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Die Erfindung betrifft ein Verfahren zur fahrsituationsabhängigen Wiedergabe einer Kartendarstellung in einem Fahrzeug, eine Vorrichtung zur fahrsituationsabhängigen Wiedergabe einer Kartendarstellung in einem Fahrzeug sowie ein Fahrzeug mit einer solchen Vorrichtung.
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Bekannte Navigationssysteme, welche aktiv zur Zielführung eingesetzt werden, nutzen die Kartendarstellung vorrangig, um den Straßenverlauf abzubilden. Der für den Fahrzeugführer interessante Kartenausschnitt und die Art der Darstellung sind von der vorliegenden Fahrsituation abhängig. Bekannte Navigationssysteme erlauben zwar das Anpassen der Kartendarstellung, die Einstellung erfolgt dabei jedoch überwiegend manuell oder auf Grundlage von fahrsituationsunabhängigen Parametern.
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Außerdem werden Informationen, welche den Fahrzeugführer dazu veranlassen sollen, ein bestimmtes Fahrmanöver auszuführen oder eine Geschwindigkeitsbeschränkung zu beachten, üblicherweise in einem Zusatzfenster angezeigt. Derartige Zusatzfenster verdecken jedoch teilweise einen beträchtlichen Bereich der eigentlichen Kartendarstellung, sodass die Orientierungsmöglichkeit und die Übersicht über den zu erwartenden Straßenverlauf für den Fahrzeugführer erheblich beeinträchtigt werden kann.
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Die Druckschrift
DE 10 2008 051 756 A1 schlägt die Skalierung und Vergrößerung eines auf einem Monitor angezeigten Navigationskartenmenüs vor, um die Komplexität von Bedienvorgängen zu reduzieren. Mit einer Manipulation der Menüdarstellung können die bezeichneten Probleme jedoch nicht überwunden werden.
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Die Druckschrift
WO 2009/112190 A1 lehrt eine integrierte Kartendarstellung, wobei die integrierte Kartendarstellung eine schematische Kartendarstellung und eine geographische Kartendarstellung umfasst. Um die Verständlichkeit der Darstellung für einen Benutzer zu verbessern, wird das Einstellen einer geeigneten Verzerrung vorgeschlagen. In Abhängigkeit des Verzerrungsgrades und des verwendeten Ausgabegeräts wird dann ein Detailgrad für die integrierte Kartendarstellung bestimmt. Eine entsprechende fahrsituationsabhängige Anpassung der Kartendarstellung erfolgt hierdurch jedoch auch nicht.
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Der Erfindung liegt nun die Aufgabe zugrunde, eine Möglichkeit zu schaffen, einem Fahrzeugführer eine situationsadäquate Kartendarstellung zur Verfügung zu stellen, welche die in der vorliegenden Fahrsituation relevanten Informationen übersichtlich und verständlich wiedergibt.
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Diese Aufgabe wird gelöst durch ein Verfahren gemäß Anspruch 1, eine Vorrichtung gemäß Anspruch 14 beziehungsweise ein Fahrzeug gemäß Anspruch 15.
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Bei dem erfindungsgemäßen Verfahren wird ein oder werden mehrere fahrsituationsabhängige Parameter erfasst und ein oder mehrere Darstellungseigenschaften der Kartendarstellung in Abhängigkeit des einen oder der mehreren erfassten fahrsituationsabhängigen Parameter eingestellt. Erfindungsgemäß ist zumindest ein fahrsituationsabhängiger Parameter von der geographischen Position des Fahrzeugs abhängig. Die eingestellte Kartendarstellung wird dann mittels eines Anzeigegeräts in einem Fahrzeug wiedergegeben.
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Das erfindungsgemäße Verfahren hat den Vorteil, dass eine Kartendarstellung wiedergegeben werden kann, welche an die Fahrsituation und somit auch an die geographische Position des Fahrzeugs angepasst ist. Somit kann sich die Kartendarstellung beispielsweise automatisch anpassen, wenn sich das Fahrzeug einer auf der Fahrtroute befindlichen Autobahnausfahrt nähert. Der Fahrzeugführer wird rechtzeitig vor Erreichen der Autobahnausfahrt die Fahrzeuggeschwindigkeit verringern, sodass die Autobahn mit einer geeigneten Fahrzeuggeschwindigkeit verlassen werden kann. Durch die Anpassung der Fahrzeuggeschwindigkeit ergibt sich eine neue Fahrsituation, sodass die zuvor eingestellte Kartendarstellung nicht länger die Erfassung sämtlicher verkehrsrelevanter Informationen erlaubt, da im Bereich der Autobahnausfahrt die Straßenführung eine Mehrzahl von Fahrmanövern zulässt und zusätzlich neue Verkehrsregeln zu beachten sind. Durch das erfindungsgemäße Verfahren kann beispielsweise der Darstellungsmaßstab, also der eingestellte Zoom, und/oder die Darstellungsperspektive, also die eingestellte Neigung beziehungsweise der eingestellte Tilt, der Kartendarstellung situationsadäquat angepasst werden, sodass dem Fahrzeugführer im Bereich der Autobahnausfahrt die in dieser Fahrsituation relevanten Informationen übersichtlich und verständlich angezeigt werden.
