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Die vorliegende Erfindung betrifft eine Vordereinheit für ein Gleitbrett.
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Bindungen für Gleitbretter, wie Skier, Snowboards oder Splitboards, weisen im allgemeinen eine Vordereinheit und einer Ferseneinheit auf, welche jeweils am Gleitbrett zu befestigen sind und welche dafür eingerichtet sind, einen Gleitbrettschuh sowohl im vorderen Abschnitt als auch im Fersenabschnitt in Eingriff zu nehmen. Ein wichtiger Aspekt derartiger Bindungssysteme ist ein hoher Bedienungskomfort zur Verstellung der Bindung zwischen verschiedenen Benutzungszuständen. Die Verstellung wird dabei häufig durch eine schwere und komplizierte Mechanik realisiert. Wichtig ist darüber hinaus aber auch eine Reduzierung des Gewichts der Bindung, um das Equipment auch für den Wettkampfeinsatz oder Expeditionseinsatz attraktiv zu gestalten. Diese beiden Aspekte sollen sowohl für die Vordereinheit als auch für die Ferseneinheit realisiert sein. Da jedoch die Gewichtsreduzierung bei optimalem Materialeinsatz in den meisten Fällen durch Weglassen von mechanischen Komponenten erreicht wird, geht die Gewichtsreduzierung auf Kosten des Bedienkomforts.
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Aufgabe der vorliegenden Erfindung ist somit die Bereitstellung einer leichten und komfortabel zu bedienenden Vordereinheit für ein Gleitbrett.
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Die vorliegende Erfindung stellt eine Vordereinheit für ein Gleitbrett zum Halten eines Gleitbrettschuhs bereit, wobei die Vordereinheit verstellbar ist zwischen einem Freigabezustand, in welchem der Gleitbrettschuh von der Vordereinheit freigegeben und/oder an der Vordereinheit aufgenommen werden kann, und mindestens einem Haltezustand, in welchem der Gleitbrettschuh an der Vordereinheit gehalten wird; wobei die Vordereinheit umfasst: ein erstes Eingriffselement mit einer ersten Führungsfläche, ein zweites Eingriffselement mit einer zweiten Führungsfläche, einen schwenkbar gelagerten Hebel mit einem ersten und zweiten Führungsabschnitt, wobei die erste Führungsfläche mit dem ersten Führungsabschnitt und die zweite Führungsfläche mit dem zweiten Führungsabschnitt derart zusammenwirken, dass ein Abstand zwischen der ersten und zweiten Führungsfläche in dem Freigabezustand größer ist als ein Abstand zwischen der ersten und zweiten Führungsfläche in dem Haltezustand.
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Eine derartige Anordnung mit ersten und zweiten Führungsflächen sowie ersten und zweiten Führungsabschnitten ist besonders einfach konzipiert und kann daher gewichtsreduziert gefertigt werden, und erlaubt über die Verwendung des Hebels eine komfortable Bedienung der Vordereinheit. Insbesondere kann bei einer Verstellung der Vordereinheit von dem Freigabezustand in den Haltezustand und/oder von dem Haltezustand in den Freigabezustand der erste Führungsabschnitt an der ersten Führungsfläche und/oder der zweite Führungsabschnitt an der zweiten Führungsfläche abgleiten, insbesondere in der Art eines Nockenmechanismus.
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Die Vordereinheit kann ferner eine integrale Halteeinrichtung umfassen, welche zumindest einen Teil des ersten Eingriffselements und zumindest einen Teil des zweiten Eingriffselements derart ausbildet, dass ein Übergang zwischen dem Freigabezustand und dem Haltezustand durch eine Deformation der integralen Halteeinrichtung bewirkt wird, welche vorzugsweise die Vordereinheit in den Haltezustand vorspannt. Das Vorsehen der integralen Haltereinrichtung, beispielsweise in Form eines U-förmigen Bügelelements, erlaubt es, die Eingriffselemente durch eine besonders einfache und leichte Konstruktion bewegbar zu halten, und kann ferner diese in den Haltezustand vorspannen, was wiederum das Gewicht der Vordereinheit reduziert, da auf zusätzliche Federelemente verzichtet werden kann. Vorzugsweise ist der Hebel an der integralen Haltereinrichtung schwenkbar gelagert, sodass auf zusätzliche, das Gewicht der Vordereinheit erhöhende, separate Schwenklager des Hebels verzichtet werden kann. Die integrale Halteeinrichtung ist vorzugsweise ein U-förmig gebogenes, einzelnes Blech, an dessen Schenkeln die Eingriffselemente zum Halten des Gleitbrettschuhs angeordnet sind. Eine Verstellung der Halteeinrichtung vom Haltezustand in den Freigabezustand erfolgt dann durch elastische Verformung oder Spreizung der Schenkel des Blechs nach außen gegen die elastische Rückstellkraft des Blechs. Auch im Haltezustand ist der Gleitbrettschuh vorzugsweise durch die elastische Kraft des Blechs gehalten, das heißt ein Abstand der Schenkel voneinander ist im unbelasteten Zustand des Blechs (ohne Gleitbrettschuh) noch geringer als im Haltezustand.
