-
Die Erfindung betrifft ein Kühl- und/oder Gefriergerät und vorzugsweise ein Einbaukühl- und/oder -gefriergerät zur temperierten Lagerung von Weinen mit einem Kühlraum und einem Kompressorraum, wobei hinten unten im Kühlraum eine stufenförmige Ausformung vorhanden ist, hinter welcher der Kompressorraum liegt.
-
Weinkühlgeräte sind aus dem Stand der Technik bekannt. Sie dienen zur Lagerung von Weinen bei der richtigen Temperatur. Derartige Geräte können sowohl als Standgeräte als auch als Einbaugeräte ausgeführt sein. Insbesondere bei Einbaugeräten ragt oftmals eine Kompressorstufe in den Innenraum und verringert abschnittsweise die Innenraumtiefe im unteren Bereich. Durch die geringere Tiefe ist es dort oftmals nicht möglich, Weinflaschen zu lagern, was eine suboptimale Nutzung des Innenraums zur Folge hat.
-
Aufgabe der Erfindung ist es, eine Lösung bereitzustellen, um eine bessere Nutzung des verfügbaren Innenraums zu ermöglichen.
-
Vor diesem Hintergrund betrifft die Erfindung ein Kühlgerät zur temperierten Lagerung von Weinen mit einem Kühlraum, in dem eine stufenförmige Ausformung vorhanden ist. Erfindungsgemäß ist vorgesehen, dass im Kühlraum vor der Ausformung ein Gerüst angeordnet ist, das ausgebildet ist, um Weinflaschen quer auf wenigstens zwei Ebenen zu lagern.
-
In einer Ausführungsform umfasst das erfindungsgemäße Kühlgerät einen Kompressorraum, der hinter der Ausformung angeordnet ist und den Grund für das Vorhandensein der Ausformung darstellt. In einem derartigen Kompressorraum ist typischerweise zumindest der Kompressor des Kältemittelkreislaufs untergebracht.
-
Vorzugsweise handelt es sich bei der Ausformung um eine Kompressorstufe, die sich hinten im unteren Bereich des Innenraums befindet. Durch das Gerüst können Flaschen, deren Höhe die Tiefe des vor der Ausformung liegenden Innenraumabschnitts übersteigen, gestaffelt quer im Gerät gelagert werden. Somit wird auch dieser Raum genützt.
-
Bei dem erfindungsgemäßen Kühlgerät handelt es sich vorzugsweise um ein Einbaukühl- und/oder -gefriergerät zur temperierten Lagerung von Weinen. Derartige Geräte umfassen aus Platzgründen typischerweise eine beschriebene Kompressorstufe im Innenraum.
-
Die vorliegende Erfindung ist jedoch nicht auf Einbaugeräte beschränkt, sondern umfasst auch Standgeräte.
-
In einer Ausführungsform erstreckt sich das Gerüst sich über die gesamte Breite des Kühlraums. In einer Ausführungsform übersteigt die Höhe des Gerüsts die Höhe der Ausformung nicht. Vorzugsweise ist vorgesehen, dass die Höhe des Gerüsts der Höhe der Ausformung zumindest ungefähr entspricht. Durch diese Konstruktion wird eine optimale Nutzung des vor der Ausformung liegenden Raums ermöglicht, während gleichzeitig das Volumen des oberhalb der Stufe liegenden Innenraumabschnitts nicht durch ein Hineinragen des Gerüsts verringert wird.
-
In einer Ausführungsform umfasst das Gerüst wenigstens einen Rost mit quer verlaufenden Lagerungsstäben und Lagerungsrillen. Zur Stützung bzw. Verbindung der Lagerungsstäbe sind typischerweise in Tiefenrichtung des Kühlraums verlaufende Verbindungsstäbe vorgesehen, die vorzugsweise mit der Unterseite der Lagerungsstäbe in Verbindung stehen. Durch eine Verbindung mit der Unterseite entstehen zwischen den Lagerungsstäben Rillen zur Versenkung der Flaschenmäntel, die ansonsten durch die Verbindungsstäbe unterbrochen würden. Es ist aber auch denkbar, die Verbindungsstäbe in der Ebene der Lagerungsstäbe oder sogar darüber anzuordnen, deren Abstand in Querrichtung aber so zu wählen, dass er die Höhe typischer Flaschenkörper übersteigt, um die Flaschen in die dazwischen liegenden Abschnitte der Lagerungsrillen zu versenken.
