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Gebiet
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Die vorliegende Offenbarung betrifft im Allgemeinen das Gebiet von Fahrzeugen und insbesondere Verfahren und Systeme zum adaptiven Anpassen der Geschwindigkeit eines Fahrzeugs basierend auf Informationen über ein Fahrzeug zu einem anderen Fahrzeug (V2V) sowie von Informationen über ein Fahrzeug zu einer Infrastruktur (V2I).
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Hintergrund
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Heutzutage können bestimmte Fahrzeuge Sensordaten umfassen, welche von einem oder mehreren Fahrzeugsensoren empfangen werden, um eine angestrebte Fahrzeuggeschwindigkeit zu bestimmen. Diese Zielgeschwindigkeit kann dem Fahrer mitgeteilt werden, welcher je nach Bedarf basierend auf der Rückmeldung, welche dem Fahrer von dem Fahrzeugsystem bereitgestellt wird, das Gaspedal anpassen kann. Diese Systeme berücksichtigen jedoch diverse wichtige Faktoren nicht, wie etwa einen Abstand zwischen Fahrzeugen im Verkehr, einen Abstand zu einem bestimmten Infrastrukturobjekt oder -element (wie etwa einer Ampel), und sie passen auch das Drehmoment oder die Geschwindigkeit des Fahrzeugs nicht automatisch an, um den Kraftstoffverbrauch zu optimieren.
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Entsprechend ist es wünschenswert, verbesserte Verfahren und Systeme zum Anpassen der Geschwindigkeitsregelung und der Geschwindigkeits- oder Drehmomentmerkmale des Fahrzeugs bereitzustellen. Weiter werden andere wünschenswerte Merkmale und Kennzeichen der vorliegenden Erfindung aus der nachstehenden ausführlichen Beschreibung und den beiliegenden Ansprüchen, in Verbindung mit den beiliegenden Zeichnungen und dem vorstehenden technischen Gebiet und Hintergrund gesehen, hervorgehen.
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Zusammenfassung
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Es wird ein System für eine adaptive Geschwindigkeitsregelung bereitgestellt. Das System umfasst ein externes Objektberechnungsmodul (EOCM), wobei das EOCM einen Prozessor, welcher mit einem Speicher gekoppelt ist, und eine Schnittstelle umfasst, wobei der Speicher Anweisungen umfasst, um einen Kraftstoffverbrauch des Fahrzeugs zu verbessern, eine Vielzahl von Objektdetektionssensoren und ein Kommunikationsmodul, welches einen Fahrzeug-zu-Fahrzeug-(V2V)Teil, welcher derart konfiguriert ist, dass er einen Abstand zwischen einem ersten Fahrzeug und einem zweiten Fahrzeug erfasst, und einen Fahrzeugzu-Infrastruktur-(V2I)Teil, welcher derart konfiguriert ist, dass er einen Abstand zwischen dem ersten Fahrzeug und einem Infrastrukturelement erfasst, umfasst. Das EOCM empfängt Daten über die Schnittstelle von dem Kommunikationsmodul und ist derart konfiguriert, dass es die Geschwindigkeit des Fahrzeugs basierend auf den empfangenen Daten automatisch und adaptiv anpasst, um den Kraftstoffverbrauch des Fahrzeugs zu verbessern.
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Es wird ein externes Objektberechnungsmodul (EOCM) zum Verbessern des Kraftstoffverbrauchs eines Fahrzeugs bereitgestellt. Das EOCM umfasst einen Computerprozessor, einen Speicher, welcher mit dem Computerprozessor gekoppelt ist und Anweisungen zum Verbessern des Kraftstoffverbrauchs des Fahrzeugs umfasst, und eine Schnittstelle, welche mit dem Computerprozessor gekoppelt ist. Der Computerprozessor ist derart konfiguriert, dass er über die Schnittstelle Informationen über den Abstand zwischen einem ersten Fahrzeug und einem zweiten Fahrzeug (V2V-Daten) und Informationen über den Zustand einer Ampel (V2I-Daten) empfängt. Der Prozessor ist weiter derart konfiguriert, dass er die Anweisungen, welche in dem Speicher abgelegt sind, basierend auf den V2V-Daten und den V2I-Daten verarbeitet, um den Kraftstoffverbrauch eines Fahrzeugs, in dem sich das EOCM befindet, zu verbessern.