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In einer Ausführungsform der Erfindung ist vorgesehen, dass die erste Führungsfläche an einem ersten Verstärkungselement des ersten Eingriffselements ausgebildet ist und die zweite Führungsfläche an einem zweiten Verstärkungselement des zweiten Eingriffselements ausgebildet ist. Hierdurch kann jedes der Eingriffselemente nur an den notwendigen Stellen verstärkt werden, sodass das Gesamtgewicht der Eingriffselemente verringert, und somit das Gesamtgewicht der Vordereinheit weiter verringert werden kann
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Die oben beschriebenen Vordereinheiten können ferner umfassen: einen an dem ersten Eingriffselement angeordneten ersten Schuhanlageabschnitt, und einen an dem zweiten Eingriffselement angeordneten zweiten Schuhanlageabschnitt, wobei in dem Freigabezustand ein Freigabeabstand zwischen dem ersten und zweiten Schuhanlageabschnitt größer ist als ein Halteabstand zwischen dem ersten und zweiten Schuhanlageabschnitt in dem Haltezustand. Da sowohl der Freigabeabstand größer als der Halterabstand als auch der Abstand zwischen der ersten und zweiten Führungsfläche im Freigabezustand größer ist als im Haltezustand, können die jeweiligen Eingriffselemente besonders einfach und somit besonders leicht ausgebildet sein, da die Abstände in Einklang miteinander verändert werden.
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In einer besonders bevorzugten Ausführungsform ist der erste Schuhanlageabschnitt integral mit einem das erste Verstärkungselement mit der integralen Halteeinrichtung verbindenden Verbindungselement und der zweite Schuhanlageabschnitt integral mit einem das zweite Verstärkungselement mit der integralen Halteeinrichtung verbindenden Verbindungselement ausgebildet. Hierdurch kann der Schuhanlageabschnitt eine Doppelfunktion aufweisen, sodass die Verstärkungsabschnitte an der integralen Halteeinrichtung gewichtsparend gesichert werden können.
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Es wird bevorzugt, dass der erste und zweite Führungsabschnitt durch ein Stegelement des Hebels verbunden sind. Hierdurch werden die durch das Zusammenwirken der Führungsflächen mit den Führungsabschnitten entstehenden Kräfte in das Stegelement vorzugsweise in entgegengesetzte Richtungen eingeleitet, sodass sie sich zumindest weitestgehend aufheben können, wodurch Belastungen an einem Schwenklager des Hebels reduziert werden. Dies erlaubt, dass dieses Schwenklager entsprechend der geringen Belastung leicht ausgebildet sein kann.
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In einer besonders bevorzugten Ausführungsform sind der erste und zweite Schuhanlageabschnitt dafür eingerichtet, in dem Haltezustand den Gleitbrettschuh um eine quer zu einer Gleitbrettlängsachse verlaufende Gleitbrettquerachse verschwenkbar zu halten. Hierdurch kann der Einsatzbereich der Vordereinheit auf den Tourenskisport erweitert werden, sodass die Akzeptanz der Vordereinheit durch die Bindung erhöht wird. Insbesondere eignet sich eine derartige Vordereinheit für Bindungen vom Pin-Typ, deren Konzept beispielsweise in
EP 0 199 098 A2 beschrieben ist.
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Vorzugsweise wird der Übergang zwischen dem Freigabezustand und dem Haltezustand durch eine Verschwenkung des Hebels bewirkt. Hierdurch kann der Benutzer besonders komfortabel den Übergang zwischen dem Freigabezustand und dem Haltezustand durch die Bedienung des Hebels bewirken.
