DE102016200401A1

DE102016200401A1 - Greiforgan für ein elektrochirurgisches instrument

Info

Publication number: DE102016200401A1
Application number: DE102016200401.8A
Authority: DE
Inventors: Daniel John THOMAS; Lewis Meurig Jones; Andrew E. Jenkins
Original assignee: Gyrus Medical Ltd
Current assignee: Gyrus Acmi Inc Bartlett Us
Priority date: 2015-01-14
Filing date: 2016-01-14
Publication date: 2016-07-14
Anticipated expiration: 2036-01-15
Also published as: GB2535006A9; CN105769331B; GB2535006B; US20160199124A1; DE102016200401B4; US10603103B2; GB2535006A; CN105769331A; GB201522803D0; JP2016129675A

Abstract

Ein Greiforgan für ein elektrochirurgisches Instrument weist ein Paar von gegenüberliegenden ersten und zweiten Backenelementen (2), (3) auf, die zwischen einer geöffneten Stellung, in der die Backenelemente in einem beabstandeten Verhältnis zueinander angeordnet sind, und einer geschlossenen Stellung, in der die Backenelemente zum Ergreifen von dazwischenliegendem Gewebe zusammenwirken, bewegbar sind. Eine erste Versiegelungselektrode (11) ist auf dem ersten Backenelement angeordnet, und eine zweite Versiegelungselektrode (15) ist auf dem zweiten Backenelement angeordnet. Ein oder mehrere Anschlagelemente (21), (22), (25), (26) sind auf den Versiegelungselektroden angeordnet, wobei das eine oder die mehreren Anschlagelemente aus einem nachgiebigen Material gebildet sind, so dass sie sich verformen können, wenn die Backenelemente (2), (3) in ihre geschlossene Stellung bewegt werden und Gewebe dazwischen ergreifen.

Description

Ausführungsformen der vorliegenden Erfindung betreffen ein Greiforgan für ein elektrochirurgisches Instrument und ein elektrochirurgisches Instrument zur Versiegelung von Gewebe. Solche Systeme werden üblicherweise zur Behandlung von Gewebe bei chirurgischen Eingriffen verwendet, am häufigsten in der „Schlüsselloch“- oder minimalinvasiven Chirurgie, aber auch bei „offenen“ chirurgischen Eingriffen.
Es ist bekannt, ein elektrochirurgisches Instrument bereitzustellen, bei dem die Versiegelung von Gewebe durch ein Paar von Backenelementen bewirkt wird. US-Patente 7,473,253 und 8,241,284 sind zwei Beispiele dieser Art von Instrument. Diese zwei Patente beschreiben die Bereitstellung von einem oder mehreren nicht-leitenden Anschlagelementen zur Regulierung des Abstands zwischen den Backen, wenn Gewebe dazwischen gehalten wird.
Ausführungsformen der vorliegenden Erfindung sollen eine Verbesserung eines Instruments wie es oben beschrieben ist bereitstellen.
Entsprechend wird gemäß einem Aspekt ein Greiforgan für ein elektrochirurgisches Instrument bereitgestellt, wobei das Greiforgan ein Paar von gegenüberliegenden ersten und zweiten Backenelementen aufweist, wobei zumindest eines der Backenelemente relativ zu dem anderen aus einer ersten geöffneten Stellung, in der die Backenelemente in einem beabstandeten Verhältnis zueinander angeordnet sind, in eine zweite geschlossene Stellung, in der die Backenelemente zum Ergreifen von dazwischenliegendem Gewebe zusammenwirken, bewegbar ist,
eine erste Versiegelungselektrode, die auf dem ersten Backenelement angeordnet ist,
eine zweite Versiegelungselektrode, die auf dem zweiten Backenelement angeordnet ist,
ein oder mehrere Anschlagelemente, die auf einer oder beiden der ersten und zweiten Versiegelungselektroden angeordnet sind, wobei das eine oder die mehreren Anschlagelemente aus einem nachgiebigen Material mit einer Shore-A-Härte zwischen 20 und 80 gebildet sind, so dass sie sich verformen können, wenn die Backenelemente in ihre geschlossene Stellung bewegt werden und Gewebe dazwischen ergreifen.
