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Die Erfindung betrifft eine Innenverkleidung für ein Kraftfahrzeug nach dem Oberbegriff des Anspruchs 1.
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EP 1 733 931 A2 beschreibt ein Verkleidungsteil für ein Kraftfahrzeug, bei dem eine Abdeckung einer B-Säule eines Innenraums des Kraftfahrzeugs mittels obenseitig angeordneter Haken in Aussparungen in einer Seitenwand oder in einem Dachrahmen des Kraftfahrzeugs einsetzbar ist. Zudem befindet sich ein Kopfairbag im Bereich des Dachrahmens, der beim Auslösen unter dem Rand eines Dachhimmels austritt und an dem Verkleidungsteil umgeleitet wird.
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Es ist die Aufgabe der Erfindung, eine Innenverkleidung für ein Kraftfahrzeug anzugeben, die eine hohe Stabilität bei einfacher Montage aufweist.
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Diese Aufgabe wird für eine eingangs genannte Innenverkleidung erfindungsgemäß mit den Merkmalen des Anspruchs 1 gelöst. Durch das Vorsehen eines abwärts gerichteten Fortsatzes wird bei einfacher Montage eine Hinterhakung an der Ausnehmung erzielt. Zugleich kann dieser Fortsatz Kräfte abstützen, die insbesondere in einem oberen Teil auf die Abdeckung wirken und überwiegend nach unten gerichtet sind.
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Insbesondere können diese Kräfte bei einem Auslösen des Airbags auf die Abdeckung ausgeübt werden, indem der Airbag an der Abdeckung abgestützt und/oder umgeleitet wird. Hierdurch kann eine Beschädigung der Abdeckung durch den Airbag vermieden oder zumindest verringert werden. Allgemein vorteilhaft ist es daher vorgesehen, dass der abwärts gerichtete Fortsatz eine durch ein Auslösen des Airbags nach unten auf die Abdeckung wirkende Kraft abstützt. Entsprechend ist bei einer allgemein bevorzugten Detailgestaltung an der Abdeckung eine Führungsrampe zum Abstützen des expandierenden Kopfairbags ausgebildet.
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Der nach oben gerichtete Fortsatz dient der Halterung der Abdeckung gegenüber der Fahrzeugkarosserie. Allgemein versteht sich, dass an der Abdeckung auch jeweils mehrere, zum Beispiel seitlich nebeneinander angeordnete Fortsätze vorgesehen sein können.
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Bei der karosseriefesten Ausnehmung kann es sich auf einfache Weise um eine Durchbrechung in einem Rohbau der Fahrzeugkarosserie handeln. Alternativ kann sich die Ausnehmung aber auch in einer an dem Rohbau angebrachten Halterung befinden.
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Der abwärts gerichtete Fortsatz und der aufwärts gerichtete Fortsatz können an derselben Auswölbung der Abdeckung vorgesehen sein. Auf diese Weise lassen sich die beiden Fortsätze besonders einfach und zuverlässig in Relation zueinander anordnen. Bei der Auswölbung kann es sich um ein Stützglied handeln, das als separates Teil fest mit der Abdeckung verbunden sein kann. Stützglied und Abdeckung können dann zweckmäßig aus verschiedenem Material gemäß ihren jeweiligen Anforderungen ausgebildet sein. Alternativ kann es sich bei der Auswölbung aber auch um ein materialeinheitliches Stück der Abdeckung handeln, so dass sich die Auswölbung mit den Fortsätzen besonders einfach und kostengünstig erzeugen lässt.
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Allgemein bevorzugt ist es vorgesehen, dass der abwärts gerichtete Fortsatz und der aufwärts gerichtete Fortsatz in dieselbe Ausnehmung eingreifen, wodurch eine besonders leichte Montage erzielt wird. Falls der abwärts gerichtete Fortsatz und der aufwärts gerichtete Fortsatz an derselben Auswölbung der Abdeckung angeordnet sind, kann die Auswölbung vorteilhaft ganz oder teilweise in diese Ausnehmung eingreifen.
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Zur einfachen Montage kann es insbesondere vorgesehen sein, dass zunächst der aufwärts gerichtete Fortsatz in die Ausnehmung eingeführt wird. Nachfolgend wird die Abdeckung verschoben, bis der abwärts gerichtete Fortsatz über eine Kante der Ausnehmung gebracht wird. Zuletzt wird die Abdeckung nach unten verschoben, so dass der untere Fortsatz seine abstützende Position einnimmt. Bevorzugt erfolgt das Verschieben nach unten unter Verrastung der Abdeckung mittels des oberen Fortsatzes, insbesondere in der Ausnehmung. Hierzu können entsprechende Rastnasen an dem oberen Fortsatz vorgesehen sein. Bei einer Demontage der Abdeckung wird entsprechend umgekehrt vorgegangen und zunächst die Verrastung gelöst.
