DE102016217901A1 - Verfahren und Vorrichtung zum Konfigurieren eines Fahrzeuges - Google Patents
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Abstract
Verfahren zum Konfigurieren eines Fahrzeuges (20), gekennzeichnet durch folgende Merkmale: – auf einen Steuerbefehl wird eine Konfiguration des Fahrzeuges (20) von einer Cloud (21) in das Fahrzeug (20) übertragen und – das Fahrzeug (20) wird gemäß der Konfiguration konfiguriert.
Description
- Die vorliegende Erfindung betrifft ein Verfahren zum Konfigurieren eines Fahrzeuges. Die vorliegende Erfindung betrifft darüber hinaus eine entsprechende Vorrichtung, ein entsprechendes Computerprogramm sowie ein entsprechendes Speichermedium.
- Stand der Technik
- In der Fahrzeugtechnik werden unter den Sammelbegriff „Komfortelektronik“ sämtliche elektrischen und elektronischen Bauteile und Baugruppen eines Kraftfahrzeuges gefasst, welche den Komfort der Insassen oder die allgemeine Sicherheit des Fahrzeugs erhöhen. Hierunter fallen z. B. Zentralverriegelung, Radio, Telefon, Spiegel- und Sitzeinstellung oder Konfiguration des Navigationssystems. Komfortelektronische Steuergeräte werden fachsprachlich mitunter als Komfortsystem bezeichnet und sind nach dem Stand der Technik meist über einen eigenen CAN-Bus – das sogenannte Komfort-CAN – verbunden.
- In
WO2006111466A2 wird eine Speichereinrichtung für ein Nutzerprofil mehrerer elektronischer Einrichtungen oder Funktionseinheiten in einem Kraftfahrzeug beschrieben, die dazu dient, dass dem Nutzerprofil entsprechende Daten im Fahrzeug bereitstehen, ohne dass ein Nutzer entsprechende Einstellungen vornehmen muss. Das Nutzerprofil kann durch die Speicherung in der Speichereinrichtung in verschiedenen Fahrzeugen verwendet werden. - Offenbarung der Erfindung
- Die Erfindung stellt ein Verfahren zum Konfigurieren eines Fahrzeuges, eine entsprechende Vorrichtung, ein entsprechendes Computerprogramm sowie ein entsprechendes elektronisches Speichermedium nach den unabhängigen Ansprüchen bereit.
- Dem erfindungsgemäßen Ansatz liegt hierbei die Erkenntnis zugrunde, dass ein Nutzer bei der Abholung eines Mietwagens, im Wege des sogenannten „Carsharing“ gemeinschaftlich genutzten Fahrzeuges oder eines Flottenfahrzeugs zu Beginn zeitaufwändig das Fahrzeug einstellen und konfigurieren muss, was sich speziell bei häufigen Fahrzeugwechseln als zeitaufwändig erweist. Häufig werden vom Nutzer im Rahmen dieser Konfiguration übereinstimmende Dateneingaben benötigt. Dies gilt insbesondere für Entertainment-, Telefon- und Navigationsanwendungen.
- Ein Vorzug der vorgeschlagenen Lösung liegt daher in ihrer besonderen Eignung für Autovermietungen, Flottenmanagement-Dienstleister oder Carsharing-Organisationen und deren Nutzer zur schnellen Fahrzeugkonfiguration. Eine Ausführungsform umfasst hierbei drei weitgehend eigenständige Komponenten: einen Cloud-Speicher für die Daten, eine Anwendungssoftware (application software, „App“) und einen Sendeempfänger zum Einführen in eine zur Borddiagnose (on-board diagnosis, OBD) vorgesehene Buchse eines Fahrzeuges.
- Eine erfindungsgemäße Cloudlösung kann so unter Nutzung geeigneter Daten die Vorbereitungszeit für eine Nutzung des Fahrzeugs vor der Abfahrt deutlich verkürzen, indem nach dem Öffnen des Fahrzeugs dessen Konfiguration aus der Cloud geladen wird. Dies beinhaltet z. B. Spracheinstellungen (sinnvoll im Ausland), das Telefonbuch, Adressen für die Navigation und die gewünschte Musik.
- Durch die in den abhängigen Ansprüchen aufgeführten Maßnahmen sind vorteilhafte Weiterbildungen und Verbesserungen des im unabhängigen Anspruch angegebenen Grundgedankens möglich. So kann vorgesehen sein, dass das zu ladende Konfigurationspaket um eine Konfiguration für Spiegel und Sitzeinstellungen ebenso wie für die Abstimmung z. B. von Fahrfunktionen (etwa eine sportliche Fahrwerkseinstellung) erweitert wird, wenn dies im Fahrzeug vorgesehen ist.
