DE102016214643A1 - Verfahren zur Herstellung eines mit einem Aufkleber versehenen Bauteils eines Hausgerätes, dieses Bauteil, sowie dieses Bauteil enthaltendes Hausgerät - Google Patents

Abstract

Die Erfindung betrifft ein Verfahren zur Herstellung eines mit einem Aufkleber 5 versehenen Bauteils 1 eines Hausgerätes, umfassend die Schritte: (a) Bereitstellen eines mit ersten Vertiefungen 3 und/oder ersten Erhebungen 4 versehenen Bauteilgrundkörpers 2; (b) Bereitstellen eines Aufklebers 5, umfassend eine Kunststofffolie 6 und eine Klebschicht 7; (c) Vorformen des Aufklebers 5 derart, dass der Aufkleber 5 zweite Erhebungen 8 und/oder zweite Vertiefungen 9 aufweist, welche den ersten Vertiefungen 3 und/oder ersten Erhebungen 4 entsprechen; und (d) Anbringen des vorgeformten Aufklebers 5 von Schritt (c) auf dem Bauteilgrundkörper 2. Die Erfindung betrifft außerdem das durch dieses Verfahren erhältliche Bauteil sowie ein Hausgerät, welches dieses Bauteil enthält.

Description

• Die Erfindung betrifft ein Verfahren zur Herstellung eines mit einem Aufkleber versehenen Bauteils eines Hausgerätes, das dadurch erhältliche Bauteil, sowie ein dieses Bauteil enthaltendes Hausgerät.
• Hausgeräte weisen zahlreiche Bauteile auf, die in einem für einen Betrachter zugänglichen Bereich mit einem Dekorationsaufkleber versehen sein können. Außerdem sind in Hausgeräten zahlreiche Bauteile vorhanden, die unabhängig von Ihrer Zugänglichkeit für einen Betrachter aufgrund ihres Verwendungszwecks eine Schutzschicht aufweisen. Auch hierzu können Aufkleber verwendet werden.
• Insbesondere weist ein Hausgerät im Allgemeinen eine Bedienblende mit einem Bedienpanel auf, das die Möglichkeit der Einstellung von im Hausgerät durchzuführenden Programmen bietet, sowie eine Darstellung von Informationen über die Durchführung eines ausgewählten Programms. Hausgeräte sind hierbei beispielsweise Wäschebehandlungsgeräte wie Waschmaschinen, Trockner und Waschtrockner, Geschirrspülmaschinen, Mikrowellengeräte, Backöfen und -herde, Mixgeräte, Kaffeemaschinen usw. Die Darstellung von Informationen und ausgewählten Programmen erfolgt im Allgemeinen über ein optisches Display, bei dem oft einzelnen Displaybereichen zugeordnete Programme durch Beleuchtung der Displaybereiche hervorgehoben und damit insbesondere deren Durchführung angezeigt werden kann. In den Displaybereichen werden verschiedenste Informationen angegeben und zur Informationsangabe sowie zur Dekoration oft verschiedene Folien verwendet.
• Die DE 10 2005 024 934 A1 beschreibt eine Bedienblendenanordnung für ein Haushaltsgerät mit einem Blendengrundkörper, einer transparenten Abdeckung und einem Informationsträger, der grafisch gestaltete Elemente wie Klartextbeschriftungen, Positionsmarkierungen, Symbole und/oder Rahmenelemente darstellt, wobei der Informationsträger aus mindestens zwei Trägerelementen besteht, von denen jedes einen Teil der grafischen Elemente trägt.
• Die DE 10 2011 006 402 A1 beschreibt eine Bedienblende eines Hausgerätes, die aus einem Kunststoffmaterial besteht, welches in plastifiziertem Zustand in eine Spritzgießform einspritzbar ist und somit einen Blendenkunststoff bildet, und mindestens einen Teilabschnitt zur Aufnahme von Berührelementen aufweist, welche von einem Berührelemente-Folienstreifen, der mittels eines Spritzgießvorgangs zur Herstellung der Bedienblende, insbesondere an einer Oberfläche der Bedienblende, lagegerecht und dauerhaft mit dem Blendenkunststoff verbunden ist, aufgenommen werden.
