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Die Erfindung betrifft ein Verfahren zur automatisierten Applikation eines Profilgummis durch Aufbringen bzw. Aufkleben auf ein Bauteil, wie beispielsweise eine Fläche mittels eines den Profilgummi führenden Führungselementes. Weiterhin betrifft die Erfindung eine Vorrichtung zur Durchführung eines Verfahrens zur automatisierten Applikation also dem Aufbringen bzw. Aufkleben eines Profilgummis auf das Bauteil bzw. die Fläche.
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Das Verfahren zur automatisierten Applikation also dem Aufbringen bzw. Aufkleben eines Profilgummis auf ein Bauteil, wie beispielsweise eine Tür eines Kraftfahrzeugs, mittels eines Führungselementes wird realisiert, indem unmittelbar vor dem Aufbringen des Profilgummis auf das Bauteil mittels einer Kleberauftragsvorrichtung mindestens eine Kleberkomponente auf den Profilgummi und/oder den entsprechenden Bereich des Bauteils aufgetragen wird. Das Führungselement ist dazu vorzugsweise an einem Roboterarm angeordnet. Indem der Kleberauftrag erst kurz bevor der Gummi aufgeklebt wird erfolgt, ist der Gummi in dem Führungselement uneingeschränkt führbar. Zudem kann das Entfernen einer Trennlage entfallen.
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Verfahren und Vorrichtungen zur automatisierten Applikation eines Profilgummis auf ein Bauteil mittels eines Führungselementes sind in unterschiedlichen Ausführungen bekannt.
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So ist aus der
EP 2 998 204 A1 eine Vorrichtung bekannt, die zum Applizieren eines Dichtungsprofils auf eine Fläche vorgesehen ist. Dazu ist ein Führungskopf mit einem Führungselement in einer Applikationsstellung dazu ausgebildet, das Dichtungsprofil entlang einer definierten Kontur auf die Fläche aufzubringen. In Verbindung mit dem Führungskopf ist eine Vorschubvorrichtung angeordnet, um das Dichtungsprofil der Klebefläche mit einer Stauchung zuzuführen. Auf dem Führungskopf ist eine Abziehvorrichtung zum Entfernen eines Trennlagebandes von der Klebefläche des Dichtungsprofils angeordnet.
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Darüber hinaus wird auch die Idee geäußert, alternativ eine Klebeschicht mittels des Führungskopfes vor dem Aufbringen des Gummiprofils auf die Fläche auf eine der beiden Komponenten aufzubringen.
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Aus dem Dokument
DE 102010050410 A1 ist ein Applikationswerkzeug für ein Dichtprofil und ein zugehöriges Verfahren bekannt. Im Verfahren zur Reparatur des Dichtprofils ist unter anderem vorgesehen, dass der Kleber auf die entsprechende Rahmenfläche aufgebracht wird, bevor das Dichtprofil mit dem Applikationswerkzeug positioniert und angedrückt wird. Das Applikationswerkzeug und das zugehörige Verfahren betreffen hierbei nur die bereichsweise von Hand ausgeführte Reparatur des Dichtprofils.
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Die Aufgabe der Erfindung besteht darin, ein Verfahren und eine Vorrichtung zur automatisierten Applikation eines Profilgummis auf ein Bauteil beziehungsweise eine Fläche mittels eines Führungselementes bereitzustellen und somit ein schnelles, flexibles und kostengünstiges Verkleben des Profilgummis mit dem Bauteil zu ermöglichen.
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Die Erfindung löst die Aufgabenstellung mit den Merkmalen des Hauptanspruchs und des nebengeordneten 5. Anspruchs.
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Die Erfindung betrifft ein Verfahren zur automatisierten Applikation eines Profilgummis auf ein Bauteil mittels eines Führungselementes und eine Vorrichtung zur Durchführung des Verfahrens.
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Die erfinderische Konzeption zur Profilgummiverklebung besteht darin, unmittelbar vor dem Aufbringen des Profilgummis auf das Bauteil mittels einer Kleberauftragsvorrichtung mindestens eine Kleberkomponente auf die Klebefläche des Profilgummis und/oder die Klebefläche des Bauteils aufzutragen.
