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Die Erfindung betrifft ein Verfahren zum Erhöhen eines Rad-Schiene-Reibwerts bei einem Schienenfahrzeug, eine Vorrichtung zum Durchführen des Verfahrens und ein Schienenfahrzeug mit der Vorrichtung.
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Zur Verbesserung eines Reibwertes zwischen einem Rad und einer Schiene bei einem Schienenfahrzeug wird heute Sand, in der Regel Kies, an einem führenden Radsatz auf die Schiene gestreut, z.B. bei Schnee, Eis, Regen, Laub, Verschmutzungen oder ähnlichem auf der Schiene. Wenn das Rad über den Sand bzw. Kies hinwegfährt, werden Sand- bzw. Kiesstücke von dem Rad zermahlen und erhöhen den Reibwert zwischen dem Rad und der Schiene.
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Das heute gebräuchliche System mit Sand hat folgende prinzipielle Nachteile: Der Sand ist schwer. Es müssen entsprechend große Behälter auf dem Schienenfahrzeug mitgeführt werden. Eine Dosierung des Sandes, ein Ansprechverhalten und ein Nachlaufen nach einer Abschaltung ist nur mit relativ großen Toleranzen möglich. Der Sand muss gut getrocknet sein bzw. im Betrieb weiter getrocknet werden. Rohre für den Sand müssen beheizt werden. Radsätze werden nur von einer Seite mit Sand beaufschlagt, eine Besandung bei einem Fahrtrichtungswechsel ist in der Regel nicht möglich. Eine Befüllung einer Sandungsanlage wird durch eine damit verbundene Staubbildung als gesundheitsgefährdend eingestuft, so dass automatische Befüllanlagen benötigt werden. Es gibt Vorfälle, bei denen das Schienenfahrzeug komplett auf dem Sand zum Stehen kommt und dann quasi elektrisch isoliert auf Schienen stehen bleibt. In diesem Fall werden Gleisstromkreise einer Gleisbesetztmeldung nicht mehr kurzgeschlossen und das Schienenfahrzeug „verschwindet“ damit für einen Fahrdienstleiter. Eine derartige Situation wird über betriebliche Weisungen abgemildert.
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Die Druckschrift
DE 10 2013 016 881 A1 beschreibt eine Ausbringeinrichtung für einen ersten Reibwertmodifikator, einen zweiten Reibwertmodifikator oder eine Mischung davon. Jeder Reibwertmodifikator kann fest, granular, pastös oder flüssig sein. Die Ausbringeinrichtung ist für ein Schienenfahrzeug vorgesehen. Nachteilig ist hierbei, dass feste, granulare Reibwertmodifikatoren die gleichen Probleme hervorrufen können wie Sand oder Kies. Pastöse oder flüssige Reibwertmodifikatoren können in einem Fahrbetrieb von einer Rad-Schiene-Paarung verdrängt werden oder von einer Radoberfläche bzw. einer Schienenoberfläche abfließen.
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Aus dem
Zeitungsartikel „Weichtier-Kleber für die Medizin" im „Hennigsdorfer Generalanzeiger" vom 25. April 2012 ist ein Klebematerial bekannt, das aus einem Muschelklebstoff gewonnen wird. Der Muschelklebstoff haftet unter Wasser fest auf nahezu jeder Art von Oberfläche und ist robust. Dazu trägt der Bestandteil Dihydroxyphenylalanin (DOPA) bei, der eine Aminosäure ist. Daraus werden bereits Klebstoffe abgeleitet, die in der Medizin verwendet werden können. Ein Polymerklebstoff mit von DOPA abgeleiteten Nitrodopamin-Gruppen hat außerdem die Eigenschaft, dass er sich unter einer Einstrahlung von Ultraviolettlicht zersetzt. Dadurch wird der Muschelklebstoff wieder ablösbar. Der Muschelklebstoff ist außerdem biokompatibel. Nachteilig ist hierbei, dass außer einer Anwendung in der Medizin noch kein weiterer Anwendungsbereich gefunden wurde.
