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Die vorliegende Erfindung betrifft eine Unterbodenschutzvorrichtung für ein Kraftfahrzeug gemäß Anspruch 1 sowie ein hiermit ausgestattetes Kraftfahrzeug gemäß Anspruch 5.
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Aus der
DE 10 2009 042 513 A1 und der
FR 3 011 800 A1 ist jeweils ein Kraftfahrzeug bekannt, in dessen Unterbodenbereich jeweils mindestens zwei Torsionsstreben und ein Hinterachsträger befestigt sind. Darüber hinaus befindet sich in diesem Bereich eine Fülle weiterer wichtiger Komponenten, beispielsweise fluidführende Leitungen, Stromleitungen oder andere Hochvoltkomponenten. Diese liegen, von einer Fahrbahndecke aus in Richtung Kraftfahrzeugdach betrachtet, im Wesentlichen frei, so dass sie in nachteiliger Weise in dem Fall, bei dem ein Poller oder ein anderer Gegenstand in Richtung des über ihm befindlichen Kraftfahrzeuges aus der Fahrbahndecke ausfährt, beschädigt werden.
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Es ist Aufgabe der vorliegenden Erfindung, diesen Nachteil zu überwinden.
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Diese Aufgabe wird durch eine Unterbodenschutzvorrichtung für ein Kraftfahrzeug gemäß Anspruch 1 gelöst. Vorteilhafte Weiterbildungen sind in den Unteransprüchen angegeben.
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Die erfindungsgemäße Unterbodenschutzvorrichtung ist eingerichtet, an mindestens zwei Torsionsstreben des Kraftfahrzeuges befestigt zu werden. Sie weist ein Flächengebilde, insbesondere eine Platte, auf, das eingerichtet ist, sich zwischen den Torsionsstreben zu erstrecken. Hierdurch werden die weiter oben genannten, ggf. frei liegenden, Komponenten dem Grundsatz nach vor einem Eindringen eines Pollers (oder eines anderen sich von der Fahrbahn in Richtung Kraftfahrzeug bewegenden oder erstreckenden Gegenstandes) bereits geschützt. Der Schutz wird in vorteilhafter Weise jedoch weiter verbessert, wenn an dem Flächengebilde eine Mehrzahl von Abstützmitteln vorhanden ist, welche mit einem Hinterachsträger des Kraftfahrzeuges insbesondere bei einem Unfall der zuvor genannten Art in Kontakt bringbar sind, da hierdurch incidenter die an sich bekannten elastischen Eigenschaften des Hinterachsträgers zum Abbau der von dem Poller eingebrachten Energie genutzt werden. Insgesamt ist hierdurch eine sichere, jedoch wenig aufwendige Barriere geschaffen, die ein Eindringen eines Pollers bzw. eines anderen sich von der Fahrbahn in Richtung Kraftfahrzeug bewegenden oder erstreckenden Gegenstandes zu verhindern in der Lage ist.
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In besonders vorteilhafter Weise sind die Abstützmittel an hoch belastbaren Bereichen des Hinterachsträgers positioniert, da diese hierdurch die freitragenden Längen einschließlich der Biegebelastung der Unterbodenschutzvorrichtung verringern, so dass Letztere leichter und kostengünstiger ausgeführt werden kann.
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Der Abbau der von dem Poller eingebrachten Energie wird in vorteilhafter Weise weiter verbessert, wenn die Abstützmittel an ihren jeweiligen, dem Hinterachsträger benachbarten Enden elastisch ausgebildet sind.
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Eine besonders einfache Ausgestaltung eines elastisch ausgebildeten Endes des Abstützmittels wird in vorteilhafter Weise erzielt, wenn an diesem ein Gummikopf angeordnet ist.
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Gemäß einer bevorzugten Ausführungsform sind die Abstützmittel und das Flächengebilde stoffschlüssig, bevorzugt durch Klebung oder Schweißung, miteinander verbunden, wodurch die Unterbodenschutzvorrichtung in großen Stückzahlen kostengünstig herstellbar ist.
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Die oben genannte Aufgabe wird ebenfalls durch ein Kraftfahrzeug mit mindestens zwei Torsionsstreben, einem Hinterachsträger sowie einer Unterbodenschutzvorrichtung der zuvor offenbarten Art gelöst. Die zuvor dargestellten Vorteile gelten adäquat.
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Nachstehend erfolgt unter Bezugnahme auf die beigefügten Figuren eine detaillierte, nicht präjudizierende, insbesondere einschränkende, Beschreibung von Ausführungsbeispielen der vorliegenden Erfindung.
- 1 ist eine schematische perspektivische Ansicht eines Bodens eines teilweise dargestellten erfindungsgemäßen Kraftfahrzeuges von unten, an dem eine erfindungsgemäße Unterbodenschutzvorrichtung befestigt ist.
- 2 zeigt eine erfindungsgemäße Unterbodenschutzvorrichtung in perspektivischer Ansicht von schräg oben.
- 3 ist eine seitliche Schnittansicht eines Abstützmittels.
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Nachstehend erfolgt unter Bezugnahme auf 1 bis 3 eine detaillierte, nicht präjudizierende, insbesondere einschränkende, Beschreibung von Ausführungsbeispielen der vorliegenden Erfindung. Gleiche Elemente sind mit identischen Bezugszeichen versehen, soweit nichts anderes angegeben wird.
