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Die vorliegende Erfindung betrifft eine Gitarrenverstärker-Mikrofoneinheit.
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Um das Audioausgangssignal eines Gitarrenverstärkers zu erfassen, ist es bekannt, Mikrofone in einem Stativ vor dem Gitarrenverstärker zu platzieren. Hierbei ist darauf zu achten, dass bei der Erfassung eines Audiosignals eines Gitarrenverstärkers verschiedene Einflussgrößen wie beispielsweise der Wandlertyp der Mikrofonkapsel (dynamisch, elektrostatisch, Bändchen), der Abstand zu dem Lautsprecher des Gitarrenverstärkers, die Position des Mikrofons hinsichtlich des Lautsprechers, der Winkel zwischen dem Mikrofon und der Lautsprecherachse, ein Zusammenmischen von Mikrofonen an unterschiedlichen Positionen sowie ein Zusammenmischen von unterschiedlichen Mikrofontypen vorhanden sind.
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6 zeigt eine typische Anordnung eines Mikrofons vor einem Gitarrenverstärker gemäß dem Stand der Technik. Wenn ein Mikrofon 10 in der Mitte des Lautsprechers 200 des Gitarrenverstärkers 20 vorgesehen ist, dann kann der Klang scharf sein und viele Höhen aufweisen. Es kann jedoch dazu kommen, dass dem erfassten Audiosignal tiefe Frequenzen fehlen, so dass das Signal nicht sehr druckvoll klingt. Je weiter das Mikrofon zum Rand des Lautsprechers hin platziert wird, desto mehr bestimmen die unteren Frequenzen das erfasste Klangbild. Damit wird der Klang mittiger, wärmer und druckvoller, aber es kann vorkommen, dass er an Transparenz verliert. Der Winkel zwischen dem Mikrofon und dem Lautsprecher spielt ebenfalls eine Rolle. Wenn das Mikrofon in Richtung des Randes des Lautsprechers gedreht wird, dann gewinnt das erfasste Audiosignal an tiefen Frequenzen. Wenn das Mikrofon am Rand des Lautsprechers platziert ist und in Richtung der Mitte des Lautsprechers bewegt wird, dann gewinnt der Klang an Höhen.
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Es ist somit eine Aufgabe der vorliegenden Erfindung eine Gitarrenverstärker-Mikrofoneinheit vorzusehen, welche eine verbesserte und reproduzierbare Erfassung eines Audioausgangssignals eines Gitarrenverstärkers ermöglicht.
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Diese Aufgabe wird durch eine Gitarrenverstärker-Mikrofoneinheit nach Anspruch 1 gelöst.
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Somit wird eine Gitarrenverstärker-Mikrofoneinheit mit mindestens einer Mikrofonkapsel jeweils mit einem Mikrofonkapselhalter und einem Rahmen zum Halten des mindestens einen Mikrofonkapselhalters vorgesehen. Der mindestens eine Mikrofonkapselhalter ist in oder am Rahmen verschiebbar und/oder drehbar angeordnet. Der Rahmen spannt eine Ebene auf. Durch den Rahmen wird ein mechanisch geschütztes Volumen erzeugt. Innerhalb dieses Volumens ist der Mikrofonkapselhalter vorgesehen. Der Rahmen weist ein flächiges Schalleinlasselement mit einer ersten Ebene auf, welche definiert und frontal auf einen Lautsprecher des Gitarrenverstärkers ausrichtbar ist.
