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Die Erfindung betrifft eine Befestigungsanordnung gemäß dem Oberbegriff des Patentanspruchs 1.
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Ein Lastkraftwagen benötigt für einen bestimmungsgemäßen Betrieb unterschiedliche Betriebsmittel, beispielsweise Kraftstoff zum Betrieb eines Verbrennungsmotors. Zur Einhaltung strenger Umweltvorschriften kann weiterhin eine Harnstofflösung, auch AdBlue genannt, zur Reduktion von Stickoxiden als weiteres Betriebsmittel vorgesehen sein. Hierfür ist ein zusätzlicher Betriebsmittelbehälter vorzusehen.
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Lastkraftwägen werden zumeist in Rahmenbauweise gefertigt, das bedeutet, dass ein Rahmen, insbesondere ein Leiterrahmen mit beispielsweise zwei Längsträgern und mehreren die Längsträger verbindenden Querverbindungselementen, die Grundlage des Lastkraftwagens bildet. Auf diesen Rahmen aufgesetzt sind üblicherweise eine Fahrerkabine sowie ein Aufbau, beispielsweise eine Ladefläche. Aus dem Stand der Technik ist weiterhin bekannt, dass Betriebsmittelbehälter außenseitig am jeweiligen Längsträger des Rahmens des Lastkraftwagens festgelegt sind. Dies entspricht insbesondere der üblichen Einbauposition für einen Kraftstofftank.
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Die
DE 10 2011 114 660 A1 offenbart eine Behältereinrichtung für einen Lastkraftwagen mit wenigstens einem Betriebsmittelbehälter, welcher mittels einer Halteeinrichtung mit einem Halteelement am Rahmen des Lastkraftwagen befestigt ist. Der Betriebsmittelbehälter und die Halteeinrichtung sind jeweils bereichsweise aus Kunststoff gebildet und weisen jeweils korrespondierende Kunststoffbereiche auf.
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Es ist die Aufgabe der vorliegenden Erfindung, eine Befestigungsanordnung für einen Betriebsmittelbehälter bereitzustellen, mittels derer der zur Verfügung stehende Bauraum im Bereich des Rahmens des Lastkraftwagens besser nutzbar ist.
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Diese Aufgabe wird erfindungsgemäß gelöst durch eine Befestigungsanordnung eines Betriebsmittelbehälters mit den Merkmalen des Patentanspruchs 1. Vorteilhafte Ausgestaltungen mit zweckmäßigen Weiterbildungen der Erfindung sind Gegenstand der abhängigen Ansprüche.
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Um eine Befestigungsanordnung der eingangs genannten Art zu schaffen, mittels derer der zur Verfügung stehende Bauraum im Bereich des Rahmens des Lastkraftwagens besser ausgenutzt ist, ist der Betriebsmittelbehälter an wenigstens einem der Querverbindungselemente befestigt und zwischen den Längsträgern des Rahmens angeordnet. Durch die Anordnung des Betriebsmittelbehälters zwischen den Längsträgern steht seitlich des Rahmens mehr Bauraum für andere Komponenten zur Verfügung. Durch die Befestigung an einem der Querverbindungselemente ist eine stabile und sichere Montage des Betriebsmittelbehälters gewährleistet. Insbesondere ist durch die Wahl geeigneter Maße des Betriebsmittelbehälters bereits eine formschlüssige Sicherung des Betriebsmittelbehälters in wenigstens eine Raumrichtung gewährleistet. Beispielsweise können die Maße des Betriebsmittelbehälters so gewählt sein, dass er seitlich durch die beiden Längsträger abgestützt ist oder nach hinten, vorzugsweise aber nach vorne durch das Querverbindungselement abgestützt ist. In diesem Fall ist eine weitere Abstützung des Betriebsmittelbehälters nur nach vorne beziehungsweise nach hinten sowie nach oben und nach unten nötig. Der Betriebsmittelbehälter ist daher trotz einer hohen Stabilität der Befestigungsanordnung besonders leicht montierbar.
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In einer bevorzugten Ausführungsform weist ein Schenkel des Querverbindungselements wenigstens eine Aussparung auf, welche von einem Wandbereich des Betriebsmittelbehälters durchsetzt ist. Hierdurch kann die formschlüssige Abstützung des Betriebsmittelbehälters weiter verbessert werden. In einer Ausführungsform weist der Betriebsmittelbehälter hierfür wenigstens eine Ausbuchtung auf, beispielsweise eine zylinderförmige Hervorhebung an einer Seitenfläche des Betriebsmitteltanks, und das Querverbindungselement eine korrespondierende Einbuchtung, beispielsweise eine Bohrung, zur zumindest teilweisen Aufnahme der zylinderförmigen Hervorhebung des Betriebsmittelbehälters auf. In einer anderen Ausführungsform ist das Querverbindungselement zumindest bereichsweise konkav und zur zumindest unvollständigen Umfassung des Betriebsmittelbehälters ausgebildet. Durch diese Formen der formschlüssigen Abstützung des Betriebsmittelbehälters ist eine besonders hohe Stabilität sowie eine besonders einfache Montierbarkeit des Betriebsmittelbehälters gewährleistet.
