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Die Erfindung betrifft ein selbstklebendes Schwimmabzeichen, zum Aufkleben auf textile Materialien.
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Schwimmabzeichen sind bereits bekannt. Sie werden üblicherweise nach einer Schwimm-Prüfung verliehen, auf textile Materialien, oft Badekleidung, angebracht und demonstrieren auf diese Weise die Schwimmfähigkeiten des Nutzers. Sie zeigen üblicherweise eine bildhafte Darstellung, etwa ein Seepferdchen.
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Nachteilig an bekannten Schwimmabzeichen ist, dass ihre Anbringung auf der Badekleidung nicht in wünschenswertem Maße einfach, schnell, badekleidungsschonend und haltbar möglich ist.
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Die Erfindung hat es sich zur Aufgabe gemacht, ein Schwimmabzeichen zu schaffen, welches zumindest hinsichtlich eines der genannten Nachteile verbessert ist.
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Diese Aufgabe wird durch das in Anspruch 1 wiedergegebene Schwimmabzeichen und das in Anspruch 14 wiedergegebene verpackte Schwimmabzeichen gelöst.
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Das erfindungsgemäße Schwimmabzeichen ist selbstklebend, zum Aufkleben auf textile Materialien, insbesondere Badekleidung. Die Klebewirkung ist ohne Wärmeeinbringung erzielbar.
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„Selbstklebend“ bedeutet im Rahmen dieser Druckschrift insbesondere, dass kein Klebstoffauftrag durch den Nutzer erforderlich ist. „Selbstklebend“ bedeutet insbesondere, dass das Schwimmabzeichen mit einem Klebstoff – vorzugsweise werkseitig – vorgefertigt ist. Mit dem Begriff „Wärmeeinbringung“ ist insbesondere eine Wärmezufuhr von außen gemeint.
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Durch das selbstklebende Schwimmabzeichen werden mehrere Vorteile erzielt: Da es selbstklebend ist, ist es nicht erforderlich, dass der Nutzer etwa separat Klebstoff erwirbt und diesen aufträgt. Indem die Klebewirkung ohne Wärmeeinbringung erzielbar ist, ist vermieden, dass die oft aus Kunstfaser-Materialien gefertigte Badekleidung, die oft wenig hitzebeständig ist, beschädigt wird.
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Das Schwimmabzeichen weist – bevorzugt werkseitig – einen Klebstoff auf, mit dem mit Vorteil die selbstklebende Wirkung erzielt ist, der – bevorzugt flächig – auf dem Schwimmabzeichen angeordnet ist.
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Grundsätzlich ist denkbar, dass eine zusätzliche Befestigungsart erforderlich ist, etwa Nähen. Mit Vorteil ist die Klebewirkung so stark, dass eine zusätzliche Befestigungsart, wie etwa Nähen, entbehrlich ist.
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Bevorzugt weist das Schwimmabzeichen den Klebstoff in Form einer gleichmäßigen Klebstoffschicht auf. Die Dicke der Klebstoffschicht variiert bevorzugt um weniger als 100% oder 50% oder 20% oder 5%.
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Der Klebstoff setzt sich in einer Ausführungsform aus genau einer Klebstoffart zusammen.
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Der Klebstoff kann in einer anderen Ausführungsform verschiedene Klebstoffarten umfassen, die gemischt oder getrennt voneinander vorgesehen sein können.
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Der Klebstoff kann nach dem – bevorzugt werkseitigen – Auftragen auf das Schwimmabzeichen dauerhaft viskos und/oder dauerklebrig bleibend vorgesehen sein, also keinen Verfestigungsmechanismus aufweisen. Insbesondere ein derartiger Klebstoff wird im Rahmen dieser Druckschrift als „Haftklebstoff“ bezeichnet.
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Der Haftklebstoff erlaubt mit Vorteil das Herstellen der Klebeverbindung durch Aufdrücken des Schwimmabzeichens auf die Badekleidung.
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Der Klebstoff kann verfestigend vorgesehen sein, also einen Verfestigungsmechanismus aufweisen. In dieser Ausführungsform ist der Klebstoff mit Vorteil derart vorgesehen, dass er auch nach dem Verfestigen verformbar, etwa elastisch, bleibt. Der Verfestigungsmechanismus kann physikalisch (etwa Verdunsten) oder chemisch (insbesondere Reaktion) sein.