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Damit kann die Mikrofonkapsel innerhalb des Rahmens bzw. an dem Rahmen unter Zuhilfenahme des Mikrofonkapselhalters verschoben und/oder gedreht werden. Damit ist eine reproduzierbare Positionierung der Mikrofonkapsel hinsichtlich eines Lautsprechers eines Gitarrenverstärkers möglich. Der Gedanke besteht darin, den Rahmen mit dem flächigen Schalleinlasselement so auszugestalten, dass der Rahmen leicht reproduzierbar in eine bestimmte Position und Ausrichtung bezüglich des Gitarrenverstärkers gebracht werden kann. Es ist beispielsweise üblich, ein Kabel für ein Mikrofon zur Abnahme eines Gitarrenverstärkers auf der Oberseite des Gitarrenverstärkers festzuklemmen und das Mikrofon an diesem Kabel so aufzuhängen, dass das Mikrofongehäuse einen Schallauslassbereich des Gitarrenverstärkers berührt. Durch eine flächige Gestaltung einer Schalleinlassseite des Mikrofongehäuses ist dann eine bestimmte, leicht reproduzierbare Ausrichtung des Mikrofongehäuses bezüglich des Schallauslassbereichs des Gitarrenverstärkers definiert. Erfindungsgemäß kann die Mikrofonkapsel der Mikrofoneinheit nun von einem Anwender innerhalb des Gehäuses optional in allen drei räumlichen Richtungen verschoben und optional verdreht werden und in der neuen Lage bezüglich des Gehäuses fixiert werden. Durch die Positionierung und Ausrichtung der Mikrofonkapsel kann der Anwender eine Stelle und einen Winkel der Mikrofonkapsel bezüglich des Schallauslassbereichs des Gitarrenverstärkers wählen, welche eine vom Anwender gewünschte Klangerfassung bewirkt. Die erfindungsgemäß ausgeführte Mikrofoneinheit ermöglicht es, die gefundene Stellung der Kapsel auch nach dem Abbau und Transport des Gitarrenverstärkers und der Mikrofoneinheit an einem anderen Veranstaltungsort leicht erneut zu erzeugen. Dazu muss nur das Mikrofongehäuse wieder in die leicht reproduzierbare Position bezüglich des Schallauslassbereichs des Gitarrenverstärkers gebracht werden. Die im Innern des Mikrofongehäuses fixierte Mikrofonkapsel hat die zuvor gewählte Lage beibehalten, sodass eine zeitaufwendige erneute Ausrichtung nicht erforderlich ist.
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Der Rahmen kann durchgehend oder nicht durchgehend ausgestaltet sein.
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Gemäß einem Aspekt der vorliegenden Erfindung weist die Mikrofoneinheit einen Ausgangsanschluss für elektrische Ausgangssignale auf. Dieser Ausgangsanschluss kann einen XLR-Stecker aufweisen.
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Gemäß einem weiteren Aspekt der vorliegenden Erfindung ragt ein Ende des mindestens einen Mikrofonkapselhalters über den Rahmen hinaus und ist durch einen Anwender bedienbar bzw. betätigbar. Alternativ oder zusätzlich dazu können Aktuatoren zum Verstellen oder Verdrehen des Mikrofonkapselhalters vorgesehen sein.
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Gemäß einem weiteren Aspekt der vorliegenden Erfindung kann der Mikrofonkapselhalter in oder an dem Rahmen fixiert werden.
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Gemäß einem weiteren Aspekt der vorliegenden Erfindung weist die Mikrofoneinheit zwei Mikrofonkapseln jeweils mit einem Mikrofonkapselhalter auf, welcher optional über dem Rahmen hinaus ragt, so dass der Winkel der Mikrofonkapsel durch Betätigen des ersten Endes des jeweiligen Mikrofonkapselhalters einstellbar ist.
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Weitere Ausgestaltungen der Erfindung sind Gegenstand der Unteransprüche.
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Vorteile und Ausführungsbeispiele der Erfindung werden nachstehend unter Bezugnahme auf die Zeichnung näher erläutert.
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1 und 2 zeigen jeweils eine schematische Ansicht einer Gitarrenverstärker-Mikrofoneinheit gemäß einem ersten Ausführungsbeispiel,
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3A bis 3D zeigen jeweils eine schematische Darstellung einer Gitarrenverstärker-Mikrofoneinheit gemäß einem zweiten Ausführungsbeispiel,
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4 zeigt eine schematische Darstellung einer Gitarrenverstärker-Mikrofoneinheit gemäß einem dritten Ausführungsbeispiel,
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5A und 5B zeigen jeweils eine schematische Darstellung einer Funktionsweise einer Gitarrenverstärker-Mikrofoneinheit gemäß einem vierten Ausführungsbeispiel, und
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6 zeigt eine typische Anordnung eines Mikrofons vor einem Gitarrenverstärker gemäß dem Stand der Technik.
