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Die vorliegende Erfindung betrifft zunächst ein Verfahren zum Austausch von Termindaten zwischen mindestens zwei Mobilgeräten mit Computerfunktionalität. Gemäß diesem Verfahren werden beispielsweise zwischen mehreren Smartphones oder Tabletcomputern die Termindaten aus persönlichen Kalendern der jeweiligen Nutzer der Smartphones bzw. Tabletcomputer drahtlos übertragen und miteinander abgeglichen, um einen neuen gemeinsamen Termin vereinbaren zu können. Im Weiteren betrifft die Erfindung ein Mobilgerät mit Computerfunktionalität, bei welchem es sich beispielsweise um ein Smartphone oder um einen Tabletcomputer handeln kann.
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Die
WO 2013/185482 A1 lehrt ein Verfahren zum gemeinsamen Verwenden eines elektronischen Kalenders.
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Die
JP 2014-179056 A zeigt ein System zur gemeinsamen Nutzung eines online zur Verfügung stehenden elektronischen Kalenders durch mehrere Nutzer.
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Aus der
CN 104243559 A ist ein Verfahren zur Weiterleitung von Kalenderdaten zwischen mehreren elektronischen Kalendern bekannt.
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Die
US 2013/0290055 A1 lehrt ein Verfahren zur Planung eines Ereignisses von mehreren Nutzern, bei welchem Termindaten der einzelnen Nutzer empfangen und abgeglichen werden.
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Die
WO 2008/113153 A1 zeigt ein Verfahren zur gemeinsamen Nutzung eines elektronischen Kalenders über eine graphische Benutzerschnittstelle.
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Aus der
US 2009/0164910 A1 ist ein Verfahren zur Übermittlung von Termindaten zwischen elektronischen Kalendern mehrerer Nutzer bekannt.
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In dem wissenschaftlichen Artikel von Schaub, F. et al.: „PriCal: Context-adaptive Privacy in Ambient Calendar Displays“ in Proceedings of the 2014 ACM International Joint Conference on Pervasive and Ubiquitous Computing, ACM, New York, 2014 Seiten 499–510 ist ein elektronischer Kalender vorgestellt, welche die Privatsphäre des Benutzers dadurch schützen soll, dass die Anzeige der Kalenderinhalte von der Anwesenheit anderer Personen abhängig ist.
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Die
US 2003/0130882 A1 lehrt ein Verfahren zur Anberaumung von Terminen unter Nutzung elektronischer Kalender. Die elektronischen Kalender der beteiligten Nutzer tauschen die Termindaten über ein Peer-to-Peer-Netzwerk aus, welches beispielsweise durch ein Bluetooth-Netzwerk gebildet sein kann.
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Die
US 2009/0164910 A1 zeigt ein Verfahren zum Austausch von Daten, durch welche reservierte Zeitfenster einer Kalenderanwendung beschrieben werden. Die aus einem Kalender extrahierten Kalendereinträge werden über einen Transceiver und eine entsprechende Verbindung zu den empfangenden Geräten gesendet. Die Signalisierung kann beispielsweise über IP, SMS, MMS oder E-Mail erfolgen.
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Die Aufgabe der vorliegenden Erfindung besteht ausgehend vom Stand der Technik darin, den Aufwand für den Austausch von Termindaten zwischen mindestens zwei Mobilgeräten zu senken. So soll beispielsweise eine gemeinsame Terminfindung zwischen mehreren Personen am Ende einer vorherigen Besprechung möglich sein, ohne dass ein gemeinsamer elektronischer Kalender auf einem Server verfügbar ist oder dass ein Datennetzwerk hierfür aufzubauen ist oder dass ein Mobilfunknetz erforderlich ist.
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Die genannte Aufgabe wird gelöst durch ein Verfahren gemäß dem beigefügten Anspruch 1 sowie durch ein Mobilgerät gemäß dem beigefügten nebengeordneten Anspruch 9.
