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Die vorliegende Erfindung betrifft eine Reinigungsvorrichtung für Fleischhaken, in welcher zugeförderte, verschmutzte Fleischhaken mittels einer Waschflüssigkeit reinigbar und aus welcher die Fleischhaken dann sauber abförderbar sind, wobei die Reinigungsvorrichtung in ihrem unteren Teil als Wanne ausgeführt ist und wobei durch einen oberen Bereich der Reinigungsvorrichtung ein Fleischhakenförderer mit einem Fördererprofil mit einer oberseitigen Hakengleitbahn geführt ist, wobei mittels des Fleischhakenförderers die Fleischhaken durch den oberen Teil der Reinigungsvorrichtung bewegbar sind, mit einer im oberen Teil der Reinigungsvorrichtung angeordneten Waschdüsenanordnung, die durch wenigstens ein Waschdüsenrohr mit mehreren Waschdüsen gebildet ist, wobei das Waschdüsenrohr neben und/oder unter und/oder über einer Bewegungsbahn der Fleischhaken durch die Reinigungsvorrichtung verläuft und wobei durch die Waschdüsen die Waschflüssigkeit unter Druck in Form von Waschflüssigkeitsstrahlen auf die Fleischhaken ausbringbar ist, und mit einem Spüldüsenrohr mit Spüldüsen, durch welche zum Abspülen von Waschflüssigkeitsresten von den Fleischhaken eine Spülflüssigkeit unter Druck in Form von Spülflüssigkeitsstrahlen auf die Fleischhaken ausbringbar ist.
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Eine Reinigungsvorrichtung der vorgenannten Art ist aus der
DE 198 26 620 C1 bekannt. In der bekannten Reinigungsvorrichtung werden die Fleischhaken komplett mit Waschflüssigkeit in Form von Brauchwasser, welches mit einem Reinigungsmittelzusatz versehen ist, benetzt. Im Ausgang dieser Reinigungsvorrichtung befindet sich eine Spüldüsenanordnung, mit der als letzter Arbeitsgang die Fleischhaken mit einer Spülflüssigkeit, üblicherweise Klarwasser, abgespült werden, um Waschflüssigkeits- und Reinigungsmittelrückstände abzuwaschen. Das funktioniert im praktischen Einsatz auch recht gut. Es wurden in der Praxis allerdings Situationen beobachtet, bei denen die Fleischhaken auf dem Fleischhakenförderer dicht an dicht positioniert sind, was geschehen kann, wenn der aktuelle Zulauf an zu reinigenden Fleischhaken größer ist als die aktuelle Reinigungskapazität der Reinigungsvorrichtung. Dann ist an der Unterseite des Hakenoberteils, der sogenannten Gleitfläche, keine ausreichende Spülung mehr gewährleistet. Die Folge ist, dass die Fleischhaken Reste der Waschflüssigkeit, versetzt mit Reinigungsmittel, in das nachfolgende Fördersystem verschleppen. Die fettlösende Wirkung der Reinigungsmittelzusätze bewirkt dort, dass in solchen Teilstrecken des nachfolgenden Fördersystems, wo die Haken über Rohrbahnteile frei gleiten sollen, ein freies Gleiten nicht mehr gewährleistet ist. Es kann sogar soweit kommen, dass im nachfolgenden Fördersystem, z.B. im Schlachtbereich eines Schlachthofes, erhebliche Störungen auftreten können. Zur Vermeidung derartiger Störungen könnte man der Reinigungsvorrichtung eine Fleischhaken-Vereinzelungseinrichtung vorschalten, die aber einen erheblichen technischen und finanziellen Aufwand erfordern würde und die zu einer unerwünschten Begrenzung der Kapazität der Reinigungsvorrichtung führen würde.
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Für die vorliegende Erfindung stellt sich daher die Aufgabe, eine Reinigungsvorrichtung der eingangs genannten Art zu schaffen, die die angegebenen Nachteile vermeidet und die mit geringem technischen und finanziellen Aufwand ein zuverlässiges vollständiges Abspülen von Waschflüssigkeitsresten von den Fleischhaken ohne Verminderung der Reinigungskapazität gewährleistet, auch wenn die Fleischhaken dicht an dicht durch die Reinigungsvorrichtung transportiert werden.
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Die Lösung der Aufgabe gelingt erfindungsgemäß mit einer Reinigungsvorrichtung der eingangs genannten Art, die dadurch gekennzeichnet ist, dass wenigsten eine zusätzliche Spüldüse in oder an dem Fördererprofil und/oder in oder an der Hakengleitbahn angeordnet ist und dass die wenigsten eine zusätzliche Spüldüse eine in Richtung nach oben zu einer unterseitigen Gleitfläche eines Hakenoberteils von auf dem Fördererprofil und der Hakengleitbahn durch die Reinigungsvorrichtung bewegten Fleischhaken weisende Strahlrichtung aufweist.