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Das Erfassen von einem oder mehreren fahrsituationsabhängigen Parametern kann das Auswählen einer Fahrtroute umfassen. Nach dem Auswählen einer Fahrtroute kann dann ein Manöverbereich erfasst werden, in welchem ein Fahrmanöver zum Folgen der ausgewählten Fahrtroute auszuführen ist. Unter Verwendung des zur Verfügung stehenden Kartenmaterials, welches beispielsweise auf einem fahrzeuginternen Speicher gespeichert ist oder von einem Dienst, insbesondere einem Onlinedienst, abgerufen wird, können somit Straßenbereiche identifiziert werden, innerhalb welcher Fahrmanöver auszuführen sind, um der ausgewählten Fahrtroute zu folgen. Dies können beispielsweise Straßenbereiche sein, in denen ein Abbiegevorgang, eine Kurvenfahrt, ein Fahrstreifenwechsel oder ein Einordnen in den fließenden Straßenverkehr von einem Beschleunigungsstreifen auszuführen ist. Als mögliche Straßenbereiche kommen somit insbesondere Kreuzungen, Kurven, Auffahrten und Abfahrten in Betracht. Nach der Erfassung eines Manöverbereichs kann der Abstand des Fahrzeugs zu dem erfassten Manöverbereich ermittelt werden. Der Abstand des Fahrzeugs zu dem erfassten Manöverbereich ist entscheidend dafür, ob bei dem Fahrzeugführer bereits der Bedarf an weiteren Informationen zu dem Manöverbereich besteht, beispielsweise an Informationen zu der zu erwartenden Straßenführung innerhalb des Manöverbereichs. Auf Grundlage des Abstands des Fahrzeugs zu dem Manöverbereich können somit ein oder mehrere Darstellungseigenschaften der Kartendarstellung, wie beispielsweise der Darstellungsmaßstab oder die Darstellungsperspektive eingestellt werden, um dem Fahrzeugführer in der vorliegenden Verkehrssituation eine übersichtliche und verständliche Kartendarstellung anzuzeigen, welche die relevanten Informationen beinhaltet.
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Das Erfassen von einem oder mehreren fahrsituationsabhängigen Parametern kann das Erfassen einer Straßenausstattungseinrichtung umfassen. Straßenausstattungseinrichtungen sind beispielsweise Verkehrszeichen, Wegweisungen, Fahrbahnmarkierungen oder Lichtzeichenanlagen. Verkehrszeichen umfassen vorzugsweise Gefahrzeichen, Vorschriftzeichen, Richtzeichen oder sonstige verkehrsrelevante Zeichen. Das Erfassen einer Straßenausstattungseinrichtung kann über ein Abrufen von Informationen zu Straßenausstattungseinrichtungen entlang einer Fahrtroute von einem fahrzeuginternen Speicher oder einem Dient, insbesondere einem Onlinedienst, oder durch ein Erfassen von Straßenausstattungseinrichtungen durch Fahrzeugsensorik erfolgen. Im Falle der Erfassung von Straßenausstattungseinrichtungen durch Fahrzeugsensorik ist die Erfassung durch eine oder mehrere Kameras und einer entsprechenden Bildauswerteroutine bevorzugt. Alternativ oder zusätzlich können Straßenausstattungseinrichtungen auch über Fahrzeug-zu-Fahrzeug-Kommunikation und/oder Fahrzeug-zu-Infrastruktur-Kommunikation erfasst werden. Nach dem Erfassen einer Straßenausstattungseinrichtung kann die erfasste Straßenausstattungseinrichtung hinsichtlich ihrer Relevanz für das Fahrzeug bewertet werden. Dies erfolgt beispielsweise durch eine Prüfung, ob die erfasste Straßenausstattungseinrichtung beim Folgen der ausgewählten Fahrtroute zu berücksichtigen ist. Verkehrszeichen, welche beim Befahren der ausgewählten Fahrtroute nicht berücksichtigt werden müssen, beispielsweise weil diese Verkehrsregeln einer alternativen Fahrtroute betreffen, wie einer Autobahnabfahrt die nicht auf der beabsichtigten Fahrtroute liegt, können somit beim Einstellen der Darstellungseigenschaften der Kartendarstellung unberücksichtigt bleiben. Das Erfassen von einem oder mehreren fahrsituationsabhängigen Parametern kann außerdem das Erfassen eines Abstands des Fahrzeugs zu der erfassten Straßenausstattungseinrichtung umfassen. Der Abstand des Fahrzeugs zu einer Straßenausstattungseinrichtung ist entscheidend dafür, ob die die Straßenausstattungseinrichtung in der vorliegenden Fahrsituation relevant ist. Ist ein Verkehrszeichen, welches eine erlaubte Höchstgeschwindigkeit auf einem Straßenabschnitt vorgibt, noch mehrere hundert Meter entfernt, ist eine Anpassung der Darstellungseigenschaften aufgrund dieses Verkehrszeichens noch nicht notwendig. Eine Anpassung der Darstellungseigenschaften kann erfolgen, wenn sich der Abstand des Fahrzeugs zu dem Verkehrszeichen derart verringert hat, dass der Fahrzeugführer das Verkehrszeichen optisch wahrnehmen kann und das Verkehrszeichen gleichzeitig zu berücksichtigen ist.
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Alternativ oder zusätzlich zu dem Abstand zu einem erfassten Manöverbereich und dem Abstand zu einer erfassten Straßenausstattungseinrichtung sind auch die Geschwindigkeit, die Beschleunigung und der eingestellte Lenkwinkel des Fahrzeugs sowie die Helligkeit innerhalb oder außerhalb des Fahrzeugs fahrsituationsabhängige Parameter, welche das Einstellen von einer oder mehreren Darstellungsgeigenschaften der Kartendarstellung bedingen können. Somit umfasst das Erfassen von einem oder mehreren fahrsituationsabhängigen Parametern vorzugsweise ebenfalls das Erfassen der momentanen Geschwindigkeit des Fahrzeugs, das Erfassen der momentanen Beschleunigung des Fahrzeugs, das Erfassen des momentan eingestellten Lenkwinkels des Fahrzeugs und/oder das Erfassen eines Helligkeitswertes innerhalb und/oder außerhalb des Fahrzeugs. Beispielsweise erfolgt eine Anpassung des Darstellungsmaßstabs und/oder der Darstellungsperspektive in Abhängigkeit der Fahrzeuggeschwindigkeit, sodass bei einer hohen Fahrzeuggeschwindigkeit die wiedergegebene Kartendarstellung einen ersten Darstellungsmaßstab und eine erste Darstellungsperspektive aufweist und bei einer vergleichsweise niedrigen Fahrzeuggeschwindigkeit die wiedergegebene Kartendarstellung einen zweiten Darstellungsmaßstab und eine zweite Darstellungsperspektive aufweist.