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Allgemein vorteilhaft wird nach den vorstehend beschriebenen Schritten ein unterer Teil der Abdeckung an der Türsäule festgelegt, bevorzugt mittels Verklipsen. Hierdurch hat die Abdeckung eine obere und eine untere Festlegung an der Karosserie, wobei ein Verschieben der Abdeckung nach unten zusätzlich besonders wirksam durch den abwärts gerichteten Fortsatz blockiert ist.
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Die Erfindung betrifft zudem ein Kraftfahrzeug mit einer erfindungsgemäßen Innenverkleidung.
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Weitere Vorteile und Merkmale der Erfindung ergeben sich aus den nachfolgend beschriebenen Ausführungsbeispielen sowie aus den abhängigen Ansprüchen.
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Nachfolgend werden bevorzugte Ausführungsbeispiele der Erfindung beschrieben und anhand der anliegenden Zeichnungen näher erläutert.
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1 zeigt eine schematische räumliche Ansicht eines Dachrohbaus eines Kraftfahrzeugs mit einem ersten Ausführungsbeispiel einer erfindungsgemäßen Innenverkleidung.
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2 zeigt eine Ausschnittvergrößerung des Bereichs B einer B-Säule des Dachrohbaus.
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3 zeigt eine Schnittansicht des Dachrohbaus und der Innenverkleidung entlang der Linie A-A aus 2.
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4 zeigt eine räumliche Schnittansicht eines weiteren Ausführungsbeispiels einer erfindungsgemäßen Innenverkleidung.
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Das in 1 gezeigte feste Dach 1 ist Teil eines Personenkraftwagens. Das feste Dach 1 hat einen tragenden Rohbau, der als Teil eines Karosserierohbaus des Fahrzeugs ausgebildet ist. Das Dach 1 kann, ebenso wie die Karosserie, aus einem beliebigen festen Werkstoff wie zum Beispiel Stahlblech, Aluminium und/oder faserverstärktem Kunststoff bestehen. Nachfolgend wird das Material des Rohbaus allgemein als Karosserieblech bezeichnet.
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Ein Dachhimmel 2 ist innenseitig unter dem festen Dach 1 festgelegt. Der Dachhimmel 2 ist vorliegend als elastisch-formsteifer Formhimmel ausgebildet. Ein unterer Rand des Dachhimmels 2 verläuft im Wesentlichen entlang einer unteren Kante des festen Daches 1.
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Eine B-Säule 3 des Fahrzeugs erstreckt sich von dem festen Dach 1 bis zu einer unteren Seitenwand (nicht dargestellt). Die B-Säule 3 ist aus geformtem Karosserieblech ausgebildet und mit dem festen Dach 1 verbunden. In dem Karosserieblech der B-Säule 3 ist eine Ausnehmung 4 zur Befestigung von Verkleidungsteilen vorgesehen.
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Eine Abdeckung 5 ist unterhalb des Dachhimmels 2 an der B-Säule 3 festgelegt und überdeckt die B-Säule 3 als Teil einer Innenverkleidung des Fahrzeugs. Der seitliche, untere Rand des Dachhimmels 2 schließt an die Abdeckung 5 an. Dabei ist ein Teil der Abdeckung 5 als Führungsrampe 6 eines Kopfairbags 7 des Fahrzeugs ausgebildet. Die Führungsrampe 6 erstreckt sich unterhalb des Dachhimmels 2. Der Kopfairbag 7 umfasst einen Luftsack 7a und einen Gasgenerator 7b und ist etwa auf Höhe der Führungsrampe 6 unter dem Dachhimmel 2 positioniert.
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Ein erster, aufwärts gerichteter Fortsatz 8 erstreckt sich in einem oberen Teil der Abdeckung 5 von der Abdeckung 5 weg. Unter dem oberen Teil der Abdeckung 5 wird vorliegend ein Bereich oberhalb einer Öffnung 12 für den Austritt eines Sicherheitsgurtes verstanden. Der aufwärts gerichtete Fortsatz 8 ist im montierten Zustand in die karosseriefeste Ausnehmung 4 eingesetzt, wobei er mittels nicht gezeigter Rasthaken in der Ausnehmung 4 verrastet ist.
