DE102016121603B4

DE102016121603B4 - Schließzylinder

Info

Publication number: DE102016121603B4
Application number: DE102016121603.8A
Authority: DE
Inventors: Patentinhaber gleich
Original assignee: Individual
Current assignee: Individual
Priority date: 2016-11-11
Filing date: 2016-11-11
Publication date: 2019-08-14
Anticipated expiration: 2036-11-12
Also published as: DE102016121603A1

Abstract

Schließzylinder (10) mit
- einer um die Längsachse des Schließzylinders (10) drehbar eingerichteten ersten Schließnase (20),
- einer die Schließberechtigung der ersten Schließnase (20) überprüfenden Einrichtung,
- einer bei Vorliegen der Schließberechtigung die erste Schließnase (20) mit der Einrichtung verbindenden Kupplung,
- einer parallel zur ersten Schließnase (20) angeordneten, um die Längsachse des Schließzylinders (10) drehbar eingerichteten weiteren Schließnase (30) und
- einer die Schließberechtigung der weiteren Schließnase (30) überprüfenden weiteren Einrichtung,
dadurch gekennzeichnet, dass
die weitere Einrichtung als Teilabschnitt der die Schließberechtigung der ersten Schließnase (20) überprüfenden Einrichtung ausgebildet ist.

Description

Die Erfindung betrifft einen Schließzylinder. Insbesondere betrifft die Erfindung einen Schließzylinder mit den Merkmalen des Oberbegriffs von Anspruch 1.
Derartig eingerichtete Schließzylinder sind aus offenkundiger Vorbenutzung und beispielsweise aus DE 20 2015 001 220 U1 , DE 195 18 491 A1 und AT 371 538 B bekannt. Diese werden beispielsweise zum Verriegeln von Türen verwendet, um den hinter der Tür liegenden Raum vor einem unbefugten Zugang zu sichern.
Häufig ist der durch einen Schließzylinder geboten Schutz nicht ausreichend, sodass weitere Sicherungsmechanismen zur Anwendung kommen. Beispielsweise sind hierfür Vorhängeschlösser oder weitere schließbare Riegel, wie z.B. Querriegelschlösser, vorgesehen.
Bei den zusätzlichen Sicherungsmechanismen besteht grundsätzlich das Problem, dass diese einen mehrfachen Eingriff in die Bausubstanz erfordern und den Schließvorgang als solches verlängern. Das Sichern eines Raums mittels einer durch mehrere Verriegelungsmechanismen gesicherten Tür ist damit sehr arbeits- und insbesondere zeitaufwändig.
Aufgabe der Erfindung ist es daher, einen Schließzylinder zu schaffen, der den Sicherungsvorgang von Türen vereinfacht.
Diese Aufgabe wird erfindungsgemäß durch den Schließzylinder mit den Merkmalen von Anspruch 1 gelöst. Die Unteransprüche geben vorteilhafte Ausgestaltungen der Erfindung wieder.
Grundgedanke der Erfindung ist es, einen Schließzylinder zu schaffen, bei dem mit einem einzigen Schließvorgang wenigstens zwei Verriegelungsmechanismen betätigt werden können.
Erfindungsgemäß ist entsprechend ein Schließzylinder mit einer um die Längsachse des Schließzylinders drehbar eingerichteten Schließnase, einer die Schließberechtigung der Schließnase überprüfenden Einrichtung und einer bei Vorliegen der Schließberechtigung die Schließnase mit der Einrichtung verbindenden Kupplung vorgesehen, der eine parallel zur Schließnase angeordnete, um die Längsachse des Schließzylinders drehbar eingerichtete weitere Schließnase aufweist.
Die erste Schließnase wirkt dabei mit einer ersten Sicherungseinrichtung und die zweite Schließnase mit einer zweiten Sicherungseinrichtung zusammen. Beispielsweise kann bei einem in einer Tür verbauten Schließzylinder die erste Schließnase zur Betätigung des Riegels des Türschlosses und die zweite Schließnase zur Betätigung einer weiteren Sicherungseinrichtung, beispielsweise eines an der Tür angebrachten Querriegelschlosses, auch Panzerriegel genannt, eingerichtet sein.
Es ist selbstverständlich möglich, weitere Schließnasen vorzusehen.
Weiter ist eine die Schließberechtigung der weiteren Schließnase überprüfende weitere Einrichtung vorgesehen, wobei die weitere Einrichtung als Teilabschnitt der die Schließberechtigung der Schließnase überprüfenden Einrichtung ausgebildet ist.
So kann ein Schlüssel gefertigt werden, der beide Schließnasen oder nur eine der Schließnasen betätigen kann, wodurch entsprechend nur einer der Sicherungsmechanismen geöffnet oder geschlossen wird. Dieses kann vorteilhaft sein, wenn eine erste Person zwar nur die eine Sicherungseinrichtung, nicht aber beide Sicherungseinrichtungen betätigen können soll. Beispielsweise mag es einer Mehrzahl von Personen gestattet sein, das Türschloss zu betätigen, nicht aber den Panzerriegel. Die Betätigung von Türschloss und Panzerriegel zugleich ist hingegen nur einer Person oder nur wenigen Personen vorbehalten.
Zur Ausführung dieser Ausgestaltungen können entsprechend auch mehrere Kupplungen vorgesehen sein, die mit den die Schließberechtigungen überprüfenden Abschnitten verbunden sind.
Alternativ ist eine bei Vorliegen der Schließberechtigung der weiteren Schließnase die weitere Schließnase mit der weiteren Einrichtung verbindende weitere Kupplung bereitgestellt. So reicht eine einfache Schließberechtigung aus, um beide Sicherungseinrichtungen gleichzeitig zu betätigen.
Die die Schließberechtigung der Schließnase überprüfende Einrichtung und/oder die die Schließberechtigung der weiteren Schließnase überprüfende weitere Einrichtung weisen bevorzugt einen Schlüsselkanal auf.
Alternativ kann der Schließzylinder auch als digitaler Schließzylinder ausgebildet sein, wobei hier besonders einfach unterschiedliche Schließberechtigungen für die erste und die weitere Schließnase vergeben werden können.
Die Erfindung wird im Folgenden anhand eines in den beigefügten Zeichnungen dargestellten, besonders bevorzugt ausgestalteten Ausführungsbeispiels näher erläutert. Es zeigen:

