-
Die Erfindung befasst sich mit einer Leuchtvorrichtung zur Beleuchtung eines Innenraums eines elektrischen Haushaltsgeräts.
-
Es ist allgemein üblich, einem Nutzer die Beladung und Entladung des Innenraums eines elektrischen Haushaltsgeräts mit Gegenständen, die in dem Innenraum kühl aufbewahrt oder anderweitig behandelt (z.B. gegart oder gewaschen) werden sollen, durch Beleuchtung des Innenraums angenehmer zu machen. Bei einem elektrischen Backofen hat die Beleuchtung des Innenraums zudem noch den Zweck, während des Garvorgangs dem Nutzer durch eine in der Ofentür vorgesehene Sichtscheibe hindurch eine Beobachtung des Garguts und damit eine visuelle Überprüfung des Garfortschritts zu ermöglichen. Die Sichtscheibe ist bei herkömmlichen Backöfen oftmals aus einem solchen Material gefertigt oder besitzt einen solchen Aufbau, dass Strahlung im infraroten Wellenlängenbereich die Sichtscheibe in Richtung vom Garraum nach außen nur vergleichsweise schlecht durchdringen kann. Dies soll Wärmeverluste aufgrund entweichender infraroter Strahlung gering halten. Diese Filterfunktion hat zur Folge, dass nicht nur solche Strahlungsanteile, die für das menschliche Auge unsichtbar sind, sondern auch Strahlungsanteile im sichtbaren Rotbereich von der Sichtscheibe gegen den Durchtritt nach außen blockiert werden. Öffnet der Nutzer dagegen die Backofentür, fällt diese Filterfunktion weg, weswegen sich der Farbeindruck des beleuchteten Innenraums für den Nutzer deutlich unterscheiden kann, je nachdem, ob die Tür geöffnet ist oder geschlossen. Wegen der erläuterten Filterfunktion der Sichtscheibe kann der Nutzer bei geöffneter Tür aufgrund des verstärkt nach außen gelangenden Rotanteils das Innenraumlicht als wärmer empfinden als bei geschlossener Tür. Unter den veränderten Lichtverhältnissen bei offener Tür kann sich indes für den Nutzer der Fortschritt des Garprozesses anders darstellen als bei geschlossener Tür, wenn er das Gargut durch das Sichtfenster hindurch betrachtet.
-
-
Eine der Erfindung zugrundeliegende Aufgabe kann dahingehend formuliert werden, einen Weg aufzuzeigen, wie bei einem Haushalts-Backofen mit einem türseitigen Sichtfenster mit IR-Filterfunktion unterschiedliche Farbeindrücke des Garraumlichts bei geöffneter und geschlossener Backofentür verringert, bestenfalls sogar vermieden werden können.
-
Zur Lösung dieser Aufgabe sieht die Erfindung gemäß Anspruch 1 eine Leuchtvorrichtung zur Beleuchtung eines Innenraums eines elektrischen Haushaltsgeräts vor, wobei die Leuchtvorrichtung dazu ausgebildet ist, in unterschiedlichen Leuchtmodi betrieben zu werden, welche sich durch die spektrale Zusammensetzung des in den Geräteinnenraum abgegebenen Lichts der Leuchtvorrichtung unterscheiden. Durch Variation der spektralen Zusammensetzung des Lichts kann der subjektive Farbeindruck bei einem Beobachter beeinflusst werden. Bei bestimmten Ausführungsformen ist die Leuchtvorrichtung dazu ausgebildet, in einer Mehrzahl in diskreten Schritten veränderbarer Leuchtmodi betrieben zu werden. Bei anderen Ausführungsformen kann der Leuchtmodus der Leuchtvorrichtung stufenlos verändert werden. Bei einem Haushalts-Backofen beispielsweise bietet die erfindungsgemäße Lösung die Möglichkeit, bei geschlossener Backofentür eine andere spektrale Zusammensetzung des in den Garraum des Backofens abgegebenen Lichts der Leuchtvorrichtung einzustellen als bei geöffneter Tür. Auf diese Weise können Unterschiede in der Farbwahrnehmung, die aufgrund der Infrarot-Filterfunktion einer in die Backofentür eingesetzten Sichtscheibe ansonsten zwischen geöffneter Tür und geschlossener Tür auftreten können, zumindest teilweise kompensiert werden. So kann z.B. bei geöffneter Backofentür eine spektrale Zusammensetzung des in den Garraum abgegebenen Lichts der Leuchtvorrichtung mit einem niedrigeren Rotanteil als bei geschlossener Tür eingestellt werden.