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In einer Ausführungsform der Erfindung ist das Querverbindungselement zum Abstützen des Betriebsmittelbehälters ausgebildet und weist hierzu zumindest bereichsweise ein L-Profil, ein U-Profil, ein T-Profil oder ein Doppel-T-Profil auf. Durch diese Formgebung des Querverbindungselements kann eine Abstützung des Betriebsmittelbehälters in eine oder mehrere Richtungen gewährleistet sein. Das Profil des Querverbindungselements kann auch dazu ausgebildet sein, den Betriebsmittelbehälter zumindest teilweise zu umfassen.
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In einer weiteren Ausführungsform ist der Betriebsmittelbehälter durch wenigstens ein U-förmiges Befestigungselement am Querverbindungselemente festgelegt. Durch dieses Befestigungselement ist der Betriebsmittelbehälter in seiner bestimmungsgemäßen Position festgelegt. Insbesondere ist der Betriebsmittelbehälter durch seine eigene Formgebung sowie die Formgebung des Querverbindungselements bereits in mehrere Richtungen abgestützt, das U-förmige Befestigungselement dient dann der Abstützung in die Richtungen, in welche der Betriebsmittelbehälter noch nicht durch seine Form beziehungsweise die Form des Querverbindungselements abgestützt ist. Auf diese Weise kann der Betriebsmittelbehälter durch das U-förmige Befestigungselement in seiner bestimmungsgemäßen Position festgelegt sein. In einer besonders günstigen Ausführungsform der Erfindung ist vorgesehen, dass bei einer Montage des Betriebsmittelbehälters dieser in eine Position relativ zu dem Querverbindungselement gebracht wird, sodass ein Wandbereich des Betriebsmittelbehälters wenigstens eine Aussparung des Querverbindungselements durchsetzt und anschließend der Betriebsmittelbehälter durch die U-förmigen Befestigungselemente am Querverbindungselement festgelegt wird.
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In einer Ausführungsform der Erfindung dient der Betriebsmittelbehälter der Bevorratung eines Betriebsmittels, das der Abgasnachbehandlung dient. Dies kann beispielsweise eine Harnstofflösung sein, auch AdBlue genannt, und/oder ein weiteres Betriebsmittel, das der Verringerung des Schadstoffausstoßes dient.
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In einer weiteren Ausführung ist das Querverbindungselement aus mehreren Bauteilen zusammengesetzt oder ein einzelnes Bauteil. Durch Ausbildung des Querverbindungselementes als einzelnes Bauteil kann die Stabilität des Rahmens erhöht werden. Durch Aufteilung des Querverbindungselements in mehrere Bauteile kann, insbesondere bei einer konkaven Ausbildung des Querverbindungselementes, dessen Herstellung erleichtert sein.
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Weitere Vorteile, Merkmale und Einzelheiten der Erfindung ergeben sich aus der nachfolgenden Beschreibung eines bevorzugten Ausführungsbeispiels sowie anhand der Zeichnung. Die vorstehend in der Beschreibung genannten Merkmale und Merkmalskombinationen sowie die nachfolgend in der Figurenbeschreibung genannten und/oder in den Figuren alleine gezeigten Merkmale und Merkmalskombinationen sind nicht nur in der jeweils angegebenen Kombination, sondern auch in anderen Kombinationen oder in Alleinstellung verwendbar, ohne den Rahmen der Erfindung zu verlassen.
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Dabei zeigen:
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1 eine perspektivische und ausschnittsweise Draufsicht einer erfindungsgemäßen Befestigungsanordnung für ein Kraftfahrzeug mit einem Leiterrahmen; sowie
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2 schematisch eine perspektivische Explosionsdarstellung eines Querverbindungselements, eines Betriebsmittelbehälters und zweier Befestigungselemente der Befestigungsanordnung; und in
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3 eine Perspektivansicht der zusammengebauten Befestigungsanordnung gemäß 2.
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1 zeigt einen Leiterrahmen 10 eines Lastkraftwagens mit zwei parallel zu einer Normalfahrtrichtung 40 verlaufenden Längsträgern 12, die mittels einer Mehrzahl von Querverbindungselementen 14, 20 verbunden sind. An beiden Seiten des Rahmens 10 sind Betriebsmittelbehälter 16 gemäß dem Stand der Technik angeordnet und über jeweils zwei Befestigungselemente 17 an dem Rahmen befestigt. Diese Betriebsmittelbehälter 16 können der Bevorratung eines Kraftstoffes dienen.
