-
Die Erfindung betrifft einen Möbelgleiter gemäß dem Oberbegriff des Patentanspruchs 1.
-
Derartige Möbelgleiter werden üblicherweise an die auf einem Holzboden oder dergleichen aufliegenden Bereiche von Möbelstücken, beispielsweise an Stuhlbeinen von Stühlen angebracht, um eine Beschädigung des Bodens beim Verrücken des Möbelstücks zu verhindern.
-
Der Grundaufbau derartiger Möbelgleiter ist beispielsweise in dem Gebrauchsmuster
DE 16 51 703 U gezeigt. Demgemäß hat ein derartiger Möbelgleiter - im vorliegenden Fall ein Stuhlgleiter - eine Gleitschicht, die mittels eines Befestigungsmittels, beispielsweise Nägeln an der Auflagefläche eines Stuhlbeins befestigt ist.
-
Bei einem Verschleiß der Gleitschicht gelangt das Befestigungsmittel, im vorliegenden Fall der Nagel in Kontakt mit dem Fußboden und beschädigt dann beim Verrücken dessen Dekorfläche, so dass eine aufwendige Bodenreparatur erforderlich ist.
-
In der
DE 20 2013 005 238 U1 ist ein Stuhlgleiter gezeigt, bei dem zur Vermeidung der oben genannten Nachteile ein aus einer Softshell bestehender Möbelgleiter schuhartig angebracht wird. Derartige Softshell-Materialien sind jedoch nicht verschleißfest, so dass bei einem Verschleiß des Stuhlgleiters eine Schutzwirkung nicht mehr vorhanden ist.
-
Die
FR 1 270 398 A offenbart einen Gleiter, der eine Gleitschicht aufweist, die mit einer darüberliegenden Schicht verbunden ist, die durch ein geeignetes Verbindungselement mit einem Möbelstück verbunden ist.
-
Die
US 6 754 934 B1 zeigt einen Gleiter für Möbel, der als Kappe an ein Bein eines Möbelstücks angebracht wird. Der Gleiter weist Noppen mit unterschiedlicher Höhe auf. Bei der Abnutzung der Noppen kann man anhand der verbleibenden Noppen die Abnutzung des Gleiters erkennen. Der Gleiter ist ein spritzgegossenes Kunststoffteil.
-
Um eine Beschädigung des Bodens, insbesondere eines Parkettbodens zu vermeiden, müssen daher derartige Möbel-/Stuhlgleiter ständig im Hinblick auf ihren Verschleiß überwacht werden, um sie rechtzeitig austauschen zu können.
-
Dem gegenüber liegt der Erfindung die Aufgabe zugrunde, einen Möbelgleiter zu schaffen, mit dem der Verschleißzustand auf einfache Weise überwachbar ist.
-
Diese Aufgabe wird durch einen Möbelgleiter mit den Merkmalen des Patentanspruchs 1 gelöst.
-
Vorteilhafte Weiterbildungen sind Gegenstand der Unteransprüche.
-
Der erfindungsgemäße Möbelgleiter hat einen Gleitkörper, der an einem Möbel, insbesondere einem Stuhl, auflageseitig befestigbar ist und der eine Gleitschicht aufweist Der Möbelgleiter hat des Weiteren eine Einrichtung zum Erzeugen eines, vorzugsweise akustischen oder optischen, Signals bei Abnutzung der Gleitschicht.
-
Die Einrichtung kommt mit der Stellfläche bei vorzugsweise vollständiger Abnutzung der Gleitschicht in Kontakt. Denkbar ist aber auch, dass die Einrichtung schon bei teilweiser Abnutzung der Gleitschicht mit der Stellfläche in Kontakt kommt. So kann die Einrichtung evtl. mehrere Signalschichten innerhalb der Gleitschicht aufweisen. Somit könnten verschiedene Grade der Abnutzung angezeigt werden.
-
Der Vorteil bei der erfindungsgemäßen Lösung ist eine Einrichtung, die eine Signalspur auf der Stellfläche hinterlässt, wobei die Stellfläche geschont und insbesondere nicht beschädigt wird.
