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Die vorliegende Erfindung betrifft ein Verfahren nach dem Oberbegriff des Anspruchs 1 bzw. des Anspruchs 2. Die Richtung der Orientierung des Fahrzeugs ist hierbei die Richtung der geometrischen Achse der Fahrzeugkarosserie. Außerdem betrifft die Erfindung eine Verwendung des Verfahrens nach einem der Ansprüche 4, 5 oder 6.
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Beispielsweise zur Prüfung der Abstrahlrichtung von Scheinwerfern eines Kraftfahrzeugs ist es bekannt, eine Prüfeinrichtung zu verwenden, die die Strahlrichtung des Scheinwerfers bezogen auf eine definierte Achse der Prüfeinrichtung ermitteln kann. Diese definierte Achse der Prüfeinrichtung verläuft in der horizontalen Ebene. Die Prüfeinrichtung wird vor dem Fahrzeug in seitlicher Richtung verfahren, um den rechten und den linken Scheinwerfer prüfen und ggf. einstellen zu können. Für die Durchführung der Prüfarbeiten ist es notwendig, dass das Fahrzeug und die Prüfeinrichtung so zueinander ausgerichtet sind, dass die Längsrichtung des Fahrzeugs (d.h. die Richtung der Orientierung des Fahrzeugs) parallel ist zur definierten Achse der Prüfeinrichtung. Um das Fahrzeug und die Prüfeinrichtung in dieser Weise aufeinander ausrichten zu können, sendet die Prüfeinrichtung einen kalibrierten Laserstrahl aus, der – in der horizontalen Ebene – senkrecht verläuft zur definierten Achse der Prüfeinrichtung. Die Prüfeinrichtung kann vor dem zu prüfenden Scheinwerfer des Fahrzeugs positioniert werden und dabei so um die vertikale Achse gedreht werden, dass der Laserstrahl zwei Punkte der Fahrzeugkarosserie schneidet, die auf der linken und der rechten Fahrzeugseite liegen. Diese beiden Punkte können beispielsweise die Ecken der Motorhaube sein am Übergang der Vorderkante der Motorhaube einerseits zur rechten Seitenkante der Motorhaube und andererseits zur linken Seitenkante der Motorhaube. Wenn die Prüfeinrichtung durch eine Drehung um die vertikale Achse entsprechend ausgerichtet ist, verläuft die definierte Achse der Prüfeinrichtung parallel zur symmetrischen Längsachse der Fahrzeugkarosserie. Nachfolgend werden die Scheinwerfer geprüft und können – soweit notwendig – eingestellt werden.
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Der vorliegenden Erfindung liegt die Aufgabe zu Grunde, die Erkennung der Richtung der Orientierung eines Fahrzeugs relativ zu einer definierten Richtung einer Prüfeinrichtung für Aggregate des Fahrzeugs zu vereinfachen.
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Diese Aufgabe wird nach der vorliegenden Erfindung gemäß Anspruch 1 gelöst, indem eine Korrelation bestimmt wird zwischen einer fotografischen Aufnahme der Frontseite des Fahrzeugs und/oder der Rückseite des Fahrzeugs sowie einer Referenzdarstellung der Frontseite bzw. Rückseite eines Referenzfahrzeugs desselben Fahrzeugtyps. Die Aufnahmerichtung der jeweiligen Referenzdarstellung ist dabei definiert zur Aufnahmerichtung der jeweiligen fotografischen Aufnahme des Fahrzeugs. Weiterhin entspricht bei der jeweiligen Referenzaufnahme die Richtung der Orientierung des Fahrzeugs einem Sollwert für die Richtung der Orientierung des Fahrzeugs. Aus der Korrelation wird die Richtung der Orientierung des Fahrzeugs relativ zum Sollwert für die Richtung der Orientierung des Fahrzeugs abgeleitet.
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Mit dem Begriff „Aufnahmerichtung“ ist die Mittelachse des Raumwinkels des jeweils aufgenommenen Bildes gemeint.
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Die Erkennung der Richtung der Orientierung des Fahrzeugs erfolgt hierbei durch eine fotografische Aufnahme, die verglichen wird mit einer fotografischen Aufnahme desselben Fahrzeugtyps als einer Referenzaufnahme, wenn das Fahrzeug für die Referenzaufnahme „optimal“ ausgerichtet ist bezogen auf einen Sollwert für die Richtung der Orientierung des Fahrzeugs.
