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Gebiet der Erfindung
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Die Erfindung betrifft eine Hülle, etwa für ein wasserdichtes Kissen, das mit einem Füllstoff bzw. Füllmaterial befüllt ist bzw. befüllbar ist, sowie ein Verfahren zum Befüllen einer Hülle.
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Hintergrund der Erfindung
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Aus dem Stand der Technik sind Sitzsäcke in vielfältigen Formen und Ausgestaltungen bekannt, die eine Hülle aufweisen, in die eine Füllung eingebracht ist. Die Füllung umfasst vorzugsweise lose Füllkörper, etwa Styroporkugeln. Die Hülle besteht in der Regel aus einem Stoff, wobei die in die Hülle eingebrachten losen Füllkörper eine individuelle Anpassung des Sitzsackes an die Person ermöglichen, die auf dem Sitzsack sitzt.
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Derartige Sitzsäcke können auch als Schwimmkissen oder Schwimmsack verwendet werden.
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Bei der Produktion der Sitzkissen bzw. Schwimmkissen muss das Füllmaterial in die jeweilige Hülle eingebracht werden. Um dies zu bewerkstelligen ist es bekannt, das Füllmaterial durch eine relativ große Öffnung in die Hülle einzufüllen und diese Öffnung anschließend zuzunähen. Das Befüllen der Hülle und das anschließende Zunähen nehmen allerdings sehr viel Zeit in Anspruch, sodass innerhalb eines bestimmten Zeitraumes nur eine sehr begrenzte Menge an Sitzkissen hergestellt werden können.
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In einer verbesserten Variante ist in der Hülle eine Einfüllöffnung in Form eines Einfüllstutzens vorgesehen, durch die das lose Füllmaterial in die Hülle eingebracht werden kann. Beispielsweise kann das Füllmaterial mittels eines Trichters, der in die Einfüllöffnung eingesetzt wird, in die Hülle eingebracht werden, wobei das Füllmaterial, etwa Styroporkugeln, schwerkraftbedingt in die Hülle rieselt. Nach dem Befüllen kann die Einfüllöffnung mit einem Deckel verschlossen werden. Diese Variante hat zwar den Vorteil, dass ein anschließendes Zunähen der Einfüllöffnung entfällt keine Undichtigkeiten im Bereich einer Naht vorhanden sind. Nachteilig ist allerdings, dass die Befüllung unter Aufsicht erfolgen muss. Ferner ist die Geschwindigkeit, mit der das Füllmaterial in die Hülle eingebracht werden kann, bedingt durch die Schwerkraft begrenzt, sodass das Befüllen in Kombination mit der kleinen Einfüllöffnung einen hohen Zeitaufwand erfordert. Je kleiner die Dichte des Füllmaterials ist, umso langsamer rieselt das Füllmaterial in die Hülle. Um bei gleicher Dichte des Füllmaterials innerhalb eines bestimmten Zeitraums dennoch mehr Füllmaterial in die Hülle zu bekommen, müsste die Einfüllöffnung vergrößert werden. Eine beliebige Vergrößerung der Einfüllöffnung ist allerdings nicht sinnvoll.
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Daher nimmt auch bei der verbesserten Variante die Herstellung eines Sitzkissens bzw. Schwimmkissens relativ viel Zeit in Anspruch.
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Je nach verwendetem Füllmaterial kann es erforderlich sein, bei Gebrauch des Kissens Luft aus der Hülle abzulassen oder zusätzliche Luft zuzuführen. Beispielsweise kann es bei Verwendung eines Füllmaterials, das sich bei einem Temperaturanstieg ausdehnt, notwendig sein, überschüssige Luft aus der Hülle abzulassen. Im Stand der Technik ist es vorgesehen, das Ablassen bzw. Zuführen von Luft über die Einfüllöffnung zu bewerkstelligen. Beim Öffnen der Einfüllöffnung zum Zwecke des Luftablassens bzw. Luftzuführens besteht allerdings die Gefahr, dass ein Teil des Füllmaterials ungewollt durch die Einfüllöffnung austritt.
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Aufgabe der Erfindung
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Aufgabe der vorliegenden Erfindung ist es daher, eine Hülle, etwa für ein Sitzkissen oder ein Schwimmkissen bereitzustellen, das einerseits effizienter und zeitsparender mit einem Füllmaterial befüllbar ist und andererseits ein nachträgliches Zuführen bzw. Ablassen von Luft ermöglicht, ohne dass die Gefahr besteht, dass Füllmaterial ungewollt aus der Hülle austritt.
