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Die Erfindung betrifft eine Haltevorrichtung für eine Leitung, insbesondere für mehrere Leitungen. Bei den Leitungen kann es sich beispielsweise um Rohrleitungen zum Transport von Flüssigkeit oder um elektrische Leitungen handeln, die entlang eines bestimmten Weges geführt bzw. auf Abstand zueinander gehalten werden sollen. Derartige Haltevorrichtungen werden in Kraftfahrzeugen eingesetzt. Es kann sich insbesondere um Kraftstoffleitungen, Bremsleitungen und/oder elektrische Kabel handeln.
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Bekannte Haltevorrichtungen können einteilig sein und Leitungen durch Klemmung in einem Halteabschnitt aufnehmen. Auch sind zweiteilige Haltevorrichtungen bekannt, die ein Unterteil und ein als Bügel ausgebildetes Oberteil umfassen, wobei eine aufzunehmende Leitung zwischen den beiden Teilen gehalten wird.
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Eine zweiteilige Haltevorrichtung ist in
DE 94 07 618 U1 beschrieben. Vier Leitungen gleichen Durchmessers können an einer Befestigungsvorrichtung befestigt werden, wobei die Befestigungsvorrichtung ein balkenförmiges Unterteil und ein schließbügelförmiges Oberteil umfasst, die über ein scharnierartiges Gelenk verbunden sind. Das scharnierartige Gelenk besteht aus einem an dem Unterteil ausgebildeten Gelenkzapfen, der durch zwei an dem Oberteil ausgebildete Gelenkösen aufgenommen wird. Allerdings können sich die Gelenkösen bei hoher mechanischer Beanspruchung von den Gelenkzapfen lösen, so dass es zu einer unerwünschten Trennung von Oberteil und Unterteil kommen kann.
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DE 31 26 488 C2 beschreibt eine Rohrschelle mit einem unteren Schellenbügel und einem mit dem unteren Schellenbügel über ein Filmscharnier schwenkbar verbundenen oberen Schellenbügel. Im geschlossenen Zustand der Rohrschelle kann zwischen oberem und unterem Schellenbügel eine Rohrleitung aufgenommen werden. Allerdings kann es bei der Verwendung und beim Transport der Haltevorrichtung zu einer Beschädigung des Filmscharniers und somit zu einer Trennung von oberem und unterem Schellenbügel kommen. Daher weist die bekannte Vorrichtung mehrere Verriegelungsmechanismen auf, die ein Aufspringen der Rohrschelle verhindern sollen, wenn das Filmscharnier bricht oder abreißt. Auch bei diesen Verriegelungsmechanismen kann es jedoch bei starken mechanischen Belastungen zu einer Trennung von unterem und oberem Schellenbügel kommen. Zudem greifen diese Verriegelungsmechanismen nur in der Verschlussstellung der Rohrschelle und stellen zusätzlichen Aufwand dar.
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Der Erfindung liegt daher die Aufgabe zugrunde, eine Haltevorrichtung der eingangs genannten Art bereitzustellen, deren Bestandteile in einfacher Weise sicher miteinander verbunden sind.
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Die Erfindung löst die Aufgabe durch eine Haltevorrichtung nach Anspruch 1. Vorteilhafte Ausgestaltungen sind Gegenstand der Unteransprüche, der Beschreibung sowie der Figuren.
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Die erfindungsgemäße Haltevorrichtung für eine Leitung umfasst ein Aufnahmeteil mit mindestens einem an eine aufzunehmende Leitung angepassten Halteabschnitt sowie einem Lagerabschnitt, und ein Schließteil mit einem Lagerabschnitt, wobei das Schließteil über seinen Lagerabschnitt drehbar an dem Lagerabschnitt des Aufnahmeteils gelagert ist, so dass das Schließteil zwischen einer den mindestens einen Halteabschnitt freigebenden Offenstellung und einer den mindestens einen Halteabschnitt verschließenden Schließstellung verstellbar ist. Der Lagerabschnitt des Aufnahmeteils bildet eine durch eine Lagerabschnittswand umschlossene Durchgangsöffnung und der Lagerabschnitt des Schließteils bildet eine durch eine Lagerabschnittswand umschlossene Durchgangsöffnung. Die Lagerabschnittswand des Aufnahmeteils durchgreift die Durchgangsöffnung des Schließteils und die Lagerabschnittswand des Schließteils durchgreift die Durchgangsöffnung des Aufnahmeteils.
