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Technisches Gebiet
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Die Erfindung bezieht sich auf ein Brillengestell für Wechselbrillen.
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Stand der Technik
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Brillen, deren optische Erscheinung durch Auswechseln der Brillenbügel veränderlich ist sowie Brillengestelle für solche auch als Wechselbrillen bezeichnete Brillen sind grundsätzlich aus dem Stand der Technik bekannt, jedoch erfreuen sich derartige Wechselbrillen bei Brillenträgern in zunehmendem Maße an Beliebtheit, so dass die Nachfrage für unterschiedlichste Varianten an Wechselbrillen steigt, insbesondere für Wechselbrillen mit einem einfachen und zuverlässigen Wechselsystem.
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Insbesondere für Randlosbrillen sind Vorrichtungen bekannt, die ein Auswechseln einzelner Brillengestellteile, insbesondere der Brillenbügel ermöglichen. Beispielsweise sind dazu am Brillenglas festgelegte Trägerelemente vorgesehen und die Brillenbügel weisen entsprechende an die Trägerelemente angepasste Aussparungen zur Aufnahme der Trägerelemente auf, so dass die Brillenbügel durch einfaches Aufstecken auf die Trägerelemente gehaltert werden können.
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Auch für Brillen mit einem als Teil- oder Vollrahmen ausgebildeten Brillenrahmen wird vorgeschlagen, Brillenbügel und Brillenrahmen nach Wunsch des Brillenträgers variabel zu kombinieren und die Verbindung von Brillenbügel und Brillenrahmen im Zuge der Montage oder auch auswechselbar zu verbinden.
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Beispielsweise offenbart die
WO 00/12905 A1 ein Brillengestell, bei dem die Brillenbügel und der Brillenrahmen mittels einer formschlüssigen Steckverbindung im Zuge der Montage miteinander verbunden werden, indem ein metallischer Steg des Brillenbügels in einen aus Kunststoff gespritzten Brillenrahmen, der eine Steckaufnahme aufweist, hineingesteckt wird. Die Halterung erfolgt dabei durch eine wellenförmige Rastprofilierung der Steckaufnahme und des metallischen Steges. Nachteilig ist diese Steckverbindung jedoch nicht für ein wiederholtes Lösen und Wiederherstellen der Verbindung ausgebildet und eignet sich somit nicht für Wechselbrillen zum häufigen Auswechseln der Brillenbügel.
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In der
WO 2015/109437 A1 wird ein Brillengestell vorgeschlagen, um das Auswechseln der Brillenbügel bei Brillen mit einem Vollrahmen zu gestatten, bei dem ein die Brillengläser tragender Brillenrahmen, zwei Brillenbügel und zwei Verbindungskörper zur Verbindung der Brillenbügel mit dem Brillenrahmen vorgesehen sind. Die Verbindungskörper dienen dabei als Aufnahme für vorgesehene Verbindungsabschnitte am Brillenrahmen und an den Brillenbügeln. Ferner offenbart die
CN 2720466 Y eine Brille, bei der über eine Art Klickverbindung die Brillenbügel nach Bedarf gegen einen Haltegurt ausgetauscht werden können.
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Da für verschiedenste, insbesondere auch für hochwertige Brillenmodelle eine Anpassung des Designs durch Wechseln der Brillenbügel zunehmend gewünscht wird, besteht trotz der aus dem Stand der Technik bekannten Lösungen weiterer Bedarf, Brillengestelle für Wechselbrillen zur Verfügung zu stellen, bei denen durch einen einfachen Verbindungsmechanismus das Auswechseln der Brillenbügel sicher und zuverlässig funktioniert und gleichzeitig ein gewünschter optischer Effekt im Bereich des Brillenrahmens erzielt werden kann.
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Darstellung der Erfindung
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Aufgabe der vorliegenden Erfindung ist es daher ein Brillengestell zur Verfügung zu stellen, bei dem der Brillenträger, unabhängig vom Brillenmodell, die Brillenbügel auf vereinfachte Weise und ohne spezielle Anpassungen auswechseln kann und bei dem durch das Wechseln der Brillenbügel die optische Erscheinung des Brillenrahmens verändert werden kann. Diese Aufgabe wird erfindungsgemäß durch die Vorrichtung gemäß unabhängigem Anspruch 1 gelöst. Weitere vorteilhafte Aspekte, Details und Ausgestaltungen der Erfindung ergeben sich aus den abhängigen Ansprüchen, der Beschreibung sowie den Zeichnungen.