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Durch die Erfindung ist es möglich, auf die Verwendung einer mittels einer Trennlage geschützten Kleberschicht auf dem Profilgummi zu verzichten, da der Kleber erst unmittelbar vor der Applikation auf mindestens eine der Klebeflächen des Profilgummis beziehungsweise des Bauteils aufgetragen wird. Damit können vor dem Hintergrund einer Massenproduktion Kosten erheblich eingespart werden. Insbesondere können die Kosten für die Trennlage und die Vorrichtung zur Entfernung des Trennlagebandes eingespart werden. Zudem ist der Bezug von Profilgummis mit bereits aufgebrachter Klebefläche und Trennlage kostenintensiver als nicht auf diese Weise zum Verkleben vorbereitete Profilgummis. Die Erfindung vereinfacht somit auch die Herstellung des Profilgummis. Die Verklebung kann schnell, sauber und mit hoher Sicherheit und Präzision erfolgen. Die Kleberauftragsvorrichtung ist mit dem an einem Roboterarm angeordneten Führungselement, das die Zuführung des Profilgummis realisiert, verbunden. Damit kann der konstruktive Aufwand für die Kleberauftragsvorrichtung gering gehalten werden. Zugleich ist die jeweils erforderliche Ausrichtung der Kleberauftragsvorrichtung und somit die Positionierung des Klebers gewährleistet.
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Vorteilhafte Ausgestaltungen des Verfahrens zum Aufbringen eines Profilgummis auf ein Bauteil sind in den Unteransprüchen offenbart.
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Entsprechend einer vorteilhaften Weiterbildung des erfindungsgemäßen Verfahrens zur automatisierten Applikation also dem Aufbringen bzw. Aufkleben eines Profilgummis ist vorgesehen, dass die Kleberauftragsvorrichtung die mindestens eine Kleberkomponente mittels Rollen, Streichen, Sprühen, Ausbringen mittels Kanüle, Spachteln und/oder Klebebandauftrag auf den Profilgummi beziehungsweise die entsprechende vorgesehene Klebefläche des Bauteils aufbringt.
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Es können unterschiedliche Varianten zum Auftrag des Klebers realisiert werden. Die geeignetste Art und Weise, den Kleber aufzubringen, kann entsprechend der spezifischen Anforderungen ausgewählt werden. Durch das Rollen, wie mit einer Farbauftragsrolle, ist eine gleichmäßige Benetzung mit dem Kleber realisierbar. Eine Kanüle erfordert wenig Platz und kann zudem leicht führbar realisiert werden. Beispielsweise ist auch eine Kombination von unterschiedlichen Verfahren des Kleberauftrags möglich. So kann beispielsweise mittels einer Kanüle der Kleber aufgetragen und nachfolgend mit einer Rolle verteilt werden. Die Rolle kann durch die Bewegung des Führungselementes und entsprechendes Abrollen der Rolle auf der Klebefläche oder mit einem eigenen Antrieb der Rolle realisiert werden.
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Gemäß einer vorteilhaften Ausgestaltung des Verfahrens zur automatisierten Applikation eines Profilgummis ist vorgesehen, eine Klebeflächenpräparierung mindestens einer der Klebeflächen vorzunehmen. Die Klebeflächenpräparierung kann dabei vor oder nach bzw. während des Auftrags des Klebers auf mindestens eine der Klebeflächen erfolgen. Die Klebeflächenpräparierung kann beispielsweise durch Auftrag eines Haftvermittlers, wie beispielsweise eines Primers, realisiert werden. Der Primerauftrag kann beispielsweise mittels Sprühapplikation beziehungsweise Pinsel, Rolle oder Vliesstück erfolgen.
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Weitere Möglichkeiten, die Klebefläche vorzubereiten bestehen darin, diese beispielsweise mittels eines trockenen oder mit Isopropanol getränkten Reinigungsvlieses zu reinigen. Es besteht ebenso die Möglichkeit, ein Reinigungsmittel, wie beispielsweise Isopropanol oder Aceton, aufzusprühen und gegebenenfalls mit einem Vlies nachzuwischen. Um Lösungsmitteldämpfe abzuführen, kann eine entsprechende Absaugung vorgesehen werden.