-
Bei bestimmten Ausführungsformen ist zumindest in einer Teilanzahl der Leuchtmodi das in den Geräteinnenraum abgegebene Licht der Leuchtvorrichtung ein Weißlicht, wobei die unterschiedliche spektrale Zusammensetzung des Lichts in den verschiedenen Leuchtmodi mit einer jeweils unterschiedlichen Farbtemperatur des Weißlichts einhergeht.
-
Die Leuchtvorrichtung umfasst eine Mehrzahl Lichtquellen, welche zur Abstrahlung von Licht jeweils unterschiedlichen spektralen Gehalts ausgebildet sind, wobei sich die Leuchtmodi durch eine jeweils andere Betriebskombination der Lichtquellen unterscheiden. Die Lichtquellen können beispielsweise lichtemittierende Dioden (kurz: Leuchtdioden oder LED) sein, wobei die Erfindung keinesfalls auf diese Technologie von Leuchtmitteln beschränkt ist. Mindestens eine der Lichtquellen kann dabei eine Weißlichtquelle sein. Beispielsweise ist bei bestimmten Ausführungsformen vorgesehen, dass die Lichtquellen mindestens zwei Weißlichtquellen umfassen, welche zur Abstrahlung von Weißlicht unterschiedlicher Farbtemperatur ausgebildet sind. Bei anderen Ausführungsformen kann vorgesehen sein, dass die Lichtquellen mindestens eine Rotlichtquelle oder/und mindestens eine Blaulichtquelle oder/und mindestens eine Gelblichtquelle umfassen. Beispielsweise ist bei bestimmten Ausführungsformen eine als Blau- oder Rotlichtquelle ausgebildete erste Lichtquelle mit einer als Weißlichtquelle ausgebildeten zweiten Lichtquelle kombiniert.
-
Bei bestimmten Ausführungsformen umfassen die Betriebskombinationen mindestens zwei Betriebskombinationen, die sich durch eine jeweils andere Kombination von Strahlungsintensitäten wenigstens zweier der Lichtquellen unterscheiden. Unterschiedliche Kombinationen von Strahlungsintensitäten können beispielsweise darin bestehen, dass die Strahlungsintensität, mit welcher eine erste der Lichtquellen betrieben wird, zwischen einer ersten Betriebskombination und einer zweiten Betriebskombination verändert wird, während die Strahlungsintensität, mit der eine zweite der Lichtquellen betrieben wird, bei der ersten und der zweiten Betriebskombination jeweils gleich ist. Es ist aber möglich, dass die Strahlungsintensität auch dieser zweiten Lichtquelle zwischen der ersten Betriebskombination und der zweiten Betriebskombination variiert wird. Zur Beeinflussung der Strahlungsintensität kann beispielsweise eine elektrische Größe, mit der die betreffende Lichtquelle gesteuert wird, zum Beispiel eine Ansteuerspannung oder ein Ansteuerstrom, hinsichtlich der Magnitude variiert werden.
-
Bei bestimmten Ausführungsformen umfassen die Betriebskombinationen eine erste Betriebskombination, in welcher eine bestimmte der Lichtquellen ausgeschaltet ist, und wenigstens eine zweite Betriebskombination, in welcher die bestimmte Lichtquelle eingeschaltet ist. Durch Aus- und Einschalten einer Lichtquelle, während eine andere Lichtquelle mit gleichbleibender (oder gegebenenfalls variierender) Strahlungsintensität betrieben wird, ist es ebenfalls möglich, die spektrale Zusammensetzung des in den Geräteinnenraum abgegebenen Lichts der Leuchtvorrichtung zu modifizieren.