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Der Erfindung liegt daher die Aufgabe zu Grunde, ein Verfahren und eine Vorrichtung bereit zu stellen, mit denen ein Rad-Schiene-Reibwert erhöht wird, wobei ein verbessertes reibwerterhöhendes Material zum Einsatz kommt.
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Diese Aufgabe wird erfindungsgemäß mit einem Verfahren nach Anspruch 1 gelöst. Weiterhin wird die Aufgabe mit einer Vorrichtung nach Anspruch 8 gelöst. Vorteilhafte Ausgestaltungen der Erfindung sind in den Unteransprüchen enthalten.
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Erfindungsgemäß besteht die Lösung der Aufgabe in einem Verfahren zum Erhöhen eines Rad-Schiene-Reibwerts bei einem Schienenfahrzeug, wobei mindestens ein Fluid in einer Vorrichtung aus mindestens einem Vorratsbehälter durch mindestens eine Fluidverbindung zu mindestens einer Auslassdüse geleitet wird und in Richtung einer Rad-Schiene-Paarung aus der Auslassdüse ausströmt, wobei mindestens eine Steuerungseinheit mindestens eine Menge des Fluids steuert. Das Fluid haftet an einer Rad-Schiene-Paarung und bildet mindestens eine klebrige Oberfläche.
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Der Vorteil der erfindungsgemäßen Lösung besteht darin, dass anstelle von Sand ein neuartiges Fluid bzw. eine neuartige newtonsche oder nichtnewtonsche Flüssigkeit zur Reibwerterhöhung eingesetzt wird. Damit werden die Nachteile einer Verwendung von Sand in einer Sandungsanlage vermieden. Das Fluid haftet auf einer Rad-Schiene-Paarung, d.h. auf einem Rad und/oder einer Schiene, und bildet eine klebrige Oberfläche, so dass die Reibung zwischen dem Rad und der Schiene bei einem Abrollen des Rades erhöht wird. Das Fluid wird in einer Vorrichtung aufbewahrt und geführt, die den Vorratsbehälter, die Fluidverbindung und die Auslassdüse umfasst.
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Insbesondere ist das Fluid flüssigkeitsartig oder pastenartig und wird in Richtung der Rad-Schiene-Paarung gespritzt oder gesprüht. Das Fluid kann also eine newtonsche Flüssigkeit oder eine nichtnewtonsche Flüssigkeit sein und als solches besser geführt und dosiert werden als z.B. Sand. Ein Fluidstrahl kann durch Spritzen oder Sprühen gezielt auf die Rad-Schiene-Paarung gerichtet werden.
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Vorzugsweise ist das Fluid nach dem Anhaften an der Rad-Schiene-Paarung biologisch abbaubar, insbesondere unter einem Einfluss einer Ultraviolettstrahlung. Auf diese Weise werden Rückstände an dem Rad und/oder der Schiene vermieden. Insbesondere entstehen keine umweltbelastenden Substanzen.
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In einer zweckmäßigen Ausführung der Erfindung umfasst das Fluid eine Aminosäure, z.B. Dihydroxyphenylalanin (DOPA) und/oder eine damit verwandte Aminosäure, z.B. Nitrodopamin, und/oder mindestens einen weiteren Bestandteil eines Muschelklebers. Diese Art von Aminosäuren ist biologisch abbaubar und wasserresistent und damit auch bei regnerischer oder feuchter Witterung gut verwendbar. Nitrodopamin ist unter dem Einfluss der Ultraviolettstrahlung wiederablösbar.
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Außerdem kann das Fluid mindestens ein Frostschutzmittel umfassen, das ein Einfrieren des Fluids in der Vorrichtung verhindert. Auf diese Weise ist das Fluid auch bei kalter Witterung gut verwendbar.
