-
Die vorliegende Erfindung ist gerichtet auf ein Verfahren zum Herstellen eines mehrlagigen Wertdokumentsubstrats, welches besonders fälschungssicher ausgestaltet ist. Ferner ist die vorliegende Erfindung gerichtet auf eine Vorrichtung zur Herstellung des mehrlagigen Wertdokumentsubstrats sowie auf das Wertdokumentsubstrat an sich. Weiterhin wird ein Computerprogrammprodukt mit Steuerbefehlen vorgeschlagen, welche das vorgeschlagene Verfahren implementieren.
-
EP 2 660 067 A1 zeigt ein Wertdokument mit einem flächigen Substrat, mindestens einem Sicherheitselement an einer Oberfläche des flächigen Substrats und mit Schutzschichten.
-
Gemäß herkömmlichen Verfahren ist eine Vielzahl an Möglichkeiten bekannt, Wertdokumente, beispielsweise Banknoten, derart auszugestalten, dass sie besonders fälschungssicher sind und zudem besonders robust ausgestaltet sind. So ist bereits eine Vielzahl von Sicherheitsmerkmalen für Banknoten bekannt, wie beispielsweise ein Hologramm oder ein Wasserzeichen. Hierbei ist es notwendig, nicht nur das Sicherheitselement an sich besonders vorteilhaft auszugestalten, sondern vielmehr auch Möglichkeiten zu schaffen, Sicherheitselemente in die Trägersubstanz einzubringen. Hierzu ist es beispielsweise bekannt, eine Lackschicht derart vorzusehen, dass auf einem Wertdokument sowohl transparente als auch opake Bereiche entstehen. Gemäß dem Stand der Technik ist es jedoch nachteilig, dass der Lack nach einem Herstellen einer Banknote in einem separaten Arbeitsschritt aufgetragen werden muss. Zudem ist der Fachmann stets bemüht, zu bekannten Verfahren auch Alternativen zu schaffen, um hierdurch eine möglichst einmalige Bauart von Wertdokumenten bereitzustellen. Somit kann eine Echtheitsprüfung einer Banknote auch darauf abstellen, ob die Bauart bzw. die Anordnung der einzelnen Komponenten derart erfolgt ist, wie es auch ein berechtigter Hersteller vorsehen würde.
-
Generell ist es eine Anforderung an Wertdokumente, dass diese aufgrund der hohen mechanischen Beanspruchung besonders robust ausgestaltet sind. So werden Wertdokumente typischerweise nicht nur von menschlichen Benutzern verwendet, sondern vielmehr sollen auch Maschinen entsprechende Eigenschaften von Banknoten erkennen können. Auch deshalb ist es wünschenswert, eine besonders robuste und insbesondere abriebfeste Banknote bereitzustellen, da auch entsprechende Sicherheitsmerkmale im Laufe der Zeit beschädigt werden könnten. Hierbei ist darauf zu achten, dass das Bereitstellen der Banknote mit geringem technischem Aufwand erfolgt und somit auch eine Produktion in großer Stückzahl kostengünstig möglich ist.
-
Es ist somit eine Aufgabe der vorliegenden Erfindung, ein Verfahren bereitzustellen, welches es ermöglicht, ein Wertdokumentsubstrat herzustellen, welches in besonders vorteilhafter Weise optische Sicherheitsmerkmale aufnehmen kann und dennoch sehr robust ausgestaltet ist. Die Bereitstellung eines solchen Wertdokumentsubstrats soll mit geringem technischem Aufwand möglich sein. Es ist ferner eine Aufgabe der vorliegenden Erfindung, eine entsprechende Vorrichtung zur Herstellung des Wertdokumentsubstrats sowie das Wertdokumentsubstrat an sich vorzuschlagen. Weiterhin ist es eine Aufgabe der vorliegenden Erfindung, ein Computerprogrammprodukt mit Steuerbefehlen bereitzustellen, welche das vorgeschlagene Verfahren implementiert bzw. die vorgeschlagene Vorrichtung betreibt.
-
Die Aufgabe wird gelöst mittels eines Verfahrens zur Herstellung eines Wertdokumentsubstrats mit den Merkmalen des Patentanspruchs 1. Weitere vorteilhafte Ausgestaltungen sind in den Unteransprüchen angegeben.
-
Demgemäß wird ein Verfahren zum Herstellen eines mehrlagigen Wertdokumentsubstrats vorgeschlagen, aufweisend ein Bereitstellen einer ersten und mindestens einer zweiten Schicht, wobei die erste Schicht mindestens ein optisches Element aufweist und ein Herstellen des Wertdokumentsubstrats mittels Verbindens der bereitgestellten Schichten erfolgt, wobei die mindestens eine zweite Schicht eine variierende Transparenz aufweist.