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Erfindungsgemäße Lösung
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Erfindungsgemäß wird diese Aufgabe mit einer Hülle sowie einem Verfahren zur Befüllung der Hülle mit einem Füllmaterial nach den unabhängigen Ansprüchen gelöst. Vorteilhafte Ausgestaltungen und Weiterbildungen der Erfindung sind in den jeweiligen abhängigen Ansprüchen angegeben.
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Bereitgestellt wird demnach eine Hülle, das mit einem Füllmaterial, insbesondere granulatartiges oder kugelförmiges Füllmaterial, befüllbar ist, wobei in der Wandung der Hülle mindestens ein Einlassventil und mindestens ein Auslassventil angeordnet sind, wobei
- – das mindestens eine Einlassventil derart ausgestaltet ist, dass durch dieses das Füllmaterial in die Hülle einbringbar ist, und
- – das mindestens eine Auslassventil derart ausgestaltet ist, dass
– einerseits ein Transportmedium, mit dem das Füllmaterial in die Hülle eingebracht wird, durch das Auslassventil aus der Hülle entweichen kann, und
– andererseits das in die Hülle eingebrachte Füllmaterial nicht durch das Auslassventil aus der Hülle entweichen kann.
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Durch das Vorsehen des Auslassventils, wir gewährleistet, dass während des Befüllens der Hülle mit dem Füllmaterial überschüssiges Transportmedium entweichen kann, und damit nicht über das Einlassventil entweichen muss. Das Befüllen kann so mit deutlich höheren Geschwindigkeiten, insbesondere maschinell und mit Überdruck durchgeführt werden.
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Als Transportmedium kann Luft vorgesehen sein. Als Füllmaterial können Styroporkugeln oder EPS-Perlen oder sonstiges Füllmaterial chemischen oder natürlichen Ursprungs, etwa Baumwollflocken, vorgesehen sein.
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Vorteilhafterweise weist das Auslassventil eine Austrittssperre auf, die ein Entweichen des in die Hülle eingebrachten Füllmaterials durch das Auslassventil verhindert.
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Die Austrittssperre kann als in oder vor dem Auslassventil angeordnete gitterförmige oder netzförmige oder membranartige Struktur ausgestaltet sein.
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Alternativ kann die Austrittssperre lösbar in oder an dem Auslassventil anordenbar sein. Beispielsweise kann die Austrittssperre mittels einer Schraubverbindung lösbar an dem Auslassventil befestigt werden. Die lösbar anordenbare Austrittssperre hat den Vorteil, dass je nach verwendetem Transportmedium eine dafür geeignete Austrittssperre verwendet werden kann.
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Das zumindest eine Einlassventil und das zumindest eine Auslassventil können mit einem Deckel vorzugsweise fluid- und gasdicht verschließbar sein.
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Vorteilhaft ist es, wenn das zumindest eine Auslassventil angepasst ist, ein Fluid und/oder ein Gas in die Hülle einzubringen ohne dass während des Einbringens des Fluids und/oder des Gases Füllmaterial durch das Auslassventil entweicht.
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Die Hülle selbst kann ein fluid- und gasdichtes Material aufweisen und das zumindest eine Einlassventil und das zumindest eine Auslassventil können fluid- und gasdicht in die Wandung der Hülle eingebracht sein. Damit kann die Hülle beispielsweise als Schwimmkissen oder für ein Schwimmkissen verwendet werden, ohne dass das Füllmaterial nass wird.
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Bereit gestellt wird des weiteren ein Kissen, insbesondere ein Sitzkissen und/oder Schwimmkissen, das eine erfindungsgemäße Hülle aufweist, die mit einem Füllmaterial befüllbar oder befüllt ist, und die eine Außenhülle aufweist, die vorzugsweise lösbar an der Hülle angeordnet ist.
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Die Hülle des Sitzkissens und/oder Schwimmkissens kann fluid- und gasdicht ausgestaltet sein. Die Außenhülle kann ein wasserabweisendes und vorzugsweise schimmelresistentes Material aufweisen.