-
Um in dem Geräteinnenraum eine Mischung des Lichts der Lichtquellen zu erhalten (wobei je nach Leuchtmodus das Mischungsergebnis hinsichtlich des spektralen Gehalts unterschiedlich ist), umfasst bei bestimmten Ausführungsformen die erfindungsgemäße Leuchtvorrichtung eine reflektive oder/und transmissive Streustruktur zur Vermischung des Lichts jeder der Lichtquellen. Beispielsweise kann die Leuchtvorrichtung im Strahlweg zwischen den Lichtquellen und dem Geräteinnenraum eine Reflektionsfläche aufweisen, von welcher darauf einfallendes Licht in Richtung zu einer transmissiven Lichtaustrittsscheibe gelenkt wird, durch welche hindurch das Licht in den Geräteinnenraum eintritt. Zur Realisierung einer reflektiven Streustruktur kann bei einer derartigen Ausgestaltung der Leuchtvorrichtung die Reflektionsfläche zumindest in Teilbereichen mit einer hinreichend starken Oberflächenrauhigkeit ausgeführt sein, sodass Licht, welches auf die betreffenden Teilbereiche einfällt, nicht gerichtet reflektiert, sondern diffus gestreut wird. Alternativ oder zusätzlich kann die Lichtaustrittsscheibe eine diffuse Lichtstreuung bewirken, beispielsweise indem die Lichtaustrittsscheibe milchig ausgeführt wird oder/und durch eine Ätzbearbeitung, Lasergravur oder andere Bearbeitungstechnik Streuzonen an einer Scheibenoberfläche oder innerhalb des Scheibenmaterials der Lichtaustrittsscheibe gebildet sind.
-
Bei bestimmten Ausführungsformen umfasst die Leuchtvorrichtung eine für jede der Mehrzahl Lichtquellen gemeinsame transmissive Lichtaustrittsstruktur, aus der das Licht der Leuchtvorrichtung in den Geräteraum austritt. Die erwähnte Lichtaustrittsscheibe kann eine derartige gemeinsame transmissive Lichtaustrittsstruktur bilden.
-
Die Leuchtvorrichtung umfasst eine Auswerteeinheit, welche dazu eingerichtet ist, aus einem pulsweitenmodulierten Steuersignal eine für das Tastverhältnis des Steuersignals repräsentative erste Steuergröße zu ermitteln und eine erste Lichtquelle (oder eine Gruppe erster Lichtquellen) aus der Mehrzahl Lichtquellen abhängig von der ersten Steuergröße zu steuern. Über das Tastverhältnis des Steuersignals (Verhältnis von Pulsbreite zu Periodendauer) kann mithin eine Steuerinformation bereitgestellt werden, welche der Auswerteeinheit eine Betriebssteuerung mindestens einer der Lichtquellen ermöglicht. Durch stufenlose Veränderung des Tastverhältnisses des Steuersignals ist es insbesondere möglich, eine aus dem Tastverhältnis abgeleitete Steuergröße, beispielsweise eine elektrische Ansteuerspannung, stufenlos zu variieren.
-
Eine Steuerinformation kann auch in der Periodendauer eines periodischen, jedoch frequenzveränderlichen Steuersignals liegen. Dies wird erfindungsgemäß dazu benutzt, über ein pulsweitenmoduliertes Steuersignal zwei Steuerinformationen für zwei verschiedene Lichtquellen oder zwei Gruppen verschiedener Lichtquellen zu übertragen. Eine erste Steuerinformation liegt dabei in dem Tastverhältnis des Steuersignals, eine zweite Steuerinformation in der Periodendauer des Steuersignals. Dementsprechend ist erfindungsgemäß die Auswerteeinheit dazu eingerichtet, aus dem pulsweitenmodulierten Steuersignal eine für die Periodendauer des Steuersignals repräsentative zweite Steuergröße zu ermitteln und eine zweite Lichtquelle (oder eine Gruppe zweiter Lichtquellen) aus der Mehrzahl Lichtquellen abhängig von der zweiten Steuergröße zu steuern.