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Eine andere Möglichkeit der Klebeflächenpräparierung besteht darin, eine Plasmaaktivierung oder eine Reinigung der Klebeflächen mittels Trockeneis in einem separaten Takt durchzuführen. Die Klebeflächenpräparierung kann vorab separat oder durch eine entsprechend am Führungselement angeordnete Vorrichtung realisiert werden.
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Zudem ist es gegebenenfalls erforderlich, dass der Kleber antrocknen kann. Entsprechend kann gemäß einer weiteren Ausgestaltung der Erfindung eine Antrocknung des Klebers durch eine aktiv herbeigeführte Luftbewegung mittels Gebläse und/oder einer Absaugvorrichtung erfolgen, bevor der Profilgummi auf dem Bauteil appliziert wird. Die Klebeflächentrocknung wird vorzugsweise durch eine entsprechend am Führungselement angeordnete und somit mit der Kleberauftragsvorrichtung mitgeführte Absaugung realisiert.
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Die Erfindungsaufgabe wird weiterhin durch die Bereitstellung einer Vorrichtung zur automatisierten Applikation eines Profilgummis auf ein Bauteil mittels eines an einem Roboterarm angeordneten Führungselementes gelöst. Der erfinderischen Konzeption entsprechend ist dazu am Führungselement eine Kleberauftragsvorrichtung angeordnet, wobei die Kleberauftragsvorrichtung dazu ausgebildet und angeordnet ist, mindestens eine Kleberkomponente unmittelbar vor dem Aufbringen des Profilgummis auf das Bauteil, auf die Klebefläche des Profilgummis und/oder des Bauteils aufzutragen. Durch die Anordnung ist es möglich, den Kleber unmittelbar vor dem Zusammenfügen und Andrücken des Profilgummis an das Bauteil aufzutragen. Damit kann ein Transport und die Führung des Profilgummis durch das Führungselement ungestört realisiert werden, ohne dass eine Klebefläche stört oder anzuhaften droht. Durch die Kopplung der Kleberauftragsvorrichtung an das Führungselement ist der Aufwand zur Realisierung und Steuerung des Klebstoffauftrags gering.
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Dadurch, dass die mit der am Führungselement für den Profilgummi angeordnete Kleberauftragsvorrichtung durch den Roboterarm mitgeführt wird, ist die Kleberauftragsvorrichtung in Bezug zur jeweiligen Klebefläche immer vorteilhaft angeordnet und ausgerichtet und bedarf somit keiner zusätzlichen Führung.
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Entsprechend der Merkmale der Kleberauftragsvorrichtung kann diese auch als Nachrüstsatz für Führungselemente zur Profilgummiapplikation realisiert sein.
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Vorteilhafte Ausgestaltungen der Vorrichtung zur Applikation also dem Aufbringen bzw. Aufkleben eines Profilgummis auf ein Bauteil sind in den Unteransprüchen offenbart.
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Gemäß einer Ausgestaltung der Erfindung umfasst die Kleberauftragsvorrichtung eine Sprühdüse, eine Rolle, einen Pinsel, eine Kanüle, einen Spachtel und/oder einen Abstreifer, wie beispielsweise ein Vlies, mit jeweils einer Kleberzuführung.
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Die Kleberzuführung erfolgt mittels einer Leitung aus einem Kleberdepot zur Kleberauftragsvorrichtung. Der Auftrag und die Verteilung des Klebers auf der jeweiligen Klebefläche wird durch eine Rolle, einen Pinsel, eine Sprühdüse, eine Kanüle, einen Spachtel und/oder einen Abstreifer, wie beispielsweise ein Vlies, realisiert. Die Dosierung des Klebers ist in die Kleberzuführung integriert und kann mittels einer Dosier- beziehungsweise Dispensiereinrichtung mit entsprechender Pumpe und/oder entsprechendem Ventil erfolgen. Vorzugsweise erfolgt der Kleberauftrag auf den Profilgummi, da dieser sich, bezogen auf das Führungselement, immer in derselben Position befindet.
