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Werkzeug zum Spannen eines Drahtseils, das insbesondere am Umfang eines Holzbündels in Form einer Schlaufe befestigt wird.
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Aus der
RO 104 175 B1 ist bekannt, dass zum Spannen eines Drahtseils am Umfang eines Holzbündels an einem Seilende ein Kettenspannhebel befestigt ist, der, in Verbindung mit einer Kette, die am anderen Seilende befestigt ist zum Spannen des Drahtseils verwendet wird.
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Des Weiteren kennt man aus der
FR 1 356 980 A eine selbstsichernde Sicherheitsverschlussvorrichtung für Anschlagmittel, welche mit einem montierten Drahtseil zum Bündeln von Hölzern verwendet werden kann. Hierbei wird nach dem Umschlingen des Bündelguts das freie Drahtseilende in die geöffnete Verschlussvorrichtung eingelegt und durch das Schwenken eines Exzenterhebels wird das Drahtseil formschlüssig eingeklemmt. Mit einer Öse wird anschließend der Spannhebel gegen ein unbeabsichtigtes Öffnen gesichert.
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In der
AT 247 556 B ist ein Verschlussstück beschrieben, welches für ein Tragschleifen bildendes Packseil oder dergleichen zur Umschlingung von z. B. Holzbunden verwendet wird. Das Verschlussstück beinhaltet verschiedene Öffnungen zum Einlegen und Halten des Packseils und kann somit zur Rund- und Halbrundbündelung verwendet werden.
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Eine Ratsche zum Spannen von Verzurrmitteln wie Gurte, Seile oder dergleichen an Bündelgütern, ist aus der
DE 33 46 755 A1 bekannt. Die Ratsche dient hierbei in Kombination mit Spanngliedern sowohl zum Spannen als auch zum Öffnen des Verzurrmittels und kann nach dem Spannvorgang abgenommen werden.
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Das US-Patent
US 5 289 765 A offenbart eine Vorrichtung und ein Verfahren zum Bündeln und transportieren von Baum-, Busch- und Rosenstrauchgeäst und dergleichen. Die Vorrichtung beinhaltet ein längliches Körperelement mit einem Haltegriff, einer Öse, Haken und einer Seilklampe. In Verbindung mit einem flexiblen Element kann die Vorrichtung somit zum Kompaktieren und Halten des Geästs verwendet werden.
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Außerdem ist aus der
EP 1 947 013 A1 eine Vorrichtung zum Bündeln von Holzscheitern bekannt, bei welcher vor dem Umreifen des Bündels mit einem Bindemittel die aufgestapelten Scheiter mittels eines Linearantriebs in Verbindung mit einem Spannseil zusammengezogen werden.
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Die
DE 10 2016 112 823 A1 offenbart einen Gurtspanner für Gebinde balkenförmiger Körper und umfasst dabei im Wesentlichen einen Mechanismus zum Spannen eines Gurts, der das Gebinde umfasst. Bei einem Nachgeben oder länger werden des Gurts wird er automatisch federgetrieben nachgespannt.
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Bei der
RO 104 175 B1 ist es allerdings nötig, an jedem verwendeten Drahtseil eine Kette und einen Kettenspannhebel zu befestigen, da sie nach dem Spannvorgang des Drahtseils nicht abgenommen werden können und der Spannweg des Kettenspannhebels ist begrenzt. Des Weiteren ist es bei der
FR 1 356 980 A und der
AT 247 556 B nur erschwert möglich, das Bindemittel unter Vorspannung an einen Holzbündel anzubringen. Das Bindesystem aus der
DE 33 46 755 A1 ist zum Spannen und dem Schließen eines Stahlbands oder eines Drahtseils wenig geeignet, das allerdings für eine längerfristige Lagerung des Bündels im Freien, wegen der Witterungsbeständigkeit von Bindemitteln aus Stahl, von Vorteil wäre. Bei der Vorrichtung aus der
US 5 289 765 A ist nach dem Kompaktieren des Geästs noch die Anbringung eines zusätzlichen Bindemittels notwendig, wenn die Vorrichtung abgenommen wird und der Bündel seine Form beibehalten soll.
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Ebenso ist auch an den Spannsystemen aus der
EP 1 947 013 A1 und der
DE 10 2016 112 823 A1 nach dem Spannvorgang die Anbringung eines zusätzlichen Bindemittels erforderlich, um die Form des Bündels nach dem Abnehmen des Spannsystems zu erhalten.
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Der im Patentanspruch 1 angegebenen Erfindung liegt das Problem zugrunde, die Vorbereitung eines Drahtseils zu vereinfachen und den Spannweg für das Spannen eines Drahtseils zu verlängern.