-
Anhand dieses Signals kann der Verschleiß der Gleitschicht auf einfache Weise erkannt werden, so dass der Möbelgleiter rechtzeitig auswechselbar ist. Eine Beschädigung des Bodens wird so zuverlässig vermieden.
-
Das Signal ist vorzugsweise optisch und/oder akustisch. Die Einrichtung hinterlässt vorzugsweise ein optisches Signal, wodurch auf einfachste Weise durch den Benutzer die Abnutzung der Gleitschicht festgestellt werden kann. Gleichzeitig oder alternativ kann das Signal auch akustisch durch einen charakteristischen Ton, vorzugsweise ein Quietschen oder auch Rattern, durch den Benutzer festgestellt werden. Der Vorteil des akustischen Signals ist die noch schnellere Erfassung der Abnutzung der Gleitschicht durch den Benutzer. Der Benutzer wird durch das markante akustische Signal quasi „augenblicklich“ gewarnt.
-
Bei einem Ausführungsbeispiel ist die Einrichtung als eine Signalschicht ausgeführt, die bei Abnutzung der Gleitschicht freigelegt wird.
-
Bei einem bevorzugten Ausführungsbeispiel ist die Signalschicht so ausgeführt, dass deren Abtrag Spuren auf dem Boden hinterlässt, die jedoch auf einfache Weise abwischbar sind. Anhand dieser Spuren wird der Nutzer dann sehr schnell darauf hingewiesen, dass ein Auswechseln der Möbelgleiter erforderlich ist.
-
In einer bevorzugten Weiterbildung besteht die Signalspur aus einer Farbe und einem Abrieb der Signalschicht. Die Signalschicht kann somit eine in beispielsweise Signalfarbe eingefärbte Schicht sein, die beim Abtrag Spuren in Form einer farblichen Markierung hinterlässt.
-
Die Signalschicht selbst wird vorzugsweise aus einem verschleißfesteren Material als die Gleitschicht ausgeführt, so dass diese noch eine Weile das Parkett schützt, bevor auch diese verschlissen ist.
-
Die Gleitschicht kann aus Teflon oder einem ähnlichen abriebfesten Kunststoff mit guten Gleiteigenschaften oder aus Filz bestehen. Die Signalschicht kann beispielsweise aus einem Fluorpolymer wie Polyvinylidenfluorid hergestellt sein.
-
Selbstverständlich sind auch andere geeignete Materialien verwendbar. Eine Variante der Erfindung sieht vor, die Signalschicht aus einem Material mit hohem Reibkoeffizienten auszuführen, so dass der Nutzer am erhöhten Reibwiderstand, d. h., dem Widerstand der erforderlich ist, um den Stuhl oder das Möbelstück zu verschieben erkennt, dass die Gleitschicht abgenutzt ist.
-
Die Signalschicht kann auch so gewählt werden, dass sie beim Gleiten Reibgeräusche, beispielsweise ein Quietschen generiert, so dass dadurch der Benutzer über den Verschleißzustand informiert ist.
-
Bei einem Ausführungsbeispiel der Erfindung sind die Signalschicht und die Gleitschicht auf einem Grundkörper der als Träger ausgeführt ist, der von einem Befestigungsmittel durchsetzt ist oder eine Klebeschicht hat.
-
Im Fall der Befestigung mittels eines Befestigungsmittels kann diese mit einer Signalkappe mit den Eigenschaften der vorstehend beschriebenen Signalschicht überdeckt sein.
-
Vorteilhafte Ausführungsbeispiele der Erfindung werden im Folgenden anhand schematischer Zeichnungen näher erläutert. Es zeigen:
- 1 ein erstes Ausführungsbeispiel eines Stuhlgleiters mit einer Filzgleitschicht und
- 2 ein zweites Ausführungsbeispiel eines Stuhlgleiters mit einer Teflon-Gleitschicht.