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Die vorliegende Erfindung stellt ein Brillengestell für Wechselbrillen zur Verfügung, wobei das Brillengestell zumindest einen zur Aufnahme von Brillengläsern ausgebildeten Brillenrahmen und zumindest mit dem Brillenrahmen auswechselbar verbindbare Brillenbügel aufweist. Die Brillenbügel weisen an ihrem einen Ende je einen Verbindungsabschnitt zur Herstellung einer lösbaren Verbindung mit dem Brillenrahmen auf. Der Brillenrahmen wiederum weist zumindest einen randseitigen Aufnahmeraum zur halternden Aufnahme des Verbindungsabschnittes der Brillenbügel auf. Das vorliegende Brillengestell zeichnet sich insbesondere dadurch aus, dass der Brillenrahmen ferner wenigstens eine ein Sichtfenster in den Aufnahmeraum bildende Ausnehmung aufweist, wobei die Ausnehmung an einer Vorderseite des Brillenrahmens ausgebildet ist. Der im verbundenen Zustand im Aufnahmeraum aufgenommene Verbindungsabschnitt des Brillenbügels ist dabei durch die wenigstens eine Ausnehmung zumindest abschnittsweise sichtbar.
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Die Verbindung der Brillenbügel mit dem Brillenrahmen erfolgt bei dem erfindungsgemäßen Brillengestell über eine Art Steckverbindung, wobei die Verbindungsabschnitte der Brillenbügel zur Herstellung der Verbindung in den Aufnahmeraum des Brillenrahmens eingeführt bzw. eingesteckt werden. Mittels der Aufnahme des Verbindungsabschnittes in dem Aufnahmeraum wird der Brillenbügel lösbar an dem Brillenrahmen befestigt. Mit dem erfindungsgemäßen Brillengestell können die Brillenbügel insbesondere einfach und schnell ausgewechselt werden. Zur Lösung der Verbindung von Brillenbügel und Brillenrahmen wird der in dem Aufnahmeraum halternd aufgenommene Verbindungsabschnitt der Brillenbügel unter Anwendung einer entsprechenden Zugkraft aus dem Aufnahmeraum herausgezogen.
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Bei den Brillenrahmen des vorliegenden Brillengestells handelt es sich bevorzugt um Vollrahmen, welche die Brillengläser vollständig und umlaufend umrahmen, es können aber auch als Teilrahmen ausgebildete Brillenrahmen vorgesehen sein, welche die Brillengläser nur zum Teil, und zwar an einem oberen Rand der Brillengläser, einfassen. Die Brillenbügel des vorliegenden Brillengestells sind vorzugsweise als Backenbügel mit Scharnier ausgebildet und können vorliegend auch als Scharnierbügel verstanden werden, welche einen Backenabschnitt und einen über das Scharnier gelenkig mit dem Backenabschnitt verbundenen Bügelabschnitt aufweisen. In diesen als Backenbügel ausgebildeten Brillenbügeln ist der Verbindungsabschnitt zur Herstellung der lösbaren Verbindung mit dem Brillenrahmen im Bereich des Backenabschnittes angeordnet.
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Erfindungsgemäß verfügt der Brillenrahmen im Bereich des Aufnahmeraumes über eine ein Sichtfenster in den Aufnahmeraum bildende Ausnehmung, die an der Vorderseite des Brillenrahmens ausgebildet ist, wobei die Vorderseite des Brillenrahmens die dem Gesicht eines Brillenträgers abgewandte Seite des Brillenrahmens und somit die Frontansicht im Tragezustand der Brille darstellt. Die Vorderseite des Brillenrahmens definiert nach dem vorliegenden Verständnis somit eine vordere Ebene, die im Wesentlichen parallel zu einer die Brillengläser aufnehmenden Ebene verläuft. Mittels der Ausnehmung ist der im Aufnahmeraum aufgenommene Verbindungsabschnitt des Brillenbügels im verbundenen Zustand des Brillengestells zumindest abschnittsweise sichtbar und zwar an der Vorderseite des Brillenrahmens und damit in Frontansicht der Brille.