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Dieses Problem wird durch die im Patentanspruch 1 aufgeführten Merkmale gelöst.
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Die mit der Erfindung erzielten Vorteile bestehen insbesondere darin, dass nach dem Spannvorgang eines Drahtseils das neue Werkzeug abgenommen werden kann und die Vorbereitung eines Drahtseils dadurch einfacher und kostengünstiger ist, da weniger Anbauteile erforderlich sind die für den Spannvorgang benötigt werden. Des Weiteren ist der Spannweg des neuen Werkzeugs durch die Verwendung einer Spanngurtratsche als Zugmittel erheblich länger und die Vorspannkraft der Spanngurtratsche kann für das Spannen des Drahtseils vollständig genutzt werden.
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Eine vorteilhafte Ausgestaltung der Erfindung ist im Patentanspruch 6 und 7 angegeben. Die Weiterbildung nach Patentanspruch 6 ermöglicht das Spannen des Drahtseils mit einer befestigten Seilklemme an dem Seilende, welches für den Spannvorgang verwendet wird und die Weiterbildung nach Patentanspruch 7 ermöglicht das Spannen des Drahtseils ohne befestigtes Anbauteil an dem Seilende, welches für den Spannvorgang verwendet wird. Zu beachten ist allerdings, dass sich diese Seilverbindungen bei lockeren Seilklemmen öffnen können.
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Ein Ausführungsbeispiel der Erfindung ist in den Zeichnungen dargestellt und wird im Folgenden näher beschrieben.
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Es zeigen:
- 1, ein neues Werkzeug in einer perspektivischen Ansicht während des Spannvorgangs mit einem Teilausschnitt eines vorbereiteten Drahtseils am Umfang eines Holzbündels;
- 2, ein neues Werkzeug in einer perspektivischen Ansicht;
- 3, einen Teilausschnitt des Werkzeugs während des Spannvorgangs mit einem Teilausschnitt eines vorbereiteten Drahtseils;
- 4, eine Vorderansicht des Werkzeugs mit einem Verweis auf die Ansicht B-B;
- 5, eine Draufsicht des Werkzeugs mit einem Verweis auf den Schnitt A-A;
- 6, den Schnitt A-A aus 5 im vergrößerten Maßstab, mit dem Aufbau einer Seilklemmenhalterung 2 und einer Seilstopperhalterung 3;
- 7, die Ansicht B-B aus 4 im vergrößerten Maßstab, die die Form und die Position einer zweiten Feder 8 ersichtlich macht.
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Das Werkzeug, wie in 2 ersichtlich, ist nach Patentanspruch 1 zusammengesetzt und ergänzend kommt hinzu, dass:
- a) eine Seilklemmenhalterung 2, wie in 5 und 6 erkennbar, aus zwei gebogenen Blechzuschnitten, drei Distanzscheiben im Zwischenraum und einer Senkschraube zusammengesetzt ist; die Dicke der Distanzscheiben und die Biegung der Blechzuschnitte an den größten Seildurchmesser, der in die Seilklemmenhalterung 2 eingelegt wird, angepasst ist;
- b) ein Verbindungskörper 1, wie in 6 ersichtlich, aus einem Rechteckrohr besteht; der Verbindungskörper 1 mit einer eingesteckten Seilklemmenhalterung 2 durch einen Querspannstift verbunden ist; für die Befestigung einer Spanngurtratsche 4, wie in 4 und 5 ersichtlich, zwei Halterungen 9 aus Blechzuschnitten mit 2 Schrauben am Verbindungskörper 1 befestigt sind; eine erste Feder 7, die in zwei Bohrungen des Verbindungskörpers 1 befestigt ist, als Drahtbiegeteil ausgebildet ist;
- c) eine Spanngurtratsche 4, wie in 5 ersichtlich, mit einer Schraube und drei Distanzbuchsen an den zwei Halterungen 9 des Verbindungskörpers 1 befestigt ist; die Spanngurtratsche 4 anhand der Vorspannkraft ausgewählt ist,
- d) ein Spanngurt 6, wie in 5 ersichtlich, schmäler als eine Gurtaufnahme an einer Schlitzwelle 5 der Spanngurtratsche 4 ist, da der Spanngurt 6 nur die Vorspannkraft der Spanngurtratsche 4 bewältigen muss und nicht die zulässige Maximallast der verriegelten Spanngurtratsche 4; eine erste Feder 7, die als Drahtbiegeteil ausgebildet ist, mit der Federkraft den Spanngurt 6 an den Verbindungskörper 1 anlegt und somit das saubere und mittige Aufrollen des Spanngurts 6 auf die Schlitzwelle 5 der Spanngurtratsche 4 gewährleistet;
- e) eine Seilstopperhalterung 3, wie in 5 und 6 ersichtlich, aus zwei gebogenen Blechzuschnitten, drei runden Distanzmuttern im Zwischenraum und sechs Schrauben zusammengesetzt ist; die Seilstopperhalterung 3 mit einer zweiten Feder 8 versehen ist, die die Seilstopperhalterung 3 mit der Federkraft an den Verbindungskörper 1 anlegt und dadurch ein ungewolltes Gleiten der Seilstopperhalterung 3, z. B. durch das Eigengewicht, verhindert; die zweite Feder 8 als Drahtbiegeteil ausgebildet ist, wie in 7, 4 und 3 ersichtlich; die Biegung an den zwei Blechzuschnitten der Seilstopperhalterung 3 an die Breite des Spanngurts 6 und an den kleinsten Seildurchmesser, der in die Seilstopperhalterung 3 eingelegt wird, angepasst ist.