-
Die Erfindung sieht gemäß Anspruch 3 ferner vor, dass die Leuchtvorrichtung als zu einer Baueinheit vorgefertigtes Leuchtmodul ausgebildet ist, welches ein Modulgehäuse mit einer Aufnahmefassung für einen Verbindungsstecker eines Anschlusskabels aufweist, wobei das Leuchtmodul eine Leiterplatte enthält, auf welcher mindestens eine Gruppe individuell ansteuerbarer Leuchtdioden mit jeweils unterschiedlichem spektralen Gehalt des von der betreffenden Leuchtdiode ausgesandten Lichts montiert ist, wobei das Leuchtmodul ferner eine Reflexionsfläche sowie eine aus lichtdurchlässigem Material gefertigte Lichtaustrittsscheibe aufweist, wobei zumindest ein Großteil des von den Leuchtdioden der Gruppe abgestrahlten Lichts zunächst auf die Reflexionsfläche trifft, welche das Licht in Richtung auf die Lichtaustrittsscheibe lenkt, wobei zur homogenen Vermischung des Lichts der Leuchtdioden der Gruppe die Reflexionsfläche zumindest in Teilbereichen eine diffus streuende Wirkung hat. Dieser Erfindungsaspekt kann unabhängig von der Ausgestaltung der Leuchtvorrichtung mit einer Auswerteeinheit verwirklicht werden, welche imstande ist, aus einem pulsweitenmodulierten Steuersignal zwei verschiedene, für das Tastverhältnis bzw. die Periodendauer des Steuersignals repräsentative Steuergrößen zu ermitteln und verschiedene Lichtquellen der Leuchtvorrichtung jeweils abhängig von einer der beiden Steuergrößen zu steuern.
-
Die Erfindung betrifft nicht nur die Leuchtvorrichtung als solche, sondern auch ein mit einer solchen Leuchtvorrichtung ausgestattetes elektrisches Haushaltsgerät, bei dem die Leuchtvorrichtung zur Beleuchtung des Geräteinnenraums dient, der seinerseits durch eine Tür verschließbar ist. Das Haushaltsgerät ist beispielsweise ein Backofen.
-
Im Fall einer Ausgestaltung des Haushaltsgeräts als Backofen, bei dem der Geräteinnenraum einen Garraum bildet, umfasst der Backofen eine Steuereinrichtung, welche dazu ausgebildet ist, abhängig von der Detektion eines geschlossenen Zustands der Tür einen Betrieb der Leuchtvorrichtung in einem ersten Leuchtmodus zu bewirken und abhängig von der Detektion eines offenen Zustands der Tür einen Betrieb der Leuchtvorrichtung in einem zweiten Leuchtmodus zu bewirken. In dem ersten Leuchtmodus besitzt das von der Leuchtvorrichtung in den Garraum abgegebene Licht einen höheren Rotanteil als in dem zweiten Leuchtmodus. Wie eingangs erläutert, kann durch eine Zugabe eines höheren Rotanteils zu dem insgesamt in den Garraum abgegebenen Licht bei geschlossener Backofentür ein durch eine Sichtscheibe in der Backofentür bewirkter Infrarot-Filtereffekt zumindest teilweise kompensiert werden, sodass ein Benutzer weniger große Farbtemperaturunterschiede zwischen geöffneter Tür und geschlossener Tür wahrnimmt.
-
Die Erfindung wird nachfolgend anhand der beigefügten Zeichnungen näher erläutert. Es stellen dar:
- 1 schematisch Komponenten eines Haushalts-Backofens gemäß einem Ausfü hru ngsbeispiel,
- 2 schematisch Komponenten einer beispielhaften Leuchtvorrichtung zur Innenraumbeleuchtung eines elektrischen Haushaltsgeräts,
- 3 schematisch eine Leiterplatte mit einer Mehrzahl Leuchtquellengruppen,
- 4 einen beispielhaften zeitlichen Verlauf eines pulsweitmodulierten Steuersignals als Träger zweier Steuerinformationen,
- 5 schematisch Komponenten eines Haushalts-Kühlgeräts gemäß einem Ausführungsbeispiel, und
- 6 schematisch Komponenten einer Haushalts-Waschmaschine gemäß einem Ausführungsbeispiel.
