DE102016119989A1

DE102016119989A1 - Applikator für Nagellack

Info

Publication number: DE102016119989A1
Application number: DE102016119989.3A
Authority: DE
Inventors: Josefine Rohn; Neele Veldboer; Henna Lesnik; Anna Riese; Célia Beckmann; Linda Schellenberg
Original assignee: Individual
Current assignee: Individual
Priority date: 2016-10-20
Filing date: 2016-10-20
Publication date: 2018-04-26
Also published as: DE202016106045U1

Abstract

Die Erfindung betrifft einen Stift (10) mit einer Schreibspitze (12) und einer Vorratskammer (14), die eine Nagellackzusammensetzung enthält, dadurch gekennzeichnet, dass die freie Durchflussfläche für die Nagellackzusammensetzung in der Schnittfläche senkrecht zur Stiftachse über den gesamten Durchmesser des Stiftes (10) hinweg von der Vorratskammer (14) bis zur Schreibspitze (12) in Ruheposition immer in einem Bereich von 0,1 bis 100 mmliegt.

Description

Die Erfindung betrifft einen Stift mit einer Schreibspitze und einer Vorratskammer, die eine Nagellackzusammensetzung enthält.
Bislang wird Nagellack über Pinsel auf Fingernägel aufgetragen, die vorher in Nagellack eingetaucht werden. Diese Form der Applikation von Nagellack hat verschiedene Nachteile. Zum einen lässt sich Nagellack auf diese Weise unterwegs nur schwierig auftragen. Zum anderen kommt es bei der Auftragung durch einen Pinsel dazu, dass der Nagellack tropft und auch nicht sehr präzise aufgetragen werden kann.
DE102011120943A1 beschreibt einen Lackmalstift.
US4470715A , US4764044A , WO2012029791A1 , DE202004020008 beschreiben Applikatoren für Nagellack.
Die bisherigen Lösungen für Applikatoren für Nagellack haben sich nicht durchsetzen können, da sie allesamt den Nachteil haben, dass der Nagellack entweder nicht die gewünschte Konsistenz hat, weil er zu sehr verdünnt ist, oder nicht in hinreichender Menge zur Applikationsspitze transportiert werden kann.
Die Aufgabe der vorliegenden Erfindung wird in einer ersten Ausführungsform durch einen Stift mit einer Schreibspitze und einer Vorratskammer, die eine Nagellackzusammensetzung enthält, gelöst, dadurch gekennzeichnet, dass die freie Durchflussfläche für die Nagellackzusammensetzung in der Schnittfläche senkrecht zur Stiftachse über den gesamten Durchmesser des Stiftes hinweg von der Vorratskammer bis zur Schreibspitze in Ruheposition immer in einem Bereich von 0,1 bis 100 mm² liegt.
Ruheposition im Sinne der Erfindung ist die Position, in der der Stift nicht in Benutzung ist.
Die freie Durchflussfläche im Sinne der Erfindung definiert den Hohlraum im Innern des Stiftes, durch den die Nagellackzusammensetzung von der Vorratskammer zur Schreibspitze fließen kann. Im unabhängigen Anspruch 1 wird sie so definiert, dass derjenige Hohlraum, durch den die Nagellackzusammensetzung fließen kann und der sich in einer beliebigen Schnittfläche zwischen Vorratskammer und Schreibspitze befindet, als Durchflussfläche bezeichnet wird.
Der Stift
Vorzugsweise weist der erfindungsgemäße Stift eine Ventileinrichtung mit einem Ventilstößel auf. Die Ventileinrichtung weist vorzugsweise einen Ventilstößel auf, der mittels der Schreibspitze gegen die Federkraft eines an einem Ventilgehäuse vorgesehenen Ventil-Federelements axial beweglich ist. Die Ventileinrichtung kann dadurch bei Druck auf die Schreibspitze geöffnet werden.
Vorzugsweise ist zwischen Ventilstößel und Schreibspitze kein Dichtungselement oder Ventilverschlussteil angeordnet.
Zur besseren Beschreibung des Stiftes wird vollumfänglich Bezug auf DE202015005359U1 genommen. DE202015005359U1 beschreibt einen herkömmlichen Stift zum Auftragen von Farbzusammensetzungen (z.B. in Markierstiften). Im Prinzip kann bei der vorliegenden Erfindung vorzugsweise ein Stift wie in 2 der DE202015005359U1 , der nur dadurch modifiziert ist, dass Dichtungselement oder das gesamte Ventilverschlussteil aus dem dort beschriebenen Stift entfernt wird. In DE202015005359U1 ist der Durchfluss von der Vorratskammer zur Schreibspitze in der Ruheposition nämlich vollständig unterbunden und die freie Durchflussfläche in wenigstens einer Schnittfläche senkrecht zur Stiftachse über den gesamten Durchmesser des Stiftes hinweg von der Vorratskammer bis zur Schreibspitze in Ruheposition ist null.
