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Die Erfindung bezieht sich auf eine Start-Stopp-Einrichtung zum Einleiten eines automatischen Anschaltvorgangs einer Antriebsmaschine in einem Kraftfahrzeug nach dem Oberbegriff des Patentanspruchs 1.
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Derzeitig werden Brennkraftmaschinen von Kraftfahrzeugen meist mittels eines Zündschlüssels durch den Fahrer manuell abgeschaltet. Eine Ausnahme stellt ein Verfahren dar, welches in der
DE 100 23 331 A1 vorgestellt wird. Dabei wird anstelle des Zündschlüssels die Bremspedalstellung bzw. der Bremspedaldruck ausgewertet. Der Abschaltvorgang der Brennkraftmaschine wird eingeleitet, wenn nach Erreichen des Stillstands des Kraftfahrzeugs das Bremspedal in seiner bereits betätigten Stellung stärker betätigt wird. Nachteilig ist an derartigen Verfahren, dass alleine der Kraftfahrzeugfahrer für das Abschalten der Brennkraftmaschine verantwortlich ist. Analysen des heutigen Fahrverhaltens zeigen jedoch, dass trotz eines gestiegenen Umweltbewusstseins und gestiegener Kraftstoffpreise ein manuelles Abschalten der Brennkraftmaschine, beispielsweise an Verkehrsampeln, selten eigenständig erfolgt.
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Um den Kraftstoffverbrauch und die CO
2-Emissionen von Kraftfahrzeugen zu reduzieren, wurden Verfahren und Vorrichtungen zum automatischen Abschalten einer Brennkraftmaschine entwickelt. Zum Beispiel geht aus der
EP 0 158 605 B1 eine derartige Vorrichtung hervor, die abhängig von verschiedenen Bedingungen ein automatisches Abstellen bzw. ein erneutes Starten der Brennkraftmaschine bewirkt. Eine Bedingung ist beispielsweise, dass die Fahrzeuggeschwindigkeit für eine bestimmte Zeit unterhalb eines Grenzwertes liegen muss, bevor die Brennkraftmaschine automatisch abgestellt wird.
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Weiter ist bekannt, dass bei automatisch abgeschalteter Antriebsmaschine und vorliegender Einschaltaufforderung ein automatischer Start nur dann veranlasst wird, wenn keine sicherheitskritischen Situationen vorliegen. So sind in der Regel die derzeitigen Start-Stopp-Systeme derart ausgebildet, dass sie einen Start der Antriebmaschine bei Vorliegen einer Einschaltaufforderung nicht vornehmen, wenn die Fahrertür oder die Motorhaube offen ist. Zumindest beim Öffnen der Motorhaube wird die Start-Stopp-Funktion sogar vollständig deaktiviert, um gefährlichen Situationen vorzubeugen.
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Aufgabe der Erfindung ist nun, eine hinsichtlich dem Einleiten eines automatischen Starts einer automatisch abgeschalteten Antriebsmaschine verbesserte Start-Stopp-Einrichtung vorzusehen.
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Diese Aufgabe wird erfindungsgemäß durch eine Start-Stopp-Einrichtung nach Patentanspruch 1 gelöst. Vorteilhafte Weiterbildungen sind die Gegenstände der abhängigen Ansprüche, insbesondere eine erfindungsgemäßes Verfahren nach Anspruch 7.
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Die Erfindung geht von einem grundsätzlich bekannten Verfahren zum automatischen Abschalten einer Antriebsmaschine in einem Kraftfahrzeug mittels einer Start-Stopp-Einrichtung aus, welche die Brennkraftmaschine automatisch abschaltet, sobald die dafür vorgegebenen Betriebsbedingungen erfüllt sind. Bei den Abschaltbedingungen kann es sich bspw. um folgende Bedingungen handeln:
- – Es wird Fahrzeugstillstand oder zumindest nahezu Fahrzeugstillstand erkannt.
- – Bei Handschaltgetrieben ist der Leerlauf eingelegt, bei Automatikgetrieben ist die Bremse betätigt.
- – Der Motor hat eine vorgegebene Temperaturschwelle überschritten.
- – Der Ladezustand der Starterbatterie ist größer als eine vorgegebene Ladezustandsgrenze.
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Weiter wird davon ausgegangen, dass ein automatischer Start dann eingeleitet wird, wenn eine entsprechende Anforderung erfolgt. Die Anforderung kann entweder durch den Fahrer oder durch das Fahrzeug selbst initiiert werden. Eine Einschalt-Anforderung wird jedoch nur dann umgesetzt, wenn dies aus Sicherheitsgründen zulässig ist (siehe z. B. obige Anmerkungen zur Start-Unterdrückung bei geöffneter Motorhaube).