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1 und 2 zeigen jeweils eine schematische Ansicht einer Gitarrenverstärker-Mikrofoneinheit gemäß einem ersten Ausführungsbeispiel. Die Gitarrenverstärker-Mikrofoneinheit 100 weist einen Rahmen 110, einen Ausgangsanschluss 120, eine Mikrofonkapsel 130 mit einem Mikrofonkapselhalter 140 auf. Der Halter 140 weist ein erstes Ende 141, welches über den Rahmen 110 hinausragt und ein zweites Ende 142 auf, welches mit der Mikrofonkapsel 130 verbunden ist. In dem Rahmen 110 kann ein Schlitz 111 vorgesehen sein. Der Halter 140 kann entlang des Schlitzes 111 bewegt werden. Somit kann die Position der Mikrofonkapsel 130 entlang des Schlitzes 111 variiert werden. 1 und 2 zeigen die Mikrofonkapsel in zwei unterschiedlichen Positionen. Ferner kann der Winkel bzw. die Ausrichtung der Mikrofonkapsel eingestellt werden.
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Optional kann eine Fixiereinheit zum Fixieren des Halters 140 in oder an dem Rahmen 110 vorgesehen sein.
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Optional kann der Rahmen 110 auch als ein Gehäuse ausgestaltet sein bzw. der Rahmen 110 kann Teil eines Gehäuses sein.
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3A bis 3D zeigen jeweils eine schematische Darstellung einer Gitarrenverstärker-Mikrofoneinheit gemäß einem zweiten Ausführungsbeispiel. Die Gitarrenverstärker-Mikrofoneinheit gemäß dem zweiten Ausführungsbeispiel kann auf der Gitarrenverstärker-Mikrofoneinheit gemäß dem ersten Ausführungsbeispiel beruhen. Die Mikrofoneinheit 100 weist somit einen Rahmen 110, einen Ausgangsanschluss 120 (z.B. ein XLR-Stecker/Buchse), eine Mikrofonkapsel 130 mit einem Mikrofonkapselhalter 140 auf. Ein erstes Ende 141 des Halters 140 ragt über den Rahmen 110 hinaus, so dass der Anwender durch Betätigen bzw. Bedienen des ersten Endes 141 des Halters 140 die Mikrofonkapsel 130 drehen oder verschwenken kann. Damit kann der Winkel der Mikrofonkapsel eingestellt werden. In den 3A bis 3D ist die Mikrofonkapsel 130 mit unterschiedlichen Winkeln, bezogen auf den Rahmen 110, dargestellt.
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Der Rahmen 110 kann eine erste Ebene 110a aufspannen. Die Mikrofonkapsel 130 kann eine zweite Ebene 130a aufspannen. Durch Drehen der Mikrofonkapsel 130 wird der Winkel zwischen der ersten Ebene 110a des Rahmens 110 und der zweiten Ebene 130a der Mikrofonkapsel 130 verändert. Der Rahmen definiert bzw. erzeugt ein mechanisch geschütztes Volumen, innerhalb dessen die mindestens eine Mikrofonkapsel vorgesehen ist. Der Rahmen weist ein flächiges Schalleinlasselement 112 mit einer ebenen Seite 113 auf. Die ebene Seite 113 des Schalleinlasselementes kann definiert und frontal auf einen Lautsprecher des Gitarrenverstärkers ausgerichtet werden. Das mechanisch geschützte Volumen kann durch ein Gitter bzw. einen Korb abgeschlossen werden. Die ebene Seite 113 des flächigen Schalleinlasselements 112 kann durch ein ebenes Gitter bzw. durch einen im Wesentlichen ebenen Abschnitt eines Korbes ausgebildet werden.
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Optional kann der Rahmen 110 einen Schlitz 111 aufweisen, so dass zusätzlich die Position der Mikrofonkapsel entlang des Schlitzes 111 variiert werden kann, wie dies beispielsweise im ersten Ausführungsbeispiel beschrieben worden ist.