Das Bereitstellen von ein oder mehreren nachgiebigen Anschlagelementen ermöglicht das Aufrechterhalten eines Abstands zwischen den Backen, wenn Gewebe dazwischen ergriffen wird, aber es macht es auch möglich, dass die nachgiebigen Anschlagelemente unterschiedliche Dicken von Gewebe, das zwischen den Backen ergriffen werden kann, aufnehmen können. Die nachgiebigen Anschlagelemente werden durch Ergreifen des Gewebes absichtlich zusammengedrückt, so dass der Abstand zwischen den Backenelementen von der Dicke und dem Zustand des behandelten Gewebes abhängt.
Vorzugsweise sind die ein oder mehreren Anschlagelemente aus einem elektrisch nicht-leitenden Material gebildet. Dies verhindert das Auftreten eines Kurzschlusses zwischen dem einen oder den mehreren Anschlagelementen und der Versiegelungselektrode gegenüber dem einen oder den mehreren Anschlagelementen, wenn die Backenelemente ohne Gewebe dazwischen geschlossen werden.
Das eine oder die mehreren nachgiebigen Anschlagelemente bestehen aus einem Material mit einer Shore-A-Härte zwischen 20 und 80, üblicherweise zwischen 30 und 50 und besonders bevorzugt zwischen 35 und 45. Zweckmäßige Werkstoffe umfassen Fluorelastomer-Werkstoffe, wie etwa „Perlast“^TM oder „FKM^TM“. Alternativ ist das nachgiebige Material ein Silikon-Material. Dieser Grad der Shore-A-Härte stellt ein sehr nachgiebiges Material bereit, also mehr als nur ein leichtes Biegen eines relativ starren Materials. Üblicherweise können sich die nachgiebigen Anschlagelemente um mehr als 10% verformen, wenn die Backenelemente in ihre geschlossene Stellung bewegt werden und Gewebe dazwischen ergreifen. Das heißt, die Höhe, in die die nachgiebigen Anschlagelemente über der Oberfläche der ersten und zweiten Versiegelungselektroden herausragen, kann um mehr als 10% verringert werden, falls die die Anschlagelemente tragenden Backen um Gewebe geschlossen werden, weil die Anschlagelemente unter der Reaktionskraft des Gewebes zusammengedrückt werden.
Vorzugsweise weist das Greiforgan eine Vielzahl von nachgiebigen Anschlagelementen auf. Üblicherweise sind die Vielzahl von nachgiebigen Anschlagelementen so beschaffen, dass bei Bewegung der Backenelemente in ihre geschlossene Stellung zumindest ein Anschlagelement an einer ersten Längsposition entlang der Backenelemente die Versiegelungselektrode auf dem gegenüberliegenden Backenelement berührt, bevor zumindest ein Anschlagelement an einer zweiten Längsposition entlang der Backenelemente die Versiegelungselektrode auf dem gegenüberliegenden Backenelement berührt. Auf diese Weise schließen sich die Backen allmählich und sequentiell um Gewebe, wobei sie sich von einem Ende der Backen um das Gewebe schließen. Üblicherweise ist die erste Längspositiondistaler als die zweite Längsposition, wobei der Verschluss der Backen am distalen Ende beginnt und proximal fortschreitet
Es ist denkbar, dass sich das eine oder die mehreren nachgiebigen Anschlagelemente von einem ersten Querschnittsprofil in ein zweites Querschnittsprofil verformen, wenn die Backenelemente in ihre geschlossene Stellung bewegt werden und Gewebe dazwischen ergreifen. Üblicherweise ist das erste Querschnittsprofil im Wesentlichen trapezförmig und das zweite Querschnittsprofil ist das eines abgeschnittenen Dreiecks mit einer im Wesentlichen flacheren Oberseite. Auf diese Weise werden die Anschlagelemente in eine flachere Form zusammengedrückt, falls die Backen um Gewebe geschlossen werden.