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Alternativ kann ein Klebebandabroller angeordnet sein, der als Klebeschicht ein Klebeband mit oder ohne Trennlage auf den Profilgummi beziehungsweise das Bauteil aufbringt.
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Einer vorteilhaften Weiterbildung der Erfindung entsprechend ist bezogen auf die Profilgummibewegung vor der Kleberauftragsvorrichtung eine Klebeflächenpräpariervorrichtung angeordnet. Die Klebeflächenpräpariervorrichtung bereitet eine oder beide Klebeflächen auf die Verklebung vor, indem beispielsweise Düsen angeordnet sind, die ein Reinigungsmittel, wie Isopropanol und/oder einen Haftvermittler, auftragen. Die Klebeflächenpräpariervorrichtung kann zusätzlich oder alternativ beispielsweise ein rotierendes Vlies oder eine Bürstenrolle umfassen, um so die Reinigung mechanisch zu realisieren beziehungsweise den Haftvermittler zu verteilen.
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Gemäß einer weiteren Ausgestaltung der Erfindung ist zwischen der Kleberauftragsvorrichtung und dem Aufbringen des Profilgummis eine Profilgummiumlenkrollenanordnung, ein Gebläseaustritt und/oder eine Absaugung angeordnet. Die Profilgummiumlenkrollenanordnung ermöglicht es, die Zeit zwischen dem Kleberauftrag und dem Applizieren, also dem Aufkleben des Profilgummis zu verlängern, um eine Antrocknung des Klebers zu ermöglichen. Ein Gebläseaustritt verbessert durch verstärke Luftzufuhr das Ausdampfen von Lösungsmitteln aus dem Kleber und somit die Antrocknung. Eine Absaugung realisiert gleichfalls eine verstärkte Luftbewegung, wobei durch das Absaugen die ausdampfenden Lösungsmittel etc. nicht in die Umgebungsluft gelangen und somit zugleich für eine verbesserte Luftqualität in der Werkhalle sorgen.
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Entsprechend einer vorteilhaften Weiterbildung der Erfindung ist die Vorrichtung in der Weise ausgebildet, dass die Kleberauftragsvorrichtung zwischen einer Arbeitsposition und einer Ruheposition beweglich ist. In der Arbeitsposition kann bei geöffneter Kleberzuführung der Kleber entsprechend auf die Klebeflächen aufgetragen werden. Von der Arbeitsposition kann die Kleberauftragsvorrichtung gegebenenfalls in Ruheposition gefahren werden, um den bereits mit Kleber versehenen Endabschnitt des Profilgummis aufzukleben. Ebenso kann die Kleberauftragsvorrichtung in die Ruheposition gefahren werden, wenn beispielsweise ein Profilgummi mit einer Klebeschicht zum Einsatz kommen soll.
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Einer Ausgestaltung der Erfindung entsprechend ist die Kleberzuführung steuerbar. Damit kann der Kleberauftrag unterbrochen werden. Eine stufenlose Steuerung ermöglicht eine entsprechende Kleberdosierung in Abhängigkeit vom Kleber, Profilgummi etc. Die Kleberdosierung erfolgt durch eine Kleberdosiereinrichtung, die mittels einer Pumpe und/oder einem Ventil die Kleberzufuhr zeitlich und quantitativ steuert.
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Gemäß einer vorteilhaften Ausgestaltung der Erfindung ist der verwendete Kleber ein schnellhärtender Kleber. Der Kleber bietet die Vorteile, dass keine zusätzliche Fixierung des Profilgummis bis zum Härten bzw. Abbinden des Klebers erforderlich ist.
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Einer vorteilhaften Weiterbildung der Erfindung entsprechend ist vorgesehen, dass die Vorrichtung weiterhin eine Fixiervorrichtung, zum temporären Halten der Lage des Profilgummis und/oder eine Stauchvorrichtung umfasst. Mit der Fixiervorrichtung wird der Profilgummi solange, wie für eine hochwertige Verklebung erforderlich, in der Position, bezogen auf das Bauteil, gehalten.
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Vorteilhafte Ausführungsbeispiele der Erfindung werden nachfolgend näher erläutert.
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Die Erfindung bezieht sich auf ein Verfahren zur automatisierten Applikation eines Profilgummis auf ein Bauteil mittels eines Führungselementes.
