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Die vorliegende Erfindung betrifft ein Verfahren zum Betreiben eines ein Beleuchtungssystem aufweisenden Kraftfahrzeugs. Die Erfindung betrifft desweiteren ein solches Kraftfahrzeug.
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Fahrassistenzsysteme dienen der Unterstützung eines Fahrzeugführers beim Fahren und/oder Rangieren eines zugehörigen Kraftfahrzeugs. Bekannt ist es dabei, mittels Sensoreinrichtungen die Umgebung eines Kraftfahrzeugs abzutasten und hiermit erkannte Gegenstände bei der Fahrassistenz zu berücksichtigen.
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Aus der
DE 10 2015 013 043 A1 ist ein Verfahren bekannt, bei dem ein fahrendes Kraftfahrzeug mittels einer Sensoreinrichtung ein anderes fahrendes Fahrzeug erkennt und bei einer drohenden Kollision zwischen dem Kraftfahrzeug und dem fahrenden Fahrzeug ein akustisches oder optisches Warnsignal ausgibt.
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Die vorliegende Erfindung beschäftigt sich mit der Aufgabe, für ein Verfahren zum Betreiben eines Kraftfahrzeugs sowie für ein solches Kraftfahrzeug verbesserte oder zumindest alternative Ausführungsformen anzugeben, die sich insbesondere durch eine reduzierte Kollisionsgefahr mit dem Kraftfahrzeug auszeichnen.
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Diese Aufgabe wird erfindungsgemäß durch die Gegenstände der unabhängigen Ansprüche gelöst. Vorteilhafte Ausführungsformen sind Gegenstand der abhängigen Ansprüche.
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Die vorliegende Erfindung beruht auf dem allgemeinen Gedanken, ein Beleuchtungssystem eines Kraftfahrzeugs zur Unterstützung eines anderen, sich bewegenden Fahrzeugs einzusetzen, um das andere fahrende Fahrzeug beim Fahren und/oder Rangieren, insbesondere beim Ein- und Ausparken, zu unterstützen. Dementsprechend betrifft die vorliegende Erfindung ein Verfahren zum Betreiben eines ein Beleuchtungssystem aufweisenden Kraftfahrzeugs, wobei das Kraftfahrzeug in einem parkenden Zustand seine Umgebung absucht und sich bewegende andere Fahrzeuge erkennt. Anhand der Bewegung des sich bewegenden anderen Fahrzeugs wird eine Trajektorie dieses Fahrzeugs ermittelt oder bestimmt. Anhand der Trajektorie wird erkannt, ob sich das fahrende Fahrzeug dem parkenden Kraftfahrzeug nähert, insbesondere in Richtung des parkenden Kraftfahrzeugs bewegt. Sofern dies der Fall ist und ein vorgegebener Abstand zwischen dem fahrenden Fahrzeug und dem parkenden Kraftfahrzeug unterschritten wird, wird das Beleuchtungssystem des parkenden Kraftfahrzeugs aktiviert, um die Umgebung des parkenden Fahrzeugs zu beleuchten. Das Beleuchtungssystem macht dabei auf das parkende Kraftfahrzeug aufmerksam und/oder leuchtet die Trajektorie des fahrenden Fahrzeugs oder einen Teil davon aus. Somit kann ein Fahrzeugführer des fahrenden Fahrzeugs das parkende Kraftfahrzeug besser erkennen und/oder möglicherweise auf der Trajektorie befindliche Gegenstände besser erkennen und/oder verbessert entlang der Trajektorie fahren. Somit wird die Kollisionsgefahr des fahrenden Fahrzeugs mit dem parkenden Kraftfahrzeug zumindest verringert. Zudem kann somit eine Kollisionsgefahr des fahrenden Fahrzeugs mit anderen Gegenständen und/oder Personen verringert werden. Im Ergebnis ist die Sicherheit des parkenden Kraftfahrzeugs und/oder des fahrenden Fahrzeugs und/oder Gegenstände bzw. Personen in der Umgebung erhöht.
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Bei bevorzugten Ausführungsformen wird die Umgebung des parkenden Kraftfahrzeugs beleuchtet, wenn in der Umgebung des parkenden Kraftfahrzeugs für einen Fahrzeugführer des sich bewegenden Fahrzeugs und/oder für Erkennungseinrichtungen des sich bewegenden Fahrzeugs unzureichende Sichtverhältnisse herrschen. Das heißt, dass das Beleuchtungssystem des parkenden Kraftfahrzeugs insbesondere dann zum Einsatz kommt, wenn der Fahrzeugführer des fahrenden Fahrzeugs sichtverhältnisbedingt die entsprechende Umgebung nicht oder unzureichend erkennen kann. Hierzu sind im parkenden Kraftfahrzeug entsprechende Mittel, insbesondere Sensorik, vorgesehen. Schlechte bzw. unzureichende Sichtverhältnisse liegen insbesondere vor, wenn Gegenstände oder Objekte die Sicht für den Fahrzeugführer des sich bewegenden Fahrzeugs behindern oder versperren und/oder in der Dunkelheit und/oder bei optischen Beeinträchtigungen, bspw. bei Nebel und dgl..