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Durch die Bestimmung der Korrelation der fotografischen Aufnahme mit der Referenzaufnahme kann festgestellt werden, ob das Fahrzeug aktuell ebenfalls „optimal“ ausgerichtet ist im Hinblick auf den Sollwert für die Richtung der Orientierung des Fahrzeugs.
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Über diese qualitative Feststellung hinaus ist es ebenso möglich, aus dem Grad der Korrelation zu bestimmen, wie groß die Abweichung der Richtung der Orientierung des Fahrzeugs bezogen auf den Sollwert für die Richtung der Orientierung des Fahrzeugs ist.
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Die Aufnahmerichtungen der Referenzaufnahme und der fotografischen Aufnahme sind definiert zueinander. Durch eine kontrollierte Drehung der Kamera bei der fotografischen Aufnahme um bekannte Winkel kann der Maximalwert der Korrelation zwischen der Referenzaufnahme und der fotografischen Aufnahme abhängig von dem Drehwinkel der Kamera bestimmt werden. Bei dem Maximum der Korrelation entspricht der Drehwinkel der Kamera bei der fotografischen Aufnahme gegenüber dem Drehwinkel der Kamera bei der Referenzaufnahme dem Winkel, um den die Richtung der Orientierung des Fahrzeugs gedreht ist gegenüber dem Sollwert für die Richtung der Orientierung des Fahrzeugs.
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Außer dieser messtechnischen Erfassung über unterschiedliche Drehwinkel der Kamera ist es auch möglich, die fotografische Aufnahme im Vergleich zur Referenzaufnahme auszuwerten. Beispielsweise kann die Lage charakteristischer Linien bei der fotografischen Aufnahme relativ zur Referenzaufnahme verglichen werden, um daraus die Korrelation zu bestimmen.
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Bei dieser Auswertung der fotografischen Aufnahme im Verhältnis zur Referenzaufnahme sind die Aufnahmerichtungen besonders einfach definiert zueinander, wenn die Referenzaufnahme mit derselben Kamera erfolgt wie die fotografische Aufnahme des Fahrzeugs, dessen Richtung der Orientierung aktuell erkannt werden soll. Dies gilt insbesondere, wenn die Aufnahmerichtung der Kamera dieselbe ist für die Referenzaufnahme und die fotografische Aufnahme des Fahrzeugs, dessen Richtung der Orientierung aktuell erkannt werden soll. In diesem Fall ist es nicht notwendig, die fotografische Aufnahme „umzurechnen“ gegenüber der Referenzaufnahme, weil diese mit unterschiedlichen Aufnahmewinkeln gemacht wurden.
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Eine solche Umrechnung ist grundsätzlich möglich, wenn die Aufnahmewinkel relativ zueinander bekannt sind und damit die Aufnahmerichtungen definiert zueinander sind.
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Allerdings ist es einfacher, wenn die Aufnahmerichtungen derart zueinander definiert sind, dass diese übereinstimmen in dem Sinn, dass dieselbe Kamera mit derselben Positionierung und Ausrichtung hinsichtlich der Aufnahmerichtungen verwendet wird sowohl für die Referenzaufnahme sowie auch für die fotografische Aufnahme. Es ist dann nicht mehr notwendig, Umrechnungen eines der Bilder oder auch beider Bilder vorzunehmen wegen unterschiedlicher Aufnahmewinkel.
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Da bei der Referenzaufnahme die Aufnahmerichtung der Kamera relativ zu dem Sollwert der Richtung der Orientierung des Fahrzeugs bekannt ist, kann aus der Korrelation über die fotografische Aufnahme zur Referenzaufnahme die Richtung der Orientierung des Fahrzeugs relativ zum Sollwert der Richtung der Orientierung des Fahrzeugs abgeleitet werden.
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Um dieselben Bedingungen bei der Referenzaufnahme und der fotografischen Aufnahme zu haben, kann die Kamera beispielsweise im Bereich einer Prüfeinrichtung an einem sogenannten Portal angebracht sein. Diese Portal stellt einen Bogen dar, an dem verschiedene Prüfeinrichtungen befestigt werden können. Es ist dann möglich, die Orientierung des Fahrzeugs relativ zum Portal zu ermitteln.