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Die Konzeption der Erfindung zur Profilgummiverklebung besteht darin, mittels einer Kleberauftragsvorrichtung mindestens eine Kleberkomponente auf die Klebefläche des Profilgummis und/oder die Klebefläche des Bauteils aufzutragen.
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Der Kleberauftrag der mindestens einen Kleberkomponente kann dabei vorzugsweise mittels Rollen, Streichen, Sprühen, Ausbringen mittels Kanüle, Spachteln und/oder Klebebandauftrag auf den Profilgummi beziehungsweise den entsprechenden Bereich des Bauteils erfolgen.
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Dabei können unterschiedliche Varianten zum Auftrag des Klebers realisiert werden. Die Auswahl der geeignetsten Art und Weise, den Kleber aufzubringen, ergibt sich aus den spezifischen Anforderungen. Durch das Rollen, wie mit einer Farbauftragsrolle, ist eine gleichmäßige Benetzung mit dem Kleber realisierbar. Eine Kanüle erfordert wenig Platz und kann zudem leicht führbar realisiert werden. Ebenso ist eine Kombination von unterschiedlichen Varianten des Kleberauftrags möglich. Beispielsweise kann mittels einer Kanüle der Kleber aufgetragen und nachfolgend mit einer Rolle verteilt werden.
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Dabei kann es zweckmäßig sein, vor dem Kleberauftrag eine Klebeflächenpräparierung mindestens einer der Klebeflächen vorzunehmen. Die Klebeflächenpräparierung erfolgt vorzugsweise vor dem Auftrag des Klebers auf die jeweiligen bzw. entsprechenden Klebeflächen. Eine zweckmäßige Klebeflächenpräparierung ist der Auftrag eines Haftvermittlers, wie beispielsweise eines Primers. Der Primerauftrag kann beispielsweise mittels Sprühapplikation beziehungsweise Pinsel, Rolle oder Vliesstück erfolgen.
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Weitere Möglichkeiten, die Klebeflächen für den Kleberauftrag vorzubereiten bestehen darin, Reinigungsmittel, wie beispielsweise Isopropanol oder Aceton zu verwenden. Ebenso kann eine mechanische Reinigung beziehungsweise Aufrauhung einer oder beider Klebeflächen, beispielsweise mittels eines Reinigungsvlieses, erfolgen. Eine Kombination von mechanischer Einwirkung und chemischen Reinigungsmitteln ist ebenfalls möglich. So kann ein Reinigungsmittel, wie Isopropanol, aufgesprüht und mit einem Vlies nachgewischt werden.
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Eine weitere Möglichkeit, eine oder beide Klebeflächen zu präparieren besteht darin, diese durch eine Plasmaaktivierung zu behandeln oder eine Reinigung der Klebeflächen mittels Trockeneis vorzunehmen.
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Zur Abfuhr der Lösungsmitteldämpfe kann eine entsprechende Absaugung vorgesehen werden. Die Präparierung der Klebeflächen kann vorab separat oder mittels einer mit dem Führungselement verbundenen Vorrichtung ausgeführt werden.
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Weiterhin kann es kleberbedingt zweckmäßig sein, dass der Kleber abbinden bzw. antrocknen kann. Entsprechend kann durch eine aktiv herbeigeführte Luftbewegung mittels Gebläse und/oder Absaugvorrichtung eine Antrocknung des Klebers ermöglicht werden, bevor dann der Profilgummi auf das Bauteil appliziert wird.
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Die möglichen Verfahrensschritte sind demzufolge entsprechend: A) Klebeflächenpräparierung, gegebenenfalls mit nachfolgender Absaugung der Lösungsmittel etc., B) Kleberauftrag auf mindestens eine der beiden Klebeflächen C) Antrocknung des Klebers, beispielsweise durch nachfolgende Absaugung der ausdampfenden Lösungsmittel, D) Applizieren des Profilgummis auf das Bauteil mittels Führungselement, gegebenenfalls mit Stauchung und Fixierung des Profilgummis für eine erforderliche Abbindezeit.
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Die Verfahrensschritte A) und C) können gegebenenfalls auch entfallen oder angepasst werden.