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Im verbundenen Zustand des Brillengestells wird somit durch das Sichtfenster die Sicht auf wenigstens einen Bereich einer vorderen Oberfläche des Verbindungsabschnittes des Brillenbügels freigegeben. Die vordere Oberfläche des Verbindungsabschnittes ist vorzugsweise eben und plan ausgebildet. Der durch das Sichtfenster sichtbare Bereich der vorderen Oberfläche des Verbindungsabschnittes, welcher eine gleichmäßige, plane Fläche darstellt, ist dabei in Bezug auf die die Vorderseite des Brillenrahmens definierende vordere Ebene nach hinten versetzt angeordnet und erscheint quasi wie hinter einem Rahmen.
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Besonders vorteilhaft wird darüber der optische Eindruck des Brillenrahmens durch die aufgenommenen Verbindungsabschnitte der Brillenbügel beeinflusst und kann vorteilhaft durch Auswechseln der Brillenbügel verändert werden. Insbesondere ist dabei durch das Auswechseln der Brillenbügel der optische Eindruck des Brillenrahmens an seiner Vorderseite veränderlich und der dadurch entstehende optische Effekt kommt insbesondere im getragenen Zustand der Brille zur Geltung, und zwar bei Frontansicht der Brille. An der der Vorderseite des Brillenrahmens gegenüberliegenden Rückseite des Brillenrahmens kann der Aufnahmeraum je nach Ausführungsform des Brillengestells geschlossen ausgebildet sein oder er kann eine Öffnung aufweisen, solange die sichere Aufnahme und Halterung des Verbindungsabschnittes gewährleistet ist.
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Ein entsprechender Aufnahmeraum kann vorteilhaft bei Brillenrahmen verschiedenster Brillenmodelle ausgebildet sein. Ein Brillenbügel mit einem entsprechenden Verbindungsabschnitt kann daher mit verschiedenen Brillenrahmen unterschiedlichster Ausführungen kombiniert werden. Das vorliegende Brillengestell kann daher als besonders variables und vielseitig einsetzbares Wechselsystem verstanden werden. Durch die halternde Aufnahme des Verbindungsabschnittes im Aufnahmeraum des Brillenrahmens ist eine sichere und zugleich materialschonende Verbindung von Brillenbügel und Brillenrahmen möglich. Solange der Verbindungsabschnitt und der Aufnahmeraum aufeinander abgestimmt sind, ist für das Wechseln der Brillenbügel keine weitere Anpassung an dem Brillengestell erforderlich, so dass das Auswechseln ohne fachliche Maßnahmen vom Brillenträger allein durchgeführt werden kann.
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Besonders vorteilhaft weist der zumindest eine Aufnahmeraum eine seitliche Öffnung auf, wobei die seitliche Öffnung an einem seitlichen Rand des Brillenrahmens angeordnet ist und als Einschuböffnung für den Verbindungsabschnitt des Brillenbügels ausgebildet ist. Eine Schieberichtung zum Einschieben des Verbindungsabschnittes verläuft dabei in Richtung einer Querachse des Brillenrahmens. Zum Herstellen und Lösen der Steckverbindung zwischen Brillenrahmen und Brillenbügel wird der Verbindungsabschnitt durch eine entsprechende Schub- bzw. Zugbewegung in Richtung der Querachse des Brillenrahmens in den Aufnahmeraum eingeschoben bzw. herausgezogen. Ungünstige Krafteinwirkungen auf die in dem Brillenrahmen aufgenommenen Brillengläser können darüber auf ein Minimum reduziert werden.
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Der zumindest eine Aufnahmeraum ist vorzugsweise in Form und Größe an den Verbindungsabschnitt des Brillenbügels angepasst. Durch entsprechende Anpassung kann beispielsweise eine formschlüssige Aufnahme des Verbindungsabschnittes ermöglicht und dadurch eine insbesondere sichere Halterung der Brillenbügel sichergestellt werden.
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Gemäß einer bevorzugten Ausführungsform der vorliegenden Erfindung ist der Aufnahmeraum länglich ausgebildet und erstreckt sich seiner Länge nach entlang der Querachse des Brillenrahmens. Insbesondere bevorzugt ist der Aufnahmeraum im Wesentlichen quaderförmig oder schlitzförmig ausgebildet und durch Seitenwandungen und eine der Öffnung gegenüberliegende stirnseitige Wandung begrenzt. Bei einem im Wesentlichen quaderförmig ausgebildeten Aufnahmeraum ist auch der Verbindungsabschnitt des Brillenbügels vorzugsweise im Wesentlichen quaderförmig bei einem schlitzförmigen Aufnahmeraum ist der Verbindungsabschnitt im Wesentlichen plättchenförmig ausgebildet. In diesen Ausführungsformen kann beispielsweise sichergestellt werden, dass der Brillenbügel verdrehungssicher am Brillenrahmen befestigt und gehaltert ist.