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Bei der vorliegenden Erfindung kann eine fotografische Aufnahme der Frontseite mit einer Referenzaufnahme der Frontseite verglichen werden. Ebenso ist es möglich, eine fotografische Aufnahme der Rückseite des Fahrzeugs mit einer Referenzaufnahme der Rückseite des Fahrzeugs zu vergleichen. Werden sowohl eine fotografische Aufnahme der Frontseite als auch eine fotografische Aufnahme der Rückseite des Fahrzeugs ausgewertet, ergibt sich aus jeder der Aufnahme ein Wert für die Orientierung des Fahrzeugs. Es ist dann möglich, die beiden Auswertungen zu kombinieren, indem aus diesen beiden Werten der Orientierung ein Mittelwert gebildet wird.
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Bei der Ausgestaltung des Verfahrens nach Anspruch 2 wird aus einer fotografischen Aufnahme der Frontseite und/oder der Rückseite des Fahrzeugs eine Korrelation bestimmt zwischen den Teilen der fotografischen Aufnahme der Frontseite bzw. der Rückseite des Fahrzeugs, die bezüglich einer optischen Symmetrieachse der Frontseite bzw. der Rückseite des Fahrzeugs in unterschiedlichen Teilen der fotografischen Aufnahme der Frontseite bzw. der Rückseite des Fahrzeugs liegen. Aus der Korrelation wird die Richtung der Orientierung des Fahrzeugs relativ zur Aufnahmerichtung der fotografischen Aufnahme abgeleitet.
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Dabei ist es am einfachsten, wenn die Aufnahmerichtung der Kamera dem Sollwert der Richtung der Orientierung des Fahrzeugs entspricht. In diesem Fall muss keine „Umrechnung“ des Bildes erfolgen. Eine solche Umrechnung wäre notwendig, wenn die Aufnahmerichtung der Kamera schräg verlaufen würde zum Sollwert der Richtung der Orientierung des Fahrzeugs.
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Fahrzeuge weisen üblicherweise eine Symmetrie auf bezüglich einem vertikalen Schnitt in der Mitte der Fahrzeugkarosserie in Längsrichtung der Fahrzeugkarosserie. Beispiele für einige „störende“ Elemente des Fahrzeugs bei dieser Symmetrie sind im Zusammenhang mit Anspruch 3 aufgelistet.
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Entspricht die Richtung der Orientierung des Fahrzeugs bei der fotografischen Aufnahme dem Sollwert der Richtung des Fahrzeugs, ist die Korrelation der beiden Teile der fotografischen Aufnahme sowohl der Frontseite als auch der Rückseite größer als bei einem Fahrzeug, dessen Richtung der Orientierung schräg ist zur Aufnahmerichtung der Kamera. Aus der Größe der Korrelation lässt sich somit die Richtung der Orientierung des Fahrzeugs ableiten.
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Die Korrelation kann wiederum abgeleitet werden, indem bei der fotografischen Aufnahme die beiden Teile der fotografischen Aufnahme flächig berücksichtigt werden. Ebenso ist es möglich, charakteristische Punkte oder Linien in der fotografischen Aufnahme in ihrer Lage und Orientierung zueinander zu bewerten, um die Korrelation zu bestimmen.
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Ebenso wie bei dem Verfahren nach Anspruch 1 wird bei dem Verfahren nach Anspruch 2 die Aufnahme der Frontseite für sich ausgewertet sowie die Aufnahme der Rückseite. Eine Kombination kann erfolgen, indem nach der separaten Auswertung der fotografischen Aufnahme der Fronseite und der fotografischen Aufnahme der Rückseite ein Mittelwert für die Orientierung des Fahrzeugs gebildet wird.
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Da die Frontansicht eines Fahrzeugs optisch unterschiedlich ist zur Rückansicht, würde eine Korrelation einer Frontansicht mit einer Rückansicht keine sinnvollen Ergebnisse bringen.
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Bei der Ausgestaltung des Verfahrens nach Anspruch 3 werden bei der Bestimmung der Korrelation bei dem Verfahren nach Anspruch 2 bestimmte Teile der fotografischen Aufnahme schwächer gewichtet als andere Teile der fotografischen Aufnahme.
