassungseinheit 30 zum sequenziellen Erfassen der Bearbeitungsinformationen von der Werkzeugmaschine und zum Speichern derselben im Speicher 23 beschaffen. In dieser Ausführungsform ist die Bearbeitungsinformationserfassungseinheit 30 zum sequenziellen Erfassen der Geschwindigkeit der X-Achse zum Zeitpunkt T und der Geschwindigkeit der Y-Achse zum Zeitpunkt T beschaffen. Die Kurve in 3 zeigt die Beziehung zwischen dem Zeitpunkt T, der Geschwindigkeit der X-Achse und der Geschwindigkeit der Y-Achse. In Block Nxx wird die schnelle Querbewegung der X-Achse durchgeführt und die In-Position-Prüfung durchgeführt, wenn die Geschwindigkeit der X-Achse Null erreicht hat, anschließend wird der Start des nächsten Blocks Nyy durchgeführt.
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Der Bediener justiert anschließend die Bearbeitungseinstellungen der Werkzeugmaschine oder der Bearbeitungszeitschätzsoftware und wendet das Überlappen des Blocks für schnelle Querbewegung an. Die Bearbeitungsinformationen, die die Bearbeitungsinformationserfassungseinheit 30 von der Werkzeugmaschine erfassen soll, sind in 4 dargestellt. Wie aus der Figur ersichtlich, beginnt der Betrieb des nächsten Blocks Nyy bei Anwendung des Blocks für ein Überlappen der schnellen Querbewegung dann, wenn die Geschwindigkeit der X-Achse im Block Nxx auf oder unter den vorbestimmten Schwellenwert fällt.
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Die Extraktionseinheit für den betroffenen Block 11 ist zum Erfassen des Auftretens des Änderungselements oder der Änderung der Bearbeitungseinstellungen 20 beschaffen und beginnt das das Verfahren zum Extrahieren des betroffenen Blocks. In dieser Ausführungsform ist eine Regel „Erfassen der Bearbeitungszeit des zu überlappenden Blocks bei Anwendung des Überlappens des Blocks für schnelle Querbewegung” vorläufig in der Extraktionseinheit für den betroffenen Block 11 gespeichert. In dieser Ausführungsform ist der Block Nxx zum Überlappen mit dem nächsten Block Nyy durch Anwenden des Überlappens des Blocks für schnelle Querbewegung beschaffen. In diesem Zusammenhang bestimmt die Extraktionseinheit für den betroffenen Block 11, dass die Bearbeitungszeit des Blocks Nxx beeinflusst ist.
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Die Berechnungseinheit für die geschätzte Zeitverkürzung 12 ist zum Berechnen des geschätzten Unterschieds der Bearbeitungszeit in Block Nxx beschaffen, der von der Extraktionseinheit für den betroffenen Block 11 extrahiert wurde. In dieser Ausführungsform ist ein Verfahren zum Berechnen des geschätzten Zeitunterschieds, wenn das Änderungselement das Überlappen des Blocks für schnelle Querbewegung ist, in der Berechnungseinheit für die geschätzte Zeitverkürzung 12 gespeichert. Das Verfahren zum Berechnen des geschätzten Zeitunterschieds ist nachstehend beschrieben.