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Mit der Erfindung wird erreicht, dass auch die unterseitige Gleitfläche der Fleischhaken jederzeit, auch bei dicht an dicht hintereinander geförderten Fleischhaken, gut gespült und zuverlässig von jeglichen Waschflüssigkeitsresten befreit wird. Der erforderliche technische und finanzielle Aufwand ist dabei vorteilhaft gering. Auch eine Nachrüstung schon bestehender Reinigungsvorrichtungen ist problemlos möglich.
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In weiterer Ausgestaltung der Reinigungsvorrichtung ist vorgesehen, dass zwei in Querrichtung des Fördererprofils voneinander beabstandete, ein Spüldüsenpaar bildende zusätzliche Spüldüsen vorgesehen sind. Hiermit wird eine besonders intensive Spülwirkung an der Gleitfläche der Fleischhaken sichergestellt.
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Alternativ oder zusätzlich kann eine Steigerung der Spülwirkung erzielt werden, wenn in Längsrichtung des Fördererprofils zwei oder mehr zusätzliche Spüldüsen oder Spüldüsenpaare hintereinander vorgesehen sind.
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Weiter ist bevorzugt vorgesehen, dass die/jede zusätzliche Spüldüse an einem freien Ende einer durch das Fördererprofil und/oder durch die Hakengleitbahn geführten Spülleitung als separates Bauteil angeordnet oder durch ein offenes Ende einer durch das Fördererprofil und/oder durch die Hakengleitbahn geführten Spülleitung gebildet ist. Die Spülleitung kann vorteilhaft ein Rohr- oder Schlauchabschnitt sein, der nur einen geringen Einbauraum und -aufwand erfordert. Die/jede Spüldüse kann ein an das Ende der Spülleitung angebautes oder in das Ende der Spülleitung eingebautes separates Bauteil sein, z.B. um eine bestimmte Strahlform zu erzielen. In einer besonders einfachen und kostengünstigen Ausführung kann die/jede Spüldüse auch einfach durch ein offenes Ende der Spülleitung gebildet sein, ohne dass dort ein besonderes Bauteil eingebaut ist.
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Alternativ besteht die Möglichkeit, dass die/jede zusätzliche Spüldüse an einem freien Ende eines in das Fördererprofil und/oder in die Hakengleitbahn eingearbeiteten Spülkanals als separates Bauteil angeordnet oder durch ein offenes Ende eines in das Fördererprofil und/oder in die Hakengleitbahn eingearbeiteten Spülkanals gebildet ist. Auch in dieser Ausführung kann die/jede Spüldüse ein an das Ende der Spülleitung angebautes oder in das Ende der Spülleitung eingebautes separates Bauteil sein oder auch einfach durch ein offenes Ende der Spülleitung gebildet sein, ohne dass dort ein besonderes Bauteil eingebaut ist.
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Um innerhalb der Reinigungsvorrichtung die Spüldüse oder Spüldüsen möglichst einfach mit Spülflüssigkeit zu versorgen, schlägt die Erfindung vor, dass die zusätzliche(n) Spüldüse(n) über eine flexible Verbindungsleitung an das Spüldüsenrohr angeschlossen ist/sind.
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Damit die Reinigungsvorrichtung bedarfsgerecht und mit möglichst sparsamem Spülflüssigkeitseinsatz betrieben werden kann, ist weiter vorgesehen, dass zwischen dem Spüldüsenrohr und der/den zusätzlichen Spüldüse(n) vor oder in oder hinter der flexiblen Verbindungsleitung ein einzelnes, gemeinsames Absperr- und/ oder Regulierventil angeordnet ist.
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Wenn in der Reinigungsvorrichtung mehrere zusätzliche Spüldüsen vorgesehen sind, dann ist vorzugsweise zwischen dem Spüldüsenrohr und den zusätzlichen Spüldüsen vor oder in oder hinter der flexiblen Verbindungsleitung pro zusätzlicher Spüldüse ein individuelles Absperr- und/oder Regulierventil angeordnet.
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Im Folgenden wird ein Ausführungsbeispiel der Erfindung anhand einer Zeichnung erläutert. Die Figuren der Zeichnung zeigen:
- 1 einen Ausschnitt aus einer Reinigungsvorrichtung für Fleischhaken, teils im Querschnitt, teils in Stirnansicht,
- 2 eine Spülleitung mit zwei Leitungszweigen und zwei zusätzlichen Spüldüsen, in Draufsicht,
- 3 die Spülleitung aus 2 in Ansicht,
- 4 die Spülleitung aus 2 im Längsschnitt gemäß der Schnittlinie B-B in 2 und
- 5 das Detail A der Spülleitung aus 2 in vergrößerter Darstellung.
