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Die Erfindung betrifft ein Verfahren zur Befestigung einer elektrischen Leitung an einem Fahrzeugrohbau.
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Aus dem Stand der Technik ist es allgemein bekannt, elektrische Leitungen an einem Fahrzeugrohbau beispielsweise mittels Kabelbindern oder an Bolzen oder Löchern des Fahrzeugrohbaus zu befestigen.
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In der
DE 196 23 575 A1 wird ein mit einem elektrischen Kabelstrang vorverkabeltes Auskleidungsteil für die Innenauskleidung eines Fahrzeuges beschrieben. Das Auskleidungsteil weist entlang des anzuordnenden Kabelstranges ein Klettband oder im Abstand angeordnete Klettbandabschnitte für den Kabelstrang auf und der Kabelstrang ist mit einem Mantel oder im Abstand angeordneten Manschetten aus einem geeigneten Material zur Bildung einer lösbaren Haftverbindung mit dem Klettband oder den Klettbandabschnitten versehen.
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Der Erfindung liegt die Aufgabe zu Grunde, ein gegenüber dem Stand der Technik verbessertes Verfahren zur Befestigung einer elektrischen Leitung an einem Fahrzeugrohbau anzugeben.
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Die Aufgabe wird erfindungsgemäß gelost durch ein Verfahren zur Befestigung einer elektrischen Leitung an einem Fahrzeugrohbau mit den Merkmalen des Anspruchs 1.
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Vorteilhafte Ausgestaltungen der Erfindung sind Gegenstand der Unteransprüche.
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In einem Verfahren zur Befestigung einer elektrischen Leitung an einem Fahrzeugrohbau wird die elektrische Leitung erfindungsgemäß mittels mindestens eines Klettverschlusses am Fahrzeugrohbau befestigt.
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Durch diese erfindungsgemäße Lösung werden beispielsweise Bolzen oder Bohrungen am Fahrzeugrohbau, d. h. an der Fahrzeugkarosserie, vermieden, welche im Stand der Technik zur Befestigung elektrischer Leitungen am Fahrzeugrohbau dienen. Die elektrischen Leitungen können auf diese Weise einfach, schnell, sicher und kostengünstig verlegt werden, da keine spezifischen Vorgaben hinsichtlich Fertigungsvorschriften, hinsichtlich Korrosionsschutzerfordernissen und hinsichtlich Produktionsabläufen beachtet werden müssen, insbesondere im Bereich beengter Bauräume am Fahrzeugrohbau und in Bauräumen, in welchen freistehende Bolzen nicht zulässig sind. Dies betrifft beispielsweise einen für einen Kraftstofftank vorgesehenen Bauraum, in welchem keine freistehenden Bolzen vorhanden sein dürfen. D. h. bei einer Verwendung von Bolzen zur Befestigung elektrischer Leitungen in diesem Bereich ist eine Abdeckung des jeweiligen Bolzens mit einem zusätzlichen Bauteil erforderlich. In anderen Bereichen des Fahrzeugrohbaus ist es beispielsweise aufgrund von Vorgaben bezüglich Fertigung, Korrosion und Produktion nicht möglich, Bolzen oder Löcher am Fahrzeugrohbau zur Befestigung elektrischer Leitungen vorzusehen.
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Mittels der erfindungsgemäßen Lösung werden solche Bolzen oder Löcher im Fahrzeugrohbau vermieden und es wird insbesondere die Verlegung und Befestigung elektrischer Leitungen auch in Bereichen des Fahrzeugrohbaus ermöglicht, in welchen Bolzen und Löcher nicht zulässig oder nicht möglich sind. Hierzu wird zweckmäßigerweise ein Klettverschlusselement, beispielsweise in Form eines Klettstreifens oder Klettpads, am Fahrzeugrohbau befestigt, beispielsweise angeklebt, ein korrespondierendes weiteres Klettverschlusselement an der elektrischen Leitung befestigt und die elektrische Leitung durch Zusammenfügen der beiden Klettverschlusselemente am Fahrzeugrohbau befestigt. D. h. es werden zweckmäßigerweise am Fahrzeugrohbau an für die Befestigung der jeweiligen elektrischen Leitung benötigten Positionen jeweils ein Klettverschlusselement, zum Beispiel Klettstreifen oder Klettpad, geklebt und an der jeweiligen elektrischen Leitung werden an vorgegebenen Befestigungsstellen die weiteren Klettverschlusselemente angeordnet. Beispielsweise sind die weiteren Klettverschlusselemente jeweils als Klettband ausgebildet, mit welchem die elektrische Leitung umwickelt wird. Das jeweilige weitere Klettverschlusselement wird zweckmäßigerweise durch Verkleben mit der elektrischen Leitung verbunden. Während einer Montage wird die elektrische Leitung mittels der weiteren Klettverschlusselemente auf dem jeweiligen am Fahrzeugrohbau angeordneten Klettverschlusselement, beispielsweise dem Klettstreifen oder Klettpad, befestigt.
