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Die Erfindung betrifft eine Vorrichtung zum kontinuierlichen Aufbringen einer Folie auf ein profilförmiges Werkstück, wobei die Vorrichtung eine Zuführeinheit zum kontinuierlichen Zuführen der Folie zu dem Werkstück aufweist, sowie eine Andrückeinheit zum Andrücken der Folie an das Werkstück und eine Vorschubeinheit zum Herbeiführen einer Relativbewegung zwischen dem Werkstück und der Andrückeinheit. Die Erfindung betrifft weiterhin ein Verfahren zum kontinuierlichen Aufbringen einer Folie auf ein profilförmiges Werkstück.
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Häufig besteht der Wunsch, Oberflächen eines Werkstücks mit einem anderen Material als dem des Werkstücks zu überziehen, um die Oberfläche im Hinblick auf Struktur, Farbe oder Resistenz gegenüber Wasser oder anderen Flüssigkeiten zu verändern. Bei plattenförmigen oder nur leicht strukturierten Werkstücken wird zu diesem Zweck häufig eine Folie aufgebracht, beispielsweise aufgeklebt, die dann die neue Oberfläche des Werkstücks bildet. Profilförmige Werkstoffe, nachfolgend auch Profile genannt, weisen häufig winkelig zueinander stehende Flächen auf, die ein Kaschieren mit Folie aufwendig machen.
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Neben Verfahren zum Folienkaschieren, die im Batchbetrieb arbeiten und die eher für einzelne Werkstücke geeignet sind, sind auch bei der Folienbeschichtung kontinuierliche Verfahren bekannt, bei denen eine Folie kontinuierlich zugeführt und mit Hilfe einer Andrückeinheit auf das Werkstück angedrückt wird.
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Üblicherweise ist im Hinblick auf die Vorrichtung die Andrückeinheit dabei feststehend und das Werkstück wird zusammen mit der Folie unter Andrückeinheit her bewegt.
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Eine derartige Vorrichtung ist beispielsweise aus der Druckschrift
DE 198 38 581 A1 bekannt. Bei dieser Vorrichtung sind zum Andrücken der Folie auf plattenförmige Werkstoffe mehrere neben- oder nacheinander angeordnete drehbare Andrückwalzen vorgesehen, die zusammen mit der Folie auf dem Werkstück abrollen und die Folie dabei an das Werkstück anpressen. Durch Verwendung von Andrückwalzen mit einer elastischen Oberfläche wird erreicht, dass sich die Folie auch an Profilierungen der plattenförmigen Werkstücke, zum Beispiel in Form von Formkanten, Nuten, Rinnen oder Erhebungen anpasst.
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Auch gemäß der Druckschrift
DE 28 33 052 werden zum kontinuierlichen Beschichten von bahn- oder plattenförmigen Werkstücken Andrückelemente mit zumindest einer elastisch verformbaren Schicht eingesetzt. Die elastisch verformbare Schicht kann beispielsweise aus einem fluidgefüllten Kissen oder einem um eine Walze gewickelten fluidgefüllten Schlauch bestehen.
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Die beschriebenen elastischen Andrückelemente sind geeignet, um plattenförmiges Material mit eingebrachten Profilierungen mit einer Folie kaschieren zu können. Gegenüber einem solchen profilierten plattenförmigen Werkstoff weisen Profile jedoch häufig zu kaschierende Flächen unterschiedlichster Orientierung auf. Bei Metall, Holz oder Kunststoffprofilen, die zum Bau von Fenster- oder Türrahmen verwendet werden, stoßen verschiedene Seitenflächen der Profile in Winkeln von häufig bis zu 90° aufeinander. Nicht selten besteht sogar die Anforderung, Flächen, deren Oberflächennormale sich um 180° unterscheidet, mit ein und derselben Folie zu kaschieren, beispielsweise wenn die Folie um einen in Profillängsrichtung verlaufenden abstehenden Steg gelegt werden soll. Bei Verwendung von walzenförmigen Andrückelementen innerhalb der Andrückeinheit ist dieses nur möglich, wenn eine Mehrzahl von hintereinander angeordneten Andrückwalzen mit jeweils unterschiedlicher Ausrichtung eingesetzt wird. Der Aufbau und auch die Einrichtung, zum Beispiel die genaue Ausrichtung der Rollen, gestaltet sich bei einer derartigen Andrückeinheit sehr aufwändig, so dass diese Vorrichtungen nur zur Kaschierung einer großen Anzahl gleicher Werkstücke sinnvoll einsetzbar sind.
