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Die vorliegende Erfindung betrifft ein Werkzeug zum Einpressen eines Lagers, insbesondere eines Wälzlagers, in/auf ein das Lager aufnehmendes Bauelement, vorzugsweise einer Radlageranordnung, gemäß dem Oberbegriff von Patentanspruch 1 sowie ein zugehöriges Verfahren.
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Radlager von Nutzfahrzeugen weisen üblicherweise eine Radnabe auf, an der zumindest ein Wälzlager mit einem Lagerinnenring und einem Lageraußenring angeordnet ist, zwischen denen Wälzkörper angeordnet sind, die optional in einem Lagerkäfig aufgenommen sein können. Im Reparaturfall können diese Lager entweder als Ganzes ausgetauscht werden oder als Einzelelemente in die Radnabe eingepresst werden. Dabei wird beispielsweise bei außendrehenden Radlagern üblicherweise zuerst der Lageraußenring in die Radnabe gepresst. Der Lagerinnenring, die Wälzkörper und der Lagerkäfig werden geschmiert und anschließend ebenfalls in die Radnabe eingepresst. Das Lager kann nun mit einer Dichtung versehen werden.
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Problematisch dabei ist, genau definierte Schmiermittelmengen in das Lager einzubringen und dafür zu sorgen, dass das Schmiermittel in dem Lager an die richtigen Stellen gelangt. So kann es beispielsweise passieren, dass zu wenig geschmierte Lager zu heiß werden, und dass bei zu stark geschmierten Lagern, überschüssiges Fett aus der Radnabe austreten und auf Bremsbeläge eines Fahrzeugs gelangen kann. Des Weiteren kann es bei ungenauer Positionierung des Schmiermittels zu einer ungleichmäßigen oder nicht ausreichenden Schmierung des Lagers kommen, was zu Verschleißerscheinungen und damit zu einer Verkürzung der Lagerlebensdauer führt.
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Es ist deshalb Aufgabe der vorliegenden Erfindung, ein Werkzeug bereitzustellen, mit dem eine einfache Lagermontage und eine effektive Schmiermittelversorgung des Lagers, insbesondere eines Radlagers, bereitgestellt werden kann.
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Diese Aufgabe wird durch ein Werkzeug gemäß Patentanspruch 1 sowie durch ein Verfahren nach Patentanspruch 10 gelöst.
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Im Folgenden wird ein Werkzeug zum Einpressen eines Lagers in/auf ein das Lager aufnehmendes Bauelement mit einem Zentrierelement vorgestellt, wobei das Zentrierelement eine erste Angriffsfläche aufweist, die dazu ausgelegt ist, einen Lageraußenring zu kontaktieren, und eine zweite Angriffsfläche aufweist, die dazu ausgelegt ist, einen Lagerinnenring zu kontaktieren. Bei dem Lager kann es sich um ein Gleitlager oder um ein Wälzlager handeln, wobei bei Radlagern übelicherweise ein Wälzlager zum Einsatz kommt. Das Bauelement kann als ein Gehäuse, vorzugsweise als eine Radnabe, oder als ein Achszapfen ausgebildet sein, in die/auf den das Lager eingepresst wird. Das Zentrierelement kann ringförmig und/oder einteilig ausgebildet sein.
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Um eine effektive Schmiermittelversorgung des Lagers zu ermöglichen, ist vorgesehen, dass das Zentrierelement weiterhin mindestens einen Aufnahmeraum für ein Schmiermittel aufweist. Das Zentrierelement ist ferner dazu ausgelegt, das Lager mit seinen Elementen bei der Montage auf Position zu halten und gegen ein Verrutschen zu sichern. Durch die Ausbildung des Schmiermittelaufnahmeraums in dem Zentrierelement kann das Schmiermittel, beispielsweise ein Schmierfett, während der Lagermontage, bei der das Lager in/auf das das Lagerelement aufnehmende Bauelement gepresst wird, in das Lager gedrückt werden. Zudem ermöglicht der Aufnahmeraum die Aufnahme genau definierter Schmiermittelmengen, so dass das Lager mit einer gewünschten definierten Schmiermittelmenge geschmiert werden kann. Dadurch kann ein Temperaturanstieg im Lager, beispielsweise aufgrund einer zu geringen Schmiermittelversorgung, oder ein Austreten des Schmiermittels an ungewünschte Stellen, wie beispielsweise auf Bremsbeläge eines Fahrzeuges, aufgrund von überschüssigem Schmiermittel verhindert werden. Dabei kann der Aufnahmeraum ringnutförmig ausgebildet sein, so dass der Aufnahmeraum über den gesamten Umfang mit dem Schmiermittel befüllt werden kann. Weiterhin ist möglich, den Schmiermittelaufnahmeraum mit einem Schmiermittel herstellerseitig vorab zu befüllen, so dass ein Schmutzeintrag durch ein verunreinigtes Schmiermittel in das Lager während der Lagermontage verringerbar ist. Dadurch kann ein Verschleiß verringert und die Lebensdauer des Lagers erhöht werden.
