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Die Erfindung betrifft eine Schließbügelanordnung für ein Fahrzeug mit zumindest einem beweglich gelagerten Schließbügel und ein Fahrzeug mit einer solchen Schließbügelanordnung .
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Aus der
DE 20 2015 100 969 U1 ist ein System zum Einstellen des Abstandes zwischen einem Riegelverschluss und einem Fahrzeugteil bekannt. Das System umfasst einen Riegel, der an dem Verschluss befestigt ist, eine Schließbügelanordnung, die in der Nähe des Fahrzeugteiles befestigt ist, einen Schließbügel, der an der Schließbügelanordnung befestigt ist, die in Kombination mit dem Riegel lösbar den Verschluss sichert, und einen Gewindeanschluss, der betriebswirksam zwischen dem Schließbügel und dem Fahrzeugteil zum Bewegen des Schließbügels in Bezug auf das Fahrzeugteil verbunden ist.
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Der Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, eine gegenüber dem Stand der Technik verbesserte Schließbügelanordnung für ein Fahrzeug mit zumindest einem beweglich gelagerten Schließbügel und ein Fahrzeug mit zumindest einer solchen Schließbügelanordnung anzugeben.
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Die Aufgabe wird erfindungsgemäß hinsichtlich der Schließbügelanordnung durch die in Anspruch 1 und hinsichtlich des Fahrzeuges durch die in Anspruch 3 angegebenen Merkmale gelöst.
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Vorteilhafte Ausgestaltungen der Erfindung sind Gegenstand der Unteransprüche.
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Eine Schließbügelanordnung für ein Fahrzeug weist zumindest einen beweglich gelagerten Schließbügel auf. Erfindungsgemäß ist der zumindest eine Schließbügel von einer Betriebsstellung bei geschlossener Fahrzeugtür automatisch in eine Nichtbetriebsstellung bei geöffneter Fahrzeugtür und zurück positionierbar, wobei der zumindest eine Schließbügel in der Nichtbetriebsstellung zumindest in ein in Bezug auf einen Ein- und Ausstiegsbereich begrenzendes Fahrzeugbauteil flächenbündig versenkbar ist.
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Dadurch, dass der zumindest eine Schließbügel auch bei nur geringfügig geöffneter Fahrzeugtür die Nichtbetriebsbestellung aufweist, sind eine Berührung zwischen dem Schließbügel und einem Insassen und eine dadurch bedingte Verschmutzung von Kleidung des ein- oder aussteigenden Insassen weitestgehend ausgeschlossen.
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Zudem ist ein Verletzungsrisiko für den ein- oder aussteigenden Insassen verringert, da der Schließbügel nicht wie in der Betriebsstellung von dem Fahrzeugbauteil abragt.
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Der Schließbügel ist insbesondere unmittelbar nach einem Öffnen der Fahrzeugtür in die Nichtbetriebsstellung positionierbar, in welcher der Schließbügel im Wesentlichen nicht sichtbar ist und dadurch eine ansprechendere Optik des Fahrzeugbauteiles bei geöffneter Fahrzeugtür erzielbar ist.
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Ausführungsbeispiele der Erfindung werden im Folgenden anhand von Zeichnungen näher erläutert.
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Dabei zeigen:
- 1 schematisch eine perspektivische Ansicht eines Türbereiches eines Fahrzeuges mit einem Schließbügel in einer Betriebsstellung,
- 2 schematisch eine perspektivische Ansicht eines Türbereiches eines Fahrzeuges mit einem Schließbügel in einer Nichtbetriebsstellung,
- 3 schematisch eine Draufsicht des Schließbügels in der Betriebsstellung und eine Antriebseinheit und
- 4 schematisch eine Seitenansicht des Schließbügels in der Betriebsstellung und in der Nichtbetriebsstellung.
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Einander entsprechende Teile sind in allen Figuren mit den gleichen Bezugszeichen versehen.
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1 zeigt eine perspektivische Ansicht eines Türbereiches eines Fahrzeuges 1 bei geöffneter und nicht näher dargestellter Fahrzeugtür mit einem Schließbügel 2 in einer Betriebsstellung B.
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In der Betriebsstellung B ragt der Schließbügel 2 sichtbar von einem einen Ein- und Ausstiegsbereich begrenzenden Fahrzeugbauteil 3 ab und stellt somit ein Hindernis für einen ein- oder aussteigenden Insassen dar. Gemäß dem vorliegenden Ausführungsbeispiel handelt es sich bei dem Fahrzeugbauteil 3 um eine C-Säule des Fahrzeuges 1.
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In der Betriebsstellung B des Schließbügels 2 kann der Insasse, insbesondere wenn die Fahrzeugtür nicht ausreichend weit geöffnet werden kann, zum einen an dem Schließbügel 2 hängenbleiben und sich verletzen und zum anderen kann eine Kleidung des Insassen bei Berührung mit dem Schließbügel 2 verschmutzten, da ein solcher Schließbügel 2 oftmals mit einem Schmiermittel versehen ist.
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Um einen ungehinderten Ein- und Ausstieg aus dem Fahrzeug 1 zu ermöglichen, ist eine in den 3 und 4 gezeigte Schließbügelanordnung S vorgesehen, mittels welcher realisierbar ist, dass der Schließbügel 2 automatisch von der Betriebsstellung B in eine u. a. in 2 gezeigte Nichtbetriebsstellung N und zurück positionierbar ist.