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Es ist daher eine Aufgabe der vorliegenden Erfindung, eine Vorrichtung bzw. ein Verfahren der eingangs genannten Art zu schaffen, um profilförmige Werkstücke mit einer einfach aufgebauten Andrückeinheit mit einer Folie kaschieren zu können.
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Diese Aufgabe wird durch eine Vorrichtung bzw. ein Verfahren mit den Merkmalen des jeweiligen abhängigen Anspruchs gelöst. Vorteilhafte Ausgestaltungen und Weiterbildungen sind Gegenstand der jeweiligen abhängigen Ansprüche.
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Eine erfindungsgemäße Vorrichtung der eingangs genannten Art zeichnet sich dadurch aus, dass die Andrückeinheit mindestens eine Düse mit mindestens einer Gasauslassöffnung aufweist, um die Folie mit Druckgas zu beaufschlagen und so an das Werkstück anzudrücken. Bei einem erfindungsgemäßen Verfahren zum kontinuierlichen Aufbringen einer Folie auf ein Profil für ein Werkstück wird entsprechend die Folie in zumindest einem Abschnitt durch eine Gasauslassöffnung unmittelbar einem Gasüberdruck ausgesetzt, wodurch sie an das Werkstück angedrückt wird.
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Die Erfindung basiert auf der Erkenntnis, dass Druckgas geeignet ist, die Folie unmittelbar auf das Werkstück anzudrücken. Dabei kann entweder die Druckwirkung eines von dem Druckgas aufgebauten Druckgaskissens verwendet werden oder auch die andrückende Wirkung eines Druckgasstrahls, in dem die Gasteilchen einen Druck aufgrund ihrer kinetischen Bewegung ausüben. Es kann somit ein statischer oder ein dynamischer Gasdruck oder auch eine Kombination beider zum Andrücken der Folie verwendet werden. In beiden Fällen ist eine entsprechende Düse, die das Gas auf die Folie und das Werkstück drückt, verglichen mit einer Anordnung mit einer Vielzahl von einzustellenden Rollen einfach aufzubauen. Sowohl der statische Gasdruck (Gaskissen), als auch der Gasdruckstrahl gleichen zudem automatisch Toleranzen im Werkstück oder auch in der Positionierung oder im Aufbau der Düse aus.
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Als Druckgas ist im Rahmen der Anmeldung Gas zu verstehen, das gegenüber der Umgebung einen erhöhten Druck aufweist. Dieser erhöhte Druck kann im Bereich von einigen hundert Millibar bis einigen Bar Überdruck liegen. Als Gas kann reines Gas, aber auch ein Gasgemisch, insbesondere Luft, verwendet werden. Auch Dampf fällt im Rahmen der Anmeldung unter den Begriff „Gas“. Im Fall von Luft als verwendetem Gas ist als Druckgas insbesondere nicht ausschließlich technische Druckluft mit einigen Bar Überdruck zu verstehen, die von einem Kompressor erzeugt wird und in Betrieben üblicherweise zur Betätigung von Pneumatik oder Ähnlichem eingesetzt wird, sondern auch ein mit einem Gebläse erzeugter Luftstrom. In einer vorteilhaften Ausgestaltung der Vorrichtung ist daher die mindestens eine Düse mit einem Gebläse verbunden, mit dem einfach und kostengünstig vor Ort der benötigte Gas- bzw. Luftüberdruck erzeugt wird.
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Als eine Düse ist im Rahmen der Anmeldung jede strömungsleitende Einrichtung zu verstehen, die mindestens einen Gaseinlass und mindestens eine Gasauslassöffnung aufweist. Dabei kann die der Querschnitt der Düse zwischen Gaseinlass und Gasauslassöffnung verringern (Konfusor), gleichbleiben oder vergrößern (Diffusor).