• Die DE 10 2010 063 014 A1 beschreibt ein Bedienfeld, vorzugsweise für ein Hausgerät, insbesondere für eine Waschmaschine, einen Waschtrockner oder einen Wäschetrockner, zur Bestimmung eines, zumindest abschnittsweise selbsttätig ablaufenden Behandlungsvorganges von Wäsche, wobei das Bedienfeld gegenüber dem Gehäuse des Hausgerätes eine sich abhebende Ausbildung in blendenartiger Ausbildung aufweist, wobei ein Blenden-Grundkörper vorgesehen ist, auf den eine den Blenden-Grundkörper nahezu vollständig umfassende Haube aufsetzbar ist.
• Die DE 100 51 075 A1 beschreibt ein Verfahren zum Herstellen unterschiedlicher Bedienblenden für Haushaltsgeräte, insbesondere Gargeräte, Wäschebehandlungsmaschinen, Geschirrspülmaschinen oder Kühl- und/oder Gefriergeräte, bei dem
• a) zueinander identische, vorgefertigte Blendenträger bereitgestellt werden,
• b) wenigstens zwei unterschiedlich geformte Blendenaufleger bereitgestellt werden,
• c) jeder der bereitgestellten Blendenaufleger an jeweils einem der bereitgestellten Blendenträger an dessen vorderer Oberfläche befestigt wird.
• Die DE 10 2014 104 321 A1 beschreibt ein Verfahren zum Herstellen eines Formkörpers mit den Schritten: a) Bereitstellen einer Folienlage; b) Aufbringen einer Kunststoffmasse in einer vorgegebenen Form auf die Folienlage mittels eines dreidimensionalen Druckverfahrens. Die Folienlage kann dabei zumindest eine dekorative Schicht aufweisen, wobei die dekorative Schicht unter anderem eine der folgenden Schichten oder eine Kombination daraus ist oder umfasst: eine Schicht mit zumindest einem Farbmittel, Pigment, einem im sichtbaren, infraroten oder ultraviolettem Spektralbereich zur Fluoreszenz und/oder Lumineszenz anregbarem Pigment, einem optisch variablem Pigment, eine Flüssigkristallschicht, eine cholesterische Flüssigkristallschicht, eine Metallschicht, eine Schicht mit einer Reliefstruktur, einem Hologramm, einer Mattstruktur, eine Schicht mit einer mikrooptischen Struktur, eine Schicht aus einem textilen Material usw.
• Die DE 10 2013 114 276 A1 beschreibt ein Kunststoffformteil und ein Verfahren zu dessen Herstellung. Das Verfahren umfasst im Wesentlichen die Schritte: a) Bereitstellen einer ersten Dekorfolie, welche zumindest partiell eine opake Beschichtung aufweist; b) Einbringen zumindest eines Dekorelementes eines Dekors in die erste Dekorfolie durch Bearbeiten mittels eines Bearbeitungswerkzeugs; c) Bereitstellen einer zweiten Dekorfolie; d) Einlegen der Dekorfolien in eine Spritzgussform und e) Hinterspritzen der Dekorfolien mit einer Kunststoffmasse, so dass die erste Dekorfolie eine erste Oberfläche und die zweite Dekorfolie eine zweite der ersten Oberfläche gegenüberliegende Oberfläche des Kunststoffformteils ausbildet.
• Es ist somit zur Kombination von dekorativen Elementen mit Kunststoffbauteilen bekannt, Dekorationsfolien in Spritzgussbauteile aufzunehmen. Hierbei wird eine solche Dekorfolie in eine Spritzgussform eingelegt und dort fixiert. Anschließend wird eine Kunststoffmasse in die Spritzgussform eingespritzt, wo sie sich mit der Folienlage verbindet und aushärtet. Solche Herstellungsverfahren haben jedoch den Nachteil, dass die Auswahl der verwendbaren Folien aufgrund der hohen Temperaturen und Drücke beim Spritzgießen beschränkt ist. Außerdem sind die Herstellungsmöglichkeiten beschränkt, weil im Allgemeinen nur eine homogene Kunststoffmasse verwendet werden kann. Schließlich sind zum Spritzgießen aufwändig herzustellende und zu betreibende Werkzeugformen erforderlich.