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Die erfindungsgemäße Haltevorrichtung umfasst ein Aufnahmeteil und ein Schließteil. Das Aufnahmeteil weist einen oder mehrere Halteabschnitte auf, in den bzw. die Leitung(en) eingesetzt werden können. Bei den Leitungen kann es sich wie erwähnt um flüssigkeitsführende Leitungen oder um elektrische Leitungen handeln. Der mindestens eine Halteabschnitt ist an die aufzunehmende Leitung angepasst, so dass eine aufgenommene Leitung möglichst sicher und weitgehend ohne Spiel gehalten werden kann. Der Halteabschnitt kann beispielsweise derart angepasst sein, dass eine Wand des Halteabschnitts möglichst flächig an der Leitung anliegt. Auch das Schließteil kann mindestens einen Halteabschnitt aufweisen, der ebenfalls an eine aufzunehmende Leitung angepasst sein kann, der insbesondere mit dem Halteabschnitt des Aufnahmeteils korrespondieren kann. Eine in der Haltevorrichtung aufgenommene Leitung kann dann zwischen den Halteabschnitten des Aufnahmeteils und des Schließteils und gemeinsam von diesen gehalten werden.
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Das Aufnahmeteil weist weiterhin einen Lagerabschnitt auf, an dem das Schließteil gelagert ist. Das Schließteil verfügt ebenfalls über einen Lagerabschnitt. Aufnahmeteil und Schließteil der Haltevorrichtung sind über ihre jeweiligen Lagerabschnitte aneinander gelagert, insbesondere drehbar, so dass Aufnahmeteil und Schließteil über ihre Lagerabschnitte relativ zueinander verschwenkt werden können. Aufnahmeteil und Schließteil können über die drehbare Lagerung zwischen einer Offenstellung und einer Schließstellung der Haltevorrichtung verstellt werden, um eine Aufnahme bzw. Entnahme und ein sicheres Halten einer aufgenommenen Leitung zu ermöglichen.
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Erfindungsgemäß bildet der Lagerabschnitt des Aufnahmeteils eine Durchgangsöffnung des Aufnahmeteils, die durch eine Lagerabschnittswand des Aufnahmeteils vorzugsweise vollständig umschlossen ist. Der Lagerabschnitt des Schließteils bildet eine Durchgangsöffnung des Schließteils, die wiederum durch eine Lagerabschnittswand des Schließteils vorzugsweise vollständig umschlossen ist. Sowohl der Lagerabschnitt des Aufnahmeteils als auch der Lagerabschnitt des Schließteils weisen also jeweils eine Durchgangsöffnung auf. Das Aufnahmeteil und das Schließteil sind insbesondere nicht voneinander lösbar. Aufnahmeteil und Schließteil sind somit verliersicher miteinander verbunden. Die zwischen Aufnahmeteil und Schließteil bestehende Verbindung kann folglich nicht zerstörungsfrei gelöst werden. Dies kann beispielsweise erreicht werden, indem die jeweilige Lagerabschnittswand die jeweilige Durchgangsöffnung vollständig umschließt, ohne eine Lücke zu lassen. In diesem Fall werden Schließteil und Aufnahmeteil insbesondere gemeinsam hergestellt. Eine solche, nicht lösbare Verbindung kann beispielsweise auch durch Verwendung besonders widerstandsfähiger Materialien für Aufnahmeteil und/oder Schließteil erreicht werden. Grundsätzlich müsste die jeweilige Lagerabschnittswand die jeweilige Durchgangsöffnung dann nicht vollständig umschließen. In diesem Fall sollte eine eventuelle Lücke in einer der Lagerabschnittswände natürlich nicht größer sein als eine Dicke der jeweils anderen Lagerabschnittswand.