Vorzugsweise umfassen das eine oder die mehreren nachgiebigen Anschlagelemente ein oder mehrere langgestreckte Elemente. Zweckmäßig erstrecken sich das eine oder die mehreren langgestreckten Elemente in Längsrichtung entlang einem oder beiden Backenelementen, wobei sie sich üblicherweise entlang dem größten Teil der Länge der ersten und/oder zweiten Versiegelungselektroden erstrecken. Zusammenhängende langgestreckte Anschlagelemente stellen sicher, dass das Gewebe immer gestützt wird, wenn es entlang der Backenelemente ergriffen wird, und die nachgiebige Beschaffenheit der Anschlagelemente stellt sicher, dass der Backenabstand für die Dicke des in den Backen enthaltenen Gewebes angemessen ist.
Zweckmäßig befindet sich zumindest ein langgestrecktes Anschlagelement auf jeder der ersten und zweiten Versiegelungselektroden, üblicherweise eine Vielzahl von langgestreckten Anschlagelementen auf jeder der ersten und zweiten Versiegelungselektroden. Ein bevorzugter Aufbau weist zwei Anschlagelemente auf jedem der ersten und zweiten Backenelemente auf, wobei die Anschlagelemente voneinander versetzt sind. Es ist denkbar, dass eine oder beide der ersten und zweiten Versiegelungselektroden von der Seite gesehen eine im Wesentlichen konkave Gestalt zeigen. Die in Längsrichtung gebogene/n Versiegelungselektrode oder -elektroden führen zusammen mit den nachgiebigen Anschlagelementen dazu, dass das Gewebe sequentiell von den Backenelementen ergriffen wird, sobald sie sich zueinander hin schließen.
Ausführungsformen der Erfindung weisen ferner ein elektrochirurgisches Instrument auf, umfassend
einen Griff mit einem Betätigungsmechanismus, der zwischen einer ersten Stellung und einer zweiten Stellung bewegbar ist,
ein Paar von gegenüberliegenden ersten und zweiten Backenelementen, wobei eine Bewegung des Betätigungsmechanismus aus seiner ersten Stellung in seine zweite Stellung dazu führt, dass sich zumindest eines der Backenelemente relativ zu dem anderen aus einer ersten geöffneten Stellung, in der die Backenelemente in einem beabstandeten Verhältnis zueinander angeordnet sind, in eine zweite geschlossene Stellung, in der die Backenelemente zum Ergreifen von dazwischenliegendem Gewebezusammenwirken, bewegt,
eine erste Versiegelungselektrode, die auf dem ersten Backenelement angeordnet ist,
eine zweite Versiegelungselektrode, die auf dem zweiten Backenelement angeordnet ist,
elektrische Verbindungen zum Verbinden des Instruments mit einem elektrochirurgischen Generator, so dass, wenn sich die Backenelemente in ihrer geschlossenen Stellung befinden und Gewebe dazwischen ergreifen, das Instrument das Gewebe versiegeln kann, indem ein elektrochirurgischer Strom in das Gewebe von der ersten und zweiten Versiegelungselektrode geführt wird, und
ein oder mehrere Anschlagelemente, die auf einer oder beiden der ersten und zweiten Versiegelungselektroden angeordnet sind, wobei das eine oder die mehreren Anschlagelemente aus einem nachgiebigen Material mit einer Shore-A-Härte zwischen 20 und 80 bildet sind, so dass sie sich verformen können, wenn die Backenelemente in ihre geschlossene Stellung bewegt werden und Gewebe dazwischen ergreifen.
Weitere Ausführungsformen betreffen ein Greiforgan für ein chirurgisches Instrument mit einem Paar von gegenüberliegenden ersten und zweiten Backenelementen, wobei zumindest eines der Backenelemente relativ zu dem anderen aus einer ersten geöffneten Stellung, in der die Backenelemente in einer beabstandeten Beziehung zueinander angeordnet sind, in eine zweite geschlossene Stellung, in der die Backenelemente zum Ergreifen von dazwischenliegendem Gewebe zusammenwirken, bewegbar ist, einer ersten Versiegelungselektrode, die auf dem ersten Backenelement angeordnet ist, einer zweiten Versiegelungselektrode, die auf dem zweiten Backenelement angeordnet ist, einem oder mehreren Anschlagelementen, die auf einer oder beiden der ersten und zweiten Versiegelungselektroden angeordnet sind, wobei die ein oder mehreren Anschlagelemente aus einem nachgiebigen Material gebildet sind, so dass sie sich um mindestens 10% verformen können, wenn die Backenelemente in ihre geschlossene Stellung bewegt werden und Gewebe dazwischen ergreifen.