-
Eine variierende Transparenz bzw. eine variierte Transparenz kann in einem weiteren optionalen Verfahrensschritt eingestellt werden bzw. kann gleichzeitig mit dem Bereitstellen der zweiten Schicht derart erfolgen, dass diese Schicht bereits eine variierende bzw. variierte Transparenz aufweist.
-
Bei dem mehrlagigen Wertdokumentsubstrat handelt es sich beispielsweise um eine Banknote, welche aus mehreren Lagen bzw. Schichten gebildet wird. So können die einzelnen Schichten auch als Folien bezeichnet werden, die derart verbunden werden, dass sich ein Wertdokument ausformen lässt. Ein solches Wertdokument umfasst typischerweise weitere Komponenten, wie sie bereits bekannt sind. Generell ist die vorliegende Erfindung nicht auf eine Banknote an sich beschränkt, sondern vielmehr kann ein Wertdokumentsubstrat beispielsweise auch bei gängigen Sicherheitsdokumenten, wie z. B. Reisepässen, Ausweisdokumenten, Führerscheinen oder Chipkarten Einsatz finden.
-
Hierzu werden eine erste und eine zweite Schicht bereitgestellt, welche generell als ein flächig ausgestaltetes Material vorliegen. Bei der ersten Schicht handelt es sich hierbei um eine Trägerschicht, welche ein optisches Element aufweist. Ein optisches Element kann als ein Sicherheitsmerkmal vorliegen, welches mit dem bloßen Auge oder Maschinen unterstützt bzw. vollautomatisch verifiziert werden kann. Die mindestens eine zweite Schicht kann derart ausgestaltet werden, dass diese eine Schutzfunktion bezüglich der ersten Schicht bereitstellt. Das Wertdokument kann eine beliebige Anzahl von Schichten umfassen, wobei die erste Schicht das optische Element bereitstellt und unter dieser Schicht bzw. über dieser Schicht beliebige weitere Schichten anzuordnen sind.
-
Hierbei ist darauf zu achten, dass das optische Element nicht verdeckt wird bzw. stets sichtbar bleibt. So können auch unterschiedliche weitere Schichten oberhalb und unterhalb des optischen Elements vorgesehen werden, die zumindest teilweise transparent bzw. semitransparent ausgestaltet sind. Es ist auch möglich, das optische Element teilweise zu überdecken, so dass wiederum nur ein weiterer Teil des optischen Elements sichtbar bleibt. Somit ist es auch möglich, die zweite Schicht derart auszugestalten, dass diese mit dem optischen Element interagiert und die beiden Elemente, also das optische Element und die zweite Schicht, in ihrem Zusammenwirken ein Sicherheitsmerkmal bereitstellen.
-
So ist es möglich, die Transparenz der mindestens einen zweiten Schicht derart auszugestalten, dass diese besonders vorteilhaft variiert. Ein Variieren bezieht sich hierbei auf die konkrete Ausgestaltung der Transparenz bzw. der Anordnung von transparenter und nicht-transparenter Bereichen. Eine variierende Transparenz bezeichnet hierbei die Möglichkeit, dass die mindestens eine zweite Schicht transparent, semitransparent und opak bezüglich einzelner Bereiche ausgestaltet werden kann. Somit können beispielsweise drei Bereiche in der mindestens einen zweiten Schicht vorgesehen sein, wobei ein erster Bereich transparent ist, ein zweiter Bereich semitransparent und ein dritter Bereich opak ist. Hierbei ist es möglich, die einzelnen Transparenzgrade derart innerhalb der zweiten Schicht zu ändern, dass die variierende Transparenz ein Muster bereitstellt. So kann mittels der mindestens einen zweiten Schicht jegliches Muster derart über das optische Element gelegt werden, dass sich die beiden Merkmale zu einem Sicherheitsmerkmal ergänzen. Beispielsweise kann die mindestens eine zweite Schicht abwechselnd opake und transparente streifen aufweisen, derart, dass also das darunterliegende optische Element durch die transparenten Streifen sichtbar ist und von den opaken Streifen verdeckt wird. Hierbei ist es besonders vorteilhaft, die Transparenz derart zu variieren, dass opake Bereiche registerhaltig ausgestaltet werden.