- Kurze Beschreibung der Zeichnungen
- Ausführungsbeispiele der Erfindung sind in den Zeichnungen dargestellt und in der nachfolgenden Beschreibung näher erläutert. Es zeigt:
-
1 das Flussdiagramm eines Verfahrens gemäß einer ersten Ausführungsform. -
2 schematisch ein Fahrzeug gemäß einer zweiten Ausführungsform. - Ausführungsformen der Erfindung
-
1 illustriert die grundlegenden Schritte eines erfindungsgemäßen Verfahrens (10 ), welches nunmehr anhand des in2 skizzierten Anwendungsfalles erläutert wird. Im Mittelpunkt dieses Anwendungsfalles steht ein Fahrzeug (20 ) in Gestalt eines Personenkraftwagens, der eingerichtet ist, die Schritte (11 ,12 ,13 ) des Verfahrens (10 ) – gesteuert durch eine zeichnerisch nicht dargestellte Nutzerin – auszuführen. Hierzu dient der Nutzerin eine in einem Entertainmentsystem (22 ) des Fahrzeuges (20 ) ausführbare App (23 ), welche – etwa über einen berührungsempfindlichen Bildschirm (touchscreen) – die Erteilung von Steuerbefehlen gestattet. - Auf einen solchen Befehl verbindet sich das Fahrzeug (
20 ) beispielsweise mittels eines geeigneten Telematik-Steuergerätes (electronic control unit, ECU) über die sogenannte Luftschnittstelle (over the air, OTA) mit der sinnbildlichen „Cloud“ (21 ), also einem öffentlichen oder privaten Rechnernetz. Aus dieser wird eine zuvor hinterlegte, die persönlichen Vorlieben und Anforderungen der Nutzerin widerspiegelnde Konfiguration in das Fahrzeug (20 ) übertragen (Prozess11 ), die beispielsweise Spracheinstellungen, Telefon- und Adressverzeichnis sowie eine zuvor von der Nutzerin getroffene Musikauswahl umfassen mag. Weitere Konfigurationseinstellungen können etwa die Innenspiegel (24 ), Außenspiegel (25 ,26 ), Position und Neigung der Sitze (27 ,28 ) sowie Fahrwerksabstimmung des Fahrzeuges (20 ) betreffen, ohne den Rahmen der Erfindung zu verlassen. - Zum Beispiel bei Fahrzeugen ohne eigene Mobilfunkanbindung kann die Konfiguration auch mittels eines Smartphones oder anderweitigen mobilen Endgerätes (
31 ) der Nutzerin selbst in das Fahrzeug (20 ) übertragen werden. Hierzu mag das Fahrzeug (20 ) etwa – in2 rechts vom Entertainmentsystem (22 ) dargestellt – eine Halterung zur Aufnahme des Endgerätes (31 ) aufweisen. Das Endgerät (31 ) ist zu diesem Zweck beispielsweise nach dem Bluetooth-Standard drahtlos mit einem OBD-Diagnosestecker (dongle30 ) verbunden, der vorübergehend oder dauerhaft von einer standardisierten OBD-Diagnosebuchse (29 ) des Fahrzeuges (20 ) aufgenommen wird. Über diesen OBD-Diagnosestecker (30 ) kann vor, während oder nach der Übertragung (Prozess11 ) der Konfiguration auf das Endgerät (31 ) zunächst der Typ des Fahrzeuges (20 ) erkannt werden (Prozess12 ). Hierzu verfügt das Endgerät (31 ) über eine umfangreiche Wissensbasis zur Identifikation unterschiedlichster Fahrzeugtypen gemäß dem OBD-Protokoll. - Nach der solchermaßen erfolgten Typisierung wird der OBD-Diagnosestecker (
30 ) mittels des Endgerätes (31 ) in geeigneter Weise angesteuert, um das Fahrzeug (20 ) – der übertragenen Konfiguration entsprechend – auf die Bedürfnisse der Nutzerin anzupassen (Prozess13 ). Hierzu ist auf dem Endgerät (31 ) eine fahrzeugklassenübergreifende Kommunikationsmatrix (K-Matrix) des CAN-Busses und der angeschlossenen Steuergeräte hinterlegt. In einer fortgeschrittenen Ausführungsform wird dabei selbst eine an sich inkompatible Konfiguration unter Heranziehung der Wissensbasis des Endgerätes (31 ) gleichsam „umgerechnet“ und die enthaltenen Daten werden aufbereitet, um sie – jenseits eines bloßen Kopiervorgangs – auf das konkrete Fahrzeug (20 ) anzupassen. - Dieses Verfahren (
10 ) kann beispielsweise in Software oder Hardware oder in einer Mischform aus Software und Hardware beispielsweise in einem Steuergerät implementiert sein. - ZITATE ENTHALTEN IN DER BESCHREIBUNG
- Diese Liste der vom Anmelder aufgeführten Dokumente wurde automatisiert erzeugt und ist ausschließlich zur besseren Information des Lesers aufgenommen. Die Liste ist nicht Bestandteil der deutschen Patent- bzw. Gebrauchsmusteranmeldung. Das DPMA übernimmt keinerlei Haftung für etwaige Fehler oder Auslassungen.