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Das Erfassen von einem oder mehreren fahrsituationsabhängigen Parametern kann das Erfassen eines Abstands des Fahrzeugs zu einer vordefinierten Position umfassen. Vordefinierte Positionen können beispielsweise von einem fahrzeuginternen Speicher oder von einem Dienst, insbesondere einem Onlinedienst, abgerufen werden. Vordefinierte Positionen entlang einer Fahrtroute können beispielsweise Gebäude, wie Tunnel oder Brücken, betreffen oder Ortseingänge und Ortsausgänge kennzeichnen.
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Das Einstellen von einer oder mehreren Darstellungseigenschaften der Kartendarstellung in Abhängigkeit des einen oder der mehreren erfassten fahrsituationsabhängigen Parameter kann das Einstellen eines Darstellungsmaßstabs in Abhängigkeit des einen oder der mehreren erfassten fahrsituationsabhängigen Parameter und/oder das Einstellen einer Darstellungsperspektive in Abhängigkeit des einen oder der mehreren erfassten fahrsituationsabhängigen Parameter umfassen. Der Darstellungsmaßstab und die Darstellungsperspektive der Kartendarstellung beeinflussen die Übersichtlichkeit und die Verständlichkeit der Kartendarstellung in erheblichem Maße. Es existieren Fahrsituationen, in denen der Fahrzeugführer keine detaillierten Informationen über den demnächst zu erwartenden Straßenverlauf benötigt, beispielsweise beim Befahren eines Autobahnabschnitts, welcher sich über viele Kilometer erstreckt. Der Darstellungsmaßstab kann in dieser Fahrsituation so eingestellt werden, dass dem Fahrzeugführer ein entsprechend großer Fahrbahnabschnitt angezeigt wird, da Detailinformationen zu dem Straßenverlauf für den Fahrzeugführer in der vorliegenden Fahrsituation nicht relevant sind. Andererseits existieren auch Fahrsituationen, in denen der Fahrzeugführer detaillierte Informationen über den demnächst zu erwartenden Straßenverlauf benötigt, beispielsweise im Bereich einer innerstädtischen Kreuzung oder im Bereich eines Autobahnkreuzes, welches zum Wechsel auf eine andere Autobahn genutzt werden soll. Der Darstellungsmaßstab kann in diesen Fahrsituationen so eingestellt werden, dass dem Fahrzeugführer detaillierte Informationen über den Straßenverlauf beziehungsweise die Straßenführung angezeigt werden. Darüber hinaus kann die Darstellungsperspektive der Kartendarstellung im Bereich von fahrtroutenrelevanten Verkehrszeichen derart eingestellt werden, dass die Verkehrszeichen in der Kartendarstellung übersichtlich und verständlich dargestellt werden können.
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Das Einstellen von einer oder mehreren Darstellungseigenschaften der Kartendarstellung in Abhängigkeit des einen oder der mehreren erfassten fahrsituationsabhängigen Parameter kann alternativ oder zusätzlich das Manipulieren der Kartendarstellung in Abhängigkeit des einen oder der mehreren erfassten fahrsituationsabhängigen Parameter umfassen. Dies kann beispielsweise das Einblenden von zu befolgenden Verkehrsregeln umfassen. Auf diese Weise kann die Übersichtlichkeit und Verständlichkeit der Kartendarstellung weiter erhöht werden.
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Das Einstellen des Darstellungsmaßstabs in Abhängigkeit des einen oder der mehreren erfassten fahrsituationsabhängigen Parameter kann das Abrufen eines oder mehrerer Maßstabsmodelle umfassen, wobei jedes Maßstabsmodell die Abhängigkeit des Darstellungsmaßstabs von einem oder mehreren erfassten fahrsituationsabhängigen Parametern definiert. Auf diese Weise kann beispielsweise jedem Wert eines erfassten fahrsituationsabhängigen Parameters, wie dem Abstand zu einem Manöverbereich oder der momentanen Fahrzeuggeschwindigkeit, ein konkreter Darstellungsmaßstab zugeordnet werden. Auf diese Wiese kann eine sehr präzise Steuerung des Darstellungsmaßstabs der Kartendarstellung in Abhängigkeit von einem oder mehreren erfassten fahrsituationsabhängigen Parametern erfolgen, sodass auf Grundlage des einen oder der mehreren abgerufenen Maßstabsmodelle ein geeigneter Darstellungsmaßstab ausgewählt werden kann.
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Das Einstellen der Darstellungsperspektive in Abhängigkeit des einen oder der mehreren erfassten fahrsituationsabhängigen Parameter kann das Abrufen eines oder mehrerer Neigungsmodelle umfassen, wobei jedes Neigungsmodell die Abhängigkeit der Darstellungsperspektive von einem oder mehreren erfassten fahrsituationsabhängigen Parametern definiert. Auf diese Weise kann beispielsweise jedem Wert eines erfassten fahrsituationsabhängigen Parameters, wie dem Abstand zu einem Manöverbereich oder der momentanen Fahrzeuggeschwindigkeit, eine konkrete Darstellungsperspektive zugeordnet werden. Auf diese Wiese kann eine sehr präzise Steuerung der Darstellungsperspektive der Kartendarstellung in Abhängigkeit von einem oder mehreren erfassten fahrsituationsabhängigen Parametern erfolgen, sodass auf Grundlage des einen oder der mehreren abgerufenen Neigungsmodelle eine geeignete Darstellungsperspektive ausgewählt werden kann.