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In 1 ist ein Teil eines erfindungsgemäßen Kraftfahrzeuges 1 mit Blick auf dessen Boden 5, insbesondere dessen Hinterachsträger 7, in Unteransicht gezeigt. Der Frontbereich F des Kraftfahrzeuges 1 befindet sich in der 1 oben, sein Heckbereich H unten. Der Boden 5 ist durch zwei an sich bekannte Torsionsstreben 10 verstärkt.
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Vermittels hier lediglich symbolisch dargestellter Befestigungsmittel 15, bevorzugt Schrauben, ist eine Unterbodenschutzvorrichtung 20 an den Torsionsstreben 10 befestigt. Die Unterbodenschutzvorrichtung umfasst ein Flächengebilde 25, das in dem hier gezeigten Ausführungsbeispiel im Wesentlichen als prismatische Platte mit jeweils zwei über die Torsionsstreben 10 hinausragenden Flügeln 27 ausgebildet ist. Das Flächengebilde 25 kann aus Metall, insbesondere einer Stahl- oder Aluminiumlegierung, einem Verbundwerkstoff, insbesondere einem Faserverbundwerkstoff, oder einer Kombination der genannten Werkstoffe bestehen. In besonders bevorzugter Weise besteht das Flächengebilde 25 aus einer Metallplatte (diese ist in dem Sichtbereich der 1 zu erkennen), an der in Hochrichtung z des Kraftfahrzeuges 1 betrachtet ein Faserverbundwerkstoff angeordnet ist.
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An dem Flächengebilde 25 ist eine Reihe von Abstützmitteln 30 vorgesehen, von denen drei in 1 teilweise zu erkennen sind.
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In 2 ist die vermittels der symbolisch dargestellten Befestigungsmittel 15 an den Torsionsstreben 10 befestigte Unterbodenschutzvorrichtung 20 in perspektivischer Ansicht von schräg oben dargestellt. An dieser sind gemäß diesem Ausführungsbeispiel sechs Abstützmittel 30 jeweils im Randbereich des Flächengebildes 25 vorgesehen; zwei dieser Abstützmittel befinden sich an den Flügeln 27.
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Die Befestigung eines, mehrerer oder aller Abstützmittel 30 an dem Flächengebilde 25 kann kraftschlüssig, formschlüssig oder stoffschlüssig erfolgen.
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In 3 ist beispielhaft ein Abstützmittel 30 in seitlicher Schnittansicht gezeigt. Das Abstützmittel 30 umfasst ein, bevorzugt aus einer Aluminium- oder Stahllegierung bestehendes, Hohlprofil 35, dessen unterer Bereich mit dem Flächengebilde 25 über eine Raupe 40 verschweißt oder verklebt ist. An seinem gegenüberliegenden oberen Bereich ist das Hohlprofil 35 mittels eines Gummikopfes 45 abgedichtet. Der Gummikopf 45 dient als Anlagefläche für den Fall, dass ein durch den Pfeil P repräsentierter Gegenstand, beispielsweise ein Poller, gegen das Flächengebilde 25 anstößt, wodurch das Abstützmittel 30 gegen den Hinterachsträger 7 zur Anlage kommt. In vorteilhafter Weise dämpft der Gummikopf aufgrund seines inhärenten Materialverhaltens den durch den Gegenstand P erzeugten Stoß. Es sei jedoch angemerkt, dass auch andere, hier nicht gezeigte, stoßdämpfende Mittel vorgesehen sein können. So ist es ebenfalls möglich, anstelle eines Gummikopfes 45 ein federbeaufschlagtes Mittel vorzugsehen, das in oder an dem Abstützmittel 30, insbesondere dessen Hohlprofil 35, befestigt ist und bei Gebrauch dieses gegen den Hinterachsträger 7 abstützt.
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Es versteht sich, dass die Anzahl der verwendeten Abstandsmittel 30, deren Position an dem Flächengebilde 25, deren Höhe, deren Querschnitt, deren Geometrie und/oder deren Material in Abhängigkeit der Geometrie des Bodens 5 des Kraftfahrzeuges 1 und der auftretenden lasten frei gewählt werden kann.
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Bezugszeichenliste
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- 1
- Kraftfahrzeug
- 5
- Boden des Kraftfahrzeuges
- 7
- Hinterachsträger
- 10
- Torsionsstreben
- 15
- Befestigungsmittel
- 20
- Unterbodenschutzvorrichtung
- 25
- Flächengebilde
- 30
- Abstützmittel
- 35
- Hohlprofil
- 40
- Raupe
- 45
- Gummikopf
- F
- Frontbereich des Kraftfahrzeuges
- H
- Heckbereich des Kraftfahrzeuges
- P
- Hindernis
- x,y,z
- Achsen eines an sich bekannten kraftfahrzeugeigenen kartesischen Koordinatensystems
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ZITATE ENTHALTEN IN DER BESCHREIBUNG
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Diese Liste der vom Anmelder aufgeführten Dokumente wurde automatisiert erzeugt und ist ausschließlich zur besseren Information des Lesers aufgenommen. Die Liste ist nicht Bestandteil der deutschen Patent- bzw. Gebrauchsmusteranmeldung. Das DPMA übernimmt keinerlei Haftung für etwaige Fehler oder Auslassungen.
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Zitierte Patentliteratur
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- DE 102009042513 A1 [0002]
- FR 3011800 A1 [0002]