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In der folgenden Figurenbeschreibung sind gleiche Teile in den verschiedenen Zeichnungsfiguren stets mit den gleichen Bezugszeichen versehen, sodass nicht zu jeder Zeichnungsfigur alle Bezugszeichen erneut erläutert werden müssen.
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1 der Zeichnung zeigt einen Ausschnitt aus einer Reinigungsvorrichtung 1 für Fleischhaken 4, teils im Querschnitt, teils in Stirnansicht. Dabei sind in 1 nur die für die vorliegende Erfindung relevanten Teile der Reinigungsvorrichtung 1 dargestellt; ein zur Reinigungsvorrichtung 1 gehörendes Gehäuse sowie die auch bei bekannten Reinigungsvorrichtungen vorhandenen üblichen Waschdüsen- und Spüldüsenanordnungen sind hier nicht eigens dargestellt.
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Im Zentrum der 1 ist ein Fleischhakenförderer 2 sichtbar, der ein senkrecht zur Zeichnungsebene verlaufendes Fördererprofil 21 aufweist, das hier in Form eines Strangpressprofils aus Aluminium ausgeführt ist. Oberseitig ist mit dem Fördererprofil 21 eine Hakengleitbahn 22 in Form eines Kunststoffprofils verbunden, hier mechanisch verklemmt. An ihrer Oberseite besitzt die Hakengleitbahn 22 eine rechteckige Nut 23, in der eine Förderkette 24 aus miteinander verbundenen ovalen Kettengliedern geführt ist. Dabei liegt abwechselnd jeweils ein erstes Kettenglied in einer vertikalen Ebene und greift annähernd über die Hälfte seiner Höhe in die Nut 23 ein und ein zweites Kettenglied liegt in einer horizontalen Ebene auf der Oberseite der Hakengleitbahn 23 auf. Mittels der durch einen an sich bekannten, hier nicht dargestellten Antrieb bewegbaren Förderkette 24 sind Fleischhaken 4 entlang des Fördererprofils 21 und der Hakengleitbahn 22 stetig oder taktweise durch die Reinigungsvorrichtung 1 transportierbar.
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Oben in 1 ist ein Träger 10 in Form eines Doppel-U-Trägers sichtbar, der in einer festen Position in dem erwähnten, hier nicht dargestellten Gehäuse der Reinigungsvorrichtung 1 angeordnet ist und durch den in Abständen vertikale Bohrungen mit je einer durch diese geführten Gewindestange 11 verlaufen. An einem freien, unteren Ende jeder Gewindestange 11 ist jeweils ein nach unten offener U-Bügel 13 gehalten. Durch mehrere, hier insgesamt vier, auf jeder Gewindestange 11 angeordnete Muttern 12 kann die Höhenlage des U-Bügels 13 relativ zu dem Träger 10 eingestellt und fixiert werden. Mittels jeweils an den U-Bügeln 13 angebrachter, horizontal nach innen weisender Profilträger 14 und durch diese verlaufender Schrauben 15 ist das Fördererprofil 21 in einer gewünschten Höhenlage lösbar gehalten und fixiert.
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Rechts unten ist das Fördererprofil 21 mit einem abgerundeten Profilteil ausgebildet, der eine innere Hakenführung 25 bildet. Rechts darüber ist in 1 an dem rechten Schenkel des U-Bügels 14 eine zu dem Fördererprofil 21 hin abgerundete äußere Hakenführung 26 angebracht. Die Hakenführungen 25, 26 erlauben eine gewisse, aber begrenzte Pendelbewegung der Fleischhaken 4 relativ zum Fördererprofil 21.
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Die Fleischhaken 4 bestehen, wie an sich bekannt, aus einem Hakenoberteil 40, welches mit dem Fleischhakenförderer 2 zusammenwirkt, und einem gebogenen und am Ende spitz zulaufenden Hakenunterteil 42, welches zum Aufhängen eines geschlachteten Tieres oder eines Teils davon dient. Das Hakenoberteil 40 ist in seinem oberen Endbereich um etwa 180° umgebogen und besitzt in seinem gebogenen Bereich unterseitig eine Gleitfläche 41, die innerhalb der Reinigungsvorrichtung 1 mit der Förderkette 24 und der Hakengleitbahn 22 zusammenwirkt. Außerhalb der Reinigungsvorrichtung 1 weisen übliche Fördersysteme Abschnitte auf, in denen die Fleischhaken 4 über gefettete Rohrbahnteile frei gleiten, wobei dann die Gleitfläche 41 des Hakenoberteils 40 unmittelbar auf der Rohrbahn aufliegt. Damit dieses Gleiten zuverlässig stattfindet, dürfen an der Gleitfläche 41 keine ein Gleiten behindernden Rückstände von fettlösender Waschflüssigkeit zurückbleiben.