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In einem weiteren vorteilhaften Ausführungsbeispiel weist das Werkzeug zumindest ein Kraftbeaufschlagungselement auf, das dazu ausgelegt ist, das Lager in/auf das das Lager aufnehmende Bauelement und gleichzeitig das Schmiermittel aus dem Schmiermittelaufnahmeraum in das Lager einzupressen. Dabei kann es sich bei dem Kraftbeaufschlagungselement um einen Press-Stempel, insbesondere einen handelsüblichen Pressstempel, handeln, der bereits in einer Werkstatt vorhanden ist. Es ist jedoch auch möglich den Press-Stempel als Teil des Werkzeugs selbst vorzusehen. Das Kraftbeaufschlagungselement ist dabei vorzugsweise dazu ausgelegt, über ein Einpresselement auf das im Zentrierelement angeordnete Schmiermittel einzuwirken, und für ein Einpressen des Lagers durch Kraftbeaufschlagung des Zentrierelements und/oder des Einpresselements zu sorgen. Der Press-Stempel und das Einpresselement werden weiter unten ausführlich beschrieben.
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Gemäß einem weiteren vorteilhaften Ausführungsbeispiel weist der Aufnahmeraum zumindest einen Schmiermitteleinlass auf einer axialen Stirnseite und/oder auf einer radialen Wandseite des Zentrierelements auf. Über den zumindest einen Schmiermitteleinlass kann das Schmiermittel von einer Lageraußenseite in den Aufnahmeraum des Zentrierelements eingebracht werden. Dabei kann der Aufnahmeraum selbst in axialer Richtung offen ausgebildet sein, wodurch sich automatisch ein Schmiermitteleinlass ergibt. Alternativ zu dem offenen Aufnahmeraum kann der Schmiermitteleinlass auch als eine oder mehrere diskrete Öffnungen ausgebildet sein, die an geeigneter Stelle oder umfänglich um den Aufnahmeraum auf der axialen Stirnseite und/oder der radialen Wandung verteilt angeordnet sein können. Außerdem kann der Aufnahmeraum mit einem Deckelelement verschlossen sein, das lösbar an dem Zentrierelement angebunden ist. Dabei ist es bevorzugt, den Schmiermitteleinlass vor der Kraftbeaufschlagung mit dem Deckelelement und/oder einem Verschlusselement, beispielsweise einer Folie, zu verschließen, um ein vorzeitiges Austreten des Schmiermittels über den Schmiermitteleinlass zu verhindern. Für die Kraftbeaufschlagung, insbesondere vor dem Einbringen des Einpresselements in den Aufnahmeraum, kann die Folie bzw. das Deckelelement in einfacher Weise von dem Zentrierelement entfernt werden. Selbstverständlich kann das Deckelelement selbst auch einen oder mehrere Schmiermitteleinlässe aufweisen.
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Alternativ kann der Aufnahmeraum bzw. die diskret verteilten Schmiermitteleinlässe direkt über das Einpresselement verschlossen werden, so dass auf zusätzliche Deckelelemente verzichtet werden kann. Der abgeschlossene Aufnahmeraum sorgt zum einen dafür, dass kein Schmutzeintrag das im Aufnahmeraum vorhandene Schmiermittel verunreinigt. Zum anderen verhindert er, dass Schmiermittel aus dem Aufnahmeraum vorzeitig austritt, so dass die vorgesehene Menge Schmiermittel ohne bzw. nur mit geringen Leckageverlusten in das Lager eingebracht werden kann.