-
Es wird zunächst auf 1 verwiesen. Der dort dargestellte Haushalts-Backofen ist allgemein mit 10 bezeichne. Er umfasst eine einen Garraum 12 bildende Ofenmuffel 14 sowie eine schwenkbare Ofentür 16 zum Verschließen des Garraums 12. In der Ofentür 16 ist ein Sichtfenster 18 gebildet, dessen Fensterscheibe durchsichtig ist und zur Reduzierung von Wärmeverlusten während des Garbetriebs des Backofens 10 eine Filterfunktion für Infrarotstrahlung besitzt, durch welche derartige Strahlung am Austritt aus dem Garraum 12 durch das Sichtfenster 18 hindurch gehindert wird. In mindestens eine der den Garraum 12 begrenzenden Muffelwände der Ofenmuffel 14 ist ein als Flächenleuchte ausgebildetes Leuchtmodul 20 eingebaut. Im gezeigten Beispielfall ist in zwei einander gegenüberliegende Seitenwände 22 der Ofenmuffel 14 je mindestens ein derartiges Leuchtmodul 20 eingebaut. Das Leuchtmodul 20 ist eine vorgefertigte Baueinheit, welche als solche in eine geeignete Wandöffnung in der betreffenden Muffelwand der Ofenmuffel 14 einsetzbar ist und ein (in den Zeichnungen nicht näher dargestelltes) Modulgehäuse mit einer Aufnahmefassung für einen Verbindungsstecker 23 eines der elektrischen Versorgung und Steuerung des Leuchtmoduls 20 dienenden Anschlusskabels 24 aufweist. Das Anschlusskabel 24 verbindet das Leuchtmodul 20 mit einer elektrischen Steuerbaugruppe 26 des Backofens 10. Neben der Steuerung des Leuchtmoduls 20 ist die Steuerbaugruppe 26 für die Steuerung jeglicher sonstiger Betriebsfunktionen des Backofens 10 verantwortlich.
-
Ein Türsensor 28 dient zur Detektion der Stellung der Ofentür 16. Anhand des Detektionssignals des Türsensors 28 kann die Steuerbaugruppe 26 feststellen, ob die Ofentür 16 geschlossen ist oder ob sie (zumindest teilweise) geöffnet ist. Je nachdem, ob die Steuerbaugruppe 26 einen geschlossenen Zustand oder einen offenen Zustand der Ofentür 16 detektiert, steuert sie das Leuchtmodul 20 im Leuchtbetrieb unterschiedlich an. Konkret steuert die Steuerbaugruppe 26 das Leuchtmodul 20 im Leuchtbetrieb bei geschlossener Ofentür 16 so, dass das Leuchtmodul 20 in einem ersten Leuchtmodus arbeitet, in welchem das von dem Leuchtmodul 20 in den Garraum 12 abgegebene Licht insgesamt einen relativ stärkeren Rotanteil besitzt als in einem zweiten Leuchtmodus, zu welchem die Steuerbaugruppe 26 das Leuchtmodul 20 ansteuert, wenn die Steuerbaugruppe 26 während des Leuchtbetriebs eine offene Stellung der Ofentür 16 detektiert. Der erhöhte Rotanteil im ersten Leuchtmodus verglichen mit dem zweiten Leuchtmodus macht die Filterwirkung der Sichtscheibe des Sichtfensters 18 für Infrarotstrahlung (diese Filterwirkung erstreckt sich typischerweise bis hinein in den sichtbaren Rotbereich) zumindest teilweise wett, sodass der Benutzer einen zumindest ähnlichen oder sogar gleichen Farbeindruck hat, wenn er einmal bei geöffneter Ofentür 16 in den Garraum 12 blickt und das andere Mal bei geschlossener Ofentür 16 durch das Sichtfenster 18 hindurch in den Garraum 12 blickt.
-
Zur Realisierung der unterschiedlichen Leuchtmodi kann das Leuchtmodul 20 mehrere individuell ansteuerbare Leuchtdioden mit jeweils unterschiedlichem spektralen Gehalt des von der betreffenden Leuchtdiode ausgesandten Lichts umfassen. Diesbezüglich wird nun ergänzend auf 2 verwiesen, die in schematischer Darstellung eine beispielhafte Ausgestaltung des Leuchtmoduls 20 zeigt. Das Leuchtmodul 20 weist bei diesem Ausführungsbeispiel eine Leiterplatte 30 auf, auf welcher mindestens eine Gruppe zweckmäßigerweise eng benachbart zueinander angeordneter Leuchtdioden montiert ist. Im gezeigten Beispielfall umfasst die Gruppe insgesamt zwei Leuchtdioden 321 , 322 ; es versteht sich, dass die Gruppe auch mehr als zwei Leuchtdioden enthalten kann, beispielsweise drei. Jede der Leuchtdioden 321 , 322 der Gruppe ist für eine unterschiedliche spektrale Zusammensetzung des abgestrahlten Lichts der betreffenden Leuchtdiode ausgelegt. Beispielsweise ist eine der Leuchtdioden 321 , 322 eine Weißlicht-LED einer geringeren Farbtemperatur, während die andere der Leuchtdioden 321 , 322 eine Weißlicht-LED einer höheren Farbtemperatur ist. Beispielsweise kann für die kältere Weißlicht-LED eine Farbtemperatur in einem Bereich zwischen etwa 2000 und 3000 K gewählt werden und für die wärmere Weißlicht-LED eine Farbtemperatur in einem Bereich zwischen etwa 5000 und 6000 K gewählt werden. Andere Farbtemperaturwerte sind selbstverständlich denkbar. Gemäß einem andere Beispiel kann eine der Leuchtdioden 321 , 322 eine Weißlicht-LED sein, insbesondere eine Weißlicht-LED vergleichsweise geringer Farbtemperatur, während die andere der Leuchtdioden 321 , 322 eine Rotlicht-LED ist. Je nach den Abmessungen des Leuchtmoduls 20 können auf der Leiterplatte 30 bei Bedarf mehrere Leuchtdiodengruppen montiert sein, wie dies beispielhaft in 3 angedeutet ist. Im Fall mehrerer Leuchtdiodengruppen enthält jede Gruppe vorzugsweise die gleiche Kombination von Leuchtdioden. Im gezeigten Beispielfall besteht demnach jede der Leuchtdiodengruppen aus einer Leuchtdiode 321 und einer Leuchtdiode 322 .