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Erfindungsgemäß durchgreift die Lagerabschnittswand des Aufnahmeteils die Durchgangsöffnung des Schließteils und die Lagerabschnittswand des Schließteils durchgreift die Durchgangsöffnung des Aufnahmeteils. Aufnahmeteil und Schließteil sind über ihre jeweiligen Lagerabschnitte und Durchgangsöffnungen ähnlich wie zwei Glieder einer Kette miteinander verbunden. Auf diese Weise sind Aufnahmeteil und Schließteil besonders sicher miteinander verbunden. Dies gilt sowohl beim Transport der Haltevorrichtung zu dem Montageort als auch im Betrieb der Haltevorrichtung. Die Haltevorrichtung kann daher auch hohen Belastungen standhalten. Insbesondere können die Durchgangsöffnungen von der jeweiligen Lagerabschnittswand vollständig umschlossen sein. Eine vollständig umschlossene Durchgangsöffnung sorgt für eine besonders sichere Verbindung zwischen Aufnahmeteil und Schließteil. Gerade bei nicht lösbarer Verbindung von Aufnahmeteil und Schließteil ist die Haltevorrichtung besonders stabil und zuverlässig. Zum einen kann die Haltevorrichtung eine aufgenommene Leitung besonders sicher halten. Zum anderen bleiben die Bestandteile der Haltevorrichtung beim Transport der Haltevorrichtung, insbesondere bei einem Transport in der Offenstellung der Haltevorrichtung, besonders sicher miteinander verbunden.
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Nach einer weiteren Ausgestaltung ist mindestens ein Wandabschnitt der Lagerabschnittswand des Aufnahmeteils gekrümmt und mindestens ein Wandabschnitt der Lagerabschnittswand des Schließteils ist korrespondierend gekrümmt. Die die Durchgangsöffnungen des jeweils anderen Teils durchgreifenden Wandabschnitte der Lagerabschnittswände von Aufnahmeteil und Schließteil sind also zueinander korrespondierend gekrümmt. Werden Schließteil und Aufnahmeteil relativ zueinander verdreht, können die korrespondierend zueinander gekrümmten Wandabschnitte der jeweiligen Lagerabschnittswand aneinander entlang gleiten. Dies führt zu einer besonders guten Führung des Schließteils in dem Aufnahmeteil bzw. des Aufnahmeteils in dem Schließteil. Insbesondere kann somit die Schließstellung der Haltevorrichtung besonders einfach und zielsicher erreicht werden. Bevorzugt können die Wandabschnitte kreisförmig gekrümmt sein. Es kann also der mindestens eine Wandabschnitt der Lagerabschnittswand des Aufnahmeteils kreisförmig gekrümmt und der mindestens eine Wandabschnitt der Lagerabschnittswand des Schließteils dazu korrespondierend kreisförmig gekrümmt sein. Auch kann die Lagerabschnittswand des Aufnahmeteils mehrere, insbesondere zwei, gekrümmte Wandabschnitte und die Lagerabschnittswand des Schließteils mehrere, insbesondere zwei, korrespondierend gekrümmte Wandabschnitte aufweisen.
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Nach einer weiteren Ausgestaltung kann der mindestens eine Wandabschnitt der Lagerabschnittswand des Aufnahmeteils konkav gekrümmt sein, während der mindestens eine Wandabschnitt der Lagerabschnittswand des Schließteils konvex gekrümmt ist. Dies erlaubt eine besonders einfache und sichere Führung des Schließteils gegenüber dem Aufnahmeteil. Insbesondere können mehrere, beispielsweise zwei, konkave bzw. konvexe Wandabschnitte vorgesehen sein.
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Nach einer weiteren Ausgestaltung kann die Haltevorrichtung einstückig ausgebildet sein. Aufnahmeteil und Schließteil können also zunächst als ein gemeinsames Teil hergestellt werden. Insbesondere kann die Haltevorrichtung in einem Kunststoffspritzgussverfahren hergestellt sein. Auch könnte die Haltevorrichtung beispielsweise durch ein 3D-Druckverfahren aus Kunststoff hergestellt werden. Eine einstückige Herstellung ist besonders effizient und kostengünstig. Auch bei einer einstückig hergestellten Haltevorrichtung sind Schließteil und Aufnahmeteil über ihre jeweiligen Lagerabschnitte aneinander drehbar gelagert. Bei einer Drehung von Schließteil bzw. Aufnahmeteil relativ zueinander kann die einstückig hergestellte Haltevorrichtung dann in eine zweiteilige Haltevorrichtung zerfallen, wobei die jeweiligen Lagerabschnittswände jedoch stets die jeweiligen Durchgangsöffnungen durchgreifen und somit Schließteil und Aufnahmeteil sicher aneinander gehalten sind.