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Es wird ein Prozess für eine adaptive Geschwindigkeitsregelung bereitgestellt. Der Prozess umfasst ein Empfangen von Informationen über einen Abstand zwischen einem Fahrzeug und einer Ampel, ein Empfangen von Informationen über einen Zustand der Ampel und ein Bestimmen, ob die Geschwindigkeit des Fahrzeugs basierend auf dem Abstand zwischen dem Fahrzeug und der Ampel und dem Zustand der Ampel angepasst werden soll.
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Kurze Beschreibung der Zeichnungen
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Die vorliegende Offenbarung wird nachstehend in Verbindung mit den folgenden Zeichnungsfiguren beschrieben, wobei gleiche Bezugszeichen gleiche Elemente bezeichnen, und
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1A ist ein Systemdiagramm, welches ein beispielhaftes System für eine adaptive Geschwindigkeitsregelung gemäß diversen Ausführungsbeispielen zeigt;
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1B ist ein Funktionsblockdiagramm eines externen Objektberechnungsmoduls gemäß diversen Ausführungsbeispielen; und
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2 ist ein Flussdiagramm eines beispielhaften Prozesses zum Anpassen der Betätigung eines Fahrzeugs unter Verwenden des Systems für eine adaptive Geschwindigkeitsregelung gemäß diversen Ausführungsbeispielen.
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Ausführliche Beschreibung der Erfindung
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Die nachstehende ausführliche Beschreibung ist rein beispielhafter Art und nicht dazu bestimmt, die Erfindung oder die Anwendung und Verwendungen der Erfindung einzuschränken. Weiter ist es nicht beabsichtigt, durch eine Theorie gebunden zu sein, welche in dem vorstehenden Hintergrund oder der nachstehenden ausführlichen Beschreibung vorgelegt wird.
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Mit Bezug auf 1A wird ein System 100 für eine adaptive Geschwindigkeitsregelung eines Fahrzeugs 101 gezeigt. Das System 100 ist in einem Fahrzeug 101 integriert, wie etwa in den Elektronik- und Sensorsystemen des Fahrzeugs 101. Das System 100 umfasst diverse Objekt- oder Infrastruktur-Detektionssensoren 102, wie beispielsweise einen oder mehrere Radargeräte, eine oder mehrere Kameras, ein GPS-System, ein Schallmesssystem und beliebige andere geeignete Sensorsysteme.
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Das System 100 umfasst weiter ein Kommunikationsmodul 104, welches derart konfiguriert ist, dass es erstens den Abstand von einem Fahrzeug 101 zu einem anderen Fahrzeug 101 (der V2V-Teil), wie beispielsweise ein Fahrzeug (nicht gezeigt) vor dem Fahrzeug 101, und zweitens den Abstand von dem Fahrzeug 101 zu einem Infrastrukturobjekt oder -element (z.B. eine Ampel oder ein Stoppschild) (der V2I-Teil), erfasst. Der V2I-Teil kann zudem einen Zustand einer Ampel erfassen oder detektieren.
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Weiter im Hinblick auf 1A und kurz mit Bezug auf 1B umfasst das System 100 weiter ein externes Objektberechnungsmodul (bzw. "EOCM") 106. Das EOCM 106 umfasst ein Computersystem oder einen Controller, welches bzw. welcher im Allgemeinen einen Prozessor 120, einen computerlesbaren Speicher 118 und mindestens zwei Schnittstellen 122 und 124 umfasst. Der Speicher 118 kann kommunikationsmäßig mit dem Prozessor 120 gekoppelt sein, wie etwa über einen Bus oder eine andere elektronische Verbindung. Das EOCM 106 ist mit den Objektdetektionssensoren 102 gekoppelt, wie etwa über die Schnittstelle 122. Das EOCM 106 ist weiter mit den V2V- und V2I-Kommunikationsmodulen 104 gekoppelt, wie etwa über die Schnittstelle 122. Somit kommuniziert das EOCM 106 mit den Objektdetektionssensoren 102 und dem V2V- und V2I-Kommunikationsmodul 104 über die Schnittstelle 122 mit jedem Modul 104. Das EOCM 106 kommuniziert mit diversen anderen Modulen (z.B. den Modulen 108, 110, 112, 114 und 116), wie nachstehend beschrieben wird, über die Schnittstelle 124.