Das heißt, in einer bevorzugten Ausführungsform ist das nachgiebige Material so beschaffen, dass eine Distanz, über welche die Anschlagelemente über die Oberfläche der ersten und/oder zweiten Versiegelungselektroden hinausragen, um mehr als 10% und optional um mehr als 20% verringert ist, wenn die die Anschlagelemente tragenden Backen in ihre geschlossene Stellung bewegt werden und Gewebe dazwischen ergreifen.
Ausführungsformen der Erfindung werden nun lediglich beispielhaft mit Bezug auf die beiliegenden Zeichnungen beschrieben. In den Zeichnungen zeigen:
1 eine schematische perspektivische Ansicht eines Greiforgans gemäß einer Ausführungsform der vorliegenden Erfindung,
2 eine vergrößerte Schnittansicht des Greiforgans aus 1,
3 eine vergrößerte Schnittansicht einer alternativen Ausführungsform des erfindungsgemäßen Greiforgans,
4 eine schematische Schnittansicht des Greiforgans aus den 1 und 2, welche die Verformung der Anschlagelemente zeigt, und
5 eine schematische Seitenansicht des Greiforgans aus den 1 und 2.
Bezugnehmend auf 1 und 2 umfasst ein im Wesentlichen unter 1 gezeigtes Greiforgan eine obere Backe 2, die um eine Achse 4 schwenkbar mit einer unteren Backe 3 verbunden ist. Flansche 5 sind auf dem proximalen Ende der oberen Backe 2 vorhanden, während Flansche 6 am proximalen Ende der unteren Backe 3 vorhanden sind. Die Flansche 5 und 6 weisen jeweils Schlitze 7 auf, durch die sich ein Antriebsstift (nicht gezeigt) erstreckt, so dass eine proximale und distale Bewegung des Antriebsstifts über einen Antriebsmechanismus (ebenfalls nicht gezeigt) dazu führt, dass die Backen 2 und 3 zwischen geöffneten und geschlossenen Stellungen schwenken.
Die obere Backe 2 umfasst einen Metall-Backenrahmen 9, in dem ein Plastikeinsatz 10 angeordnet ist. Eine metallische Unterlegscheibe 11 ist auf der Innenseite der oberen Backe 2 vorhanden, wobei die Unterlegscheibe, der Einsatz und der Backenrahmen in einem umformten Körper 12 eingeschlossen sind. In ähnlicher Weise umfasst die untere Backe 3 einen Metall-Backenrahmen 13, Kunststoffeinsätze 14 und eine metallische Unterlegscheibe 15, die in einem umformten Körper 16 eingeschlossen sind. Die Einsätze 10 und 14 weisen langgestreckte Rillen 17 und 18 auf, die auch den Rillen 19 und 20 in den Unterlegscheiben 11 und 15 entsprechen, um einen langgestreckten Schlitz für ein Messerelement (nicht gezeigt) zu bilden.
Langgestreckte Anschlagelemente 21 und 22 sind auf der Unterlegscheibe 11 vorhanden, wobei die Anschlagelemente parallel zueinander entlang der Länge der oberen Backe verlaufen, bevor sie in einem gemeinsamen Nasenabschnitt 23 aufeinandertreffen. Die Anschlagelemente sind aus einem nachgiebigen Material, wie etwa Silikon oder Fluorelastomer gebildet. Die Anschlagelemente haben eine relativ weiche Beschaffenheit und weisen eine Shore-A-Härte zwischen 20 und 80 auf. Diese weiche und nachgiebige Beschaffenheit führt dazu, dass sie sich um mehr als 10% verformen können, wenn Druck auf sie ausgeübt wird, beispielsweise indem die Backen mit dazwischenliegendem Gewebegeschlossen werden. Dies bedeutet, dass die Anschlagelemente ausreichend nachgiebig sind, um sich um mindestens 10% in der Richtung zu verformen, in der Druck aufgebracht wird. Die Höhe der Anschlagelemente kann beispielsweise um mehr als 10% verringert werden, wenn die Backen um Gewebe geschlossen werden. In einigen Ausführungsformen können sie je nach Weichheit der Anschlagelemente ihre Höhe um mehr als 10%, beispielsweise um mehr als 20%, oder mehr als 30% verringern.
