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Die Erfindung betrifft ein Verfahren zur Unterstützung eines Einparkvorgangs nach der im Oberbegriff von Anspruch 1 näher definierten Art.
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Einparkvorgänge von Fahrzeugen lassen sich typischerweise manuell oder mit Hilfe eines Parkassistenzsystems, welches das Fahrzeug ganz oder teilweise selbsttätig in die Parklücke steuert, durchführen. In jedem Fall ist es notwendig, den erforderlichen Platzbedarf sowohl für das Fahrzeug als auch für die Fahrvorgänge sowie gegebenenfalls das Ein- und Aussteigen der das Fahrzeug fahrenden Personen zu kennen. In diesem Zusammenhang kann auf die
DE 10 2008 008 957 A1 hingewiesen werden, welche es sich zur Aufgabe gestellt hat, ein Verfahren zu entwickeln, welches eine bessere Nutzung des vorhandenen Parkraums erlaubt. Hierfür wird innerhalb des zu parkenden Fahrzeugs geprüft, wie beispielsweise die Sitzplätze belegt sind, um daraus rückschließen zu können, welche Türen des Fahrzeugs nach dem Einparken geöffnet werden. Der Einparkvorgang wird nun so koordiniert, dass die entsprechenden Türen sich öffnen lassen. Müssen zum Beispiel auf der Beifahrerseite die Türen nicht geöffnet werden, da das Fahrzeug lediglich vom Fahrer bewegt wird, dann kann hier dichter an ein entsprechendes Hindernis wie beispielsweise eine Mauer herangefahren werden, um so insgesamt Parkraum einzusparen.
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Die
DE 10 2005 029 336 A1 beschreibt ein Verfahren zur selbständigen Steuerung eines Fahrzeugs, um dieses entsprechend einzuparken. In dieser Schrift wird dabei ein Telekommunikationsverfahren offenbart, mit welchem sich das einparkende Fahrzeug mit bereits geparkten Fahrzeugen austauscht, um so die Position dieser anderen Fahrzeuge zu erfassen und die Fahrtrajektorie für das Einparken entsprechend dieser Informationen festzulegen.
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Die Aufgabe der hier vorliegenden Erfindung orientiert sich an dem zuerst genannten Stand der Technik und besteht ebenfalls darin, Parkraum ideal zu nutzen, indem das erfindungsgemäße Verfahren gemäß des Oberbegriffs des Anspruchs 1 einen Einparkvorgang unterstützt. Dieser Einparkvorgang kann dabei sowohl manuell als auch automatisiert über ein Parkassistenzsystem ausgeführt werden.
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Erfindungsgemäß wird diese Aufgabe durch das Verfahren mit den Merkmalen im kennzeichnenden Teil des Anspruchs 1 gelöst. Vorteilhafte Ausgestaltungen und Weiterbildungen ergeben sich aus den hiervon abhängigen Unteransprüchen.
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Bei dem erfindungsgemäßen Verfahren ist es vorgesehen, dass, vergleichbar wie im Stand der Technik, eine Telekommunikation zwischen dem zu parkenden Fahrzeug und wenigstens einem bereits geparkten Fahrzeug stattfindet. Erfindungsgemäß übermittelt das wenigstens eine bereits geparkte Fahrzeug dabei seinen benötigten Platzbedarf, um das Fahrzeug herum per Telekommunikation an das zu parkende Fahrzeug. In dem zu parkenden Fahrzeug wird diese zusätzliche Information, welchen Platzbedarf das bereits geparkte Fahrzeug um das Fahrzeug herum hat, dann entsprechend genutzt, um diesen Platzbedarf zum platzsparenden manuellen Einparken zu visualisieren, sodass die das Fahrzeug einparkende Person sich hieran orientieren kann. Für den Fall, dass ein Parkassistenzsystem das Einparken ganz oder zumindest teilweise übernimmt, werden die entsprechenden Daten auch diesem Parkassistenzsystem zur Verfügung gestellt. Somit kann einerseits möglichst dicht an dem bereits geparkten Fahrzeug geparkt werden kann, um Parkraum zu sparen, andererseits kann sichergestellt werden, dass man nicht zu dicht an diesem bereits geparkten Fahrzeug parkt, so dass dessen einfache und komfortable geplante Nutzung nicht eingeschränkt wird.
