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Die Erfindung betrifft eine Rückenlehne für einen Fahrzeugsitz mit einem Lehnenrahmen, welcher zumindest abschnittsweise ein halboffenes Hohlprofil aufweist, einem Verkleidungsteil, welches mit dem Lehnenrahmen unter Ausbildung eines geschlossenen Hohlprofils verbunden ist und mit einem Seitenairbagmodul, welches ein Luftkissen und einen Gasgenerator aufweist.
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Die
DE 10 2010 007 242 A1 offenbart eine Fahrzeugsitzanordnung zum Schützen eines Fahrzeuginsassen eines Fahrzeugs, insbesondere eines Personenkraftwagens, bei welcher mindestens ein an einem Fahrzeugsitz angeordnetes, zum Schutz des auf dem Fahrzeugsitz befindlichen Fahrzeuginsassen auslösbares Schutzelement bei einer sich anbahnenden Kollision oder bei einer Kollision auslösbar ist, wobei der Fahrzeugsitz als Schutzelemente zumindest zwei gegenüberliegende aufblasbare Elemente in den Seitenwangen einer Rückenlehne aufweist und nur das der voraussichtlichen Kollisionsstelle zugewandte aufblasbare Element in Abhängigkeit von einem Steuersignal auslösbar und in Richtung des Fahrzeuginsassen aufblasbar ist. Des Weiteren wird beim Auslösen des Schutzelements auf den Fahrzeuginsassen oder zumindest einen Körperabschnitt des Fahrzeuginsassen ein Impuls ausgeübt, durch welchen der Fahrzeuginsasse oder zumindest ein Körperabschnitt des Fahrzeuginsassen von einem Kollisionsabschnitt des Fahrzeugs, der mit dem Objekt kollidiert oder kollidieren wird, weg bewegbar ist. Die aufblasbaren Elemente sind dabei mehrfach und reversibel aufblasbar ausgebildet und mit einer Gasquelle gekoppelt, die austauschbar, regenerierbar oder zum wiederholten Aufblasen des Schutzelements einsetzbar ist.
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Des Weiteren offenbart
DE 10 2008 014 442 A1 ein Airbagsystem und ein Kraftfahrzeug mit einem Airbag und einer Gasquelle zum Füllen des Airbags. Die Gasquelle ist entweder austauschbar, regenerierbar oder zum wiederholten Aufblasen des Airbags einsetzbar. Beispielsweise kann als Gasquelle ein gegebenenfalls vorhandener Kompressor oder eine austauschbare Gaspatrone eingesetzt werden.
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Der Erfindung liegt die Aufgabe zu Grunde, eine gegenüber dem Stand der Technik verbesserte Rückenlehne anzugeben.
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Die Aufgabe wird erfindungsgemäß mit den in Anspruch 1 angegebenen Merkmalen gelöst.
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Vorteilhafte Ausgestaltungen der Erfindung sind Gegenstand der Unteransprüche.
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Eine Rückenlehne für einen Fahrzeugsitz umfasst einen Lehnenrahmen, welcher zumindest abschnittsweise ein halboffenes Hohlprofil aufweist, ein Verkleidungsteil, welches mit dem Lehnenrahmen unter Ausbildung eines geschlossenen Hohlraums verbunden ist, und ein Airbagmodul, welches ein Luftkissen und einen Gasgenerator aufweist.
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Erfindungsgemäß ist vorgesehen, dass der Gasgenerator in einem nach einer Demontage des Verkleidungsteils frei zugänglichen Abschnitt des Hohlraums angeordnet und zerstörungsfrei lösbar mittels einer reversiblen Rastverbindung mit dem Lehnenrahmen verbunden ist.