-
Das Leuchtmodul 20 umfasst bei dem Ausführungsbeispiel gemäß 2 zudem einen Reflektionskörper 34, welcher eine Reflektionsfläche 36 bildet, sowie eine aus lichtdurchlässigem Material gefertigte Lichtaustrittsscheibe 38, welche in der Einbausituation gemäß 1 näherungsweise bündig zu der betreffenden Muffelwand der Ofenmuffel 14 liegt, in welche das Leuchtmodul 20 eingebaut ist. Zumindest ein Großteil des von den Leuchtdioden 321 , 322 abgestrahlten Lichts trifft zunächst auf die Reflektionsfläche 36, welche das Licht in Richtung auf die Lichtaustrittsscheibe 38 lenkt. Zum Zwecke der möglichst homogenen Vermischung des Lichts der beiden Leuchtdioden 321 , 322 ist die Lichtaustrittsscheibe 38 als Streuscheibe ausgeführt. Alternativ oder zusätzlich kann die Reflektionsfläche 36 eine diffus streuende Wirkung haben, etwa durch Vorsehung einer ausreichend großen Oberflächenrauhigkeit zumindest in Teilbereichen der Reflektionsfläche 36. Ziel ist es, dass das Licht der Leuchtdioden 321 , 322 , wenn es die Lichtaustrittsscheibe 38 verlässt, ausreichend vermischt ist, sodass der Benutzer nicht das Einzellicht einer Leuchtdiode wahrnimmt, sondern nur ein Gesamtlicht wahrnimmt, das aus der Vermischung des Lichts beider Leuchtdioden 321 , 322 resultiert.
-
Grundsätzlich ist es vorstellbar, dass die Steuerbaugruppe 26 getrennte Steuersignale für die Leuchtdioden 321 , 322 jeder Leuchtdiodengruppe über das Anschlusskabel 24 an das Leuchtmodul 20 liefert. Statt getrennter Steuersignale erzeugt die Steuerbaugruppe 26 hingegen bei einer nachfolgend näher erläuterten Ausführungsform ein gemeinsames Steuersignal, welches zwei verschiedene Steuerinformationen trägt, nämlich eine Steuerinformation für die Leuchtdiode 321 und eine Steuerinformation für die Leuchtdiode 322 . Im konkreten Beispielfall ist dieses gemeinsame Steuersignal ein pulsweitenmoduliertes Signal variablen Tastverhältnisses und variabler Periodendauer. 4 zeigt einen beispielhaften zeitlichen Verlauf eines solchen pulsweitenmodulierten Steuersignals (benannt mit s(t)). Man erkennt, dass das Steuersignal s(t) (die Variable t steht für die Zeit) während einer ersten Phase Pulse einer Zeitdauer Ts1 aufweist, die mit einer Frequenz 1/TP1 aufeinander folgen (TP1 ist die Periodendauer der Pulse des Steuersignals s(t)). Das Tastverhältnis des Steuersignals s(t) ergibt sich als Verhältnis von Pulsweite zu Periodendauer (d.h. Ts1/TP1) und beträgt in der erwähnten ersten Phase ungefähr 50 %, wie man in 4 durch einfachen Größenvergleich ohne Weiteres entnehmen kann. In einer späteren zweiten Phase des Steuersignals s(t) hat sich die Periodendauer auf einen Wert TP2 verkürzt, d.h. die Pulsfrequenz hat sich auf 1/TP2 erhöht. Die Pulsbreite hat sich in dieser zweiten Phase auf einen Wert Ts2 verringert, was in der zeichnerischen Darstellung der 4 etwa einem Drittel der Periodendauer TP2 entspricht. Das Tastverhältnis Ts2/TP2 beträgt damit in der zweiten Phase ungefähr 33 %.