Vorzugsweise ist die Schreibspitze mit dem Ventilstößel direkt verbunden, ganz besonders bevorzugt stoffschlüssig und noch weiter bevorzugt über eine Verklebung verbunden. Der Klebstoff für die Verklebung ist vorzugsweise ein Schmelzklebstoff. Durch die Verklebung des Ventilstößels mit der Schreibspitze kommt es zu einer zuverlässigen Kraftübertragung von der Schreibspitze auf den Ventilstößel, auch wenn Führungselemente oder Dichtelemente - wie vorliegend bevorzugt - fehlen. Ein Führungskanal innerhalb des Ventilstößels, wie er in der DE202015005359U1 beschrieben wird, ist dadurch überflüssig. Der Führungskanal führt zu einer Schwächung der mechanischen Stabilität des Ventilstößels, so dass diese bevorzugte Ausführungsform einen Vorteil gegenüber der DE202015005359U1 aufweist.
In der Vorratskammer sind vorzugsweise 2 - 3 Mischkugeln vorgesehen. Oft ist in Stiften für den herkömmlichen Farbauftrag nur eine Mischkugel vorgesehen. Bei der vorliegenden Erfindung hat es sich als vorteilhaft herausgestellt, wenn zwei Mischkugeln eingesetzt werden, da sich die im Vergleich zu einer Farbtinte recht zähe Nagellackzusammensetzung dann besser verarbeiten lässt. Die Mischkugeln sind vorzugsweise aus Metall. Dies hat den Vorteil, dass sie die Nagellackzusammensetzung durch die höhere Masse im Vergleich zu beispielsweise Kunststoffkugeln besser durchmischen können. Der Durchmesser der Mischkugeln liegt vorzugsweise in einem Bereich von mehr als der Hälfte des Innendurchmessers der Vorratskammer bis zum Innendurchmesser der Vorratskammer.
Vorzugsweise liegt die freie Durchflussfläche an der Schnittfläche mit der geringsten Durchflussfläche in einem Bereich von 1 bis 20 mm².
Die Schreibspitze besteht vorzugsweise aus Filz. Die Schreibspitze besteht unabhängig davon vorzugsweise aus Polyester, besonders bevorzugt aus Polyesterfilz. Unabhängig davon weist die Schreibspitze an ihrer breitesten Stelle einen Durchmesser in einem Bereich von 1 bis 5 mm, ganz besonders bevorzugt in einem Bereich von 2 bis 4 mm auf. Die Schreibspitze steht in Ruheposition vorzugsweise aus dem Gehäuse des Stiftes 2 bis 5 mm heraus.
Vorzugsweise weist der Stift ein Etikett auf, mit dem der Stift auf der Außenseite beklebt ist. Sofern die Vorratskammer eine Vorrichtung zum Öffnen wie beispielsweise eine Schraubverbindung oder Steckverbindung umfasst, wird das Etikett vorzugsweise über die Vorrichtung zum Öffnen geklebt. Auf diese Weise kann verhindert werden, dass die Nagellackzusammensetzung von den Benutzern des Stiftes ohne Autorisierung ausgetauscht, nachgefüllt oder ersetzt wird.
Die Nagellackzusammensetzung
Die erfindungsgemäße Nagellackzusammensetzung enthält vorzugsweise zusätzlich zu einem herkömmlichen Nagellack höchstens 10 Gew.% Lösungsmittel. Liegt der Anteil darüber, so verliert die Nagellackzusammensetzung ihre Deckkraft. Ein weiterer Nachteil bei einem zu hohen Anteil an zusätzlichem Lösungsmittel ist die Gefahr, dass die Nagellackzusammensetzung in größeren Tropfen aus dem Stift austritt und so zu schwer kontrollierbarem Auftrag der Nagellackzusammensetzung auf den Fingernagel führt. Weiterhin bevorzugt enthält die erfindungsgemäße Nagellackzusammensetzung zusätzlich zu einem herkömmlichen Nagellack wenigstens 0,1 Gew.%, besonders bevorzugt wenigstens 5 Gew.% Lösungsmittel. Ein entsprechend geringer Anteil an zusätzlichem Lösungsmittel kann dabei helfen, den Durchfluss der Nagellackzusammensetzung zur Schreibspitze zu erleichtern.
Das Lösungsmittel ist vorzugsweise ein protisches Lösungsmittel. Die Erfinderinnen haben beobachtet, dass aprotische Lösungsmittel wie beispielsweise Aceton dafür sorgen, dass sich bestimmte Bestandteile der Nagellackzusammensetzung herauslösen und der Nagellack dadurch seine Funktion verlieren kann. Das Lösungsmittel ist vorzugsweise polar. Vorzugsweise liegt das Dipolmoment des Lösungsmittels bei wenigstens 4 × 10^-30 Cm. Das Lösungsmittel ist vorzugsweise ein Alkohol, insbesondere bevorzugt Isopropanol.
Vorzugsweise enthält der erfindungsgemäße Stift Nagellackzusammensetzung in einem Bereich von 7 bis 11 ml.
Vorzugsweise liegt die Viskosität der Nagellackzusammensetzung bei weniger als 50 mPas (Brookfield LV, DV III Ultra Rheometer, Spindel: 40, RPM: 10, 25°C, 1 atm).
Weitere Ausführungsformen
Verwendung des erfindungsgemäßen Stifts zum Lackieren von Fingernägeln.
Verfahren zum Lackieren von Fingernägeln, dadurch gekennzeichnet, dass man Nagellack mit einem erfindungsgemäßen Stift auf einen Fingernagel appliziert.
Weitere praktische Ausführungsformen und Vorteile der Erfindung sind nachfolgend im Zusammenhang mit den Zeichnungen beschrieben. Es zeigen:

