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GEBIET DER ERFINDUNG
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Die vorliegende Erfindung betrifft eine Kreiselegge.
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STAND DER TECHNIK
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Kreiseleggen werden in der Landwirtschaft zur Bodenbearbeitung verwendet. Die 1 und 2 zeigen schematische Darstellungen einer herkömmlichen Kreiselegge 1 mit einer ersten Arbeitsbreite B1, die über eine Anbauvorrichtung 12, beispielsweise einen Dreipunktanbau, an einer Zugmaschine montiert ist. Die Kreiselegge 1 umfasst einen Maschinenrahmen 10, in welcher eine Mehrzahl an Getrieberädern 13 nebeneinander in einer Reihe entlang der ersten Arbeitsbreite B1 angeordnet ist, wobei die zueinander benachbarten Getrieberäder 13 jeweils miteinander in Eingriff stehen. Von der Unterseite der Getrieberäder 13 erstreckt sich jeweils ein Werkzeugträger 14, üblicherweise in Form eines Zinkenträgers mit wenigstens zwei Zinken, dessen Rotorwelle jeweils verdrehfest mit dem entsprechenden Getrieberad 13 verbunden ist. Ein zentrales Getrieberad 13a steht mit einer Antriebswelle 11 in Verbindung, die mit einem Nebenantrieb einer Zugmaschine verbunden ist. Sobald das zentrale Getrieberad 13a angetrieben wird, werden durch die gegenseitige Kopplung der Getrieberäder somit alle Getrieberäder 13, 13a zeitgleich gedreht.
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Die Kreiselegge kann mit einer Zugmaschine entlang einer Bearbeitungsrichtung bewegt werden, wobei durch die Drehbewegung der gleichmäßig beabstandeten Werkzeuge 14, die mit dem Boden in Kontakt stehen, ein Auflockern des Bodens und eine gute Krümelung für die Saatbettbereitung erreicht werden kann.
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Beispielsweise betrifft das Dokument
DE 34 01 228 C2 eine solche herkömmliche schlepperbetriebene Kreiselegge mit einer Mehrzahl an Werkzeugen, die in einer Reihe nebeneinander angeordnet sind, wobei das Maschinengestell durch eine Nachlaufwalze am Boden abgestützt wird und Ausweichbewegungen des Maschinenrahmens in Bezug auf die Nachlaufwalze möglich sind.
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Jedoch beträgt die maximale Arbeitsbreite solcher Kreiseleggen üblicherweise die maximal zulässige Breite für ein Fahrzeug, damit die Kreiselegge mit einer Zugmaschine im Straßenverkehr transportiert werden kann, sodass klappbare Maschinen entwickelt wurden, um größere Arbeitsbreiten zu erreichen und die Dimensionen für den Transport und die Lagerung zu verkleinern. So ist beispielsweise aus dem Dokument
KR 101396231 B1 eine seitlich nach oben klappbare Egge bekannt. Auch in den Dokumenten
CN 2466865 Y und
US 4147217 A sind nach oben klappbare Eggen beschrieben, wobei durch ein Einklappen der seitlichen Abschnitte die Transportbreite verkleinert werden kann, sodass der Transport und die Lagerung erleichtert werden.
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Auch aus dem Patent
AT 348808 B ist eine Kreiselegge bekannt, wobei die Werkzeuge der Kreiselegge in drei Gruppen nebeneinander angeordnet sind, wobei die beiden äußeren Gruppen der Werkzeuge nach oben klappbar sind. Zusätzlich ist aus der Druckschrift
KR 20030008983 A eine Egge bekannt, deren Seitenabschnitte in einem veränderbaren Winkel nach oben geklappt werden können, um die Bearbeitung von unebenen Flächen zu erleichtern.
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Allerdings können diese herkömmlichen klappbaren Kreiseleggen nur für den Transport oder die Lagerung eingeklappt werden, sodass die Kreiseleggen eine feste Arbeitsbreite für die Bodenbearbeitung aufweisen. Um eine Anpassung an unterschiedliche Arbeitsfelder zu erreichen, werden im Stand der Technik Kreiseleggen mit unterschiedlicher Arbeitsbreite angeboten.
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OFFENBARUNG DER ERFINDUNG
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AUFGABE DER ERFINDUNG
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Demgemäß liegt die Aufgabe der vorliegenden Erfindung darin, eine variabel für verschiedene Arbeitsfelder einsetzbare Kreiselegge bereitzustellen, welche außerdem einen einfachen Aufbau aufweist, sodass eine verbesserte Anwendbarkeit und Effizienz erreicht werden können.