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Eine entsprechende Start-Stopp-Einrichtung zum Einleiten eines automatischen Anschaltvorgangs einer automatisch abgeschalteten Antriebsmaschine, insbesondere einer Brennkraftmaschine, in einem Kraftfahrzeug kann somit folgende Mittel umfassen:
- – Erste Mittel zum Erfassen vorgegebener Eingangssignale,
- – zweite Mittel zum Erkennen, ob durch die erfassten Eingangssignale zumindest eine fahrerinitiierte oder fahrzeuginitiierte Einschaltbedingung erfüllt ist,
- – dritte Mittel zum Erkennen, ob ein das automatische Anschalten verhinderndes Signal vorliegt, und
- – vierte Mittel zum Veranlassen eines automatischen Anschaltvorgangs der Antriebsmaschine, wenn eine Einschaltbedingung erfüllt ist, und kein das Anschalten verhinderndes Signal vorliegt.
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Die Erfindung basiert nun weiter auf dem Wissen, dass gemäß der Deutschen Straßenverkehrs-Ordnung die Nutzung eines Mobil- oder Autotelefons während der Fahrzeugführung untersagt ist. Laut §23 (1a) darf der Fahrerzeugführer ein Mobil- oder Autotelefon nicht benutzen, „wenn hierfür das Mobiltelefon oder der Hörer des Autotelefons aufgenommen oder gehalten werden muss. Dies gilt nicht, wenn das Fahrzeug steht und bei Kraftfahrzeugen der Motor ausgeschaltet ist.”
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Der Erfindung liegt nun die Erkenntnis zugrunde, dass es insbesondere in neueren Fahrzeugen Steuergeräte gibt, welche sich mit Mobiltelefonen verbinden können und zumindest zum Teil folgende zusätzliche Informationen erfassen: Es wird erkannt, ob gerade ein Gespräch aufgebaut oder geführt wird, d. h. es wird erkannt, ob eine Verbindung aktiv ist oder sich bei einem abgehenden Anruf im Aufbau befindet; es wird erkannt, ob gerade eine Taste des Mobiltelefons gedrückt wird; es wird erkannt, ob sich das Mobiltelefon in einer dafür vorgesehenen Halterung befindet. Diese vorgenannten Informationen können z. B. via Buskommunikation der Start-Stopp-Einrichtung zur Verfügung gestellt werden. Alternativ kann der Start-Stopp-Einrichtung, insbesondere den ersten Mitteln, auch direkt eine Information über einen problematischen Telefongebrauch übermittelt werden.
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Darauf basierend zeichnet sich die erfindungsgemäße Start-Stopp-einrichtung dadurch aus, dass die oben genannten ersten Mittel ausgestaltet sind, Signale zu empfangen, die den Betrieb eines Mobil- und/oder Autotelefons, insbesondere einen problematischen Telefongebrauch kennzeichnen.
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Weiter sind vorteilhafterweise die dritten Mittel ausgestaltet, bei vorliegendem bzw. erkanntem problematischen Telefongebrauch (insbesondere unter Berücksichtigung der empfangenen Signale, die den Betrieb eines Mobil- und/oder Autotelefons kennzeichnen) ein das automatische Anschalten der Antriebsmaschine verhinderndes Signal zu erkennen, d. h. es wird ein das automatische Anschalten der Antriebsmaschine verhinderndes Signal erkannt, wenn eine Information über einen problematischen Telefongebrauch vorliegt.
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Insbesondere kann ein problematischer Telefongebrauch dann erkannt werden, wenn das Telefon vom Fahrzeugführer benutzt wird und hierfür das Telefon aufgenommen oder gehalten wird, sich also nicht in der vorgesehen Telefonhalterung befindet. Unter einer Nutzung des Telefons ist dabei vor allem ein Gesprächsaufbau, als auch ein aktives Gespräch zu verstehen.
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Ein problematischer Telefongebrauch kann durch Auswertung verschiedener Signale erkannt werden. Diese Signale können bspw. von einer Innenraumüberwachungseinheit oder durch eine drahtgebundene oder drahtlose Verbindung des Telefons mit dem Fahrzeug zur Verfügung gestellt und entsprechend ausgewertet werden. Insbesondere kann ein Benutzen und/oder Aufnehmen und/oder Halten des Telefons durch Auswertung der Bilddaten eines Innenkamerasystems und/oder durch Erfassen und Auswerten zumindest eines vom Telefon an eine Fahrzeugsteuereinheit übertragenen Signals (drahtgebunden oder drahtlos), z. B. eine Tastenbetätigung, und ggf. unter Berücksichtigung einer vorhandenen Information darüber, ob sich das Telefon in der vorgesehenen Halterung befindet oder nicht, erkannt werden.