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Die Klettverschlusselemente, beispielsweise Klettstreifen oder Klettpads, können an Positionen am Fahrzeugrohbau positioniert werden, an welchen aufgrund von Fertigungs-, Korrosions- und Produktionsvorgaben keine anderen Lösungen zur Befestigung elektrischer Leitungen zur Verfügung gestellt werden können oder möglich sind. Durch die erfindungsgemäße Lösung können beispielsweise auch enge Bauräume für die Verlegung der jeweiligen elektrischen Leitung genutzt werden. Des Weiteren kann diese mittels Klettverschluss realisierte Befestigung der jeweiligen elektrischen Leitung beispielsweise während einer Montage, während eines Services und/oder während einer Reparatur zerstörungsfrei gelöst und wieder hergestellt werden, da keine Befestigungselemente, beispielsweise Kabelbinder, zerstört werden müssen.
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Ausführungsbeispiele der Erfindung werden im Folgenden anhand von Zeichnungen näher erläutert.
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Dabei zeigen:
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1 schematisch einen Fahrzeugrohbau,
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2 schematisch einen Fahrzeugrohbau mit einer daran befestigten elektrischen Leitung, und
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3 schematisch eine elektrische Leitung.
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Einander entsprechende Teile sind in allen Figuren mit den gleichen Bezugszeichen versehen.
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1 zeigt einen Fahrzeugrohbau 1, d. h. eine Fahrzeugkarosserie, welche sich beispielsweise im Fertigungsprozess zur Ausbildung eines Fahrzeugs befindet. Dabei ist aus Gründen der Übersichtlichkeit nur ein Ausschnitt des Fahrzeugrohbaus 1 dargestellt. Zur Ausbildung des Fahrzeugs ist es erforderlich, am Fahrzeugrohbau 1 zumindest eine elektrische Leitung 2, zweckmäßigerweise eine Mehrzahl elektrischer Leitungen 2, zu befestigen. Bisher werden derartige elektrische Leitungen 2 beispielsweise mittels Kabelbindern am Fahrzeugrohbau 1 befestigt. Hierfür ist es jedoch erforderlich, beispielsweise Löcher oder Bolzen am Fahrzeugrohbau 1 vorzusehen. Jedoch ist dieses Vorsehen von Löchern und Bolzen beispielsweise aufgrund von Vorgaben bezüglich Fertigung, Korrosion und Produktion in einigen Bereichen B des Fahrzeugrohbaus 1 nicht möglich oder nicht zulässig. Dies betrifft beispielsweise einen für einen Kraftstofftank vorgesehenen Bauraum, in welchem keine freistehenden Bolzen vorhanden sein dürfen. D. h. bei einer Verwendung von Bolzen zur Befestigung elektrischer Leitungen 2 in diesem Bereich B ist eine Abdeckung des jeweiligen Bolzens mit einem zusätzlichen Bauteil erforderlich. Des Weiteren weist ein solcher Fahrzeugrohbau 1 Bereiche B mit einem engen Bauraum auf, in welchem beispielsweise derartige Bolzen nicht angeordnet werden können, welcher jedoch zum Anordnen einer oder mehrerer elektrischer Leitungen 2 geeignet wäre. In 1 betrifft dies beispielsweise einen Bauraum im Bereich B einer Box, welche eine Rippenstruktur aufweist, durch welche der Bauraum entsprechend beengt ist.
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Die 2 und 3 zeigen ein Ausführungsbeispiel einer Lösung dieses Problems, welche es ermöglicht, elektrische Leitungen 2 am Fahrzeugrohbau 1 zu befestigen, ohne hierfür Löcher in den Fahrzeugrohbau 1 einzubringen oder Bolzen am Fahrzeugrohbau 1 anzuordnen, wobei im Beispiel gemäß 2 nur eine elektrische Leitung 2 am Fahrzeugrohbau 1 befestigt ist. Auf die gleiche Weise können natürlich auch weitere elektrische Leitungen 2 am Fahrzeugrohbau 1 befestigt werden.
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Die in 2 dargestellte Befestigung der elektrischen Leitung 2 am Fahrzeugrohbau 1 erfolgt mittels mindestens eines Klettverschlusses 3. Im dargestellten Beispiel gemäß 2 sind drei derartige Klettverschlüsse 3 zur Befestigung der elektrischen Leitung 2 vorgesehen. Um diese Befestigung mittels des jeweiligen Klettverschlusses 3 zu realisieren, weist der Fahrzeugrohbau 1 für jeden vorgesehenen Klettverschluss 3 ein Klettverschlusselement 3.1 auf, beispielsweise in Form eines Klettstreifens oder Klettpads. Die Befestigung des jeweiligen Klettverschlusselementes 3.1 am Fahrzeugrohbau 1 erfolgt zweckmäßigerweise durch Verkleben.