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Das erfindungsgemäße Verfahren dient zum Austausch von Termindaten zwischen mindestens zwei Mobilgeräten mit Computerfunktionalität. Bei den Termindaten handelt es sich insbesondere um Daten eines elektronischen Kalenders, der auf dem jeweiligen Mobilgerät betrieben wird. Die Termindaten sind somit jeweils dem Benutzer des jeweiligen Mobilgerätes zugeordnet, sodass es sich insbesondere um persönliche Termindaten bzw. Kalenderdaten des jeweiligen Benutzers handelt. Das erfindungsgemäße Verfahren dient bevorzugt dazu, die Termindaten der einzelnen Mobilgeräte miteinander abzustimmen, um mindestens einen gemeinsamen Termin festlegen zu können, sodass die Benutzer der Mobilgeräte den gemeinsamen Termin unter Nutzung ihrer Mobilgeräte und der dort betriebenen elektronischen Kalender finden können. Bei den Mobilgeräten mit jeweils einer eigenen Computerfunktionalität handelt es sich bevorzugt jeweils um ein Smartphone oder um einen Tabletcomputer, wobei es sich auch um ein anderes portables Gerät mit Computerfunktionalität, wie beispielsweise um einen PDA oder um ein Notebook handeln kann.
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In einem Schritt des erfindungsgemäßen Verfahrens erfolgt ein Aussenden von Termindaten, wobei jedes der Mobilgeräte die ihm zugeordneten Termindaten als Rundruf an das mindestens eine andere Mobilgerät bzw. an jedes der mehreren anderen Mobilgeräte drahtlos aussendet. Er erfolgt somit ein Aussenden von digitalen Daten über elektromagnetische Wellen. Das Aussenden erfolgt ohne eine vermittelte Datenverbindung und ohne eine vermittelte Datennetzwerkverbindung, da es sich um einen Rundruf handelt, der auch als Broadcast bezeichnet werden kann.
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In einem weiteren Schritt des erfindungsgemäßen Verfahrens erfolgt ein Empfangen der ausgesendeten Termindaten, wobei jedes der Mobilgeräte zum Empfangen der von dem mindestens einen anderen Mobilgerät ausgesendeten Termindaten bzw. der von den mehreren anderen Mobilgeräten ausgesendeten Termindaten bereit ist. Folglich empfängt jedes der Mobilgeräte die von den jeweils anderen Mobilgeräten ausgesendeten Termindaten oder ist zumindest für einen solchen Empfang bereit, wenn die jeweils anderen Mobilgeräte das Aussenden der Mobildaten noch nicht begonnen haben bzw. unterbrochen haben oder gerade abgeschlossen haben. Besonders bevorzugt ist jedes der Mobilgeräte zum Empfangen der von dem mindestens einen anderen Mobilgerät ausgesendeten Termindaten bzw. der von den mehreren anderen Mobilgeräten ausgesendeten Termindaten bereit, während es gleichzeitig die ihm zugeordneten Termindaten aussendet. Entsprechend empfängt jedes der Mobilgeräte die von dem mindestens einen anderen Mobilgerät ausgesendeten Termindaten bzw. die von den mehreren anderen Mobilgeräten ausgesendeten Termindaten, während es gleichzeitig die ihm zugeordneten Termindaten aussendet. Im Ergebnis dieses Verfahrensschrittes liegen in jedem Mobilgerät sowohl die dem jeweiligen Mobilgerät zugeordneten Termindaten als auch die dem mindestens einen anderen Mobilgerät zugeordneten Termindaten bzw. die den mehreren anderen Mobilgeräten zugeordneten Termindaten vor.
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In einem weiteren bevorzugt durchzuführenden Schritt des erfindungsgemäßen Verfahrens erfolgt ein Abgleichen der empfangenen Termindaten und der dem jeweiligen Mobilgerät zugeordneten Termindaten, um insbesondere mindestens einen Termin zu finden, der mit allen Termindaten vereinbar ist. Das Abgleichen der empfangenen Termindaten und den dem jeweiligen Mobilgerät zugeordneten Termindaten erfolgt bevorzugt graphisch, indem die empfangenen Termindaten und die dem jeweiligen Mobilgerät zugeordneten Termindaten in dem dort betriebenen elektronischen Kalender dargestellt werden, sodass der Benutzer die für den geplanten gemeinsamen Termin infrage kommenden Zeitbereiche signalisiert bekommt. Die Benutzer können sich im einfachsten Fall durch eine persönliche Absprache gemeinsam für einen der infrage kommenden Zeitbereiche als Termin entscheiden.