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Bevorzugt kann vorgesehen sein, dass das Aufnahmeteil und das Schließteil in einer Fertigungsstellung der Haltevorrichtung, also nach der Herstellung, zunächst über Verbindungsabschnitte (einstückig) miteinander verbunden sind, wobei die Verbindungsabschnitte zum Lösen der Verbindung durch eine Relativdrehung zwischen Aufnahmeteil und Schließteil aufgebrochen werden können. Die gesamte Haltevorrichtung kann einschließlich der Verbindungsabschnitte beispielsweise in einem einzigen Spritzguss erzeugt werden. Werden Schließteil und Aufnahmeteil in der Fertigungsstellung relativ zueinander gedreht, löst sich die Verbindung zwischen Aufnahmeteil und Schließteil, wobei die Verbindungsabschnitte eine Sollbruchstelle darstellen. Die Haltevorrichtung kann grundsätzlich in der Schließstellung, in der Offenstellung oder einer beliebigen Zwischenstellung hergestellt werden. Bevorzugt wird die Haltevorrichtung in der Offenstellung gefertigt, so dass sie direkt nach der Herstellung zur bestimmungsgemäßen Verwendung geeignet ist. Eine in der Haltevorrichtung aufzunehmende Leitung kann dann direkt eingesetzt werden, ohne die Haltevorrichtung zunächst in die Offenstellung überführen zu müssen.
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Nach einer weiteren Ausgestaltung weist das Schließteil einen Verschlussabschnitt mit mindestens einem Rastelement auf und das Aufnahmeteil weist einen Verschlussabschnitt mit mindestens einem korrespondierenden Rastelement auf, wobei die korrespondierenden Rastelemente in der Schließstellung der Haltevorrichtung rastend miteinander in Eingriff stehen. Über die Verschlussabschnitte können Aufnahmeteil und Schließteil sicher und lösbar in der Schließstellung gehalten werden. Die zueinander korrespondierenden Rastelemente des jeweiligen Verschlussabschnittes von Schließteil bzw. Aufnahmeteil können beispielsweise ineinandergreifende Rastvorsprünge sein.
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Nach einer weiteren Ausgestaltung besteht die Haltevorrichtung aus einem gefüllten Kunststoff, insbesondere aus einem mit Glasfasern und/oder Glaskugeln gefüllten Kunststoff. Solche Kunststoffe sind besonders stabil und widerstandsfähig. Insbesondere kann auch so, im Zusammenwirken mit der erfindungsgemäßen Verbindung über die Lagerabschnitte, erreicht werden, dass das Aufnahmeteil und das Schließteil nicht (zerstörungsfrei) voneinander lösbar sind. Auch kann die Haltevorrichtung aus einem nicht-gefüllten Kunststoff, beispielsweise Polypropylen, bestehen.
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Eine Ausgestaltung der Erfindung wird im Folgenden anhand von Figuren erläutert.
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Es zeigen schematisch:
- 1 eine erfindungsgemäße Haltevorrichtung in einer perspektivischen Ansicht,
- 2 die Darstellung aus 1 mit zur Veranschaulichung getrennt dargestelltem Aufnahmeteil und Schließteil,
- 3 die Haltevorrichtung aus 1 in einer weiteren perspektivischen Ansicht,
- 4 die Darstellung aus 3 mit zur Veranschaulichung getrennt dargestelltem Aufnahmeteil und Schließteil,
- 5 zwei Schnittansichten der in 1 gezeigten Haltevorrichtung,
- 6 eine Seitenansicht der in 1 gezeigten Haltevorrichtung in einer halbgeschlossenen Stellung,
- 7 eine weitere Seitenansicht der in 1 gezeigten Haltevorrichtung in der Schließstellung,
- 8 die Darstellung aus 6 von einer gegenüberliegenden Seite,
- 9 die Darstellung aus 7 von einer gegenüberliegenden Seite,
- 10 die Haltevorrichtung aus 3 in einer Ansicht von unten, und
- 11 die Haltevorrichtung aus 4 in einer Ansicht von unten.