-
Unter registerhaltig versteht man lediglich gemäß einem Aspekt der vorliegenden Erfindung den deckungsgleichen Abdruck der Zeilen eines Satzspiegels auf der Vorderseite und der Rückseite. Hierbei ist es vorteilhaft, dass bei einer registerhaltigen Anordnung der transparenten bzw. opaken Bereiche die Bereiche der einen Seite deckungsgleich mit den Bereichen der anderen Seite des Wertdokumentsubstrats angeordnet sind. Somit werden also optische Interferenzen vermieden, da die transparenten und opaken Bereiche auf der Vorderseite und der Rückseite des Wertdokumentsubstrats gleich bzw. gespiegelt angeordnet sind.
-
Hierbei ist es auch möglich, dass sich die Registerhaltigkeit auf lediglich eine Seite des Wertdokumentsubstrats bezieht. Somit werden also Spalten, die Text aufweisen und nebeneinander angeordnet sind, derart ausgerichtet, dass sich die Zeilen stets auf gleicher Höhe befinden.
-
Ferner ist es möglich, eine Registerhaltigkeit derart auszugestalten, dass Merkmale des optischen Elements nicht von der zweiten Schicht überdeckt werden. So kann das optische Element in seinen Umrissen in der mindestens einen zweiten Schicht derart vorliegen, dass transparente Bereiche der mindestens einen zweiten Schicht deckungsgleich auf dem optischen Element zu liegen kommen. Mittels dieser Ausgestaltungen bzw. einer Kombination hieraus ist es also möglich, ein erweitertes Sicherheitsmerkmal derart zu schaffen, dass nicht nur das optische Element an sich als Sicherheitsmerkmal dienen kann, sondern vielmehr das optische Element auch in dem Zusammenwirken mit der zweiten Schicht ein Sicherheitsmerkmal bereitstellt.
-
Das Herstellen des Wertdokumentsubstrats an sich erfolgt mittels Verbindens der bereitgestellten Schichten, also der ersten Schicht und der mindestens einen zweiten Schicht. Hierbei erkennt der Fachmann, dass typischerweise weitere, nicht angeführte Arbeitsschritte notwendig sind. So müssen typischerweise weitere Elemente in das Wertdokumentsubstrat eingebracht werden. Das Verbinden kann derart erfolgen, dass in dem gleichen Arbeitsschritt mit dem Verbinden auch das Erzeugen einer variierenden Transparenz erfolgt. Dies ist beispielsweise dadurch möglich, dass bei dem Verbinden ein Wärmeeintrag erfolgt. Hierbei ist es möglich, die zweite Schicht aus einem Material herzustellen, welches entsprechend unter Hitzeeinwirkung in seiner Transparenz variierbar ist.
-
Die variierende Transparenz kann somit in einem gesonderten Verfahrensschritt hergestellt werden oder es werden bereits Schichten verwendet, die bereits entsprechend variiert sind. Somit wird also auch ein Verfahrensschritt des Einbringens einer variierenden Transparenz in mindestens eine der zweiten Schichten vorgeschlagen. Bei der variierenden Transparenz kann es sich beispielsweise um transparente und opake Bereiche handeln, die in ihrem Zusammenwirken ein Muster ergeben. Hierbei ist es auch möglich, die Transparenz gradiell zu variieren, derart, dass ein fließender Übergang von einem transparenten Bereich zu einem opaken Bereich erfolgt.
-
Gemäß einem Aspekt der vorliegenden Erfindung wird die mindestens zweite Schicht derart ausgeformt, dass im Wesentlichen transparente und im Wesentlichen opake Bereiche vorliegen. Dies hat den Vorteil, dass mittels der variierenden Transparenz beliebige Muster geschaffen werden können, die aus transparenten und opaken Bereichen entstehen. Im Wesentlichen transparent bzw. im Wesentlichen opak stellt darauf ab, dass die Bereiche nicht komplett durchsichtig bzw. undurchsichtig ausgestaltet werden müssen. So erkennt der Fachmann beispielsweise, dass auch eine gewisse Mattierung der mindestens einen zweiten Schicht bereits eine im Wesentlichen opake Fläche schaffen kann.
-
Gemäß einem weiteren Aspekt der vorliegenden Erfindung werden die bereitgestellten Schichten derart verbunden, dass die zweite Schicht das optische Element der ersten Schicht überdeckt. Dies hat den Vorteil, dass die mindestens eine zweite Schicht als eine Schutzschicht fungieren kann und die mindestens eine zweite Schicht das optische Element ganz oder teilweise überdecken kann. Somit ist es möglich, weitere Elemente mit den vorgeschlagenen Merkmalen zu kombinieren. So kann beispielsweise die zweite Schicht das optische Element nicht vollständig überdecken, so dass eine weitere Schicht über dem optischen Element angeordnet werden kann.