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Der Klebstoff kann verschiedene Verfestigungsmechanismen aufweisen. Denkbar ist die Verwendung genau einer Klebstoffart mit mehreren Verfestigungsmechanismen. Denkbar ist auch die Verwendung mehrerer verschiedener Klebstoffarten (gemischt oder voneinander getrennt) mit verschiedenen Verfestigungsmechanismen.
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Denkbar ist auch eine Kombination einer Haftklebstoffart und einer Klebstoffart mit Verfestigungsmechanismus.
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In einer Ausführungsform umfasst der Klebstoff einen lösemittelhaltigen Nassklebstoff.
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In einer weiteren Ausführungsform umfasst der Klebstoff einen Dispersionsklebstoff. Der Dispersionsklebstoff kann Wasser als Dispersionsmittel umfassen. Der Dispersionsklebstoff kann einen Vernetzer, etwa Isocyanat umfassen.
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Der Klebstoff kann einen Methylmethacrylat-Klebstoff umfassen. Dieser Klebstoff umfasst mit Vorteil als ersten Bestandteil Methylmethacrylat. Er umfasst weiter bevorzugt einen zweiten Bestandteil, etwa Peroxid und einen dritten Bestandteil, etwa einen Beschleuniger für das Peroxid. Zwei der drei Bestandteile können zu einer Komponente vermischt sein und der übrige Bestandteil kann im noch nicht aufgeklebten Zustand des Schwimmabzeichens von dieser gemischten Komponente getrennt sein. Denkbar ist, dass im noch nicht aufgeklebten Zustand das Methylmethacrylat zusammen mit dem Peroxid auf dem Schwimmabzeichen angeordnet ist und der Beschleuniger im noch nicht aufgeklebten Zustand von diesen Bestandteilen getrennt ist und von dem Nutzer zur Erzielung der Klebewirkung in Kontakt mit den übrigen Komponenten zu bringen ist.
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In einer Ausführungsform umfasst der Klebstoff einen Silikon-Klebstoff. Dieser Klebstoff kann Silikon-Polymer umfassen. Dieser Klebstoff kann ein Einkomponentenklebstoff sein und mittels Luftfeuchtigkeit verfestigend sein.
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In einer Ausführungsform umfasst der Klebstoff einen Kontaktklebstoff. Der Kontaktklebstoff kann Lösemittelklebstoff oder Dispersionsklebstoff umfassen. In einer Ausführungsform erzielt der Kontaktkleber bereits bei einseitigem – bevorzugt werkseitigem – Klebeauftrag (nur auf dem übrigen Schwimmabzeichen, nicht auf der Badekleidung) ausreichende Klebekraft.
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Der Klebstoff kann einen Einkomponentenklebstoff umfassen. Dieser ist bevorzugt chemisch verfestigend. Bevorzugt erfolgt eine chemische Reaktion durch Zutritt von Luftfeuchtigkeit oder durch Kontakt mit der Oberfläche der Badekleidung. Der Einkomponentenklebstoff kann Polyurethanklebstoff umfassen.
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In einer Ausführungsform umfasst der Klebstoff einen Mehrkomponentenklebstoff, insbesondere Zweikomponentenklebstoff. Es ist denkbar, dass alle Komponenten auf dem übrigen Schwimmabzeichen – bevorzugt werkseitig – aufgetragen sind und durch Kneten des Schwimmabzeichens mischbar sind. Der Mehrkomponentenklebstoff kann Epoxidharzklebstoff umfassen. Der Mehrkomponentenklebstoff kann Polyurethanklebstoff umfassen. Die Komponenten können im noch nicht aufgeklebten Zustand des Schwimmabzeichens voneinander getrennt sein, etwa durch eine Trennschicht. Der Mehrkomponentenklebstoff kann ohne Durchmischung der Komponenten verfestigend sein (sogenannter „No-Mix Klebstoff“).
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Grundsätzlich ist denkbar, dass der Klebstoff Sekundenkleber umfasst. Der Klebstoff kann Cyanacrylat-Klebstoff umfassen.
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Der Klebstoff kann einen strahlungsverfestigenden Klebstoff umfassen. Der Klebstoff kann einen UV-Licht verfestigenden Klebstoff umfassen, bei dem das Verfestigen durch UV-Strahlung erfolgt.