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Das eine oder die mehreren Maßstabsmodelle und/oder das eine oder die mehreren Neigungsmodelle können jeweils als Kennlinie oder als Kennlinienfeld ausgebildet sein. Über eine Kennlinie oder ein Kennlinienfeld können das eine oder die mehreren Maßstabsmodelle und/oder das eine oder die mehreren Neigungsmodelle anschaulich in Form eines Graphen dargestellt werden. Dies erlaubt es beispielsweise einem Techniker oder dem Fahrzeugführer über ein entsprechendes Menü das eine oder die mehreren Maßstabsmodelle und/oder das eine oder die mehreren Neigungsmodelle zu ändern, sodass die Kartendarstellung individuell an den Fahrzeugführer angepasst werden kann.
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Das eine oder die mehreren Maßstabsmodelle und/oder die eine oder die mehreren Neigungsmodelle können zumindest abschnittsweise einer Linearfunktion, einer quadratischen Funktion, einer Polynomfunktion, einer Wurzelfunktion, einer Logarithmusfunktion, einer trigonometrischen Funktion und/oder einer Exponentialfunktion folgen. Folgen das eine oder die mehreren Maßstabsmodelle und/oder das eine oder die mehreren Neigungsmodelle einer entsprechenden Funktion, ist die Anpassung auf besonders einfache Art, nämlich durch Modifikation der hinterlegten Funktion, möglich. Beispielsweise eignet sich eine Linearfunktion in besonderem Maße zur Definition eines Maßstabsmodells, welches die Abhängigkeit des Darstellungsmaßstabs von der Fahrzeuggeschwindigkeit festlegt. Außerdem eignet sich eine Logarithmusfunktion in besonderem Maße zur Definition eines Neigungsmodells, welches die Abhängigkeit der Darstellungsperspektive von der Fahrzeuggeschwindigkeit festlegt.
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Das eine oder die mehreren Maßstabsmodelle und/oder das eine oder die mehreren Neigungsmodelle können als mehrdimensionale Funktionen ausgebildet sein. Beispielsweise sind das eine oder die mehreren Maßstabsmodelle und/oder das eine oder mehreren Neigungsmodelle als dreidimensionale, vierdimensionale oder fünfdimensionale Funktionen ausgebildet. Die Verwendung von mehrdimensionalen Funktionen ist vorteilhaft, wenn der Darstellungsmaßstab und/oder die Darstellungsperspektive von mehreren fahrsituationsabhängigen Parametern beeinflussbar sein soll. Somit können der Darstellungsmaßstab und/oder die Darstellungsperspektive beispielsweise von einer Funktion abhängig sein, welche sowohl den Abstand des Fahrzeugs zu einem Manöverbereich als auch die Fahrzeuggeschwindigkeit berücksichtigt. Die Kartendarstellung wird somit noch präziser an die vorliegende Fahrsituation angepasst.
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Das Auswählen eines Darstellungsmaßstabs auf Grundlage des einen oder der mehreren abgerufenen Maßstabsmodelle kann das Zuweisen von Prioritätswerten zu dem einen oder den mehreren fahrsituationsabhängigen Parametern und das Auswählen eines Darstellungsmaßstabs auf Grundlage des Maßstabsmodells, welches die Abhängigkeit des Darstellungsmaßstabs von dem fahrsituationsabhängigen Parameter definiert, welchem die höchste Priorität zugewiesen wurde, umfassen. Beispielsweise nähert sich das Fahrzeug mit einer vergleichsweise hohen Geschwindigkeit einer Autobahnbaustelle, wobei für den Fahrzeugführer ein entsprechendes Baustellenschild bereits optisch wahrnehmbar ist. In dieser Situation kann ein erstes Maßstabsmodell, welches den Darstellungsmaßstab in Abhängigkeit der Fahrzeuggeschwindigkeit festlegt, mit einem zweiten Maßstabsmodell kollidieren, welches den Darstellungsmaßstab in Abhängigkeit des Abstands zu dem Baustellenschild festlegt. Durch die Zuweisung von Prioritätswerten kann die Einstellung des Darstellungsmaßstabs abhängig von den zugewiesenen Prioritätswerten beispielsweise ausschließlich entsprechend des ersten Maßstabsmodells oder des zweiten Maßstabmodells erfolgen. Alternativ können die beiden Maßstabmodelle auch entsprechend ihres Prioritätswertes gewichtet werden, sodass ein Darstellungsmaßstab eingestellt werden kann, welcher beide Maßstabsmodelle berücksichtigt.
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Das Auswählen einer Darstellungsperspektive auf Grundlage des einen oder der mehreren abgerufenen Neigungsmodelle kann das Zuweisen von Prioritätswerten zu dem einen oder den mehreren fahrsituationsabhängigen Parametern und das Auswählen einer Darstellungsperspektive auf Grundlage des Neigungsmodells, welches die Abhängigkeit der Darstellungsperspektive von dem fahrsituationsabhängigen Parameter definiert, welchem die höchste Priorität zugewiesen wurde, umfassen. Beispielsweise nähert sich das Fahrzeug mit einer vergleichsweise hohen Geschwindigkeit einer innerstädtischen Kreuzung, wobei die Kreuzung für den Fahrzeugführer bereits optisch wahrnehmbar ist. In dieser Situation kann ein erstes Neigungsmodell, welches die Darstellungsperspektive in Abhängigkeit der Fahrzeuggeschwindigkeit festlegt, mit einem zweiten Neigungsmodell kollidieren, welches die Darstellungsperspektive in Abhängigkeit des Abstands zu der Kreuzung festlegt. Durch die Zuweisung von Prioritätswerten kann die Einstellung der Darstellungsperspektive abhängig von den zugewiesenen Prioritätswerten beispielsweise ausschließlich entsprechend des ersten Neigungsmodells oder des zweiten Neigungsmodells erfolgen. Alternativ können die beiden Neigungsmodelle auch entsprechend ihres Prioritätswertes gewichtet werden, sodass eine Darstellungsperspektive eingestellt werden kann, welche beide Neigungsmodelle berücksichtigt.