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Um sichergehen zu können, dass zumindest in Gefahrensituationen der Fahrer trotz eines problematischen Telefongebrauchs einen automatischen Start der Antriebsmaschine herbeiführen kann, oder um den Fahrer grundsätzlich selbst entscheiden lassen zu können, ob er sich entsprechend der gebotenen Sorgfaltspflicht verhalten möchte, sind vorteilhafterweise die vierten Mittel der erfindungsgemäßen Start-Stopp-Einrichtung ausgebildet, trotz vorliegender Informationen über einen problematischen Telefongebrauch einen automatischen Anschaltvorgangs der Antriebsmaschine zu veranlassen, wenn eine fahrerinitiierte Einschaltbedingung erfüllt ist. Mit anderen Worten ist die Start-Stopp-Einrichtung demnach derart ausgebildet, bei erkanntem problematischen Telefongebrauch nur systemseitig initiierte Startvorgänge zu unterbinden – durch den Fahrer veranlasste Startvorgänge sollen weiter zugelassen werden.
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Vorteilhafterweise ist die Start-Stopp-Einrichtung weiter ausgestaltet, bei Beendigung einer unerlaubten Handhabung des Telefons diese zu erkennen bzw. anschließend einen automatischen Anschaltvorgang wieder zuzulassen, wenn dies angefordert wird. Hier können die dritten Mittel vorteilhafterweise ausgestaltet sein, bei zunächst erkanntem Signal, das den (problematischen) Betrieb des Telefons kennzeichnet, das den automatischen Anschaltvorgang verhindernde Signal zurückzunehmen bzw. zu verwerfen, wenn das Telefon in einer dafür vorgesehene Halterung ist und/oder wenn – insbesondere für eine vorgegebene erste Zeitdauer – keine Nutzung des Telefons (aktives Gespräch oder Gesprächsaufbau) erkannt wird und/oder wenn – insbesondere für eine vorgegebene zweite Zeitdauer, die mir der ersten Zeitdauer identisch sein kann – keine Tastenbetätigung am Telefon erkannt wurde.
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Ein zweiter Aspekt der Erfindung ist auf ein Verfahren zum automatischen Einleiten eines automatischen Anschaltvorgangs einer automatisch abgeschalteten Antriebsmaschine, insbesondere einer Brennkraftmaschine, in einem Kraftfahrzeug mittels einer erfindungsgemäßen Start-Stopp-Einrichtung gerichtet.
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Im Folgenden wird die Erfindung detaillierter durch ein vorteilhaftes Ausführungsbeispiel näher erläutert. Dabei zeigt die einzige 1 einen vereinfachten Aufbau einer erfindungsgemäßen Start-Stopp-Einrichtung.
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Im Detail zeigt die 1 eine Start-Stopp-Einrichtung SE zum Einleiten eines automatischen Anschaltvorgangs einer automatisch abgeschalteten Brennkraftmaschine BKM in einem Kraftfahrzeug, welche folgende Mittel umfasst:
- – Erste Mittel M1 zum Erfassen vorgegebener Eingangssignale, insb. ein Signal sbkm über den aktuellen Zustand der Brennkraftmaschine (Motor an oder Motor automatisch abgestellt), die Geschwindigkeit v, ein den Betätigungszustand der Bremse kennzeichnendes Signal sBP und ein Informationssignal über einen problematischen Telefongebrauch pTG,
- – zweite Mittel M2 zum Erkennen, ob durch die erfassten Eingangssignale sbkm, v, sBP und/der pTG zumindest eine fahrerinitiierte oder fahrzeuginitiierte Einschaltbedingung erfüllt ist,
- – dritten Mitteln M3 zum Erkennen, ob ein das automatische Anschalten verhinderndes Signal pTG vorliegt, und
- – vierten Mitteln M4 zum Veranlassen eines automatischen Anschaltvorgangs der Brennkraftmaschine BKW durch Aussenden eines Signals msa_start, wenn eine Einschaltbedingung erfüllt ist, und kein das Anschalten verhinderndes Signal vorliegt.