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Diese unterschiedliche Gewichtung kann auch darin bestehen, dass bestimmte Bereiche der fotografischen Aufnahme bei der Auswertung vollständig unberücksichtigt bleiben.
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Dies erweist sich insofern als vorteilhaft, weil bei der Symmetriebetrachtung des Fahrzeugs bezogen auf die vertikale Mittelebene des Fahrzeugs in dessen Längsrichtung einige Elemente berücksichtigt werden können, die asymmetrisch sind bei der Betrachtung der beiden Teile.
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Ein erstes Beispiel besteht darin, dass die Logos einiger Fahrzeughersteller asymmetrisch sind bezüglich einer Spiegelung um eine vertikale Mittelachse. In dem Bereich, in dem die Logos dieser Fahrzeughersteller im Frontbereich sowie auch im Heckbereich des Fahrzeugs angebracht und sichtbar sind, wird durch diese Asymmetrie die Korrelation in den beiden Teilen der fotografischen Aufnahme reduziert.
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Ein weiteres Beispiel sind Asymmetrien, die durch Fertigungstoleranzen entstehen können. Dies können beispielsweise unterschiedliche Spaltabstände zwischen der Motorhaube bzw. der Heckklappe bzw. dem Kofferraumdeckel und dem jeweiligen Kotflügel aus der linken Fahrzeugseite und der rechten Fahrzeugseite sein.
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Weitere systematische Asymmetrien können beispielsweise bedingt sein durch folgende Elemente:
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Diese sind unabhängig davon, ob sie sich in der Ruheposition oder in einer Betriebsposition befinden, durchweg asymmetrisch zur Mittelebene des Fahrzeugs in dessen Längsrichtung. Eine symmetrische Anordnung findet sich hingegen bei einem mittig angeordneten Einscheibenwischersystem. Dies betrifft sowohl die Frontansicht sowie auch die Rückansicht eines Fahrzeugs.
- • Durch Gravuren in der Frontscheibe bzw. Heckscheibe.
Diese Gravuren spielen ersichtlich nur dann eine Rolle, wenn diese in der fotografischen Aufnahme aufgelöst werden. Dies betrifft sowohl die Frontansicht sowie auch die Rückansicht eines Fahrzeugs.
- • Durch unterschiedliche Formen und Abmessungen von Außenspiegeln rechts und links.
Der Außenspiegel links ist üblicherweise größer als der Außenspiegel rechts. Dies betrifft sowohl die Frontansicht sowie auch die Rückansicht eines Fahrzeugs.
- • Durch eine Ausrichtung des Rückspiegels im Fahrzeuginneren.
Durch diese Ausrichtung des Rückspiegels (Innenspiegels) auf den Fahrzeugführer ergibt sich ebenfalls eine Asymmetrie bezogen auf die Mittelebene des Fahrzeugs in dessen Längsrichtung. Dies betrifft in erster Linie die Frontansicht eines Fahrzeugs, weil der Innenspiegel bei der Rückansicht – wenn überhaupt – nur undeutlich sichtbar ist.
- • Durch eventuell nur auf einer Fahrzeugseite abgeklappte Sonnenblenden. Dies betrifft in erster Linie die Frontansicht eines Fahrzeugs, weil eine abgeklappte Sonnenblende bei der Rückansicht – wenn überhaupt – nur undeutlich sichtbar ist.
- • Durch das Lenkrad des Fahrzeugs.
Dieses befindet sich nur auf einer Seite des Fahrzeugs, so dass sich daraus bei einer Ansicht auf das Fahrzeug von vorne eine Asymmetrie ergibt bezogen auf die vertikale Mittelebene des Fahrzeugs in dessen Längsrichtung Dies betrifft in erster Linie die Frontansicht eines Fahrzeugs, weil das Lenkrad bei der Rückansicht – wenn überhaupt – nur undeutlich sichtbar ist.
- • Durch eine asymmetrische Gestaltung des Armaturenbretts.