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Soweit nichts anderes angegeben ist, bezeichnen in den Figuren gleiche Bezugszeichen gleiche Gegenstände.
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In den Figuren ist eine Haltevorrichtung 10 dargestellt, die ein Aufnahmeteil 100 und ein Schließteil 200 umfasst. Das Aufnahmeteil 100 verfügt über einen Halteabschnitt 110, einen Lagerabschnitt 120 und einen Verschlussabschnitt 130. Der Lagerabschnitt 120 des Aufnahmeteils 100 weist eine Lagerabschnittswand 122 sowie eine durch die Lagerabschnittswand 122 im gezeigten Beispiel vollständig umschlossene Durchgangsöffnung 124 auf. Die Lagerabschnittswand 122 erstreckt sich somit vollständig um die Durchgangsöffnung 124 herum. Das Schließteil 200 verfügt ebenfalls über einen Halteabschnitt 210, einen Lagerabschnitt 220 sowie einen Verschlussabschnitt 230. Der Lagerabschnitt 220 wiederum weist eine Lagerabschnittswand 222 sowie eine Durchgangsöffnung 224 auf, die in dem gezeigten Beispiel durch die Lagerabschnittswand 222 ebenfalls vollständig umschlossen wird. Die Lagerabschnittswand 222 erstreckt sich also wiederum vollständig um die Durchgangsöffnung 224 herum. Der Verschlussabschnitt 130 weist zudem ein Rastelement 132 auf, das in der Schließstellung der Haltevorrichtung mit einem Rastelement 232 des Schließteils 200 zusammengreift. Eine in die Haltevorrichtung aufgenommene Leitung (nicht dargestellt) kann somit sicher zwischen dem an die Leitung angepassten Halteabschnitt 110 und dem an die Leitung angepassten Halteabschnitt 210 gehalten werden.
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Die Lagerabschnittswand 122 des Aufnahmeteils 100 durchgreift die Durchgangsöffnung 224 des Schließteils 200, während die Lagerabschnittswand 222 des Schließteils 200 die Durchgangsöffnung 124 des Aufnahmeteils 100 durchgreift. Die Lagerabschnitte 120, 220 greifen dadurch derart ineinander, dass das Aufnahmeteil 100 und das Schließteil 200 verliersicher und unlösbar miteinander verbunden sind. Schließteil 200 und Aufnahmeteil 100 sind dabei über ihre Lageabschnittswände 122, 222 und Durchgangsöffnungen 124, 224 derart aneinander gelagert, dass sie relativ zueinander gedreht werden können, beispielsweise von der in den 1 und 3 dargestellten Offenstellung über eine in den 6 und 8 dargestellte Zwischenstellung in die in den 7 und 9 erkennbare Schließstellung der Haltevorrichtung.
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Weiterhin sind zwei Wandabschnitte 126, 126' der Lagerabschnittswand 122 des Aufnahmeteils 100 konkav gekrümmt. Die konkaven Wandabschnitte 126, 126' bilden einen unvollständigen Kreis, der von zwei Ausnehmungen 128 unterbrochen ist, wobei an den Unterbrechungsstellen Verbindungsabschnitte 300 ausgebildet sind. Zudem begrenzen die konkaven Wandabschnitte 126, 126' die Durchgangsöffnung 124. Die Lagerabschnittswand 222 des Schließteils 200 weist zwei konvexe Wandabschnitte 226, 226' auf, die korrespondierend zu den konkaven Wandabschnitten 126, 126' der Lagerabschnittswand 122 des Aufnahmeteils 100 ausgebildet sind. Die konkaven Wandabschnitte 126, 126' und die konvexen Wandabschnitte 226, 226' weisen also insbesondere die gleiche Krümmung auf. Bei einer Bewegung von Schließteil 200 und Aufnahmeteil 100 relativ zueinander gleiten die konvexen Wandabschnitte 226, 226' des Schließteils 200 entlang der konkaven Wandabschnitte 126, 126' des Aufnahmeteils 100. Somit wird das Schließteil 200 in seiner Bewegung gegenüber dem Aufnahmeteil 100 geführt. Diese Führung sorgt dafür, dass die Verschlussabschnitte 130, 230 zuverlässig aufeinandertreffen und die Rastelemente 132, 232 ineinandergreifen.