-
In einem Aspekt kann die zweite Schicht als außenliegende Schicht derart angeordnet, dass eine zwischen der ersten Schicht und zweiten Schicht wenigstens eine Ebene bzw. weitere Schicht mit Druckelementen angeordnet ist. Insbesondere bei der Herstellung eines Wertdokuments kann nach dem Bereitstellen der ersten Schicht diese einen oder mehreren Druckprozessen zugeführt werden, wobei erst nach diesem Druckprozess oder diesen Druckprozessen die zweite Schicht aufgebracht wird. Auf der zweiten Schicht können weitere Bearbeitungsschritte, wie z. B. weitere Druckprozesse und/ oder Kaschier-/Laminiervorgänge folgen. Insbesondere ist mit diesem Aufbau ein Schutz der unter der zweiten Schicht sowie eine Kombination von Sicherheitsmerkmalen möglich. Darüber hinaus können weitere Aspekte, wie z.B. unterschiedliche Transparenz der zweiten Schicht in Kombination mit den Druckschichten und/oder der ersten Schicht für einen Betrachter oder einer Prüfsensorik zur Echtheitsbewertung des Wertdokuments besondere optische Effekte zur sicheren Bewertung auf Echtheit bewirken.
-
Gemäß einem weiteren Aspekt der vorliegenden Erfindung werden die bereitgestellten Schichten derart verbunden, dass ein im Wesentlichen transparenter Bereich der zweiten Schicht das optische Element der ersten Schicht überdeckt. Dies hat den Vorteil, dass mittels des vorgeschlagenen Verfahrens ein Sichtfenster geschaffen wird, durch das das optische Element zu erkennen ist.
-
Gemäß einem weiteren Aspekt der vorliegenden Erfindung erfolgt das Verbinden der Schichten in Abhängigkeit einer Anordnung des optischen Elements der ersten Schicht und der variierenden Transparenz der mindestens einen zweiten Schicht. Dies hat den Vorteil, dass das optische Element und die unterschiedlichen Bereiche der zweiten Schicht derart vorteilhaft relativ zueinander angeordnet werden können, dass sich beispielsweise ein Sichtfenster für das optische Element oder ein bestimmtes Muster ergibt. So ist darauf zu achten, dass die unterschiedlich transparenten Bereiche derart bezüglich dem optischen Element angeordnet werden, dass sich das optische Element auslesen lässt und sich ggf. ein weiteres Sicherheitsmerkmal einstellt. Bilden beispielsweise die transparenten und opaken Bereiche ein Muster, welches mit dem optischen Element interagieren soll, so ist dieses Muster auch eben derart vorteilhaft bezüglich dem optischen Element anzubringen, dass der gewünschte optische Effekt eintritt.
-
Gemäß einem weiteren Aspekt der vorliegenden Erfindung erfolgt das Verbinden der Schichten derart, dass das optische Element der ersten Schicht registerhaltig bezüglich mindestens einem im Wesentlichen transparenten Bereich der mindestens einen zweiten Schicht angeordnet wird. Dies hat den Vorteil, dass sich Bereiche der mindestens einen zweiten Schicht mit dem Sicherheitsmerkmal ergänzen. Somit werden also die transparenten bzw. opaken Bereiche derart über dem optischen Element angeordnet, dass diese in ihrer Zusammenschau ein einziges Sicherheitsmerkmal ergeben.
-
Gemäß einem weiteren Aspekt der vorliegenden Erfindung stellt das optische Merkmal ein Sicherheitsmerkmal, einen Metalleffekt, einen mikrooptischen Effekt, ein Hologramm, einen Mikrospiegel, Linsen, einen Colourshift-Effekt, einen Interferenzeffekt, einen Druck, einen Offsetdruck, einen Untergrunddruck, einen Stichdruck, eine Zifferung, eine beliebige Aussparung, eine Perforation, einen Laserschnitt, ein Fenster und/ oder ein Sichtfenster bereit. Dies hat den Vorteil, dass unterschiedliche Sicherheitsmerkmale gemäß der vorliegenden Erfindung Anwendung finden können und insbesondere, dass die variierende Transparenz der zweiten Schicht mit einer Vielzahl von Sicherheitsmerkmalen interagieren kann. Beispielsweise handelt es sich bei einem Colourshift-Element um ein Sicherheitselement, bei dem die optische Oberfläche in zwei Bereiche aufgeteilt ist. Der Colourshift-Bereich wechselt bei Kippbewegung deutlich die Farbe, während der Colourfix-Bereich seine Farbe beibehält. In einem eingestellten Betrachtungswinkel sind der Colourshift-Bereich und der Colourfix-Bereich in der Farbe gleich, in einem anderen eingestellten Betrachtungswinkel unterscheiden sich die beiden Bereiche.