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Die wenigstens eine, ein Sichtfenster bildende Ausnehmung kann rechteckig oder schlitzförmig ausgebildet sein, wobei alternativ auch dreieckige, vieleckige, runde oder ovale Ausnehmungen aber auch stern- oder kreuzförmige oder unregelmäßige Ausnehmungen vorgesehen sein können. Die Ausnehmungen können dabei als randseitig offene Aussparungen ausgebildet sein oder als Durchbrechungen, die vom Rand des Brillenrahmens beabstandet angeordnet sind.
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Bevorzugt können in den Seitenwandungen des Aufnahmeraumes Raststellen und am Verbindungsabschnitt des Brillenbügels korrespondierende Rastelemente vorgesehen sein, wobei die Raststellen und die Rastelemente zur Herstellung einer lösbaren Rastverbindung ausgebildet sind. Eine Rastverbindung sichert zusätzlich die Verbindung zwischen Brillenbügel und Brillenrahmen und verhindert, dass ein Brillenbügel unbeabsichtigt herausrutschen kann. Vorzugsweise sind die Raststellen dabei derart angeordnet, dass die mit der vorderen Oberfläche des Verbindungsabschnittes in Kontakt tretende Seitenwandung frei von Raststellen bleibt.
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Alternativ kann zur zusätzlichen Sicherung der Verbindung an wenigstens einer Seitenwandung und/oder an der stirnseitigen Wandung des Aufnahmeraumes zumindest ein zusätzliches Befestigungsmittel vorgesehen sein, wobei das freie Ende des Verbindungsabschnittes des Brillenbügels derart ausgebildet ist, dass es mit dem Befestigungsmittel zusammenwirken kann. Das Befestigungsmittel kann beispielsweise ein Magnetelement sein, welches mit einem am freien Ende des Verbindungsabschnittes vorgesehenen Metallstücks eine magnetische Wechselwirkung eingeht. Alternativ kann ein an der stirnseitigen Wandung angeordnetes Befestigungsmittel mit dem freien Ende des Verbindungsabschnittes auch nach Art eines Druckknopfes zusammenwirken.
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Bei dem vorliegenden Brillengestell können besonders vorteilhaft sowohl der Brillenrahmen als auch die Brillenbügel aus verschiedensten Materialien hergestellt sein. Beispielsweise können dabei sowohl der Brillenrahmen als auch die Brillenbügel aus demselben Material bestehen, nämlich beispielsweise aus einem Kunststoff oder aus Metall oder aus Acetat. Alternativ können verschiedene Materialien kombiniert werden, wobei Brillenrahmen aus Kunststoff mit Brillenbügeln aus Metall verbunden werden können und umgekehrt. Ebenso ist es bei dem vorliegenden Brillengestell möglich, dass die Brillenbügel aus einer Kombination verschiedener Werkstoffe hergestellt sind, und zwar können die Brillenbügel beispielsweise im Wesentlichen aus einem Kunststoff hergestellt sein, wobei der Verbindungsabschnitt der Brillenbügel jedoch aus Metall besteht.
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Je nach dem verwendeten Material der Brillenrahmen eignen sich insbesondere verschiedene Herstellungsverfahren, um den Brillenrahmen mit den entsprechenden Aufnahmeräumen zur Aufnahme der Verbindungsabschnitte sowie mit den als Sichtfenster ausgebildete Ausnehmungen auszustatten. Beispielsweise können Brillenrahmen aus Kunststoff durch Spritzgussverfahren hergestellt werden, wobei die randseitigen Aufnahmeräume wie auch die Ausnehmungen während des Spritzgießens in der entsprechenden Form und Größe in den Brillenrahmen eingebracht werden. In diesen Ausführungsformen ist der Aufnahmeraum in dem Brillenrahmen insbesondere in dem Kunststoffmaterial des Brillenrahmens ausgebildet. Ebenso ist es denkbar den randseitigen Aufnahmeraum wie auch die Ausnehmung durch spanende Fertigungsverfahren, z.B. durch Fräsen in den Brillenrahmen einzuarbeiten.