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In einer vorteilhaften Ausgestaltung weist die Düse einen sich zu der mindestens einen Gasauslassöffnung hin verjüngenden Abschnitt auf. Es wird so ein Druckgasstrom geformt, der die Folie an das profilförmige Werkstück andrückt. Hierbei wird eine Düsenform genutzt, die die Strömungsgeschwindigkeit des Gases erhöht, wodurch das Gas mit seiner kinetischen Energie die Folie andrückt.
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In einer weiteren vorteilhaften Ausgestaltung sind mindestens zwei Düsen mit einer oder mehreren Gasauslassöffnungen und/oder eine Düse mit mindestens zwei Gasauslassöffnungen vorhanden, wobei verschiedene Gasauslassöffnungen unterschiedlich ausgerichtet sind, um die Folie an unterschiedlich orientierte Flächen des profilförmigen Werkstücks anzudrücken. Auch kann mindestens eine Gasauslassöffnung vorgesehen sein, die unterschiedlich orientierte Abschnitte aufweist. Durch die unterschiedlich orientierten Düsen bzw. Gasauslassöffnungen bzw. Abschnitte kann der Druckgasstrom bestmöglich an die Form, insbesondere den Querschnitt des profilförmigen Werkstücks angepasst werden, um die Folie bestmöglich an unterschiedlich orientierte Flächen des profilförmigen Werkstücks anzudrücken.
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Um flexibel unterschiedlich geformte profilförmige Werkstücke auch in kleinen Mengen mit Folie kaschieren zu können, kann die Düse bevorzugt mehrteilig aufgebaut sein und ein Hauptteil und mindestens eine Formblende umfassen, wobei die Formblende austauschbar ist. Zur Verarbeitung unterschiedlich geformter Werkstücke braucht in dem Fall nur die Formblende angepasst werden.
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In einer alternativen Ausgestaltung der Vorrichtung erweitert sich der Querschnitt der Düse zu der mindestens einen Gasauslassöffnung hin, um die Folie mit einem statischen Gasdruck an das profilförmige Werkstück anzudrücken. Bevorzugt weist die Düse dabei eine umlaufende Schürze auf, die die mindestens eine Gasauslassöffnung umrandet. Die Schürze wirkt abdichtend und unterschützt so den Aufbau eines Staudrucks, der auf die Folie wirkt. Es wird ein Luftkissen gebildet, das die Folie andrückt. Die Schürze kann vorteilhaft aus einem elastischen oder nachgiebigen Material gefertigt sein und weist mindestens einen Hohlraum auf, der mit einem Gas oder Fluid mit Druck beaufschlagbar ist.
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In einer weiteren vorteilhaften Ausgestaltung weist die Vorrichtung eine Auftrageinheit für Klebstoff oder Haftvermittler auf, die dazu eingerichtet ist, vor der Andrückeinheit Klebstoff oder Haftvermittler auf das profilförmige Werkstück und/oder die Folie aufzutragen.
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In einer weiteren vorteilhaften Ausgestaltung weist die Andrückeinheit der Vorrichtung mindestens eine Andrückwalze auf, um die Folie zusätzlich zum verwendeten Druckgas an das profilförmige Werkstück anzudrücken. Wenngleich das erfindungsgemäße Verfahren vorteilhaft gegenüber einem rein mechanischen Andrücken der Folie ist, kann abhängig von der Geometrie des Werkstücks und der Beschaffenheit der Folie es sinnvoll sein, bestimmte Bereiche der Folie zusätzlich mechanisch über Andrückwalzen auf das Werkstück zu drücken. Die spezifischen Vorteile der unterschiedlichen Methoden können so bestmöglich kombiniert werden.
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In einer vorteilhaften Ausgestaltung des Verfahrens ist das profilförmige Werkstück ein Fenster-, Tür- oder Fassadenprofil, insbesondere aus Metall. Entsprechend ist die Vorrichtung in einer vorteilhaften Ausgestaltung zur Kaschierung eines solchen Fenster-, Tür- oder Fassadenprofils eingerichtet.