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Ein besonderer Vorteil des erfindungsgemäßen Verfahrens besteht darin, dass es für den Austausch der Termindaten zwischen mehreren Mobilgeräten keiner vermittelten Datenverbindung und keiner vermittelten Datennetzwerkverbindung bedarf. Das Vermitteln einer Datenverbindung bzw. Datennetzwerkverbindung setzt entsprechende Eignung und Kompatibilität der Mobilgeräte voraus und würde Zeit erfordern, die für die Benutzer der Mobilgeräte bei ihrer Suche nach einem gemeinsamen Termin sehr störend wäre. Auf den Mobilgeräten ist somit kein Vorwissen notwendig, um derartige Datenverbindungen aufzubauen. Ein weiterer Vorteil der Erfindung besteht darin, dass die elektronischen Kalender auf den Mobilgeräten nicht kompatibel sein müssen, da das erfindungsgemäße Verfahren als ein eigenes Softwareprogramm bzw. als eine Programmerweiterung realisiert sein kann. Zur Durchführung des erfindungsgemäßen Verfahrens bedarf es ebenso wenig eines zentralen Servers bzw. eines zentralen Serverdienstes, welcher die elektronischen Kalender der Benutzer organisiert. Auf den Mobilgeräten ist somit kein Vorwissen notwendig, um beispielsweise eine Anmeldung über bestimmte Konten auf einem Server vornehmen zu können.
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Das Aussenden der Termindaten erfolgt als Rundruf an das mindestens eine andere Mobilgerät bzw. an jedes der mehreren anderen Mobilgeräte. Daher erfolgt das Aussenden der Termindaten von jedem der Mobilgeräte bevorzugt unabhängig von dem mindestens einen anderen Mobilgerät bzw. unabhängig von den mehreren anderen Mobilgeräten. Das Aussenden der Termindaten ohne eine vermittelte Datenverbindung und ohne eine vermittelte Datennetzwerkverbindung ist nämlich dadurch charakterisierbar, dass es unabhängig von den anderen Mobilgeräten, d. h. unabhängig von den Zuständen der anderen Mobilgeräte erfolgt. Das Aussenden der Termindaten durch die Mobilgeräte wird an den einzelnen Mobilgeräten initiiert; insbesondere durch den Benutzer des jeweiligen Mobilgerätes.
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Das Aussenden der Termindaten erfolgt bevorzugt anonym, d. h. ohne eine Identifikation des aussendenden Mobilgerätes und dessen Benutzers. Ein besonderer Vorteil des erfindungsgemäßen Verfahrens besteht nämlich darin, dass zur Findung des gemeinsamen Termins keine persönlichen Daten außer den verfügbaren Zeitbereichen übermittelt werden müssen.
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Das Aussenden der Termindaten erfolgt mit einer Reichweite, die bevorzugt maximal so groß wie die Sichtweite der Benutzer ist. Die Reichweite beträgt bevorzugt maximal 20 Meter; weiter bevorzugt maximal 10 Meter. Für eine Verringerung der Reichweite wird die Sendeleistung beim Aussenden der Termindaten bevorzugt reduziert, damit nur die in unmittelbare Nähe befindlichen Mobilgeräte die Termindaten empfangen können.
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Bei bevorzugten Ausführungsformen des erfindungsgemäßen Verfahrens werden die Termindaten von jedem der Mobilgeräte wiederholt und intervallweise ausgesendet. Durch das wiederholte und intervallartige Aussenden wird sichergestellt, dass jedes der Mobilgeräte die ihm zugeordneten Termindaten zumindest einmal dann sendet, wenn kein anderes der Mobilgeräte Termindaten sendet. Das intervallartige Aussenden erfolgt bevorzugt mit sich ändernden Pausen zwischen den Intervallen.