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TECHNISCHE LÖSUNG
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Diese Aufgabe wird gelöst durch eine Kreiselegge mit den Merkmalen des Anspruchs 1. Vorteilhafte Ausgestaltungen sind Gegenstand der abhängigen Ansprüche.
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Die Erfindung schlägt vor, eine Kreiselegge bereitzustellen, bei der eine Mehrzahl an Werkzeugen in Form von Kreiseleggenzinken über Getrieberäder drehbar an einem Maschinenrahmen angeordnet sind, wobei der Maschinenrahmen in wenigstens zwei Werkzeugträgerabschnitte unterteilt ist und wobei wenigstens ein Werkzeugträgerabschnitt, nämlich ein Werkzeugträgerdrehabschnitt oder ein Werkzeugträgerschiebeabschnitt, zu einem benachbarten Werkzeugträgerabschnitt, insbesondere einem Basiswerkzeugträgerabschnitt verschwenkbar und/oder verschiebbar ist. Ein Werkzeugträgerdrehabschnitt ist um eine Schwenkachse verschwenkbar, die parallel zu den Drehachsen der Werkzeuge bzw. der Getrieberäder ist, sodass der Werkzeugträgerdrehabschnitt bei der Betriebsstellung der Kreiselegge in einer horizontalen Ebene verschwenkbar ist. Dadurch kann die Arbeitsbreite der Kreiselegge in einfacher Weise an unterschiedliche Bedürfnisse, beispielsweise bei unterschiedlichen Arbeitsfeldern, angepasst werden. Das gleiche gilt für einen Werkzeugträgerschiebeabschnitt, der versetzt zu einem Werkzeugträgerabschnitt, insbesondere dem Basiswerkzeugträgerabschnitt angeordnet und parallel zu diesem verschiebbar ist.
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Der wenigstens eine Werkzeugträgerdrehabschnitt und/oder Werkzeugträgerschiebeabschnitt können stufenlos oder schrittweise zu einem benachbarten Werkzeugträgerabschnitt, insbesondere dem Basiswerkzeugträgerabschnitt verschwenkbar und/oder verschiebbar sein. Bei einer schrittweisen Verschiebbarkeit und/oder Verschwenkbarkeit, bei der z.B. die Schwenkwinkel zwischen Basiswerkzeugträgerabschnitt und Werkzeugträgerdrehabschnitt fest vorgegeben sind, können mindestens zwei Schwenkwinkel vorgegeben sein, nämlich zumindest ein Schwenkwinkel 0°, bei dem Basiswerkzeugträgerabschnitt und Werkzeugträgerdrehabschnitt in einer Linie fluchtend angeordnet sind, und 90°, bei dem die Breite der Kreiselegge minimiert ist. In ähnlicher Weise können verschiedene Schiebezustände, z.B. ein eingefahrener und ein ausgefahrener Zustand definiert sein.
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Im Übrigen kann der Schwenkwinkel zwischen Werkzeugträgerabschnitt und Werkzeugträgerdrehabschnitt zwischen 0° und 90° betragen.
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Die Schwenkachse des Werkzeugträgerdrehabschnitts, mit der dieser an den benachbarten Werkzeugträgerabschnitt angelenkt ist, kann konzentrisch zur Achse eines Getrieberades bzw. eines Werkzeugs sein, und zwar insbesondere zur Drehachse des an einem Ende des Basiswerkzeugträgerabschnitts als letztes angeordneten Getrieberads bzw. Werkzeugs, da sich dann ein einfacher konstruktiver Aufbau ergibt.
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Des Weiteren kann die Kreiselegge wenigstens einen Schwenkmechanismus und/oder Schiebemechanismus aufweisen, um den Werkzeugträgerdrehabschnitt und/oder Werkzuegträgerschiebeabschnitt anzutreiben und einen Schwenkwinkel zwischen Werkzeugträgerdrehabschnitt und benachbarten Werkzeugträgerabschnitt oder eine Ausfahrlänge einzustellen. Der Schwenkmechanismus oder der Schiebemechanismus können hierzu mindestens eine Antriebsstange und einen Antrieb aufweisen, der hydraulisch oder pneumatisch arbeiten kann. Neben einem hydraulischen oder pneumatischen Antrieb ist auch ein manueller Antrieb, also eine handbetätigte Verstellung des Schwenkwinkels oder der Ausfuhrlänge möglich.