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Beispielsweise kann das Fluid mindestens einen Zusatzstoff umfassen, der ein Festkleben des Fluids in der Vorrichtung verhindert und bei einem Austreten des Fluids aus der Auslassdüse verdunstet. Dadurch werden der Vorratsbehälter, die Fluidleitung und die Auslassdüse vor einem Festsetzen von verfestigtem Fluid geschützt.
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Außerdem kann das Fluid ein spezifisches Gewicht aufweisen, das kleiner ist als das spezifische Gewicht von Sand, insbesondere Kies, und/oder das Fluid kann gesundheitlich unbedenklich sein. Es ist vorteilhaft, wenn das spezifische Gewicht des Fluid kleiner ist als das von Sand, denn dadurch kann ein von einem Schienenfahrzeug mitzuführendes Gewicht verringert werden. Ein gesundheitlich unbedenkliches Fluid ist vorteilhaft für das Wartungspersonal und es kann auf eine aufwendige automatische Befüllung der Vorrichtung verzichtet werden.
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Weiterhin besteht die Lösung der Aufgabe in einer Vorrichtung zum Durchführen des erfindungsgemäßen Verfahrens, bei der der Vorratsbehälter über die Fluidverbindung fluidtechnisch mit der Auslassdüse verbunden ist und die Steuerungseinheit über mindestens eine Betätigungseinrichtung mit der Fluidverbindung in Wirkverbindung steht. Die Auslassdüse umfasst mindestens eine Einstelleinrichtung, mittels derer mindestens eine Eigenschaft mindestens eines Fluidstrahls einstellbar ist.
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Vorteilhaft ist dabei, dass der Fluidstrahl nach Bedarf eingestellt werden kann. Die Eigenschaft des Fluidstrahls kann dabei eine Größe einer benetzten Fläche auf dem Rad und/oder der Schiene bestimmen. Dadurch kann eine Menge des benötigten Fluids optimiert werden.
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Vorzugsweise ist die Eigenschaft des Fluidstrahls mindestens eine Strahlrichtung, mindestens eine Strahlstärke und/oder mindestens eine Strahlform. Die Strahlrichtung und die Strahlstärke können genauer eingestellt werden, als z.B. bei der Verwendung von Sand. Eine Strahlform kann z.B. in Abhängigkeit von der Viskosität des Fluids eingestellt werden.
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In einer besonderen Ausgestaltung der Erfindung sind zwischen dem Vorratsbehälter und der Auslassdüse mindestens eine Hydraulikpumpe, mindestens eine Wartungseinheit, mindestens ein Rückschlagventil und mindestens ein Absperrhahn angeordnet, wobei die Wartungseinheit vorzugsweise mindestens einen Filter, mindestens einen Abscheider und mindestens eine Druckreduzierung umfasst. Die genannten Bauteile ermöglichen eine gute Handhabung des Fluids innerhalb der Vorrichtung. Der Filter dient zur Reinigung des Fluids und der Abscheider zur Abtrennung von z.B. überschüssigem Wasser aus dem Fluid. Die Druckreduzierung umfasst ein Druckventil das trotz möglicherweise veränderlicher Drücke auf der Eingangsseite dafür sorgt, dass auf der Ausgangsseite ein bestimmter Ausgangsdruck nicht überschritten wird.
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In einer weiteren Ausgestaltung steht die Betätigungseinrichtung mit mindestens einer Ventileinrichtung in der Fluidverbindung in Wirkverbindung. Die Betätigungseinrichtung dient zusammen mit der Ventileinrichtung zu einer Beeinflussung einer Durchflussmenge bzw. einer Dosierung des Fluids und kann manuell oder mittels der Steuerungseinheit automatisch betätigt werden.
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In einer vorteilhaften Weiterbildung der Erfindung sind mindestens eine erste Fluidzuleitung und mindestens eine zweite Fluidzuleitung in einer Fahrtrichtung des Schienenfahrzeugs auf gegenüberliegenden Seiten eines Rades angeordnet, und mittels mindestens einer Fahrtrichtungsumschaltung ist die zur jeweils aktuellen Fahrtrichtung gehörige Fluidzuleitung aktivierbar. Vorteilhaft ist dabei, dass die Rad-Schiene-Paarung in beiden Fahrtrichtungen des Schienenfahrzeugs von dem Fluid benetzt werden kann.