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Das Aussenden und das Empfangen der Termindaten erfolgt bevorzugt gemäß einem Protokoll, welches zur Vorbereitung oder zum Aufbau einer drahtlosen Datenverbindung oder einer drahtlosen Datennetzwerkverbindung ausgebildet ist. Dieses Protokoll bildet somit einen Teil eines Datenübertragungsprotokolls, welches den Aufbau, die Verwendung und den Abbau einer drahtlosen Datenverbindung bzw. einer drahtlosen Datennetzwerkverbindung definiert. Da das erfindungsgemäße Aussenden und das erfindungsgemäße Empfangen der Termindaten jedoch lediglich gemäß dem Protokoll zur Vorbereitung der drahtlosen Datenverbindung bzw. der drahtlosen Datennetzwerkverbindung erfolgt, wird die drahtlose Datenverbindung bzw. die drahtlose Datennetzwerkverbindung bevorzugt nicht aufgebaut und bevorzugt auch nicht verwendet. Das erfindungsgemäße Verfahren nutzt somit nur das Protokoll zur Vorbereitung der drahtlosen Datenverbindung bzw. der drahtlosen Datennetzwerkverbindung, gemäß welchem ein Rundruf vorgesehen ist. Das Protokoll zur Vorbereitung der drahtlosen Datenverbindung bzw. der drahtlosen Datennetzwerkverbindung beschreibt die Vermittlung in einer Vermittlungsschicht der drahtlosen Datenverbindung bzw. der drahtlosen Datennetzwerkverbindung.
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Die drahtlose Datenverbindung bzw. die drahtlose Datennetzwerkverbindung, die gemäß dem verwendeten Protokoll vorzubereiten ist, ist bevorzugt gemäß dem Bluetooth-Standard, insbesondere gemäß dem Standard Bluetooth-Low-Energy ausgebildet. Somit erfolgt das Aussenden und das Empfangen der Termindaten gemäß einem Protokoll, welches zum Aufbau einer Bluetooth-Verbindung, insbesondere einer Bluetooth-Low-Energy-Datenverbindung ausgebildet ist. Ein besonderer Vorteil dieser bevorzugten Ausführungsform besteht darin, dass sie die Ausführung des erfindungsgemäßen Verfahrens mit den meisten verfügbaren Mobilgeräten, wie Smartphones und Tabletcomputern erlaubt, da diese üblicherweise über eine Bluetooth-Schnittstelle verfügen. Diese Bluetooth-Schnittstellen werden jedoch nur partiell genutzt, um das erfindungsgemäße Verfahren durchzuführen. Es wird lediglich der Teil des Bluetooth-Standards genutzt, welcher den Aufbau einer Bluetooth-Low-Energy-Datenverbindung bzw. Bluetooth-Low-Energy-Datennetzwerkverbindung definiert. Die Bluetooth-Low-Energy-Datenverbindung bzw. Bluetooth-Low-Energy-Datennetzwerkverbindung als solche wird für das erfindungsgemäße Verfahren nicht benötigt und daher bevorzugt nicht aufgebaut und bevorzugt auch nicht genutzt.
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Ein weiterer Vorteil der Bluetooth-nutzenden Ausführungsformen der Erfindung besteht darin, dass die Termindaten zeitlich und räumlich sehr begrenzt und nicht über das Internet übertragen werden, sodass das Risiko eines unberechtigten Zugriffes auf die Termindaten gering ist. Grundsätzlich sind auch andere Methoden und Standards zum drahtlosen Aussenden und Empfangen der Termindaten verwendbar, insoweit sie wie Bluetooth-Low-Energy das Aussenden der Termindaten als Rundruf ermöglichen.
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Das Aussenden der Termindaten erfolgt bevorzugt innerhalb von Aufmerksamkeitshinweisen, die gemäß dem Bluetooth-Low-Energy-Standard ausgebildet sind. Diese Aufmerksamkeitshinweise werden auch als Advertising Events bezeichnet. Die auszusendenden Termindaten befinden sich bevorzugt jeweils vollständig in jedem der Aufmerksamkeitshinweise, wobei bei alternativen Ausführungsformen die Termindaten auch über mehrere Aufmerksamkeitshinweise verteilt werden können. Die Aufmerksamkeitshinweise werden wiederholt mit einem zeitlichen Abstand ausgesendet. Entsprechend erfolgt bevorzugt ein Empfangen von Aufmerksamkeitshinweisen gemäß dem Bluetooth-Low-Energy-Standard, um die darin befindlichen Termindaten zu empfangen.