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Weiterhin ist es bevorzugt, wenn der Aufnahmeraum mindestens einen lagerseitigen Schmiermittelauslass aufweist. Über diesen kann das Schmiermittel, wie weiter unten ausführlich beschrieben, während der Kraftbeaufschlagung, aus dem Aufnahmeraum in das Lager gepresst werden, so dass das Lager geschmiert wird. Vorzugsweise umfasst der Schmiermittelauslass mehrere diskrete umfänglich am Aufnahmeraum und damit am Zentrierelement angeordnete Öffnungen. Dadurch kann eine effektive Schmiermittelversorgung des Lagers über den gesamten Umfang bereitgestellt werden. Dabei ist insbesondere bei einer Ausbildung des Lagers als Wälzlager bevorzugt, wenn der Schmiermittelauslass derart an den Wälzkörpern angeordnet ist, dass das Schmiermittel an die Walzkörper geführt wird.
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Weiterhin ist es bevorzugt, wenn, wie ein weiteres Ausführungsbeispiel zeigt, eine Austrittsfläche des Schmiermittelauslasses weniger Fläche aufweist, als eine Druckfläche des Einpresselements. Durch die unterschiedlich großen Flächen kann der Druck, mit dem das Schmiermittel in das Lager gedrückt wird, erhöht werden, so dass die zu schmierende Lagerstelle effektiver geschmiert werden kann. Dabei kann der Schmiermittelauslass, gemäß einem weiteren bevorzugten Ausführungsbeispiel, im Wesentlichen konisch ausgebildet sein mit einer kleinen und einer großen Öffnung, wobei die kleine Öffnung in Richtung des Lagers angeordnet ist.
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Gemäß einem weiteren bevorzugten Ausführungsbeispiel weist das Zentrierelement eine, vorzugsweise ringnutförmig ausgebildete, Aufnahme für einen Lagerring auf. Dadurch kann das Zentrierelement den Lagerring aufnehmen, so dass eine stabile Kraftübertragung auf den Lagerring sowie auf das gesamte Lager während der Montage ermöglicht wird.
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Weiterhin ist es möglich, den in der Aufnahme des Zentrierelements aufgenommenen Lagerring und das Zentrierelement als eine vormontierte Anordnung bereitzustellen, so dass ein Schmutzeintrag in das Lager während der Lagermontage verringerbar ist. Des Weiteren kann dadurch ein Herausfallen von weiteren Lagerelementen, wie beispielsweise ein an dem Lagerring angeordneter O-Ring, während der Montage verringert bzw. verhindert werden.
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In einem weiteren bevorzugten Ausführungsbeispiel weist das Werkzeug, wie bereits weiter oben erläutert, zumindest ein Einpresselement auf, das lösbar oder unlösbar an dem Zentrierelement angebunden ist. Durch die lösbare Anbindung kann das Einpresselement beispielsweise in einfacher Weise ausgetauscht werden. Die lösbare Anbindung kann über Formschluss und/oder über Kraftschluss und/oder über Stoffschluss ausgebildet sein. So kann das Einpresselement, wie ein weiteres bevorzugtes Ausführungsbeispiel zeigt, zumindest eine Rastnase aufweisen, die in zumindest eine an dem Zentrierelement angeordnete Rastnut eingreift, beispielsweise über einen Schnappmechanismus. Dadurch kann das Einpresselement an dem Zentrierelement vorpositioniert werden, so dass ein Herausrutschen des Einpresselements während der Kraftbeaufschlagung verhindert werden kann. Alternativ oder zusätzlich kann natürlich auch das Zentrierelement zumindest eine Rastnase aufweisen, die in zumindest eine an dem Einpresselement angeordnete Rastnut eingreift. Das Einpresselement kann dabei auf der axialen zu der Lageraußenseite gerichteten Stirnseite an dem Zentrierelement angeordnet sein.
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Alternativ ist es auch möglich, das Einpresselement unlösbar an dem Zentrierelement anzubinden. Einem Verlieren des Einpresselements ist damit wirkungsvoll begegnet. Um trotzdem einen Zugang zum Schmiermittelaufnahmeraum bereitzustellen, ist weiterhin vorgesehen, den Schmiermitteleinlass, wie bereits weiter oben beschrieben, auf der radialen Wandseite des Zentrierelements anzuordnen. Dadurch kann ein Eindringen von Schmutzpartikeln aus der Lageraußenseite in den Aufnahmeraum, beispielsweise beim Einführen des Einpresselements in den Aufnahmeraum, verringert werden. Des Weiteren ist so eine einfache Möglichkeit gegeben, den Aufnahmeraum mit dem Schmiermittel wiederzubefüllen, so dass das Werkzeug wiederverwendbar ist.