-
Die Roste können so ausgebildet sein, dass beispielsweise zwei, drei oder gar mehr Flaschen quer hintereinander im entsprechenden Bereich des Kühlraums gelagert werden können. Typischerweise sind Weinflaschen jedenfalls mehr als dreimal so hoch wie breit, sodass der Platzbedarf dreier gestaffelter Flaschen in Tiefenrichtung immer noch geringer ist, als der Platzbedarf einer längs in Tiefenrichtung angeordneten Flasche, die im entsprechenden Bereich des Nutzraums gerade nicht mehr Platz findet.
-
In einer Ausführungsform sind die Roste in vertikaler Richtung gestaffelt angeordnet. Vorzugsweise ist dabei vorgesehen, dass der vertikale Versatz aller aufeinanderfolgenden Roste zueinander identisch ist. So wird eine Lagerung der Flaschen auf wenigstens zwei Ebenen ermöglicht. Der vertikale Versatz kann die Höhe typischer Weinflaschen übersteigen oder auch unterschreiten, wobei letzteres dann möglich ist, wenn aufeinanderfolgende Roste sich nicht über die gesamte Breite des Gerüsts erstrecken und seitlich versetzt sind, um auch die Flaschen seitlich versetzt zu lagern.
-
Bei einer typischen Höhe von Kompressorstufen bzw. Ausformungen ist es durch eine geeignete Wahl möglich, beispielsweise zwei, drei oder gar mehrere Roste im Gerüst übereinander anzuordnen. Es kann also vorgesehen sein, dass das Gerüst Kapazität für vier, sechs, neun oder sogar mehr Weinflaschen hat. Eine Kapazität von neun Flaschen ergibt sich beispielsweise, wenn jeweils drei Weinflaschen auf drei Ebenen gelagert werden können.
-
In einer Ausführungsform ist ein wie oben beschriebener Rost am Boden des vor der Ausformung liegenden Kühlraumabschnitts angeordnet. Vorzugsweise ist dabei vorgesehen, dass dieser Rost sich über die gesamte Breite des Kühlraums erstreckt. Dieser Bodenrost stellt die unterste Ebene des Gerüsts dar, um Flaschen zu lagern.
-
In einer Ausführungsform sind alternativ oder zusätzlich wenigstens ein wie oben beschriebener Rost und vorzugsweise zwei oder mehrere solcher Roste im vertikalen Abstand vom Boden des vor der Ausformung liegenden Kühlraumabschnitts angeordnet sind. Diese Zwischenroste stellen typischerweise oberhalb der untersten Ebene liegende weitere Ebenen des Gerüsts dar, um Flaschen zu lagern. Bei einem fehlenden Bodenrost kann der unterste der Zwischenroste aber auch die unterste Ebene des Gerüsts bilden, um Flaschen zu lagern.
-
In einer Ausführungsform erstrecken die oberhalb des Bodens angeordneten Roste sich ausgehend von einer Seite nur über einen Teil der Breite des Gerüsts. Vorzugsweise ist dabei vorgesehen, dass sich diese Roste über ein Viertel bis drei Viertel der Breite, weiter vorzugsweise über ungefähr die Hälfte der Breite des Gerüsts erstrecken. Dies führt insbesondere dann zu einer optimalen Platzausnutzung, wenn die Breite des Gerüsts bzw. Geräteinnenraums geringer ist als die doppelte Höhe typischer Weinflachen, die variieren kann.
-
In einer Ausführungsform nehmen die sich nur über einen Teil der Breite des Bodens erstreckenden Roste abwechselnd gegenüberliegende Seiten des Gerüsts ein. Dies kann zu einer weiter verbesserten Platzausnutzung führen, da es verglichen mit einer deckungsgleichen Anordnung aufeinanderfolgender Roste einen geringeren Versatz der Roste zulässt, wobei wie oben erwähnt gegebenenfalls sogar ein Versatz möglich ist, der die Höhe typischer Weinflaschen unterschreitet.
-
In einer Ausführungsform weist das Gerüst eine Rückwand auf. In einer Ausführungsform weist das Gerüst zwei Seitenwände auf, an denen vorzugsweise die Roste gehalten sind. Eine derartige Fassung und insbesondere das Vorsehen der Rückwand führen zu einer erhöhten Stabilität des Gerüsts. Die Roste können an diesen Wänden fixiert werden.