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Das Manipulieren der Kartendarstellung in Abhängigkeit des einen oder der mehreren erfassten fahrsituationsabhängigen Parameter kann das Integrieren eines oder mehrerer Objekte in die Kartendarstellung in Abhängigkeit des einen oder der mehreren erfassten fahrsituationsabhängigen Parameter und/oder das Ändern der Darstellung des einen oder der mehreren integrierten Objekte in Abhängigkeit des einen oder der mehreren erfassten fahrsituationsabhängigen Parameter umfassen. Die in die Kartendarstellung integrierbaren Objekte sind beispielsweise Straßenausstattungseinrichtungen, insbesondere Verkehrszeichen, und/oder straßenperiphere Einrichtungen, wie Tankstellen, Autohöfe, Restaurants oder Sehenswürdigkeiten.
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Die erfindungsgemäße Vorrichtung umfasst eine Datenverarbeitungseinheit, eine Erfassungseinrichtung zum Erfassen von einem oder mehreren fahrsituationsabhängigen Parametern, wobei zumindest ein fahrsituationsabhängiger Parameter von der geographischen Position des Fahrzeugs abhängig ist, und ein Anzeigegerät zur Wiedergabe einer Kartendarstellung. Die erfindungsgemäße Vorrichtung ist dazu eingerichtet, ein Verfahren zur fahrsituationsabhängigen Wiedergabe einer Kartendarstellung in einem Fahrzeug gemäß einer der vorstehend beschriebenen Ausführungsformen auszuführen. Es gelten die gleichen Vorteile und Modifikationen wie zuvor beschrieben.
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Das erfindungsgemäße Fahrzeug umfasst eine Vorrichtung zur fahrsituationsabhängigen Wiedergabe einer Kartendarstellung, wobei die Vorrichtung nach der vorstehend beschriebenen Ausführungsform ausgebildet ist. Es gelten die gleichen Vorteile und Modifikationen wie zuvor beschrieben.
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Weitere bevorzugte Ausgestaltungen der Erfindung ergeben sich aus den übrigen, in den Unteransprüchen genannten Merkmalen.
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Die verschiedenen in dieser Anmeldung genannten Ausführungsformen der Erfindung sind, sofern im Einzelfall nicht anders ausgeführt, mit Vorteil miteinander kombinierbar.
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Die Erfindung wird nachfolgend in Ausführungsbeispielen anhand der zugehörigen Zeichnungen erläutert. Es zeigen:
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1 ein erfindungsgemäßes Fahrzeug mit einer erfindungsgemäßen Vorrichtung zur fahrsituationsabhängigen Wiedergabe einer Kartendarstellung;
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2 ein Ablaufdiagramm des erfindungsgemäßen Verfahrens zur fahrsituationsabhängigen Wiedergabe einer Kartendarstellung in einem Fahrzeug; und
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3 mehrere Maßstabs- und Neigungsmodelle.
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1 zeigt ein erfindungsgemäßes Fahrzeug 24, welches eine Vorrichtung 10 zur fahrsituationsabhängigen Wiedergabe einer Kartendarstellung in dem Fahrzeug 24 aufweist. Die Vorrichtung 10 umfasst eine Datenverarbeitungseinheit 12, eine Erfassungseinrichtung 14 zum Erfassen von mehreren fahrsituationsabhängigen Parametern und ein Anzeigegerät 16 zur Wiedergabe einer Kartendarstellung.
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Die Erfassungseinrichtung 14 der Vorrichtung 10 weist ein Kommunikationsmodul auf, mittels welchem ein Datenaustausch mit einem Onlinedient 22 erfolgen kann. Die Erfassungseinrichtung 14 ist dazu eingerichtet, Positionen von Objekten, wie Straßenausstattungseinrichtungen, oder Straßenverlaufspläne von dem Onlinedienst 22 abzurufen. Straßenausstattungseinrichtungen können beispielsweise Verkehrszeichen sein.
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Darüber hinaus weist die Vorrichtung 10 einen fahrzeuginternen Speicher 18 auf, welcher signalleitend mit der Datenverarbeitungseinrichtung 12 verbunden ist. Auf dem fahrzeuginternen Speicher 18 ist Straßenkartenmaterial gespeichert. Der fahrzeuginterne Speicher 18 ist außerdem signalleitend mit der Erfassungseinrichtung 14 verbunden. Somit kann die Erfassungseinrichtung 14 Manöverbereiche und Objekte erfassen, welche in dem Straßenkartenmaterial auf dem fahrzeuginternen Speicher 18 hinterlegt sind.
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Außerdem weist die Vorrichtung 10 eine Einrichtung 20 zur geographischen Positionsbestimmung auf. Die Einrichtung 20 ist ebenfalls signalleitend mit der Datenverarbeitungseinrichtung 12 verbunden. Die Einrichtung 20 umfasst in diesem Beispiel ein GPS (Global Positioning System) Modul und ist dazu eingerichtet, der Datenverarbeitungseinrichtung 12 kontinuierlich Daten über die aktuelle geographische Position des Fahrzeugs 24 zur Verfügung zu stellen.