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Gemäß einer besonderen Ausgestaltung weist die Vorrichtung mindestens eine mit dem Fluid in Kontakt kommende Oberflächenstruktur auf, die ein Festkleben des Fluids an der Oberflächenstruktur verhindert, wobei die Oberflächenstruktur insbesondere einen Lotos-Effekt aufweist. Als Lotos-Effekt wird die geringe Benetzbarkeit einer Oberfläche bezeichnet, wie sie bei einer Lotospflanzenoberfläche beobachtet werden kann, die eine besondere Oberflächenstruktur aufweist. Entsprechend perlen Flüssigkeiten auf Oberflächenstrukturen ab, die technische Nachahmungen der natürlichen Oberflächenstrukturen der Lotospflanze darstellen. Oberflächenstrukturen mit geringer Benetzbarkeit werden auch als hydrophobe Oberflächen bezeichnet. Es ist wichtig, dass ein Festkleben des Fluids an der Oberflächenstruktur in der Vorrichtung verhindert wird, weil damit Verstopfungen und/oder Verengungen in der Vorrichtung vermieden werden können.
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Zweckmäßig kann die Vorrichtung beheizbar und/oder kühlbar sein. Dadurch kann die Vorrichtung sowohl bei kalten als auch bei warmen Umgebungstemperaturen betrieben werden.
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Beansprucht wird außerdem ein Schienenfahrzeug mit der erfindungsgemäßen Vorrichtung.
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Im Folgenden wird ein Ausführungsbeispiel der Erfindung anhand von einer einzigen Figur näher erläutert.
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Die Figur zeigt einen schematischen Aufbau einer erfindungsgemäßen Vorrichtung.
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In der einzigen Figur sind die erfindungsgemäße Vorrichtung 1 und zwei Räder 2 eines ansonsten nicht weiter dargestellten Schienenfahrzeugs dargestellt. Die Räder 2 bewegen sich auf einer Schiene bzw. Fahrschiene 3.
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Die Vorrichtung 1 umfasst fluidtechnische Komponenten, die in einer vorgegebenen Reihenfolge entlang einer Fluidverbindung bzw. einer Fluidleitung 5 angeordnet sind. Die Fluidverbindung kann mindestens ein Rohr und/oder mindestens einen Schlauch umfassen. Die Fluidverbindung 5 beginnt an einem Vorratsbehälter 4 für das Fluid und verläuft weiter zu einer an das Fluid angepassten Hydraulikpumpe 6. Im weiteren Verlauf der Fluidverbindung 5 ist eine Wartungseinheit 7 mit einem Filter 7a, einem Abscheider 7b und einer Druckreduzierung 7c angeordnet. Hinter der Wartungseinheit 7 führt die Fluidverbindung 5 zu einem Rückschlagventil 9 und darauf folgend zu einem Absperrhahn 10. Zwischen der Wartungseinheit 7 und dem Rückschlagventil 9 ist eine Steuerungseinheit 8 mit einer Betätigungseinrichtung 8a angeordnet. Die Steuerungseinheit 8 ist über eine Steuerleitung 8b mit der Betätigungseinrichtung 8a verbunden. Die Betätigungseinrichtung 8a ist mit einer Ventileinrichtung 8c in der Fluidverbindung 5 verbunden.
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Die Fluidverbindung 5 verbindet weiterhin den Absperrhahn 10 mit einer Fahrtrichtungsumschaltung 11, die die Fluidverbindung 5 in eine erste Fluidzuleitung 11a und eine zweite Fluidzuleitung 11b aufteilt. Die erste Fluidzuleitung 11a führt zu den Rädern 2 und der Schiene 3 und ist einer ersten Fahrtrichtung x1 des Schienenfahrzeugs entgegengerichtet. Die zweite Fluidzuleitung 11b führt zu den Rädern 2 und der Schiene 3 und ist einer zweiten Fahrtrichtung x2 des Schienenfahrzeugs entgegengerichtet.