-
1 zeigt eine schematisierte Seitenansicht und eine Draufsicht auf einen erfindungsgemäßen Möbelgleiter 1, genauer gesagt einen Stuhlgleiter. Dieser hat einen Grundkörper 2 der als Träger ausgeführt ist und der mittels eines Befestigungsmittels 4, im vorliegenden Fall einer Schraube an der Auflagefläche eines Stuhlbeins befestigt ist. Auf dem Grundkörper 2 ist eine erfindungsgemäße Signalschicht 6 aufgebracht. Beim dargestellten Ausführungsbeispiel ist diese als ringförmige Schicht ausgebildet, die das Befestigungsmittel 4 umgreift. Auf der Signalschicht 6 ist wiederum die eigentliche Gleitschicht 8 aufgebracht. Beim dargestellten Ausführungsbeispiel sind die Gleit-/Verschleißschicht 8 und die Signalschicht 6 aus einem filzartigen Material ausgeführt. Die Signalschicht 6 ist eingefärbt, wobei die Einfärbung derart erfolgt, dass die Farbe bei direktem Kontakt mit dem Boden Signalspuren auf dem Boden hinterlässt, so dass der Benutzer über den Verschleiß informiert ist. Diese Signalspuren sind auf einfache Weise durch Wischen oder mittels eines leichten Reinigungsmittels entfernbar.
-
2 zeigt eine Variante, deren Grundaufbau demjenigen des vorbeschriebenen Ausführungsbeispiels entspricht. Bei dieser Variante besteht die Gleit-/Verschleißschicht 8 aus Teflon oder einem sonstigen abriebbeständigen und gut gleitenden aber auch einfach zu entfernenden Material. Bei Abnutzung dieser Gleitschicht 8 wird die eingefärbte Signalschicht 6 freigelegt, die dann wiederum Signalspuren hinterlässt.
-
Bei den vorbeschriebenen Ausführungsbeispielen wird es bevorzugt, wenn die Signalschicht 6 aus einem Material besteht, das eine etwas bessere Verschleißfestigkeit als die eigentliche Gleitschicht 8 aufweist. Für den Fall, dass der Nutzer dennoch das Auswechseln versäumt, erfolgt beim Abgleiten auf der Signalschicht 6 keine Beschädigung des Bodens. Als zusätzliche Sicherheitsmaßnahme ist beim Ausführungsbeispiel gemäß 2 ein Schraubenkopf oder ein sonstiger Kopf eines Befestigungsmittels 4 mit einer Signal- und Schutzkappe 10 versehen, die bei Abtragen der Signalschicht 6 oder während des Abtragens der Signalschicht 6 ebenfalls Signalspuren hinterlässt und einen direkten Kontakt zwischen der harten Schraube 4 und dem Boden verhindert. Die Signalschicht 6 kann aus einem Fluorpolymer, beispielsweise PVDF bestehen.
-
Bei den dargestellten Ausführungsbeispielen können der Grundkörper 2, die Signalschicht 6 und die Gleitschicht 8 sandwichartig ausgebildet sein, wobei eine Ausnehmung für die Schraube oder das sonstige Befestigungsmittel 4 als Stufenbohrung oder dergleichen ausgeführt werden kann.
-
Wie eingangs erwähnt, kann die Signalschicht 6 auch so ausgeführt sein, dass sie einen hohen Reibkoeffizienten aufweist, so dass der Verschiebewiderstand gegenüber der Normallösung deutlich erhöht wird - auch auf diese Weise kann eine vorzeitiger Verschleiß rechtzeitig erkannt werden.
-
Prinzipiell ist dies auch dadurch möglich, dass die Signalschicht 6 aus einem Material besteht, das beim Verschieben Reibgeräusche erzeugt, so dass der Nutzer durch das Rattern oder Quietschen auf den vorzeitigen Verschleiß aufmerksam wird.
-
Bei einer Hightec-Lösung ist der Möbelgleiter 1 mit einer Art Sensor ausgeführt, der beim Erreichen der Verschleißgrenze ein optisches oder akustisches Signal abgibt.
-
Offenbart ist ein Möbelgleiter, insbesondere ein Stuhlgleiter mit einer Signalschicht.
-
Bezugszeichenliste
-
- 1
- Möbelgleiter
- 2
- Grundkörper
- 4
- Befestigungsmittel
- 6
- Signalschicht
- 8
- Gleit-/Verschleißschicht
- 10
- Signal / Schutzkappe