• Es ist daher beispielsweise sehr schwierig, Bedienblenden für Hausgeräte geeignet mit einem Dekor und/oder einer Schutzfolie zu versehen. Denn Bedienblenden sind teilweise sehr komplex aufgebaut und nur in mehreren Schritten herstellbar, wobei insbesondere auch auf eine gewünschte Blende abgestellte Werkzeuge eingesetzt werden müssen. Andererseits ist es in Abhängigkeit beispielsweise von einem Hausgerät wünschenswert, eine an das Hausgerät und insbesondere auch dessen Einsatzland abgestimmte Blende zu haben. Dies führt jedoch zu einer Vielzahl von erforderlichen Blenden und Blendenvarianten.
• Im Allgemeinen werden überdies Bedienblenden mit einer Beschichtung, beispielsweise einem lichtundurchlässigen Lack, versehen, um Informationen darzustellen, bestimmte Teile eines Hausgerätes für einen Benutzer unsichtbar zu lassen, vor allem bei Verwendung eines transparenten Blendengrundkörpers, und/oder die Oberfläche der Bedienblende zu schützen. Je nach vorgesehener Bedienblende inkl. Display ist für die Herstellung einer solchen beschichteten Bedienblende der Maskierungsaufwand hoch, um die Funktion von Bedien- und Anzeigeelementen nicht zu beeinträchtigen. So ist das Aufbringen von Kunststofffolien auf einer lackierten Oberfläche durch Heißprägung aufgrund der hohen Temperaturen oft nicht oder zumindest nur stark eingeschränkt möglich.
• Vor diesem Hintergrund war es Aufgabe der vorliegenden Erfindung, ein Verfahren zur Herstellung eines mit einem Aufkleber versehenen Bauteiles eines Hausgerätes bereitzustellen, das eine vereinfachte Herstellung einer Vielzahl von unterschiedlichen Bauteilen, insbesondere auch einer Vielzahl von verschiedenen Bedienblenden ermöglicht. Aufgabe der Erfindung war außerdem die Bereitstellung eines solchen, mit einem Aufkleber versehenen Bauteiles sowie eines Hausgerätes, welches dieses Bauteil enthält.
• Die Lösung dieser Aufgabe wird nach dieser Erfindung erreicht durch ein Verfahren zur Herstellung eines mit einem Aufkleber versehenen Bauteiles eines Hausgerätes, das durch dieses Verfahren erhältliche Bauteil sowie ein dieses Bauteil enthaltendes Hausgerät mit den Merkmalen der jeweiligen unabhängigen Patentansprüche. Bevorzugte Ausführungsformen des erfindungsgemäßen Verfahrens, Bauteils und des dieses Bauteil enthaltenden Hausgeräts sind in entsprechenden abhängigen Patentansprüchen aufgeführt. Dabei entsprechen bevorzugte Ausführungsformen des erfindungsgemäßen Verfahrens, Bauteils und des dieses Bauteil enthaltenden Hausgeräts einander, auch wenn dies nicht immer explizit ausgeführt ist.
• Gegenstand der Erfindung ist somit ein Verfahren zur Herstellung eines mit einem Aufkleber versehenen Bauteils eines Hausgerätes, umfassend die Schritte:
• (a) Bereitstellen eines mit ersten Vertiefungen und/oder ersten Erhebungen versehenen Bauteilgrundkörpers;
• (b) Bereitstellen eines Aufklebers, umfassend eine Kunststofffolie und eine Klebschicht;
• (c) Vorformen des Aufklebers derart, dass der Aufkleber zweite Erhebungen und/oder zweite Vertiefungen aufweist, welche den ersten Vertiefungen und/oder ersten Erhebungen entsprechen; und
• (d) Anbringen des vorgeformten Aufklebers von Schritt (c) auf dem Bauteilgrundkörper.
• „Entsprechen“ im Sinne der Erfindung bedeutet dabei insbesondere, dass eine zweite Erhebung in eine erste Vertiefung passt, und eine erste Erhebung in eine zweite Vertiefung passt. Die Begriffe „entsprechen“ und „passt“ sind dabei breit zu interpretieren, solange ein vorgeformter Aufkleber vermittelt durch die Klebschicht an dem Bauteilgrundkörper bzw. einer darauf ggf. angebrachten Lackschicht angebracht werden kann.
• Demgemäß erfolgt das „Anbringen“ des vorgeformten Aufklebers im Schritt (d) in der Regel derart, dass eine zweite Erhebung des Aufklebers in eine erste Vertiefung des Bauteiles eingebracht wird, und/oder eine zweite Vertiefung des Aufklebers in eine erste Erhebung es Bauteiles. Sofern weitere einander entsprechende Erhebungen und Vertiefungen vorhanden sind, erfolgt bei diesen das Einbringen im Allgemeinen entsprechend.