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In Abhängigkeit des zur Herstellung des Brillenrahmens verwendeten Materials, insbesondere in Bezug auf die Elastizität und Bruchfestigkeit des Materials aber auch in Abhängigkeit der Dicke bzw. Stärke des Brillenrahmens kann der Aufnahmeraum beispielsweise durch ein Hülsenelement verstärkt werden, welches in den Aufnahmeraum eingebracht und dort beispielsweise durch Kleben, Heißkleben, Verschweißen oder Verlöten befestigt wird. Das Hülsenelement weist dabei die entsprechenden, auf den Verbindungsabschnitt der Brillenbügel abgestimmten Dimensionen auf und stellt im Wesentlichen die Seitenwandungen und gegebenenfalls die stirnseitige Wandung des Aufnahmeraumes bereit. An einer Seite bzw. in einer Wandung des Hülsenelementes ist dabei eine Durchbrechung vorgesehen, welche fluchtend, vorzugsweise deckungsgleich mit der im Brillenrahmen ausgebildeten und das Sichtfenster in den Aufnahmeraum bildenden Ausnehmung angeordnet ist. Das Hülsenelement kann dabei aus Kunststoff, vorzugsweise jedoch aus Metall gefertigt sein.
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Ferner ist es denkbar bei der Herstellung des Brillenrahmens den randseitigen Aufnahmeraum des Brillenrahmens lediglich durch ein entsprechendes Hülsenelement auszubilden, welches in eine vorgesehene randseitige Aussparung im Brillenrahmen eingeklebt, eingeschweißt oder durch Löten mit dem Brillenrahmen verbunden wird. Auch bei Brillenrahmen aus Metall kann der Aufnahmeraum ebenfalls durch ein entsprechendes, befestigtes Hülsenelement gebildet sein.
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Bei sehr hochwertigen Brillenrahmen, die aus Blech hergestellt sind, kann der Aufnahmeraum beim Herstellen des Brillenrahmens durch entsprechendes Biegen und Aufkanten des Blechmaterials ausgebildet werden.
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Die vorliegende Erfindung umfasst auch einen Brillenrahmen sowie Brillenbügel zur Verwendung in einem vorliegend beschriebenen Brillengestell.
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Kurze Beschreibung der Zeichnungen
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Die Erfindung soll nachfolgend anhand von Ausführungsbeispielen im Zusammenhang mit den Zeichnungen näher erläutert werden. Es zeigen
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1 in einer Explosionszeichnung schematisch dargestellt eine perspektivische Ansicht einer Ausführungsform des Brillengestells gemäß der vorliegenden Erfindung;
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2a einen perspektivischen Ausschnitt einer Ausführungsform eines Brillenrahmens im Bereich des Aufnahmeraumes;
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2b schematisch dargestellt den Verbindungsabschnitt eines Brillenbügels;
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3 einen Ausschnitt eines Brillengestells in einer schematischen Frontansicht;
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4a einen perspektivischen Ausschnitt einer weiteren Ausführungsform eines Brillenrahmens im Bereich des Aufnahmeraumes;
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4b einen perspektivischen Ausschnitt einer weiteren Ausführungsform eines Brillenrahmens im Bereich des Aufnahmeraumes;
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4c einen perspektivischen Ausschnitt einer weiteren Ausführungsform eines Brillenrahmens im Bereich des Aufnahmeraumes;
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5a schematisch dargestellt einen Schnitt durch den Aufnahmeraum einer Ausführungsform des Brillenrahmens;
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5b schematisch dargestellt einen Schnitt durch den Aufnahmeraum einer weiteren Ausführungsform des Brillenrahmens;
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6a eine Ansicht des seitlichen Randes einer Ausführungsform des Brillenrahmens im Bereich des Aufnahmeraumes und
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6b eine Ansicht des seitlichen Randes einer weiteren Ausführungsform des Brillenrahmens im Bereich des Aufnahmeraumes.
