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Einfach geknotete Schnürbänder von Schuhen lösen sich ausnahmslos beim Laufen. Dieses zeigt eine Untersuchung, die am Institut für mechanische Ingenieurwissenschaften der University of California, Berkeley, USA durchgeführt wurde [The roles of impact and inertia in the failure of a shoelace knot; Daily-Diamond/Gregg/O'Reilly; Proceedings oft he Royal Society A; April 2017]. Die Untersuchungsergebnisse zeigen, dass die frei schwingenden Enden der Schnürbänder einen wesentlichen Einfluss auf das Lösen des Knotens haben; dieser Einfluss nimmt zu mit der Länge der Enden und mit der Laufgeschwindigkeit. Das vollständige Lösen des Knotens geschieht innerhalb weniger Laufschritte und ohne eine Vorwarnung.
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Das Lösen von Schnürbändern an Schuhen stellt je nach Einsatzart der Schuhe wenigstens einen störenden Vorgang dar, im Fall von sich lösenden Schnürbändern an Sportschuhen kann durch das daraus resultierende Lösen des gesamten Schuhs auch eine erhebliche Unfallgefahr ausgehen. Weiterhin sind auch andere Verschnürungen von dem Phänomen des Lösens der Verknotung betroffen; hier sind beispielsweise im Fahrtwind flatternde Enden der Schnürbänder Grund für das Lösen von Gepäckstücken oder Abdeckplanen, die an einem Fahrzeug verschnürt sind. Eine weitere erhebliche Gefahr ist gegeben, wenn beim Fahren eines Motorrades oder Motorrollers Schuhe oder Stiefel mit Schnürbändern getragen werden. Diese können sich lösen und sich in beweglichen Teilen des Fahrzeugs, wie Kette, Kettenritzel oder Hinterrad verfangen, oder sie legen sich unbemerkt beispielsweise um eine Fußraste und verhindern so beim Anhalten das Lösen des Fußes von dieser Raste.
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Der Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, eine Ausführung von Schnürbändern bereitzustellen, die sich nicht aufgrund der genannten äußeren Einflüsse lösen.
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Ein erfindungsgemäßes Schnürband weist an wenigstens einem seiner Enden eine Ausbildung auf, welche eine einfach zu handhabende und wieder lösbare Fixierung des wenigstens einen Endes an einem anderen Gegenstand ermöglich; vorzugsweise wird das Ende des Schnürbandes an dem Gegenstand fixiert, den das Schnürband verschnürt, wie beispielsweise ein Schuh, eine Jacke, ein Rucksack oder ein auf einem Fahrzeug befestigtes Gepäckstück. Diese Fixierung ist mehrere Male verwendbar und wieder lösbar, vorzugsweise ist sie annähernd unbegrenzt oft verwendbar und wieder lösbar.
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Die Fixierung erfolgt bevorzugt an einem speziell für diesen Zweck vorgesehenen Fixierelement, welches unmittelbar oder mittelbar fest mit dem Gegenstand verbunden ist, an dem das wenigstens eine Ende des Schnürbandes fixiert wird. Alternativ kann die beschriebene Fixierung des wenigstens einen Endes auf einer anderen Oberfläche dieses Gegenstandes erfolgen.
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In einer bevorzugten Ausführung weist ein erfindungsgemäßes Schnürband an wenigstens einem der Enden seiner Schnur eine Endkappe auf, welche an ihrer Oberfläche Haken oder Pilzköpfe oder Schlaufen oder Velours eines Klettverschlusses ausbildet. Der Gegenstand, an dem das wenigstens eine Ende gesichert wird, weist wenigstens ein einzelnes, geeignet angeordnetes Fixierelement mit entsprechenden Schlaufen oder Velours oder Haken oder Pilzköpfen auf, so dass sich die wenigstens eine Endkappe in der Funktionsweise eines Klettverschlusses mit dem Fixierelement verbindet, und dadurch das wenigstens eine Ende der Schnürbandes gegen unkontrollierte Bewegungen gesichert ist. Vorzugsweise weisen beide Enden des Schnürbandes eine Kappe der beschriebenen Art auf. Die Länge der wenigstens einen Endkappe entspricht dabei vorzugsweise dem Vielfachen des größten Querschnittsmaßes der Schnur, besonders bevorzugt beträgt die Länge der wenigstens einen Endkappe mindestens dem Dreifachen dieses Maßes.