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Wenn zwei oder mehr Werkzeugträgerdrehabschnitte und/oder Werkzeugträgerschiebeabschnitte ausgebildet sind, die auch miteinander kombiniert sein können, kann der Schwenkmechanismus so ausgebildet sein, dass diese getrennt voneinander oder miteinander gekoppelt verschwenkt oder gegeneinander verschoben werden können.
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Zur Fixierung eines eingestellten Schwenkwinkels oder einer Ausfahrstellung können Arretiermittel an dem Schwenkmechanismus und/oder Schiebemechanismus und/oder den Werkzeugträgerabschnitten vorgesehen sein, insbesondere ein oder mehrere Rastelemente, wie eine Rastleiste oder dergleichen.
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Des Weiteren kann eine erfindungsgemäße Kreiselegge eine Steuereinheit umfassen, um das Schwenken des wenigstens einen Werkzeugträgerdrehabschnitts durch den Schwenkmechanismus und/oder das Ein- und Ausfahren des mindestens einen Werkzeugträgerschiebeabschnitts zu kontrollieren.
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Durch das Verschwenken des Werkzeugträgerdrehabschnitts zum Basiswerkzeugträgerabschnitt und/oder das Ein- und Ausfahren des mindestens einen Werkzeugträgerschiebeabschnitts kann von einer ersten Arbeitsbreite der Kreiselegge, die der Breite des Basiswerkzeugträgerabschnitts entspricht, zu einer zweiten Arbeitsbreite gewechselt werden, die größer als die erste Arbeitsbreite ist.
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Die Getrieberäder und somit die Werkzeuge der Kreiselegge können im Basiswerkzeugträgerabschnitt und im Werkzeugträgerschiebeabschnitt und/oder Werkzeugträgerdrehabschnitt über einen einzigen Antrieb angetrieben werden, da sie entweder ineinander greifen und so der Antrieb von einem Getrieberad des Basiswerkzeugträgerabschnitts auf ein Getrieberad des Werkzeugträgerdrehabschnitts übertragen wird oder ein Getriebe zur Übertragung des Antriebs vorgesehen sein kann. Beispielsweise kann ein Getrieberad des Basiswerkzeugträgerabschnitts und ein Getrieberad des Werkzeugträgerdrehabschnitts eine gemeinsame Drehachse aufweisen, an der die Getrieberäder drehfest angeordnet sind. Darüber hinaus können die Getrieberäder des Basiswerkzeugträgerabschnitts und des Werkzeugträgerdrehabschnitts separate Antriebe aufweisen. Beispielsweise können die Getrieberäder des Werkzeugträgerdrehabschnitts einen separaten Hydraulik- bzw. Ölmotor besitzen.
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Es kann auch ein Verteilergetriebe vorgesehen sein, an welchem der Anschluss eines externen Antriebs erfolgen kann und welches die Antriebskraft auf die verschiedenen Werkzeugträgerabschnitte verteilt.
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Der Maschinenrahmen kann ein Gehäuse umfassen, in dem die Getrieberäder aufgenommen sind, um eine Hülle für die Getrieberäder zu schaffen, sodass diese geschützt sind und keine Gefahr besteht, dass es von außen zu einem Einfluss auf die Getrieberäder kommt.
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Weitere Ziele, Vorteile und Funktionen der vorliegenden Erfindung werden anhand der nachfolgenden Beschreibung unter Zuhilfenahme der beigefügten Zeichnungen ersichtlich.