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Die derart ausgebildete Rückenlehne ermöglicht die Anordnung eines zumindest teilreversiblen Airbagmoduls, da eine Demontage des Gasgenerators ohne Verwendung eines Werkzeuges möglich ist. Ein Austausch des Gasgenerators ist somit besonders einfach, schnell und kostengünstig durchführbar. Dies ist insbesondere dann vorteilhaft, wenn das Airbagmodul als ein präventives Insassenschutzsystem ausgebildet ist, welches bedarfsgerecht und optimiert ausgelöst wird. Insbesondere wird eine präventive Insassenschutzmaßnahme derart eingeleitet, dass ein Verletzungsrisiko des Insassen bei einer aufgrund eines Ausweichmanövers stattfindenden Kollision zumindest verringert ist. Beispielsweise ist das Airbagmodul ein Seitenairbag, wobei das Luftkissen vor Auslösung des Airbagmoduls zusammengefaltet zwischen einer Polsterung und einem Bezug des Fahrzeugsitzes, insbesondere im Bereich einer Lehnenwange, angeordnet ist.
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Ausführungsbeispiele der Erfindung werden im Folgenden anhand von Zeichnungen näher erläutert.
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Dabei zeigen:
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1 schematisch eine zeitliche Abfolge einer kollisionsbedingten Kinematik eines auf einem Fahrzeugsitz befindlichen Fahrzeuginsassen unter Beeinflussung eines ausgelösten Seitenairbagmoduls und
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2 schematisch eine Schnittdarstellung eines Fahrzeugsitzes mit einem Seitenairbagmodul.
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Einander entsprechende Teile sind in allen Figuren mit den gleichen Bezugszeichen versehen.
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1 zeigt eine zeitliche Abfolge einer kollisionsbedingten Kinematik eines auf einem Fahrzeugsitz 1 eines Fahrzeugs befindlichen Fahrzeuginsassen 2 unter Beeinflussung eines ausgelösten Seitenairbagmoduls 3, welches im Fahrzeugsitz 1 angeordnet ist.
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Um der Vorverlagerung des Fahrzeuginsassen 2 möglichst frühzeitig zu begegnen, wird das Seitenairbagmodul 3 bei Erkennen einer kritischen fahrdynamischen Situation in einer so genannten Pre-Crash-Phase ausgelöst. Zuvor wird üblicherweise ein Sicherheitsgurt 4 mittels eines nicht dargestellten elektronischen Gurtstraffers gestrafft, um unerwünschte Insassenbewegungen zu vermeiden, da das Seitenairbagmodul 3 und/oder andere Positionierungselemente, wie beispielsweise ausfahrbare Polster, eine optimale Schutzwirkung vorzugsweise in definierten Insassenpositionen entfalten können.
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Die Ansteuerung des Seitenairbagmoduls 3 erfolgt durch Auswertung von nicht dargestellten Sensoren einer Sicherheitssensorik, welche unterschiedliche Fahrzustandsdaten sowie Zustände fahrdynamischer Regelsysteme detektiert. Wird ein fahrdynamisch kritischer Zustand erkannt (siehe Zeitpunkt T1), werden Rückhalteeinrichtungen, d. h. insbesondere das Seitenairbagmodul 3 und der Sicherheitsgurt 4, für den Fahrzeuginsassen 2 angesteuert (siehe Zeitpunkt T2), um eine unerwünschte Insassenbewegung im Fahrzeuginnenraum zum Zeitpunkt der Kollision (siehe Zeitpunkt T3) und nach der Kollision (siehe Zeitpunkte T4 bis T6) zu verhindern.
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2 zeigt eine Schnittdarstellung eines vereinfachten Ausführungsbeispiels eines Fahrzeugsitzes 1.
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Der Fahrzeugsitz 1 umfasst ein eine Sitzfläche bildendes Sitzpolster 1.1 und eine Rückenlehne 1.2. Zudem ist an der Rückenlehne 1.2 eine Kopfstütze 1.3 befestigt.
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Die Rückenlehne 1.2 umfasst einen Lehnenrahmen 1.2.1, welcher ein halboffenes Hohlprofil aufweist, und ein Verkleidungsteil 1.2.2, welches mit dem Lehnenrahmen 1.2.1 unter Ausbildung eines geschlossenen Hohlraums 1.2.3 verbunden ist. Der Lehnenrahmen 1.2.1 ist in Richtung des Sitzpolsters 1.1 mit einer Polsterung 1.2.4 versehen.