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Ferner wird durch die Erfindung ein Verfahren zum Befüllen einer Hülle mit einem Füllmaterial bereitgestellt, wobei das Verfahren zumindest folgende Schritte umfasst:
- – Bereitstellen zumindest eines Einlassventils in der Wandung der Hülle, durch das das Füllmaterial in die Hülle einbringbar ist,
- – Bereitstellen zumindest eines Auslassventils in der Wandung der Hülle, durch das ein Transportmedium, mit dem das Füllmaterial in die Hülle eingebracht wird, entweichen kann, und
- – Einbringen des Füllmaterials unter Verwendung eines Transportmediums durch das zumindest eine Einlassventils in die Hülle, wobei das zumindest eine Auslassventil während des Einbringens des Füllmaterials zumindest zeitweise geöffnet ist, wobei bei geöffnetem Zustand des Auslassventils überschüssiges Transportmedium durch das Auslassventils entweicht.
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Vorzugsweise wird als Füllmaterial ein granulatartiges oder kugelförmiges Füllmaterial, insbesondere Styroporkugeln, und als Transportmedium Luft verwendet.
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Kurzbeschreibung der Figuren
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Weitere Einzelheiten und Merkmale der Erfindung sowie weitere Vorteile der Erfindung ergeben sich aus der nachfolgenden Beschreibung in Verbindung mit der Zeichnung. Es zeigt:
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1 eine erfindungsgemäße Hülle in einer Ansicht von oben und in einer Schnittansicht mit einem Einlassventil und einem Auslassventil;
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2 eine detaillierte Ansicht eines Einlassventils und eines Auslassventils im Querschnitt und in einer Ansicht von oben;
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3 eine erfindungsgemäße Hülle, mit einer Mehrzahl von Einlassventilen und einer Mehrzahl von Auslassventilen, wobei die Hülle mehrere Kammern aufweist;
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4 ein erfindungsgemäßes Schwimmkissen mit einer erfindungsgemäßen Hülle und einer Außenhülle, wobei hier eine alternative Anordnung der Einlass- bzw. Auslassventile gezeigt ist;
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5 eine alternative Ausgestaltung einer erfindungsgemäßen Hülle; und
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6 eine erfindungsgemäße Hülle in einer Ansicht von oben mit mehreren Einlassventilen und mehreren Auslassventilen.
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Detaillierte Beschreibung der Erfindung
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Bei der erfindungsgemäßen Hülle, die mit einem Füllmaterial bzw. einem Füllstoff gefüllt werden kann bzw. gefüllt ist, sind mindestens ein Einlassventil und mindestens ein Auslassventil vorgesehen.
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Ein Beispiel einer erfindungsgemäßen Hülle ist in 1 gezeigt, wobei in Abbildung (a) die Hülle 10 in einer Ansicht von oben und in Abbildung (b) die Hülle 10 in einer Schnittansicht entlang der Schnittachse A-A gezeigt ist.
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Bei Verwendung der erfindungsgemäßen Hülle als Sitzsack bzw. für einen Sitzsack kann die Hülle aus einem textilen Material, etwa aus einem Baumwollstoff bestehen. Bei Verwendung der Hülle 10 für ein Schwimmkissen besteht die Hülle vorzugsweise aus einem fluid- und gasdichten Material, etwa aus einem strapazierfähigen Kunststoff.
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In der Wandung der Hülle 10 sind ein Einlassventil bzw. ein Füllventil 20 und ein Auslassventil bzw. Entlüftungsventil 30 angeordnet, wobei die beiden Ventile 20, 30 fluid- und gasdicht mit der Hülle 10 verbunden sind. Die Hülle 10 kann beispielsweise mit der Außenwand des jeweiligen Ventils fluid- und gasdicht verklebt oder fluid- und gasdicht verschweißt sein.
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Durch das Einlassventil bzw. Einfüllventil 20 wird ein Füllstoff 40, beispielsweise Styroporkugeln, EPS-Perlen (expandiertes Polystyrol Styropor), ein sonstiges Kunststoffgranulat oder ein Füllstoff natürlichen Ursprungs, etwa Baumwollflocken, in den Innenraum der Hülle 10 eingebracht. Grundsätzliche kann jede Art von Füllstoff in die Hülle eingebracht werden. Welcher Füllstoff verwendet wird hängt letztliche von dem konkreten Einsatzzweck ab.