1 ein besonders bevorzugt ausgestaltetes Ausführungsbeispiel eines Schließzylinders nach der Erfindung in einer perspektivischen Ansicht;
2 eine Tür mit einem einen Schließzylinder nach Erfindung aufweisenden Türschloss in einer perspektivischen Ansicht; und
3 eine Seitenansicht der Tür aus 2.

1 zeigt ein besonders bevorzugt ausgestaltetes Ausführungsbeispiel eines Schließzylinders nach der Erfindung in einer perspektivischen Ansicht.
Speziell zeigt 1 einen Schließzylinder 10 mit einer um die Längsachse des Schließzylinders 10 drehbar eingerichteten Schließnase 20, wobei eine die Schließberechtigung der Schließnase 20 überprüfende Einrichtung und eine bei Vorliegen der Schließberechtigung die Schließnase 20 mit der Einrichtung verbindende Kupplung vorgesehen sind.
Als Besonderheit weist der besonders ausgestaltete Schließzylinder 10 eine parallel zur Schließnase 20 angeordnete, um die Längsachse des Schließzylinders 10 drehbar eingerichtete weitere Schließnase 30 auf.
Die Schließberechtigung wird im vorliegenden Fall durch Einführen eines (passenden) Schlüssels 40 in den Schlüsselkanal des Schließzylinders 10 überprüft, wobei eine Drehung des Schlüssels 40 zu einer gemeinsamen Drehung der beiden Schließnasen 20, 30 führt.
Die erste Schließnase 20 ist zum Betätigen einer ersten Sicherungseinrichtung und die zweite Schließnase 30 zum Betätigen einer zweiten Sicherungseinrichtung eingerichtet.
2 zeigt hierfür ein praktisches Anwendungsbeispiel, nämlich eine Tür 100 mit einem einen Schließzylinder 10 nach Erfindung aufweisenden Türschloss 120 in einer perspektivischen Ansicht. Die Tür 100 weist ein Türschild 110 mit einem Türschloss 120 auf, an dem zusätzlich ein Panzerriegel 130 angeordnet ist.
Mit Hilfe des erfindungsgemäß ausgestalteten Zylinderschlosses 10 ist es möglich in einem einzigen Schritt sowohl das Türschloss 120 als auch den Panzerriegel 130 zu betätigen. Alternativ kann bei Vorliegen unterschiedlicher Schließberechtigungen beispielsweise vorgesehen sein, dass der Schlüssel 30 (oder ein digitales Äquivalent) nur das Türschloss 120, nicht aber den Panzerriegel 130 betätigen kann.
Dadurch, dass es nur eines einzigen Schließzylinders 10 zur Verriegelung von zwei Sicherungseinrichtungen 120, 130 bedarf, ist zum einen der Montageaufwand verringert. Zum anderen ist aber auch der Arbeits- und insbesondere Zeitaufwand beim Verschließen der Tür 100 reduziert.
3 verdeutlicht noch einmal die räumliche Anordnung von Schließzylinder 10, Türschloss 120 und Panzerriegel 130 in einer Seitenansicht der zuvor in 2 gezeigten Tür 100. Es versteht sich, dass Türschloss 120 und Panzerriegel 130 so angeordnet sein müssen, dass die Schließnasen 20, 30 diese Sicherungseinrichtungen erreichen können. In der Praxis stellt dieses jedoch kein Problem dar, sondern führt zu dem Vorteil, dass alle Sicherungseinrichtungen räumlich zusammengeführt und einfacher zu bedienen sind.

Claims

Schließzylinder (10) mit - einer um die Längsachse des Schließzylinders (10) drehbar eingerichteten ersten Schließnase (20), - einer die Schließberechtigung der ersten Schließnase (20) überprüfenden Einrichtung, - einer bei Vorliegen der Schließberechtigung die erste Schließnase (20) mit der Einrichtung verbindenden Kupplung, - einer parallel zur ersten Schließnase (20) angeordneten, um die Längsachse des Schließzylinders (10) drehbar eingerichteten weiteren Schließnase (30) und - einer die Schließberechtigung der weiteren Schließnase (30) überprüfenden weiteren Einrichtung, dadurch gekennzeichnet, dass die weitere Einrichtung als Teilabschnitt der die Schließberechtigung der ersten Schließnase (20) überprüfenden Einrichtung ausgebildet ist.
Schließzylinder (10) nach Anspruch 1, gekennzeichnet durch eine bei Vorliegen der Schließberechtigung der weiteren Schließnase (30) die weitere Schließnase (30) mit der weiteren Einrichtung verbindende weitere Kupplung.
Schließzylinder (10) nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass die die Schließberechtigung der ersten Schließnase (20) überprüfende Einrichtung und/oder die die Schließberechtigung der weiteren Schließnase (30) überprüfende weitere Einrichtung einen Schlüsselkanal aufweist.