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In einer weiteren besonders bevorzugten Ausführungsform weist die Vordereinheit einen Arretierungszustand auf, in welchem ein Übergang der Vordereinheit in den Freigabezustand unterbunden wird, und die Vordereinheit weist einen Dearretierungszustand auf, in welchem ein Übergang der Vordereinheit in den Freigabezustand nicht unterbunden wird. Hierdurch kann der Benutzer für eine Wettkampfsituation oder bei einer Tourenskibindung für den Aufstieg den Arretierungszustand der Vordereinheit wählen, um eine Sicherheitsauslösung oder einen Übergang in den Freigabezustand zu unterbinden, während er in anderen Situationen den Dearretierungszustand wählen kann, in welchem eine Sicherheitsauslösung der Vordereinheit oder ein Übergang in den Freigabezustand möglich ist. Hierbei kann der Übergang zwischen dem Arretierungszustand und dem Dearretierungszustand komfortabel durch eine Verschwenkung des Hebels bewirkt werden.
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In einer bevorzugten Ausführungsform umfasst der Hebel einen ersten und einen zweiten Arretierungsabschnitt, das erste Eingriffselement einen ersten Arretierungsgegenabschnitt und das zweite Eingriffselement einen zweiten Arretierungsgegenabschnitt, sodass in dem Arretierungszustand der erste Arretierungsabschnitt mit dem ersten Arretierungsgegenabschnitt und der zweite Arretierungsabschnitt mit dem zweiten Arretierungsgegenabschnitt gekoppelt ist, und in dem Dearretierungszustand der erste Arretierungsabschnitt von dem ersten Arretierungsgegenabschnitt entkoppelt ist und der zweite Arretierungsabschnitt von dem zweiten Arretierungsgegenabschnitt entkoppelt ist. Hierdurch weisen sowohl der Hebel als auch die jeweiligen Eingriffselemente neben Elementen des Mechanismus aus Führungsflächen und Führungsabschnitten Elemente einer Arretierungsanordnung auf, sodass die Eingriffselemente eine Mehrfachfunktion aufweisen. Diese einfache Konstruktion erlaubt, das Gewicht der Vordereinheit weiter zu reduzieren.
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Ferner können der erste Arretierungsgegenabschnitt an dem ersten Verstärkungselement und der zweite Arretierungsgegenabschnitt an dem zweiten Verstärkungselement, vorzugsweise integral, ausgebildet sein. Somit weist das jeweilige Verstärkungselement eine Doppelfunktion auf, sodass keine separaten, mit Montagebaugruppen zu versehenden Elemente der Arretierungsanordnung vorgesehen werden müssen, was wiederrum das Gewicht der Vordereinheit ferner reduziert.
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Es wird daran gedacht, dass der erste und zweite Arretierungsabschnitt jeweils als ein Stift und der erste und zweite Arretierungsgegenabschnitt jeweils als eine Stiftaufnahme ausgebildet sind, wobei vorzugsweise mindestens einer der Arretierungsgegenabschnitte eine Einrastvorrichtung zur Sicherung einer Stiftposition aufweist. Hierdurch wird eine besonders einfache und leichte mechanische Anordnung bereitgestellt, welche der Vordereinheit das Einnehmen eines Arretierungszustands und eines Dearretierungszustands erlaubt, wobei das Vorsehen einer Einrastvorrichtung zusätzlich ein Sichern des Arretierungs- und/oder Dearretierungszustands gegen einen ungewollten Übergang erlaubt. Der oder jeder als Stift ausgebildete Arretierungsabschnitt kann einen ovalen Querschnitt aufweisen.
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Es wird bevorzugt, dass der erste und zweite Arretierungsabschnitt durch ein Stegelement des Hebels verbunden sind, wobei das Stegelement dasselbe sein kann, welches den ersten und den zweiten Führungsabschnitt verbindet. Hierdurch können Kräfte, welche beim Zusammenwirken von Arretierungsabschnitten mit Arretierungsgegenabschnitten entstehen, vorzugsweise in entgegengesetzte Richtungen in das Stegelement eingeleitet werden, was zu einer vorzugsweise vollständigen Aufhebung dieser Kräfte führt, sodass ein Schwenklager des Hebels geringen Belastungen ausgesetzt ist, und entsprechend der geringen Belastung leicht ausgebildet sein kann.
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Der Hebel kann als ein einteiliges Bauelement ausgebildet sein, sodass insbesondere der erste und zweite Führungsabschnitt und/oder der erste und zweite Arretierungsabschnitt und/oder das Stegelement und/oder ein Angriffsabschnitt des Hebels jeweils als integrale Abschnitte desselben einstückigen Hebels ausgebildet sein können.