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Anstelle des Informationssignals über einen problematischen Telefongebrauch pTG können auch mehrere Einzelsignale, aus denen ein problematischer Telefongebrauch erkennbar ist, an die Start-Stopp-Einrichtung SE übermittelt werden. Hierbei kann es sich bspw. um folgende Daten handeln:
- – Bilddaten eines Kamerasystems, aus denen Informationen über die eine Nutzung des Telefons, insbesondere eine Tastenbetätigung und/oder ein Halten des Telefons durch den Fahrer ermittelbar sind,
- – drahtgebunden übermittelte Signale des Telefons, die z. B. eine Information über eine Tastenbetätigung und/oder einen Gesprächsaufbau und/oder über ein aktives Gespräch wiedergeben,
- – drahtlos übermittelte Signale des Telefons, die z. B. eine Information über eine Tastenbetätigung und/oder einen Gesprächsaufbau und/oder über ein aktives Gespräch wiedergeben, und/oder
- – Signale einer in einer Haltevorrichtung für das Telefon integrierten Sensorik, aus denen eine Information ermittelbar ist, ob sich das Telefon in der Halterung befindet.
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Bei einer Übertragung der Einzelsignale kann ein problematischer Telefongebrauch auch erst innerhalb der Start-Stopp-Einrichtung ermittelt werden.
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Die zweiten Mittel M2 dienen zum Ermitteln, ob durch die erfassten Eingangssignale sbkm, v, sBP und/oder pTG zumindest eine Einschaltbedingung erfüllt ist. Eine Einschaltbedingung gilt dann als erfüllt, wenn eine vom Fahrer initiierte Einschaltaufforderung oder eine vom Fahrzeug selbst initiierte Einschaltaufforderung erkannt wird. Eine durch den Fahrer initiierte Einschaltaufforderung kann bspw. dann erfüllt sein, wenn der Fahrer (bei einem Automatikfahrzeug) in der automatischen Stopp-Phase das Bremspedal löst. Eine durch das Fahrzeug initiierte Einschaltaufforderung liegt bspw. dann vor, wenn der Ladezustand der Batterie unter einen Grenzwert fällt oder zur Klimatisierung hoher Energiebedarf erforderlich ist.
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Parallel zu den Aufgaben der zweiten Mittel M2 überwachen die dritten Mittel M3, ob zumindest ein das automatische Anschalten verhinderndes Signal bzw. Information vorliegt. Hierbei kann es sich bspw. um eine Information über eine offene Motorhaube handeln. Hinsichtlich der Erfindung wird ein das automatische Anschalten verhinderndes Signal erkannt, wenn ein problematischer Telefongebrauch pTG vorliegt bzw. erkannt wurde. Die Erkennung des problematischen Telefongebrauchs kann z. B. durch Auswertung der verschiedenen Signale, die den Betrieb des Telefons kennzeichnen erfolgen. Alternativ kann – wie in diesem Ausführungsbeispiel dargestellt – ein problematischer Telefongebrauch pTG auch bereits in einer der Start-Stopp-Einrichtung vorgelagerten Einrichtung erkannt werden und bei Vorliegen eines problematischen Telefongebrauchs eine entsprechende Information pTG an die Start-Stopp-Einrichtung übermittelt werden.
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Wird eine erfüllte Einschaltbedingung festgestellt und kein das automatische Anschalten der Brennkraftmaschine BKW verhinderndes Signal erkannt, veranlassen die vierten Mittel M4 einen automatischen Anschaltvorgang der Brennkraftmaschine BKM durch Aussenden eines Signals msa_start. Wird jedoch – z. B. durch die vierten Mittel M4 – erkannt, dass eine Einschaltbedingung erfüllt ist und gleichzeitig ein problematischer Telefongebrauch pTG vorliegt, also ein das automatische Anschalten verhinderndes Signal erkannt wird, veranlassen die vierten Mittel M4 trotz der erfüllten Einschaltbedingung keinen automatischen Start der Brennkraftmaschine BKM.
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Alternativ können die Mittel M4 auch derart ausgestaltet sein, dass bei Erkennen eines problematischen Telefongebrauchs pTG und einer durch eine Bedienhandlung des Fahrers initiierten Einschaltaufforderung bzw. entsprechenden fahrerinitiierten Einschaltbedingung ein automatischer Start der Brennkraftmaschine veranlasst wird, wobei jedoch bei Erkennen einer durch das Fahrzeug selbst initiierten Einschaltaufforderungen bzw. entsprechenden fahrzeuginitiierten Einschaltbedingungen ein Start der Antriebsmaschine grundsätzlich nicht ausgeführt wird, wenn ein problematischer Telefongebrauch erkannt wird. Es versteht sich von selbst, dass diese hier vorgeschlagene Logik durch Berücksichtigung weiterer Parameter abgeändert werden kann oder nur eingeschränkt gültig ist.