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Wege zur Ausführung der Erfindung
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1 zeigt schematisch dargestellt in perspektivischer Ansicht eine Explosionszeichnung einer Ausführungsform des Brillengestells 1 der vorliegenden Erfindung. Das Brillengestell 1 für Wechselbrillen umfasst einen die Brillengläser 3 aufnehmenden Brillenrahmen 4, welcher als Vollrahmen ausgebildet und aus einem Kunststoff hergestellt ist. Das Brillengestell 1 umfasst ferner zwei Brillenbügel 2, die im dargestellten Beispiel als Backenbügel ausgebildet sind und über ein Scharnier verfügen. Jeder Brillenbügel ist an einem Ende mit einem Verbindungsabschnitt 2a ausgestattet, über den jeder Brillenbügel 2 lösbar mit dem Brillenrahmen 4 verbunden werden kann. Die Brillenbügel 2 des dargestellten Beispiels sind ebenfalls aus einem Kunststoff hergestellt, wobei auch die Verbindungsabschnitte 2a der Brillenbügel 2 aus Kunststoff bestehen.
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Für die lösbare Verbindung der Brillenbügel 2 mit dem Brillenrahmen 4 weist der Brillenrahmen 4 seitlich jeweils einen randseitigen Aufnahmeraum 5 auf, wobei jeweils ein Aufnahmeraum 5 an jeder der beiden Seiten des Brillenrahmens 4 vorgesehen ist. Jeder Aufnahmeraum 5 ist zur Aufnahme eines Verbindungsabschnittes 2a der Brillenbügel 2 ausgebildet, wobei der Verbindungsabschnitt 2a durch eine an einem seitlichen Rand 4.2 des Brillenrahmens 4 angeordnete seitliche Öffnung 7 (siehe 2a) des Aufnahmeraumes 5 in diesen eingeführt werden kann. Eine Schiebe- oder Steckrichtung zum Einführen bzw. Einschieben des Verbindungsabschnittes 2a in den Aufnahmeraum 5 verläuft dabei im Wesentlichen in Richtung einer Querachse QA des Brillenrahmens 4.
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Erfindungsgemäß weist der Brillenrahmen 4 an einer Vorderseite 4.1 ferner eine ein Sichtfenster in den Aufnahmeraum 5 bildende Ausnehmung 6 auf, durch welche der im verbundenen Zustand des Brillengestells 1 im Aufnahmeraum 5 aufgenommene Verbindungsabschnitt 2a des Brillenbügels 2 zumindest abschnittsweise sichtbar ist.
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Mittels der an der Vorderseite 4.1 ausgebildeten Ausnehmung 6, welche ein Sichtfenster in den Aufnahmeraum 5 bildet, kann die optische Erscheinung des Brillenrahmens 4 auf veränderliche Weise durch den Brillenträger besonders einfach angepasst werden. Beispielsweise kann durch Verwendung von Brillenbügeln 2, deren Verbindungsabschnitte 2a sich farblich von dem Brillenrahmen 4 unterscheiden, ein besonderer Designeffekt bzw. eine besondere optische Wirkung erzeugt werden, indem die andersfarbigen Verbindungsabschnitte 2a zumindest teilweise durch die Ausnehmung 6 sichtbar sind. Die Vorderseite 4.1 des Brillenrahmens 4 kann somit lediglich durch Einstecken der Verbindungsabschnitte 2a der Brillenbügel 2 besonders einfach farblich gestaltet bzw. farblich aufgelockert werden.
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In 2a ist in einer perspektivischen Ansicht ein Ausschnitt einer Ausführungsform des Brillenrahmens 4 im Bereich des Aufnahmeraumes 5 und in 2b ein Ausschnitt eines Brillenbügels 2 im Bereich des Verbindungsabschnittes 2a schematisch dargestellt. Der Brillenbügel 2 ist als Scharnierbügel ausgebildet, wobei der als Backenbereich dienende Verbindungsabschnitt 2a über ein Scharnier 11 mit dem Auflagebügel verbunden ist. Der Verbindungsabschnitt 2a weist eine gleichmäßige, plane bzw. ebene vordere Oberfläche 12 auf. In einem verbundenen Zustand des Brillengestells 1, nämlich wenn der Verbindungsabschnitt 2a im Aufnahmeraum 5 des Brillenrahmens 4 aufgenommen ist, wird durch die Ausnehmung 6 des Brillenrahmens 4 die Sicht auf einen Bereich der vorderen Oberfläche 12 des Verbindungsabschnittes 2a freigegeben, so dass die vordere Oberfläche 12 abschnittsweise durch die Ausnehmung 6 sichtbar ist.