• Der Bauteilgrundkörper, z.B. ein Bedienblendengrundkörper, ist erfindungsgemäß nicht beschränkt, solange auf den jeweiligen Verwendungszweck angepasste Eigenschaften realisiert werden können. Häufig, insbesondere bei Bedienblendengrundkörpern, ist dabei eine ausreichende Transparenz gewünscht. So kann der Bauteilgrundkörper Glas, Glaskeramik oder einen Kunststoff enthalten oder aus diesen bestehen. Vorzugsweise besteht der Bauteilgrundkörper aus Glas oder Kunststoff. Geeignete Kunststoffe sind insbesondere ausgewählt aus der Gruppe, bestehend aus Styrol-Acrylnitril (SAN) – Copolymer, Acrylnitril-Butadien-Styrol-Copolymer (ABS), Polycarbonat (PC) und Polymethylmethacrylat (PMMA).
• In einer bevorzugten Ausführungsform des erfindungsgemäßen Verfahrens enthält der Kunststoff ein Acrylnitril-Butadien-Styrol-Copolymer (ABS) oder Polycarbonat (PC) alleine oder in Mischung oder besteht aus diesem.
• Der Bauteilgrundkörper, z.B. Blendengrundkörper, ist vorzugsweise eine im Wesentlichen flache oder gebogene Kunststoffplatte.
• Das Bauteil ist erfindungsgemäß nicht eingeschränkt. Vorzugsweise ist es jedoch ein Bauteil, dass einem Benutzer des Hausgerätes visuell zugänglich, für diesen also sichtbar ist. Das Bauteil kann daher insbesondere eine Bedienblende sein, darin z.B. eine Auswahlfläche für Programme, die im Hausgerät durchgeführt werden können, ein Bereich einer Einspülschale oder ein sonstiges Bauteil sein, das in Hinblick auf die Darstellung von Betriebsinformationen des Hausgerätes, Verzierungen oder sonstige Oberflächengestaltungen sinnvoll verwendet werden kann. Ganz besonders bevorzugt ist das Bauteil eine Bedienblende des Hausgerätes. Das Bauteil kann schließlich auch in Hinblick auf die Verwendung als Anbringungsort für Werbung zur Geräteklassenbezeichnung ausgewählt sein.
• In einer Ausführungsform des erfindungsgemäßen Verfahren, welche insbesondere für die Verwendung von empfindlichen Dekoren auf dem Aufkleber vorteilhaft ist, ist am Aufkleber eine Abziehfolie angebracht. Im Allgemeinen wird dann anschließend an Schritt (d) die Abziehfolie abgezogen.
• Beim erfindungsgemäßen Verfahren kann ein Aufkleber insbesondere auch auf einer Lackschicht angebracht werden. In einer bevorzugten Ausführungsform des erfindungsgemäßen Verfahrens wird daher der Bauteilgrundkörper vor der Durchführung von Schritt (d) mit einer Lackschicht versehen, so dass der Aufkleber im Schritt (d) zumindest teilweise auf der Lackschicht angebracht wird.
• Alternativ oder zusätzlich kann eine Lackschicht auch nach der Durchführung von Schritt (d) angebracht werden. Hierbei wird dann in der Regel ein Aufkleber mit einer Abziehfolie eingesetzt. Dies ermöglicht, dass nach dem Lackieren die Abziehfolie zusammen mit dem auf dem Bauteil unerwünschten Anteil an einer Lackschicht abgezogen und entfernt werden kann.
• Die Erfindung lässt die Anwendung von zahlreichen Druckverfahren zu, um den Aufkleber vor, während oder nach Durchführung des erfindungsgemäßen Verfahrens zu gestalten, um beispielsweise Betriebsinformationen des Hausgerätes oder Dekorationselemente zu erzeugen. Möglich ist hierbei insbesondere die Anwendung von Laser-Etching, Inkjet-Druck oder Tampon-Druck. In einer besonders bevorzugten Ausführungsform wird der Aufkleber vor Schritt (b) oder nach Schritt (d) mittels Inkjet-Druck oder Tampon-Druck bedruckt.