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Gemäß einer vorteilhaften Weiterbildung der Idee kann es dabei vorgesehen sein, dass die Information zum Platzbedarf zumindest umfasst, ob und auf welcher Seite ein Zustieg in das geparkte Fahrzeug erfolgen können muss. So kann beispielsweise auf der Beifahrerseite eines lediglich vom Fahrer bewegten Fahrzeugs sehr viel dichter neben diesem Fahrzeug geparkt werden, da aufgrund der Übermittlung dieser Tatsache per Telekommunikation bekannt ist, dass hier kein Platzbedarf zum Öffnen der Beifahrertür besteht. Wird hingegen auf der Beifahrerseite neben diesem bereits geparkten Fahrzeug geparkt, dann ist es wichtig zu wissen, dass diese Tür entsprechend geöffnet werden muss, sofern notwendig, und dass hier dann ein größerer Abstand eingehalten werden muss. Ist das bereits geparkte Fahrzeug ein Fahrzeug, welches über ein ferngesteuertes Parkassistenzsystem verfügt, sodass das Fahrzeug ein- bzw. ausgeparkt werden kann, ohne dass eine das Fahrzeug fahrende Person in das Fahrzeug einsteigen muss, dann kann auch auf der Fahrerseite sehr viel dichter neben diesem Fahrzeug geparkt werden. Es ist dann ausreichend so viel Raum zu lassen, dass über das automatische Fahrersystem das Fahrzeug entsprechend ausgeparkt werden kann, wonach ein Zustieg der das Fahrzeug nutzenden Personen erfolgen kann. Hierdurch kann weiterer Platz um das Fahrzeug herum eingespart werden, sodass die Fahrzeuge noch dichter beieinander parken und somit weiteren Parkraum einsparen können.
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Eine weitere vorteilhafte Ausgestaltung des erfindungsgemäßen Verfahrens sieht es nun außerdem vor, dass für den Fall, dass ein bereits geparktes Fahrzeug eine Telekommunikationsanfrage ohne Rückmeldung belässt, ein vorgegebener Mindestplatzbedarf um das geparkte Fahrzeug angenommen wird. Ein solcher Mindestplatzbedarf geht davon aus, dass im Zweifel alle Türen auf beiden Seiten des Fahrzeugs und die Heckklappe geöffnet werden müssen. Wird über die Telekommunikation keine Antwort erteilt, dann liegen entweder in dem Fahrzeug keine entsprechenden Informationen vor, weil der Fahrer des bereits geparkten Fahrzeugs diese beispielsweise bewusst unterdrückt oder vergessen hat, diese freizugeben, oder das Fahrzeug ist nicht mit einer entsprechenden Technik ausgestattet. In diesem Fall wird von einem fest vorgegebenen Mindestplatzbedarf ausgegangen, sodass das zu parkende Fahrzeug neben dem bereits geparkten Fahrzeug dessen Nutzer nicht im Zugang zu ihrem Fahrzeug einschränkt.
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Weitere vorteilhafte Ausgestaltungen des erfindungsgemäßen Verfahrens ergeben sich außerdem aus dem Ausführungsbeispiel, welches nachfolgend unter Bezugnahme auf die Figuren näher beschrieben ist.
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Dabei zeigen:
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1 ein beispielhaftes Parkszenario in einer schematischen Draufsicht; und
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2 einen Verfahrensablauf für das erfindungsgemäße Verfahren.