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Zusätzliche Sensordaten können bei diversen Ausführungsbeispielen Raddrehzahl-Sensordaten, hybride Batteriesensordaten, ein von dem Fahrer angefragtes Drehmoment, eine von dem Fahrer angefragte Bremskraft, Kartendaten, wie etwa von einem GPS oder einem anderen Navigationssystem, Fahrerzieldaten und dergleichen umfassen.
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Das EOCM 106 ist derart konfiguriert, dass es die Daten verarbeitet, welche von dem Kommunikationsmodul 104 und den Objektdetektionssensoren 102 empfangen werden (sowie die anderen Daten, wie zuvor beschrieben), um diverse Faktoren zu berücksichtigen, wie etwa einen Abstand zwischen Fahrzeugen im Verkehr, einen Abstand zu einem bestimmten Infrastrukturobjekt oder -element (wie etwa einer Ampel), einen Zustand einer Ampel (z.B. Grün, Gelb, Rot), sowie automatisch das Drehmoment und die Geschwindigkeit des Fahrzeugs anpasst, um den Kraftstoffverbrauch basierend auf den V2V- und V2I-Daten zu optimieren. Dazu verarbeitet das EOCM 106 anhand des Prozessors 120 Anweisungen, welche in dem Speicher 118 abgelegt sind.
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Diese Anweisungen entsprechen dem Prozess, welcher nachstehend mit Bezug auf 2 beschrieben wird.
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Das System 100 umfasst weiter ein Karosseriesteuermodul 108, welches einen Geschwindigkeitsregelprozess ausführt, wie etwa einen Geschwindigkeitsregelprozess, welcher in der Technik wohlbekannt ist. Das System 100 umfasst weiter ein Motorsteuermodul 110, welches es ermöglicht, den Fahrzeugmotor während der Fahrt, oder während das Fahrzeug 101 steht, abzuschalten, um Kraftstoff zu sparen. Das System 100 umfasst weiter ein Getriebesteuermodul, welches es dem Getriebe ermöglicht, auf einen optimalen Gang umzuschalten (oder darin zu bleiben), basierend auf der Geschwindigkeit des Fahrzeugs 101 oder auf Informationen (wie etwa Informationen, welche unter Verwenden einer Geschwindigkeitsregelungsschnittstelle im Armaturenbrett des Fahrzeugs 101 von einem Fahrer des Fahrzeugs 101 eingegeben werden) oder auf einer gewünschten Geschwindigkeit des Fahrzeugs 101.
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Wenn das Fahrzeug 101 ein hybrides Elektro-/Benzin-Fahrzeug 101 umfasst, umfasst das System 100 bei diversen Ausführungsbeispielen auch ein Zugkraftumkehrmodul 114 und einen Batteriezustandsmanager 116, welche es zusammen dem Fahrzeug 101 ermöglichen, Strom und Kraftstoff zu sparen, indem sie die Zeit oder Dauer anpassen, während der eine Batterie verwendet wird, um das Fahrzeug 101 mit Energie zu versorgen. Beispielsweise kann das System 100 basierend auf Daten, welche von den Objektdetektionssensoren 102 und dem V2V- und V2I-Kommunikationsmodul 104 empfangen werden und durch das EOCM 106 verarbeitet werden, die Bremsenergie absorbieren (z.B. unter der Annahme, dass sich das Fahrzeug 101 einem Haltepunkt nähert), um die Batterie für eine maximale Dauer aufzuladen.