-
Die Stäbe bzw. der Rost insgesamt können beispielsweise aus Holz oder Kunststoff oder Metall gefertigt sein. Dasselbe gilt für Seiten- und Rückwände. Die Lagerungs- und Verbindungsstäbe können beispielsweise verleimt sein. Sie können beispielsweise leistenförmig ausgebildet und im Querschnitt rechteckig sein. Vorzugsweise sind an den Seitenwänden Lagerungswinkel angebracht, um die oberhalb des Bodens angeordneten Roste bzw. deren Lagerungsstäbe von unten zu stützen. Die Lagerungswinkel können beispielsweise aus Metall wie etwa Stahlblech gefertigt und/oder mit den angebundenen Teilen verschraubt sein. Der am Boden angeordnete Rost kann beispielsweise in vorgesehene Aufnahmen der Seitenwände eingesteckt und ggf. zusätzlich verschraubt sein. Generell können die Seitenwände für die Holzrostaufnahme befräst sein. Rückwand und Seitenwände können beispielsweise miteinander verschraubt sein. Mit einer derartigen Konstruktion und Materialwahl kann erreicht werden, dass das Gerüst trotz seiner Größe leicht und handlich bleibt.
-
Die Montage des Rosts kann so erfolgen, dass zunächst der Bodenrost mit den seitlichen Wänden zusammengesteckt wird. Anschließend wird die Rückwand mit beispielsweise vier Stück Holzdübeln eingesetzt. Nur können diese Teile miteinander verschraubt werden. Danach werden die gewünschten Roste eingesteckt und ebenfalls verschraubt.
-
Das Gerüst kann modular im Baukastenprinzip aufgebaut sein, sodass ein Einsatz derselben Teile für unterschiedlich dimensionierte Gerüste ermöglicht wird, die dann in unterschiedliche Geräte eingesetzt werden können.
-
In einer Ausführungsform ist das Gerüst in den Kühlraum eingelegt ist und kann insgesamt werkzeugfrei aus diesem entnommen werden kann. Durch die Möglichkeit der flexiblen Entnahme erhöht sich die Flexibilität der Innenraumnutzung. Es ist auch möglich, bedarfsweise andere Waren als Weinflaschen in den durch Entnahme freigegebenen Raum zu legen.
-
Insgesamt ergibt sich durch den Einsatz des Gerüsts die Möglichkeit, in Geräten unterschiedlicher Bauart wahlweise mehr Platz zur Lagerung von Weinflaschen zu schaffen.
-
Weitere Einzelheiten und Vorteile der Erfindung ergeben sich aus dem nachfolgend anhand der Figuren beschriebenen Ausführungsbeispiel. In den Figuren zeigen:
-
1: eine perspektivische Ansicht einer Ausführungsform eines erfindungsgemäß ausgebildeten Gerüsts von links oben;
-
2: eine perspektivische Ansicht einer weiteren Ausführungsform eines erfindungsgemäß ausgebildeten Gerüsts von rechts oben;
-
3: eine Vorderansicht der in 2 gezeigten Ausführungsform; und
-
4: eine Draufsicht der in 2 gezeigten Ausführungsform.
-
Die in 1 gezeigte Ausführungsform eines erfindungsgemäß ausgebildeten Gerüsts hat eine Kapazität für neun nicht näher dargestellte Flaschen. Das Gerüst ist allgemein mit dem Bezugszeichen 1 gekennzeichnet.
-
Es umfasst eine Rückwand 2 und zwei Seitenwände 3a und 3b, die allesamt plattenförmig und aus Holz gefertigt sind. Die Rückwand 2 und die Seitenwände 3a bzw. 3b sind miteinander verschraubt. Der Boden des Gerüsts wird durch einen Bodenrost 4 gebildet. Oberhalb des Bodenrosts sind in vertikaler Richtung gestaffelt zwei weitere Roste 5 und 6 angeordnet. Die Roste sind jeweils vollständig aus Holz gefertigt und umfassen insgesamt vier Lagerungsstäbe in der Form von Holzleisten 7 rechteckigen Querschnitts, wobei zwei schmalere randseitige Holzleisten 7a und zwei breitere mittige Holzleisten 7b. Zur Stabilisierung sind die Holzleisten 7 mit in Tiefenrichtung verlaufenden Verbindungsstäben ebenfalls in Form von Holzleisten 8 verbunden. Die Holzleisten 8 sind mit der Unterseite der Holzleisten 7 verleimt und erstrecken sich über die gesamte Tiefe des Gerüsts 1. An den Seitenwänden 2a und 3b sind pro weiterem Rost 5 bzw. 6 jeweils zwei Lagerungswinkel 9 aus Metall angeordnet, um die beiden breiten mittigen Holzleisten 7b des jeweiligen Rosts zu stützen. In den Seitenwänden 3a und 3b sind für die Aufnahme der Basen der Lagerungswinkel jeweils vertiefte Abschnitte gefräst. Die Lagerungswinkel 9 sind mit den Seitenwänden 3a bzw. 3b einerseits sowie mit den Holzleisten 7b andererseits verschraubt.