Eine solche asymmetrische Gestaltung ergibt sich beispielsweise daraus, dass sich auf der Fahrerseite eine Auswölbung nach oben befindet, um die Anzeigeelemente im Kombiinstrument unterzubringen. Eine derartige Auswölbung kann bei einer Ansicht von vorne auf das Fahrzeug ebenfalls sichtbar sein. Dies betrifft in erster Linie die Frontansicht eines Fahrzeugs, weil das Armaturenbrett bei der Rückansicht – wenn überhaupt – nur undeutlich sichtbar ist.
- • Durch ein Nummernschild des Fahrzeugs.
Ein Nummernschild ist bezogen auf die vertikale Mittelebene des Fahrzeugs in Längsrichtung des Fahrzeugs ebenfalls nicht spiegelsymmetrisch. Dies betrifft sowohl die Frontansicht sowie auch die Rückansicht eines Fahrzeugs.
- • Durch ein Auspuffrohr.
Das Auspuffrohr kann sich versetzt zur Mittelebene asymmetrisch nur auf einer Fahrzeugseite befinden. Dies betrifft die Rückansicht eines Fahrzeugs. Dies betrifft praktisch nur die Rückansicht eines Fahrzeugs, weil das Auspuffrohr bei der Frontansicht nicht sichtbar ist.
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Es ist möglich, derartige Bereiche auszublenden und diese bei der Bildauswertung unberücksichtigt zu lassen.
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Dabei sollte im Blick behalten werden, dass diese Bereiche – beispielsweise was den Verlauf des Spaltes zwischen der Motorhaube und dem rechten sowie dem linken Kotflügel betrifft – zugleich auch eine charakteristische Linie darstellen kann für die Bestimmung der Korrelation der beiden Teile der fotografischen Aufnahme. Es kann daher sinnvoll sein, anstatt einer schwächeren Gewichtung dieses Bereiches eine Nachbearbeitung der fotografischen Aufnahme in dem Sinne vorzusehen, dass eine schwarze Linie mit einer einheitlichen Breite entsprechend dem Verlauf der Mittellinie des Spaltes zwischen der Motorhaube und dem rechten sowie dem linken Kotflügel über das Bild des jeweiligen Spaltes gelegt wird. Damit wird der Effekt der negativen Auswirkung unterschiedlicher Spaltbreiten auf die Korrelation entgegengewirkt. Vorteilhaft kann damit der Verlauf des jeweiligen Spaltes berücksichtigt werden.
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Anspruch 4 betrifft die Verwendung des Verfahrens nach einem der vorhergehenden Ansprüche zur Steuerung oder Regelung der Ausrichtung einer Prüfeinrichtung für Aggregate eines Fahrzeugs zur Durchführung eines Prüfvorganges oder zur Durchführung eines Prüf- und Einstellvorganges. Die Prüfeinrichtung weist eine definierte Richtung auf derart, dass mit der Prüfeinrichtung während des Prüfvorganges oder während des Prüf- und Einstellvorganges die Abstrahl- und/oder Empfangsrichtung von wenigstens einem Aggregat des Fahrzeugs dahin gehend geprüft wird, ob diese Abstrahl- und/oder Empfangsrichtung mit der definierten Richtung der Prüfeinrichtung übereinstimmt. Dabei wird die Prüfeinrichtung vor der Durchführung des Prüfvorganges so ausgerichtet, dass die definierte Richtung der Prüfeinrichtung bezogen auf die Richtung der Orientierung des Fahrzeugs ausgerichtet wird.
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Bei der Prüfeinrichtung kann es sich um eine eingangs beschriebene Prüfeinrichtung für die Abstrahlrichtung von Scheinwerfern handeln. Es kann sich auch um eine Prüfeinrichtung handeln, die Abstrahl- bzw. Empfangsrichtung von Sensoren prüft, die für sogenannte ACC-Systeme (Automatic Cruise Control) verwendet werden. Dabei kann es sich um Sensoren handeln, bei denen mittels Radarsensoren Hindernisse erkannt und bei einer nachfolgenden Auswertung dahingehend bewertet werden, ob diese sich in der Fahrspur des Fahrzeugs befinden bzw. in die Fahrspur des Fahrzeugs hineingeraten bis das Fahrzeug den entsprechenden Ort des Hindernisses erreicht hat. Dabei werden Hindernisse vor dem Fahrzeug erkannt sowie ggf. auch hinter dem Fahrzeug, soweit es sich um die Bewertung der Verkehrssituation im Zusammenhang mit einem eventuellen Spurwechsel handelt.