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Bevorzugte Ausführungsformen sehen eine Beleuchtung durch das Beleuchtungssystem des parkenden Kraftfahrzeugs derart vor, dass die Trajektorie des fahrenden Fahrzeugs oder ein Teil davon beleuchtet ist. Alternativ oder zusätzlich erfolgt die Beleuchtung derart, dass der Fahrzeugführer des sich bewegenden Fahrzeugs das parkende Kraftfahrzeug erkennt.
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Vorstellbar ist es, dass das parkende Kraftfahrzeug zusätzlich zum Aktivieren des Beleuchtungssystems ein Warnsignal ausgibt, das für den Fahrzeugführer des sich bewegenden Fahrzeugs wahrnehmbar ist. Ein solches Warnsignal kann optisch und/oder akustisch erfolgen.
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Es versteht sich, dass neben dem erfindungsgemäßen Verfahren auch ein solches Kraftfahrzeug mit einem solchen Beleuchtungssystem zum Umfang dieser Erfindung gehört.
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Das Kraftfahrzeug weist bevorzugt eine Sensoreinrichtung zum Absuchen der Umgebung des Kraftfahrzeugs auf. Das Kraftfahrzeug weist zweckmäßig eine Steuereinrichtung auf, die derart ausgebildet ist, dass sie das Kraftfahrzeug erfindungsgemäß betreibt.
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Weitere wichtige Merkmale und Vorteile der Erfindung ergeben sich aus den Unteransprüchen, aus den Zeichnungen und aus der zugehörigen Figurenbeschreibung anhand der Zeichnungen.
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Es versteht sich, dass die vorstehend genannten und die nachstehend noch zu erläuternden Merkmale nicht nur in der jeweils angegebenen Kombination, sondern auch in anderen Kombinationen oder in Alleinstellung verwendbar sind, ohne den Rahmen der vorliegenden Erfindung zu verlassen.
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Bevorzugte Ausführungsbeispiele der Erfindung sind in den Zeichnungen dargestellt und werden in der nachfolgenden Beschreibung näher erläutert, wobei sich gleiche Bezugszeichen auf gleiche oder ähnliche oder funktional gleiche Bauteile beziehen.
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Dabei zeigen, jeweils schematisch:
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1 bis 3 ein parkendes Kraftfahrzeug und ein sich bewegendes Fahrzeug, bei unterschiedlichen Konstellationen,
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4 das parkende Kraftfahrzeug und zwei sich bewegende Fahrzeuge.
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In 1 ist ein Kraftfahrzeug 1 zu sehen, das sich in einem parkenden Zustand befindet und auf einem Parkplatz 2 parkt. Dem Parkplatz 2 ist eine Parklücke 3 benachbart angeordnet. Das Kraftfahrzeug 1 weist eine Sensoreinrichtung 4, eine Steuereinrichtung 5 sowie ein Beleuchtungssystem 6 auf. Mit der Sensoreinrichtung 4 kann das parkende Kraftfahrzeug 1 seine Umgebung absuchen und Hindernisse bzw. sich bewegende Gegenstände erkennen und erfassen. Mit dem Beleuchtungssystem 6 kann das Kraftfahrzeug 1 seine Umgebung variabel beleuchten. Die Steuereinrichtung 5 ist kommunizierend mit der Sensoreinrichtung 4 sowie dem Beleuchtungssystem 6 verbunden und dient dem Betreiben des Kraftfahrzeugs 1. Beim in 1 gezeigten Beispiel nähert sich ein fahrendes bzw. sich bewegendes Fahrzeug 7 dem parkenden Kraftfahrzeug 1 an, um entlang einer Trajektorie 8 in die Parklücke 3 zu fahren. Die Sensoreinrichtung 4 des parkenden Kraftfahrzeugs 1 erkennt das sich bewegende Fahrzeug 7 sowie deren Trajektorie 8. Unterschreitet das fahrende Fahrzeug 7 einen vorgegebenen Abstand zum parkenden Kraftfahrzeug 1, so wird das Beleuchtungssystem 6 des parkenden Kraftfahrzeugs 1 aktiviert, um die Trajektorie 8 des fahrenden Fahrzeugs 7 zumindest teilweise zu beleuchten und/oder um das parkende Kraftfahrzeug 1 für einen nicht gezeigten Fahrzeugführer des fahrenden Fahrzeugs 7 sichtbar zu machen.