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Durch die Erfindung kann mit einfachen Mitteln gewährleistet werden, dass der Fahrer beim Telefonieren zumindest nicht ungewollt eine Verkehrswidrigkeit begeht.
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Abschließend wird die Erfindung nochmals mit anderen Worten dargestellt: Ziel der Erfindung ist die Unterbindung eines automatischen Anschaltvorgangs einer Antriebsmaschine bei eingeschalteter Zündung. Hierzu wird der Algorithmus zur Ansteuerung des Starters derart geändert, dass der Starter nicht aktiviert wird, wenn ein problematischer (händischer) Telefongebrauch erkannt wird. Ein derartiger problematischer Telefongebrauch kann z. B. in Abhängigkeit von folgenden verfügbaren Informationen berechnet werden:
- – Das Telefon befindet sich in einer Halterung,
- – es wird gerade eine Taste am Telefon gedrückt,
- – es ist seit bedatbarer Zeit (z. B. 5 Sekunden) keine Taste gedrückt und kein Gespräch geführt worden,
- – der Motor befindet sich in einer automatischen Motor-Stopp-Phase und das Fahrzeug befindet sich im Stillstand,
- – der Fahrer nimmt eine Bedienhandlung vor, welche auf einen Anfahrwunsch schließen lässt,
- – es wird gerade ein Gespräch geführt (d. h. eine Telefonverbindung ist aktiv oder befindet sich im Aufbau und/oder
- – der Motor ist selbstlauffähig.
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Die Berechnung eines problematischen Telefongebrauchs kann mit Einschalten der Zündung gestartet und für die gesamte Dauer, bei der die Zündung an ist, durchgeführt werden.
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Ein problematischer (händischer) Telefongebrauch wird erkannt, wenn während der automatischen Stopp-Phase ein Gespräch geführt oder eine Taste betätigt wird und sich das Telefon dabei nicht in der Halterung befindet. Ein bereits erkannter problematischer (händischer) Gebrauch wird als beendet angesehen, wenn ein Gespräch seit einer bestimmten Zeitdauer beendet ist und eine bestimmte Zeitdauer keine Taste betätigt wurde oder das Telefon sich in der Halterung befindet. Außerdem wird das Ende des bestehenden problematischen Telefongebrauchs erkannt, wenn eine Bedienhandlung erkannt wird, welche auf einen Anfahrwunsch schließen lässt, oder die ASSF-Stoppphase verlassen wird. In diesem Fall wird ein erneutes Erkennen eines problematischen händischen Gebrauchs blockiert, bis der Motor als selbstlauffähig erkannt wurde.
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Die Erkennung einer Bedienhandlung mit Anfahrwunsch erfolgt u. a. in Abhängigkeit von folgenden Informationen:
- – Das Fahrpedal ist betätigt,
- – bei Handschaltern: die Kupplung ist betätigt,
- – Position des Wählhebels bei Automaten,
- – das Fahrzeug ist über die Betriebsbremse festgebremst und/oder
- – das Fahrzeug ist über die Feststellbremse festgebremst,
und genügt folgenden Grundsätzen:
Bei Handschaltern wird ein Anfahrwunsch erkannt, wenn die Kupplung geöffnet (oder das Fahrpedal betätigt ist). Ein Anfahrwunsch wird als nicht vorhanden angesehen, wenn die Kupplung geschlossen und das Fahrpedal nicht betätigt ist.
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Bei Automaten wird ein Anfahrwunsch erkannt, wenn die Betriebsbremse gelöst wird, während die Feststellbremse nicht betätigt und der Wählhebel nicht in Position „P” ist, oder das Fahrpedal betätigt wird (oder der Wählhebel von „P” nach „R” oder „D” gewechselt wird). Ein Anfahrwunsch wird als nicht vorhanden angesehen, wenn sich der Wählhebel in „P” befindet und das Fahrpedal nicht betätigt ist.
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Zusätzlich können für den Fall, dass das Mobiltelefon auch als Autoschlüssel fungiert, extra Bedingungen programmiert werden. In diesem Fall ist beim Anfahren trotz Bedienung des Mobiltelefons davon auszugehen, dass den Fahrer das Verbot nicht interessiert, so dass für den Rest des Fahrzyklus keine Motorstarts wegen Telefonierens unterbunden werden sollen. Ansonsten werden dagegen in neuen Stoppphasen weiterhin Motorstarts verhindert, wenn erneut ein Telefonieren erkannt wird.
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ZITATE ENTHALTEN IN DER BESCHREIBUNG
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Zitierte Patentliteratur
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- DE 10023331 A1 [0002]
- EP 0158605 B1 [0003]