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Nun mit Bezug auf 2 wird der Prozess 200 zum Anpassen der Betätigung eines Fahrzeugs 101 unter Verwenden des Systems für eine adaptive Geschwindigkeitsregelung gezeigt. Der Prozess 200 wird, wie hier beschrieben, durch das System 100 an dem EOCM 106 umgesetzt, welches basierend auf diesen Verarbeitungsvorgängen den Systemen des Fahrzeugs 101 Anweisungen bereitstellt, um die Betätigung des Fahrzeugs 101 anzuleiten, um die Kraftstoffeffizienz zu steigern. Der Prozess 200 wird in Zusammenhang mit dem Infrastrukturobjekt oder -element als Ampel besprochen. Es versteht sich, dass der gleiche oder ein ähnlicher Prozess 200 für andersartige Objekte oder Infrastrukturelemente umgesetzt werden kann, wie etwa für ein Stoppschild, ein Fußgängerüberwegschild und dergleichen.
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Entsprechend schätzt oder berechnet das EOCM 106 beginnend mit Schritt 202 diverse Bedingungen, welche mit dem Fahrzeug 101 assoziiert sind, basierend auf den empfangenen Daten und den Anweisungen, welche in dem Speicher 118 abgelegt sind, wie hier beschrieben, von den diversen Sensoren (z.B. den Objektdetektionssensoren 102, dem V2V- und V2I-Kommunikationsmodul 104 und dergleichen) (Schritt 204). Das EOCM 106 erfasst weiter Ampeldaten (z.B. Ampeldaten, wie etwa Grün-, Gelb- und Rot-Signaldaten, die Dauer des Signals in dem bestimmten Rot-, Gelb- oder Grün-Zustand, und die Position oder den Standort der Ampel mit Bezug auf das Fahrzeug 101 (Schritt 206). Das EOCM 106 empfängt weiter Daten, wie beispielsweise eine Anzahl von Fahrzeugen oder einen Abstand, welcher mit einer Anzahl von Fahrzeugen in einer Verkehrswarteschlange vor einer Ampel assoziiert ist, einen Abstand des Fahrzeugs 101 zum nächsten Fahrzeug und dergleichen. Dies kann mit einem Objektdetektionssensor 102, wie etwa einer Kamera, erreicht werden. Basierend auf den Daten, welche von dem EOCM 106 empfangen werden, berechnet das EOCM 106 den Abstand zur Ampel, den Abstand zu einem anderen Fahrzeug und dergleichen (Schritt 208).
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Das EOCM 106 bestimmt ferner, ob sich die Ampel in einem Grün-Zustand befindet, und wenn ja, kehrt die Ausführung zu Schritt 208 zurück, wo das EOCM 106 den Abstand zur Ampel berechnet, wozu bei diversen Ausführungsbeispielen der Abstand zur Ampel abzüglich einer Anzahl von Fahrzeugen in einer Verkehrswarteschlange gehört (Schritt 210). Wenn sich die Ampel jedoch nicht in einem Grün-Zustand befindet, bestimmt das EOCM 106, ob sich die Ampel in einem Rot-Zustand befindet (Schritt 212), und wenn ja, bestimmt das EOCM 106, ob die Zeit, seit der sich die Ampel im Rot-Zustand befindet, unter einem Schwellenwertzeitraum liegt (z.B. einem Zeitraum, welcher auf der Geschwindigkeit des Fahrzeugs 101, welche das Fahrzeug 101 benötigen würde, um die Ampel sicher zu überfahren, basierend) (Schritt 214).