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4 zeigt eine schematische Darstellung einer Gitarrenverstärker-Mikrofoneinheit gemäß einem dritten Ausführungsbeispiel. Die Gitarrenverstärker-Mikrofoneinheit gemäß dem dritten Ausführungsbeispiel kann auf den Gitarrenverstärker-Mikrofoneinheiten gemäß dem ersten und zweiten Ausführungsbeispiel beruhen. Die Gitarrenverstärker-Mikrofoneinheit 100 gemäß dem dritten Ausführungsbeispiel weist einen Rahmen 110, einen Ausgangsanschluss 120 sowie zwei Mikrofonkapseln 131, 132 auf, welche jeweils einen Mikrofonkapselhalter 140 aufweisen. Die Enden der Mikrofonkapselhalter 141 ragen über den Rahmen 110 hinaus, so dass sie durch einen Anwender bedienbar (z.B. drehbar) sind. Gemäß dem dritten Ausführungsbeispiel kann durch Betätigen oder Drehen der Mikrofonkapselhalter 140 der Winkel der beiden Mikrofonkapseln 131, 132 bezogen auf die erste Ebene 110a, welche durch den Rahmen 110 aufgespannt wird, eingestellt werden.
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Da gemäß dem dritten Ausführungsbeispiel jeder Kapsel ein eigener Mikrofonkapselhalter zugeordnet ist, kann ein Anwender den Winkel der jeweiligen Mikrofonkapseln individuell einstellen.
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Der Ausgangsanschluss 120 kann einen XLR-Stecker 121 aufweisen. Die elektrischen Ausgangssignale der Mikrofonkapsel 131, 132 können über den Ausgangsanschluss 120 nach außen geführt werden. Dies kann beispielsweise durch einen XLR-Stecker erfolgen, d.h. die Signale der einzelnen Kapseln 131, 132 können innerhalb des Mikrofons zusammengeführt und dann als ein Gesamtsignal ausgegeben werden.
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Alternativ dazu kann der Ausgangsanschluss 120 einen XLR5-Stecker 121 aufweisen, so dass die Signale der Kapseln einzeln nach außen geführt werden können.
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Dies ist vorteilhaft, weil sich damit größere Möglichkeiten der Nachverarbeitung der Signale der jeweiligen Mikrofonkapseln ergeben können.
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Gemäß einem Aspekt der Erfindung kann die Mikrofoneinheit mittig zwischen einem Übergang zwischen der Kalotte und einer Sicke positioniert werden.
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5A und B zeigen jeweils eine schematische Darstellung einer Funktionsweise einer Gitarrenverstärker-Mikrofoneinheit gemäß einem vierten Ausführungsbeispiel. Die Mikrofoneinheit 100 gemäß der Erfindung mit den Mikrofonkapseln 131, 132 kann beispielsweise mittig auf den Übergang zwischen einer Kalotte und einer Sicke des Lautsprechers 200 des Gitarrenverstärkers 20 gerichtet sein. Eine Mikrofonkapsel 131, 132 kann dann das Signal an der Sicke des Lautsprechers und eine andere Mikrofonkapsel kann das Signal an der Kalotte erfassen.
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Durch Drehen (5B) oder Verschieben (5A) der Mikrofonkapseln 131, 132 kann der erfasste Klang verändert werden, ohne dabei die Position der Mikrofoneinheit 100 an sich zu ändern.
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Gemäß einem Aspekt der vorliegenden Erfindung können mehrere Kapseln, soweit mehrere Kapseln vorhanden, so nah wie möglich zueinander angeordnet werden, um Phasenprobleme zu vermeiden.
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Gemäß einem fünften Ausführungsbeispiel kann die Breite der Mikrofoneinheit so ausgewählt werden, dass sie dem halben Durchmesser des Lautsprechers 200 entspricht.
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Hierbei könnten möglichst viele Kapseln platziert werden, so dass an verschiedenen Stellen des Lautsprechers gleichzeitig viele unterschiedliche Audiosignale erfasst werden können.
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Gemäß einem Aspekt der vorliegenden Erfindung können Aktuatoren z.B. Motoren am Rahmen oder an den Mikrofonkapselhaltern vorgesehen sein, so dass sie eine Drehung oder eine Verschiebung des Mikrofonkapselhalters z.B. elektrisch ermöglichen können. Somit kann auf eine manuelle Einstellung der Position und/oder des Winkels der Mikrofonkapseln verzichtet werden. Optional kann diese Einstellung mittels einer Fernbedienung erfolgen.
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Optional kann die Mikrofoneinheit eine Leuchteinheit, beispielsweise in Form von LED oder Laserdioden, zum Ausleuchten aufweisen, um die Position der Mikrofoneinheit im Bezug zum Lautsprecher besser bestimmen zu können.