-
Gemäß einem weiteren Aspekt der vorliegenden Erfindung bildet die mindestens eine zweite Schicht eine Schutzschicht des Wertdokumentsubstrats aus. Dies hat den Vorteil, dass die mindestens eine zweite Schicht derart ausgestaltet werden kann, dass diese bezüglich des bereitgestellten Wertdokumentsubstrats außen liegt und zudem derart robust ausgestaltet werden kann, dass das optische Element besonders gegen Abrieb und Abnutzung geschützt ist.
-
Gemäß einem weiteren Aspekt der vorliegenden Erfindung erfolgt das Verbinden unter Verwendung eines Kaschierklebstoffs, eines Haftklebstoffs, eines thermoplastischen Klebstoffs, einer thermoplastischen Polymerschicht, einer thermoplastischen Schicht, einer nachvernetzbaren Schicht oder eines Verbindens von thermoplastischen Schichten an sich. Dies hat den Vorteil, dass bekannte Verfahren des Verbindens erfindungsgemäß weiterhin verwendet werden können und vorteilhafte Materialien eingesetzt werden können. So können die bereitgestellten Schichten an sich bereits thermoplastisch ausgestaltet sein und werden somit unter Hitzeeinwirkung untrennbar miteinander verbunden. Eine nachvernetzbare Schicht kann beispielsweise ein Heißsiegellack sein, der z. B. mittels infraroter oder ultravioletter Strahlung aktiviert wird.
-
Gemäß einem weiteren Aspekt der vorliegenden Erfindung wird die erste Schicht beidseitig von jeweils mindestens einer zweiten Schicht überdeckt. Dies hat den Vorteil, dass bezüglich der ersten Schicht oben und unten beliebig viele weitere Schichten angeordnet werden können und somit auch das Wertdokumentsubstrat besonders geschützt ist. Hierbei ist es möglich, die opaken bzw. transparenten Bereiche jeweils registerhaltig anzuordnen.
-
Gemäß einem weiteren Aspekt der vorliegenden Erfindung erfolgt das Variieren der Transparenz unter Verwendung einer mattierenden Schicht, einem Eintrüben, einer Laserbestrahlung, einer UV-Bestrahlung, eines Extrudierens, eines thermoplastischen Prägens, eines Schleifens und/oder einer mechanischen Oberflächenbehandlung. Dies hat den Vorteil, dass auf einfache Art und Weise und mit geringem technischem Aufwand unterschiedliche Bereiche in der mindestens einen zweiten Schicht geschaffen werden. Insbesondere ist es hierbei möglich, die Transparenz der zweiten Schicht genau einstellen zu können. So können beispielsweise mittels eines Lasers besonders feine Bereiche geschaffen werden.
-
Gemäß einem weiteren Aspekt der vorliegenden Erfindung umfasst ein Variieren der Transparenz ein Ausgestalten von im Wesentlichen transparenten Bereichen mittels Heißsiegelns, Heißprägens und/ oder Druckbeaufschlagens. Dies hat den Vorteil, dass die variierte Transparenz bereits während eines Verbindens der einzelnen Schichten ausgeführt werden kann.
-
Gemäß einem weiteren Aspekt der vorliegenden Erfindung wird die variierende Transparenz scharfkantig oder verlaufend ausgestaltet. Dies hat den Vorteil, dass in der mindestens einen zweiten Schicht die Transparenz graduell oder abrupt derart variiert werden kann, dass sich die einzelnen Bereiche scharf abgrenzen oder eben ineinander überlaufen.
-
Gemäß einem weiteren Aspekt der vorliegenden Erfindung wird auf mindestens einer äußeren Seite des Wertdokumentsubstrats ein Lack angebracht. Dies hat den Vorteil, dass eine weitere Schutzschicht geschaffen werden kann, die beispielsweise mit den transparenten und opaken Bereichen der mindestens einen zweiten Schicht zusammenwirkt.
-
Gemäß einem weiteren Aspekt der vorliegenden Erfindung stellen das optische Merkmal und die mindestens eine zweite Schicht in ihrem Zusammenwirken ein Sicherheitsmerkmal bereit. Dies hat den Vorteil, dass gerade bei einer registerhaltigen Anordnung das optische Element mit den transparenten bzw. opaken Bereichen derart zusammenwirken kann, dass in einer Zusammenschau ein neues Muster entsteht, das wiederum als Sicherheitsmerkmal agieren kann.