Die Anschlagelemente 21 und 22 sind auf der Unterlegscheibe 11 geformt und durch einen unteren Abschnitt 24 in ihrer Position fixiert, der unter der Unterlegscheibe 11 aufgenommen ist und mit den Anschlagelementen 21 und 22 durch Löcher (nicht gezeigt) in der Unterlegscheibe 11 verbunden ist. In ähnlicher Weise sind Anschlagelemente 25 und 26 auf der Unterlegscheibe 15 vorhanden, wobei die Anschlagelemente parallel zueinander entlang der Länge der unteren Backe verlaufen, bevor sie in einem gemeinsamen Nasenabschnitt 27 aufeinandertreffen. Die Anschlagelemente 25 und 26 sind auf der Unterlegscheibe 15 geformt und durch einen unteren Abschnitt 28, der unter der Unterlegscheibe 15 aufgenommen ist, in ihrer Position fixiert, auf ähnliche Weise wie bezüglich der oberen Backe 2 beschrieben wurde. Die Anschlagelemente 25 und 26 sind bezüglich der Anschlagelemente 21 und 22 versetzt, wobei die Anschlagelemente auf der Unterlegscheibe 11 innerhalb derer auf der Unterlegscheibe 15 verlaufen.
Wenn die obere und untere Backe 2 und 3 in ihre geschlossene Stellung geschwenkt werden, bewegen sich die Unterlegscheiben 11 und 15 nebeneinander und ergreifen Gewebe 29 dazwischen. Die Anschlagelemente werden verformt, indem das Gewebe 29 gegen sie drückt und leicht die Form verändert, wie unten weiter beschrieben wird. Das Ausmaß, um das sich die Anschlagelemente verformen, hängt von der Dicke des zwischen den Backen 2 und 3 ergriffenen Gewebes und auch von der Härte des Gewebes ab. Die Verformungsfähigkeit der Anschlagelemente gestattet ihnen die Kompensation von verschiedene Dicken und Härten von Gewebe unter Beibehaltung eines angemessenen Abstands zwischen den Unterlegscheiben 11 und 15.
Die Unterlegscheiben 11 und 15 werden mit einem elektrochirurgischen Koagulationsstrom für einen elektrochirurgischen Generator (nicht gezeigt) versorgt, der dazu führt, dass das Gewebe 29 versiegelt wird. Die Anschlagelemente stellen sicher, dass die Unterlegscheiben 11 und 15 nicht direkt miteinander in Berührung kommen, so dass ein Kurzschluss zwischen den Unterlegscheiben vermieden wird. Sie halten auch einen angemessenen Abstand zwischen den Unterlegscheiben 11 und 15 aufrecht, während das Gewebe versiegelt wird, wobei dieser Abstand für die wirksame Versiegelung des Gewebes notwendig ist.
3 zeigt einen alternativen Aufbau, in dem die Anschlagelemente 25 und 26 nur auf der Unterlegscheibe 15, jedoch nicht auf der Unterlegscheibe 11 vorhanden sind. Die Anschlagelemente sind wie oben beschrieben auf der Unterlegscheibe 15 geformt, wobei ein unterer Abschnitt 28 und Löcher (nicht gezeigt) in der Unterlegscheibe 15 verwendet werden. Obwohl nur zwei Anschlagelemente 25 und 26 bereitgestellt sind, trennen sie die Unterlegscheiben 11 und 15 wie zuvor und verformen sich zur Aufnahme von verschiedenem Gewebe, das zwischen den Backen 2 und 3 ergriffen wird.