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In 3 ist die auf diese Weise am Fahrzeugrohbau 1 befestigbare elektrische Leitung 2 dargestellt, welche in 2 bereits am Fahrzeugrohbau 1 befestigt ist und aus Gründen der Übersichtlichkeit hier gestrichelt dargestellt ist. Die elektrische Leitung 2 weist für jeden vorgesehenen Klettverschluss 3 ein zum jeweiligen Klettverschlusselement 3.1 des Fahrzeugrohbaus 1 korrespondierendes weiteres Klettverschlusselement 3.2 auf, beispielsweise in Form eines Klettbandes, mit welchem die elektrische Leitung 2 beispielsweise umwickelt ist. Das jeweilige weitere Klettverschlusselement 3.2 ist mit der elektrischen Leitung 2 beispielsweise durch Verkleben verbunden. Aufgrund der Klettverschlussbefestigung können andere Befestigungselemente an der elektrischen Leitung 2 entfallen. Durch Zusammenfügen der jeweiligen beiden Klettverschlusselemente 3.1, 3.2 von Fahrzeugrohbau 1 und elektrischer Leitung 2 ist die elektrische Leitung 2 somit auf einfache, schnelle, sichere und kostengünstige Weise am Fahrzeugrohbau 1 zu befestigen.
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In einem Verfahren zur Befestigung der elektrischen Leitung 2 am Fahrzeugrohbau 1 wird somit für jeden vorgesehenen Klettverschluss 3 ein Klettverschlusselement 3.1 am Fahrzeugrohbau 1 befestigt, ein korrespondierendes weiteres Klettverschlusselement 3.2 an der elektrischen Leitung 2 befestigt und die elektrische Leitung 2 durch Zusammenfügen der beiden Klettverschlusselemente 3.1, 3.2 am Fahrzeugrohbau 1 befestigt. Diese drei Tätigkeiten können beispielsweise an einer Montagelinie zur Herstellung des Fahrzeugs durchgeführt werden, beispielsweise im Wesentlichen zeitgleich, also zum Beispiel unmittelbar aufeinander folgend, oder sie können separat durchgeführt werden. Beispielsweise können die erforderlichen Klettverschlusselemente 3.1 am Fahrzeugrohbau 1 bereits während der Fertigung des Fahrzeugrohbaus 1 befestigt werden, zum Beispiel als einer der letzten Fertigungsschritte und/oder die korrespondierenden weiteren Klettverschlusselemente 3.2 an der elektrischen Leitung 2 können beispielsweise bereits durch einen Zulieferer der elektrischen Leitung 2 an dieser befestigt werden, beispielsweise während deren Fertigung. Auf diese Weise ist es beispielsweise während einer Montage des Fahrzeugs lediglich erforderlich, den jeweiligen Klettverschluss 3 durch Anordnen der elektrischen Leitung 2 am Fahrzeugrohbau 1 und Verbinden der jeweiligen beiden Klettverschlusselemente 3.1, 3.2 auszubilden. Alternativ erfolgt beispielsweise die Anordnung der Klettverschlusselemente 3.1 am Fahrzeugrohbau 1 während der Montage des Fahrzeugs unmittelbar vor dem Anordnen der jeweiligen elektrischen Leitung 2, wobei jedoch die weiteren Klettverschlusselemente 3.2 an der jeweiligen elektrischen Leitung 2 bereits auf die oben beschriebene Weise durch den Zulieferer erfolgt.
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Die Klettverschlusselemente 3.1, 3.2, beispielsweise Klettstreifen oder Klettpads, können an Positionen am Fahrzeugrohbau 1 positioniert werden, an welchen aufgrund von Fertigungs-, Korrosions- und Produktionsvorgaben keine anderen Lösungen zur Befestigung elektrischer Leitungen 2 zur Verfügung gestellt werden können oder möglich oder zulässig sind. Durch die beschriebene Lösung können beispielsweise auch enge Bauräume für die Verlegung der jeweiligen elektrischen Leitung 2 genutzt werden. Des Weiteren kann diese mittels Klettverschluss 3 realisierte Befestigung der jeweiligen elektrischen Leitung 2 beispielsweise während einer Montage, während eines Services und/oder während einer Reparatur zerstörungsfrei gelöst und wieder hergestellt werden, da keine Befestigungselemente, beispielsweise Kabelbinder, zerstört werden müssen.
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Neben der Befestigung elektrischer Leitungen 2 können auf die beschriebene Weise, d. h. mittels einer oder mehrerer Klettverschlüsse 3, alternativ oder zusätzlich beispielsweise auch andere Leitungen oder Komponenten am Fahrzeugrohbau 1 befestigt werden. Des Weiteren können, alternativ oder zusätzlich, mittels derartiger Klettverschlüsse 3 beispielsweise elektrische Leitungen 2 oder andere Leitungen oder andere Komponenten auch an anderen Fahrzeugbereichen befestigt werden.
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Bezugszeichenliste
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- 1
- Fahrzeugrohbau
- 2
- elektrische Leitung
- 3
- Klettverschluss
- 3.1
- Klettverschlusselement
- 3.2
- weiteres Klettverschlusselement
- B
- Bereich
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ZITATE ENTHALTEN IN DER BESCHREIBUNG
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Zitierte Patentliteratur
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