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Der Lehnenrahmen 1.2.1 kann aus einem oder mehreren Rahmenteilen geformt sein und bildet gemeinsam mit dem Verkleidungsteil 1.2.2 eine Tragstruktur für den Fahrzeugsitz 1. Das Verkleidungsteil 1.2.2 ist ein sogenanntes Spannteil der Rückenlehne 1.2, mittels dessen zumindest ein Teilbereich einer Rückseite der Rücklehne 1.2 verkleidbar ist. Das Verkleidungsteil 1.2.2 ist mit dem Lehnenrahmen 1.2.1 kraft- und/oder form- und/oder stoffschlüssig verbunden. Vorzugsweise ist es derart mit dem Lehnenrahmen 1.2.1 verbunden, dass eine Demontage des Verkleidungsteils 1.2.2 auf einfache Art und Weise möglich ist. Beispielsweise ist das Verkleidungsteil 1.2.2 mit dem Lehnenrahmen 1.2.1 verschraubt.
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Um einen Verletzungsschutz für einen auf dem Fahrzeugsitz 1 befindenden Fahrzeuginsassen 2 (siehe 1), insbesondere bei einer seitlichen Kollision des Fahrzeuges, zu erhöhen, ist vorgesehen, das Seitenairbagmodul 3 im Bereich der Rückenlehne 1.2 anzuordnen. Das Seitenairbagmodul 3 umfasst ein Luftkissen 3.1, eine nicht dargestellte Gasführung und einen Gasgenerator 3.2, z. B. ein pyrotechnischer Aktuator. Das Luftkissen 3.1 ist im Bereich einer nicht näher dargestellten Lehnenwange, insbesondere einer einer Fahrzeugtür zugewandten Lehnenwange, zwischen der Polsterung 1.2.4 und dem Lehnenrahmen 1.2.1 angeordnet. Die Polsterung 1.2.4 weist eine nicht näher dargestellte Airbagaustrittsöffnung auf, die beispielsweise mittels einer Naht oder einer Airbagklappe verschlossen ist und die durch eine Beaufschlagung des Airbagmoduls 3 bedingte Entfaltung geöffnet wird. Dadurch kann das Luftkissen 3.1 aus der Airbagaustrittsöffnung austreten und sich in seiner Wirkstellung positionieren. Der Lehnenrahmen 1.2.1 wirkt dabei als Gegenlage, um eine Kraft auf den Fahrzeuginsassen 2 auszuüben.
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Der Gasgenerator 3.2 ist am Lehnenrahmen 1.2.1 zerstörungsfrei lösbar befestigt. Beispielsweise ist der Gasgenerator 3.2 mittels einer reversiblen Rastverbindung am Lehnenrahmen 1.2.1 befestigt und mit seiner Längsachse im Wesentlichen parallel zu einer Längsachse der Rückenlehne 1.2 am Lehnenrahmen 1.2.1 angeordnet. Insbesondere ist der Gasgenerator 3.2 mit dem Lehnenrahmen 1.2.1 verklipst. Dabei ist der Gasgenerator 3.2 in einem nach einer Demontage des Verkleidungsteils 1.2.2 frei zugänglichen Abschnitt des Hohlraums 1.2.3 angeordnet. Dies ermöglicht eine einfache Demontage des Gasgenerators 3.2 ohne die Verwendung eines Werkzeuges und somit geringere Reparaturkosten, die wiederum zu einer erhöhten Akzeptanz von präventiv auslösenden Insassenschutzsystemen führen.
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Bezugszeichenliste
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- 1
- Fahrzeugsitz
- 1.1
- Sitzpolster
- 1.2
- Rückenlehne
- 1.2.1
- Lehnenrahmen
- 1.2.2
- Verkleidungsteil
- 1.2.3
- Hohlraum
- 1.2.4
- Polsterung
- 1.3
- Kopfstütze
- 2
- Fahrzeuginsasse
- 3
- Seitenairbagmodul
- 3.1
- Luftkissen
- 3.2
- Gasgenerator
- 4
- Sicherheitsgurt
- T1 bis T6
- Zeitpunkt
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ZITATE ENTHALTEN IN DER BESCHREIBUNG
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Zitierte Patentliteratur
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- DE 102010007242 A1 [0002]
- DE 102008014442 A1 [0003]