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Gleichzeitig mit Einbringen des Füllstoffes 40 in die Hülle 10 kann das Transportmedium, mit dem der Füllstoff 40 in die Hülle 10 eingebracht wird, beispielsweise Luft, aus dem Auslassventil 30 entweichen. Einerseits muss so nicht mehr sichergestellt werden, dass am Einlassventil während des Füllvorganges genügend Luft entweichen kann, um den Füllvorgang nicht negativ zu beeinträchtigen. Anderseits kann das überschüssige Transportmedium, etwa Luft, sehr schnell über das Auslassventil 30 entweichen, sodass eine deutlich schnellere Befüllung möglich ist als bei den aus dem Stand der Technik bekannten Hüllen.
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Abhängig vom Material des Füllstoffes 40 kann auch ein anderes Transportmedium als Luft verwendet werden, beispielsweise Wasser oder ein anderes Fluid. Erfindungsgemäß kann auch das überflüssige Fluid über das Auslassventil 30 entweichen.
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Erfindungsgemäß ist das Auslassventil 30 so ausgestaltet, dass über dieses nur das Transportmedium entweichen kann und der Füllstoff 40 in der Hülle 10 verbleibt. Ein Beispiel eines Auslassventils 30 mit diesen Eigenschaften wird mit Bezug auf 2 näher beschrieben.
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Durch das Vorsehen eines Einlassventils 30, durch das der Füllstoff 40 in die Hülle 10 eingebracht wird, und durch das Vorsehen eines Auslassventils 30, durch das das Transportmedium entweichen kann, ist auch eine maschinelle Befüllung der Hülle 10 ohne weiteres möglich. Zudem kann die Befüllung mit Überdruck durchgeführt werden, was eine noch schnellere Befüllung ermöglicht, da durch das Auslassventil 30 sichergestellt ist, dass auch bei einer „Überdruckbefüllung“ das überschüssige Transportmedium schnell genug entweichen kann.
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Versuche haben gezeigt, dass ein maschinelles Befüllen einer Hülle 10 mit einem Volumen von etwa 0,5 m3 mit etwa 3 mm bis 6 mm großen EPS-Perlen deutlich unterhalb 30 Minuten bewerkstelligbar ist, während das Befüllen der gleichen Hülle ohne Auslassventil mit den aus dem Stand der Technik bekannten Mitteln nahezu drei Stunden dauert. Zudem kann die Zeit für ein Befüllen gemäß der Erfindung nochmals erheblich reduziert werden, wenn mehrere Einlassventile und Auslassventile vorgesehen werden.
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2 zeigt eine detaillierte Ansicht eines Einlassventils 20 und eines Auslassventils 30 in einer Schnittansicht (Abbildung (a)) und in einer Ansicht von oben (Abbildung (b)).
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Das Einlassventil 20 weist hier eine zylinderförmige Form auf, dessen Durchmesser so dimensioniert ist, dass das Füllmaterial, beispielsweise Styroporkugeln, ungehindert durch das Einlassventil in die Hülle 10 eingebracht werden können. Hülleninnenseitig weist das Einlassventil 20 einen umlaufenden Rahmen auf, der an der Innenwandung 10 aufliegt und mit der Hülle 10 fluid- und gasdicht verklebt oder verschweißt ist.
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Das Auslassventil 30 ist ebenfalls zylinderförmig ausgestaltet und weist hülleninnenseitig einen umlaufenden Rahmen auf, der an der Hülleninnenwandung anliegt und fluid- und gasdicht mit der Hülle verschweißt oder verklebt ist.
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Bei dem hier gezeigten Beispiel sind das Einlassventil und das Auslassventil zylinderförmig ausgestaltet. Erfindungsgemäß können die Ventile aber jede beliebige Form aufweisen bzw. Querschnitt aufweisen. Wichtig ist lediglich, dass die erfindungsgemäße Funktionsweise bzw. der erfindungsgemäße Zweck der Ein- und Auslassventile erfüllt wird.
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Das Auslassventil 30 kann in einer Ausgestaltung einen Querschnitt aufweisen, der kleiner ist als der Querschnitt des Füllstoffes 40. Beispielsweise kann der Durchmesser des zylinderförmigen Auslassventils kleiner sein als der Durchmesser der Styroporkugeln 40. Die Styroporkugeln 40 können so nicht durch das Auslassventil entweichen.
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In einer alternativen Ausgestaltung kann in dem Auslassventil 30 eine Austrittssperre 35 vorgesehen sein, die beispielsweise eine gitterförmige Struktur aufweist, wie in Abbildung (b) gezeigt. Die Zwischenräume des Gitters sind so dimensioniert, dass der Füllstoff 40 nicht durch das Auslassventil 30 entweichen kann. Alternativ kann die gitterförmige Austrittssperre 35 auch vor dem Ventil 30 oder dazwischen angeordnet sein.