-
Das Leuchtmodul 20 besitzt eine geeignete Auswerteeinheit, die in 2 bei 40 angedeutet ist, zusammen mit den Leuchtdiodengruppen auf der Leiterplatte 30 montiert sein kann und das empfangene Steuersignal s(t) hinsichtlich des Tastverhältnisses und der Pulsfrequenz (Periodendauer) auswertet. Basierend auf dem ermittelten Tastverhältnis erzeugt die Auswerteeinheit 40 eine erste Steuergröße, mit welcher sie eine der beiden Leuchtdioden 321 , 322 jeder Leuchtdiodengruppe ansteuert. Basierend auf der ermittelten Pulsfrequenz (Periodendauer) erzeugt die Auswerteeinheit 40 eine zweite Steuergröße, mit welcher sie die andere der Leuchtdioden 321 , 322 ansteuert. Die erste und die zweite Steuergröße sind beispielsweise jeweils ein Steuerstrom, welcher an die betreffende Leuchtdiode 321 , 322 angelegt wird und die Strahlungsintensität der betreffenden Leuchtdiode festlegt. Die Steuerbaugruppe 26 und die Auswerteeinheit 40 können derart kooperieren, dass beide Leuchtdioden 321 , 322 jeder Leuchtdiodengruppe über das Tastverhältnis bzw. die Pulsfrequenz des Steuersignals s(t) stufenlos veränderbar betrieben werden oder zumindest eine der Leuchtdioden 321 , 322 in diskreten Schritten veränderbar betrieben wird. Die diskreten Schritte können in einem einfachen Fall einen Ein/Aus-Betrieb der betreffenden Leuchtdiode bedeuten, d.h. die Leuchtdiode ist entweder ausgeschaltet oder sie wird mit konstanter Strahlungsintensität betrieben. Die diskreten Schritte können alternativ mehrere Einschaltzustände unterschiedlicher Strahlungsintensität der betreffenden Leuchtdiode umfassen.
-
Mit der erläuterten Technik der Ansteuerung der Leuchtdioden 321 , 322 über das Steuersignal s(t) können unterschiedliche spektrale Zusammensetzungen des insgesamt von dem Leuchtmodul 20 abgegebenen Mischlichts realisiert werden. Im Fall der Verwendung des Leuchtmoduls 20 in dem Backofen 10 der 1 beispielsweise ist eine Ausgestaltung möglich, bei der eine der Leuchtdioden 321 , 322 eine stets mit konstanter Strahlungsintensität betriebene Weißlicht-LED ist und die andere Leuchtdiode eine bei geschlossener Ofentür 16 eingeschaltete und bei geöffneter Ofentür 16 ausgeschaltete Rotlicht-LED ist. In einer anderen Ausgestaltung sind beide Leuchtdioden 321 , 322 als Weißlicht-LEDs ausgebildet, jedoch mit unterschiedlicher Farbtemperatur, wobei bei geschlossener Ofentür 16 die wärmere der beiden Weißlicht-LEDs mit relativ stärkerer Strahlungsintensität im Vergleich zur kälteren der Weißlicht-LEDs betrieben wird als bei geöffneter Ofentür 16.
-
Zum Zwecke der kurzen Erläuterung zweier anderer möglicher Einsatzgebiete des Leuchtmoduls 20 wird nun auf die 5 und 6 verwiesen. Darin sind gleiche oder gleichwirkende Komponenten mit gleichen Bezugszeichen versehen, jedoch ergänzt durch einen Kleinbuchstaben. Soweit sich nachstehend nichts anderes ergibt, wird zur Erläuterung derartiger Komponenten auf die vorstehenden Erläuterungen zu den 1 bis 4 verwiesen.