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In der Darstellung der 1 sind drei nebeneinander geparkte Fahrzeuge 1, 2 und 3 in einer Ansicht von oben dargestellt. Zur Verdeutlichung, welches die Fahrerseite der Fahrzeuge ist, ist jeweils ein Lenkrad 10, 20, 30 in den Fahrzeugen schematisch eingezeichnet. Zwischen den Fahrzeugen 1 und 2, welche einmal vorwärts und einmal rückwärts eingeparkt sind, befindet sich eine freie Parklücke 4. Ein Fahrzeug 5 befindet sich auf Parkplatzsuche. Über Telekommunikationseinrichtungen 6 in den Fahrzeugen 1, 2 und 5 tauscht dieses Fahrzeug 5 auf Parkplatzsuche Informationen mit den Fahrzeugen 1 und 2 neben der freien Parklücke 4 aus. Diese Informationen beinhalten insbesondere Daten darüber, wieviel Parkraum seitlich der Fahrzeuge 1 und 2 benötigt wird.
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Das rückwärts in der Parklücke stehende Fahrzeug 1 benötigt auf seiner Fahrerseite 11 Raum, um die Fahrertür öffnen und dem Fahrer das Einsteigen erlauben zu können. Darüber hinaus kann das Fahrzeug 1 über die Telekommunikationseinrichtung 6 dem Fahrzeug 5 mitteilen, dass keine Beifahrer vorhanden sind, sodass auf seiner Beifahrerseite 12 beim Ausparken des Fahrzeugs 1 praktisch kein zusätzlicher Raum benötigt wird. Das Fahrzeug 2 kann beispielsweise über seine Telekommunikationseinrichtung 6 mitteilen, dass seine Beifahrerseite 22 der freien Parklücke 4 zugewandt ist. Es kann ferner mitteilen, dass auf dieser Beifahrerseite 22 ebenso wie auf seiner Fahrerseite 21 Raum benötigt wird, da hier sowohl ein Fahrer als auch ein Beifahrer beim Ausparken des Fahrzeugs 2 einsteigen möchten.
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Diese Informationen kommen über das Telekommunikationsmodul 6 des Fahrzeugs 5 in diesem an und können dementsprechend über eine Steuerungseinrichtung 7 aufbereitet werden. Die Daten lassen sich dann beispielsweise einem mit 8 bezeichneten Display oder einem mit 9 bezeichneten Parkassistenzsystem zur Verfügung stellen. Der das Fahrzeug 5 fahrende Fahrer oder im Falle eines autonomen Einparkens über das Parkassistenzsystem 9 eben dieses kann nun auswerten, wie das Fahrzeug 5 sich idealerweise in der Parklücke 4 positionieren lässt. In diesem Fall wäre es beispielsweise sinnvoll, wenn das Fahrzeug 5 vorwärts einparkt. Das Fahrzeug 5 benötigt auf seiner Fahrerseite 51 Raum, um dem Fahrer des Fahrzeugs 5 das Aussteigen aus dem Fahrzeug zu ermöglichen. Das Fahrzeug 5 hat jedoch keinen Beifahrer, was entweder dem Fahrer des Fahrzeugs bekannt ist, oder was sich auch über entsprechende Sensoren, beispielsweise in der im eingangs genannten Stand der Technik beschriebenen Art und Weise feststellen lässt. Damit ist klar, dass die Beifahrerseite 52 relativ dicht an die Beifahrerseite 12 des Fahrzeugs 1 geparkt werden kann. Hier kann also Parkraum eingespart werden. Gegenüber dem Fahrzeug 2, das auf seiner Beifahrerseite 22 Parkraum benötigt, wäre dies nicht möglich. Es bietet sich daher an, das Fahrzeug 5 vorwärts einzuparken, und vergleichsweise dicht an das Fahrzeug 1 heranzufahren. Dies ist durch den mit x bezeichneten Abstand zwischen dem gestrichelt in der Parklücke 4 nochmals eingezeichneten Fahrzeug 5' und dem Fahrzeug 1 angedeutet. Auf der Fahrerseite 51 des Fahrzeugs 5, welche der Beifahrerseite 22 des Fahrzeugs 2 zugewandt ist, wird ein entsprechend größerer Abstand y vorhanden sein, sodass sowohl der Fahrer des Fahrzeugs 5 aussteigen als auch später der Beifahrer des Fahrzeugs 2 bequem einsteigen kann.