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Zunächst gibt die Berechnungseinheit für den geschätzten Zeitunterschied 12 den Zeitpunkt t1 für den Start des Blocks Nyy nach Block Nxx anhand der Bearbeitungsinformationen vor Justieren der Bearbeitungseinstellungen 20 an. Dann gibt die Einheit 12 den Zeitpunkt t2 für den Start des Blocks Nyy nach Block Nxx anhand der Bearbeitungsinformationen nach Justieren der Bearbeitungseinstellungen 20 an. Der Zeitpunkt des Starts des nächsten Blocks Nyy nach Justieren der Bearbeitungseinstellungen 20 kann auch als Zeitpunkt t2 erhalten werden, wenn die Geschwindigkeit der X-Achse dem vorläufig bestimmten Schwellenwert in den Bearbeitungseinstellungen 20 unter Anwendung des Überlappens des Blocks für schnelle Querbewegung entspricht, das heißt die Geschwindigkeit der X-Achse, die den Start des nächsten Blocks Nyy auslöst. Schließlich ist die Berechnungseinheit für den geschätzten Zeitunterschied 12 zum Berechnen des Unterschieds zwischen dem Startzeitpunkt t1 des nächsten Blocks Nyy vor Justieren der Bearbeitungseinstellungen und dem Startzeitpunkt t2 des nächsten Blocks Nyy nach Justieren der Bearbeitungseinstellungen beschaffen. Der so erhaltene Zeitunterschied ist die geschätzte Verkürzung der Bearbeitungszeit bei Anwendung des Überlappens des Blocks für schnelle Querbewegung.
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[Zweite Ausführungsform: Änderung der Breite in Position]
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Das Bearbeitungsprogramm 22 wird unter der Bedingung ausgeführt, dass die Breite in Position nicht durch die Werkzeugmaschine oder die Bearbeitungszeitschätzsoftware geändert wird. Die Bearbeitungsinformationserfassungseinheit 30 zum sequenziellen Erfassen der Bearbeitungsinformationen von der Werkzeugmaschine oder der Bearbeitungszeitschätzsoftware und zum Speichern der derart erhaltenen Informationen im Speicher 23 beschaffen. In dieser Ausführungsform ist die Bearbeitungsinformationserfassungseinheit 30 zum sequenziellen Erfassen der Geschwindigkeit der X-Achse zum Zeitpunkt T und dem Umfang der Positionsabweichung vom Niveau in Position zum Zeitpunkt T beschaffen. Die Kurve in 5 zeigt die Beziehung zwischen dem Zeitpunkt T, der Geschwindigkeit der X-Achse und dem Umfang der Positionsabweichung. Die In-Position-Prüfung wird im Block Nxx durchgeführt. Es ist ersichtlich, dass der nächste Block Nyy seinen Betrieb beginnt, wenn der Umfang der Positionsabweichung unter die vorbestimmte Breite in Position fällt.
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Der Bediener kann dann den Sollwert für die Breite in Position durch Justieren der Bearbeitungseinstellungen 20 in der Werkzeugmaschine oder der Bearbeitungszeitschätzsoftware erhöhen. Die Bearbeitungsinformationen, die die Bearbeitungsinformationserfassungseinheit 30 von der Werkzeugmaschine oder der Bearbeitungszeitschätzsoftware erfasst, sind in 6 dargestellt. Die In-Position-Prüfung wird im Block Nxx durchgeführt. Es ist ersichtlich, dass der nächste Block Nyy seinen Betrieb beginnt, wenn der Umfang der Positionsabweichung kleiner ist als die Breite in Position nach dem Ändern der Einstellungen.
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Die Extraktionseinheit für den betroffenen Block 11 ist zum Erfassen des Auftretens des Änderungselements oder der Änderung des Sollwerts der Breite in Position beschaffen und beginnt dann das Verfahren zum Extrahieren des betroffenen Blocks. In dieser Ausführungsform ist eine Regel „Erfassen der Bearbeitungszeit des Blocks mit Prüfung in Position bei Änderung des Sollwerts für Breite in Position” vorläufig in der Extraktionseinheit für den betroffenen Block 11 gespeichert. In dieser Ausführungsform bestimmt die Extraktionseinheit für den betroffenen Block 11, dass die Bearbeitungszeit des Blocks Nxx beeinflusst ist, da die Prüfung in Position für den Block Nxx durchgeführt wird.