4 zeigt, wie sich die Anschlagelemente verformen, wenn Gewebe zwischen den Backen 2 und 3 ergriffen wird. 4 zeigt die Unterlegscheiben 11 und 15 und die langgestreckten Anschlagelemente 22 und 26 mit zwischen den Backen 2 und 3 ergriffenem Gewebe 29. Wie oben beschrieben sind die Anschlagelemente im Wesentlichen nachgiebig und weisen eine Shore-A-Härte zwischen 20 und 80 auf. Dadurch kann sich die Querschnittsgestalt der Anschlagelemente verändern, wenn Druck beim Schließen der Backen darauf aufgebracht wird. Wie in 4 zu sehen ist, war die Querschnittsgestalt der Anschlagelemente 22 und 26 vorher im Wesentlichen dreieckig, wie unter „A“ zu sehen ist, obwohl die Spitze des Dreiecks abgerundet ist, um zu verhindern, dass die Anschlagelemente Gewebe verletzen, insbesondere indem sie in das Gewebe schneiden. Durch Ergreifen des Gewebes werden die Anschlagelemente 22 und 26 in eine noch mehr abgerundete Querschnittsgestalt verformt, wie unter „B“ zu sehen ist. Die Verformung der Anschlagelemente schwankt von Gewebe zu Gewebe und auch an verschiedenen Längspositionen entlang der Anschlagelemente, abhängig von Dicke und Härte des ergriffenen Gewebes. Unabhängig von der Verformung halten die Anschlagelemente 22 und 26 einen angemessenen Abstand zwischen den Unterlegscheiben 11 und 15 aufrecht, wobei der Abstand wiederum von der Dicke und Härte des ergriffenen Gewebes abhängt.
5 zeigt, wie der Abstand zwischen den Unterlegscheiben 11 und 15 entlang der Länge der Backen 2 und 3 schwankt. Sobald die Backen 2 und 3 in ihre geschlossene Stellung bewegt werden, liegen die Unterlegscheiben 11 und 15 und somit auch die Anschlagelemente 22 und 26 zum distalen Ende der Backen hin relativ nahe beieinander. Proximaler sind die Unterlegscheiben 11 und 15 und somit auch die Anschlagelemente 22 und 26 jedoch relativ weit voneinander entfernt. Dies bedeutet, dass die Backen beim Schließen zuerst das Gewebe zu ihrem distalen Ende hin ergreifen, wobei das Ergreifen des Gewebes allmählich zum proximalen Ende der Backen hin fortschreitet. Die Backen 2 und 3 sind ausreichend flexibel, so dass sie sich selbst leicht verformen können, wenn eine erhöhte Kraft auf das Gewebe aufgebracht wird. In 5 ist es zwar nicht gezeigt, aber das Längsprofil der Backen kann nicht-linear sein, so dass Schließen der Backen zu einer Veränderung von einer gebogenen Gestalt zu einer anderen oder von einer gebogenen Gestalt zu einer lineareren Ausgestaltung führt. Unabhängig davon, welche Ausgestaltung von Backen und Anschlagelementen verwendet wird, stellt die nachgiebige Beschaffenheit der Anschlagelemente sicher, dass der Abstand zwischen den Unterlegscheiben je nach Dicke und Härte des dazwischen gehaltenen Gewebes schwanken kann.
Die langgestreckten nachgiebigen Anschlagelemente gestatten auch eine Längskompression der Anschlagelemente entlang ihrer Länge, was dazu beiträgt, einen gleichmäßigeren Backenabstand zu erzeugen, unabhängig davon, wo das Gewebe entlang der Länge der Backen ergriffen wird. Indem die Anschlagelemente nachgiebig statt starr gestaltet werden, kann sich der Backenabstand ändern, je nach Art und Dicke des zwischen den Backen ergriffenen Gewebes, und je nachdem, an welcher Stelle und wie es ergriffen wird.