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Die Erfindung wird nachfolgend anhand von Ausführungsbeispielen mit Hilfe von Figuren näher erläutert. Die Figuren zeigen:
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1 ein erstes Ausführungsbeispiel einer anmeldungsgemäßen Vorrichtung in einer schematischen Seitenansicht;
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2 ein zweites Ausführungsbeispiel einer anmeldungsgemäßen Vorrichtung in einer schematischen Seitenansicht;
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3–5 jeweils ein Beispiel einer Andrückeinheit zu Verwendung in einer anmeldungsgemäßen Vorrichtung;
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6a, b ein weiteres Beispiel einer Andrückeinheit zu Verwendung in einer anmeldungsgemäßen Vorrichtung in einer Schnittdarstellung (6a) und einer Explosionsdarstellung (6b);
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7a–c ein weiteres Beispiel einer Andrückeinheit zu Verwendung in einer anmeldungsgemäßen Vorrichtung in Schnittdarstellungen (7a, b) und einer isometrischen Darstellung (7c); und
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8 ein drittes Ausführungsbeispiel einer anmeldungsgemäßen Vorrichtung in einer schematischen Seitenansicht.
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1 zeigt in einer schematischen Seitenansicht ein erstes Ausführungsbeispiel einer Vorrichtung zum Aufbringen einer Folie 2, beispielsweise einer Kunststofffolie, auf ein profilförmiges Werkstück 1, das nachfolgend abkürzend als Profil 1 bezeichnet wird.
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Bei der dargestellten Vorrichtung wird das Profil 1 mittels einer Vorschubeinheit 10 bewegt, wohingegen andere Vorrichtungskomponenten ortsfest sind. Die Vorschubeinheit 10 ist symbolisch durch das Profil 1 transportierende, sich drehende und zumindest teilweise angetriebene Rollen 11 dargestellt. Der Pfeil auf dem Profil 1 gibt die Bewegungsrichtung des Profils 1 an.
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Im dargestellten Beispiel ist das Profil 1 ein Metallprofil, das links im Bild im Querschnitt dargestellt ist. Das Profil 1 ist vorliegend das eines Fensterrahmens. Das Profil weist im dargestellten Beispiel zwei Flächen 1a, 1b auf, auf die die Folie 2 aufzubringen ist. Die beiden Flächen stehen winkelig aufeinander. Im Folgenden wird die obere Fläche 1a auch als Hauptfläche 1a und die dazu abgewinkelte Fläche 1b auch als Seitenfläche 1b des Profils 1 bezeichnet.
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Bei der Vorrichtung wird die Folie 2 in geeigneter Breite von einer Zufuhreinreichung 20 kontinuierlich bereitgestellt. Die Zufuhreinrichtung 20 umfasst eine Vorratstrommel 21, auf der die Folie 2 zusammen mit einer sie abdeckenden Schutzfolie 3 aufgewickelt ist. Im Betrieb dreht sich die Vorratstrommel 21 entweder passiv, da die Folie 2 abgezogen wird, oder auch aktiv unterstützt durch eine hier nicht dargestellte Antriebseinrichtung. Beim Ablaufen der Folie 2 von der Vorratstrommel 21 wird die Schutzfolie 3 über eine Abtrennrolle 22 von der Folie 2 gelöst und wird ihrerseits auf einer Schutzfolientrommel 23 aufgewickelt. Die Folie 2 verläuft in einem Bogen auf das Profil 1 zu. Hierbei können zusätzliche Führungselemente, z.B. Rollen, entlang des Wegs der Folie 2 angeordnet sein.
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Die Folie 2 wird von einer Andrückeinheit 30 auf das Profil 1 angedrückt. Die Andrückeinheit 30 weist eine sich über mindestens die gesamte Breite des Profils 1 erstreckende Düse 31 auf, die in geringem Abstand vom beispielsweise einigen zehntel Millimetern bis einigen Millimetern (mm) über dem Profil 1 bzw. der aufgebrachten Folie 2 angeordnet ist. Die Düse 31 umfasst einen sich verjüngenden, trichterförmigen Abschnitt, der den Querschnitt eines angeschlossenen Gasschlauchs 34 auf den Querschnitt der Auslassöffnung der Düse 31 anpasst. Es ist ein Düsenhalter 33 vorhanden, der die Düse 31 trägt und eine Positionierung der Düse 31 über dem Profil 1 erlaubt.