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KURZE BESCHREIBUNG DER ZEICHNUNGEN
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Die beigefügten Zeichnungen zeigen in rein schematischer Weise in
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1 eine Querschnittsansicht einer Kreiselegge gemäß dem Stand der Technik,
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2 eine Aufsicht der Maschinenrahmen gemäß dem Stand der Technik,
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3 eine Querschnittsansicht für ein erstes Ausführungsbeispiel einer Kreiselegge gemäß der vorliegenden Erfindung,
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4 eine Draufsicht auf die Getrieberäder der Kreiselegge aus 3,
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5 eine Querschnittsansicht eines zweiten Ausführungsbeispiels einer Kreiselegge gemäß der vorliegenden Erfindung,
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6 eine Draufsicht auf die Getrieberäder der Kreiselegge aus 5,
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7 eine perspektivische Ansicht eines Maschinenrahmens mit Getrieberädern gemäß einem Ausführungsbeispiel der vorliegenden Erfindung, bei welchem der Schwenkwinkel zwischen Werkzeugträgerdrehabschnitt und Basiswerkzeugträgerabschnitt 0° beträgt,
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8 eine perspektivische Ansicht eines Maschinenrahmens mit Getrieberädern gemäß einem Ausführungsbeispiel der vorliegenden Erfindung, bei welchem der Schwenkwinkel zwischen Werkzeugträgerdrehabschnitt und Basiswerkzeugträgerabschnitt 90° beträgt,
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9 eine perspektivische Ansicht eines Maschinenrahmens mit Getrieberädern gemäß einem weiteren Ausführungsbeispiel der vorliegenden Erfindung, bei welchem der Schwenkwinkel zwischen Werkzeugträgerdrehabschnitt und Basiswerkzeugträgerabschnitt 0° beträgt,
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10 eine perspektivische Ansicht eines Maschinenrahmens mit Getrieberädern gemäß einem weiteren Ausführungsbeispiel der vorliegenden Erfindung, bei welchem der Schwenkwinkel zwischen Werkzeugträgerdrehabschnitt und Basiswerkzeugträgerabschnitt 90° beträgt,
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11 eine Draufsicht auf einen Maschinenrahmen mit Getrieberädern gemäß dem Ausführungsbeispiel der 7 und 8 mit einem Schwenkmechanismus, bei welchem der Schwenkwinkel zwischen Werkzeugträgerdrehabschnitt und Basiswerkzeugträgerabschnitt 90° beträgt,
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12 eine Draufsicht auf einen Maschinenrahmen mit Getrieberädern gemäß dem Ausführungsbeispiel der 7 und 8 mit einem Schwenkmechanismus, bei welchem der Schwenkwinkel zwischen Werkzeugträgerdrehabschnitt und Basiswerkzeugträgerabschnitt 90° beträgt,
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13 eine Darstellung eines ersten Anwendungsbeispiels einer zu bearbeitenden Bodenfläche,
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14 eine Darstellung eines zweiten Anwendungsbeispiels einer zu bearbeitenden Bodenfläche,
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15 eine Darstellung eines dritten Anwendungsbeispiels einer zu bearbeitenden Bodenfläche,
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16 eine Darstellung eines vierten Anwendungsbeispiels einer zu bearbeitenden Bodenfläche,
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17 eine Darstellung einer weiteren Ausführungsform einer Kreiselegge mit einem Werkzeugträgerschiebeabschnitt, und in
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18 eine Draufsicht auf eine Kreiselegge mit einem Werkzeugträgerschiebeabschnitt.
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BESCHREIBUNG DER AUSFÜHRUNGSBEISPIELE
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Weitere Vorteile, Kennzeichen und Merkmale der vorliegenden Erfindung werden bei der nachfolgenden detaillierten Darstellung der Ausführungsbeispiele deutlich, wobei die Erfindung nicht auf diese Ausführungsbeispiele beschränkt ist.
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Eine erfindungsgemäße Kreiselegge 1, wie sie in den 3 und 4 dargestellt ist, umfasst einen Maschinenrahmen 10, an dem eine Mehrzahl an Getrieberädern 13, 13a angeordnet ist, die ineinandergreifen und über eine Antriebswelle 11, die mit einem zentralen Getrieberad 13a in Verbindung steht, angetrieben werden, sodass eine Mehrzahl an Werkzeugen 14, die jeweils mit den Getrieberädern 13, 13a verbunden sind, gedreht werden. Die Werkzeuge 14 sind durch an einer Drehscheibe angeordnete Zinken gebildet, die zur Auflockerung des Bodens eingesetzt werden. Die Arbeitsbereiche der Werkzeuge 14 überlappen dabei, auch wenn in den Figuren aus Gründen der Einfachheit kein Überlappen der Arbeitsbereiche dargestellt ist. Der Maschinenrahmen umfasst wenigstens zwei Werkzeugträgerabschnitte 2, 5a, 5b, 5c, nämlich einen Basiswerkzeugträgerabschnitt 2, der das zentrale Getrieberad 13a beinhaltet, sowie einen Werkzeugträgerdrehabschnitt, der bezüglich des Basiswerkzeugträgerabschnitts verschwenkbar ist.