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Der Klebstoff kann einen Silan-vernetzenden Polymerklebstoff umfassen, der durch Reaktion mit Luftfeuchtigkeit verfestigen kann.
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Der Klebstoff kann einen Haftklebstoff umfassen und das Schwimmabzeichen kann eine Abdeckschicht aufweisen, die den Haftklebstoff im noch nicht aufgeklebten Zustand abdeckt. Die Abdeckschicht kann gewachst sein und/oder Silikon und/oder PTFE umfassen. In einer anderen Ausführungsform weist das Schwimmabzeichen keine Abdeckschicht auf.
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Das Schwimmabzeichen kann in einer Ausführungsform auch als Aufkleber bezeichnet werden.
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Mit Vorteil ist der Klebstoff wasserfest und weiter bevorzugt chlorbeständig. Vorzugsweise ist der Klebstoff waschmaschinenfest. Auf dem Schwimmabzeichen ist, wie dies für sich genommen bereits bekannt ist, bevorzugt eine bildhafte Darstellung angeordnet. Die bildhafte Darstellung kann beispielsweise ein Seepferdchen zeigen.
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Die bildtragende Schicht des Schwimmabzeichens ist bevorzugt eine Textilschicht. Grundsätzlich ist denkbar, dass die bildtragende Schicht eine Folie umfasst oder durch eine Folie gebildet ist. Die bildtragende Schicht kann gummiert sein. Ebenfalls denkbar ist, dass zwischen der bildtragenden Schicht und dem Klebstoff eine vermittelnde Schicht vorgesehen ist. Die vermittelnde Schicht kann auch als Trägerschicht für den Klebstoff bezeichnet werden.
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Das Schwimmabzeichen kann abtrennbar und bevorzugt auch wieder aufklebbar ausgestaltet sein. Auf diese Weise kann der Nutzer es bevorzugt etwa von zu klein gewordener Badekleidung abtrennen und weiter bevorzugt auf neu erworbene Badekleidung erneut aufbringen.
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Der Klebstoff stellt bevorzugt eine Klebefläche bereit. Es ist denkbar, dass das Schwimmabzeichen eine ringförmige äußere Klebefläche aufweist, in der ein Klebstoff mit einem Verfestigungsmechanismus angeordnet ist und eine hiervon verschiedene Klebefläche, die durch einen Haftklebstoff gebildet ist. Auf diese Weise kann das Schwimmabzeichen durch Aufdrücken schnell auf dem textilen Material mittels des Haftklebers fixiert werden und durch anschließendes Verfestigen des übrigen Klebers kann eine hochfeste Verbindung erzielbar sein.
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Mit Vorteil kann das auf die Badekleidung aufgebrachte selbstklebende Schwimmabzeichen gemäß der Pflegeanleitung der Badekleidung als Handwäsche gewaschen werden.
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Mit Vorteil kann das auf die Badekleidung aufgebrachte selbstklebende Schwimmabzeichen gemäß der Pflegeanleitung der Badekleidung in der Waschmaschine gewaschen werden.
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Die Erfindung umfasst auch ein verpacktes selbstklebendes Schwimmabzeichen. Das in der Verpackung angeordnete Schwimmabzeichen ist nach einem der Ansprüche 1 bis 12 ausgebildet, wobei der Klebstoff mit Vorteil zumindest auch eine Klebstoffart mit Verfestigungsmechanismus umfasst.
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Die Verpackung ist mit Vorteil an den Verfestigungsmechanismus des Klebstoffs derart angepasst, dass der – bevorzugt werkseitig – aufgetragene Klebstoff bei geschlossener Verpackung nicht oder nur sehr langsam verfestigt. Die Verpackung kann eine oder mehrere der folgenden Eigenschaften aufweisen: luftdicht, lösemitteldicht, dispersionsmitteldicht, luftfeuchtigkeitsdicht, UV-Licht-dicht.
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In einer Ausführungsform ist in der Verpackung eine Schutzatmosphäre und/oder ein Schutzgas und/oder trockene oder getrocknete Luft angeordnet.
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Um einen Klebstoffübertritt von dem Schwimmabzeichen auf das Innere der Verpackung zu minimieren, insbesondere in der Ausführungsform, in der keine Abdeckschicht auf dem Schwimmabzeichen angeordnet ist, kann die Innenseite der Verpackung eine Trennschicht oder Trennbeschichtung aufweisen. Die Trennschicht oder Trennbeschichtung kann gewachst sein und/oder Silikon und/oder PTFE umfassen.