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Der Hebel kann dreiarmig ausgebildet sein, wobei insbesondere der erste Führungsabschnitt und der erste Arretierungsabschnitt an einem ersten Arm des Hebels angeordnet sein können und/oder der zweite Führungsabschnitt und der zweite Arretierungsabschnitt an einem von dem ersten Arm des Hebels verschiedenen zweiten Arm des Hebels angeordnet sein können und/oder der Angriffsabschnitt des Hebels an einem von dem ersten und zweiten Arm des Hebels verschiedenen dritten Arm des Hebels angeordnet sein kann.
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Im Folgenden wird die Erfindung anhand eines Ausführungsbeispiels unter Bezugnahme auf die beigefügten Figuren erläutert. Es zeigen:
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1: eine perspektivische Ansicht einer erfindungsgemäßen Vordereinheit im Freigabezustand und Dearretierungszustand;
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2: ein Ausschnitt der Vordereinheit aus 1 im Freigabezustand und Dearretierungszustand;
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3 die Vordereinheit aus 1 im Haltezustand und Arretierungszustand;
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4 eine Rückansicht der Vordereinheit aus 1 im Freigabezustand und Dearretierungszustand;
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5 eine Rückansicht der Vordereinheit aus 1 im Haltezustand und Dearretierungszustand; und
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6 eine Rückansicht der Vordereinheit aus 1 im Arretierungs- und Haltezustand.
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1 zeigt eine Vordereinheit 10, welche auf ein der XY-Ebene liegendes Gleitbrett montiert werden kann, wobei die Richtung X nach vorne, die Richtung Y nach rechts und die Richtung Z nach oben zeigt. Die Vordereinheit 10 umfasst ein erstes Eingriffselement 12l und ein zweites Eingriffselement 12r, an welchen jeweils eine zugehörige Führungsfläche 14l, 14r angeordnet ist. Ferner umfasst die Vordereinheit 10 einen schwenkbar gelagerten Hebel 16, welcher einen ersten Führungsabschnitt 18l und einen zweiten Führungsabschnitt 18r aufweist. Wie im Vergleich der 4 und 5 (es ist zu beachten, dass die 4 und 5 einen unterschiedlichen Maßstab aufweisen) besonders deutlich zu sehen ist, ist der Abstand d1 zwischen der ersten 14l und zweiten 14r Führungsfläche im Freigabezustand größer als deren Abstand d2 im Haltezustand, was, wie insbesondere in den 4 und 5 zu sehen, durch ein Zusammenwirken der Führungsflächen 14l, 14r und Führungsabschnitte 18l, 18r bewirkt wird. Der Abstand zwischen der ersten 14l und zweiten 14r Führungsfläche kann definiert sein als Minimalabstand zwischen jeweils einem Punkt der ersten 14l und zweiten 14r Führungsfläche. Der Abstand d1 kann durch einen maximalen Abstand der Führungsabschnitte 18l, 18r aufgrund deren Wechselwirkung mit den Führungsflächen 14l, 14r definiert sein (vgl. 4), dieser Abstand ist zum Vergleich in 5 gestrichelt eingezeichnet.
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Sofern die Führungsabschnitte 18l, 18r entlang dieser Linien während eines Bewegungsabschnitts einer Bewegung des Hebels 16 entlanggleiten, so kann die zur Bewegung des Hebels 16 notwendige Kraft in diesem Bewegungsabschnitt konstant sein. Vorzugsweise dient diese Kraft nur zur Überwindung der Reibung zwischen den Führungsabschnitten 18l, 18r und Führungsflächen 14l, 14r, sodass in diesem Bewegungsabschnitt der Hebel vorzugsweise nicht durch eine Vorspannung der Eingriffselemente 12l, 12r in eine Bewegungsrichtung getrieben wird.
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In dem Freigabezustand wirkt der erste Führungsabschnitt 18l mit einem Nockenabschnitt 22l des ersten Eingriffselements 12l zusammen, an welchem ein Abschnitt der ersten Führungsfläche 14l ausgebildet ist. Entsprechendes gilt für die Wechselwirkung des zweiten Eingriffselements 12r mit der zweiten Führungsfläche 14r und den zweiten Nockenabschnitt 22r. Jeder der Nockenabschnitte 22l, 22r kann durch die Form des Eingriffselements 12l bzw. 12r ausgebildet sein.