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Durch das erfindungsgemäße Verfahren ist es möglich, einen Profilgummi ohne eine mit einer Trennlage geschützten Kleberschicht zu verwenden. Der Kleber wird erst unmittelbar vor dem Applizieren, also Aufkleben auf mindestens eine der Klebeflächen des Profilgummis beziehungsweise des Bauteils aufgetragen. Vor dem Hintergrund einer Massenproduktion können durch die Erfindung beträchtliche Kosten eingespart werden. Insbesondere entfallen die Kosten für die Trennlage und die Vorrichtung zur Entfernung des Trennlagebandes. Die Kosten für Profilgummis mit bereits aufgebrachter Klebefläche und Trennlage sind höher, als nicht auf diese Weise konfektionierte Profilgummis. Somit kann auch die Herstellung der Profilgummis vereinfacht werden.
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Mit der Erfindung kann die Verklebung schnell, sauber und mit hoher Sicherheit und Präzision ausgeführt werden. Durch die Verbindung der Kleberauftragsvorrichtung mit dem das Führungselement bewegenden Roboterarm kann der konstruktive Aufwand gering gehalten werden. Auf diese Weise ist auch die zweckmäßige Ausrichtung der Kleberauftragsvorrichtung und somit die exakte Ausbringung des Klebers auf die entsprechend(en) Klebefläche(n) gegeben.
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Weitere vorteilhafte Ausführungsbeispiele der Erfindung werden anhand der Zeichnungen näher erläutert.
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Es zeigen
- 1 eine an einem Führungselement angeordnete Vorrichtung zum automatisierten Applizieren, also dem Aufkleben eines Profilgummis,
- 2 eine Ausführung einer Vorrichtung zum automatisierten Applizieren eines Profilgummis und
- 3 eine weitere Ausführung einer Vorrichtung zum automatisierten Applizieren eines Profilgummis.
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In 1 ist eine an einem Führungselement 5 angeordnete Vorrichtung zum automatisierten Applizieren eines Profilgummis 1 dargestellt.
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Die Vorrichtung ist insbesondere dazu vorgesehen, abdichtende Profilgummis 1 auf Bauteile 4, wie Türen oder Zargen, vorzugsweise von Automobilen, aufzukleben.
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Das Führungselement 5 dient der Zuführung des Profilgummis 1 an die Klebefläche des Bauteils 4. Weiterhin fährt das an einem Roboterarm (nicht dargestellt) angeordnete Führungselement 5 auf dem Bauteil 4 die geplante Kontur der Aufklebung des Profilgummis 1 ab, um ihn dort entsprechend aufzukleben. Gemäß Stand der Technik umfasst das Führungselement 5 in der Regel den Vorschub des Profilgummis 1, eine Ablängvorrichtung zum Ablängen des Profilgummis 1, eine hier nicht erforderliche Trennlagebandablösevorrichtung, einen Führungskanal 21 zur Führung des Profilgummis 1 und eine Andruckrolle 22.
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Durch die Erfindung kommt ein Profilgummi 1 ohne eine, durch eine Trennlage geschützte Klebeschicht, zum Einsatz. Die Klebeschicht wird durch eine Klebeauftragsvorrichtung 2a, die hier als Sprühdüse 2a ausgeführt ist, unmittelbar bevor der Profilgummi 1 auf das Bauteil 4 aufgebracht wird, auf die dem Bauteil 4 zugewandte Klebefläche des Profilgummis 1 aufgetragen. Die Sprühdüse 2a bringt den Ein- oder Mehrkomponentenkleber (nicht dargestellt) entsprechend der Erfordernisse fein verteilt auf den Profilgummi auf. Gegebenenfalls kann ein Abdampfen der Lösungsmittel beziehungsweise ein Antrocknen des Klebers vorgesehen sein. Anschließend wird der Profilgummi 1 durch die gefedert gelagerte Andruckrolle 22 an das Bauteil 4 gedrückt. Dabei erfolgt die Verklebung des Profilgummis 1 mit dem Bauteil 4. Gegebenenfalls kann eine Fixierung des Profilgummis 1 auf dem Bauteil 4 durch eine nicht dargestellte Fixiereinrichtung für eine bestimmte Zeitdauer erfolgen, um eine Verschiebung des Profilgummis 1 auf dem Bauteil 4 zu verhindern.