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Wenn das EOCM 106 jedoch bestimmt, dass sich die Ampel nicht in einem Rot-Zustand befindet, bestimmt das EOCM 106, ob die Zeit, während der die Ampel in einem Gelb-Zustand gewesen ist, über einem sicheren Schwellenwertzeitraum liegt (z.B. einem Zeitraum, welcher auf einer Geschwindigkeit des Fahrzeugs 101, welche das Fahrzeug 101 benötigen würde, um die Ampel sicher zu überfahren, basiert) (Schritt 216). Falls der Schwellenwertzeitraum nicht eingehalten wird, weist das EOCM 106 das Fahrzeug 101 an, bis zum Anhalten abzubremsen (Schritt 218), und der Prozess 200 kehrt als Reaktion darauf, dass die Ampel in einen Grün-Zustand zurückkehrt, zu Schritt 210 zurück (Schritt 220). Beispielsweise kann das EOCM 106 ein Abbremsverfahren basierend auf Verkehrsmustern auswählen. Das Abbremsverfahren kann aus einem Verfahren, welches einen Betriebsmodus des hybriden Systems ändert, aus einem Verfahren, welches den Fahrzeugmotor abschaltet, aus einem Verfahren, welches eine Nutzbremsung verwendet, oder aus einem Verfahren, welches herkömmliche Reibungsbremsen verwendet, ausgewählt werden. Das EOCM 106 weist das Fahrzeug 101 basierend auf dem ausgewählten Verfahren an.
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Wenn das EOCM 106 dagegen bestimmt, dass die Zeit, seit der sich die Ampel in einem Gelb-Zustand befindet, über dem sicheren Schwellenwertzeitraum liegt (was bedeutet, dass das EOCM 106 bestimmt hat, dass das Fahrzeug 101 die Ampel sicher überfahren kann), berechnet das EOCM 106 eine Zielgeschwindigkeit, auf die das Fahrzeug 101 beschleunigen oder abbremsen muss, um sicher über die Ampel zu fahren (Schritt 230).
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Das EOCM 106 bestimmt basierend auf dieser Berechnung, ob die berechnete Beschleunigung oder Abbremsung innerhalb einer annehmbaren Schwellensicherheitsgrenze liegt (Schritt 232) (z.B. nicht über einer Geschwindigkeitsgrenze und nicht unter einer Geschwindigkeit, welche den Verkehr aufhalten würde). Wenn das EOCM 106 bestimmt, dass die berechnete Beschleunigung oder Abbremsung innerhalb der Schwellensicherheitsgrenze liegt, weist das EOCM 106 das Fahrzeug 101 an, auf die Zielgeschwindigkeit zu beschleunigen oder abzubremsen (Schritt 234), und der Prozess 200 kehrt zu Schritt 202 zurück. Für den Fall, dass das EOCM 106 bestimmt, dass die berechnete Beschleunigung oder Abbremsung nicht innerhalb der Schwellensicherheitsgrenze liegt, weist das EOCM 106 das Fahrzeug 101 an, zum Anhalten abzubremsen (Schritt 236), und der Prozess 200 kehrt zu Schritt 202 zurück, wenn die Ampel auf Grün schaltet (Schritt 238).
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Nun zurück zu Schritt 214, und wo das EOCM 106 bestimmt, dass die Zeit, seit der sich die Ampel im Rot-Zustand befindet, nicht unter dem Schwellenwertzeitraum liegt, berechnet das EOCM 106 eine Geschwindigkeit (oder Abbremsung) für das Fahrzeug 101, so dass das Fahrzeug 101 sicher über die Ampel fährt (Schritt 222). Das EOCM 106 bestimmt ferner, ob die berechnete Geschwindigkeit oder Abbremsung innerhalb einer annehmbaren oder Schwellensicherheitsgrenze liegt (z.B. typischerweise ein vorbestimmter Zeitraum) (Schritt 224). Wenn ja, weist das EOCM 106 das Fahrzeug 101 an, zu beschleunigen oder abzubremsen, wie in Schritt 222 berechnet, und der Prozess 200 kehrt zu Schritt 202 zurück (Schritt 225). Wenn das EOCM 106 dagegen bestimmt, dass die berechnete Geschwindigkeit oder Abbremsung nicht innerhalb der annehmbaren oder Schwellensicherheitsgrenze liegt, weist das EOCM 106 das Fahrzeug 101 an anzuhalten (Schritt 224), und der Prozess 200 kehrt als Reaktion darauf, dass die Ampel auf Grün schaltet, zu Schritt 202 zurück (Schritt 228).