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In einer besonders bevorzugten Ausführungsform umfasst die Vordereinheit 10 eine integrale Haltereinrichtung 24, welche zumindest einen Teil 26l des ersten Eingriffselement 12l und zumindest einen Teil 26r des zweiten Eingriffselements 12r ausbildet. Die integrale Halteeinrichtung 24 kann einen nach oben offenen U-förmigen Abschnitt 28 in einer Form einer Klammer aufweisen, wobei die Teile 26l, 26r jeweils nach oben gerichteten Schenkel der U-förmigen Klammer 28 ausbilden können. Bei einem Übergang von dem Haltezustand in den Freigabezustand kann die integrale Haltereinrichtung 24 durch ein Auseinanderbiegen deformiert werden, wobei sie eine Rückstellkraft in den Haltezustand hinein Bereitstellen kann.
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Bei einem Übergang von dem Freigabezustand in den Haltezustand kann entsprechend die integrale Haltereinrichtung 24 durch ein Zusammenbiegen und/oder Rückfedern deformiert werden.
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Die Klammer 28 kann einen im Wesentlichen flachen Boden 30 aufweisen, welcher Montageöffnungen 32 für Schrauben aufweisen kann. Die integrale Haltereinrichtung 24 ist vorzugsweise aus einem zusammenhängenden Materialelement ausgebildet, sodass der Übergang zwischen dem Freigabezustand und dem Haltezustand durch eine Deformation der U-förmigen Klammer 28 bewirkt wird, wobei die U-förmige Klammer 28 vorzugsweise so ausgebildet ist, das eine Ruhelage der Teile/Schenkel 26l, 26r einem Haltezustand der Vordereinheit entspricht, und somit die Haltereinrichtung die Vordereinheit in den Haltezustand vorspannt. Diese Vorspannung kann durch eine durch die integrale Haltereinrichtung 24, insbesondere durch die U-förmige Klammer 28, bereitgestellte Federkraft bewirkt werden.
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Vorzugsweise umfasst das erste Eingriffselement 12l ein erstes Verstärkungselement 34l, an welchem die erste Führungsfläche 14l vorzugsweise integral ausgebildet ist, und ferner kann das zweite Eingriffselement 12r entsprechend ein zweiten Verstärkungselement 34r aufweisen, an welchem vorzugsweise integral die zweite Führungsfläche 14r ausgebildet ist. Die Verstärkungselemente 34l, 34r können jeweilige Abschnitte 36l, 36r der Teile/Schenkel 26l, 26r oder die Teile/Schenkel 26l, 26r versteifen und/oder verstärken, sodass zwischen dem Bodenabschnitt 30 und dem ersten Eingriffselement 12l sich ein erstes Festkörpergelenk 38l ausbilden kann. Entsprechend kann sich ein zweites Festkörpergelenk 38r zwischen dem Bodenabschnitt 30 und dem zweiten Eingriffselement 12r ausbilden.
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Die Nockenabschnitte 22l, 22r können durch eine Form der entsprechenden Verstärkungselemente 34l, 34r ausgebildet sein. Wie in 5 zu sehen nimmt das jeweilige Verstärkungselement 34l, 34r einen Raum oberhalb des entsprechenden Führungsabschnitts 18l, 18r ein und bildet somit eine Nockenstruktur bezogen auf diesen Führungsabschnitt aus.
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Die Vordereinheit 10 ist insbesondere für den Einsatz als Teil einer Bindung vom Pin-Typ geeignet. Hierzu ist an dem ersten Eingriffselement 12l ein erster Schuhanlageabschnitt 40l und an dem zweiten Eingriffselement 12r ein zweiter Schuhanlageabschnitt 40r angeordnet. Die Schuhanlageabschnitte 40l, 40r, sind vorzugsweise als Stifte ausgebildet. Vorzugsweise ist in dem Freigabezustand ein als Freigabeabstand d3 bezeichneter Abstand des ersten 40l und zweiten 40r Schuhanlageabschnitts größer als ein als Halteabstand d4 bezeichneter Abstand dieser Elemente im Haltezustand. In der hier gezeigten Ausführungsform kann der als Schuhanlageabschnitt ausgebildete Stift 40l Flansche 44l, 46l aufweisen, welche durch einen Stiftabschnitt verbunden sein können. Dieser Stiftabschnitt durchdringt das erste Verstärkungselement 34l und den Teil 36l der integralen Halteinrichtung 24 und verbindet unter Zuhilfenahme der Flansche 46l, 44l diese miteinander, wobei dieses Verbindungselement des ersten Verstärkungselements 34l und der integralen Halteinrichtung 24 vorzugsweise integral mit dem ersten Schuhanlageabschnitt 40l ausgebildet ist. Entsprechend kann der zweite Schuhanlageabschnitt 40r mit Flanschen 44r, 46r und einem dazwischenliegenden Stiftabschnitt ausgebildet sein, wobei die Flansche 44r, 46r und der dazwischenliegende Stiftabschnitt bezüglich der integralen Halteeinrichtung 24 und dem zweiten Verstärkungselement 34r ein Verbindungselement ausbilden können, welches integral mit dem Schuhanlageabschnitt 40r ausgebildet sein kann. Einer oder beide der jeweils zusammengehörenden Flansche 44l, 46l bzw. 44r, 46r können mit einem Gewinde versehen sein, um an dem jeweiligen Schuhanlageabschnitt 40l, 40r befestigt zu werden, wobei das Vorsehen einer derartigen Schraubverbindung nicht im Gegensatz zu einer integralen Ausbildung eines Verbindungselements mit dem dazugehörendem Schuhanlageabschnitt steht. Abschnitte der Schuhanlageabschnitte 40l, 40r können ebenso ein Gewinde aufweisen.