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Im Zusammenhang mit dieser Patentanmeldung ist beschrieben, dass die Richtung der Orientierung des Fahrzeugs bezogen ist auf die Richtung der Karosserie des Fahrzeugs. Die beschriebenen Aggregate des Fahrzeugs werden hingegen nicht direkt auf die Längsrichtung der Karosserie des Fahrzeugs ausgerichtet sondern auf die geometrische Fahrachse des Fahrzeugs. Die geometrische Fahrachse des Fahrzeugs entspricht der Winkelhalbierenden der Spurwinkel der Räder der Hinterachse des Fahrzeugs. Bei optimal eingestellten Werten der Parameter der Fahrwerkgeometrie stimmt die geometrische Fahrachse des Fahrzeugs mit der Symmetrieachse der Fahrzeugkarosserie überein. Allerdings gibt es Toleranzen bei der Einstellung der Parameter der Fahrwerkgeometrie ebenso wie Fertigungstoleranzen bei der Herstellung der Karosserie. Deswegen kann die geometrische Fahrachse von der Symmetrieachse der Fahrzeugkarosserie abweichen. Bei der Einstellung der Parameter der Fahrwerkgeometrie wird eine Abweichung der geometrischen Fahrachse von der Symmetrieachse des Fahrzeugs erkannt und erfasst. Es ist damit auch möglich, die Prüfeinrichtung so auf die Richtung der Orientierung des Fahrzeugs im Sinne der Fahrzeugkarosserie auszurichten, dass der „Offset“ des Unterschiedes der geometrischen Fahrachse des Fahrzeugs zur Symmetrieachse der Fahrzeugkarosserie berücksichtigt wird. Die Ausrichtung der Prüfeinrichtung „bezogen auf die Richtung der Orientierung des Fahrzeugs“ schließt damit ausdrücklich auch eine solche Ausgestaltung ein, bei der die Prüfeinrichtung auf die geometrische Fahrachse des Fahrzeugs ausgerichtet wird.
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Nach einer Ausrichtung der Prüfeinrichtung kann eine Prüfung des Aggregates des Fahrzeugs vorgenommen werden, ob dessen Abstrahl- bzw. Empfangsrichtung in Geradeausrichtung liegt. Dabei hängt es von der vorgenommenen Ausrichtung der Prüfeinrichtung ab, ob diese Prüfung bezogen auf die Symmetrieachse der Fahrzeugkarosserie erfolgt oder bezogen auf die geometrische Fahrachse des Fahrzeugs.
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Bei einer Prüfung wird lediglich kontrolliert, ob das entsprechende Aggregat richtig ausgerichtet ist. Bei einem Prüf- und Einstellvorgang wird die Prüfeinrichtung verwendet, um während der Durchführung der Einstellarbeiten des Aggregates unmittelbar eine Rückmeldung zu geben, ob die derartige Einstellung des Aggregates im Toleranzbereich liegt.
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Anspruch 5 betrifft eine Verwendung des Verfahrens nach einem der Ansprüche 1 bis 3 zur Prüfung der Abstrahl- und/oder Empfangsrichtung wenigstens eines Aggregates relativ zur Richtung der Orientierung des Fahrzeugs mit einer Prüfeinrichtung. Die Prüfeinrichtung weist eine definierte Richtung auf derart, dass mit der Prüfeinrichtung während des Prüfvorganges die Abstrahl- und/oder Empfangsrichtung von wenigstens einem Aggregat des Fahrzeugs dahin gehend geprüft wird, ob diese Abstrahl- und/oder Empfangsrichtung mit der definierten Richtung der Prüfeinrichtung übereinstimmt. Während des Prüfvorganges wird die Prüfeinrichtung in eine solche Ausrichtungsposition ausgerichtet, dass die Abstrahl- und/oder Empfangsrichtung des wenigstens einen Aggregates des Fahrzeugs in dieser Ausrichtungsposition der Prüfeinrichtung mit der definierten Richtung der Prüfeinrichtung übereinstimmt. Die Abstrahl- und/oder Empfangsrichtung des wenigstens einen Aggregates wird relativ zur Richtung der Orientierung des Fahrzeugs abgeleitet aus der erkannten Richtung der Orientierung des Fahrzeugs und der Ausrichtungsposition des Prüfeinrichtung.