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Die Erfindung soll nun anhand eines in den Zeichnungen gezeigten Ausführungsbeispiels eines selbstklebenden Schwimmabzeichens und eines verpackten selbstklebenden Schwimmabzeichens näher erläutert werden. Es zeigen schematisch:
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1 eine Frontalansicht eines selbstklebenden Schwimmabzeichens;
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2 eine Seitenansicht des Schwimmabzeichens von 1;
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3 eine perspektivische Darstellung eines auf Badekleidung aufgeklebten selbstklebenden Schwimmabzeichens;
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4 eine Querschnittsdarstellung eines Ausführungsbeispiels eines verpackten selbstklebenden Schwimmabzeichens.
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Das als Ganzes mit 100 bezeichnete selbstklebende Schwimmabzeichen weist in dem in den 1 bis 3 gezeigten Ausführungsbeispiel eine kreisrunde Form auf. Es ist mit einer bildhaften Darstellung versehen, die in den Figuren nicht gezeigt ist.
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Wie 2 zeigt, weist das in den 1 bis 3 gezeigte Ausführungsbeispiel des Schwimmabzeichens 100 drei Schichten auf. Es ist eine Textilschicht 5 vorgesehen, auf der die bildhafte Darstellung angeordnet ist. Darunter befindet sich eine Klebstoffschicht, die werkseitig aufgetragen ist und einen Haftklebstoff umfasst. Dieser ist mit einer Abdeckschicht 2 versehen, die ein ungewolltes Verkleben verhindert und vor dem Aufkleben leicht entfernt werden kann.
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Das selbstklebende Schwimmabzeichen 100 ist nach Entfernen der Abdeckschicht 2 durch einfaches Aufdrücken auf textiles Material mit diesem verklebbar. 3 zeigt beispielsweise einen Ausschnitt einer Badekleidung B (etwa Badehose) auf den das selbstklebende Schwimmabzeichen 100 aufgeklebt wurde.
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4 zeigt ein verpacktes selbstklebendes Schwimmabzeichen 200. Dieses umfasst ein Schwimmabzeichen 100, welches ebenfalls eine Textilschicht 5 und Klebstoff 1 aufweist, der flächig aufgetragen ist. Bei dem Klebstoff 1 kann es sich um einen Silikon-Klebstoff handeln, der durch Luftfeuchtigkeit verfestigend ausgebildet ist. Um ein vorzeitiges Verfestigen zu vermeiden, ist eine Verpackung 3 vorgesehen, die luftfeuchtigkeits-dicht ausgebildet ist. Im Inneren der Verpackung ist werksseitig trockene Luft 4 eingebracht. Auf diese Weise wird erreicht, dass der Klebstoff 1 bei ungeöffneter Verpackung in (zäh-)flüssiger Form verbleibt und das Schwimmabzeichen 100 nach dem Öffnen der Verpackung auf textiles Material aufklebbar ist.
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Auch bei dem verpackten selbstklebenden Schwimmabzeichen 200 kann eine Abdeckschicht (anders als in 4 gezeigt) vorgesehen sein, die leicht zu entfernen ist und ein in Kontakt kommen des Klebstoffs 1 mit dem Inneren der Verpackung 3 verhindert.
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Im gezeigten Ausführungsbeispiel sind Mittel vorgesehen, die ein zumindest weitgehend klebstoffrückstandsfreies Ablösen des Schwimmabzeichens 100 von dem Inneren der Verpackung 3 erlauben. Diese Mittel umfassen eine Trennbeschichtung 6, etwa eine gewachste innere Oberfläche der Verpackung 4, die ein leichtes und weitgehend klebstoffrückstandsfreies Trennen des Schwimmabzeichens von der Innenseite der Verpackung erlauben. Die Trennbeschichtung 6 kann Silikon umfassen.
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Bezugszeichenliste
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- 100
- Schwimmabzeichen
- 200
- verpacktes Schwimmabzeichen
- 1
- Klebstoff
- 2
- Abdeckschicht
- 3
- Verpackung
- 4
- trockene Luft
- 5
- Textilschicht
- 6
- Trennbeschichtung
- B
- Badekleidung