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Die als Stifte ausgebildeten Schuhanlageabschnitte 40l, 40r können im Haltezustand einen Gleitbrettschuh um eine im Wesentlichen in Y-Richtung und somit quer zu einer Gleitbrettlängsachse verlaufende Achse schwenkbar halten, wobei wieder davon ausgegangen wird, dass die Vordereinheit wie eingangs beschrieben an dem Gleitbrett befestigt ist.
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Vorzugsweise weist das integrale Halteelement 24 an seinem Bodenabschnitt 30 eine Lageranordnung 48 für den Hebel 16 auf. Die Lageranordnung 48 umfasst vorzugsweise zwei nach oben weisende Schenkel 50l, 50r auf, an welchen auf einer Achse 52 der Hebel 16 schwenkbar gelagert sein kann. In einer bevorzugten Ausführungsform können die Schenkel 50l, 50r integrale Elemente der der integralen Halteeinrichtung 24 sein. Die Führungsabschnitte 18l, 18r des Hebels 16 sind durch ein Stegelement 54 des Hebels 16 vorzugsweise miteinander verbunden. Hierdurch können die beim Spreizen der Eingriffselemente 12l, 12r im Freigabezustand nach Innen wirkenden Kräfte in das Stegelement 54 eingeleitet werden, wobei diese Kräfte insbesondere einander entgegengesetzt gerichtet sind und sich somit im Wesentlichen aufheben. Hierdurch werden die auf die Achse 52 wirkenden Kräfte reduziert. Das Stegelement 54 kann integral mit dem Hebel 16 ausgebildet sein. An dem Hebel 16 ist ferner vorzugsweise ein erster 56l und ein zweiter 56r Arretierungsabschnitt angeordnet und das erste Eingriffselement 12l weist vorzugsweise einen ersten Arrieterungsgegenabschnitt 58l und das zweite Eingriffselement 12r weist vorzugsweise einen zweiten Arretierungsgegenabschnitt 58r auf. Der erste 56l und zweite 56l Arretierungsabschnitt sind vorzugsweise durch das Stegelement 54 des Hebels 16 verbunden, sodass die Kräfte, welche zwischen jeweiligen Arretierungsabschnitten und Arretierungsgegenabschnitten wirken, in das Stegelement 54 eingeleitet werden, wobei diese Kräfte vorzugsweise entgegengesetzt ausgerichtet sind und sich im Wesentlichen aufheben. Hierdurch werden die auf die Achse 52 wirkenden Kräfte weiter reduziert.
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Jeweils der erste 18l und/oder der zweite 18r Führungsabschnitt kann integral mit dem Hebel 16 ausgebildet sein, alternativ oder zusätzlich kann jeweils der erste 56l und/oder zweite 56r Arretierungsabschnitt integral mit dem Hebel 16 ausgebildet sein. Besonders bevorzugt wird, dass der erste 18l und zweite 18r Führungsabschnitt, der erste 56l und zweite 56r Arretierungsabschnitt und das Stegelement 54 als integrale Elemente des Hebels 16 ausgebildet sind, wodurch diese Anordnung stabil und gewichtssparend ausgebildet ist.