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In einer weiteren alternativen Ausgestaltung kann das Auslassventil 30 ein Netz aufweisen, das als Austrittssperre 35 dient.
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In einer noch weiteren Ausgestaltung kann die Austrittssperre eine membranartige Struktur aufweisen oder als Membran ausgestaltet sein, die für das verwendete Transportmedium durchlässig sind.
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Erfindungsgemäß können auch andere Arten einer Austrittssperre 35 vorgesehen sein, solange die Austrittssperre 35 gewährleistet, dass der in die Hülle 10 eingebrachte Füllstoff nicht durch das Auslassventil 30 entweichen kann. So kann das Auslassventil 30 beispielsweise nach der Art eines Rückschlagventils ausgestaltet sein, dessen Durchlassrichtung von außen in das Hülleninnere geht und dessen Schließelement bzw. Schließelemente so ausgestaltet sind, dass das für die Befüllung verwendete Transportmittel durch das Auslassventil 30 entweichen kann.
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Ferner können das Auslassventil und die Austrittssperre so ausgestaltet sein, dass die Austrittssperre lösbar, z.B. manuell an dem Auslassventil angeordnet werden kann. Beispielsweise kann die Austrittssperre auf das Auslassventil aufgeschraubt oder in das Auslassventil eingeschraubt werden. Damit können unterschiedliche Austrittssperren an dem Auslassventil angeordnet werden, etwa in Abhängigkeit des verwendeten Transportmediums oder in Abhängigkeit des verwendeten Füllmaterials. Bei EPS-Perlen mit großem Durchmesser kann zum Beispiel ein Gitter als Austrittssperre verwendet werden, welches nur wenige Gitterstäbe aufweist, währen bei EPS-Perlen mit kleinem Durchmesser ein Gitter mit vielen Gitterstäben verwendet werden kann. Damit kann also der Austritt des Transportmediums aus dem Auslassventil optimiert werden. Lösbar anordenbare Austrittssperren können auch als Zubehörteile angeboten werden, sodass das Auslassventil mit der benötigten Austrittssperre nachgerüstet werden kann.
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Das Einlassventil 20 und das Auslassventil 30 können jeweils mit einem Deckel 50 bzw. mit einer Kappe geschlossen werden. Die Ventile 20, 30 und/oder die Deckel 50 sind vorzugsweise so ausgestaltet, dass das jeweilige Ventil fluid- und gasdicht verschließbar ist. Bei Verwendung zylinderförmiger Ventile 20, 30 kann an dem Deckel 50 ein entsprechendes Außengewinde vorgesehen sein, das mit einem Innengewinde des Ventils korrespondiert (oder umgekehrt), sodass der Deckel mit dem Ventil verschraubt werden kann. In einer Ausgestaltung kann der Deckel 50 über einen flexiblen Steg mit dem jeweiligen Ventil 20, 30 verbunden sein.
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Bei Verwendung einer fluid- und gasdichten Hülle 10 mit fluid- und gasdicht verschließbaren Ventilen 20, 30 eignet sich die erfindungsgemäße Hülle 10 besonders für die Verwendung als Schwimmkissen oder für ein Schwimmkissen. Das Eintreten von Wasser wird effektiv vermieden, sodass eine Keim- oder Algenbildung im Inneren der Hülle verhindert wird.
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Die Hülle kann aber auch für Sitzkissen, Schlafkissen, Stillkissen oder Kissen für den Outdoor-Bereich verwendet werden. In diesem Fall muss die Hülle nicht notwendigerweise aus einem fluid- und gasdichten Material bestehen.
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Nach dem Befüllen der Hülle 10 mit dem Füllstoff 40 kann es erforderlich sein, zusätzliche Luft in die Hülle 10 einzubringen oder überschüssige Luft aus der Hülle 10 entweichen zu lassen. Das Einbringen zusätzlicher Luft bzw. das Entweichenlassen überschüssiger Luft kann vorteilhafterweise über das Auslassventil 30 bewerkstelligt werden. Nach dem Öffnen des Deckels 50 kann über das Auslassventil 30, das in diesem Fall als Entlüftungsventil bzw. Belüftungsventil fungiert, überschüssige Luft entweichen oder zusätzliche Luft in die Hülle 10 eingebracht werden. Durch die Austrittssperre 35 in dem Ventil 30 ist dabei gewährleistet, dass der Füllstoff 40 nicht über das Ventil 30 entweichen kann. Das Einlassventil 20 muss hierzu nicht geöffnet werden.