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Beim in 2 gezeigten Beispiel parkt das Fahrzeug 7 in der Parklücke 3 und fängt an sich zu bewegen bzw. loszufahren, um aus der Parklücke 3 rauszufahren. Das Kraftfahrzeug 1 befindet sich in einem Ruhemodus, bei dem lediglich die Sensoreinrichtung 4 derart in einem Sparmodus betrieben wird, dass beim Erkennen von sich in der Umgebung des parkenden Kraftfahrzeugs 1 bewegenden Fahrzeugen 7 eine Aktivierung des Kraftfahrzeugs 1 derart erfolgt, dass das Kraftfahrzeug 1 erfindungsgemäß betrieben werden kann, insbesondere das Beleuchtungssystem 6 aktiviert wird. Bei diesem Ausführungsbeispiel wird also das Kraftfahrzeug 1 aus dem Ruhemodus geholt, wenn sich das Fahrzeug 7 in Bewegung setzt. Dabei hier wird erkannt, wie die Trajektorie 8 des sich bewegenden Fahrzeugs 7 verläuft und bei einer entsprechenden Unterschreitung eines vorgegebenen Abstands des fahrenden Fahrzeugs 7 zum parkenden Kraftfahrzeug 1 das Beleuchtungssystem 6 des parkenden Kraftfahrzeugs 1 derart aktiviert, dass die Trajektorie 8 des fahrenden Fahrzeugs 7 zumindest teilweise beleuchtet und/oder das parkende Kraftfahrzeug 1 für den Fahrzeugführer des sich bewegenden Fahrzeugs 7 sichtbar gemacht werden/wird. Dabei kann die Unterschreitung des besagten vorgegebenen Abstands bereits von Anfang an vorliegen, da der vorgegebene Abstand des sich bewegenden Fahrzeugs 7 zum parkenden Kraftfahrzeug 1 bereits unterschritten ist, wenn sich das Fahrzeug 7 zu bewegen anfängt.
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Bei dem in 3 gezeigten Ausführungsbeispiel kann es sich um einen fortgeschrittenen Zustand der Bewegung des sich bewegenden Fahrzeugs 7 aus 2 handeln. Es ist zu erkennen, dass das fahrende Fahrzeug 7 mit dem parkenden Kraftfahrzeug 1 kollidieren wird, wenn das fahrende Fahrzeug 7 der ermittelten Trajektorie 8 weiter folgt. Das heißt, dass eine Kollision des sich bewegenden Fahrzeugs 7 mit dem parkenden Kraftfahrzeug 1 bevorsteht. In einem solchen Fall ist es vorstellbar, dass das parkende Kraftfahrzeug 1 mittels des Beleuchtungssystems 6 ein für den Fahrzeugführer des sich bewegenden Fahrzeugs 7 wahrnehmbares optisches Warnsignal ausgibt. Alternativ oder zusätzlich kann ein akustisches Warnsignal ausgegeben werden.
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In 4 ist ein Beispiel dargestellt, bei dem neben dem parkenden Kraftfahrzeug 1 zwei fahrende Fahrzeuge 7 vorhanden sind. Eines der fahrenden Fahrzeuge 7, mit dem Bezugszeichen 7' gekennzeichnet, fährt entlang der zugehörigen Trajektorie 8, auch mit dem Bezugszeichen 8' versehen, um aus der Parklücke 3 herauszufahren. Das andere Fahrzeug 7, auch mit dem Bezugszeichen 7'' versehen, bewegt sich entlang der zugehörigen Trajektorie 8, nachfolgend auch mit dem Bezugszeichen 8'' versehen, entlang einer Straße. Dabei ist es für den Fahrzeugführer des ausparkenden Fahrzeugs 7' schwierig, das andere, entlang der Straße fahrende Fahrzeug 7'' zu erkennen, insbesondere weil bei Rückwärtsfahrt eine Sicht auf das andere Fahrzeug 7'' durch das parkende Kraftfahrzeug 1 versperrt ist. Für das parkende Kraftfahrzeug 1 gibt es bei dieser Konstellation zwei sich bewegende Fahrzeuge 7', 7'', wobei beide Fahrzeuge 7', 7'' mittels der Sensoreinrichtung 4 des parkenden Kraftfahrzeugs 1 erkannt und deren Trajektorien 8', 8'' ermittelt wird. Wie in 4 zu erkennen ist, droht eine Kollision zwischen den sich bewegenden Fahrzeugen 7', 7''. Dabei unterschreitet zumindest eines der Fahrzeuge 7', 7'' den vorgegebenen Abstand zum parkenden Kraftfahrzeug 1. Das Beleuchtungssystem 6 des parkenden Fahrzeugs 1 wird hierbei eingesetzt, um die Trajektorie 8' des ausparkenden Fahrzeugs 7' und/oder die Trajektorie 8'' des fahrenden Fahrzeugs 7'' zu beleuchten. Somit werden die Fahrzeugführer der sich bewegenden Fahrzeuge 7', 7'' auf das jeweils andere sich bewegende Fahrzeug 7', 7'' hingewiesen. Im Ergebnis kann eine Kollisionsgefahr zwischen den Fahrzeugen 7 zumindest reduziert werden.
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Das Beleuchtungssystem 6 des parkenden Kraftfahrzeugs 1 wird in sämtlichen Beispielen insbesondere dann aktiviert, wenn für den Fahrzeugführer des sich bewegenden Fahrzeugs 7 schlechte Sichtverhältnisse, bspw. durch eine Sichtsperre, Dunkelheit oder Nebel, herrschen.
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ZITATE ENTHALTEN IN DER BESCHREIBUNG
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Zitierte Patentliteratur
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- DE 102015013043 A1 [0003]