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Die Erfassungseinrichtung 14 ist somit in der Lage sämtliche Manöverbereiche, innerhalb derer ein Fahrmanöver zum Folgen einer ausgewählten Fahrtroute auszuführen ist, zu erfassen. Außerdem kann die Erfassungseinrichtung 14 die entlang der Fahrtroute befindlichen Straßenausstattungseinrichtungen erfassen.
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Die Datenverarbeitungseinrichtung 12 ist dazu eingerichtet, den Darstellungsmaßstab und die Darstellungsperspektive der Kartendarstellung in Abhängigkeit des Abstands zu den jeweiligen erfassten Manöverbereichen, des Abstands zu den jeweiligen erfassten Straßenausstattungseinrichtungen und der aktuellen Fahrzeuggeschwindigkeit einzustellen.
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Das Einstellen des Darstellungsmaßstabs und der Darstellungsperspektive der Kartendarstellung erfolgt auf Grundlage von mehreren im fahrzeuginternen Speicher 18 hinterlegten Maßstabs- und Neigungsmodellen. Die Maßstabsmodelle definieren die Abhängigkeit des Darstellungsmaßstabs von dem Abstand zu den jeweiligen erfassten Manöverbereichen, dem Abstand zu den jeweiligen erfassten Straßenausstattungseinrichtungen und der aktuellen Fahrzeuggeschwindigkeit. Die Neigungsmodelle definieren die Abhängigkeit der Darstellungsperspektive ebenfalls von dem Abstand zu den jeweiligen erfassten Manöverbereichen, dem Abstand zu den jeweiligen erfassten Straßenausstattungseinrichtungen und der aktuellen Fahrzeuggeschwindigkeit.
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2 zeigt ein Ausführungsbeispiel des erfindungsgemäßen Verfahrens zur fahrsituationsabhängigen Wiedergabe einer Kartendarstellung in einem Fahrzeug.
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Damit die Kartendarstellung auf Grundlage von fahrsituationsabhängigen Parametern angepasst werden kann, erfolgt zuerst der folgende Schritt: 26) Erfassen von mehreren fahrsituationsabhängigen Parametern.
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Das Erfassen der mehreren fahrsituationsabhängigen Parameter erfordert die Kenntnis der Vorrichtung über eine geeignete Fahrtroute, um ein bestimmtes Routenziel zu erreichen. Das Erfassen der mehreren fahrsituationsabhängigen Parametern umfasst somit den folgenden Schritt: 28) Auswählen einer Fahrtroute.
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Nachdem die Fahrtroute bekannt ist, kann der Straßenbereich ermittelt werden, innerhalb welchem das nächste Fahrmanöver auszuführen ist, nämlich mit dem folgenden Schritt: 30) Erfassen eines Manöverbereichs, in welchem ein Fahrmanöver zum Folgen der ausgewählten Fahrtroute auszuführen ist.
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Auf Grundlage des erfassten Manöverbereichs und der aktuellen geographischen Fahrzeugposition, welche beispielsweise über eine fahrzeuginterne Einrichtung zur geographischen Positionsbestimmung ermittelt werden kann, erfolgt die Abstandserfassung zu dem Manöverbereich mit dem Schritt: 32) Erfassen eines Abstands des Fahrzeugs zu dem erfassten Manöverbereich.
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Der erfasste Abstand des Fahrzeugs zu dem erfassten Manöverbereich ist ein fahrsituationsabhängiger Parameter, welcher von der geographischen Position des Fahrzeugs abhängig ist, und stellt somit einen der mehreren fahrsituationsabhängigen Parameter dar, auf deren Grundlage die Kartendarstellung angepasst wird.
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Zusätzlich zu dem Abstand des Fahrzeugs zu dem nächsten Manöverbereich wird der Abstand des Fahrzeugs zu einer beispielsweise als Ortseingangsschild ausgebildeten Straßenausstattungseinrichtung überwacht, um diesen fahrsituationsabhängigen Parameter bei der Kartendarstellung zu berücksichtigen. Hierzu werden die folgenden Schritte ausgeführt: 34) Erfassen eines Orteingangsschilds, und 36) Erfassen eines Abstands des Fahrzeugs zu dem erfassten Ortseingangsschild.
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Bei der Einstellung der Kartendarstellung wird außerdem die momentane Fahrzeuggeschwindigkeit als weiterer fahrsituationsabhängiger Parameter berücksichtigt, sodass der folgende Schritt ausgeführt wird: 38) Erfassen der momentanen Geschwindigkeit des Fahrzeugs.
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Das Erfassen der momentanen Fahrzeuggeschwindigkeit erfolgt über einen fahrzeuginternen Geschwindigkeitssensor. Das Fahrzeug ist ebenfalls dazu eingerichtet, die momentane Fahrzeuggeschwindigkeit mittels der zur Verfügung stehenden GPS Daten zu ermitteln.
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Nachdem sämtliche fahrsituationsabhängigen Parameter erfasst wurden, kann der folgende Schritt ausgeführt werden: 40) Einstellen von mehreren Darstellungseigenschaften der Kartendarstellung in Abhängigkeit der erfassten fahrsituationsabhängigen Parameter.
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Das Einstellen der mehreren Darstellungseigenschaften unterteilt sich in die folgenden zwei Verfahrensschritte: 42) Einstellen eines Darstellungsmaßstabs in Abhängigkeit der erfassten fahrsituationsabhängigen Parameter; und 52) Einstellen einer Darstellungsperspektive in Abhängigkeit der erfassten fahrsituationsabhängigen Parameter.