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Zwischen den beiden Längsträgern 12 des Rahmens 10 ist in einer erfindungsgemäßen Befestigungsanordnung ein weiterer Betriebsmittelbehälter 22 an einem Querverbindungselement 20 befestigt. Das Querverbindungselement 20 kann entweder vornehmlich zum Befestigen des Betriebsmittelbehälters 22 ausgebildet sein oder zusätzlich eine tragende Rolle im Rahmen einnehmen. Auch die Befestigung mehrerer Betriebsmittelbehälter 22 an einem oder mehreren Querverbindungselementen 20 ist möglich. Dies ermöglicht eine noch bessere Nutzbarkeit des zur Verfügung stehenden Bauraums in der Mitte des Rahmens 10. Der Betriebsmittelbehälter 22 kann der Bevorratung eines Betriebsmittels für eine Abgasnachbehandlung, beispielsweise einer Harnstofflösung beziehungsweise AdBlue, oder eines beliebigen anderen Betriebsmittels, beispielsweise Kraftstoff, dienen.
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Die 2 und 3 zeigen in einer perspektivischen Explosionsdarstellung und einer Perspektivansicht die Befestigungsanordnung gemäß 1. Den 2 und 3 ist dabei die Art der Befestigung des Betriebsmittelbehälters 22 an dem Querverbindungselement 20 mittels zweier U-förmiger Befestigungselemente 28 zu entnehmen. Das Querverbindungselement 20 weist ein U-Profil auf, wobei die Schenkel des U-Profils den Betriebsmittelbehälter 22 teilweise umfassend ausgebildet sind. Außerdem weist das Querverbindungselement 20 drei Bohrungen 27 auf, die zur Aufnahme von drei zylinderförmigen Hervorhebungen 26 des Betriebsmittelbehälters 22 ausgebildet sind. Durch die zumindest partielle Umfassung der zylinderförmigen Hervorhebungen 26 durch die Bohrungen 27 ist der Betriebsmittelbehälter 22 bezüglich einer Seitwärtsbewegung und einer Bewegung nach oben und/oder nach unten festgelegt. Aufgrund einer Abstützung durch das Querverbindungselement 20 ist der Betriebsmittelbehälter 22 gegen ein Verrutschen nach vorne, insbesondere durch einen Bremsvorgang, gesichert. U-förmige Befestigungselemente 28 sind zur Festlegung des Betriebsmittelbehälters 22 in seiner Einbauposition bezüglich des Querverbindungselementes 20 ausgebildet und verhindern ein Verrutschen des Betriebsmittelbehälters 22 nach hinten. Zur Präzisierung der Richtungsbegriffe ist eine Normalfahrtrichtung 40 eines Lastkraftwagens mit einer erfindungsgemäßen Befestigungsanordnung eingezeichnet.
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Um einen Herstellungsprozess des Querverbindungselements 20 zu vereinfachen, ist das Querverbindungselement 20 – wie dies aus 2 erkennbar ist – aus mehreren Teilen zusammengesetzt. Ein Querträger 30 dient der Verbindung der beiden Längsträger 12 sowie der Abstützung des Betriebsmittelbehälters 22 und ist über vier Verbindungselementen 29 an den Längsträgern 12 festgelegt. Es können, wie in diesem Ausführungsbeispiel, sowohl der Querträger 30 als auch die Verbindungselemente 29 zum Umfassen und/oder Abstützen des Betriebsmittelbehälters 22 ausgebildet sein. Es können jedoch auch nur der Querträger 30 oder die Verbindungselemente 29 zum Umfassen und/oder Abstützen des Betriebsmittelbehälters 22 ausgebildet sein.
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Der Betriebsmittelbehälter 22 kann eine Füllöffnung 24 zum Befüllen des Betriebsmittelbehälters 22 aufweisen. Der Betriebsmittelbehälter 22 kann zum Befüllen aber auch ein Rohr beziehungsweise einen Schlauchsystem aufweisen, wobei der Schlauch beziehungsweise das Rohr vorzugsweise an eine gut erreichbare Stelle seitlich des Rahmens 10 geführt sind. Das Betriebsmittel kann dann über das Rohr beziehungsweise den Schlauchsystem in den Betriebsmittelbehälter 22 eingefüllt werden.
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Durch eine erfindungsgemäße Befestigungsanordnung sind bisher ungenutzte Bauräume im Rahmen 10 eines Lastkraftwagens für die Montage eines Betriebsmittelbehälters 22 nutzbar gemacht. Der hierdurch frei werdende Bauraum seitlich des Rahmens 10 ermöglicht beispielsweise die Bereitstellung größerer Betriebsmittelbehälter 16 für die Bevorratung von Kraftstoff. Weiterhin ermöglicht eine erfindungsgemäße Befestigungsanordnung eines Betriebsmittelbehälters 22 eine einfache Integration in einen bestehenden Rahmen 10. Die gesamte Befestigungsanordnung ist dabei unterhalb einer Oberseite des Rahmens 10 angeordnet beziehungsweise erstreckt sich nicht über die Oberseite des Rahmens 10 hinaus nach oben. Hierdurch wird insbesondere ein für den Aufbau des Fahrzeugs genutzter Raum nicht beeinträchtigt.
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ZITATE ENTHALTEN IN DER BESCHREIBUNG
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Zitierte Patentliteratur
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- DE 102011114660 A1 [0004]