ZITATE ENTHALTEN IN DER BESCHREIBUNG
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Zitierte Patentliteratur

US 7473253 [0002]
US 8241284 [0002]

Claims

Greiforgan für ein chirurgisches Instrument, umfassend ein Paar von gegenüberliegenden ersten und zweiten Backenelementen, wobei zumindest eines der Backenelemente relativ zu dem anderen aus einer ersten geöffneten Stellung, in der die Backenelemente in einem beabstandeten Verhältnis zueinander angeordnet sind, in eine zweite geschlossene Stellung, in der die Backenelemente zum Ergreifen von dazwischenliegendem Gewebe zusammenwirken, bewegbar ist, eine erste Versiegelungselektrode, die auf dem ersten Backenelement angeordnet ist, eine zweite Versiegelungselektrode, die auf dem zweiten Backenelement angeordnet ist, ein oder mehrere Anschlagelemente, die auf einer oder beiden der ersten und zweiten Versiegelungselektroden angeordnet sind, wobei das eine oder die mehreren Anschlagelemente aus einem nachgiebigen Material mit einer Shore-A-Härte zwischen 20 und 80 gebildet sind, so dass sie sich verformen können, wenn die Backenelemente in ihre geschlossene Stellung bewegt werden und Gewebe dazwischen ergreifen.
Greiforgan gemäß Anspruch 1, wobei das eine oder die mehreren nachgiebigen Anschlagelemente aus einem Material mit einer Shore-A-Härte zwischen 30 und 50 bestehen.
Greiforgan gemäß Anspruch 2, wobei das eine oder die mehreren nachgiebigen Anschlagelemente aus einem Material mit einer Shore-A-Härte zwischen 35 und 45 bestehen.
Greiforgan gemäß einem der Ansprüche 1 bis 3, wobei das eine oder die mehreren Anschlagelemente aus einem Material derart gebildet sind, dass sie sich um mehr als 10% verformen können, wenn die Backenelemente in ihre geschlossene Stellung bewegt werden und Gewebe dazwischen ergreifen.
Greiforgan gemäß einem der vorhergehenden Ansprüche, wobei das eine oder die mehreren Anschlagelemente aus einem elektrisch nicht-leitenden Material gebildet sind.
Greiforgan gemäß einem der vorhergehenden Ansprüche, das eine Vielzahl von nachgiebigen Anschlagelementen aufweist.
Greiforgan gemäß Anspruch 6, wobei die Vielzahl von nachgiebigen Anschlagelementen so beschaffen ist, dass bei Bewegung der Backenelemente in ihre geschlossene Stellung zumindest ein Anschlagelement an einer ersten Längsposition entlang der Backenelemente die Versiegelungselektrode auf dem gegenüberliegenden Backenelement berührt, bevor zumindest ein Anschlagelement an einer zweiten Längsposition entlang der Backenelemente die Versiegelungselektrode auf dem gegenüberliegenden Backenelement berührt.
Greiforgan gemäß Anspruch 7, wobei die erste Längsposition weiter distal ist als die zweite Längsposition.
Greiforgan gemäß einem der vorhergehenden Ansprüche, wobei sich die ein oder mehreren nachgiebigen Anschlagelemente von einem ersten Querschnittsprofil in ein zweites Querschnittsprofil verformen, wenn die Backenelemente in ihre geschlossene Stellung bewegt werden und Gewebe dazwischen ergreifen.
Greiforgan gemäß Anspruch 9, wobei das erste Querschnittsprofil im Wesentlichen trapezförmig ist.
Greiforgan gemäß Anspruch 9 oder Anspruch 10, wobei das zweite Querschnittsprofil das eines abgeschnittenen Dreiecks mit einer im Wesentlichen flacheren Oberseite ist.
Greiforgan gemäß einem der vorhergehenden Ansprüche, wobei das eine oder die mehreren nachgiebigen Anschlagelemente ein oder mehrere langgestreckte Elemente umfassen.
Greiforgan gemäß Anspruch 12, wobei sich das eine oder die mehreren langgestreckten Elemente in Längsrichtung entlang einem oder beiden Backenelementen erstrecken.