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Zur Gewährleistung eines gründlichen und vollständigen Abspülens von Rückständen der Waschflüssigkeit von der Gleitfläche 41 sind hier im Fördererprofil 21 zwei zusätzliche Spüldüsen 3 zum Ausbringen von Spülflüssigkeit angeordnet. Die zusätzlichen Spüldüsen 3 haben dabei eine Strahlrichtung, die von unten nach oben verläuft und die unmittelbar auf die Gleitfläche 41 der Fleischhaken 4 gerichtet ist.
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Zur Versorgung der zusätzlichen Spüldüsen 3 mit Spülflüssigkeit dient eine Spülleitung 30, die in 1 von links her zum Fördererprofil 21 geführt ist und die sich im Fördererprofil 21 in zwei Leitungszweige 31, 32 verzweigt, an deren Ende jeweils eine der zusätzlichen Spüldüsen 3 angeordnet ist.
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Mit der hier gezeigten Anordnung der zusätzlichen Spüldüsen 3 wird eine intensive und vollständige Beseitigung von Rückständen der Waschflüssigkeit von der Gleitfläche 41 auch dann gewährleistet, wenn die Fleischhaken 4 dicht an dicht, das heißt praktisch ohne freien Abstand zwischen den Hakenoberteilen 40, auf dem Fleischhakenförderer 2 durch die Reinigungsvorrichtung 1 transportiert werden.
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2 zeigt die Spülleitung 30 mit ihren zwei Leitungszweigen 31, 32 für die zwei zusätzlichen Spüldüsen 3 als Einzelteil in Draufsicht. Dabei ist in das dem Betrachter zugewandte freie Ende des Leitungszweiges 31 die erste zusätzliche Spüldüse 3 als ein separates Bauteil eingesetzt, vorzugsweise eingeschraubt, während die zweite zusätzliche Spüldüse hier einfach durch das freie Ende des zweiten Leitungszweiges 32 gebildet ist.
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An das in 2 rechte Ende der Spülleitung 30 ist eine hier nicht dargestellte zuführende Leitung, zweckmäßig eine flexible Schlauchleitung, zur Zuführung von Spülflüssigkeit aus einer Spülflüssigkeitsquelle anzuschließen.
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3 zeigt die Spülleitung 30 aus 2 in Ansicht, wobei nun die beiden Leitungszweige 31, 32 nach unten weisen. Im Einbauzustand gemäß 1 weisen die Leitungszweige 31, 32 nach oben, um die Spülflüssigkeit auf die Oberfläche der nach unten weisenden Gleitfläche 41 der Fleischhaken 4 zu spritzen.
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4 zeigt die Spülleitung 30 mit ihren Leitungszweigen 31, 32 aus 2 im Längsschnitt gemäß der Schnittlinie B-B in 2. Am Ende des ersten Leitungszweiges 31 ist ein Innengewinde 33 angedeutet, welches zum Einschrauben des die zugehörige zusätzliche Spüldüse 3 bildenden, in 5 gezeigten separaten Bauteils dient. Die zweite Zweigleitung 32 zeigt beispielhaft ein einfaches offenes Ende als zusätzliche Spüldüse 3.
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5 schließlich zeigt das Detail A der Spülleitung 30 aus 2 mit den beiden Leitungszweigen 31, 32 in vergrößerter Darstellung. In den Leitungszweig 31 ist hier die zusätzliche Spüldüse 3 als separates Bauteil eingeschraubt und weist deshalb einen Sechskant zum Ansetzen eines Schraubenschlüssels auf. In den in 5 rechten Leitungszweig 32 ist kein separates Bauteil eingebaut. Hier ist die zugehörige zusätzliche Spüldüse 3 einfach durch das offene freie Ende des Leitungszweiges 32 gebildet.
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Bezugszeichenliste
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Zeichen |
Bezeichnung |
|
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1 |
Reinigungsvorrichtung |
10 |
Träger |
11 |
Gewindestange |
12 |
Muttern an 11 |
13 |
U-Bügel |
14 |
Profilträger |
15 |
Schraube in 14 |
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2 |
Fleischhakenförderer |
21 |
Fördererprofil |
22 |
Hakengleitbahn |
23 |
Nut in 22 |
24 |
Förderkette |
25 |
innere Hakenführung |
26 |
äußere Hakenführung |
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3 |
zusätzliche Spüldüsen |
30 |
Spülleitung |
31,32 |
Leitungszweige |
33 |
Innengewinde in 31 |
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4 |
Fleischhaken |
40 |
Hakenoberteil |
41 |
Gleitfläche an 40 |
42 |
Hakenunterteil |