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Zur Positionierung des Schließbügels 2 von der Betriebsstellung B in die Nichtbetriebsstellung N und zurück ist der Schließbügel 2 mit einer in 3 gezeigten Antriebseinheit 4, insbesondere einer elektrischen Antriebseinheit in Form eines Elektromotors, gekoppelt. In einer Ausführungsform ist der Schließbügel 2 mittels Längsverstellung in die Nichtbetriebsstellung N und zurück positionierbar, wobei der Schließbügel 2 gemäß dem in den 3 und 4 gezeigten Ausführungsbeispiel mittels Drehen oder Schwenken in die Nichtbetriebsstellung N und zurück in die Betriebsstellung B positionierbar ist.
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In 3 ist eine Draufsicht des Schließbügels 2 mit der gekoppelten Antriebseinheit 4 dargestellt, wobei in 4 eine Seitenansicht des Schließbügels 2 gezeigt ist. In 3 ist der Schließbügel 2 in der Betriebsstellung B und in 4 ist der Schließbügel 2 sowohl in der Betriebsstellung B als auch in der Nichtbetriebsstellung N gezeigt, wobei der Schließbügel 2 in der Nichtbetriebsstellung N mit gestrichelter Linie dargestellt ist.
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Der Schließbügel 2 ist um eine Drehachse D drehbar gelagert, die beispielsweise in einer Ausführungsform in Richtung der Fahrzeugquerachse und in einer alternativen Ausführungsform in Richtung der Fahrzeuglängsachse verläuft, so dass der Schließbügel 2 entsprechend in Richtung der Fahrzeugquerachse oder in Richtung der Fahrzeuglängsachse schwenkbar gelagert ist. Alternativ dazu kann die Drehachse D auch in eine andere geeignete Richtung verlaufend angeordnet sein.
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In der Nichtbetriebsstellung N des Schließbügels 2 ist dieser in das Fahrzeugbauteil 3 versenkt und schließt im Wesentlichen flächenbündig mit einer Oberfläche des Fahrzeugbauteiles 3 ab, so dass der Schließbügel 2 nicht von der Oberfläche abragt und einen Insassen dadurch beim Ein- oder Aussteigen behindert.
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Das Fahrzeugbauteil 3 weist eine in 2 gezeigte Aussparung A auf, die im Wesentlichen mit den Abmessungen des Schließbügels 2 korrespondiert, so dass der Schließbügel 2 die Nichtbetriebsstellung N einnehmen kann. Beispielsweise ist die Aussparung A durch einen ausgeschnittenen Bereich um den Schließbügel 2 herum gebildet. Im Allgemeinen steht innerhalb des Fahrzeugbauteiles 3 ein solcher Bauraum zur Ausbildung der Aussparung A zur Verfügung.
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Wird die Fahrzeugtür geöffnet, wobei das Öffnen anhand eines mittels eines Sensors erfassten Drehwinkels ermittelt wird, wird der Schließbügel 2 mittels einer durch die Antriebseinheit betätigten Mechanik in die Aussparung A versenkt und nimmt so die Nichtbetriebsstellung N ein.
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Wird erfasst, dass die Fahrzeugtür geschlossen wird, verfährt der Schließbügel 2 in die Betriebsstellung B und rastet, insbesondere mittels geometrischen Formschlusses, in dem Fahrzeugbauteil 3 ein. Der Schließbügel 2 weist Öffnungen 2.1 auf, so dass der Schließbügel 2 mit an dem Fahrzeugbauteil 3 und/oder an einem Fahrzeugrohbau entsprechend ausgebildeten Ausformungen 3.1 formschlüssig verrastbar ist, wodurch der Schließbügel 2 fahrzeugseitig arretiert ist. Durch die Arretierung des Schließbügels 2 an dem Fahrzeugbauteil 3 und/oder an dem Fahrzeugrohbau werden funktionsbedingte Kräfte, insbesondere beim Schließen der Fahrzeugtür, nicht in die Antriebseinheit 4 eingeleitet, wodurch diese nicht diese Kräfte aufnehmen muss.
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Eine Weiterbildung der Schließbügelanordnung S sieht vor, dass die Aussparung A bei versenktem, also bei in der Nichtbetriebsstellung N positioniertem Schließbügel 2 mittels einer Abdeckung, die mittels der Antriebseinheit 4 oder einer weiteren Antriebseinheit verfahrbar ist, verschließbar ist.
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Wie oben beschrieben, ist das vorliegende Ausführungsbeispiel auf einen Türbereich im Fond des Fahrzeuges 1 bezogen, wobei eine derartige Schließbügelanordnung S mit einem solchen Schließbügel 2 in jedem Türbereich eines Fahrzeuges 1 angeordnet sein kann, um einen ungehinderten Ein- und Ausstieg in das bzw. aus dem Fahrzeug 1 zu ermöglichen. Das Fahrzeugbauteil 3 kann beispielsweise auch eine B-Säule des Fahrzeuges 1 sein.
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Mittels der oben beschriebenen Schließbügelanordnung S ist ein vollautomatisiertes Positionieren des Schließbügels 2 von der Betriebsstellung B in die Nichtbetriebsstellung N und zurück möglich.
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Bezugszeichenliste
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- 1
- Fahrzeug
- 2
- Schließbügel
- 2.1
- Öffnung
- 3
- Fahrzeugbauteil
- 3.1
- Ausformung
- 4
- Antriebseinheit
- A
- Aussparung
- B
- Betriebsstellung
- D
- Drehachse
- N
- Nichtbetriebsstellung
- S
- Schließbügelanordnung
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ZITATE ENTHALTEN IN DER BESCHREIBUNG
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Zitierte Patentliteratur
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- DE 202015100969 U1 [0002]