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Gemäß einem weiteren bevorzugten Ausführungsbeispiel ist das Einpresselement im Wesentlichen komplementär zu dem mindestens einen Aufnahmeraum des Zentrierelements ausgebildet. Dadurch kann das Schmiermittel bei Kraftbeaufschlagung des Einpresselements hauptsächlich in eine Richtung, das heißt, auf die Lagerinnenseite zu pressen. Ein Austritt auf die Lageraußenseite während der Montage kann somit verhindert werden. Das Einpresselement ist dazu ausgelegt, bei einer Kraftbeaufschlagung durch das Kraftbeaufschlagungselement, das Schmiermittel aus dem Aufnahmeraum des Zentrierelements in das Lager einzupressen. Sind diskrete Schmiermitteleinlässe vorgesehen, kann das Einpresselement im Wesentlichen komplementär zu dem mindestens einen diskreten Schmiermitteleinlass ausgebildet sein.
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In einem weiteren bevorzugten Ausführungsbeispiel weist das Werkzeug zumindest ein Kraftbeaufschlagungselement, insbesondere einen Press-Stempel, auf, der dazu ausgelegt ist, das Zentrierelement und/oder das Einpresselement mit einer Kraft zu beaufschlagen. Dadurch kann das Einpresselement in den Aufnahmeraum der Zentrierscheibe gepresst werden, so dass das Schmiermittel über den zumindest einen Schmiermittelauslass in das Lager gedrückt wird. Weiterhin ist der Press-Stempel dazu ausgelegt, das Zentrierelement derart mit einer Kraft zu beaufschlagen, so dass das Lager in/auf das das Lager aufnehmende Bauelement gepresst werden kann. Bei dem Kraftbeaufschlagungselement kann es sich auch um einen handelsüblichen Press-Stempel, beispielsweise eine Hydraulikpresse, handeln.
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In einem weiteren bevorzugten Ausführungsbeispiel weist das Zentrierelement und/oder das Einpresselement und/oder der Press-Stempel ein Metall und/oder einen Kunststoff auf, wobei der Kunststoff glasfaserverstärkt ausgebildet sein kann.
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Die einzelnen Elemente des Werkzeugs, wie das Zentrierelement und/oder das Einpresselement und/oder das Kraftbeaufschlagungselement, können jeweils separat ausgebildet sein. Alternativ ist es auch möglich, wie ein weiteres bevorzugtes Ausführungsbeispiel zeigt, die einzelnen Elemente miteinander vorzumontieren oder integral auszubilden, so dass einzelne vorgefertigte Bausätze bzw. Anordnungen ausgebildet werden können. Dabei ist die Kombination und/oder die Anzahl der vorzumontierenden Elemente beliebig. So ist es beispielsweise auch möglich, den Lagerring mit dem Zentrierelement als einen vorgefertigten Bausatz bzw. Anordnung auszubilden. Dabei kann der Aufnahmeraum des Zentrierelements bereits mit einem Schmiermittel vorgefüllt sein. Weiterhin kann das Einpresselement bereits lösbar oder unlösbar an dem Zentrierelement angebunden sein. Alternativ ist es auch möglich das Einpresselement an dem Kraftbeaufschlagungselement lösbar oder unlösbar anzubinden bzw. integral auszubilden.
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Weiterhin kann das Zentrierelement eine sich radial nach außen erstreckende Nase aufweisen, die dazu ausgelegt ist, als eine Montagehilfe zu fungieren. Durch die Nase können die Lagerringe bei der Lagermontage an der richtigen Stelle in dem Lager positioniert werden. Weiterhin verhindert die Nase ein beliebiges Eindrücken des Zentrierelements in die Lageranordnung und kann das Einstellen einer gewünschten Lagervorspannung ermöglichen.