1 zeigt einen erfindungsgemäßen Stift.

Ausführungsbeispiel
In 1 ist ein erfindungsgemäßer Stift 10 dargestellt. Der Stift 10 umfasst eine Vorratskammer 14 zum Einfüllen einer Nagellackzusammensetzung und ein mittels eines Gewindes 28 auf die Vorratskammer 14 aufschraubbares Gehäusevorderteil 22. In dem Gehäusevorderteil 22 ist eine Schreibspitze 12, zur Applikation der Nagellackzusammensetzung auf einen Fingernagel angeordnet. Die Schreibspitze 12 weist vorliegend an ihrer breitesten Stelle einen Durchmesser von 2,5 mm auf.
Der Stift 10 weist ferner eine Ventileinrichtung 16 auf. Die Ventileinrichtung 16 umfasst ein Ventil-Federelement 24 und einen Ventilstößel 18. Das Ventil-Federelement 24 ist mit einem Ventilgehäuse 26 verbunden. Das Ventilgehäuse 26 mit dem Ventil-Federelement 24 ist fest mit der Vorratskammer 14 verbunden. Der Ventilstößel 18 ist mittels Verkleben mit der Schreibspitze 12 verbunden. Die Schreibspitze 12 und der Ventilstößel 18 sind gegenüber dem Gehäusevorderteil 22 und dem Ventil-Federelement 24 entlang der Stiftachse beweglich gelagert, so dass bei einem Druck auf die Schreibspitze 12, der Ventilstößel 18 eine Kraft auf das Ventil-Federelement 24 ausübt. Dadurch wird die Ventileinrichtung 16 derart geöffnet, dass eine erfindungsgemäße freie Durchflussfläche senkrecht zur Stiftachse freigegeben wird und ein Durchfluss von Nagellackzusammensetzung von der Vorratskammer 14 zur Schreibspitze 12 erfolgen kann.
Zur Bedeckung der Schreibspitze 12 in einer Ruheposition des Stiftes 10 ist eine Verschlusskappe 20 vorgesehen, die bedarfsweise mit dem Gehäusevorderteil 22 lösbar verbunden werden kann. In Ruheposition ragt die Schreibspitze 12 circa 3 mm gegenüber dem Gehäusevorderteil 22 heraus.
Die Schreibspitze 12 wird mit Schmelzkleber direkt mit dem Ventilstößel 18 verklebt und die Schreibspitze 12 auf ein Maß verkürzt, so dass die Schreibspitze 12 in Ruheposition 3 mm aus dem Stift heraussteht. In die Vorratskammer 14 des Stiftes 10 ist vorliegend 9 ml roter essence Gel Nail Polish der Firma Cosnova eingefüllt, der mit 0,1 ml Isopropanol versetzt ist.
Die in der vorliegenden Beschreibung, in den Zeichnungen sowie in den Ansprüchen offenbarten Merkmale der Erfindung können sowohl einzeln als auch in beliebigen Kombinationen für die Verwirklichung der Erfindung in ihren verschiedenen Ausführungsformen wesentlich sein. Die Erfindung ist nicht auf die beschriebenen Ausführungsformen beschränkt. Sie kann im Rahmen der Ansprüche und unter Berücksichtigung der Kenntnisse des zuständigen Fachmanns variiert werden.
Bezugszeichenliste