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Der Gasschlauch 34 ist an seinem anderen Ende mit einem Gebläse 35 verbunden, das den Gasschlauch 34 mit Druckgas beaufschlagt. Bei diesem, wie auch den nachfolgend dargestellten Ausführungsbeispielen wird Luft als Betriebsgas für die Andrückeinheit 30 eingesetzt. Die gezeigten Vorrichtungen können jedoch auch mit anderem Gas und/oder Dampf betrieben werden.
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Wie bereits erwähnt, ist unter Druckgas im Rahmen der Anmeldung Luft zu verstehen, die gegenüber der Umgebung einen erhöhten Druck aufweist. Dieser erhöhte Druck kann im Bereich von einigen hundert Millibar bis einigen Bar Überdruck liegen. In diesem Sinne ist auch der von dem Gebläse 35 erzeugte Luftstrom als Druckgas bzw. Druckluft anzusehen.
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Weiter weist die Vorrichtung im dargestellten Ausführungsbeispiel eine Auftrageeinheit 40 auf, die im vorliegenden Beispiel einen Klebstoff 4 auf das Profil 1 aufträgt, bevor die Folie 2 aufgelegt und angedrückt wird. Die Auftrageeinheit 40 umfasst einen Applikator 41, der hier den Klebstoff 4, beispielsweise in flüssiger oder granularer Form, aufträgt und einen Wischer 42, der den Klebstoff 4 verteilt und überflüssigen Klebstoff 4 aufnimmt. Der Klebstoff 4 kann ein Heißkleber sein, der heiß aufgetragen wird. In diesem Fall sind Heizeinrichtungen im Bereich der Auftrageeinheit 40 vorgesehen und/oder Heizvorrichtungen, die das Profil 1 und/oder die Folie 2 lokal aufheizen, bevor es in die Auftrageeinheit 40 einfährt.
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In einer alternativen Ausgestaltung kann vorgesehen sein, den Klebstoff 4 auch unmittelbar auf die Folie 2 aufzutragen. In weiteren alternativen Ausgestaltungen ist es denkbar, bereits zuvor mit einer Klebstoffschicht versehene Folie zu verwenden, so dass sich eine separate Klebstoffzufuhr erübrigt. In dem Fall kann vorgesehen sein, die Auftrageeinheit 40 zur Applikation eines Haftvermittlers, auch Primer genannt, zu verwenden.
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Im Betrieb der gezeigten Vorrichtung wird die Folie 2 zunächst manuell auf das vordere Ende des Profils 1 aufgelegt und dort beispielsweise mit Hilfe eines Folienclips 24 befestigt. Sodann wird das Profil 1 in Pfeilrichtung durch die Vorschubeinheit 10 bewegt, wodurch weitere Folie 2 abgerollt wird. Durch das Gebläse 35 wird ein Luftstrom erzeugt, der geleitet über den Gasschlauch 34, und die Düse 31 auf die Folie 2 geblasen wird. Die Folie 2 wird durch den Gasstrom (Luftstrom) auf das Profil 1 gedrückt und verbindet sich so durch die zuvor aufgebrachte Schicht des Klebstoffs 4 mit dem Profil 1. In Weiterbildungen der Vorrichtung bzw. des Verfahrens ist es vorgesehen, das verwendete Gas temperiert, insbesondere vorgeheizt, auf die Folie 2 einwirken zu lassen. Dazu kann das Gas bereits temperiert der Düse 31 zugeführt werden oder es kann eine Einrichtung zur Temperierung des Gases in die Düse integriert sein, beispielsweise eine Heizung, z.B. eine Heizwendel oder -wicklung.
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2 zeigt eine alternative Ausgestaltung der Vorrichtung gemäß 1. Gleiche Bezugszeichen kennzeichnen in dieser wie den folgenden Figuren gleiche oder gleichwirkende Elemente wie bei 1.