-
Gemäß einem weiteren Aspekt der vorliegenden Erfindung wird mindestens eine Schicht aus einer Auswahl aus einer Gruppe von Materialien geformt. Die Gruppe umfasst mehrere Materialien, die teilweise miteinander kombiniert werden können, z. B. biologisch abbaubare Polymere, Polysacchariden, Cellulose, thermoplastische Stärke, Polymilchsäure, Polylactid PLA, Polyhydroxyfettsäuren PHF, Polyhydroxybutyrat PHB, Polyhydroxyvalerat PHV, Polymere, Polyethylen PE, Polyethylenterephthalat PET, Polybutylenterephthalat PBT, Polyethylennaphthalat PEN, Polypropylen PP, biaxial orientiertes Polypropylen, BOPP, Vliesstoff aus Polyethylen hoher Dichte und Polyamid. Dies hat den Vorteil, dass die erfindungsgemäßen Merkmale mit diesen Materialien herbeigeführt werden können und beispielsweise die einzelnen Materialien auch vermischt werden können. Die mindestens eine Schicht kann auch eine Folie, ein Papier, einen Filzstoff, einem Vliesstoff und/ oder einer Kombination davon sein. Das optische Element, insbesondere Sicherheitsmerkmal, kann auf, mittels beispielsweise Laminieren, Kaschieren und/ oder aufkleben, oder in der ersten Schicht angeordnet sein. Beispielsweise kann es sich bei dem optischen Element um ein mikrooptischen Sicherheitsmerkmal, Sicherheitsfaden und/ oder Aufdruck handeln. Auch kann das optische Element in einer Schicht über der ersten Schicht jedoch zwischen erster und zweiter Schicht angeordnet sein. Es wird eine innenliegende Sicherheit ausgebildet. Auch kann die zweite Schicht mit einem weiteren optischen Element ausgestaltet sein, wobei das weitere optische Element im, vorzugsweise unter der zweiten Schicht angeordnet ist, sodass das weitere optische Element zwischen der ersten und zweiten Schicht angeordnet ist.
-
Die erste und/ oder zweite Schicht können bereits vorab, d.h. unabhängig von anderen Herstellungsschritten, insbesondere parallel dazu, mit optischen Elementen bereitgestellt werden.
-
Gemäß einem weiteren Aspekt der vorliegenden Erfindung wird mindestens eine Schicht mittels Koextrudierens bereitgestellt. Dies hat den Vorteil, dass mehrere Materialien bei einem Koextrudieren verbunden werden können und auch mehrere Schichten in einem Arbeitsschritt bereitgestellt werden können.
-
Gemäß einem weiteren Aspekt der vorliegenden Erfindung wird mindestens eine Schicht als ein Cellulose-Papier mit einem Anteil X künstlicher Polymermaterialien in einem Bereich zwischen 0 und 100 % Gewichtsanteil bereitgestellt. Dies hat den Vorteil, dass in besonders vorteilhafter Weise Polymermaterial mit Cellulose vermischt werden kann, um ein robustes Wertdokumentsubstrat bereitzustellen.
-
Erfindungsgemäß ist unabhängig vom Verfahren (Registerkaschierung, Registerdruck, Registersiegeln) ein Toleranzbereich von beispielsweise md/cd +/-1,5 mm angegeben, soweit es um scharfkantige Übergänge geht. Ein „Fading“/Verlauf sollte theoretisch diese +/-1,5 mm und zusätzlich die Toleranz des innenliegenden Merkmals berücksichtigen:
-
Typische Maximaltoleranzen für Sicherheitsmerkmale:
- - Wasserzeichen (z.B. für innenliegend water mask): +/- 3,0 mm
- - Innenliegender Banknotendruck (z.B. Stich, Untergrund, Siebdruck): cd/md +/-1,5 mm
- - LEAD/Patch: cd/md +/-1,5 mm
- - Sicherheitsfaden: Wobbelbereich +/- 6,0 mm (auf Fadenmitte); reg. Faden: md +/- 1,5 mm
- - LaserCut/ColorCut: cd/md +/-1,5 mm
-
Somit werden also Toleranzbereiche geschaffen, die es ermöglichen, die erfindungsgemäßen Merkmale derart zu spezifizieren, dass diese auch als Sicherheitsmerkmal dienen können. Ein Unterschreiten bzw. Überschreiten der vorgegebenen Toleranzwerte sorgt somit dafür, dass ein unberechtigtes Nacharbeiten der vorgeschlagenen Merkmale erkannt werden kann. Somit werden also Sicherheitsmerkmale geschaffen, die teils mit bloßem Auge oder aber auch maschinenunterstützt verifiziert werden können. Bei einem Sicherheitsmerkmal handelt es sich ganz allgemein um ein Merkmal, welches es ermöglicht, ein autorisiertes Verfahren bzw. Produkt von einer Fälschung zu unterscheiden. Hierbei eignen sich insbesondere die vorgeschlagenen Toleranzwerte.