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Ein weiterer Aspekt der Erfindung betrifft ein Verfahren zum Einpressen eines Lagers mit einem Lagerinnenring und einem Lageraußenring, vorzugsweise eines Wälzlagers, in/auf ein das Lager aufnehmendes Bauelement, vorzugsweise einer Radlageranordnung, mit einem Werkzeug nach einem der vorherigen Ansprüche. Dabei weist das Werkzeug zumindest ein Zentrierelement auf, in dem zumindest ein Aufnahmeraum für ein Schmiermittel ausgebildet ist. Das vorgestellte Verfahren umfasst die folgenden Verfahrensschritte:
- a) Anordnen eines der Lagerringe auf/in einem das Lager aufnehmenden Bauelements. Dabei kann das Bauelement als ein Gehäuse, vorzugsweise eine Radnabe, oder als ein Achszapfen ausgebildet sein, in die oder auf den das Lager unter Presspassung angeordnet wird.
- b) Bereitstellen einer Anordnung aus zumindest einem mit einem Schmiermittel befüllten Zentrierelements und dem anderen Lagerring.
- c) Anordnen der in Schritt b) bereitgestellten Anordnung an dem das Lager aufnehmenden Bauelements bzw. an dem am Bauelement angeordneten Lagerring.
- d) Kraftbeaufschlagen des in dem Aufnahmeraum aufgenommenen Schmiermittels mittels eines Kraftbeaufschlagungselements und Herauspressen des Schmiermittels in das Lager über zumindest einen an dem Aufnahmeraum angeordneten Schmiermittelauslass. Dabei wird zumindest ein an dem Aufnahmeraum des Zentrierelements angebundenes Einpresselement mittels des Kraftbeaufschlagungselements derart mit einer Kraft beaufschlagt, dass das Einpresselement im Wesentlichen vollständig in den Aufnahmeraum gedrückt wird und so das Schmiermittel aus dem Aufnahmeraum des Zentrierelements in das Lager presst. Bei dem Kraftbeaufschlagungselement kann es sich auch um einen handelsüblichen Press-Stempel, beispielsweise eine Hydraulikpresse, handeln.
- e) Einpressen des Lagers auf/in ein das Lager aufnehmendes Bauelement über weitere Kraftbeaufschlagung mittels des Kraftbeaufschlagungselements.
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Im Anschluss an das Einpressen des Lagers kann das Werkzeug von dem das Lager aufnehmenden Bauelements komplett entfernt werden, und für eine weitere Montage verwendet werden.
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Weitere Vorteile und vorteilhafte Ausführungsformen sind in der Beschreibung, den Zeichnungen und den Ansprüchen angegeben. Dabei sind insbesondere die in der Beschreibung und in den Zeichnungen angegebenen Kombinationen der Merkmale rein exemplarisch, so dass die Merkmale auch einzeln oder anders kombiniert vorliegen können.
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Im Folgenden soll die Erfindung anhand von in den Zeichnungen dargestellten Ausführungsbeispielen näher beschrieben werden. Dabei sind die Ausführungsbeispiele und die in den Ausführungsbeispielen gezeigten Kombinationen rein exemplarisch und sollen nicht den Schutzbereich der Erfindung festlegen. Dieser wird allein durch die anhängigen Ansprüche definiert.
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Es zeigen:
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1: eine schematische Querschnittsdarstellung durch eine Lageranordnung mit einem erfindungsgemäßen Werkzeug in einem ersten Montagezustand;
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2: eine schematische Querschnittsdarstellung durch eine Lageranordnung mit dem erfindungsgemäßen Werkzeug in einem zweiten Montagezustand; und
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3: schematische Querschnittsdarstellung durch eine Lageranordnung mit dem erfindungsgemäßen Werkzeug in einem dritten Montagezustand.
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Im Folgenden werden gleiche oder funktionell gleichwirkende Elemente mit denselben Bezugszeichen gekennzeichnet.
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Die 1 bis 3 zeigen ein ein Lager 1 aufnehmendes Bauelement 2, das als eine Radnabe 6 einer Radlageranordnung ausgebildet ist, und ein Werkzeug 4, das dazu ausgelegt ist, das Lager 1 in das Bauelement 2 einzupressen.
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Weiterhin sind in den 1 bis 3 unterschiedliche Montagezustände des Lagers 1 dargestellt, wobei 1 das Lagers 1 in einem vormontierten Zustand, 2 das Lager 1 während der Lagermontage, und 3 das Lager 1 in einem montierten Zustand zeigt.