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Wie in 6 zu sehen, sind vorzugsweise in einem Arretierungszustand der erste Arretierungsabschnitt 56l mit dem ersten Arretierungsgegenabschnitt 58l und der zweite Arretierungsabschnitt 56r mit dem zweiten Arretierungsgegenabschnitt 58r gekoppelt und in den in 4 und 5 gezeigten Dearretierungszuständen sind diese Elemente vorzugsweise voneinander entkoppelt. Vorzugsweise ist der erste Arretierungsgegenabschnitt 58l an dem ersten Verstärkungselement 34l ausgebildet, wobei eine integrale Ausbildung bevorzugt wird. Der erste Arretierungsgegenabschnitt 58l kann im Wesentlichen die Form eines unterbrochenen Rings aufweisen, sodass der erste Arretierungsabschnitt 56l, welcher vorzugsweise als ein Stift ausgebildet ist, in das Innere des Rings eingreifen kann, wodurch ein Kopplung des ersten Arretierungsabschnitts 56l mit dem ersten Arretierungsgegenabschnitt 58l ausgebildet werden kann. Jeder der Arretierungsabschnitte 56l, 56r kann als ein Stift mit ovalem Querschnitt ausgebildet sein. Vorzugsweise ist die Öffnung 60l des ersten Arretierungsgegenabschnitts 58l etwas schmaler als der Durchmesser (oder die entsprechende Dimension beim ovalem Querschnitt) des Stifts 56l, sodass beim Eingriff des Stifts 56l in den ersten Arretierungsgegenabschnitt 58l dieser auseinandergebogen werden kann und somit die Stiftposition innerhalb des ersten Arretierungsgegenabschnitts 58l gesichert werden kann. Ein derartiger erster Arretierungsgegenabschnitt 58l weist somit eine Einrastvorrichtung zur Sicherung einer Stiftposition auf. Entsprechend kann der zweite Arretierungsabschnitt 56r als ein Stift ausgebildet sein und der zweite Arretierungsgegenabschnitt 58r kann, vorzugsweise integral, an dem zweiten Verstärkungselement 34r ausgebildet sein. Ebenso wir daran gedacht, den zweiten Arretierungsgegenabschnitt 58r mit einer Öffnung 60r zu versehen und als einen durchbrochenen Ring auszubilden, wodurch er eine Einrastvorrichtung zur Sicherung einer Stiftposition aufweisen kann. Arretierungsgegenabschnitte 58l, 58r, welche jeweils mit einer Öffnung 60l, 60r versehen sind und als durchbrochene Ringe ausgebildet sind, können jeweils als eine Stiftaufnahme angesehen werden.
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Im Folgenden wird die Betätigung der Vordereinheit 10 beschrieben, wobei bei der Beschreibung auf die die ersten Elemente aufweisende Seite (linke Seite in den 4 bis 6) Bezug genommen wird, da die Vordereinheit 10 vorzugsweise im gedachten montierten Zustand bezüglich einer Gleitbrettlängsachse symmetrisch aufgebaut ist. Dies hat zur Folge, dass auf der die zweiten Elemente aufweisenden rechten Seite der Vordereinheit 10 analoge Vorgänge stattfinden.
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In dem Haltezustand kann die integrale Halteeinrichtung 24 eine Verformung aufweisen, so dass eine elastische Rückstellkraft, welche aus einer Verformung der integralen Halteeinrichtung 24 herrühren kann, eine Haltekraft für ein Halten eines Gleitbrettschuhs bereitstellen kann.
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Um von dem in 4 gezeigten Freigabezustand und Dearretierungszustand in den 5 gezeigten Haltezustand sowie Dearretierungszustand überzugehen, wird ein Angriffsabschnitt 62 des Hebels 16 in Richtung W verschwenkt. Hierbei gleitet der erste Führungsabschnitt 18l vorzugsweise an der ersten Führungsfläche 14l. Ebenso können sich hierbei der erste 40l und zweite 40r Schuhanlageabschnitt aufeinander zubewegen.
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Die Haltereinrichtung 24 kann in dem in 5 gezeigten Zustand ebenso wie dem in 4 gezeigten Zustand noch weiter nach außen auseinander gebogen werden, da der erste Arretierungsabschnitt 56l nicht mit dem ersten Arretierungsgegenabschnitt 58l gekoppelt ist. Dies erlaubt eine Sicherheitsauslösung der Vordereinheit.
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Die Vordereinheit 10 befindet sich vorzugsweise in dem Freigabezustand in einer stabilen Lage, da die Führungsabschnitte 18l, 18r an den jeweiligen Führungsflächen 14l, 14r derart anliegen können, dass eine vorzugsweise durch die integrale Halteeinrichtung 24 bereitgestellte Rückstellkraft, welche einen Übergang in den Haltezustand bewirken kann, im Wesentlichen in Richtung entlang des Stegelements 54 wirkt und somit im Wesentlichen keine Kraftkomponente bereitstellt, welche den Hebel 16 in Rotation versetzen würde (senkrecht zum Stegelement 54). Diese Rückstellkraft kann die Lage des Hebels 16 durch das Bereitstellen einer Reibungskraft zwischen aneinander liegenden Führungsabschnitten und Führungsflächen stabilisieren.