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Die Berechnungseinheit für die geschätzte Zeitverkürzung 12 ist zum Berechnen des geschätzten Unterschieds der Bearbeitungszeit in Block Nxx beschaffen, der von der Extraktionseinheit für den betroffenen Block 11 extrahiert wurde. In dieser Ausführungsform ist das Verfahren zum Berechnen des geschätzten Zeitunterschieds, wenn das Änderungselement das Überlappen des Blocks für schnelle Querbewegung ist, in der Berechnungseinheit für die geschätzte Zeitverkürzung 12 gespeichert. Das Verfahren zum Berechnen des geschätzten Zeitunterschieds ist nachstehend beschrieben.
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Zunächst gibt die Berechnungseinheit für den geschätzten Zeitunterschied 12 den Zeitpunkt t1 für den Start des Blocks Nyy nach Block Nxx anhand der Bearbeitungsinformationen vor Justieren der Bearbeitungseinstellungen 20 an. Dann gibt die Einheit 12 den Zeitpunkt t2 für den Start des Blocks Nyy nach Block Nxx anhand der Bearbeitungsinformationen nach Justieren der Bearbeitungseinstellungen 20 an. Der Zeitpunkt des Starts des nächsten Blocks Nyy nach Justieren der Bearbeitungseinstellungen 20 kann auch als Zeitpunkt t2 erhalten werden, wenn der Umfang der Positionsabweichung der Breite in Position nach Änderung der Einstellungen entspricht. Schließlich ist die Berechnungseinheit für den geschätzten Zeitunterschied 12 zum Berechnen des Unterschieds zwischen dem Startzeitpunkt t1 des nächsten Blocks Nyy vor Justieren der Bearbeitungseinstellungen 20 und dem Startzeitpunkt t2 des nächsten Blocks Nyy nach Justieren der Bearbeitungseinstellungen 20 beschaffen. Der so erhaltene Zeitunterschied ist die geschätzte Verkürzung der Bearbeitungszeit bei Änderung des Sollwerts der Breite in Position.
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In Übereinstimmung mit den Ausführungsformen der vorliegenden Erfindung kann die geschätzte Bearbeitungszeit mithilfe der Bearbeitungszeitschätzvorrichtung 100 ohne erneutes Ausführen des gesamten Bearbeitungsprogramms 22 nach Justieren der Bearbeitungseinstellungen 20 berechnet werden. Genauer gesagt gibt die Bearbeitungszeitschätzvorrichtung 100 den Block an, der durch das Justieren der Bearbeitungseinstellungen 20 betroffen ist, und berechnet die Zeitverkürzung nur für den angegebenen Block. In diesem Zusammenhang kann die Bearbeitungszeit über kleinere Berechnungen und kürzere Zeiten auch dann geschätzt werden, wenn das Bearbeitungsprogramm 22 sehr umfangreich ist. Dadurch kann die Zeit, die für die Durchführung des Justierens der Bearbeitungseinstellungen 20 zum Erreichen der Ziel-Bearbeitungszeit erforderlich ist, verkürzt werden.
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Weiterhin ist die Bearbeitungszeitschätzvorrichtung 100 gemäß der Ausführungsform der vorliegenden Erfindung zum Berechnen der geschätzten Bearbeitungszeit durch Subtrahieren der geschätzten Zeitverkürzung von der Bearbeitungszeit beschaffen, die durch vorläufiges Ausführen der realen Werkzeugmaschine oder der Bearbeitungszeitschätzsoftware erhalten wird. Auf diese Weise kann die geschätzte Bearbeitungszeit mit einem geringeren Fehler verglichen mit der tatsächlichen Bearbeitungszeit berechnet werden.
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Die vorliegende Erfindung wurde in Bezug auf die bevorzugten Ausführungsformen beschrieben, ist aber nicht darauf beschränkt, sondern vielmehr auf den Schutzumfang der nachstehenden Ansprüche. Mit anderen Worten können die Bestandteile ersetzt, ausgelassen, hinzugefügt oder ihre Reihenfolge geändert werden.
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ZITATE ENTHALTEN IN DER BESCHREIBUNG
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Zitierte Patentliteratur
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- JP 2012-093975 [0004, 0005]