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Bei der Verwendung des Verfahrens nach Anspruch 5 geht es darum, zu prüfen, ob die Abstrahl- und/oder Empfangsrichtung des Aggregates des Fahrzeuges richtig eingestellt ist. Dazu wird die Prüfeinrichtung auf die Abstrahl- und/oder Empfangsrichtung des Aggregates ausgerichtet. Anschließend wird ausgewertet, inwieweit die Prüfeinrichtung gedreht wurde, um auf die tatsächliche Abstrahl- und/oder Empfangsrichtung des Aggregates ausgerichtet zu werden. Unter Berücksichtigung der erkannten Richtung der Orientierung des Fahrzeugs kann aus der Ausrichtungsposition der Prüfeinrichtung erkannt werden, ob die Abstrahl- und/oder Empfangsrichtung des Aggregates des Fahrzeugs richtig eingestellt ist bezogen auf die Richtung der Orientierung des Fahrzeugs.
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Damit ist es – vergleichbar den beschriebenen Verhältnissen im Zusammenhang mit Anspruch 4 – auch möglich, auszuwerten, ob die Abstrahl- und/oder Empfangsrichtung des Aggregates des Fahrzeugs richtig eingestellt ist bezogen auf die geometrische Fahrachse des Fahrzeugs.
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Bei der Ausgestaltung nach Anspruch 5 kann erkannt werden, ob das entsprechende Aggregat des Fahrzeugs richtig eingestellt ist oder nicht. Es ist dabei auch möglich, auszuwerten, wie groß das Ausmaß einer ggf. vorhandenen falschen Einstellung ist. In diesem Fall kann eine Vorgabe für eine Korrektur der Einstellung ausgegeben werden. Bei der Durchführung der Korrektur kann die Prüfeinrichtung in ihrer Ausrichtungsposition nachjustiert werden, um dadurch zu prüfen, ob die Einstellung des jeweiligen Aggregats richtig ist.
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Anspruch 6 betrifft die Verwendung des Verfahrens nach einem der Ansprüche 1 bis 3 zur Ableitung eines Korrekturwertes bei der Auswertung von Prüfergebnissen bei der Durchführung von Prüfarbeiten für Aggregate des Fahrzeugs mittels einer Prüfeinrichtung. Die Prüfeinrichtung weist eine definierte Richtung auf derart, dass mit der Prüfeinrichtung während des Prüfvorganges die Abstrahl- und/oder Empfangsrichtung von wenigstens einem Aggregat des Fahrzeugs dahin gehend geprüft wird, ob diese Abstrahl- und/oder Empfangsrichtung mit der definierten Richtung der Prüfeinrichtung übereinstimmt. Die Prüfeinrichtung ist konstant so ausgerichtet, dass die definierte Richtung der Prüfeinrichtung insoweit konstant ist, dass diese mit einer Verschiebung der Prüfeinrichtung allenfalls parallel verschiebbar ist. Der Korrekturwert wird abhängig von der Abweichung der erkannten Richtung der Orientierung des Fahrzeugs gegenüber der definierten Richtung der Prüfeinrichtung ermittelt wird.
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Bei dieser Ausgestaltung erweist es sich als vorteilhaft, dass keine mechanische Nachjustierung erfolgen muss. Die Durchführung der Prüfarbeiten – ggf. verbunden mit Einstellarbeiten – erfolgt, indem mittels der Prüfeinrichtung die Messungen vorgenommen werden und die Abstrahl- und/oder Empfangsrichtung des betreffenden Aggregats bezogen auf die definierte Richtung der Prüfeinrichtung erkannt wird. Die Auswertung, ob die Abstrahl- und/oder Empfangsrichtung innerhalb der zugelassenen Toleranzgrenzen liegt erfolgt unter Berücksichtigung des Korrekturwertes.
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Die Auswertung kann dabei wiederum auch bezogen auf die geometrische Fahrachse des Fahrzeugs vorgenommen werden, entsprechend den Erläuterungen im Zusammenhang mit Anspruch 4.