-
Die Montage des Gerüsts 1 kann so erfolgen, dass zunächst der Bodenrost 4 mit den seitlichen Wänden 3a und 3b zusammengesteckt wird. Anschließend wird die Rückwand 2 mit beispielsweise vier Stück Holzdübeln eingesetzt. Nur können diese Teile miteinander verschraubt werden. Danach werden die weiteren Roste 5 und 6 eingesteckt und anhand der Lagerungswinkel 9 ebenfalls verschraubt. Die einzelnen Teile können für unterschiedliche Bauarten variabel kombiniert werden.
-
Zwischen den vier Holzleisten 7 eines jeden Gerüsts 4, 5 und 6 werden drei in Tiefenrichtung des Gerüsts gestaffelte Lagerungsrillen 10 gebildet, in denen jeweils drei nicht näher dargestellte Weinflaschen Platz finden.
-
Der Bodenrost 4 erstreckt sich über die gesamte Breite des Gerüsts 1 von der linken Seitenwand 3a bis zur rechten Seitenwand 3b. Er stellt die unterste Ebene des Gerüsts dar, um Flaschen zu lagern. Der untere Zwischenrost 5 erstreckt sich ausgehend von der rechten Seitenwand 3b über die halbe Breite des Gerüsts bis zur Mitte. Der obere Zwischenrost 6 erstreckt sich von der linken Seitenwand 3a über die halbe Breite des Gerüsts bis zur Mitte. In der untersten und obersten Ebene liegen die Flaschenböden links und die Flaschenköpfe rechts, während in der mittleren Ebene die Flaschenböden rechts und die Flaschenköpfe links liegen. Der vertikale Abstand der Roste 4, 5 und 6 ist jeweils identisch und etwas geringer als der Durchmesser typischer Rotweinflaschen. So wird eine möglichst kompakte Lagerung von jeweils drei Weinflaschen auf drei Ebenen ermöglicht.
-
Die 2 bis 4 zeigen eine weitere Ausführungsform eines erfindungsgemäß ausgebildeten Gerüsts 1, das sich von dem in 1 gezeigten Gerüst dadurch unterscheidet, dass der mittlere Rost 5 fehlt. Somit umfasst das Gerüst nur Platz für sechs Flaschen, zwei in jeder Ebene. Dafür können am Boden des Gerüsts größere Flaschen oder andere Gegenstände gelagert werden. Die Orientierung der Flaschen am Bodenrost 4 ist in dieser Ausführungsform egal, d. h., die Flaschen können von links nach rechts oder von rechts nach links zeigen.
-
Es ist vorgesehen, das Gerüst 1 beider Ausführungsformen zur Lagerung von Weinflaschen in ein Einbau-Weinkühlgerät einzulegen. Insbesondere ist vorgesehen, das Gerüst 1 in den Bereich vor einer im rückwärtigen Bereich des Innenraumbodens ausgeformten Kompressorstufe einzulegen, in dem normalerweise eine Lagerung von Flaschen in Längsrichtung nicht möglich ist. Das Gerüst 1 ermöglicht dabei eine Lagerung von Flaschen in Querrichtung und ermöglicht so eine verbesserte Raumnutzung.
-
Es ist beabsichtigt, das Gerüst 1 einfach in den entsprechenden Bereich des Kühlraums einzulegen, wo es passgenau am Boden steht und nicht weiter Arretiert werden muss. So kann es bei Bedarf, beispielsweise zur Reinigung oder zur Platzfreigabe, einfach werkzeugfrei vom Benutzer entnommen werden.