Greiforgan gemäß Anspruch 13, wobei sich das eine oder die mehreren langgestreckten Elemente entlang dem größten Teil der Länge der ersten und/oder zweiten Versiegelungselektroden erstrecken.
Greiforgan gemäß einem der Ansprüche 12 bis 14, wobei zumindest ein langgestrecktes Anschlagelement auf jeder der ersten und zweiten Versiegelungselektroden vorhanden ist.
Greiforgan gemäß einem der Ansprüche 12 bis 15, wobei eine Vielzahl von langgestreckten Anschlagelementen auf jeder der ersten und zweiten Versiegelungselektroden vorhanden ist.
Greiforgan gemäß einem der vorhergehenden Ansprüche, wobei eine oder beide der ersten und zweiten Versiegelungselektroden von der Seite gesehen eine im Wesentlichen konkave Form zeigen.
Elektrochirurgisches Instrument, umfassend einen Griff mit einem Betätigungsmechanismus, der zwischen einer ersten Stellung und einer zweiten Stellung bewegbar ist, ein Paar von gegenüberliegenden ersten und zweiten Backenelementen, wobei eine Bewegung des Betätigungsmechanismus aus seiner ersten Stellung in seine zweite Stellung dazu führt, dass sich zumindest eines der Backenelemente relativ zu dem anderen aus einer ersten geöffneten Stellung, in der die Backenelemente in einem beabstandeten Verhältnis zueinander angeordnet sind, in eine zweite geschlossene Stellung, in der die Backenelemente zum Ergreifen von dazwischenliegendem Gewebe zusammenwirken, bewegt, eine erste Versiegelungselektrode, die auf dem ersten Backenelement angeordnet ist, eine zweite Versiegelungselektrode, die auf dem zweiten Backenelement angeordnet ist, elektrische Verbindungen zum Verbinden des Instruments mit einem elektrochirurgischen Generator, so dass, wenn sich die Backenelemente in ihrer geschlossenen Stellung befinden und Gewebe dazwischen ergreifen, das Instrument das Gewebe versiegeln kann, indem ein elektrochirurgischer Strom in das Gewebe von den ersten und zweiten Versiegelungselektroden geführt wird, und ein oder mehrere Anschlagelemente, die auf einer oder beiden der ersten und zweiten Versiegelungselektroden angeordnet sind, wobei das eine oder die mehreren Anschlagelemente aus einem nachgiebigen Material mit einer Shore-A-Härte zwischen 20 und 80 gebildet sind, so dass sie sich verformen können, wenn die Backenelemente in ihre geschlossene Stellung bewegt werden und Gewebe dazwischen ergreifen.
Greiforgan für ein chirurgisches Instrument, umfassend ein Paar von gegenüberliegenden ersten und zweiten Backenelementen, wobei zumindest eines der Backenelemente relativ zu dem anderen aus einer ersten geöffneten Stellung, in der die Backenelemente in einem beabstandeten Verhältnis zueinander angeordnet sind, in eine zweite geschlossene Stellung, in der die Backenelemente zum Ergreifen von dazwischenliegendem Gewebe zusammenwirken, bewegbar ist, eine erste Versiegelungselektrode, die auf dem ersten Backenelement angeordnet ist, eine zweite Versiegelungselektrode, die auf dem zweiten Backenelement angeordnet ist, ein oder mehrere Anschlagelemente, die auf einer oder beiden der ersten und zweiten Versiegelungselektroden angeordnet sind, wobei das eine oder die mehreren Anschlagelemente aus einem nachgiebigen Material gebildet sind, so dass sie sich um mindestens 10% verformen können, wenn die Backenelemente in ihre geschlossene Stellung bewegt werden und Gewebe dazwischen ergreifen.
Greiforgan gemäß Anspruch 19, wobei das nachgiebige Material so beschaffen ist, dass eine Distanz, über welche die Anschlagelemente über der Oberfläche der ersten und/oder zweiten Versiegelungselektroden herausragen, um mehr als 10% und optional um mehr als 20% verringert ist, wenn die die Anschlagelemente tragenden Backen in ihre geschlossene Stellung bewegt werden und Gewebe dazwischen ergreifen.