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Letztlich wird das Einlassventil 20 nur dazu benötigt, den Füllstoff in die Hülle 10 einzubringen oder Füllstoff aus der Hülle 10 zu entnehmen. Für das Zuführen zusätzlicher Luft oder das Entweichenlassen überschüssiger Luft wird lediglich das Auslassventil 30 benötigt.
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Es ist darauf hinzuweisen, dass nicht nur fluid- und gasdichte Hüllen in besonders vorteilhafter Weise, insbesondere zeitsparend, erfindungsgemäß befüllt werden können. Auch Hüllen 10, die aus einem textilen Material, etwa Stoff oder Gewebe, hergestellt sind, beispielsweise für die Verwendung als Sitzkissen im häuslichen Bereich, führt die erfindungsgemäße Befüllung zu einem erheblichen Zeitgewinn. Denn durch den Stoff der Hülle kann beim Befüllen mit Luft als Trägermedium nur sehr wenig Luft entweichen. Durch Vorsehen eines oder mehrerer Auslassventile 30 in der Stoffhülle kann das Trägermedium Luft dennoch sehr schnell entweichen, sodass auch Stoffhüllen sehr schnell mit einem Füllstoff befüllt werden können.
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3 zeigt eine alternative Ausgestaltung einer erfindungsgemäßen Hülle 10.
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Die Hülle 10 weist hier mehrere Kammern 15a, 15b, 15c und 15d auf. Die Kammern selbst können jeweils fluid- und gasdicht ausgestaltet sein, um einen Fluid- oder Gasaustausch zwischen zwei benachbarten Kammern weitestgehend zu verhindern.
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Bei der in 3 gezeigten Ausgestaltung einer erfindungsgemäßen Hülle weist jede Kammer zumindest ein Einlassventil 20 und zumindest ein Auslassventil 30 auf.
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Wie in 3 ersichtlich, können die Auslassventile 30 jeweils unterschiedlich ausgestaltet sein bzw. können die jeweiligen Austrittssperren 35 unterschiedlich ausgestaltet sein, je nachdem mit welchem Füllstoff die jeweilige Kammer befüllt wird.
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Zudem können sowohl die Einlassventile 20 als auch die Auslassventile 30 jeweils eine unterschiedliche Größe bzw. unterschiedliche Querschnitte aufweisen.
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Ebenso ist es erfindungsgemäß möglich, dass eine Kammer mehrere Einlassventile 20 und/oder mehrere Auslassventile 30 aufweist. Auch bei einer Hülle 10, die nur aus einer einzigen Kammer besteht, können mehrere Einlassventile und/oder mehrere Auslassventile vorgesehen sein.
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Eine Hülle mit mehreren Kammern, wie in 3 gezeigt, hat den Vorteil, dass jede Kammer mit einem anderem Füllstoff befüllt werden kann, um beispielsweise eine Hülle für ein Sitzkissen bereitzustellen, bei dem die einzelnen Kammern beim Verwender aufgrund der unterschiedlichen Füllstoffe unterschiedliche Sinneseindrücke hervorruft.
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4 zeigt ein erfindungsgemäßes Sitzkissen bzw. Schwimmkissen 1 mit einer erfindungsgemäßen Hülle 10, wobei an der Außenseite der Hülle 10 eine Außenhülle 60 angeordnet ist.
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Die Hülle 10 ist mit einem Füllmaterial, hier Styroporkugeln 40, gefüllt, wobei die Styroporkugeln durch das Einlassventil 20 in die Hülle eingebracht wurden und wobei über das Auslassventil 30 die als Transportmedium dienende Luft entweichen konnte.
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Bei der in 4 gezeigten Ausgestaltung der Hülle 10 ist das Einlassventil 20 auf der Oberseite der Hülle angeordnet und das Auslassventil an der Unterseite der Hülle. Prinzipiell ist die Anordnung der Ventile 20, 30 an der Hülle 10 beliebig. Die Anzahl der Ventile 20, 30 und die Anordnung der Ventile 20, 30 an der Hülle 10 sind jedoch so zu wählen, dass in Abhängigkeit von dem verwendeten Füllstoff und in Abhängigkeit von dem verwendeten Transportmedium ein effizientes und schnelles Befüllen ermöglicht wird.