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Die Termindaten sind bevorzugt jeweils innerhalb einer Packet-Data-Unit des jeweiligen Aufmerksamkeitshinweises enthalten.
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Die Termindaten umfassen bevorzugt jeweils höchstens 42 Byte.
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Die Termindaten beschreiben bevorzugt freie Zeitbereiche im elektronischen Kalender des jeweiligen der Mobilgeräte; beispielsweise mit einem Inhalt wie: in den ersten beiden Oktoberwochen, werktags zwischen 9:00 Uhr und 19:00 Uhr. Entsprechend hat der Benutzer des jeweiligen der Mobilgeräte diese Zeitbereiche noch nicht mit Terminen belegt.
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Die Termindaten umfassen bevorzugt eine Zeitrasterdefinition und eine lineare Belegungstabelle. Die Zeitrasterdefinition umfasst bevorzugt ein Startdatum, eine Angabe der frühesten Tagesstunde und eine Angabe der spätesten Tagesstunde. Die Zeitrasterdefinition umfasst bevorzugt weiterhin eine Termindauer, d. h. eine Zeitschlitzdauer. Die Zeitrasterdefinition umfasst bevorzugt weiterhin eine Angabe zur Verfügbarkeit von Wochenenden. Die lineare Belegungstabelle ist bevorzugt durch eine Bitmaske gebildet, in welcher die durch die Zeitrasterdefinition definierten Zeitschlitze binär als belegt bzw. frei kodiert sind.
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Bevorzugte Ausführungsformen des erfindungsgemäßen Verfahrens umfassen einen Schritt, bei welchem die Termindaten in den Mobilgeräten jeweils durch ein Softwareprogramm zur Verwaltung von persönlichen Terminen ausgegeben werden, um sie zu auszusenden. Bei dem Softwareprogramm zur Verwaltung von persönlichen Terminen handelt es sich bevorzugt um einen elektronischen Kalender. Dieses Softwareprogramm läuft auf den einzelnen Mobilgeräten ab, wobei es sich um unterschiedliche Softwareprogramme zur Verwaltung von persönlichen Terminen handeln kann. Da die Termindaten bevorzugt freie Zeitbereiche im elektronischen Kalender des jeweiligen der Mobilgeräte beschreiben, ergeben sie sich durch eine Negierung der bereits im elektronischen Kalender eingetragenen Termine. Die bereits im elektronischen Kalender eingetragenen Termine wurden in der Regel durch den Benutzer oder durch eine beauftragte Person eingetragen. Die empfangenen Termindaten werden von dem Softwareprogramm zur Verwaltung von persönlichen Terminen in dem jeweiligen Mobilgerät eingelesen, um diese miteinander und gegenüber den dem jeweiligen Mobilgerät zugeordneten Termindaten abzugleichen. Bei diesem Abgleich werden bevorzugt diejenigen Termindaten, d. h. diejenigen freien Zeitbereiche ermittelt, die eine Schnittmenge aller empfangenen Termindaten bilden, und diese Schnittmenge wird gemeinsam mit den dem jeweiligen Mobilgerät zugeordneten Termindaten auf einer Anzeige des jeweiligen Mobilgerätes grafisch dargestellt.