• Im Allgemeinen wird der Aufkleber im Schritt (d) unter Anwendung von Druck und/oder bei Temperaturen oberhalb von 50°C angebracht. Die genauen Bedingungen werden dabei von den eingesetzten Materialien und deren Schmelzverhalten abhängen. Außerdem hat das Ausmaß, in dem sich Erhebungen und Vertiefungen einander entsprechen, einen Einfluss auf die Durchführung des Verfahrens. So kann die Passgenauigkeit, d.h. das Ausmaß der gegenseitigen Entsprechung von Erhebungen und Vertiefungen, variieren. Je größer die Abweichung bei der Passgenauigkeit ist, desto mehr muss ein eingesetztes Kunststoffmaterial ggf. angeschmolzen und/oder mit Druck in die Vertiefungen oder auf die Erhebungen gebracht werden.
• Der Kunststofffilm enthält im Allgemeinen einen thermoplastischen Kunststoff wie z.B. PMMA, Polyethylenterephthalat und/oder Polycarbonat oder besteht aus diesen. Vorzugsweise enthält der Kunststofffilm Polyethylenterephthalat und/oder Polycarbonat oder besteht aus Polyethylenterephthalat und/oder Polycarbonat. Folien aus diesen Materialien können sich wegen ihrer Flexibilität gut an gekrümmte oder andersartig geformte Körper anpassen, eignen sich gut für das Vorformen und sind zugleich preiswert herzustellen. Zur grafischen Gestaltung können diese vor der Anbringung an den Bauteilgrundkörper, insbesondere Blendengrundkörper, zudem in einem ebenen Zustand verzerrungsfrei bedruckt werden. Der Kunststofffilm kann überdies aus mehreren Einzelfolien bestehen, die aus demselben oder unterschiedlichen Kunststoffen gebildet sein können.
• Die Klebschicht besteht vorzugsweise aus einem Klebstoff auf Basis von Acrylaten, Polyvinylchloriden oder einer Mischung aus beiden.
• Im Schritt (d) wird der vorgeformte Aufkleber am Bauteilgrundkörper angebracht. Hierzu können Bauteilgrundkörper und Aufkleber in geeigneten Formen, d.h. Werkzeugen, einander so nahe gebracht werden, bis es zu einer Verbindung, insbesondere einer Klebverbindung zwischen Aufkleber und Bauteilgrundkörper oder beispielsweise einer auf dem Bauteilgrundkörper angebrachten Lackschicht kommt. Dabei können Bauteilgrundkörper und Aufkleber jeweils beispielswiese durch Unterdruck an den Formen gehalten werden oder aber beispielsweise reversibel eingeklemmt sein.
• Vorzugsweise wird der im Schritt (d) eingesetzte vorgeformte Aufkleber mit Hilfe eines Applikators am Bauteilgrundkörper angebracht. Hierzu werden im Allgemeinen die betreffenden Aufkleber vom Applikator aufgenommen, beispielsweise mittels am Applikator angebrachter Saugnäpfe, welche einen Aufkleber, der die vorgesehenen Vertiefungen und/oder Erhebungen aufweist, halten kann, indem beispielsweise ein Unterdruck angewandt wird. Anschließend kann der Aufkleber dann am Bauteilgrundkörper oder auf einer daran vorgenommenen Beschichtung, z.B. einer Lackschicht, angebracht werden.
• Eine oder mehrere Kunststofffolien (im Folgenden auch mit „Folie“ abgekürzt) des im erfindungsgemäßen Verfahren eingesetzten Aufklebers können als sog. Informationsträgerfolien dienen, die grafische Elemente, wie Klartextbeschriftungen, Positionsmarkierungen, Symbole und/oder Rahmenelemente enthalten. Diese können erfindungsgemäß leicht auf z.B. einen Blendengrundkörper aufgebracht werden, indem diese nach Anbringen des Aufklebers auf dem Blendengrundkörper verbleiben, insbesondere auch, wenn eine ggf. vorhandene Abziehfolie abgezogen wird. Eine Anpassung einer Bedienblende an eine Ausstattungs- und/oder Ländervariante eines Hausgerätes kann kostengünstig erfolgen, da gegebenenfalls nur eine Folie getauscht werden muss. Darzustellende Informationen können nämlich auf mehr als eine Folie verteilt werden, von denen jede einen Teil der grafischen Elemente trägt. Durch eine gezielte und geeignete Kombination unterschiedlich