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In einer weiteren Ausführung weist ein erfindungsgemäßes Schnürband wenigstens eine Endkappe auf, deren Oberfläche im Zusammenwirken mit der Oberfläche des wenigstens einen einzelnen Fixierelementes relativ starke Adhäsionskräfte zwischen diesen beiden Komponenten aufbaut. Zu diesem Zweck kann wenigstens eine der Komponenten mit einem Klebstoff beschichtet sein. Die adhäsive Wirkung kann alternativ durch Oberflächeneffekte zwischen den genannten Oberflächen bewirkt werden.
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In einer weiteren bevorzugten Ausführung weist das Schnürband wenigstens eine einzelne Endkappe auf, die wenigstens einen einzelnen Magneten oder wenigstens ein einzelnes Element aus ferromagnetischem Material, wie beispielsweise Eisen, umfasst. Das wenigstens eine einzelne Fixierelement ist entsprechend mit wenigstens einem einzelnen ferromagnetischen Element oder mit wenigstens einem einzelnen Magneten ausgebildet.
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Die wenigstens eine Endkappe der beschriebenen Ausführungen ist bevorzugt so ausgebildet, dass sie das wenigstens eine Ende der Schnur umschließt. Die Befestigung einer Endkappe an der Schnur geschieht durch Vernähen, Verkleben, Verschweißen oder Verquetschen oder durch eine Kombination von wenigstens zwei dieser Verfahren. Weiterhin kann die wenigstens eine Endkappe auch direkt auf das, in eine Spritzform eingelegte Ende der Schnur aufgespritzt werden; als Material der Endkappe wird dann vorzugsweise ein thermoplastischer Kunststoff verwendet.
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Die wenigstens eine Endkappe kann aber auch derart an dem Ende der Schnur angebracht sein, dass sie diese nicht umschließt, beispielsweise durch ein stirnseitiges Verschweißen von Endkappe und Schnur.
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In weiteren Ausführungen eines erfindungsgemäßen Schnürbandes bildet die Schnur selbst an wenigstens einem ihrer Enden einen Abschnitt mit Haken oder Pilzköpfen oder Schlaufen oder Velours der beschriebenen Art aus, oder sie bildet eine adhäsive Oberfläche der beschriebenen Art aus, oder sie trägt wenigstens einen Magneten oder wenigstens ein ferromagnetisches Element. Das an dem benannten Gegenstand angebrachte Fixierelement weist entsprechend der Ausbildung des wenigstens einen Endes des Schnürbandes Schlaufen oder Velours oder Haken oder Pilzköpfe aus, oder es weist eine adhäsive Oberfläche der beschriebenen Art auf, oder es umfasst wenigstens ein ferromagnetisches Element oder wenigstens einen Magneten.
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Für alle dargestellten Ausführungen sind auch Kombinationen von wenigstens zweien der beschriebenen Arten der Befestigung des wenigstens einen Endes des Schnürbandes an dem wenigstens einen Fixierelement oder an dem beschriebenen Gegenstand denkbar.
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Weitere vorteilhafte Ausgestaltungen werden durch die Unteransprüche beschrieben.
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Bevorzugte Ausführungen eines erfindungsgemäßen Schnürbandes sind in den 1 bis 9 aufgezeigt.
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Die in den Ausführungsbeispielen offenbar werdenden Merkmale bilden je einzeln und in jeder Merkmalskombination die Gegenstände der Ansprüche weiter. Auch Merkmale, die nur an einem der Beispiele offenbart sind, bilden die anderen Beispiele weiter oder zeigen eine Alternative auf, solange nichts Gegenteiliges offenbart wird oder nur der Fall sein kann.
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Es zeigen:
- 1 ein Ende eines Schnürbandes mit einer Endkappe nach einem ersten Ausführungsbeispiel;
- 2 ein Ende eines Schnürbandes mit einer Endkappe nach einem zweiten Ausführungsbeispiel;
- 3 ein Ende eines Schnürbandes mit einer Endkappe nach einem dritten Ausführungsbeispiel;
- 4 ein Ende eines Schnürbandes mit einer Endkappe nach einem vierten Ausführungsbeispiel;
- 5 ein Ende eines Schnürbandes nach einem fünften Ausführungsbeispiel;
- 6 ein Ende eines Schnürbandes nach einem sechsten Ausführungsbeispiel;
- 7 einen Schuh mit einem Schnürband mit Endkappen und mit einem Fixierelement;
- 8 ein Fixierelement in einem weiteren Ausführungsbeispiel;
- 9 einen Schuh mit einem Schnürband mit Endkappen und mit einem Fixierelement in einer weiteren Ausführung.