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Zurück zu Schritt 210, wo das EOCM 106 stattdessen bestimmt, dass sich eine Ampel in einem Grün-Zustand befindet, bestimmt das EOCM 106, ob die Ampel einen Grün-Zustand während eines Zeitraums eingenommen hat, welcher eine Sicherheitsschwelle überschreitet (z.B. die Zeit, welche das Fahrzeug 101 benötigen würde, wenn es mit einer bestimmten Geschwindigkeit fährt, um über die Ampel zu fahren) (Schritt 240). Vorausgesetzt das EOCM 106 bestimmt, dass das Fahrzeug 101 nicht in der Lage ist, über die Ampel zu fahren, bevor die Ampel auf Gelb schaltet, weist das EOCM 106 das Fahrzeug 101 an, zum Anhalten abzubremsen (Schritt 242), und der Prozess 200 kehrt als Reaktion darauf, dass die Ampel auf Grün schaltet, zu Schritt 202 zurück (Schritt 244).
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Wenn das EOCM 106 dagegen bestimmt, dass der Zeitraum, während dessen die Ampel grün war, dem Fahrzeug 101 erlauben würde zu beschleunigen (oder seine aktuelle Geschwindigkeit beizubehalten), um über die Ampel zu fahren (Schritt 246), bestimmt das EOCM 106, ob die berechnete Geschwindigkeit innerhalb einer annehmbaren Sicherheitsschwelle (z.B. innerhalb der Geschwindigkeitsgrenze) liegt (Schritt 248), und das EOCM 106 weist das Fahrzeug 101 je nach Bedarf an zu beschleunigen (oder abzubremsen oder die Geschwindigkeit beizubehalten), um sicher und effizient über die Ampel zu fahren (Schritt 250).
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Wenn jedoch das Gegenteil der Fall ist und die Geschwindigkeit nicht innerhalb einer annehmbaren Sicherheitsgrenze liegt, weist das EOCM 106 das Fahrzeug 101 an, zum Anhalten abzubremsen (Schritt 252), und der Prozess 200 kehrt als Reaktion darauf, dass die Ampel auf Grün schaltet, zu Schritt 202 zurück (Schritt 254).
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Wie hier beschrieben, erhebt das System 100 somit Daten, wie etwa Daten, welche von den Objektdetektionssensoren 102 und den V2V- und V2I-Sensoren erhoben werden können, um eine optimale Lösung für ein Fahrzeug 101 zu bestimmen, welches auf eine Ampel zu fährt. Die Lösung wird basierend auf vielen verschiedenen Faktoren optimiert (z.B. Ampelzustand, Leistungsmerkmale des Fahrzeugs 101 und dergleichen), um den Kraftstoffverbrauch des Fahrzeugs 101 zu optimieren. Mit anderen Worten passt das System 100 die Geschwindigkeiten, Drehmomente und Leistungsmerkmale des Fahrzeugs 101 automatisch und adaptiv an, um die Kraftstoffersparnis in dem Fahrzeug 101 zu verbessern.
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Beispiele
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Beispiel 1. Ein System für eine adaptive Geschwindigkeitsregelung für ein Fahrzeug, wobei das System Folgendes umfasst:
ein externes Objektberechnungsmodul (EOCM), wobei das EOCM einen Prozessor, welcher mit einem Speicher und einer Schnittstelle gekoppelt ist, umfasst, wobei der Speicher Anweisungen umfasst, um einen Kraftstoffverbrauch des Fahrzeugs zu verbessern;
eine Vielzahl von Objektdetektionssensoren; und
ein Kommunikationsmodul, welches einen Fahrzeug-zu-Fahrzeug-(V2V)Teil, welcher derart konfiguriert ist, dass er einen Abstand zwischen einem ersten Fahrzeug und einem zweiten Fahrzeug erfasst, und einen Fahrzeug-zu-Infrastruktur-(V2I)Teil, welcher derart konfiguriert, dass er einen Abstand zwischen dem ersten Fahrzeug und einem Infrastrukturelement erfasst, umfasst, wobei das EOCM Daten über die Schnittstelle von dem Kommunikationsmodul empfängt und derart konfiguriert ist, dass es die Geschwindigkeit des Fahrzeugs basierend auf den empfangenen Daten automatisch und adaptiv anpasst, um den Kraftstoffverbrauch des Fahrzeugs zu verbessern.