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Diese als Schnittmenge ermittelten Termindaten sind für die Benutzer aller anderen der Mobilgeräte als freie Termine verfügbar. Die jeweils als Schnittmenge ermittelten Termindaten werden bevorzugt in den elektronischen Kalendern auf den Mobilgeräten graphisch dargestellt, sodass der jeweilige Benutzer sie wahrnehmen und eine Auswahl für den neuen gemeinsamen Termin treffen kann. Bevorzugt werden die ermittelten Termindaten in derselben Ansicht wie die in dem jeweiligen elektronischen Kalender bereits eingetragenen Termine graphisch dargestellt, jedoch visuell unterscheidbar, sodass der Benutzer des jeweiligen elektronischen Kalenders zwischen den im elektronischen Kalender bereits eingetragenen Terminen und den ermittelten Termindaten, d. h. den für den geplanten Termin infrage kommenden Zeitbereichen der anderen Benutzer unterscheiden kann.
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Das erfindungsgemäße Mobilgerät weist eine Computerfunktionalität auf. Es ist zur Ausführung des erfindungsgemäßen Verfahrens ausgebildet und konfiguriert, sodass es gemeinsam mit mindestens einem weiteren erfindungsgemäßen Mobilgerät einen erfindungsgemäßen Austausch von Termindaten ermöglicht. Das erfindungsgemäße Mobilgerät ist bevorzugt zur Ausführung bevorzugter Ausführungsformen des erfindungsgemäßen Verfahrens ausgebildet und konfiguriert. Im Übrigen weist das erfindungsgemäße Mobilgerät bevorzugt auch einzelne oder mehrere Merkmale auf, die im Zusammenhang mit dem erfindungsgemäßen Verfahren angegeben sind.
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Das erfindungsgemäße Mobilgerät weist bevorzugt eine Bluetooth-Schnittstelle auf, die zum drahtlosen Aussenden und Empfangen der Termindaten verwendet wird. Die Bluetooth-Schnittstelle ist bevorzugt entsprechend der Erweiterung Bluetooth-Low-Energy ausgebildet, sodass die Termindaten innerhalb von Aufmerksamkeitshinweisen aussendbar und empfangbar sind.
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Weitere Vorteile, Einzelheiten und Weiterbildungen der Erfindung ergeben sich aus der nachfolgenden Beschreibung einer bevorzugten Ausführungsform der Erfindung, unter Bezugnahme auf die Zeichnung. Es zeigen:
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1: einen Ablaufplan einer bevorzugten Ausführungsform eines erfindungsgemäßen Verfahrens; und
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2: ein gemäß der in 1 gezeigten Ausführungsform verwendetes Bitmuster zum Aussenden von Termindaten.
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1 zeigt einen Ablaufplan einer bevorzugten Ausführungsform eines erfindungsgemäßen Verfahrens zum Austausch von Termindaten zwischen mindestens zwei Mobilgeräten mit Computerfunktionalität. Bei den Mobilgeräten mit Computerfunktionalität handelt es sich bevorzugt um Smartphones oder um Tabletcomputer, die beispielsweise mit einem Android-Betriebssystem ausgestattet sind. Die Mobilgeräte verfügen jeweils über eine Bluetooth-Schnittstelle. Die Bluetooth-Schnittstellen sind zumindest gemäß der Spezifikation 4.0 ausgeführt, sodass sie die Erweiterung Bluetooth-Low-Energy besitzen, welche auch als Bluetooth-LE oder BTLE bezeichnet wird. Das erfindungsgemäße Verfahren nutzt bevorzugt ausschließlich den gemäß Bluetooth-LE vorgesehenen Verbindungsaufbau zum Austausch der Termindaten. Die gemäß Bluetooth-LE herstellbaren Datenverbindungen und Datennetzwerke werden als solche für die Erfindung bevorzugt nicht genutzt.
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Auf den Mobilgeräten wird jeweils ein elektronischer Kalender betrieben; beispielsweise in Form einer Kalender-App, die auf den einzelnen Mobilgeräten abläuft, wobei gleichzeitig unterschiedliche Kalender-Apps auf den Mobilgeräten Verwendung finden können. Weiterhin läuft auf den einzelnen Mobilgeräten jeweils ein Softwareprogramm ab, welches das erfindungsgemäße Verfahren realisiert. Dieses Softwareprogramm kann beispielsweise als eine eigene App oder als eine Erweiterung des elektronischen Kalenders ausgebildet sein.