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Das Ausführungsbeispiel der 3 und 4 umfasst einen Basiswerkzeugträgerabschnitt 2 und einen Werkzeugträgerdrehabschnitt 5a, deren Längsachsen, entlang derer die Drehachsen der Getrieberäder angeordnet sind, einen Schwenkwinkel α zwischen einander definieren.
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Im eingeklappten Zustand ist der Schwenkwinkel α gleich 90°, sodass die Kreiselegge 1 eine L-Form aufweist. Beim horizontalen Verschwenken wird der horizontal verschwenkbare Werkzeugträgerabschnitt 5a um eine Schwenkachse 15 bewegt.
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Durch das Verschwenken kann von einer ersten Arbeitsbreite B1, die der Breite des Basiswerkzeugträgerabschnitts 2 entspricht, zu einer zweiten Arbeitsbreite B2 gewechselt werden, wobei B2 > B1 ist. Die zweite Arbeitsbreite B2 entspricht maximal der Summe der Breite des Basiswerkzeugträgerabschnitts 2 und der Breite des horizontal klappbaren Werkzeugträgerdrehabschnitts 5a, wobei die maximale zweite Arbeitsbreite dann erreicht ist, wenn der Schwenkwinkel α gleich 0° ist, sodass der Basiswerkzeugträgerabschnitt 2 und der Werkzeugträgerdrehabschnitt 5a in einer gestreckten Form ausgerichtet sind. Ist der Schwenkwinkel 90° > α > 0°, so hat die Kreiselegge 1 eine V-Form.
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Die 5 und 6 zeigen ein zweites erfindungsgemäßes Ausführungsbeispiel, wobei die Kreiselegge 1 einen Basiswerkzeugträgerabschnitt 2 und zwei horizontal verschwenkbare Werkzeugträgerdrehabschnitte 5b, 5c umfasst, sodass die Schwenkwinkel β, γ relativ zur Längsachse des Basiswerkzeugträgerabschnitts 2 definiert werden können.
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Sind beide Werkzeugträgerdrehabschnitte 5b, 5c im eingeklappten Zustand, d.h. der Schwenkwinkel β, γ ist jeweils gleich 90°, so hat die Kreiselegge 1 in erster Näherung eine U-Form, wobei die Arbeitsbreite dann eine erste Arbeitsbreite B1 ist, die der Arbeitsbreite des Basiswerkzeugträgerabschnitts 2 entspricht.
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Die beiden Werkzeugträgerdrehabschnitte 5b, 5c können getrennt voneinander oder miteinander gekoppelt verschwenkt werden, wobei die Schwenkwinkel β, γ beim horizontalen Ausklappvorgang verkleinert und beim horizontalen Einklappvorgang vergrößert werden.
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Ist einer der beiden Werkzeugträgerdrehabschnitte 5b, 5c vollständig ausgeklappt, d.h. der Schwenkwinkel β oder γ ist gleich 0°, und der andere Werkzeugträgerdrehabschnitt 5b, 5c bleibt vollständig eingeklappt, d.h. der Schwenkwinkel ist gleich 90°, so weist die Kreiselegge 1 eine L-Form auf. Sind beide Werkzeugträgerdrehabschnitte 5b, 5c vollständig ausgeklappt, d.h. die Schwenkwinkel β und γ sind gleich 0°, so weist die Kreiselegge 1 eine gestreckte Form auf.
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Zum Verschwenken der Werkzeugträgerdrehabschnitte 5b, 5c sind an den am äußeren Ende liegenden Getrieberädern 13 Schwenkachsen 15a, 15b vorgesehen, welche jeweils konzentrisch zu den Drehachsen der Getrieberäder 13 positioniert sind. Durch das Aufklappen kann von einer ersten Arbeitsbreite B1, die der Breite des Basiswerkzeugträgerabschnitts 2 entspricht, zu einer zweiten Arbeitsbreite B2 gewechselt werden, wobei B2 > B1 ist. Die zweite Arbeitsbreite B2 entspricht maximal der Summe der Breite des Basiswerkzeugträgerabschnitts 2 und der beiden Werkzeugträgerdrehabschnitte 5b, 5c, wobei die maximale zweite Arbeitsbreite B2 dann erreicht ist, wenn die Schwenkwinkel β und γ gleich 0° sind, sodass der Basiswerkzeugträgerabschnitt 2 und die horizontal klappbaren Werkzeugträgerabschnitte 5a hintereinander in einer Linie ausgerichtet sind.