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Wird der Angriffsabschnitt 62 des Hebels 16, ausgehend von dem in 5 gezeigten Haltezustand und Dearretierungszustand, weiter in Richtung W verschwenkt, so geht die Vordereinheit in den in 6 gezeigten Haltezustand und Arretierungszustand über. Der Abstand der ersten und zweiten Führungsfläche in dem Haltezustand und Arretierungszustand kann gleich oder kleiner sein als deren Abstand im Haltestand und Dearretierungszustand, wobei die selbe Aussage für den Abstand zwischen dem ersten 40l und zweiten 40r Schuhanlageabschnitt getroffen werden kann. Bei einem Übergang aus dem in 5 gezeigten Zustand in den in 6 gezeigten Zustand wird die Öffnung 60l durch den Stift 56l aufgebogen und springt dann in ihre Ursprungslage zurück, sobald der Stift 56l in einen Innenraum des ersten Arretierungsgegenabschnitts 58l gelangt. Die Vordereinheit kann sich im Arretierungszustand in einem stabilen Zustand befinden.
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In dem Arretierungszustand, welcher vorzugsweise nur während des Haltezustands eingenommen werden kann, sind vorzugsweise die Eingriffselemente 12l, 12r über den Steg 54 verbunden, sodass in dem Arretierungszustand ein Übergang der Vordereinheit 10 in den Freigabezustand unterbunden wird, da ein Auseinanderbiegen der U-förmigen Klammer 28 hierdurch unterbunden werden kann.
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Um von den in 6 gezeigten Zustand der Vordereinheit 10 in den in 5 gezeigten Zustand zu gelangen, wird der Angriffsabschnitt 62 des Hebels 16 in entgegengesetzte Richtung W verschwenkt. Bei einer weiteren Verschwenkung wird ein Übergang der Vordereinheit 10 von dem in 5 gezeigten Zustand in den in 4 gezeigten Zustand erreicht. Die bei diesen Schwenkbewegungen stattfinden Vorgänge können eine Umkehrung der oben beschriebenen Vorgänge darstellen, welche bei dem Übergang der Vordereinheit 10 von dem in 4 in den in 5 gezeigten Zustand bzw. von dem in 5 in den in 6 gezeigten Zustand ablaufen.
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Aus der Beschreibung des Zusammenwirkens der Arretierungsgegenabschnitte 58l, 58r mit den jeweiligen Arretierungsabschnitten 56l, 56r ergibt sich, dass in dem Arretierungszustand ein Übergang der Vordereinheit 10 in den Freigabezustand unterbunden wird, und in dem Dearretierungszustand ein Übergang der Vordereinheit 10 in den Freigabezustand nicht unterbunden wird.
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Die Verstärkungselemente 34l, 34r können mit der integralen Halteeinrichtung auch über Verbindungselemente 66 wie Nieten oder Schrauben verbunden sein.
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Der Hebel 16 kann insbesondere drei Arme aufweisen, wobei zwei der Arme durch das Stegelement 54 ausgebildet sein können und ein dritter Arm kann den Angriffsabschnitt 62 umfassen bzw. durch diesen ausgebildet sein. Der Hebel 16 kann als ein integrales Bauteil ausgebildet sein.
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Der Begriff „integral” kann im Rahmen dieser Anmeldung insbesondere dahingehend verstanden werden, dass integrale Elemente aus einem zusammenhängenden Werkstück (z. B. ein Werkstück aus einer Metallplatte, einem Blech oder einem Kunststoffelement, insbesondere jeweils in U-Form ausgebildet werden, wobei hierbei als zusammenhängendes Werkstück auch laminierte oder faserverstärkte Werkstücke (z. B. Werkstücke aus Karbonwerkstoffen, GFK usw.) in Betracht kommen können. Analog kann eine integrale Ausbildung eines Elements mit einem weiteren Element dahingehend verstanden werden, dass diese Elemente Teil eines zusammenhängenden Werkstücks (siehe oben) sein können, entsprechendes kann für integrale Elemente eines weiteren Elementes gelten.
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ZITATE ENTHALTEN IN DER BESCHREIBUNG
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Zitierte Patentliteratur
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