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Die elektronischen Kalender in den Mobilgeräten dienen jeweils zur Verwaltung der persönlichen Termine ihres Benutzers. Somit enthalten die elektronischen Kalender jeweils belegte Termine und noch unbelegte freie Zeitbereiche. Das erfindungsgemäße Verfahren ist dafür vorgesehen, dass die Benutzer der Mobilgeräte einen gemeinsamen Termin finden und vereinbaren können. Hierfür befinden sich die Benutzer mit ihren Mobilgeräten in räumlicher Nähe; beispielsweise gemeinsam in einem Raum. Die räumliche Nähe ist Voraussetzung für die Verwendung der Bluetooth-Schnittstellen.
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Möchten die Benutzer einen neuen gemeinsamen Termin finden und vereinbaren, so initiieren sie auf ihren Mobilgeräten das Softwareprogramm zur Ausführung des erfindungsgemäßen Verfahrens. Diese Initiierung ist im Ablaufplan durch einen Schritt „Start“ dargestellt.
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Die Benutzer wählen auf ihren Mobilgeräten jeweils einen Zeitraum, welcher grundsätzlich für den zu findenden gemeinsamen Termin infrage kommt, was im Ablaufplan durch einen Schritt „Zeitraum für Terminsuche wählen“ dargestellt ist.
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Im nächsten Schritt, welcher im Ablaufplan als „Kalendereinträge für gewählten Zeitraum laden“ dargestellt ist, werden durch das Softwareprogramm zur Ausführung des erfindungsgemäßen Verfahrens die im jeweiligen elektronischen Kalender im gewählten Zeitraum bereits belegten Termine geladen, um die noch unbelegten freien Zeitbereiche zu ermitteln. Die noch unbelegten freien Zeitbereiche sollen jeweils in Form von Termindaten an alle anderen Mobilgeräte ausgesendet werden.
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Um die noch unbelegten freien Zeitbereiche in Form von Termindaten an alle anderen Mobilgeräte auszusenden, werden diese zunächst in ein eigenes Format kodiert, was im Ablaufplan durch einen Schritt „Nachrichten im CalenderCast-Format erstellen“ dargestellt ist. Dieses Format, welches in der gezeigten Ausführungsform als CalenderCast-Format bezeichnet wird, ist in 2 im Detail gezeigt.
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Das CalenderCast-Format ist dazu ausgebildet, die Termindaten jeweils innerhalb eines Aufmerksamkeitshinweises gemäß Bluetooth-LE auszusenden. Die Aufmerksamkeitshinweise, welche auch als Advertising Events bezeichnet werden, werden jeweils als ein Rundruf, d. h. als ein Broadcast ausgesendet, was im Ablaufplan durch einen Schritt „Nachricht als Broadcast über BTLE senden“ dargestellt ist. Die Aufmerksamkeitshinweise werden wiederholt ausgesendet, was im Ablaufplan durch einen zurückverweisenden Pfeil verbildlicht ist.
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Gleichzeitig zu dem Schritt „Nachricht als Broadcast über BTLE senden“ sind die Bluetooth-Schnittstellen der einzelnen Mobilgeräte empfangsbereit, um die Aufmerksamkeitshinweise der jeweils anderen Mobilgeräte empfangen zu können, was im Ablaufplan durch einen Schritt „BTLE-Broadcasts empfangen“ dargestellt ist. Somit werden einerseits die Termindaten aus dem jeweiligen Mobilgerät ausgesendet und andererseits werden gleichzeitig die Termindaten von einem anderen der Mobilgeräte empfangen. Es werden aber auch Termindaten von einem anderen der Mobilgeräte in einem zeitlichen Abschnitt zwischen dem Aussenden zweier eigener Aufmerksamkeitshinweise empfangen.