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Der Aufnahmeraum 5 des in der 2a beispielhaft dargestellten Brillenrahmens 4 ist innerhalb des Brillenrahmens 4 angeordnet und kann beispielsweise bereits bei der Herstellung des Brillenrahmens 4 mittels eines Spritzgussverfahrens im Brillenrahmen 4 ausgebildet werden. Der Aufnahmeraum 5 zur Aufnahme des Verbindungsabschnittes 2a des Brillenbügels 2 weist am seitlichen Rand 4.2 des Brillenrahmens 4 eine seitliche Öffnung 7 auf, durch die der Verbindungsabschnitt 2a eingeschoben werden kann. Der Aufnahmeraum 5 ist in Form und Größe an den Verbindungsabschnitt 2a angepasst, so dass der Verbindungsabschnitt 2a im verbundenen Zustand formschlüssig in dem Aufnahmeraum 5 aufgenommen ist.
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Vorteilhaft kann dabei eine Art von Brillenbügel 2 mit einem entsprechenden Verbindungsabschnitt 2a mit unterschiedlichsten Brillenrahmen 4 kombiniert werden, sofern der Brillenrahmen 4 einen an den Verbindungsabschnitt 2a angepassten Aufnahmeraum aufweist. Dadurch kann das vorliegende Brillengestell 1 als vielseitiges, auf verschiedenste Brillenmodelle anwendbares Wechselsystem verstanden werden.
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3 zeigt einen Ausschnitt eines Brillengestells 1 im verbundenen Zustand in einer schematischen Frontansicht. Durch die ein Sichtfenster bildende Ausnehmung 6 ist der im Aufnahmeraum 5 aufgenommene Verbindungsabschnitt 2a bei Ansicht der Vorderseite 4.1 des Brillenrahmens 4 teilweise sichtbar. Vorteilhaft ist es darüber möglich, beim Wechseln der Brillenbügel 2 eine optische Veränderung nicht nur im Bereich der Brillenbügel 2 zu erreichen, welcher im Tragezustand einer Brille den seitlichen Bereich definiert, sofern insbesondere auch an der Frontseite der Brille bzw. an der Vorderseite des Brillenrahmens 4.
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In den 4a bis 4c sind, jeweils in perspektivischer Ansicht, Ausschnitte verschiedener Ausführungsformen von Brillenrahmen 4 im Bereich des Aufnahmeraumes 5 dargestellt. Die Brillenrahmen 4 unterscheiden sich insbesondere in der Form und Ausgestaltung ihrer an der Vorderseite 4.1 ausgebildeten und ein Sichtfenster bildenden Ausnehmungen 6. Bei den Beispielen der 4a und 4b sind die Ausnehmungen beabstandet von dem seitlichen Rand 4.2 des Brillenrahmens 4 angeordnet. Die Ausnehmungen 6 können in diesen Beispielen auch als Durchbrechungen verstanden werden.
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In dem Beispiel der 4c ist die Ausnehmung 6 als seitlich geöffnete Aussparung ausgebildet. Die Ausnehmungen 6 gemäß den beschriebenen Beispielen sind im Wesentlichen polygonal oder gerundet oder schlitzförmig ausgebildet. Grundsätzlich ist es möglich, die Ausnehmungen 6 in verschiedensten geometrischen Querschnittsformen auszubilden. So können beispielsweise stern- oder kreuzförmige, ovale oder auch unregelmäßige Ausnehmungen 6 vorgesehen sein.
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Die 5a und 5b zeigen einen Vertikalschnitt durch den Aufnahmeraum 5 eines Brillenrahmens 4 in einer Schnittebene, die im Wesentlichen parallel zu einer die Brillengläser 3 aufnehmenden Ebene verläuft. Der Aufnahmeraum 5 der in den 5a und 5b dargestellten Ausführungsformen ist jeweils im Wesentlichen quaderförmig ausgebildet und wird durch Seitenwandungen 5‘ sowie durch eine der seitlichen Öffnung 7 gegenüberliegende stirnseitige Wandung 5‘‘ begrenzt. Der quaderförmige, am seitlichen Rand 4.2 des Brillenrahmens 4 offene Aufnahmeraum 5 erstreckt sich seiner Länge nach entlang der Querachse QA des Brillenrahmens 4.