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In den 1 bis 3 ist ein Wälzlager 1 mit einem Lagerinnenring 8 und einem Lageraußenring 10 dargestellt, zwischen denen in einem Lagerkäfig 12 aufgenommene Wälzkörper 14 angeordnet sind. Weiterhin zeigen die 1 bis 3 das Werkzeug 4, das ein Zentrierelement 16, ein Einpresselement 18 und ein Kraftbeaufschlagungselement 20 aufweist, wobei das Kraftbeaufschlagungselement 20 als ein Press-Stempel ausgebildet ist. Dabei ist das Zentrierelement 16 ringförmig ausgebildet und umfänglich am Lager 1 auf einer Lageraußenseite 22 angeordnet.
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Wie weiterhin den 1 bis 3 zu entnehmen, weist das Zentrierelement 16 eine erste Angriffsfläche 24 und eine zweite Angriffsfläche 26 auf. Dabei ist die erste Angriffsfläche 24 dazu ausgelegt, den Lageraußenring 10 zu kontaktieren, und die zweite Angriffsfläche 26 ist dazu ausgelegt, den Lagerinnenring 8 zu kontaktieren. Dabei zeigen die 1 bis 3 weiterhin, dass das Zentrierelement 16 eine Aufnahme 28 für den Lagerinnenring 8 aufweist, die im dargestellten Ausführungsbeispiel ringnutförmig ausgebildet ist. Weiterhin weist das Zentrierelement 16 einen Aufnahmeraum 30, in dem eine genau definierte Schmiermittelmenge aufgenommen werden kann.
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Wie in den 1 bis 3 weiterhin gezeigt, weist der Aufnahmeraum 30 einen Schmiermitteleinlass 32 und einen Schmiermittelauslass 34 auf. Dabei ist der Schmiermitteleinlass 32 auf einer axialen Stirnseite 36 des Zentrierelements 16 angeordnet und nach axial außen offen ausgebildet, wodurch sich automatisch der Schmiermitteleinlass 32 ergibt. Über den Schmiermitteleinlass 32 wird das Schmiermittel aus der Lageraußenseite 22 in den Aufnahmeraum 30 eingebracht. Anschließend wird der Schmiermitteleinlass 32, wie in den 1 bis 3 gezeigt, direkt über das Einpresselement 18 verschlossen. Dazu kann, wie in dem vergrößerten Ausschnitt „A“ der 1 gezeigt, das Einpresselement 18 eine Rastnase 38 aufweisen, die in eine am Zentrierelement 16 angeordnete Rastnut 40 eingreift. Somit kann das Einpresselement 18 beispielsweise über einen einfachen Schnappmechanismus an dem Zentrierelement 16 angebunden werden.
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Wie insbesondere in 2 gezeigt, erfolgt die Kraftbeaufschlagung F des Einpresselements 18 über die axiale Zustellung des Press-Stempel 20 in Richtung Lager 1. Dabei ist das Einpresselement 18 im Wesentlichen komplementär zu dem Aufnahmeraum 30 ausgebildet, um das Schmiermittel in Richtung des Lagers 1 zu drücken. Das Einpresselement 18 wird so lange mit der Kraft F beaufschlagt, bis es auf der axialen Stirnseite 36 des Zentrierelements 16 in etwa mit dem Zentrierelement 16 bündig abschließt.
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Dabei wird, wie in 2 weiterhin gezeigt, das Schmiermittel während der Kraftbeaufschlagung F über den Schmiermittelauslass 34 aus dem Aufnahmeraum 30 in das Lager 1 gepresst, wodurch das Lager 1 geschmiert wird. Dazu weist der Schmiermittelauslass 34 diskrete umfänglich am Aufnahmeraum 30 ausgebildete Öffnungen auf. Weiterhin weist der Schmiermittelauslass 34 eine Austrittsfläche 42 auf, die weniger Fläche aufweist, als eine Druckfläche 44 des Einpresselements 18, so dass der Druck, mit dem das Schmiermittel in das Lager 1 gedrückt wird, erhöht werden kann, um das Lager noch effektiver zu schmieren. Im dargestellten Ausführungsbeispiel ist die Öffnung des Schmiermittelauslasses 34 konisch ausgebildet. Der konische ausgebildete Schmiermittelauslass 34 erstreckt sich radial unterhalb des Lagerkäfigs 12 von dem Aufnahmeraum 30 in etwa bis an die Wälzkörper 14, so dass das Schmiermittel an die Wälzkörper 14 geführt wird. Weiterhin zeigt 2, dass eine axiale Länge L1 einer radialen Wandseite 46 des Schmiermittelauslasses 32 kürzer ausgebildet als eine axiale Länge L2 der radialen Lagerinnenringschulterseite 48. Dadurch kann ein direkter Kontakt zwischen den Wälzkörpern 14 und Schmiermittelauslass 34 und damit eine Beschädigung des Lagers 1 und/oder des Werkzeugs 4 verhindert werden.