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Die erste Fluidzuleitung 11a und die zweite Fluidzuleitung 11b weisen gemäß der Figur jeweils eine Verzweigung für zwei Räder 2 auf, können aber auch Verzweigungen für mehr als zwei Räder 2 aufweisen. Alternativ können die erste Fluidzuleitung 11a und die zweite Fluidzuleitung 11b jeweils unverzweigt und jeweils nur für ein Rad 2 vorgesehen sein. An jedem Ende einer ersten Fluidzuleitung 11a und einer zweiten Fluidzuleitung 11b ist eine Auslassdüse 12 angeordnet. Die Auslassdüse 12 umfasst eine in der Figur nicht dargestellte Einstelleinrichtung für einen aus der Auslassdüse austretenden, in der Figur nicht dargestellten Fluidstrahl.
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Im Betrieb wird das Fluid in dem Vorratsbehälter 4 aufbewahrt und mittels der Hydraulikpumpe 6 aus dem Vorratsbehälter 4 herausgepumpt. In der Wartungseinheit 7 wird das Fluid mittels des Filters 7a von Verunreinigungen befreit. Im Abscheider 7b wird z.B. überschüssiges Wasser aus dem Fluid abgetrennt. Die Druckreduzierung 7c umfasst ein Druckventil das trotz möglicherweise veränderlicher Drücke auf der Eingangsseite des Druckventils dafür sorgt, dass auf der Ausgangsseite des Druckventils ein bestimmter Ausgangsdruck nicht überschritten wird.
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Die Steuereinheit 8 steuert über eine Steuerleitung 8b die Betätigungseinrichtung 8a in Abhängigkeit von vorgegebenen Parametern, z.B. einem Gleiten eines Rades 2 auf der Schiene 3. Die Betätigungseinrichtung 8a kann aber auch manuell betätigt werden. Die Betätigungseinrichtung 8a betätigt die Ventileinrichtung 8c zur Einstellung der Durchflussmenge des Fluids in der Fluidverbindung.
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Das Rückschlagventil 9 verhindert eine Rückströmung des Fluids in der Fluidverbindung 5. Mittels des Absperrhahnes 10 kann die Fluidverbindung 5 abgesperrt werden, z.B. wenn das Schienenfahrzeug nicht in Betrieb ist.
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Die Fahrtrichtungsumschaltung 11 ermöglicht einen Betrieb der Vorrichtung 1 in einer ersten Fahrtrichtung x1 und einer zweiten Fahrtrichtung x2 des Schienenfahrzeugs. Wenn das Schienenfahrzeug in der Fahrtrichtung x1 betrieben wird, wird die erste Fluidzuleitung 11a geöffnet und die zweite Fluidzuleitung 11b gesperrt. Dadurch wird das Fluid entgegen der ersten Fahrtrichtung x1 zu den Rädern 2 bzw. der Schiene 3 geleitet, wobei die Räder in der ersten Fahrtrichtung x1 abrollen. Wenn das Schienenfahrzeug in der Fahrtrichtung x2 betrieben wird, wird die zweite Fluidzuleitung 11b geöffnet und die erste Fluidzuleitung 11a gesperrt. Dadurch wird das Fluid entgegen der zweiten Fahrtrichtung x2 zu den Rädern 2 bzw. der Schiene 3 geleitet, wobei die Räder 2 in der zweiten Fahrtrichtung x2 abrollen.
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Alternativ kann die Fahrtrichtungsumschaltung 10 entfallen. Stattdessen kann für die erste Fahrtrichtung x1 und die zweite Fahrtrichtung x2 jeweils eine eigene Vorrichtung 1 vorhanden sein.