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Vom Grundaufbau und vom grundsätzlichen Funktionsprinzip her entspricht die in 2 gezeigte Vorrichtung der des Ausführungsbeispiels der 1. Im Unterschied zum Ausführungsbeispiel der 1 ist vorliegend das Profil 1 ortsfest, wohingegen sich die Zufuhreinheit 20 und die Andrückeinheit 30 sowie die Auftrageeinheit 40 bewegen. Zu diesem Zweck sind die genannten Einheiten an einem Schlitten 12 als Gestell montiert, der sich als Ganzes gegenüber dem Profil 1 mithilfe von Radrollen 13 auf Schienen 14 bewegt. Die Funktionsweise der Vorrichtung entspricht der in 1 beschriebenen, bei der es ja letztlich nur auf eine Relativbewegung der genannten Einheiten, insbesondere der Andrückeinheit 30, gegenüber dem Profil 1 ankommt.
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Die 3 und 4 zeigen jeweils eine alternative Andrückeinheit 30, die beispielweise bei der Vorrichtung gemäß 1 oder 2 eingesetzt werden kann.
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Die Andrückeinheiten 30 gemäß den 3 und 4 zeichnet sich dadurch aus, dass anstelle des Gasschlauchs 34 ein Rohrstück 36 vorhanden ist, das einstellbar in seiner Position aber ansonsten fest an der Vorrichtung montiert ist. Das Rohrstück 36 trägt an seinem unteren Ende die Düse 31 und an seinem gegenüberliegenden Ende das Gebläse 35, das einen Gebläsemotor M aufweist. Die Form der Düse 31 entspricht der in 1 gezeigten. Im Wesentlichen weist die Gasauslassöffnung der Düse 31 vorliegend einen rechteckigen, sich zu beiden Seiten leicht über das Profil 1 hinaus erstreckenden Querschnitt auf. Der Querschnitt der Gasauslassöffnung kann jedoch auch über die Breite des Profis 1 variieren, um einen bedarfsgerecht in seinen Strömungseigenschaften über der Breite des Profils 1 angepassten Luftstrom zu erzeugen.
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Beim Ausführungsbeispiel der 4 sind insgesamt drei unterschiedlich orientierte Düsen 31 vorgesehen. Die bereits aus der 3 bekannte mittlere Düse wird nachfolgend auch als Hauptdüse 31a bezeichnet. Seitlich neben der Hauptdüse 31a sind im Folgenden als Seitendüsen 31b, c bezeichnete Düsen angeordnet. Im dargestellten Beispiel ist die links gezeigte Seitendüse 31c senkrecht und die rechts dargestellte Seitendüse 31b schräg gegenüber der Hauptdüse 31a ausgerichtet. Die Seitendüsen 31b, c sind über separate Rohrstücke 36b, c mit dem Gebläse 35 verbunden. Sie produzieren im Betrieb einen zusätzlichen Luftstrom, der auf Seitenflächen, z.B. die Seitenfläche 1b beim Profil 1 der 1 und 2, gerichtet ist.
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Im Betrieb werden wird die Folie 2 an Seitenrändern, die über die Hauptfläche 1a des Profils 1 hinausragen, bereits durch die Hauptdüse 31a leicht umgebogen und dann durch die Seitendüsen 31b, c zielgerichtet auf die entsprechenden Seitenflächen (z.B. 31b) des Profils 1 andrückt.
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5 zeigt ein weiteres Ausführungsbeispiel einer Andrückeinheit 30, die in Verbindung mit den 1 oder 2 gezeigten Vorrichtung verwendet werden kann.
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Bei dieser Andrückeinheit 30 ist ein Gasverteiler 37 vorgesehen, der mehrere, vorliegend drei, getrennte Arme 38a–c aufweist, in die sich der insgesamt zugeführte Luftstrom verteilt. Jeder Arm 38a–c verjüngt sich im Querschnitt und mündet in einer Düse 31, deren Auslassöffnung speziell auf das mit der Folie 2 zu belegende Profil 1 angepasst ist.
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Vorliegend ist wie beim Beispiel der 4 eine Hauptdüse 31a vorgesehen, deren Breite sich über die Breite der Hauptfläche 1a des Profils 1 erstreckt. In Bewegungsrichtung des Profils 1 gesehen ist diese Hauptdüse 31 zwei Seitendüsen 31b, c vorgelagert. Die Seitendüsen 31b, c sind geeignet, den jeweils seitlich überstehenden Abschnitt der Folie 2, den die Hauptdüse 31 zumindest teilweise abgebogen hat, an die entsprechenden Seitenflächen 1b, c des Profils 1 anzulegen.