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In 2 ist eine spezifische Ausführung einer Vorrichtung zum automatisierten Applizieren eines Profilgummis 1 gezeigt, wie sie aus 1 bekannt ist. Vom Führungselement 5 ist hier nur die Andruckrolle 22 dargestellt. Der Auftrag des Klebers 3 auf den Profilgummi 1 erfolgt durch eine Kanüle 2c und eine Auftragsrolle 2b, die für die Verteilung des Klebers 3 sorgt. Der Auftragsrolle 2b gegenüberliegend ist eine Gegenhalterolle 23 angeordnet, um einen Gegendruck zur Auftragsrolle 2b zu erzeugen und damit eine ordentliche Verteilung des Klebers 3 durch die Auftragsrolle 2b zu ermöglichen.
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Um Lösemitteldämpfe abzuführen beziehungsweise die Antrocknung durch eine Luftbewegung zu beschleunigen, ist zwischen der Auftragsrolle 2a und der Andruckrolle 22 eine Absaugung 8 angeordnet. Zugleich wird dadurch die Luftqualität in der Werkhalle aufrechterhalten.
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Um die Verklebung zu verbessern, wird hier durch eine Sprühdüse 6 ein Haftvermittler auf die Klebefläche des Bauteils 4 aufgetragen. Alle beschriebenen Komponenten sind vorzugsweise mit dem Führungselement 5 verbunden und werden somit mit diesem durch den Roboterarm mitgeführt. Damit ist die Platzierung und Ausrichtung aller Komponenten gewährleistet. Die Andruckrolle 22 ist hier mit einer seitlichen Führung für den Profilgummi 1 versehen, um ein seitliches Wegschwimmen des Profilgummis 1 zu verhindern und somit eine exakte Platzierung des Profilgummis 1 auf dem Bauteil 4 zu realisieren.
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Die 3 zeigt eine weitere Ausführung einer Vorrichtung zum automatisierten Applizieren eines Profilgummis 1, wie sie teilweise aus den vorhergehenden Figuren bekannt ist. Hier wird zunächst mit einer als Sprühdüse ausgeführten Klebeflächenpräpariervorrichtung 6 ein Haftvermittler auf die Klebefläche des Profilgummis 1 aufgetragen. Nachfolgend ist eine Absaugung 8 vorgesehen, um Lösungsmittel und Aerosole abzusaugen. Anschließend erfolgt der Kleberauftrag mittels einer Auftragsrolle 2b. Um ein Antrocknen des Klebers (nicht dargestellt) zu realisieren, ist hier eine Profilgummiumlenkrolle 7 angeordnet. Damit besteht nach dem Auftrag des Klebers ein längerer Luftkontakt und somit Zeit zum Antrocknen des Klebers. Vorzugsweise ist in diesem Bereich ebenfalls eine Absaugung (nicht dargestellt) zur Abführung von Lösungsmitteldämpfen angeordnet. Abschließend wird der Profilgummi 1 auf dem Bauteil 4 appliziert.
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Bezugszeichenliste
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- 1 -
- Profilgummi
- 2a -
- Kleberauftragsvorrichtung, Sprühdüse
- 2b -
- Kleberauftragsvorrichtung, Auftragsrolle
- 2c -
- Kleberauftragsvorrichtung, Kanüle
- 3 -
- Kleberkomponente, Kleber
- 4 -
- Bauteil, Klebefläche des Bauteils
- 5 -
- Führungselement
- 6 -
- Klebeflächenpräpariervorrichtung, Sprühdüse
- 7 -
- Profilgummiumlenkrollenanordnung, Profilgummiumlenkrolle
- 8 -
- Absaugung
- 21 -
- Führungskanal
- 22 -
- Andruckrolle
- 23 -
- Gegenhalterolle
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ZITATE ENTHALTEN IN DER BESCHREIBUNG
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Zitierte Patentliteratur
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- EP 2998204 A1 [0004]
- DE 102010050410 A1 [0006]