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Die erfassten fahrsituationsabhängigen Parameter sind hier der Abstand des Fahrzeugs zu dem erfassten Manöverbereich, der Abstand des Fahrzeugs zu dem erfassten Ortseingangsschild und die Fahrzeuggeschwindigkeit. Um auf Grundlage dieser fahrsituationsabhängigen Parameter eine entsprechende Anpassung des Darstellungsmaßstabs durchführen zu können, wird der folgende Schritt ausgeführt: 44) Abrufen von zwei Maßstabsmodellen, wobei das erste Maßstabsmodell die Abhängigkeit des Darstellungsmaßstabs von dem Abstand des Fahrzeugs zu dem Ortseingangsschild definiert und das zweite Maßstabsmodell die Abhängigkeit des Darstellungsmaßstabs von der Fahrzeuggeschwindigkeit.
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Das erste abgerufene Maßstabsmodell definiert den Darstellungsmaßstab als Funktion des Abstands des Fahrzeugs zu dem Ortseingangsschild. Jedem Abstandswert ist somit ein konkreter Darstellungsmaßstab zugeordnet. Das zweite abgerufene Maßstabsmodell definiert den Darstellungsmaßstab als Funktion der momentanen Fahrzeuggeschwindigkeit. Jeder Fahrzeuggeschwindigkeit ist somit ein konkreter Darstellungsmaßstab zugeordnet. Nach dem Abrufen der beiden Maßstabsmodelle kann nunmehr der folgende Schritt ausgeführt werden: 46) Auswählen eines Darstellungsmaßstabs auf Grundlage der abgerufenen Maßstabsmodelle.
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Da der sich aufgrund des momentanen Abstands zu dem Ortseingangsschild aus dem ersten Maßstabmodell ergebende Darstellungsmaßstab jedoch von dem sich aufgrund der momentanen Fahrzeuggeschwindigkeit aus dem zweiten Maßstabsmodell ergebenden Darstellungsmaßstab abweicht, ist der folgende Schritt auszuführen: 48) Zuweisen von Prioritätswerten zu den fahrsituationsabhängigen Parametern.
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Im vorliegenden Beispiel befindet sich das Orteingangsschild bereits in Sichtweite des Fahrzeugführers. Aus diesem Grund wird dem Abstand des Fahrzeugs zu dem Ortseingangsschild eine höhere Priorität zugewiesen als der momentanen Fahrzeuggeschwindigkeit, sodass der folgende Schritt ausgeführt werden kann: 50) Auswählen eines Darstellungsmaßstabs auf Grundlage des Abstands des Fahrzeugs zu dem Ortseingangsschild.
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Damit neben einem situationsadäquaten Darstellungsmaßstab ebenfalls eine geeignete Darstellungsperspektive für die vorliegende Fahrsituation eingestellt werden kann, wird der folgende Schritt ausgeführt: 54) Abrufen von zwei Neigungsmodellen, wobei das erste Neigungsmodell die Abhängigkeit der Darstellungsperspektive von dem Abstand des Fahrzeugs zu dem erfassten Manöverbereich definiert und das zweite Neigungsmodell die Abhängigkeit der Darstellungsperspektive zu der momentanen Fahrzeuggeschwindigkeit.
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Das erste abgerufene Neigungsmodell definiert die Darstellungsperspektive als Funktion des Abstands des Fahrzeugs zu dem Manöverbereich. Jedem Abstandswert ist somit eine konkrete Darstellungsperspektive zugeordnet. Das zweite abgerufene Neigungsmodell definiert die Darstellungsperspektive als Funktion der momentanen Fahrzeuggeschwindigkeit. Jeder Fahrzeuggeschwindigkeit ist somit eine konkrete Darstellungsperspektive zugeordnet. Nach dem Abrufen der beiden Maßstabsmodelle kann nunmehr der folgende Schritt ausgeführt werden: 56) Auswählen einer Darstellungsperspektive auf Grundlage der abgerufenen Neigungsmodelle.
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Da die sich aufgrund des momentanen Abstands zu dem Manöverbereich aus dem ersten Neigungsmodell ergebende Darstellungsperspektive jedoch von der sich aufgrund der momentanen Fahrzeuggeschwindigkeit aus dem zweiten Neigungsmodell ergebenden Darstellungsperspektive abweicht, ist der folgende Schritt auszuführen: 58) Zuweisen von Prioritätswerten zu den fahrsituationsabhängigen Parametern.
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Im vorliegenden Beispiel befindet sich der Manöverbereich bereits in Sichtweite des Fahrzeugführers. Aus diesem Grund wird dem Abstand des Fahrzeugs zu dem Manöverbereich eine höhere Priorität zugewiesen als der momentanen Fahrzeuggeschwindigkeit, sodass der folgende Schritt ausgeführt werden kann: 60) Auswählen einer Darstellungsperspektive auf Grundlage des Abstands des Fahrzeugs zu dem Manöverbereich.
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Nach dem Einstellen eines geeigneten Darstellungsmaßstabs und einer geeigneten Darstellungsperspektive kann abschließend der folgende Schritt ausgeführt werden: 62) Wiedergabe der eingestellten Kartendarstellung mittels eines Anzeigegeräts in dem Fahrzeug.
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3 zeigt insgesamt drei Neigungsmodelle 84–88 und drei Maßstabsmodelle 90–94.
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Das Neigungsmodell 84 definiert die Abhängigkeit der Darstellungsperspektive von der Fahrzeuggeschwindigkeit. Das dargestellte Koordinatensystem, welches dem Neigungsmodell 84 zugrunde liegt, erstreckt sich auf der vertikalen Achse von einem ersten Neigungswinkel 64, beispielsweise 0 Grad, bis zu einem zweiten Neigungswinkel 66, beispielsweise 90 Grad, und auf der horizontalen Achse von einer ersten Fahrzeuggeschwindigkeit 68, beispielsweise 0 km/h (Kilometer pro Stunde), bis zu einer zweiten Fahrzeuggeschwindigkeit 70, beispielsweise 250 km/h. Das Neigungsmodell 84 folgt einer Linearfunktion.