bedruckter Folien können zahlreiche Varianten von Bedieneinheiten und damit Bedienblenden erzeugt werden. Es kann nämlich durch einen einfachen Austausch einer Folie gegen eine andere bedruckte Folie eine Informationen tragende Folie, z.B. Informationen in unterschiedlichen Sprachen, verändert werden. Überdies kann durch eine geeignete Wahl der grafischen Elemente für jeweils eine Folie die Anzahl der bereitzustellenden Folien zur Ausbildung verschieden gestalteter Informationen tragender Folien beschränkt sein. Der im erfindungsgemäßen Verfahren eingesetzte Aufkleber kann also insbesondere mehrere Folien aufweisen, so dass eine Anpassung an verschiedene Sprachen vorgenommen werden kann. Hierzu können bestimmte Anzeigeelemente wie Symbole auf einer Folie angeordnet sein, während Sprachelemente auf einer gesonderten Folie angeordnet werden. Es ist allerdings insbesondere auch möglich, dass beides auf derselben Folie ist.
• Überdies kann eine bestimmte Farbe eines Bauteiles des Hausgerätes, z.B. einer Bedienblende durch Einfügung einer die bestimmte Farbe aufweisenden Folie eingestellt werden.
• Die vorgenannten Varianten sind insbesondere möglich, wenn der Aufkleber oder den Aufkleber bildenden Kunststofffolien zumindest teilweise transparent sind. Je nach Verwendungszweck des Aufklebers kann dieser oder die ihn bildenden Kunststofffolien aber auch opak sein.
• Gegenstand der Erfindung ist außerdem ein Bauteil eines Hausgerätes, vorzugsweise eine Bedienblende, erhältlich durch ein Verfahren, umfassend die Schritte:
• (a) Bereitstellen eines mit ersten Vertiefungen und/oder ersten Erhebungen versehenen Bauteilgrundkörpers;
• (b) Bereitstellen eines Aufklebers, umfassend eine Kunststofffolie und eine Klebschicht;
• (c) Vorformen des Aufklebers derart, dass der Aufkleber zweite Erhebungen und/oder zweite Vertiefungen aufweist, welche den ersten Vertiefungen und/oder ersten Erhebungen entsprechen; und
• (d) Anbringen des vorgeformten Aufklebers von Schritt (c) auf dem Bauteilgrundkörper.
• Schließlich ist Gegenstand der Erfindung ein Hausgerät, enthaltend das vorgenannte Bauteil. Das Hausgerät ist erfindungsgemäß nicht eingeschränkt. Vorzugsweise ist das Hausgerät jedoch ausgewählt aus der Gruppe, bestehend aus Wäschebehandlungsgeräten wie Waschmaschinen, Trocknern und Waschtrocknern, Geschirrspülgeräten, Kühlgeräten, Mikrowellengeräten, Backöfen, Herden, Mixgeräten und Kaffeemaschinen.
• Die Erfindung hat mehrere Vorteile. Die Erfindung ermöglicht, dass auf einfache Weise eine Vielzahl von unterschiedlichen Bauteilen, insbesondere Bedienblenden, erzeugt werden kann. Diese können leicht in Hinblick auf die Oberflächengestaltung, d.h. insbesondere auch Beschriftung und Designelemente, variiert werden. Außerdem kann auf einfache Weise eine bestimmte Haptik einer Oberfläche eines Bauteiles eingestellt werden. Hierzu müssen lediglich die anzubringenden Aufkleber entsprechend ausgestaltet sein, wobei die vorliegende Erfindung es breit ermöglicht, die Position von Bediensymbolen und Schriftzeichen zu variieren. Eine aufwendige Öffnung z.B. eines Blendengrundkörpers ist nicht erforderlich, um beispielsweise eine Bedieneinheit anzubringen.
• Es ist insbesondere möglich, verschiedene Bedienblenden unterschiedlicher Gerätevarianten oder unterschiedlicher Hausgeräte auf der Basis eines gemeinsamen Blendengrundkörpers herzustellen und die Variation bei ein oder mehreren Folien in einem eingesetzten Film vorzunehmen. Damit ist ein Wechsel einer komplett gefertigten Bedienblende oder eines aufwendig gestalteten Informationsträgers nicht erforderlich.