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An jeder Auslassdüse 12 wird der Fluidstrahl mit Hilfe der Einstelleinrichtung eingestellt. Wenn das Fluid eine newtonsche Flüssigkeit ist, kann es gesprüht oder gespritzt werden. Wenn das Fluid eine nichtnewtonsche Flüssigkeit ist, kann es gespritzt werden. Es können eine Strahlrichtung, eine Strahlstärke und eine Strahlform eingestellt werden. Die Einstellung erfolgt in Abhängigkeit von der Viskosität des Fluids. Je höher die Viskosität des Fluids ist, desto größer ist auch die erforderliche Strahlstärke. Die Strahlrichtung kann z.B. stärker in Richtung der Schiene 3 als in Richtung des Rads 2 liegen. Umgekehrt kann die Strahlrichtung auch stärker in Richtung des Rades 2 als in Richtung der Schiene 3 liegen. Die Strahlrichtung kann auch mittig auf den Zwischenraum zwischen dem Rad 2 und der Schiene 3 gerichtet sein. Die Strahlform kann kegelförmig sein, wobei ein Öffnungswinkel eines Fluidkegels eingestellt werden kann. Wenn der Fluidstrahl konzentriert ist, d.h. eine zylindrische Form aufweist, wird eine kleinere Fläche benetzt als wenn der Fluidstrahl kegelförmig aufgefächert ist. Der Fluidstrahl kann eine beliebige Anzahl von Teilstrahlen umfassen.
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Das Fluid haftet auf dem Rad 2 und/oder auf der Schiene 3 und bildet eine klebrige Oberfläche. Dadurch wird ein Reibwert zwischen dem Rad 2 und der Schiene 3 erhöht. Ein Durchrutschen oder Gleiten des Rades 2 auf der Schiene 3 wird vermieden. Dadurch wird der Verschleiß am Rad 2 und an der Schiene 3 vermindert und die Betriebssicherheit erhöht. Das Fluid kann Dihydroxyphenylalanin (DOPA) umfassen, eine Aminosäure, die aus einem natürlichen Muschelklebstoff gewonnen werden kann. Das Fluid kann auch Polymere umfassen, die Dihydroxyphenylalanin (DOPA) oder verwandte Gruppen, z.B. Nitrodopamin-Gruppen, aufweisen.
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Bezugszeichenliste
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- 1
- Vorrichtung
- 2
- Rad
- 3
- Schiene
- 4
- Vorratsbehälter
- 5
- Fluidverbindung
- 6
- Hydraulikpumpe
- 7
- Wartungseinheit
- 7a
- Filter
- 7b
- Abscheider
- 7c
- Druckreduzierung
- 8
- Steuerungseinheit
- 8a
- Betätigungseinrichtung
- 8b
- Steuerleitung
- 8c
- Ventileinrichtung
- 9
- Rückschlagventil
- 10
- Absperrhahn
- 11
- Fahrtrichtungsumschaltung
- 11a
- Erste Fluidzuleitung
- 11b
- Zweite Fluidzuleitung
- 12
- Auslassdüse
- x1
- Erste Fahrtrichtung
- x2
- Zweite Fahrtrichtung
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ZITATE ENTHALTEN IN DER BESCHREIBUNG
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Diese Liste der vom Anmelder aufgeführten Dokumente wurde automatisiert erzeugt und ist ausschließlich zur besseren Information des Lesers aufgenommen. Die Liste ist nicht Bestandteil der deutschen Patent- bzw. Gebrauchsmusteranmeldung. Das DPMA übernimmt keinerlei Haftung für etwaige Fehler oder Auslassungen.
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Zitierte Patentliteratur
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- DE 102013016881 A1 [0004]
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Zitierte Nicht-Patentliteratur
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- Zeitungsartikel „Weichtier-Kleber für die Medizin“ im „Hennigsdorfer Generalanzeiger“ vom 25. April 2012 [0005]