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1 zeigt eine bevorzugte Ausführung eines erfindungsgemäßen Schnürbandes, welches an wenigstens einem Ende 1a seiner Schnur 1 eine Endkappe 2 aufweist. Die Endkappe 2 weist an ihrer Oberfläche Schlaufen 2a auf, die mit den Haken auf der Oberfläche eines hier nicht dargestellten Fixierelements eine Klettverbindung ausbilden.
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Die Endkappe 2 ist vorzugsweise aus einem textilen Stück Flauschstoff oder Flauschband, wie sie gemeinhin bei Klettverschlüssen verwendet werden, gefertigt.
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Die Befestigung der Endkappe 2 an dem Ende 1a geschieht bevorzugt dadurch, dass das textile Material der Endkappe 2 das Ende 1a umschließt und an diesem durch Vernähen, Verschweißen oder Verkleben befestigt ist. Der Querschnitt der Endkappe 2 ähnelt im Wesentlichen einem flachgedrückten Oval.
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2 zeigt eine weitere Ausführung eines erfindungsgemäßen Schnürbandes. Die Endkappe 3 weist an ihrer Oberfläche Haken 3a auf, die mit den Schlaufen auf der Oberfläche eines hier nicht dargestellten Fixierelements eine Klettverbindung ausbilden.
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Die Endkappe 3 ist vorzugsweise aus einem Kunststoffröhrchen gefertigt, welches bei seiner Produktion die beschriebene, mit Haken 3a versehene Oberfläche erhält.
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Die Befestigung der Endkappe 3 an dem Ende 1a geschieht dadurch, dass das Röhrchen auf das Ende 1a der Schnur 1 gezogen und mit diesem verschweißt oder verklebt wird. Der Querschnitt der Endkappe 3 ist im Wesentlichen rund.
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3 zeigt eine weitere Ausführung eines erfindungsgemäßen Schnürbandes. Die Endkappe 8 nimmt in ihrem Inneren einen Magneten 9 auf, der auf einem, hier nicht dargestellten, ferromagnetischen Fixierelement oder auf einem anderen, ferromagnetischen Gegenstand haftet. Die Endkappe 8 ist vorzugsweise aus einem Kunststoffelement gefertigt.
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Die Befestigung der Endkappe 8 an dem Ende 1a der Schnur 1 geschieht dadurch, dass das Kunststoffelement das Ende 1a umschließt und an diesem durch Vernähen, Verschweißen oder Verkleben befestigt ist. Weiterhin kann die Befestigung auch erfolgen, indem das Kunststoffelement der Endkappe 8 um das, in eine Form eingelegte, Ende 1a und um den Magneten 9 gespritzt wird. Der Querschnitt der Endkappe 8 ist im Wesentlichen abgeflacht.
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4 zeigt eine weitere Ausführung eines erfindungsgemäßen Schnürbandes. Die Endkappe 10 besteht aus einem ferromagnetischen Material, so dass sie auf einem hier nicht dargestellten, magnetischen Fixierelement haftet.
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Die Befestigung der Endkappe 10 an dem Ende 1a geschieht durch ein Einkleben des Endes 1a in die wenigstens teilweise hohle Endkappe 10.
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5 zeigt eine weitere bevorzugte Ausführung eines erfindungsgemäßen Schnürbandes. Die Schnur 1 selbst bildet an wenigstens einem Ende 1a einen sich längs der Schnur erstreckenden Abschnitt 4 mit Schlaufen oder Haken aus, die mit den entsprechenden Haken oder Schlaufen auf der Oberfläche eines hier nicht dargestellten Fixierelements eine Klettverbindung ausbilden.
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Die Schlaufen oder Haken des Abschnitts 4 werden bei der Produktion des Schnürbandes direkt aus der Schnur 1 erzeugt.
