DE102017008559A1

DE102017008559A1 - Verfahren zum Betrieb einer Anhängekupplung

Info

Publication number: DE102017008559A1
Application number: DE102017008559.5A
Authority: DE
Inventors: Martin Fischer; Markus Schultis
Original assignee: Daimler AG
Current assignee: Mercedes Benz Group AG
Priority date: 2017-09-12
Filing date: 2017-09-12
Publication date: 2018-03-01

Abstract

Die Erfindung betrifft ein Verfahren zum Betrieb einer Anhängekupplung (2) für ein Fahrzeug (1), wobei ein Kupplungselement (2.1) zum Ankuppeln eines Anhängers (3) und eine Stromversorgungseinheit (2.2) zur elektrischen Stromversorgung des Anhängers (3) vorgesehen sind. Erfindungsgemäß ist vorgesehen, dass anhand erfasster Bilddaten einer Rückfahrkamera (6) des Fahrzeuges (1) ermittelt wird, ob eine Stromversorgung zwischen dem Fahrzeug (1) und dem Anhänger (3) hergestellt ist, wobei bei nicht hergestellter Stromversorgung ein Hinweis im Fahrzeug (1) ausgegeben wird.

Description

Die Erfindung betrifft ein Verfahren zum Betrieb einer Anhängekupplung für ein Fahrzeug, wobei eine Kupplungselement zum Ankuppeln eines Anhängers und eine Stromversorgungseinheit zur elektrischen Stromversorgung des Anhängers vorgesehen sind.
Aus der DE 10 2014 008 077 A1 sind eine Anhängekupplung für ein Kraftfahrzeug und ein Verfahren zum Betrieb einer solchen Anhängekupplung bekannt. Die Anhängekupplung umfasst einen Kuppelträger, an dem ein Kuppelelement zum Ankuppeln eines Anhängers angeordnet ist. Zudem umfasst die Anhängekupplung mindestens einen Kupplungsnutzungssensor zur Erfassung mindestens eines von einer Nutzung des Kuppelträgers abhängigen Kupplungsnutzungszustandes, insbesondere einer Winkelstellung des Anhängers oder des Lastenträgers relativ zu dem Kuppelträger und/oder einer mechanischen Belastung des Kuppelträgers durch den Anhänger oder den Lastenträger, und zur Ausgabe mindestens eines den Kupplungsnutzungszustand repräsentierenden Kupplungsnutzungssignals. Des Weiteren weist die Anhängekupplung eine Stromversorgungseinrichtung zur elektrischen Stromversorgung des Anhängers auf, wobei die Stromversorgungseinrichtung eine Elektro-Nutzungssensoranordnung zur Erzeugung eines Elektro-Nutzungssignals in Abhängigkeit von einer Nutzung der Stromversorgungseinrichtung durch den Anhänger aufweist. Ferner ist vorgesehen, dass sie eine Auswerteeinrichtung aufweist, welche anhand einer logischen Verknüpfung des Elektro-Nutzungssignals eine Störungsinformation erzeugt.
Der Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, ein gegenüber dem Stand der Technik verbessertes Verfahren zum Betrieb einer Anhängekupplung anzugeben.
Die Aufgabe wird erfindungsgemäß durch die in Anspruch 1 angegebenen Merkmale gelöst.
Vorteilhafte Ausgestaltungen der Erfindung sind Gegenstand der Unteransprüche.
Ein Verfahren zum Betrieb einer Anhängekupplung für ein Fahrzeug, wobei ein Kupplungselement zum Ankuppeln eines Anhängers und eine Stromversorgungseinheit zur elektrischen Stromversorgung des Anhängers vorgesehen sind, sieht erfindungsgemäß vor, dass anhand erfasster Bilddaten einer Rückfahrkamera des Fahrzeuges ermittelt wird, ob eine Stromversorgung zwischen dem Fahrzeug und dem Anhänger hergestellt ist, wobei bei nichthergestellter Stromversorgung ein Hinweis im Fahrzeug ausgegeben wird.
Das Verfahren stellt eine vergleichsweise einfache Möglichkeit zur Diagnose dar, ob eine korrekte Stromversorgung zwischen dem Fahrzeug und dem Anhänger hergestellt ist.
Ist die Stromversorgung nicht hergestellt, besteht die Gefahr, da anhand erfasster Signale einer fahrzeugseitigen Sensorik das Vorhandensein eines Anhängers nicht ermittelt wird, dass dem Fahrzeugführer fälschlicherweise ein automatischer Einparkvorgang bei einer erfassten Parkplatzsuche des Fahrzeuges angeboten wird.
Darüber hinaus kann durch Anwendung des Verfahrens das Risiko, dass das Fahrzeug mit unbeleuchtetem Anhänger am Straßenverkehr teilnimmt, wesentlich verringert werden. Die Sicherheit im Straßenverkehr kann also durch Anwendung des Verfahrens und durch Beachtung des Hinweises, insbesondere durch den Fahrzeugführer, erhöht werden.
Ausführungsbeispiele der Erfindung werden im Folgenden anhand einer Zeichnung näher erläutert.
Dabei zeigt die:
1 schematisch ein Fahrzeug mit einer Anhängekupplung und einen Anhänger.