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Wie insbesondere in 3 gezeigt, ist das Kraftbeaufschlagungselement 20 weiterhin dazu ausgelegt, das Zentrierelement 16 derart mit einer Kraft F zu beaufschlagen, dass das Lager 1 selbst in die Radnabe 6 gepresst wird. Dabei kann das Zentrierelement 16 eine sich radial nach außen erstreckende Nase 50 aufweisen, die dazu ausgelegt ist, als Montagehilfe zu dienen. Durch die Nase 50 können die Lagerringe 8, 10 in dem Lager 1 an der richtigen Stelle positioniert werden. Dazu kann durch die Nase 50 ein beliebiges Eindrücken des Zentrierelements 16 in die Radnabe 6 verhindert und/oder ein Einstellen einer gewünschten Lagerspannung ermöglicht werden.
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Insgesamt kann mit dem vorgestellten Werkzeug ein Werkzeug für eine Montage eines Lagers in/auf ein das Lager aufnehmendes Bauelement bereitgestellt werden, mit dem das Lager, insbesondere bei einer Reparatur, einfach in/auf das Bauelement pressbar ist und das weiterhin eine effektive Schmierung des Lagers während der Montage ermöglicht. Dabei ist ein weiterer Vorteil des vorgestellten Werkzeugs, dass zum einen das Lager an einer gewünschten Stelle, beispielsweise den Wälzkörpern, geschmiert werden kann, und zum anderen, dass definierte Schmiermittelmengen in das Lager einbringbar sind. Dazu weist das Werkzeug ein Zentrierelement auf, in dem zumindest ein Aufnahmeraum für ein Schmiermittel ausgebildet ist. Bei einer Kraftbeaufschlagung mit einem Kraftbeaufschlagungselement, das auf ein Einpresselement wirkt, kann das Schmiermittel aus dem Aufnahmeraum über einen Schmiermittelauslass in das Lager gepresst werden, wobei die Kraftbeaufschlagung weiterhin dazu dient, das Lager in/auf das das Lager aufnehmende Bauelement zu pressen, ohne dass ein Zwischenstopp oder ein Werkzeugwechsel erfolgt. Dabei handelt es sich bei dem Lager vorzugsweise um ein Wälzlager, das in eine Radnabe oder auf einen Achszapfen eines Radlagers gepresst wird, wobei es sich bei dem Radlager vorzugsweise um das Radlager eines Nutzfahrzeugs handelt.
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Bezugszeichenliste
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- 1
- Lager
- 2
- Bauelement
- 4
- Werkzeug
- 6
- Radnabe
- 8
- Lagerinnenring
- 10
- Lageraußenring
- 12
- Lagerkäfig
- 14
- Wälzkörper
- 16
- Zentrierelement
- 18
- Einpresselement
- 20
- Kraftbeaufschlagungselement
- 22
- Lageraußenseite
- 24
- erste Angriffsfläche
- 26
- zweite Angriffsfläche
- 28
- Aufnahme
- 30
- Aufnahmeraum
- 32
- Schmiermitteleinlass
- 34
- Schmiermittelauslass
- 36
- axiale Stirnseite des Zentrierelements
- 38
- Rastnase
- 40
- Rastnut
- 42
- Austrittsfläche des Schmiermittelauslasses
- 44
- Druckfläche des Einpresselements
- 46
- radiale Wandseite
- 48
- radiale Lagerinnenringschulterseite
- 50
- Nase am Zentrierelement
- F
- Kraft
- L1
- axiale Länge der radialen Wandseite
- L2
- axiale Länge der radialen Lagerinnenringschulterseite