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Beispiel 2. Das System für eine adaptive Geschwindigkeitsregelung nach Beispiel 1, wobei das V2I-Modul weiter derart konfiguriert ist, dass es den Zustand einer Ampel bestimmt.
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Beispiel 3. Das System für eine adaptive Geschwindigkeitsregelung nach Beispiel 1 oder 2, wobei das V2I-Modul weiter derart konfiguriert ist, dass es einen Zeitraum bestimmt, seit dem sich eine Ampel in einem bestimmten Zustand befindet.
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Beispiel 4. Das System für eine adaptive Geschwindigkeitsregelung nach einem der Beispiele 1 bis 3, wobei das EOCM weiter derart konfiguriert ist, dass es die Geschwindigkeit des Fahrzeugs basierend auf einem Zustand einer Ampel anpasst.
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Beispiel 5. Das System für eine adaptive Geschwindigkeitsregelung nach einem der Beispiele 1 bis 4, wobei das EOCM weiter derart konfiguriert ist, dass es basierend auf einem Zeitraum die Geschwindigkeit des Fahrzeugs, seit dem sich die Ampel in einem bestimmten Zustand befindet, anpasst.
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Beispiel 6. Das System für eine adaptive Geschwindigkeitsregelung nach einem der Beispiele 1 bis 5, wobei der V2V-Teil mindestens eines von einem Radar, einer Kamera, einem GPS oder einem Schallmessgerät umfasst.
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Beispiel 7. Das System für eine adaptive Geschwindigkeitsregelung nach einem der Beispiele 1 bis 6, wobei das EOCM weiter derart konfiguriert ist, dass es mit mindestens einem von einem Karosseriesteuermodul, einem Motorsteuermodul und einem Getriebesteuermodul kommuniziert, um den Kraftstoffgebrauch des Fahrzeugs zu verbessern.
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Beispiel 8. Das System für eine adaptive Geschwindigkeitsregelung nach einem der Beispiele 1 bis 7, wobei das EOCM weiter derart konfiguriert ist, dass es mit mindestens einem von einem Zugkraftumkehrmodul und einem Batteriezustandsmanager kommuniziert, um den Kraftstoffverbrauch des Fahrzeugs zu verbessern.
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Beispiel 9. Ein externes Objektberechnungsmodul (EOCM) zum Verbessern des Kraftstoffverbrauchs eines Fahrzeugs, wobei das EOCM Folgendes umfasst:
einen Computerprozessor;
einen Speicher, wobei der Speicher mit dem Computerprozessor gekoppelt ist, wobei der Speicher Anweisungen umfasst, um den Kraftstoffverbrauch des Fahrzeugs zu verbessern; und
eine Schnittstelle, welche mit dem Computerprozessor gekoppelt ist, wobei der Computerprozessor derart konfiguriert ist, dass er über die Schnittstelle Informationen über den Abstand zwischen einem ersten Fahrzeug und einem zweiten Fahrzeug (V2V-Daten) und Informationen über den Zustand einer Ampel (V2I-Daten) empfängt, wobei der Prozessor derart konfiguriert ist, dass er die Anweisungen, welche in dem Speicher abgelegt sind, basierend auf den V2V-Daten und den V2I-Daten verarbeitet, um den Kraftstoffverbrauch eines Fahrzeugs, in dem sich das EOCM befindet, zu verbessern.
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Beispiel 10. Das EOCM nach Beispiel 9, wobei die V2I-Daten weiter Informationen über den Abstand zwischen dem Fahrzeug und einem Infrastrukturobjekt umfassen.