In der einzigen Figur sind ein Fahrzeug 1 mit einer Anhängekupplung 2 und ein Anhänger 3 dargestellt. Dabei ist die Anhängekupplung 2 gemäß dem vorliegenden Ausführungsbeispiel als Kugelkopfkupplung ausgebildet.
Die Anhängekupplung 2 umfasst ein Kupplungselement 2.1 zum Ankuppeln des Anhängers 3 und eine Stromversorgungseinheit 2.2 zur elektrischen Stromversorgung des Anhängers 3, wobei die Stromversorgungseinheit 2.2 als Anhängersteckdose ausgeführt ist.
Wird der Anhänger 3 an das Fahrzeug 1 gekuppelt, wird ein am Anhänger 3 angeordnetes Gegenstück 4, welches als Kugelpfanne ausgeformt ist, auf dem Kupplungselement 2.1 in Form einer Kugel angeordnet.
Anschließend ist es erforderlich, die elektrische Stromversorgung des Anhängers 3 herzustellen. Hierzu wird ein an dem Anhänger 3 befestigter Stecker 5 in die als Anhängersteckdose ausgeführte Stromversorgungseinheit 2.2 eingesteckt. In dem vorliegenden Ausführungsbeispiel ist der Stecker 5 nicht in die Stromversorgungseinheit 2.2 des Fahrzeuges 1 eingesteckt.
Ist die elektrische Stromversorgung nicht hergestellt, beispielsweise weil der Stecker 5 nicht ordnungsgemäß in die Stromversorgungseinheit 2.2 eingesteckt ist, so besteht die Gefahr, dass der angekuppelte Anhänger 3 vom Fahrzeug 1 nicht erkannt wird.
Dadurch wiederum besteht die Gefahr, dass das Fahrzeug 1 mit unbeleuchtetem Anhänger 3 fährt, und dass bei einer erfassten Suche eines Parkplatzes für das Fahrzeug 1 ein Parkassistent als Fahrerassistenzsystem einen automatisch durchgeführten Einparkvorgang anbietet, ohne dass der Anhänger 3 berücksichtigt wird.
Um zu überprüfen, ob die elektrische Stromversorgung des Anhängers 3 hergestellt ist, ist vorgesehen, dazu erfasste Bilddaten einer im Heckbereich des Fahrzeuges 1 angeordneten Rückfahrkamera 6 zu verwenden.
Beispielsweise wird die Rückfahrkamera 6 automatisch aktiviert, wenn erfasst wird, dass der Anhänger 3 an das Fahrzeug 1 gekuppelt wird, insbesondere wenn das Gegenstück 4 auf dem Kuppelelement 2.1 angeordnet ist, oder wenn das Gegenstück 4 an dem Kuppelelement 2.1 verriegelt wird.
In einer möglichen Ausführungsform ist sowohl an der Stromversorgungseinheit 2.2 des Fahrzeuges 1 als auch an dem am Anhänger 3 angeordneten Stecker 5 eine Markierung angebracht, so dass anhand der erfassten Bilddaten, z. B. durch Erfassen eines Abstandes zwischen den beiden Markierungen, ermittelt werden kann, ob der Stecker 5 ordnungsgemäß in die Stromversorgungseinheit 2.2 eingesteckt ist und somit die Stromversorgung des Anhängers 3 hergestellt ist.
Wird ermittelt, dass der Stecker 5 nicht ordnungsgemäß in die Stromversorgungseinheit 2.2 eingesteckt ist, wird im Fahrzeug 1 ein Hinweis an einen Fahrzeugnutzer ausgegeben, dass es erforderlich ist, die Stromversorgung des Anhängers 3 zu überprüfen. Dabei wird der Hinweis optisch und/oder akustisch im Fahrzeug 1 ausgegeben.
Wird hingegen ermittelt, dass die Stromversorgung zwischen dem Fahrzeug 1 und dem Anhänger 3 hergestellt ist, wird der Parkassistent zumindest zum automatischen Einparken des Fahrzeuges 1 automatisch deaktiviert.
Zudem ist es möglich, dass anhand erfasster Bilddaten der Rückfahrkamera 6 ermittelt werden kann, ob ein nicht näher dargestellter Fahrradträger an der Anhängekupplung 2 des Fahrzeuges 1 befestigt und ob die Stromversorgung hergestellt ist. Auch hierzu ist vorgesehen, dass bei erfasstem Fahrradträger zumindest der Parkassistent als Fahrerassistenzsystem deaktiviert wird.
Alternativ oder zusätzlich kann vorgesehen sein, dass der an das Fahrzeug 1 gekuppelte Anhänger 3 und eine zwischen diesem und dem Fahrzeug 1 hergestellte Stromversorgung anhand erfasster Signale eines Drehwinkelsensors, welcher in der Anhängekupplung 2 des Fahrzeuges 1 angeordnet ist, erfasst werden.
Die Überprüfung der elektrischen Stromversorgung des Anhängers 3 anhand der Bilddaten der Rückfahrkamera 6 und/oder anhand erfasster Signale des Drehwinkelsensors stellt eine vergleichsweise einfache und zusätzliche Methode dar.
Dadurch, dass der Fahrzeugnutzer bei nicht hergestellter Stromversorgung informiert wird, kann das Risiko, dass der Fahrzeugnutzer fälschlicherweise einen automatischen Einparkvorgang aktiviert, wesentlich verringert werden.
Des Weiteren kann die Sicherheit im Straßenverkehr erhöht werden, da im Wesentlichen ausgeschlossen werden kann, dass das Fahrzeug 1 mit unbeleuchtetem Anhänger 3 fährt.
Bezugszeichenliste