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6a zeigt ein weiteres Ausführungsbeispiel einer Andrückeinheit 30, die in Verbindung mit den 1 oder 2 gezeigten Vorrichtung verwendet werden kann, in einer Schnittdarstellung.
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Bei diesem Ausführungsbeispiel ist die Düse 31 wiederum beispielhaft über ein Rohrstück 36 mit dem Gebläse 35 verbunden. Es versteht sich dabei jedoch, dass die Verbindung in allen gezeigten Beispielen wahlweise über ein Rohrstück oder einen Gasschlauch erfolgen kann.
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Die Besonderheit bei diesem Ausführungsbeispiel liegt in dem modularen Aufbau der Düse 31, die in 6b in einer isometrischen Explosionszeichnung zusammen mit einem Abschnitt eines Profils 1 detaillierter wiedergegeben ist. Die Düse 31 umfasst ein Hauptteil 31’, das vorliegend die Form eines nach unten offenen C hat. Die Formgebung des Hauptteils 31’ ist grob dem Querschnitt des Profils angepasst. Auf jeder der Längsseiten des Hauptteils 31’, die in einer Richtung senkrecht zur Längserstreckung des Profis 1 verlaufen, sind Formblenden 31’’ angebracht, die in ihrer Formgebung dem Querschnitt des Profils 1 genauer nachgebildet sind als die Längsseiten des Hauptteils 31’.
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Es ist so eine Düse 31 gebildet, die einen hier horizontalen (Haupt-)Luftauslass aufweist, der der Hauptfläche 1a des Profils 1 zugeordnet ist, und an jeder Seite (Seiten-)Auslässe, die den Seitenflächen 1b, c des Profils 1 zugeordnet sind. Die Düse 31 kann auf einfache Weise durch Austauschen der beispielsweise einsteckbaren Formblenden 31’’ an den genauen Profilquerschnitt angepasst werden. So kann eine Vorrichtung zum Aufbringen der Folie auf ein Profil einfach und kostengünstig für ein bestimmtes Profil eingerichtet werden, so dass auch kleinere Chargen eines Profils effizient verarbeitet werden können.
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In den 7a–c ist ein weiteres Ausführungsbeispiel einer Andrückeinheit 30 zur Verwendung mit der in den 1 oder 2 gezeigten Vorrichtung dargestellt.
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Bei den bisher vorgestellten Ausführungseinheiten der Andrückeinheiten 30 wurde der dynamische Druck (Strömungsdruck) eines unmittelbar auf die Folie 2 gerichteten Gasstroms zum Andrücken der Folie 2 ausgenutzt. Bei dem Ausführungsbeispiel der 6 wird zudem oder maßgeblich statischer Gasdruck verwendet, um die Folie 2 auf das Profil 1 anzudrücken.
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Zu diesem Zweck wird eine als Diffusor wirkende Düse 31 mit einer größeren, vorliegend annähernd quadratischen Gasauslassöffnung eingesetzt, die über das Profil 1 geführt wird. Die Querschnittsgröße der Gasauslassöffnung ist hierbei deutlich größer als die des Schlauchs 34, der das Druckgas, beispielsweise Druckluft, zuführt. Die Düse 31 ist zusammen mit einem Abschnitt eines Profils 1 in den 7a und 7b im Querschnitt dargestellt, wobei 7a den Querschnitt in Längsrichtung des Profils 1 zeigt und 7b den Querschnitt senkrecht zur Längsrichtung des Profils 1. 7c zeigt das Profil mit aufsitzender Düse 31 in ein einer isometrischen Darstellung.