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Werden nun mehrere Fahrzeuge ohne vorher eingezeichnete Parklücken nebeneinander geparkt, dann kann ein solches Parken über eine gesamte Reihe von beispielsweise zehn oder mehr Fahrzeugen enormen Parkraum einsparen, sodass in einem Abschnitt, in dem ansonsten beispielsweise neun Fahrzeuge geparkt werden können, dann entsprechend zehn oder elf Fahrzeuge Platz finden, wenn einige davon von der Beifahrerseite aus nicht zugänglich sein müssen.
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Sind alle Fahrzeuge 1, 2, 5 mit einem Parkassistenzsystem 9 ausgestattet, welches eine Fernbedienung des Parkvorgangs ermöglicht, dann kann darüber hinaus eine Anordnung der Fahrzeuge 1, 2, 5 gewählt werden, sodass jeweils nur der Abstand x zwischen den Fahrzeugen 1, 2, 5 eingehalten wird, da die Fahrzeuge 1, 2, 5 jeweils ausgeparkt werden können, bevor die Personen einsteigen und beim Einparken die Personen aussteigen, bevor das Fahrzeug über das Parkassistenzsystem in die Lücke dirigiert wird. Hierdurch lässt sich nochmals Parkraum einsparen.
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In der Praxis ist es nun so, dass nicht alle Fahrzeuge 1, 2, 3, 5 über eine derartige Telekommunikationseinrichtung 6 verfügen oder dass die entsprechenden Informationen von Nutzer gewollt oder weil eine Eingabe vom Nutzer vergessen worden ist, nicht in den geparkten Fahrzeugen 1, 2 vorliegen. Der Verfahrensablauf für ein Verfahren nutzt daher den in 2 gezeigten Ablauf. Nach dem Start übermittelt das den Parkplatz suchende Fahrzeug 5 eine Anfrage zur Informationsübermittlung an die geparkten Fahrzeuge 1, 2. Wenn von diesen Fahrzeugen 1, 2 ein Signal empfangen wird, dann wird das Verfahren fortgeführt. Wird kein Signal empfangen, dann wird das Verfahren entsprechend beendet. In diesem Fall kann beispielsweise das Einparken über das Parkassistenzsystem 9 oder das manuelle Einparken unter Zuhilfenahme des Displays 8 so vorgenommen werden, dass ein fest vorgegebener Mindestabstand zu den Fahrzeugen 1, 2 eingehalten wird.
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Werden die Signale empfangen, dann kann entschieden werden, ob ein Einparken möglich ist, insbesondere in Kenntnis der Breite des eigenen den Parkplatz suchenden Fahrzeugs 5 und der Größe der Parklücke 4. Ist ein Einparken möglich, wird geprüft, ob sich seitliche Mindestabstände entsprechend reduzieren lassen. Falls dies der Fall ist, erfolgt die oben bereits beschriebene Rückmeldung entweder an den Fahrer über das Display 8 und/oder das Parkassistenzsystem 9, sodass sowohl beim manuellen Parkvorgang durch eine Benutzerführung über das Display 8 als auch beim automatisierten bzw. autonomen Manöver durch eine Anpassung der Regelung ein parkraumoptimiertes Einparken des Fahrzeugs 5 erfolgen kann.
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ZITATE ENTHALTEN IN DER BESCHREIBUNG
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Zitierte Patentliteratur
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- DE 102008008957 A1 [0002]
- DE 102005029336 A1 [0003]