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Die empfangenen Aufmerksamkeitshinweise werden zunächst dahingehend geprüft, ob sie erfindungsgemäß ausgesendete Termindaten enthalten, was im Ablaufplan durch einen Entscheidungsabfrage „Nachricht im CC-Format?“ dargestellt ist. Es wird geprüft, ob die Daten im empfangenen Aufmerksamkeitshinweis im CalenderCast-Format vorliegen. Grundsätzlich könnten auch Aufmerksamkeitshinweise von Mobilgeräten empfangen werden, die im Zusammenhang mit anderen Anwendungen als dem erfindungsgemäßen Verfahren stehen. Die Bluetooth-Schnittstellen der Mobilgeräte sind auch nach dem Empfangen eines Aufmerksamkeitshinweises weiterhin bereit, weitere Aufmerksamkeitshinweise zu empfangen, was im Ablaufplan durch einen zurückverweisenden Pfeil verbildlicht ist. Somit können die Aufmerksamkeitshinweise aller beteiligten Mobilgeräte empfangen werden.
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Aus den empfangenen Aufmerksamkeitshinweisen, die im CalenderCast-Format vorliegen, werden die enthaltenen Termindaten ausgelesen, was im Ablaufplan durch einen Schritt „Kalenderbelegung aus Nachricht auslesen“ dargestellt ist.
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Sobald die Aufmerksamkeitshinweise aller anderen Mobilgeräte empfangen wurden, liegen im dem jeweiligen Mobilgerät die eigenen Termindaten und die Termindaten aus allen anderen Mobilgeräten vor, sodass an diesem Mobilgerät die für den zu findenden gemeinsamem Termin nicht verfügbaren Zeitbereiche und somit auch die für den zu findenden gemeinsamem Termin verfügbaren Zeitbereiche angezeigt werden können, was im Ablaufplan durch einen Schritt „Kalenderanzeige „Fremdbelegung“ aktualisieren“ dargestellt ist. Der Benutzer dieses Mobilgerätes kann dann einen für den zu findenden gemeinsamem Termin verfügbaren Zeitbereich auswählen.
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2 zeigt ein gemäß der in 1 gezeigten Ausführungsform verwendetes Bitmuster zum Aussenden der Termindaten, welches als CalenderCast bezeichnet ist. Das Bitmuster ist in einen Aufmerksamkeitshinweis integriert, wie er gemäß Bluetooth-LE festgelegt ist. Von insgesamt 62 Byte des Aufmerksamkeitshinweises sind bis zu 13 Byte reserviert für Bluetooth-protokollspezifische Daten und weitere 7 Byte für eine Gerätebezeichnung, die insgesamt als „BTLE headers“ bezeichnet sind. Die übrigen 42 Byte bilden das CalenderCast-Bitmuster. Die ersten zwei Byte enthalten eine Identifikation für das CalenderCast-Bitmuster in der Form 'CC' = 0x4343. Die nächsten 4 Byte beschreiben das Muster in den verbleibenden 36 Byte. Die ersten zwei Byte dieser vier Byte beschreiben ein Startdatum, welches in dem gezeigten Beispiel der 5. Oktober 2015 ist, d. h. 16.713 Tage nach dem 1. Januar 1970. Die nächsten fünf Bit geben die früheste Tagesstunde an, d. h. der Beginn der zur Verfügung stehenden täglichen Zeitfenster, der im gezeigten Beispiel um 9:00 Uhr ist. Die nächsten fünf Bit geben die späteste Tagesstunde an, d. h. das Ende der zur Verfügung stehenden täglichen Zeitfenster, welches im gezeigten Beispiel um 19:00 Uhr ist. Die nächsten zwei Bit geben eine Termindauer in 30-Minuten-Schritten an, sodass diese im gezeigten Beispiel 30 Minuten beträgt. Durch die früheste Tagesstunde, die späteste Tagesstunde und die Termindauer ist ein Zeitraster mit Zeitschlitzen entsprechend der Termindauer definiert. Die nächsten zwei Bit enthalten eine Angabe zur Verfügbarkeit der Wochenenden, die im gezeigten Beispiel ausgeschlossen sind.
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Die folgenden 288 Bit können bis zu 14,4 Tagen bzw. drei Arbeitswochen bei einem Ausschluss der Wochenenden beschreiben, was in den meisten Fällen zur Findung eines gemeinsamen Termins ausreicht. Jedes Bit beschreibt die Verfügbarkeit des numerisch durchgezählten Zeitschlitzes des zuvor definierten Zeitrasters.