1: Fahrzeug
2: Anhängekupplung
2.1: Kupplungselement
2.2: Stromversorgungseinheit
3: Anhänger
4: Gegenstück
5: Stecker
6: Rückfahrkamera

ZITATE ENTHALTEN IN DER BESCHREIBUNG
Diese Liste der vom Anmelder aufgeführten Dokumente wurde automatisiert erzeugt und ist ausschließlich zur besseren Information des Lesers aufgenommen. Die Liste ist nicht Bestandteil der deutschen Patent- bzw. Gebrauchsmusteranmeldung. Das DPMA übernimmt keinerlei Haftung für etwaige Fehler oder Auslassungen.
Zitierte Patentliteratur

DE 102014008077 A1 [0002]

Claims

Verfahren zum Betrieb einer Anhängekupplung (2) für ein Fahrzeug (1), wobei ein Kupplungselement (2.1) zum Ankuppeln eines Anhängers (3) und eine Stromversorgungseinheit (2.2) zur elektrischen Stromversorgung des Anhängers (3) vorgesehen sind, dadurch gekennzeichnet, dass anhand erfasster Bilddaten einer Rückfahrkamera (6) des Fahrzeuges (1) ermittelt wird, ob eine Stromversorgung zwischen dem Fahrzeug (1) und dem Anhänger (3) hergestellt ist, wobei bei nicht hergestellter Stromversorgung ein Hinweis im Fahrzeug (1) ausgegeben wird.
Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass der Hinweis optisch und/oder akustisch ausgegeben wird.
Verfahren nach Anspruch 1 oder 2, dadurch gekennzeichnet, dass bei erfasstem Anhänger (3) ein Parkassistent automatisch deaktiviert wird.