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Erfindungsgemäß kann der wenigstens eine Werkzeugträgerdrehabschnitt 5a, 5b, 5c schrittweise um vorbestimmten Schwenkwinkeln zwischen 0° und 90° verschwenkt werden oder stufenlos schwenkbar mit dem Basiswerkzeugträgerabschnitt 2 verbunden sein. Zur Fixierung eines bestimmten Schwenkwinkels können an der Schwenkachse 15, 15a, 15b oder dem Maschinenrahmen 10 ein oder mehrere Arretiermittel, insbesondere Rastelemente (nicht gezeigt) vorgesehen sein.
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Der Maschinenrahmen 10 kann zur Aufnahme der Getrieberäder 13 ein Gehäuse aufweisen oder als Gehäuse ausgebildet sein.
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In den 7 und 8 ist eine schematische Darstellung eines Ausführungsbeispiels für den Maschinenrahmen 10 gezeigt, in dem die Getrieberäder 13, 13a aufgenommen sind. Der Maschinenrahmen 10 weist einen schwenkbaren Werkzeugträgerdrehabschnitt 5a und einen festen Basiswerkzeugträgerabschnitt 2 auf, die einander im Bereich der Schwenkachse 15, 15a, 15b überlappen und über eine Gelenkvorrichtung schwenkbar verbunden sind.
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Bezugnehmend auf 9 und 10, die schematische Darstellungen eines weiteren Ausführungsbeispiels für den Maschinenrahmen 10 zeigen, ist der Maschinenrahmen 10, in dem die Getrieberäder 13, 13a aufgenommen sind, in einen schwenkbaren Werkzeugträgerdrehabschnitt 5a und einen festen Basiswerkzeugträgerabschnitt 2 unterteilt, die jeweils als voneinander getrennte und abgeschlossene Getrieberadkästen ausgebildet sind. Jeder der Getrieberadkästen beinhaltet ein Schmiermittel, beispielsweise Öl, das die Getrieberäder 13, 13a umgibt. Die Getrieberadkästen sind über eine Gelenkvorrichtung schwenkbar miteinander verbunden, wobei ein Mechanismus zum vertikalen Umlenken des Antriebs vorgesehen ist. Gemäß der dargestellten Ausführungsform sind die Getrieberadkästen dazu im Bereich der Schwenkachse 15 teilweise übereinander angeordnet, wobei ein äußeres Getrieberad des Basiswerkzeugträgerabschnitts 2 und ein äußeres Getrieberad des Werkzeugträgerdrehabschnitts 5a übereinander liegen und jeweils fest mit einer gemeinsamen Getrieberadkopplungsachse 16, die konzentrisch zur Schwenkachse 15 ausgebildet ist, verbunden sind und dadurch synchron gedreht werden können, sodass eine Kopplung zwischen dem Basiswerkzeugträgerabschnitt 2 und dem Werkzeugträgerdrehabschnitt 5a besteht.
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Des Weiteren weist die erfindungsgemäße Kreiselegge gemäß 11 und 12 einen Schwenkmechanismus 100 auf, um einen Schwenkwinkel α, β, γ einzustellen. Das Ausklappen der Werkzeugträgerdrehabschnitte 5a, 5b, 5c kann je nach Ausführung des Schwenkmechanismus 100 durch einen hydraulisch oder pneumatisch betätigbaren Zylinder erfolgen, wobei der Schwenkmechanismus durch eine Steuereinheit (nicht gezeigt) gesteuert wird, um das Verschwenken der Werkzeugträgerdrehabschnitte 5a, 5b, 5c, beispielsweise von der Fahrzeugkabine aus zu steuern.
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In einer weiteren Ausführungsform kann die Steuereinheit so ausgebildet sein, dass ein vollautomatisches Schwenken der Werkzeugträgerdrehabschnitte 5a, 5b, 5c möglich ist, beispielsweise durch Kopplung mit mindestens einem optischen Sensor, z.B. einer Lichtschranke, oder mindestens einem mechanischen Kontaktgeber. Durch einen Sensor oder Kontaktgeber, die so am Maschinenrahmen angeordnet sein können, dass sie in Fahrtrichtung ausreichend vorauslaufend zu den Werkzeugen angeordnet sind und/oder detektieren können, um rechtzeitig Hindernisse im Bereich der Werkzeugträgerdrehabschnitte 5a, 5b, 5c zu erfassen, kann festgestellt werden, dass eine Kollision mit der Kreiselegge droht und die Werkzeugträgerdrehabschnitte 5a, 5b, 5c können eingefahren werden, um die Breite der Kreiselegge zu verringern. Bei Reihenkulturen im Wein- oder Obstanbau kann so beispielsweise der Zwischenraum zwischen nacheinander folgenden Pflanzen bearbeitete werden und bei jeder Pflanze können die Werkzeugträgerdrehabschnitte 5a, 5b, 5c eingeschwenkt werden. In diesem Fall ist es vorteilhaft die Werkzeugträgerdrehabschnitte 5a, 5b, 5c, die sowohl in Fahrtrichtung nach vorne als auch nach hinten eingeschwenkt werden können, in Fahrtrichtung nach hinten zu verschwenken. Nach dem Passieren des Hindernisses können die Werkzeugträgerdrehabschnitte 5a, 5b, 5c wieder ausgeschwenkt werden.