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Die Haltevorrichtung 10 kann in einem Kunststoffspritzgussverfahren hergestellt werden und sich nach der Fertigung in einer Fertigungsstellung befinden, in der die Haltevorrichtung zunächst einstückig ausgebildet ist, Aufnahmeteil 100 und Schließteil 200 also miteinander verbunden sind. Die Haltevorrichtung 10 kann dabei insbesondere in der Offenstellung gefertigt sein, wie in den 1, 3 und 5 dargestellt. In dieser Fertigungsstellung sind das Aufnahmeteil 100 und das Schließteil 200 zunächst über in dem gezeigten Beispiel vier Verbindungsabschnitte 300 miteinander verbunden, von denen in 3 zwei erkennbar sind. In den getrennten Darstellungen von Aufnahmeteil 100 und Schließteil 200 (2 und 4) sind alle vier Verbindungsabschnitte 300 zu erkennen, im von dem Schließteil gelösten Zustand. Werden Aufnahmeteil 100 und Schließteil 200 relativ zueinander gedreht, so löst sich die Verbindung zwischen Aufnahmeteil 100 und Schließteil 200 indem die Verbindungsabschnitte 300 aufbrechen. Diese bilden folglich Sollbruchstellen. Die Haltevorrichtung 10 kann in der Offenstellung als Fertigungsstellung geliefert werden und steht unmittelbar für eine Montage von Leitungen zur Verfügung. Eine Herstellung mittels Kunststoffspritzguss ist so besonders effizient.
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Zudem weist die Lagerabschnittswand 222 des Schließteils 200 einen ersten seitlichen Steg 228 und einen zweiten seitlichen Steg 228' auf. Die Lagerabschnittswand 222 umfasst also den gekrümmten Wandabschnitt 226 sowie die Stege 228, 228'. Die Lagerabschnittswand 122 umfasst die gekrümmten Wandabschnitte 126, 126' sowie die Ausnehmungen 128. Die Ausnehmungen 128 sind grundsätzlich optional, erleichtern jedoch eine Herstellung im Spritzguss und sorgen dafür, dass Aufnahmeteil 100 und Schließteil 200 nur an vier Punkten, nämlich den genannten Verbindungsabschnitten 300, miteinander verbunden sind. Die Stege 228, 228' der Lagerabschnittswand 222 sind versetzt zueinander ausgebildet und weisen eine unterschiedliche Größe auf. Auch dies erleichtert die Herstellung im Spritzguss. Grundsätzlich können die Stege 228, 228' aber auch symmetrisch ausgebildet sein.
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In den 10 und 11 ist die erfindungsgemäße Haltevorrichtung 10 mit Blick auf eine Unterseite der Haltevorrichtung 10 dargestellt, wobei 10 Aufnahmeteil 100 und Schließteil 200 miteinander verbunden und 11 Aufnahmeteil 100 und Schließteil 200 voneinander getrennt zeigt. In der in 10 gezeigten Offenstellung der Haltevorrichtung 10 ist besonders gut erkennbar, dass die Lagerabschnittswand 122 des Aufnahmeteils 100 die Durchgangsöffnung 224 des Schließteils 200 durchgreift.
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Bezugszeichenliste
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- 10
- Haltevorrichtung
- 100
- Aufnahmeteil
- 110
- Halteabschnitt
- 120
- Lagerabschnitt
- 122
- Lagerabschnittswand
- 124
- Durchgangsöffnung
- 126, 126'
- konkave Wandabschnitte
- 128
- Ausnehmungen
- 130
- Verschlussabschnitt
- 132
- Rastelement
- 200
- Schließteil
- 210
- Halteabschnitt
- 220
- Lagerabschnitt
- 222
- Lagerabschnittswand
- 224
- Durchgangsöffnung
- 226, 226'
- konvexe Wandabschnitte
- 228, 228'
- Seitenstege
- 230
- Verschlussabschnitt
- 232
- Rastelement
- 300
- Verbindungsabschnitte
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ZITATE ENTHALTEN IN DER BESCHREIBUNG
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Zitierte Patentliteratur
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- DE 9407618 U1 [0003]
- DE 3126488 C2 [0004]