10: Stift
12: Schreibspitze
14: Vorratskammer
16: Ventileinrichtung
18: Ventilstößel
20: Verschlusskappe
22: Gehäusevorderteil
24: Ventil-Federelement
26: Ventilgehäuse
28: Gewinde

ZITATE ENTHALTEN IN DER BESCHREIBUNG
Diese Liste der vom Anmelder aufgeführten Dokumente wurde automatisiert erzeugt und ist ausschließlich zur besseren Information des Lesers aufgenommen. Die Liste ist nicht Bestandteil der deutschen Patent- bzw. Gebrauchsmusteranmeldung. Das DPMA übernimmt keinerlei Haftung für etwaige Fehler oder Auslassungen.
Zitierte Patentliteratur

DE 102011120943 A1 [0003]
US 4470715 A [0004]
US 4764044 A [0004]
WO 2012029791 A1 [0004]
DE 202004020008 [0004]
DE 202015005359 U1 [0011, 0012]

Claims

Stift (10) mit einer Schreibspitze (12) und einer Vorratskammer (14), die eine Nagellackzusammensetzung enthält, dadurch gekennzeichnet, dass die freie Durchflussfläche für die Nagellackzusammensetzung in der Schnittfläche senkrecht zur Stiftachse über den gesamten Durchmesser des Stiftes (10) hinweg von der Vorratskammer (14) bis zur Schreibspitze (12) in Ruheposition immer in einem Bereich von 0,1 bis 100 mm² liegt.
Stift gemäß Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass der Stift (10) eine Ventileinrichtung (16) mit einem Ventilstößel (18) aufweist, wobei die Schreibspitze (12) mit dem Ventilstößel (18) direkt verbunden ist.
Stift gemäß einem der Ansprüche 1 oder 2, dadurch gekennzeichnet, dass die freie Durchflussfläche an der Schnittfläche mit der geringsten Durchflussfläche in einem Bereich von 1 bis 20 mm² liegt.
Stift gemäß einem der Ansprüche 1 bis 3, dadurch gekennzeichnet, dass die erfindungsgemäße Nagellackzusammensetzung zusätzlich zu einem herkömmlichen Nagellack höchstens 10 Gew.% Lösungsmittel enthält.
Stift gemäß einem der Ansprüche 1 bis 4, dadurch gekennzeichnet, dass die erfindungsgemäße Nagellackzusammensetzung zusätzlich zu einem herkömmlichen Nagellack wenigstens 0,1 Gew.% Lösungsmittel enthält.
Stift gemäß einem der Ansprüche 1 bis 5, dadurch gekennzeichnet, dass die Viskosität der Nagellackzusammensetzung bei weniger als 50 mPas liegt.
Stift gemäß einem der Ansprüche 1 bis 6, dadurch gekennzeichnet, dass die Schreibspitze (12) an ihrer breitesten Stelle einen Durchmesser in einem Bereich von 1 bis 5 mm aufweist.
Stift gemäß einem der Ansprüche 4 bis 7, dadurch gekennzeichnet, dass das Lösungsmittel protisch und/oder polar ist.
Verwendung des Stifts (10) gemäß einem der Ansprüche 1 bis 8 zum Lackieren von Fingernägeln.
Verfahren zum Lackieren von Fingernägeln, dadurch gekennzeichnet, dass man Nagellack mit einem Stift (10) gemäß einem der Ansprüche 1 bis 8 auf einen Fingernagel appliziert.