-
Die Aufgabe wird auch gelöst durch eine Vorrichtung zur Herstellung des mehrlagigen Wertdokumentsubstrats, aufweisend eine Einheit eingerichtet zum Bereitstellen einer ersten und mindestens einer zweiten Schicht, wobei die erste Schicht mindestens ein optisches Element aufweist sowie eine Verbindungseinheit eingerichtet zum Herstellen des Wertdokumentsubstrats mittels Verbindens der bereitgestellten Schichten, wobei die mindestens eine zweite Schicht eine variierende Transparenz aufweist.
-
Die Aufgabe wird ferner gelöst durch ein mehrlagiges Wertdokumentsubstrat, aufweisend eine erste Schicht und mindestens eine mit der ersten Schicht verbundene zweite Schicht, wobei die erste Schicht mindestens ein optisches Element aufweist, wobei die mindestens zweite Schicht eine variierende Transparenz aufweist.
-
Ferner wird die Aufgabe gelöst durch ein Computerprogrammprodukt mit Steuerbefehlen, welche das vorgeschlagene Verfahren implementieren bzw. die vorgeschlagene Vorrichtung betreiben.
-
Erfindungsgemäß ist es besonders vorteilhaft, dass die Verfahrensschritte geeignet sind, strukturelle Merkmale eines Wertdokumentsubstrats zu schaffen. Somit können die vorgeschlagenen Verfahrensschritte auch als strukturelle Merkmale des Wertdokumentsubstrats nachgebildet werden. Ferner eignet sich das vorgeschlagene Verfahren zum Betreiben der vorgeschlagenen Vorrichtung und die Vorrichtung ist somit geeignet, das vorgeschlagene Verfahren auszuführen.
-
Weitere vorteilhafte Ausgestaltungen werden anhand der beigefügten Figuren näher erläutert. Es zeigen:
- 1: ein mehrlagiges Wertdokumentsubstrat in einer Seitenansicht gemäß einem Aspekt der vorliegenden Erfindung;
- 2: mehrlagige Wertdokumentsubstrate in einer Seitenansicht gemäß einem weiteren Aspekt der vorliegenden Erfindung;
- 3: mehrlagige Wertdokumentsubstrate in einer Seitenansicht gemäß einem weiteren Aspekt der vorliegenden Erfindung;
- 4: ein mehrlagiges Wertdokumentsubstrat in einer Seitenansicht gemäß einem weiteren Aspekt der vorliegenden Erfindung;
- 5: ein mehrlagiges Wertdokumentsubstrat in einer Aufsicht gemäß einem weiteren Aspekt der vorliegenden Erfindung; und
- 6: ein Ablaufdiagramm eines Verfahrens zum Herstellen eines mehrlagigen Wertdokumentsubstrats gemäß einem Aspekt der vorliegenden Erfindung.
-
1 zeigt die unterschiedlichen Schichten 1, 2, 3, wobei unterschiedliche optische Elemente vorgesehen sind. Wie in der vorliegenden 1 gezeigt ist, sind die transparenten Bereiche oberhalb bzw. unterhalb der optischen Elemente registerhaltig mit diesen optischen Elementen ausgerichtet. Somit wird also ein Sichtfenster geschaffen, welches es ermöglicht, das optische Element durch die Schutzschichten hindurch zu erkennen. Das optische Element liegt als ein Lead, Patch, Effektdruck und Fensterfaden (FeFa) vor.
-
2 zeigt unterschiedliche Schichtenmodelle, wobei in der ersten, also der obersten Abbildung, ein Mattieren über der Schutzschicht gezeigt ist. Somit kann also beispielsweise anhand von Klarlack oder Mattlack ein Variieren der Transparenz der mindestens einen zweiten Schicht 2, 3 geschaffen werden. Wie in der zweiten Abbildung gemäß 2 gezeigt ist, kann auch eine thermische Transparentisierung mittels Wärmeeintrag unter Druck erzeugt werden. Die dritte Abbildung zeigt eine thermische Verformung. Hierbei erfolgt eine Oberflächentransparentisierung über Wärmeeintrag und Druck. Gemäß der 2 erfolgt eine Transparentisierung über eine Beschichtung. Die Mattierung kann z. B. über eine thermoplastische Folienverprägung erfolgen. Ferner kann ein Klarlack mit ähnlichem Brechungsindex wie die sonstigen verwendeten Materialien der Schichten 2, 3 Verwendung finden. In der fünften Abbildung gemäß 2 erfolgt eine Transparentisierung über die Beschichtung, und ferner erfolgt eine doppelte Mattierung. Dies erfolgt mittels der Oberflächenstruktur und dem Mattlack. Gemäß der sechsten Abbildung gemäß 2 erfolgt eine Mattierung mittels Laser oder Prägung. Ferner wird ein UV-Lack verwendet.