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Um die in dem Aufnahmeraum 5 aufgenommenen Verbindungsabschnitte 2a der Brillenbügel 2 sicherer zu haltern bzw. um die Verbindung zwischen Brillenbügel 2 und Brillenrahmen 4 zusätzlich zu verstärken und zu sichern ist in dem in 5a dargestellten Beispiel an der stirnseitigen Wandung 5‘‘ ferner ein Befestigungsmittel 8 vorgesehen, das mit einem freien Ende eines entsprechenden Verbindungsabschnittes 2a des Brillenbügels 2 eine korrespondierende Wirkverbindung eingehen kann. Bei dem in 5a dargestellten Befestigungsmittel 8 handelt es sich um ein Magnetelement, welches an der stirnseitigen Wandung 5‘‘ angebracht ist. Bevorzugt kann mit dieser beschriebenen Ausführungsform des Brillenrahmens 4 ein Brillenbügel 2 kombiniert werden, dessen Verbindungabschnitt 2a an einem freien Ende magnetisierbar ausgebildet ist. Beispielsweise kann der Verbindungsabschnitt 2a aus einem magnetisierbaren Metall bestehen oder einen Bereich aus einem magnetisierbaren Metall aufweisen oder das freie Ende des Verbindungsabschnittes 2a kann mit einem weiteren Magnetelement versehen sein.
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Bei der Ausführungsform gemäß 5b weisen die Seitenwandungen 5‘ des Aufnahmeraumes 5 Raststellen 9 auf. An den Verbindungsabschnitten 2a der Brillenbügel 2 vorgesehene, korrespondierende Rastelemente können dabei in die Raststellen 9 eingreifen und durch dieses Einrasten eine lösbare Rastverbindung ausbilden.
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In der 6a ist eine Ansicht des seitlichen Randes 4.2 der in 2a perspektivisch dargestellten einer Ausführungsform des Brillenrahmens 4 im Bereich der seitlichen Öffnung 7 in den Aufnahmeraum 5 dargestellt. Wie aus der 6a ersichtlich, wird der innerhalb des Brillenrahmens 4 angeordnete Aufnahmeraum 5 durch vier Seitenwandungen 5‘ begrenzt, wobei die Seitenwandungen 5‘ durch den Brillenrahmen 4 selbst bzw. durch das Material des Brillenrahmens 4 gebildet werden. Die an der Vorderseite 4.1 des Brillenrahmens 4 angeordnete Seitenwandung 5‘ weist eine Durchbrechung auf und bildet dadurch die Ausnehmung 6 als Sichtfenster aus.
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In 6b ist eine Ansicht des seitlichen Randes 4.2 eines weiteren Beispiels einer Ausführungsform des Brillenrahmens 4 im Bereich der seitlichen Öffnung 7 in den Aufnahmeraum 5 dargestellt. In dem Beispiel der 6b ist der Aufnahmeraum 5 durch ein fest mit dem Brillenrahmen 4 verbundenes Hülsenelement 10 gebildet, wobei das Hülsenelement 10 in eine randseitige Aussparung im Brillenrahmen 4 durch Heißkleben eingeklebt ist. Die Seitenwandungen 5‘ des Aufnahmeraumes 5 werden in dem dargestellten Beispiel durch das Hülsenelement 10 gebildet. Die ein Sichtfenster in den Aufnahmeraum 5 bildende Ausnehmung 6 wird durch eine in dem Hülsenelement 10 vorgesehene Durchbrechung gebildet.
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Bezugszeichenliste
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- 1
- Brillengestell
- 2
- Brillenbügel
- 2a
- Verbindungsabschnitt
- 3
- Brillenglas
- 4
- Brillenrahmen
- 4.1
- Vorderseite des Brillenrahmens
- 4.2
- seitlicher Rand des Brillenrahmens
- 5
- Aufnahmeraum
- 5‘
- Seitenwandung
- 5‘‘
- stirnseitige Wandung
- 6
- Ausnehmung
- 7
- seitliche Öffnung
- 8
- Befestigungsmittel
- 9
- Raststelle
- 10
- Hülsenelement
- 11
- Scharnier
- 12
- vordere Oberfläche des Verbindungsabschnittes
- QA
- Querachse
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ZITATE ENTHALTEN IN DER BESCHREIBUNG
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Zitierte Patentliteratur
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- WO 00/12905 A1 [0005]
- WO 2015/109437 A1 [0006]
- CN 2720466 Y [0006]