-
In 5 ist ein allgemein mit 42a bezeichneter Haushalts-Kühlschrank mit einem Schrankkorpus 44a und einer Schranktür 46a gezeigt. Der Innenraum des Schrankkorpus 44a bildet einen Kühlraum 48a, welcher zur kühlen Aufbewahrung von Lebensmitteln dient. Aus Gründen der Übersichtlichkeit sind Stellplatten, Schubladen und andere Aufbewahrungshilfen, die üblicherweise in einem Kühlschrank anzutreffen sind, in 5 nicht eingezeichnet.
-
Ein Leuchtmodul 20a ist in eine der den Kühlraum 48a begrenzenden Korpuswände des Schrankkorpus 44a eingebaut, um bei geöffneter Kühlschranktür 46a den Kühlraum 48a auszuleuchten. Je nach Beladungszustand des Kühlraums 48a wird das Leuchtmodul 20a von einer Steuerbaugruppe 26a in unterschiedliche Leuchtmodi eingestellt. Konkret bewirkt die Steuerbaugruppe 26a im Fall der Detektion eines leeren oder gering befüllten Zustands des Kühlraum 48a eine solche Steuerung des Leuchtmoduls 20a, dass das von dem Leuchtmodul 20a in den Kühlraum 48a abgegebene Licht einen stärkeren Blauanteil besitzt als in einem Fall, bei dem eine größere Beladung des Kühlraums 48a mit Lebensmitteln festgestellt wird. Zur Ermittlung des Beladungszustands umfasst der Kühlschrank 42a eine schematisch angedeutete Kamera 50a, welche ihre Kameradaten an die Steuerbaugruppe 46a liefert, die aus den Kamerabildern mittels geeigneter Bildauswertungssoftware Informationen über den Beladungszustand des Kühlraums 48a generiert. Zur Variation des Blauanteils des von dem Leuchtmodul 20a abgegebenen Lichts kann eine der Leuchtdioden 321 , 322 jeder Leuchtdiodengruppe beispielsweise eine Blaulicht-LED sein und die andere Leuchtdiode von einer Weißlicht-LED gebildet sein. Je nach detektiertem Beladungszustand kann die Blaulicht-LED z.B. ein- oder ausgeschaltet werden, während die Weißlicht-LED mit konstanter Strahlunsintensität betrieben wird. Alternativ können beide Leuchtdioden 321 , 322 von Weißlicht-LEDs jeweils unterschiedlicher Farbtemperatur gebildet sein, wobei abhängig vom detektierten Beladungszustand das Verhältnis der Strahlungsintensitäten der beiden Leuchtdioden variiert wird.
-
In 6 ist eine Haushalts-Waschmaschine 52b gezeigt, die einen in einem Maschinengestell 54b rotierend gelagerten Waschbehälter 56b umfasst. Durch eine nicht näher dargestellte Zugangsluke in dem Maschinengestell 54b ist der Waschbehälter 56b zugänglich. Die Zugangsluke ist in üblicher Weise durch eine Tür (ebenfalls nicht näher dargestellt) verschließbar. Ein Leuchtmodul 20b dient zur Ausleuchtung des Innenraums des Waschbehälters 56b, in welchen die zu waschende Wäsche eingefüllt wird. Das Leuchtmodul 20b kann beispielsweise in eine nicht näher dargestellte Türdichtung eingesetzt sein, welche sich um die Zugangsluke herum erstreckt und die erwähnte Tür relativ zu dem Maschinengestell 54b abdichtet. Eine Kamera 50b dient zur Aufnahme von Farbbildern des Innenraums des Waschbehälters 56b. Die von der Kamera 50b gelieferten Farbbilder werden von einer Steuerbaugruppe 26b mit dem Ziel einer Farbanalyse von in den Waschbehälter 56b eingefüllter Wäsche ausgewertet. Befindet sich überwiegend weiße Wäsche in dem Waschbehälter 56b, steuert die Steuerbaugruppe 26b das Leuchtmodul 20b in einen Leuchtmodus, in welchem das von dem Leuchtmodul 20b in den Behälterinnenraum abgegebene Licht einen stärkeren Blauanteil besitzt als in einem anderen Leuchtmodus, in welchen die Steuerbaugruppe 26b das Leuchtmodul 20b einstellt, wenn das Vorhandensein bunter Wäsche in dem Waschbehälter 56b detektiert wird.