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Beispiel 11. Das EOCM nach Beispiel 9 oder 10, wobei der Zustand der Ampel einer von Grün, Gelb oder Rot ist.
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Beispiel 12. Das EOCM nach einem der Beispiele 9 bis 11, wobei der Prozessor derart konfiguriert ist, dass er die Anweisungen basierend auf einer Dauer des Zustands der Ampel verarbeitet, um zu bestimmen, ob die Geschwindigkeit eines Fahrzeugs, mit dem das EOCM gekoppelt ist, angepasst werden soll.
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Beispiel 13. Das EOCM nach einem der Beispiele 9 bis 12, wobei der Prozessor derart konfiguriert ist, dass er die Anweisungen basierend auf einer Dauer des Zustands der Ampel verarbeitet, um zu bestimmen, ob die Geschwindigkeit eines Fahrzeugs, mit dem das EOCM gekoppelt ist, angepasst werden soll, wobei der Zustand der Ampel mindestens eines von Grün, Gelb oder Rot ist.
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Beispiel 14. Das EOCM nach einem der Beispiele 9 bis 13, wobei die V2V-Daten weiter einen Abstand zwischen einem Fahrzeug, mit dem das EOCM gekoppelt ist, und der Ampel umfassen.
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Beispiel 15. Das EOCM nach Beispiel 14, wobei der Abstand auf einer Verkehrswarteschlange basiert.
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Beispiel 16. Ein Prozess zum adaptiven Regeln einer Geschwindigkeit eines Fahrzeugs, umfassend folgende Schritte:
Empfangen durch einen Computerprozessor von Informationen über einen Abstand zwischen einem Fahrzeug und einer Ampel;
Empfangen durch den Computerprozessor von Informationen über einen Zustand der Ampel;
Bestimmen durch den Computerprozessor, ob die Geschwindigkeit des Fahrzeugs basierend auf dem Abstand zwischen den Fahrzeug und der Ampel und dem Zustand der Ampel angepasst werden soll.
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Beispiel 17. Der Prozess nach Beispiel 16, wobei der Zustand der Ampel einer von Grün, Gelb oder Rot ist.
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Beispiel 18. Der Prozess nach Beispiel 16 oder 17, weiter umfassend das Bestimmen durch den Computerprozessor, ob die Geschwindigkeit des Fahrzeugs basierend auf einem Zeitraum, seit dem sich die Ampel in dem Zustand befindet, angepasst werden soll.
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Beispiel 19. Der Prozess nach einem der Beispiele 16 bis 18, weiter umfassend das Empfangen durch den Computerprozessor von Informationen über einen Abstand zwischen dem Fahrzeug und einem anderen Fahrzeug.
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Beispiel 20. Der Prozess nach Beispiel 19, weiter umfassend das Bestimmen durch den Computerprozessor, wo das Fahrzeug anhalten soll, basierend auf dem Abstand zwischen dem Fahrzeug und dem anderen Fahrzeug.
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Obwohl mindestens ein Ausführungsbeispiel in der vorstehenden ausführlichen Beschreibung der Erfindung vorgelegt wurde, versteht es sich, dass zahlreiche Variationen existieren. Es versteht sich ebenfalls, dass das Ausführungsbeispiel oder die Ausführungsbeispiele rein erläuternd sind und nicht dazu gedacht sind, den Umfang, die Anwendbarkeit oder die Konfiguration der Erfindung auf irgendeine Art und Weise einzuschränken. Vielmehr wird die vorstehende ausführliche Beschreibung dem Fachmann eine praktische Anleitung bereitstellen, um ein Ausführungsbeispiel der Erfindung umzusetzen, wobei es sich versteht, dass diverse Änderungen an Funktion und Anordnung der Elemente vorgenommen werden können, welche bei einem Ausführungsbeispiel beschrieben werden, ohne den Umfang der Erfindung zu verlassen, wie er in den beiliegenden Ansprüchen und ihren rechtlichen Äquivalenten dargelegt wird.