• Die Erfindung ermöglicht eine Reduzierung der Maskierkosten beim Lackieren durch die Verwendung eines Aufklebers. Es ist ein schneller Variantenwechsel und eine schnelle Änderung von Displayfenstern möglich. In Ausführungsformen der Erfindung ist der Aufwand für Werkzeugteile für Kunststoffbauteile geringer und besser kontrollierbar. Außerdem können durch den Wegfall von diversen Prozessschritten wie Maskieren, Bedrucken, Reinigungen usw. Einsparungen realisiert werden.
• Die Erfindung wird im Folgenden anhand der 1 bis 3 illustriert.
• 1 zeigt eine Draufsicht auf eine erfindungsgemäß erhaltene, mit einem Aufkleber versehene Bedienblende gemäß einer ersten nicht einschränkenden Ausführungsform für ein mit einem Aufkleber versehenes Bauteil eines Hausgerätes.
• 2 zeigt eine Seitenansicht der Bestandteile Aufkleber und Bauteilgrundkörper der Bedienblende von 1 vor dem Anbringen des Aufklebers auf dem Bedienblendengrundkörper.
• 3 zeigt die Unterseite eines Applikators für die Anbringung eines Aufklebers auf einem hier nicht gezeigten Bauteilgrundkörper, um ein mit einem Aufkleber versehenen Bauteil eines Hausgerätes zu erhalten.
• 4 zeigt eine Seitenansicht des Applikators von 3 für die Anbringung eines Aufklebers auf einem hier nicht gezeigten Bauteilgrundkörper, um ein mit einem Aufkleber versehenes Bauteil eines Hausgerätes zu erhalten.
• 1 zeigt eine Draufsicht auf eine erfindungsgemäß erhaltene, mit einem Aufkleber 5 versehene Bedienblende 1 gemäß einer ersten nicht einschränkenden Ausführungsform für ein mit einem Aufkleber 5 versehenes Bauteil eines Hausgerätes.
• 2 zeigt eine Seitenansicht der Bestandteile Aufkleber 5 und Bauteilgrundkörper 2 der Bedienblende 1 von 1 vor dem Anbringen des Aufklebers 5 auf dem Bedienblendengrundkörper 2.
• Der Aufkleber 5 umfasst eine Kunststofffolie 6, beispielsweise aus PC oder PET, sowie eine Klebeschicht 6, mittels derer der Aufkleber 5 an der Bedienblende 1 angebracht werden kann.
• Die Bedienblende 1 enthält einen Bedienblendengrundkörper 2 als Bauteilgrundkörper. Der Bedienblendengrundkörper 2 ist mit zwei ersten Vertiefungen 3 sowie mit einer ersten Erhebung 4 versehen. Der Bedienblendengrundkörper 2 ist mit einer Lackschicht 11 versehen.
• Der in 2 gezeigte, bereits vorgeformte Aufkleber 5 weist zwei zweite Erhebungen 8 auf, welche den beiden ersten Vertiefungen 3 auf dem Bedienblendengrundkörper 2 entsprechen. D.h., dass die zweiten Erhebungen 8 in die ersten Vertiefungen 3 passen. Beim Anbringen des vorgeformten Aufklebers 5 auf dem Bedienblendengrundkörper 2 vermittelt die Klebschicht 7 eine innige Verbindung von Aufkleber und Bedienblendengrundkörper, wobei bei der hier gezeigten Ausführungsform der Aufkleber allerdings auf einer Lackschicht 11 liegt. Zum Anbringen kann insbesondere der in den 3 und 4 gezeigte Applikator verwendet werden.
• Am Aufkleber 5 ist bei der in 2 gezeigten Ausführungsform eine Abziehfolie 10 angebracht, die nach dem Anbringen des vorgeformten Aufklebers 5 gemäß Schritt (d) des erfindungsgemäßen Verfahrens abgezogen wird, um die erfindungsgemäße, mit einem Aufkleber versehene Bedienblende 1 zu erhalten.
• 3 zeigt die Unterseite 13 eines Applikators 12 für die Anbringung eines Aufklebers auf einem hier nicht gezeigten Bauteilgrundkörper, um ein mit einem Aufkleber versehenes Bauteil eines Hausgerätes zu erhalten. Der hier ebenfalls nicht gezeigte Aufkleber wird mittels der Saugnäpfe 15 festgehalten.
• 4 zeigt eine Seitenansicht 14 des Applikators 12 von 3 für die Anbringung eines Aufklebers auf einem hier nicht gezeigten Bauteilgrundkörper, um ein mit einem Aufkleber versehenes Bauteil eines Hausgerätes zu erhalten.
• Bezugszeichenliste