-
3 zeigt einen Folienaufbau für eine Heißlaminierung. Hierbei sind die einzelnen Schichten dargestellt, welche stapelförmig aufeinandergelegt und zusammenlaminiert werden. In der unteren Abbildung ist die zusammenlaminierte Schichtenabfolge gezeigt. Ferner ist das bereitgestellte Wertdokumentsubstrat derart bezüglich der Transparenz variiert, dass ein transparenter Bereich entsteht, ein matter bzw. opaker Bereich entsteht sowie verlaufende Flächen. Die verlaufenden Flächen bilden einen verlaufend semitransparenten Flächenbereich, beispielswiese wie dargestellt durch eine Beschichtung, deren Dicke variiert.
-
4 zeigt den Schichtenaufbau nach einer Kaschierapplikation. Hierzu ist insbesondere auf der linken Seite das optische Element eingetragen, welches von einem transparenten Bereich überdeckt ist.
-
5 zeigt das Foliendesign in einer Aufsicht. Insbesondere zeigt 5 unterschiedliche Bereiche mit jeweils unterschiedlicher Transparenz. Dies wird vorliegend als variierende bzw. variierte Transparenz bezeichnet. Wie in 4 gezeigt, ist links ein transparenter Bereich eingetragen und auf der rechten Seite ist ein verlaufender Bereich eingetragen. Durch die transparenten Bereiche sind darunterliegende optische Merkmale erkennbar.
-
Folie/Papier-Verbundbanknoten sind Stand der Technik. In mehreren Anmeldungen und Patentschriften werden insbesondere ein innenliegender Druck (z.B. Untergrund, Offset, Stahldruck, Fluo, OVMI) aber auch innenliegende Sicherheit (LEAD, Hologramm, Patch, Sicherheitsfaden, Fenster, Laserfeature) erwähnt. Auch der Erhalt der Taktilität von Stahldruckverprägungen nach Kaschierung oder Verprägungen im Nachgang sind vorbeschrieben.
-
Die vorliegende Erfindung bezieht sich insbesondere auf Produkte, bei welchen die fertig bedruckte Banknote eine Schutzkaschierung, bzw. Schutzlaminierung statt einer Schutzlackierung erhält.
-
Bei der Beschreibung solcher Produktaufbauten bleibt bisher eine vorteilhafte Ausstattung der Schutzfolie unberücksichtigt. Während man bei einer Schutzlackierung in Abhängigkeit vom zu überdruckenden Design mit matten oder glänzenden, transparenten, semitransparenten oder opaken Lacksystem in einer Flächenebene arbeiten kann ist dies bei der Erzeugung und Applikation von Schutzfolien nicht ohne weiteres möglich. Typische Druck- oder Folienelemente, welche üblicherweise eine hohe Transparenz der überkaschierten/ -laminierten Schutzfolie erfordern würden, sind z.B. OVMI, OVI, Iriodin, LEAD, Patch oder Fensterfäden und ggf. Laserfeature und Fenster.
-
6 zeigt ein Ablaufdiagramm eines Verfahrens zum Herstellen eines mehrlagigen Wertdokumentsubstrats, aufweisend ein Bereitstellen 100 einer ersten und mindestens einer zweiten Schicht, wobei die erste Schicht mindestens ein optisches Element aufweist sowie ein Herstellen 101 des Wertdokumentsubstrats mittels Verbindens 102 der bereitgestellten Schichten, wobei die mindestens eine zweite Schicht eine variierende Transparenz aufweist. Hierbei kann das Variieren der Transparenz auch als eigener Verfahrensschritt vorgesehen werden.
-
ZITATE ENTHALTEN IN DER BESCHREIBUNG
-
Diese Liste der vom Anmelder aufgeführten Dokumente wurde automatisiert erzeugt und ist ausschließlich zur besseren Information des Lesers aufgenommen. Die Liste ist nicht Bestandteil der deutschen Patent- bzw. Gebrauchsmusteranmeldung. Das DPMA übernimmt keinerlei Haftung für etwaige Fehler oder Auslassungen.
-
Zitierte Patentliteratur
-