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Die erfindungsgemäße Kreiselegge eignet sich somit auch für den Einsatz bei Reihenkulturen, beispielsweise im Obst- und Weinbau, wobei die Arbeitsbreite während der Fahrt entlang einer Bearbeitungsrichtung nach jeder Pflanze verändert werden kann.
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Eine erfindungsgemäße Kreiselegge, welche an einer Zapfwelle einer Zugmaschine befestigt ist, kann vorteilhaft zur effizienten Bearbeitung unterschiedlicher Bodenflächen eingesetzt werden.
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Bezugnehmend auf 13 kann die erfindungsgemäße Kreiselegge durch eine einmalige Bewegung entlang der Bearbeitungsrichtung R zur Bearbeitung einer Fläche mit einer Breite B2 eingesetzt werden. Hingegen muss die Fläche mit Breite B2 mit einer herkömmlichen Kreiselegge, deren Arbeitsbreite kleiner B2 ist, mehrmals befahren werden, um eine vollständige Bearbeitung zu erreichen.
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Bezugnehmend auf 14 und 15 eignet sich die erfindungsgemäße Kreiselegge auch zur effizienten Bodenbearbeitung von nicht-rechteckigen Flächen. Gemäß 14 kann eine trapezförmige Fläche beispielsweise durch allmähliches Verschwenken wenigstens eines Werkzeugträgerdrehabschnitts effizient bearbeitet werden, da die Arbeitsbreite kontinuierlich verändert werden kann. Flächen gemäß dem Anwendungsbeispiel 15 können durch schrittweises Einstellen verschiedener Arbeitsbreiten effizient bearbeitet werden.
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16 zeigt ein Beispiel für ein variables, unregelmäßiges Arbeitsfeld 18 einer erfindungsgemäßen Kreiselegge, bei dem der oder die Werkzeugträgerdrehabschnitte individuell entsprechend des Standorts von Pflanzen 17 ausgefahren oder eingezogen werden.
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Die 17 zeigt in einer rein schematischen Darstellung das Prinzip einer erfindungsgemäß verstellbaren Kreiselegge mit einem Werkzeugträgerschiebeabschnitt 50, an dem ein oder mehrere Werkzeuge sowie die dazugehörigen Getrieberäder 13 angeordnet sein können. Der Werkzeugträgerschiebeabschnitt 50 ist gegenüber einem benachbarten Werkzeugträgerabschnitt, hier dem Basiswerkzeugträgerabschnitt 2, versetzt und, wie der Doppelpfeil zeigt, verschiebbar angeordnet. So definiert der Basisträgerabschnitt 2 mit den nebeneinander angeordneten Getrieberädern 13 eine Gerade 51 gegenüber der der Werkzeugträgerschiebeabschnitt 50 versetzt ist und parallel zu der der Werkzeugträgerabschnitt 50 verschiebbar ist.
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In der 17 ist der Werkzeugträgerschiebeabschnitt 50 in der gleichen Ebene bezogen auf die Höhe vom Boden beim Betrieb wie der Basiswerkzeugträgerabschnitt 2 dargestellt, wobei die beiden Werkzeugträgerabschnitte 2, 50 auch in ihrer Höhe versetzt zueinander angeordnet sein können.
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Die 18 zeigt eine rein schematische Draufsicht auf eine Ausführungsform, bei der lediglich an der linken Seiten des Basiswerkzeugträgerabschnitts 2 ein Werkzeugträgerschiebeabschnitt 50 angeordnet ist. Allerdings ist es auch vorstellbar, dass auch an der rechten Seite ein entsprechender Werkzeugträgerschiebeabschnitt 50 oder ein anderer Werkzeugträgerabschnitt angeordnet ist. Zudem ist auch die mehrfache Kombination von Werkzeugträgerdrehabschnitten und Werkzeugträgerschiebeabschnitten denkbar.