1

Bauteil eines Hausgerätes; Bedienblende

2

Bauteilgrundkörper; Blendengrundkörper

3

Erste Vertiefungen

4

Erste Erhebungen

5

Aufkleber

6

Kunststofffolie

7

Klebeschicht

8

Zweite Vertiefungen

9

Zweite Erhebungen

10

Abziehfolie

11

Lackschicht

12

Applikator

13

Unterseite des Applikators

14

Seitenansicht des Applikators

15

Saugnäpfe

• ZITATE ENTHALTEN IN DER BESCHREIBUNG
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• Zitierte Patentliteratur
• DE 102005024934 A1 [0004]
• DE 102011006402 A1 [0005]
• DE 102010063014 A1 [0006]
• DE 10051075 A1 [0007]
• DE 102014104321 A1 [0008]
• DE 102013114276 A1 [0009]

Claims (15)

1. Verfahren zur Herstellung eines mit einem Aufkleber (5) versehenen Bauteils (1) eines Hausgerätes, umfassend die Schritte: (a) Bereitstellen eines mit ersten Vertiefungen (3) und/oder ersten Erhebungen (4) versehenen Bauteilgrundkörpers (2); (b) Bereitstellen eines Aufklebers (5), umfassend eine Kunststofffolie (6) und eine Klebschicht (7); (c) Vorformen des Aufklebers (5) derart, dass der Aufkleber (5) zweite Erhebungen (8) und/oder zweite (9) Vertiefungen aufweist, welche den ersten Vertiefungen (3) und/oder ersten Erhebungen (4) entsprechen; und (d) Anbringen des vorgeformten Aufklebers (5) von Schritt (c) auf dem Bauteilgrundkörper (2).
2. Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass der Bauteilgrundkörper (2) aus Glas oder Kunststoff besteht.
3. Verfahren nach Anspruch 2, dadurch gekennzeichnet, dass der Kunststoff ein Acrylnitril-Butadien-Styrol-Copolymer (ABS) oder ein Polycarbonat (PC) alleine oder in Mischung enthält oder aus diesem besteht.
4. Verfahren nach einem der Ansprüche 1 bis 3, dadurch gekennzeichnet, dass das Bauteil (1) eine Bedienblende des Hausgerätes ist.
5. Verfahren nach einem der Ansprüche 1 bis 4, dadurch gekennzeichnet, dass am Aufkleber (5) eine Abziehfolie (10) angebracht ist.
6. Verfahren nach Anspruch 5, dadurch gekennzeichnet, dass anschließend an Schritt (d) die Abziehfolie (10) abgezogen wird.
7. Verfahren nach einem der Ansprüche 1 bis 6, dadurch gekennzeichnet, dass der Bauteilgrundkörper (4) vor der Durchführung von Schritt (d) mit einer Lackschicht (11) versehen wird, so dass der Aufkleber (5) im Schritt (d) zumindest teilweise auf der Lackschicht (11) angebracht wird.
8. Verfahren nach einem der Ansprüche 1 bis 7, dadurch gekennzeichnet, dass der Aufkleber (5) vor Schritt (b) oder nach Schritt (d) mittels Inkjet-Druck oder Tampon-Druck bedruckt wird.
9. Verfahren nach einem der Ansprüche 1 bis 8, dadurch gekennzeichnet, dass der Aufkleber (5) im Schritt (d) unter Druck und/oder bei Temperaturen oberhalb von 50°C angebracht wird.
10. Verfahren nach einem der Ansprüche 1 bis 4, dadurch gekennzeichnet, dass die Kunststofffolie (6) Polyethylenterephthalat und/oder Polycarbonat enthält oder aus Polyethylenterephthalat und/oder Polycarbonat besteht.
11. Verfahren nach einem der Ansprüche 1 bis 10, dadurch gekennzeichnet, dass die Klebschicht (7) aus einem Klebstoff auf Basis von Acrylaten, Polyvinylchloriden oder einer Mischung aus beiden besteht.
12. Verfahren nach einem der Ansprüche 1 bis 11, dadurch gekennzeichnet, dass der im Schritt (d) eingesetzte vorgeformte Aufkleber (5) mit Hilfe eines Applikators (12) am Bauteilgrundkörper (4) angebracht wird.
13. Bauteil (4) eines Hausgerätes, erhältlich durch ein Verfahren, umfassend die Schritte: (a) Bereitstellen eines mit ersten Vertiefungen (3) und/oder ersten Erhebungen (4) versehenen Bauteilgrundkörpers (2); (b) Bereitstellen eines Aufklebers (5), umfassend eine Kunststofffolie (6) und eine Klebschicht (7); (c) Vorformen des Aufklebers (5) derart, dass der Aufkleber (5) zweite Erhebungen (8) und/oder zweite Vertiefungen (9) aufweist, welche den ersten Vertiefungen (3) und/oder ersten Erhebungen (4) entsprechen; und (d) Anbringen des vorgeformten Aufklebers (5) von Schritt (c) auf dem Bauteilgrundkörper (2).
14. Hausgerät, enthaltend das Bauteil (4) von Anspruch 13.
15. Hausgerät nach Anspruch 14, dadurch gekennzeichnet, dass es ausgewählt ist aus der Gruppe, bestehend aus Wäschebehandlungsgeräten wie Waschmaschinen, Trocknern und Waschtrocknern, Geschirrspülgeräten, Kühlgeräten, Mikrowellengeräten, Backöfen, Herden, Mixgeräten und Kaffeemaschinen.

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