- Zitierte Patentliteratur
-
- WO 2006111466 A2 [0003]
Claims (10)
- Verfahren (
10 ) zum Konfigurieren eines Fahrzeuges (20 ), gekennzeichnet durch folgende Merkmale: – auf einen Steuerbefehl wird eine Konfiguration des Fahrzeuges (20 ) von einer Cloud (21 ) in das Fahrzeug (20 ) übertragen (11 ) und – das Fahrzeug (20 ) wird gemäß der Konfiguration konfiguriert (13 ). - Verfahren (
10 ) nach Anspruch 1, gekennzeichnet durch mindestens eines der folgenden Merkmale: – die Konfiguration beinhaltet eine Spracheinstellung, – die Konfiguration beinhaltet Navigationsziele, – die Konfiguration beinhaltet ein Telefonverzeichnis, – die Konfiguration beinhaltet ein Adressverzeichnis oder – die Konfiguration beinhaltet eine Musikauswahl. - Verfahren (
10 ) nach Anspruch 1 oder 2, gekennzeichnet durch mindestens eines der folgenden Merkmale: – die Konfiguration betrifft Rückspiegel (24 ,25 ,26 ), insbesondere Innenspiegel (24 ) oder Außenspiegel (25 ,26 ) des Fahrzeuges (20 ), – die Konfiguration betrifft eine Sitzeinstellung des Fahrzeuges (20 ) oder – die Konfiguration betrifft eine insbesondere sportliche Fahrwerksabstimmung des Fahrzeuges (20 ). - Verfahren (
10 ) nach einem der Ansprüche 1 bis 3, gekennzeichnet durch folgende Merkmale: – das Fahrzeug (20 ) weist ein Entertainmentsystem (22 ) auf und – der Steuerbefehl wird insbesondere mittels einer App (23 ) über das Entertainmentsystem (22 ) erteilt. - Verfahren (
10 ) nach einem der Ansprüche 1 bis 4, gekennzeichnet durch folgendes Merkmal: – die Konfiguration wird mittels eines mobilen Endgerätes (31 ), insbesondere eines Smartphones, in das Fahrzeug (20 ) übertragen (11 ). - Verfahren (
10 ) nach Anspruch 5, gekennzeichnet durch folgendes Merkmal: – das Fahrzeug (20 ) weist eine Diagnosebuchse (29 ) zum Aufnehmen eines Diagnosesteckers (30 ) auf und – der Diagnosestecker (30 ) wird mittels des Endgerätes (31 ) angesteuert, um das Fahrzeug (20 ) zu konfigurieren (13 ). - Verfahren (
10 ) nach Anspruch 6, gekennzeichnet durch folgende Merkmale: – vor dem Konfigurieren (13 ) wird mittels des Diagnosesteckers (30 ) über die Diagnosebuchse (29 ) ein Typ des Fahrzeuges (20 ) erkannt (12 ) und – das Konfigurieren (13 ) des Fahrzeuges (20 ) erfolgt abhängig von dem erkannten Typ. - Computerprogramm, welches eingerichtet ist, das Verfahren (
10 ) nach einem der Ansprüche 1 bis 7 auszuführen. - Maschinenlesbares Speichermedium, auf dem das Computerprogramm nach Anspruch 8 gespeichert ist.
- Vorrichtung (
20 ), die eingerichtet ist, das Verfahren (10 ) nach einem der Ansprüche 1 bis 7 auszuführen.
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