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Das Maßstabsmodell 90 definiert die Abhängigkeit des Darstellungsmaßstabs von der Fahrzeuggeschwindigkeit. Das dargestellte Koordinatensystem, welches dem Maßstabsmodell 90 zugrunde liegt, erstreckt sich auf der vertikalen Achse von einem ersten Darstellungsmaßstab 72, beispielsweise 1:100, bis zu einem zweiten Darstellungsmaßstab 74, beispielsweise 1:40000, und auf der horizontalen Achse von einer ersten Fahrzeuggeschwindigkeit 68, beispielsweise 0 km/h (Kilometer pro Stunde), bis zu einer zweiten Fahrzeuggeschwindigkeit 70, beispielsweise 250 km/h. Das Maßstabsmodell 90 folgt einer Logarithmusfunktion.
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Das Neigungsmodell 86 definiert die Abhängigkeit der Darstellungsperspektive von dem Abstand zu einem Verkehrszeichen. Das dargestellte Koordinatensystem, welches dem Neigungsmodell 86 zugrunde liegt, erstreckt sich auf der vertikalen Achse von einem ersten Neigungswinkel 64, beispielsweise 0 Grad, bis zu einem zweiten Neigungswinkel 66, beispielsweise 90 Grad, und auf der horizontalen Achse von einem ersten Abstand 76 zu dem Verkehrszeichen, beispielsweise 0 Meter, bis zu einem zweiten Abstand 78 zu dem Verkehrszeichen, beispielsweise 3000 Meter. Das Neigungsmodell 86 folgt in einem ersten Abschnitt einer Linearfunktion und in einem zweiten Abschnitt einer Konstanten.
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Das Maßstabsmodell 92 definiert die Abhängigkeit des Darstellungsmaßstabs von dem Abstand zu dem Verkehrszeichen. Das dargestellte Koordinatensystem, welches dem Maßstabsmodell 92 zugrunde liegt, erstreckt sich auf der vertikalen Achse von einem ersten Darstellungsmaßstab 72, beispielsweise 1:100, bis zu einem zweiten Darstellungsmaßstab 74, beispielsweise 1:40000, und auf der horizontalen Achse von einem ersten Abstand 76 zu dem Verkehrszeichen, beispielsweise 0 Meter, bis zu einem zweiten Abstand 78 zu dem Verkehrszeichen, beispielsweise 3000 Meter. Das Maßstabsmodell 92 folgt in einem ersten Abschnitt einer Logarithmusfunktion und in einem zweiten Abschnitt einer Konstanten.
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Das Neigungsmodell 88 definiert die Abhängigkeit der Darstellungsperspektive von dem Abstand zu einer Autobahnausfahrt. Das dargestellte Koordinatensystem, welches dem Neigungsmodell 88 zugrunde liegt, erstreckt sich auf der vertikalen Achse von einem ersten Neigungswinkel 64, beispielsweise 0 Grad, bis zu einem zweiten Neigungswinkel 66, beispielsweise 90 Grad, und auf der horizontalen Achse von einem ersten Abstand 80 zu der Autobahnausfahrt, beispielsweise 0 Meter, bis zu einem zweiten Abstand 82 zu der Autobahnausfahrt, beispielsweise 3000 Meter. Das Neigungsmodell 88 folgt in einem ersten Abschnitt einer Linearfunktion und in einem zweiten Abschnitt einer Konstanten.
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Das Maßstabsmodell 94 definiert die Abhängigkeit des Darstellungsmaßstabs von dem Abstand zu der Autobahnausfahrt. Das dargestellte Koordinatensystem, welches dem Maßstabsmodell 94 zugrunde liegt, erstreckt sich auf der vertikalen Achse von einem ersten Darstellungsmaßstab 72, beispielsweise 1:100, bis zu einem zweiten Darstellungsmaßstab 74, beispielsweise 1:40000, und auf der horizontalen Achse von einem ersten Abstand 80 zu der Autobahnausfahrt, beispielsweise 0 Meter, bis zu einem zweiten Abstand 82 zu der Autobahnausfahrt, beispielsweise 3000 Meter. Das Maßstabsmodell 94 folgt in einem ersten Abschnitt einer Polynomfunktion und in einem zweiten Abschnitt einer Konstanten.
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Die Erfindung erlaubt somit eine selbsttätige Anpassung der Kartendarstellung unter Berücksichtigung der vorliegenden Fahrsituation, sodass dem Fahrzeugführer stets eine situationsadäquate Kartendarstellung zur Verfügung steht, welche die aktuell relevanten Informationen übersichtlich und verständlich wiedergibt.
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Bezugszeichenliste
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- 10
- Vorrichtung
- 12
- Datenverarbeitungseinheit
- 14
- Erfassungseinrichtung
- 16
- Anzeigegerät
- 18
- fahrzeuginterner Speicher
- 20
- Einrichtung zur geographischen Positionsbestimmung
- 22
- Onlinedienst
- 24
- Fahrzeug
- 26–62
- Verfahrensschritte
- 64
- Neigungswinkel
- 66
- Neigungswinkel
- 68
- Fahrzeuggeschwindigkeit
- 70
- Fahrzeuggeschwindigkeit
- 72
- Darstellungsmaßstab
- 74
- Darstellungsmaßstab
- 76
- Abstand zu einem Verkehrszeichen
- 78
- Abstand zu einem Verkehrszeichen
- 80
- Abstand zu einer Autobahnausfahrt
- 82
- Abstand zu einer Autobahnausfahrt
- 84–88
- Neigungsmodelle
- 90–94
- Maßstabsmodelle
-
ZITATE ENTHALTEN IN DER BESCHREIBUNG
-
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Zitierte Patentliteratur
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- DE 102008051756 A1 [0004]
- WO 2009/112190 A1 [0005]