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6 zeigt eine weitere Ausführung eines erfindungsgemäßen Schnürbandes. In wenigstens ein Ende 1a der Schnur 1 sind ferromagnetische Elemente eingearbeitet, die auf einem, hier nicht dargestellten, magnetischen Fixierelement oder auf einem anderen, magnetischen Gegenstand haften.
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Die ferromagnetischen Elemente sind bevorzugt als Drähte 5 ausgebildet, welche bei der Produktion des Schnürbandes in dieses eingewebt werden.
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7 zeigt einen Schuh 7, der ein erfindungsgemäßes Schnürband mit Endkappen 2 sowie ein erfindungsgemäßes Fixierelement 6 umfasst. Die Endkappen 2 entsprechen hierbei bevorzugt der unter 1 beschriebenen Art mit einer textilen Flauschoberfläche, und das Fixierelement 6 ist bevorzugt ein Textilstück, welches an seiner Oberfläche entsprechende Haken aufweist, die mit den Schlaufen der Flauschoberfläche der Endkappen 2 eine Klettverbindung der bekannten Art eingehen. Das Fixierelement 6 ist unmittelbar und fest mit dem Schuh 7 verbunden; vorzugsweise ist es am Vorderblatt 14 angenäht.
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Nach dem Verknoten der Schnur 1 werden die Endkappen 2 mit der Hand auf das Fixierelement 6 gedrückt, sodass die Oberflächen eine Klettverbindung der beschriebenen Art eingehen. Auf diese Weise sind die Enden des Schnürbandes gegen unkontrolliertes Hin- und Her- Bewegen gesichert, so dass die eingangs erwähnten Effekte des selbsttätigen Lösens des Schnürbandes nicht auftreten. Zum Lösen der Schnürung werden die Endkappen 2 von dem Fixierelement 6 abgezogen, und der Schuh 7 kann in altbekannter Weise aufgeschnürt werden.
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8 zeigt ein Fixierelement 12, welches mittelbar aber ausreichend fest an dem Schuh 7 befestigt ist. Zu diesem Zweck weist das Fixierelement 12 Öffnungen 12a auf, durch die die Schnur 1 gefädelt wird, so dass diese das Fixierelement 12 auf der Oberseite des Schuhs 7 trägt. Das Fixierelement 12 ist bevorzugt ein, auf seiner Rückseite verstärktes Textilstück, welches an seiner Oberfläche Haken oder Schlaufen der bereits beschriebenen Art aufweist; diese gehen mit den Schlaufen oder Haken der Endkappen oder der Enden des Schnürbandes eine Klettverbindung der bekannten Art ein.
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9 zeigt einen Schuh 7, der ein erfindungsgemäßes Schnürband mit Endkappen 10 sowie eine Anzahl erfindungsgemäßer Fixierelemente 13 umfasst. Die Endkappen 10 sind Hülsen aus einem ferromagnetischen Material, und die Fixierelemente 13 umfassen Magnete 11, welche beispielsweise durch Einnähen in das Obermaterial unmittelbar und fest mit dem Schuh 7 verbunden sind. Vorzugsweise sind die Fixierelemente 13 am Vorderblatt 14 des Schuhs 7 angebracht.
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Nach dem Verknoten der Schnur 1 werden die Endkappen 10 auf die Fixierelemente 13 gelegt, so dass durch die magnetische Haftung zwischen den Endkappen und den Magneten 11 die Enden des Schnürbandes gegen unkontrolliertes Hin- und Her- Bewegen gesichert sind.
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Bezugszeichenliste
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- 1
- Schnur
- 1a
- Ende (von 1)
- 2
- Endkappe
- 2a
- Schlaufen
- 3
- Endkappe
- 3a
- Haken
- 4
- Abschnitt
- 5
- Drähte
- 6
- Fixierelement
- 7
- Sportschuh
- 8
- Endkappe
- 9
- Magnet
- 10
- Endkappe
- 11
- Magnet
- 12
- Fixierelement
- 12a
- Öffnung
- 13
- Fixierelement
- 14
- Vorderblatt
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ZITATE ENTHALTEN IN DER BESCHREIBUNG
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Zitierte Nicht-Patentliteratur
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- The roles of impact and inertia in the failure of a shoelace knot; Daily-Diamond/Gregg/O'Reilly; Proceedings oft he Royal Society A; April 2017 [0001]