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Die Düse 31, die von einem Schlauch 34 mit (Druck-)Luft beaufschlagt wird, weist eine umlaufende Schürze 39 aus einem nachgiebigen, ggf. auch elastischen Material auf, das den Innenraum der Düse 31 zum Profil 1 hin locker abdichtet. „Locker“ bedeutet dabei, dass Luft zwar zwischen der Schürze 39 und dem Profil 1 (bzw. der dazwischenliegenden Folie 2) entweichen kann, dass sich im Innenraum der Düse 31 aber dennoch ein gewisser Staudruck aufbaut, durch den die Folie 2 auf das Profil 1 andrückt wird. Die Düse 31 wird dabei an ihrem Düsenhalter 33 mit einer entsprechenden Gegenkraft F gehalten. Diese kann beispielsweise durch Federn und/oder das Eigengewicht der Düse 31 bereitgestellt werden.
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Beim dargestellten Beispiel besteht die Schürze 39 aus einem flexiblen Hohlmaterial, das von innen her mit Druckgas beaufschlagt ist. Am Rand der Schürze 39 sind Öffnungen eingebracht, um den Druck im Inneren der Schürze 39 nicht zu groß werden zu lassen, so dass die Schürze 39 nachgiebig ist und nicht zu prall wird.
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8 zeigt schließlich eine weitere alternative Ausgestaltung der Vorrichtung gemäß 1. Gleiche Bezugszeichen kennzeichnen wiederum gleiche oder gleichwirkende Elemente wie bei 1.
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Bei der in 8 dargestellten Vorrichtung ist als Teil der Andrückeinheit 30 nicht nur eine Düse 31 zum Andrücken der Folie mittels Druckgas angeordnet, sondern zusätzlich drehbare Andrückwalzen 50, die der Düse 31 nachgeordnet sind. In der dargestellten Konstellation dient die Düse 31 dem Andrücken der Folie 2 auf die Hauptfläche 1a des Profils 1a. bei diesem Vorgang werden die Seitenränder der Folie 2 bereits in Richtung der Seitenflächen 1b, c des Profils 1 abgebogen. Die nachfolgenden Andrückwalzen 50, die beispielsweise federkraftbeaufschlagt an der Folie 2 bzw. dem Profil 1 anliegen, drücken die Folie 2 dann fest auf den Seitenflächen 1b, c an. Die Andrückwalzen 50 können aus einem elastischen Material bestehen oder mit einer Schicht eines elastischen Materials belegt sein. Auch ist es möglich, die Andrückwalzen 50 als Hohlkörper auszubilden, die mit Druckluft oder einem Fluid unter Druck beaufschlagt werden, und dadurch eine einstellbar elastische Oberfläche aufweisen und Toleranzen des Profils 1 ausgleichen können.
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Die verschiedenen Elemente um Andrücken der Folie 2, die in den gezeigten Ausführungsbeispielen eingesetzt werden, also z.B. die Düsen 31, 31a–c, 31‘ und 31‘‘ und die Andrückwalzen 50, können natürlich auch in anderer als der in 8 gezeigten Weise kombiniert werden, um die Folie 2 auf den verschiedenen Flächen 1a–c des Profils 1 anzudrücken.
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Bezugszeichenliste
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- 1
- profilförmiges Werkstück (Profil)
- 1a, 1b
- Profilflächen
- 2
- Folie
- 3
- Schutzfolie
- 4
- Klebstoff
- 10
- Vorschubeinrichtung
- 11
- Rolle
- 12
- Schlitten
- 13
- Radrolle
- 14
- Schlitten
- 20
- Zufuhreinheit
- 21
- Vorratstrommel
- 22
- Trennrolle
- 23
- Schutzfolientrommel
- 24
- Folienclip
- 30
- Andrückeinheit
- 31
- Düse
- 31a
- Hauptdüse
- 31b, c
- Seitendüse
- 31’
- Hauptteil der Düse
- 31’’
- Formblende
- 32
- verjüngender Abschnitt
- 33
- Düsenhalter
- 34
- Gasschlauch
- 35
- Gebläse
- 36
- Rohstück
- 37
- Gasverteiler
- 38a–c
- Arm
- 40
- Auftrageeinheit
- 41
- Applikator für Klebstoff oder Haftvermittler
- 42
- Wischer
- 50
- Andrückwalze
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ZITATE ENTHALTEN IN DER BESCHREIBUNG
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Zitierte Patentliteratur
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- DE 19838581 A1 [0005]
- DE 2833052 [0006]