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Im ersten Ausführungsbeispiel nach 1 bis 3 zweigt der aufwärts gerichtete Fortsatz 8 von einer Auswölbung 14 der Abdeckung 5 ab. Die Auswölbung 14 ist als Stützglied 9 ausgebildet, das als separates Teil fest mit einem Vorderteil 10 der Abdeckung 5 verbunden ist. Stützglied 9 und Vorderteil 10 sind zweckmäßig aus verschiedenem Material gemäß ihren jeweiligen Anforderungen ausgebildet. Die Führungsrampe 6 ist materialeinheitlich einstückig an dem Vorderteil 10 ausgeformt, wird aber von einer Verstärkung 13 an dem Stützglied 9 zusätzlich abgestützt.
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Von dem Stützglied 9 in dem oberen Bereich der Abdeckung 5 erstreckt sich zudem ein zweiter, abwärts gerichteter Fortsatz 11. Der zweite Fortsatz 11 greift in dieselbe Ausnehmung 4 ein wie der erste Fortsatz 8.
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Durch den zweiten Fortsatz 11 ist die Abdeckung nach unten gegen die Ausnehmung 4 und somit gegen den Rohbau der Fahrzeugkarosserie abgestützt. Wenn der Kopfairbag 7 ausgelöst wird, so wird der sich entfaltende Luftsack 7a unter anderem gegen die Führungsrampe 6 gedrückt, wodurch eine nach unten gerichtete Kraftkomponente auf die Abdeckung 5 wirkt. Zudem erfolgt die Belastung auf die Abdeckung 5 stoßartig, so dass Schwingungen und Wellen in die Abdeckung 5 eingeleitet werden. Mittels der zusätzlichen Abstützung am Karosserieblech der B-Säule 3 der Fahrzeugkarosserie durch den abwärts gerichteten Fortsatz 11 wird die Halterung der Abdeckung 5 im Zuge des Auslösens des Kopfairbags 7 entsprechend verbessert.
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Eine Montage der Abdeckung 5 verläuft dabei in den folgenden Schritten:
Zunächst wird der erste Fortsatz 8 in die Ausnehmung 4 eingeführt. Die Abdeckung 5 wird dann schräg nach oben bewegt und/oder gegen die B-Säule 3 geschwenkt, bis auch der zweite, abwärts gerichtete Fortsatz 11 hinter die Ausnehmung 4 bewegt wurde. Nachfolgend wird die Abdeckung 5 nach unten bewegt, bis der erste Fortsatz 8 mittels (nicht dargestellter) Rasthaken an dem Rohbau der Karosserie verrastet. Der zweite, abwärts gerichtete Fortsatz 11 liegt in dieser Position an einer Unterkante der Ausnehmung 4 an oder befindet sich kurz darüber. Durch die beiden Fortsätze 8, 11 ist die Abdeckung 5 insgesamt in dem oberen Bereich an der B-Säule 3 des Fahrzeugs gehalten. Der abwärts gerichtete Fortsatz 11 bildet eine Hinterhakung an der B-Säule 3 aus.
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Zuletzt wird die Abdeckung 5 in einem unteren Bereich zusätzlich mittels eines Clips an der B-Säule 3 befestigt (nicht dargestellt).
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Bei dem in 4 gezeigten zweiten Ausführungsbeispiel ist die Abdeckung 5 als einstückiges Bauteil ausgebildet. Die Teile mit gleicher Funktion sind mit denselben Bezugszeichen wie im ersten Beispiel versehen.
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Bezugszeichenliste
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- 1
- festes Dach des Kraftfahrzeugs, Teil des Karosserierohbaus
- 2
- Dachhimmel
- 3
- B-Säule der Fahrzeugkarosserie
- 4
- Ausnehmung im Karosserierohbau
- 5
- Abdeckung
- 6
- Führungsrampe der Abdeckung
- 7
- Kopfairbag
- 7a
- Luftsack des Kopfairbags
- 7b
- Gasgenerator des Kopfairbags
- 8
- erster, aufwärts gerichteter Fortsatz
- 9
- Stützglied der Abdeckung
- 10
- Vorderteil der Abdeckung
- 11
- zweiter, abwärts gerichteter Fortsatz
- 12
- Öffnung für einen Sicherheitsgurt
- 13
- Verstärkung
- 14
- Auswölbung
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ZITATE ENTHALTEN IN DER BESCHREIBUNG
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Diese Liste der vom Anmelder aufgeführten Dokumente wurde automatisiert erzeugt und ist ausschließlich zur besseren Information des Lesers aufgenommen. Die Liste ist nicht Bestandteil der deutschen Patent- bzw. Gebrauchsmusteranmeldung. Das DPMA übernimmt keinerlei Haftung für etwaige Fehler oder Auslassungen.
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Zitierte Patentliteratur
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