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Die Außenhülle 60 kann aus einem wasserabweisenden Material bestehen. Vorteilhafterweise ist die Außenhülle 60 mit einer schimmelresistenten Imprägnierung versehen, sodass die Außenhülle 60 auch im Nassbereich, etwa für ein Schwimmkissen, verwendet werden kann.
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Vorteilhafterweise ist die Außenhülle 60 lösbar an der Hülle 10 angeordnet. Beispielsweise kann ein seitlicher Reißverschluss vorgesehen sein, um die Außenhülle zu öffnen und die Hülle 10 aus der Außenhülle 60 herauszunehmen. Die Außenhülle 60 kann so ausgetauscht werden oder für ein Reinigen der Außenhülle entfernt werden.
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5 zeigt eine alternative Form einer erfindungsgemäßen Hülle 10.
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Die Hülle 10 weist hier im Wesentlichen die Form eines großen Schwimmreifens auf, die ebenfalls fluid- und gasdicht ausgestaltet sind. Auch hier sind in der Hülle 10 ein Auslassventil 30 und ein Einlassventil 20 vorgesehen, um zeitsparend einen Füllstoff in die schwimmreifenartige Hülle 10 einbringen zu können.
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6 zeigt eine erfindungsgemäße Hülle 10 in einer Ansicht von oben mit mehreren Einlassventilen und mehreren Auslassventilen. Die Hülle 10 bildet hier eine einzelne Kammer. Durch die mehreren Einlassventile 20 kann gleichzeitig, insbesondere maschinell, ein Füllmaterial in die Hülle 10 eingebracht werden. Gleichzeitig ist durch die mehreren Auslassventile 30 gewährleistet, dass das durch die mehreren Einlassventile 20 eingebrachte Transportmedium (z.B. Luft) schnell genug aus der Hülle entweichen kann, sodass einerseits der Befüllvorgang nicht negativ beeinflusst wird und andererseits die Hülle, etwa aufgrund eines sich aufbauenden Überdrucks, nicht beschädigt wird. Wie mit Bezug auf 3 gezeigt, können die Ventile 20, 30 unterschiedliche Formen und Querschnitte aufweisen.
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Grundsätzlich kann die erfindungsgemäße Hülle unterschiedliche Formen und/oder unterschiedlich viele Innenkammern aufweisen. Beispielsweise kann die Hülle die Form eines Quaders, eines Würfels, einer Kugel, eines Hufeisens, oder dergleichen aufweisen. Ferner kann die erfindungsgemäße Hülle ein oder mehrere Einlassventile 20 und/oder ein oder mehrere Auslassventile 30 aufweisen, wobei die Einlassventile und die Auslassventile unterschiedliche Größen bzw. unterschiedliche Querschnittsgeometrien aufweisen können.
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Die Austrittssperre 35 des Auslassventils 30 kann ebenfalls unterschiedliche Geometrien aufweisen oder durch verschiedene Techniken realisiert sein, solange gewährleistet ist, dass die Austrittssperre 35 ein ungewolltes Austreten des eingebrachten Füllstoffes durch das Auslassventil 30 verhindert.
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Ferner kann das Auslassventil zweiteilig ausgestaltet sein, zwischen dem einen Teil und dem anderen Teil die Austrittssperre angeordnet sein kann. In einer Ausgestaltung kann der eine Teil des Auslassventils lösbar an dem anderen Teil des Auslassventils angeordnet sein, sodass in vorteilhafter Weise die dazwischen angeordnete Austrittssperre gewechselt, ausgetauscht oder entfernt werden kann.
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Bezugszeichenliste
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- 1
- Sitzkissen, Schwimmkissen oder dergleichen
- 10
- Hülle, für z.B. ein wasserdichtes Sitzkissen
- 15a bis 15d
- Kammern der Hülle 10
- 20
- Einlassventil / Einfüllventil
- 30
- Auslassventil / Entlüftungsventil mit Austrittssperre 35
- 35
- Austrittssperre
- 40
- Füllstoff, z.B. Styroporkugeln oder Kunststoffgranulat
- 50
- Deckel des Einlassventils 20 bzw. des Auslassventils 30
- 60
- Außenhülle, vorzugsweise wasserabweisend