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Für die Vorbereitung eines Drahtseils 100, wie in 1 erkennbar, wird eine Länge gewählt, die dem Umfang eines Holzbündels 110 entspricht, zuzüglich einem Übermaß, das ca. dem halben Spannweg des Werkzeugs entspricht. An den zwei Seilenden wird jeweils ein Seilstopper 101 montiert, z. B. eine runde Pressklemme, wie in 3 ersichtlich. Das Drahtseil 100 wird zu einer Schlaufe geformt und an den beieinanderliegenden Seilstücken der Schlaufe werden zwei Seilklemmen 102 locker montiert, wobei die zweite Seilklemme 102 vor allem zur Erhöhung der Ausfallsicherheit der Seilverbindung dient. Das Drahtseil 100 wird zum Positionieren am Umfang des Holzbündels 110 geweitet, bis die zwei Seilstopper 101 an den Seilklemmen 102 auf Anschlag sind. Das vorbereitete Drahtseil 100 kann auch vor dem Einlegen von Holzstücken, in eine Vorrichtung zum zylinderförmigen Bündeln von länglichen Holzstücken, positioniert werden und nach der Fertigstellung des Holzbündels 110 auf den Umfang des Holzbündels 110 umgelegt werden, wenn z. B. eine Anschlagwand das nachträgliche Positionieren des Drahtseils 100 verhindert. Für das Spannen des Drahtseils 100 um eine Restmenge an Holzstücken wird das Drahtseilende auf der Mutterseite der Seilklemmen 102 durch das Anbringen einer zusätzlichen Seilklemme 102 gekürzt.
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Für die Verwendung des Werkzeugs werden die beieinanderliegenden Seilstücke der Schlaufe in die Seilklemmenhalterung 2 des Werkzeugs eingelegt, wie in 3 ersichtlich, und die zwei Seilklemmen 102 werden an der Seilklemmenhalterung 2 abgestützt. Der Seilstopper 101 auf der Bügelseite Y der Seilklemmen 102 wird in der Seilstopperhalterung 3 des Werkzeugs positioniert. Der Grund dafür ist, dass dieses Drahtseilende nach dem Festziehen der Seilklemmen 102 ausreichend gegen Verrutschen gesichert ist. Außerdem sind, wie in 1 erkennbar, in dieser Arbeitsstellung des Werkzeugs die Muttern der Seilklemmen 102 zum Festziehen gut erreichbar, z. B. mit einem Steckschlüssel-Schraubendreher. Nach dem manuellen Spannen mit der Spanngurtratsche 4 und dem Festziehen der Seilklemmenmuttern ist das Drahtseil 100 fest angebracht. Der Seilstopper 101, der in der Seilstopperhalterung 3 positioniert ist, kann nach dem Entlasten der Spanngurtratsche 4 und dem Verschieben der Seilstopperhalterung 3 in die Richtung der Seilklemmenhalterung 2 ausgehängt werden. Durch ein seitliches Schwenken des Werkzeugs, in die Richtung der Seilklemmenmuttern, stützt sich die Seilklemmenhalterung 2 an einer Seilklemme 102 ab und hebelt sich aus der Seilverbindung.
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Bezugszeichenliste
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- 1
- Verbindungskörper
- 2
- Seilklemmenhalterung
- 3
- Seilstopperhalterung
- 4
- Spanngurtratsche
- 5
- Schlitzwelle einer Spanngurtratsche
- 6
- Spanngurt
- 7
- erste Feder
- 8
- zweite Feder
- 9
- Halterung
- 100
- Drahtseil
- 101
- Seilstopper
- 102
- Seilklemme
- 110
- Holzbündel
- A-A
- Schnittansicht
- B-B
- Ansicht
- Y
- Bügelseite einer Seilklemme