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Wie aus der 18 zu entnehmen ist, weist die dort dargestellte Kreiselegge einen Basiswerkezugträgerabschnitt 2 mit entsprechenden Getrieberädern 13 auf, die über einen externen Antrieb 54, beispielsweise über eine Gelenkwelle, und ein Verteilergetriebe 55 angetrieben werden. Der externe Antrieb 54 treibt das Verteilergetriebe 55 an, welches wiederum die Zahnräder 13 des Basiswerkzeugträgerabschnitts 2 antreibt. Zusätzlich wird über das Verteilergetriebe 55 eine Gelenkwelle 53 angetrieben, die über ein nicht näher bezeichnetes Getriebe die Getrieberäder 13 des Werkzeugträgerschiebeabschnitts 50 antreibt. Die Gelenkwelle 53 ist längsverstellbar, sodass eine seitliche Verschiebung des Werkzeugträgerschiebeabschnitts 50, entsprechend der Bilddarstellung der 18 nach links und zurückdurch das Ein- und Ausfahren der Teleskopstange der Gelenkwelle 53 kompensiert werden kann.
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Zum Ein- und Ausfahren des Werkzeugträgerschiebeabschnitts 50 ist ein Schiebemechanismus 110 mit einem Hydraulikzylinder 52 vorgesehen, wobei durch das Expandieren des Hydraulikzylinders 52 ein Verschieben des Werkzeugträgerschiebeabschnitts 50 gegenüber dem Basiswerkzeugträgerabschnitt 2 erfolgen kann. Anstelle eine Hydraulikzylinders 52 ist für das Ein- und Ausfahren des Werkzeugträgerschiebeabschnitts 50 auch ein Pneumatikzylinder vorstellbar oder verschiedene andere geeignete Antriebe. Der Werkzeugträgerschiebeabschnitt 50 kann entsprechend auf einer Schiene (nicht gezeigt) verschieblich gelagert sein.
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In der 18 ist der Werkzeugträgerschiebeabschnitt 50 mit drei Getrieberädern 13 und entsprechend drei zugeordneten Werkzeugen dargestellt. Allerdings kann selbstverständlich der Werkzeugträgerschiebeabschnitt 50 mehr oder weniger Werkzeuge und/oder Getrieberäder aufweisen.
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Obwohl zahlreiche Eigenschaften und Vorteile der vorliegenden Erfindung in der vorhergehenden Beschreibung dargelegt wurden, dient die Beschreibung lediglich zur Veranschaulichung. Abwandlungen durch Weglassen einzelner Merkmale oder unterschiedliche Kombination der vorgestellten Einzelmerkmale gehören zur Erfindung, solange der Schutzbereich der beigefügten Ansprüche nicht verlassen wird. Die vorliegende Offenbarung schließt sämtliche Kombinationen der vorgestellten Einzelmerkmale mit ein.
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Bezugszeichenliste
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- 1
- Kreiselegge
- 2
- Basiswerkzeugträgerabschnitt
- 5a, 5b, 5c
- Werkzeugträgerdrehabschnitt
- 10
- Maschinenrahmen
- 100
- Schwenkmechanismus
- 110
- Schiebemechanismus
- 11
- Antriebswelle
- 12
- Anbauvorrichtung
- 13, 13a
- Getrieberad
- 14
- Werkzeug
- 15, 15a, 15b
- Schwenkachse
- 16
- Getrieberadkopplungsachse
- 17
- Pflanze
- 18
- Arbeitsfeld
- 50
- Werkzeugträgerschiebeabschnitt
- 51
- Gerade
- 52
- Hydraulikzylinder
- 53
- Gelenkwelle
- 54
- externer Antrieb
- 55
- Verteilergetriebe
- B1
- erste Arbeitsbreite
- B2
- zweite Arbeitsbreite
- R
- Bearbeitungsrichtung
- α, β, γ
- Schwenkwinkel
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ZITATE ENTHALTEN IN DER BESCHREIBUNG
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Zitierte Patentliteratur
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- DE 3401228 C2 [0004]
- KR 101396231 B1 [0005]
- CN 2466865 [0005]
- US 4147217 A [0005]
- AT 348808 B [0006]
- KR 20030008983 A [0006]